DE4230103A1 - Verfahren zur herstellung eines schwingungsgedaempften, rahmenfoermigen gebildes und nach diesem verfahren hergestelltes rahmenfoermiges gebilde - Google Patents
Verfahren zur herstellung eines schwingungsgedaempften, rahmenfoermigen gebildes und nach diesem verfahren hergestelltes rahmenfoermiges gebildeInfo
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- F16F7/01—Vibration-dampers; Shock-absorbers using friction between loose particles, e.g. sand
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Description
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Ver
fahren zur Herstellung eines schwingungsgedämpften, aus
mindestens einem ersten und mindestens einem zweiten Ein
zelteil aus Metall zusammengebauten rahmenförmigen Gebil
des, von welchen Einzelteilen mindestens der jeweilige
zweite mindestens einen Hohlraum aufweist, sowie ein nach
diesem Verfahren hergestelltes, schwingungsgedämpftes,
rahmenförmiges Gebilde aus Metall.
Solche rahmenförmigen Gebilde finden sich
beispielsweise im Bauwesen, z. B. bei Hochbauten, sie kön
nen Wagenkasten von Fahrzeugen oder auch Maschinenrahmen,
bzw. Maschinengestelle von Werkzeugmaschinen sein.
Derartige rahmenförmige Gebilde müssen eine
jeweils notwendige mechanische Festigkeit aufweisen, wo
bei jedoch ihr Gewicht offensichtlich nicht unbeschränkt
groß sein kann und gleichzeitig sollten sie schwingungs
gedämpft sein, bei Hochbauten beispielsweise gegen Er
schütterungen aufgrund des Straßenverkehrs, bei Werk
zeugmaschinen beispielsweise aufgrund der im Betrieb auf
tretenden Schwingungen.
Ziel der Erfindung ist, ein Verfahren zur
Herstellung und ein nach dem Verfahren hergestelltes rah
menförmiges Gebilde zum Erfüllen der genannten Forderun
gen zu zeigen.
Das erfindungsgemäße Verfahren ist dadurch
gekennzeichnet, daß der mindestens eine Hohlraum mit
einem schwingungsdämpfenden Stoff gefüllt wird, wobei
während oder nach dem Einfüllen des schwingungsdämpfenden
Stoffes der mindestens eine zweite Einzelteil Vibrationen
ausgesetzt wird, um den schwingungsdämpfenden Stoff zu
verdichten, und daß der mindestens eine zweite Einzel
teil vor oder nach dem Einfüllen des schwingungsdämpfen
den Stoffes mit dem mindestens einen ersten Einzelteil
starr verbunden wird.
Besteht ein Maschinengestell aus Gußeisen,
bildet es einen einzigen ersten Einzelteil der ausgeführ
ten Erfindung. Abhängig von der Größe und weiteren, z. B.
schwingungserregenden Gegebenheiten sind dann ein oder
auch mehrere, mit einem schwingungsdämpfenden Stoff aus
gerüstete zweite Einzelteile damit verbunden.
Bei geschweißten und/oder verschraubten rah
menförmigen Gebilden liegen mehrere erste Einzelteile
vor, die wieder gemäß der obigen Gegebenheiten mit einem
oder mehreren, mit einem schwingungsdämpfenden Stoff aus
gerüstete zweite Einzelteile starr verbunden sind.
Beim Herstellen eines solchen rahmenförmigen
Gebildes wird offensichtlich im Zuge der Herstellung im
Herstellungswerk unmittelbar vor oder nach dem Verbinden
der Einzelteile der schwingungsdämpfende Stoff in die
Hohlräume eingefüllt. Dieser Entscheid hängt mindestens
teilweise von den Abmessungen des schlußendlichen Pro
duktes ab. Es ist jedoch möglich, daß zwischen dem Ver
binden des ersten Einzelteiles bzw. der ersten Einzel
teile und dem nachfolgenden Verbinden des zweiten, bzw.
der mehreren zweiten, mindestens einen Hohlraum aufwei
senden Einzelteile eine sehr lange Zeitdauer verstreichen
kann, d. h. daß sich das Verfahren auch zum Nachrüsten
bereits existierender rahmenförmiger Gebilde anwenden
läßt.
