DE4230722A1 - Kraftfahrzeug-vorderwagen mit einem steifen hilfsrahmen - Google Patents
Kraftfahrzeug-vorderwagen mit einem steifen hilfsrahmenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft einen Kraftfahrzeug-Vorderwagen gemäß dem
Oberbegriff des Patentanspruchs 1. Eine derartige Vorderwagen
konstruktion ist im Prinzip aus der DE-OS 31 46 554, B 62 D
25/08, bekannt. Sie bietet die vorteilhafte Möglichkeit, die
Fahrzeuglenkung und die Vorderradaufhängungen sowie gegebenen
falls weitere spritzwandnahe Bauteile oder Baugruppen zu einer
Vormontageeinheit zusammenzufassen, die als solche in das Fahr
zeug eingesetzt und dort festgelegt wird.
Ein Nachteil eines gattungsgemäßen Vorderwagens ist in seinem
Verhalten im Crashfalle zu sehen. Dann kommt nämlich bei der
Verkürzung des Vorderwagens ein Aggregatgehäuse, in der Regel
ein Getriebe oder Differentialgehäuse, in Kontakt mit dem star
ren Hilfsrahmen, wodurch eine Verzögerungsspitze entsteht, die
für die Fahrzeuginsassen gefährlich werden kann. Außerdem wird
der Hilfsrahmen nach hinten in Richtung Fahrgastraum gedrückt,
wodurch die Aufbaustruktur kollabieren kann.
Zur Vermeidung des Eindringens des Antriebsaggregats in die
Fahrgastzelle bei einem Crash sind verschiedene Konstruktionen
bekannt, die im Prinzip darauf hinauslaufen, beim Crash das An
triebsaggregat zumindest mit einem spritzwandnahen, eine gerin
gere Höhe als der Rest des Antriebsaggregats besitzenden Be
reich gleichsam unter das Fahrzeug zu führen, also "tauchen" zu
lassen. Aus der US-PS 33 47 501 und der DE-OS 21 52 136, B 60 K
5/00, bekannte entsprechende Konstruktionen verwenden in verti
kalen Ebenen schwenkbare Schwenkarme zur entsprechenden Führung
des Antriebsaggregats nach crashbedingter Zerstörung seiner üb
lichen Aggregatlager. Die Konstruktion nach der US-PS 37 74 712,
B 60 R 21/00, sieht demgegenüber seitlich des hinteren Bereichs
des - dort quer eingebauten - Antriebsaggregats hochgezogene
Längsträgerfortsätze vor, deren untere Flächen Gleitflächen für
seitliche Vorsprünge am Antriebsaggregat bilden. Bei crashbe
dingter Rückverlagerung des Antriebsaggregats kommen diese Vor
sprünge in Kontakt mit diesen Führungs- oder Gleitflächen, die
so verlaufen, daß sie mit zunehmender Rückverlagerung ein Tau
chen des Antriebsaggregats bewirken.
Die Konstruktion nach der US-PS 38 27 525, B 60 R 21/00,
schließlich verwendet ebenfalls derart ausgebildete, im wesent
lichen längsverlaufende Träger, daß das dort längs eingebaute
Antriebsaggregat mit seinem Getriebe in den Tunnel verlagert
wird.
Gemeinsam ist diesen Konstruktionen eine störende Empfind
lichkeit gegen Abweichungen der Richtung der beim Crash auftre
tenden Kräfte von der Längsrichtung.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen gattungsgemäßen
Kraftfahrzeug-Vorderwagen unter Wahrung seiner Vorteile - Ver
wendung eines Hilfsrahmens zur Bildung einer Vormontageeinheit
insbesondere für die Lenkeinrichtung - zu schaffen, der hin
sichtlich seines Crashverhaltens optimiert ist.
Die erfindungsgemäße Lösung dieser Aufgabe besteht in den kenn
zeichnenden Merkmalen des Hauptanspruchs, einige vorteilhafte Aus
führungsformen der Erfindung beschreiben die Unteransprüche.
Ein wesentliches Merkmal der Erfindung ist also eine solche Ge
staltung des Hilfsrahmens, daß er sich gleichsam selber gegen
eine kritische Kraftbeaufschlagung im Crashfalle durch das sich
dann nach hinten verlagernde Antriebsaggregat schützt, wobei das
Lenkgetriebe so angeordnet ist, daß es diese Schutzwirkung nicht
nachteilig beeinflußt. Durch die Erfindung wird also vermieden,
daß durch Kraftbeaufschlagung des starren Hilfsrahmens eine ge
fährliche Verzögerungsspitze auftritt. Auch wird der Hilfsrahmen
durch das Antriebsaggregat nicht nach hinten gedrückt, so daß
dadurch sonst auftretende gefährliche Beeinflussungen der Struk
tur des Fahrzeugs ausgeschlossen sind. Ein weiterer Vorteil der
erfindungsgemäßen Lösung ist darin zu sehen, daß infolge des Ab
lenkens des Antriebsaggregats durch die entsprechende Ausbildung
des starren Hilfsrahmens in Richtung nach unten die Deforma
tionslänge des Vorderwagens vergrößert wird gegenüber dem Fall,
daß das Antriebsaggregat sich auf dem Hilfsrahmen gleichsam ab
stützt. Diese Vergrößerung des zur Verfügung stehenden Deforma
tionswegs des Vorderwagens erfordert also keine konstruktive
Verlängerung desselben.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird im folgenden anhand
der Zeichnung erläutert, deren Fig. 1 eine Draufsicht und deren
Fig. 2 eine Seitenansicht wiedergibt, wobei die Darstellung auf
die hier interessierenden Teile und Baugruppen beschränkt ist.