Nachfolgend wird der Erfindungsgegenstand an
hand der Zeichnungen beispielsweise näher erläutert. Es
zeigt:
Fig. 1 einen Schnitt durch ein Maschinenge
stell, beispielsweise eine Werkzeugmaschine,
Fig. 2 eine Aufsicht auf das Gestell nach
Fig. 1, und
Fig. 3 eine Seitenansicht des Gestells nach
Fig. 1.
Als Ausführungsbeispiel der Erfindung ist ein
geschweißtes Maschinengestell einer Werkzeugmaschine ge
wählt.
Das rahmenförmige Maschinengestell weist vier
Führungsbahnen 1, 2, 3, 4 für die nicht gezeichneten Schlit
ten unterschiedlichster Bearbeitungseinheiten der Werk
zeugmaschine auf. Diese Führungsbahnen 1, 2, 3, 4 sind auf
einer Tragplatte 5 des Maschinenbettes aufgeschweißt.
Unter der Tragplatte 5 verlaufen Querträger 6, 7, 8, 9, 10,
die an der Tragplatte 5 angeschweißt sind. Diese Quer
träger 6, 7, 8, 9 und 10 sind Hohlprofile. Die Innenräume
11, 12, 13, 14, 15 der Querträger sind mit einem schwingungs
dämpfenden Stoff gefüllt. Dieser Stoff kann beispielswei
se eine mindestens beim Einbringen fließfähige Masse
sein, kann ein geschäumter Kunststoff sein, kann ein kör
niger, schüttfähiger Stoff, z. B. Quarzsand sein. Es ist
nicht notwendig, daß alle Innenräume des Maschinenge
stells mit demselben schwingungsdämpfenden Stoff gefüllt
sind, so daß Schwingungen möglichst nahe beim Ort ihrer
Entstehung durch einen besonders auf jeweilige Schwin
gungsquellen abgestimmten schwingungsdämpfenden Stoff ge
dämpft werden. Beispielsweise könnten im gezeichneten
Beispiel die Querträger 6, 7, 8 und 10 mit Quarz-Sand, je
doch der Querträger 9 mit Blei gefüllt sein. Blei wirkt
außerordentlich schwingungsdämpfend, jedoch würde die
ausschließliche Verwendung von Blei als schwingungsdäm
pfender Stoff die gesamte Konstruktion zu schwer machen
und zu möglichen statischen Festigkeitsproblemen führen.
Die Querträger 6, 7, 8, 9 und 10 sind über Quer
platten 16, 17, 18, 19 und 20 auf einer Grundplatte 21 abge
stützt. Sämtliche Verbindungen sind auch hier als
Schweißverbindungen ausgeführt. Weiter erstrecken sich
unter den Führungsbahnen 1, 2, 3 und 4 Längsplatten 35, 36,
37 und 38, die entlang ihrer Ränder ebenfalls mit dem je
weils daran anschließenden Bauteilen und der Grundplatte
21 verschweißt sind.
Das Gestell weist weiter kastenförmige Längs
träger 22, 23, 24 und 25 auf, deren Innenräume 26, 27, 28, 29
ebenfalls mit Quarzsand gefüllt sind. Zu bemerken sind
hier die unterschiedlichen Querschnittsformen dieser
Längsträger 22, 23, 24 und 25, die einerseits als schwin
gungsdämpfende Bauglieder und andererseits gleichzeitig
als statisch tragende Bauglieder dienen.
Eine Abschlußplatte 30 erstreckt sich ent
lang einer Längsseite des Gestells, welches über ange
schweißte Plattenglieder bzw. Blöcke 31, 32 und 33 auf
einem jeweiligen Boden 34 abgestützt ist.