In Fahrtrichtung 1 vor dem an den Längsträgern 2 und 3 gehalte
nen Hilfsrahmen 4, der auf einer oberen Fläche das Lenkgetriebe
5 trägt, erkennt man das allgemein mit 6 bezeichnete Antriebsag
gregat. Es ist zusammengesetzt aus der Brennkraftmaschine 7, dem
Getriebe 8 und einer Einheit 9, die bei einem Schaltgetriebe das
Differential darstellt, dagegen bei einem CVT-Getriebe etwa ent
sprechend der DE-OS 37 03 759, B 60 K 17/00, den zweiten Schei
bensatz beinhaltet. Insbesondere in der Darstellung der Fig. 2
ist angenommen, daß es sich um ein derartiges CVT-Getriebe han
delt. Dieses bietet in vorteilhafter Weise im oberen Bereich ei
nen langen Deformationsweg bis zum Auftreffen auf die Fahrgast
zelle. Ein nach vorn geneigtes Aggregat erfährt bei Crashbeauf
schlagung in seinem oberen Bereich ein die Tauchbewegung unter
stützendes Moment. Zur Unterstützung kann im Ansaugsystem bei 22
eine Sollbruchstelle vorgesehen sein.
Den Ausgang des Antriebsaggregats 6, das also einen an sich be
kannten Aufbau besitzt und mit ebenfalls bekannten Aggregatla
gern 10 und 11 zumindest während des üblichen Betriebs an den
Längsträgern 2 und 3 gelagert ist, bilden die beiden zu den an
getriebenen Vorderrädern 12 und 13 führenden Halbwellen 14 und
15. Die zur Radaufhängung dienenden Querlenker 16 und 17 sind
als Bestandteil der Vormontageeinheit am Hilfsrahmen 4 gelagert.
In einem dem Antriebsaggregat 6 gegenüberstehenden Bereich ist
der Hilfsrahmen 4 als schräg nach hinten unten weisende Gleit
fläche 18 ausgebildet, der im Normalbetrieb in diesem Ausfüh
rungsbeispiel zwei Gegengleitflächen 19 und 20 an einem Gehäuse
des Antriebsaggregats 6 mit Abstand 21 gegenüberstehen, so daß
im Normalbetrieb an dieser Stelle keine Schallbrücke vorliegt.
Sobald jedoch ein Crash auftritt, der auch in einem gewissen Be
reich unter einem Winkel zur Längsrichtung des Fahrzeugs erfol
gen kann, gelangen infolge deformationsbedingter Verkürzung des
Vorderwagens die Gegengleitflächen 19 und 20 zur Auflage auf der
Gleitfläche 18, so daß ein hinterer Bereich des Antriebsaggre
gats 6 unter den Hilfsrahmen 4 gelenkt wird, dieser also gegen
übermäßige Kraftbeaufschlagung geschützt ist. Dabei ist es
zweckmäßig, daß die Halbwellen 14 und 15 unterhalb des Hilfsrah
mens 4 verlaufen.
Je breiter die Gleit- und Gegengleitflächen sind, desto besser
ist die Einhaltung der angestrebten Wirkung bei einem schrägen
Crash.
Mit der Erfindung ist demgemäß mit einfachen Mitteln ein gat
tungsgemäßer Vorderwagen geschaffen, der hinsichtlich seines
Crashverhaltens optimiert ist.
Claims (4)
1. Kraftfahrzeug-Vorderwagen mit einem Antriebsaggregat und ei
nem bereichsweise hinter ihm mit einem Längsabstand angeord
neten steifen Hilfsrahmen, der als Träger einer Vormontage
einheit mit Radaufhängungen und Lenkung einschließlich Lenk
getriebe des Fahrzeugs fest mit einem Tragwerk desselben ver
bunden ist, dadurch gekennzeichnet, daß der hinter dem Aggre
gat (6), das eine in Richtung nach hinten abnehmende Höhe be
sitzt, liegende Bereich des Hilfsrahmens (4) zumindest eine
schräg nach hinten unten weisende Gleitfläche (18) und das
Aggregat (6) eine korrespondierende Gegengleitfläche (19, 20)
bilden, so daß bei einem Crash nach Verschwinden des Längsab
stands (21) das hilfsrahmenseitige Ende des Aggregats (6)
nach unten abgelenkt wird, und daß das Lenkgetriebe (5) auf
einem oberen Bereich des Hilfsrahmens (4) angeordnet ist.
2. Vorderwagen nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß bei
einem quer eingebauten Antriebsaggregat (6) mit drehmoment
übertragenden Halbwellen (14, 15) der Hilfsrahmen (4) ober
halb des Bewegungsbereichs der Halbwellen (14, 15) bei einem
Crash verläuft.
3. Vorderwagen nach Anspruch 1 oder 2, gekennzeichnet durch ein
quer und schräg nach vorne weisend eingebautes Antriebsaggre
gat (6).
4. Vorderwagen nach Anspruch 3, gekennzeichnet durch eine Soll
bruchstelle (22) im nach hinten weisenden Ansaugsystem des
Antriebsaggregats (6).
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