Die beschriebene Ausführung ist also eine
vollständige Schweißkonstruktion, wobei die Schweiß
stellen die starren Verbindungen zwischen den verschiede
nen Einzelteilen bilden. Die Einzelteile anderer mögli
cher Ausführungen sind verschraubt, so daß die Schraub
verbindungen die starren Verbindunqen bilden und offen
sichtlich können sowohl Schweiß- als auch Schraubverbin
dungen gleichzeitig vorliegen. Gleichermaßen sind bei
weiteren möglichen Ausführungen Niet- oder Klebverbindun
gen vorgesehen. Ebenfalls zu bemerken ist, daß bei einer
gegebenen Konstruktion mit mehreren Einzelteilen, die
einen Hohlraum aufweisen, also sogenannte Hohlprofile
nicht jeder vorhandene Hohlraum mit einem schwingungsdäm
pfenden Stoff gefüllt sein muß, sondern nur soviele und
diejenige, die für ein wirksames Dämpfen von Schwingungen
benötigt sind. Beim Nachrüsten von schon bestehenden Ma
schinen kommen am ehesten Schraub- und Klebverbindungen
in Frage, weil ein Schweißen unerwünschte Spannungen
verursachen kann, die durch das Vibrieren aufgehoben wer
den sollten, wobei jedoch ein Vibrieren einer bestehenden
Maschine zum Entspannen der Schweißstellen und angren
zenden Bereich der jeweiligen Einzelteile gefährlich,
weil zerstörend, sein könnte.
Nachfolgend wird nun die Herstellung des rah
menförmigen Gebildes als Ausführung des erfindungsgemäßen
Verfahrens beschrieben. Das Ausführungsbeispiel ist
somit auf eine Schweißkonstruktion gerichtet, wobei je
doch andere bekannte starre Verbindungen keinesfalls aus
geschlossen sind. Auch kann das Maschinengestell als ein
ziger Teil aus Gußeisen bestehen.
Grundsätzlich kann unter zwei Arten das rah
menförmige Gebilde ausmachenden Einzelteile unterschieden
werden, nämlich die in einer ersten Anzahl vorliegenden
Einzelteile ohne mit einem schwingungsdämpfenden Stoff
gefüllten Hohlräume, also z. B. die Führungsbahnen 1-4,
die Tragplatte 5, die Querplatten 16-20, die Grundplatte
21, die Abschlußplatte 30, die Plattenglieder 31-33 und
die Längsplatten 35-38, und die in einer zweiten Anzahl
vorliegenden Einzelteile mit Hohlräumen, also z. B. die
Querträger 6-10 und die kastenförmigen Längsträger 22-25.
Die verschiedenen Einzelteile werden nun miteinander ver
schweißt. Folglich ergeben sich insbesondere beim Be
reich der Schweißstellen Spannungen.
Zum Entspannen wird nun das Gebilde auf Gum
miunterlagen gestellt. Darauf wird ein Vibrator-Gerät,
z. B. auf die Platte 5 gesetzt und in Betrieb genommen. Im
Bereich der nun vorhandenen Spannungen übersteigen die
aus der Dämpfungsspannung der Werkstücke und der Vibra
tionsspannung zusammengesetzte insgesamte Spannung die
Elastizitätsgrenze des jeweiligen Metalls, es wird plas
tisch bei den entsprechenden Bereichen, das Kristallgit
ter kann sich ändern und damit eine vollständige Entspan
nung bewirken. Die Frequenz der Vibration befindet sich
vorteilhaft im Bereich von ca. 50-90 Hz, die Zeitdauer
ist abhängig von der Konstruktion und kann z. B. bei 50 kN
30 Minuten betragen.
Danach wird der schwingungsdämpfende Stoff in
die entsprechenden Hohlräume eingebracht. Als Beispiel
sei hier ein rieselfähiger, schüttfähiger körniger Stoff
genannt, also ein Stoff, der sandförmig ist. Das Einbrin
gen dieses Stoffes kann entweder erfolgen, indem das Ge
bilde hochkant gestellt wird, so daß die Längsrichtung
der Hohlräume vertikel oder beinahe vertikal verläuft
oder daß der Sand durch vorgebohrte Löcher in die Hohl
räume eingebracht wird. Während diesem Einbringen wird
das Gebilde nochmals vibriert, um ein Verdichten und
vollständiges Verteilen des Sandes zu erreichen. Auch
hier ist das Gebilde auf Gummi-Unterlagen abgestützt.
Dieses zweite Vibrieren erfolgt mit einer
Frequenz, die tiefer ist als die Frequenz beim Entspan
nen, beispielsweise beträgt sie nur noch 1/3 derselben.
Vorteilhaft ist auch die entsprechende Amplitude kleiner.
Nach dem erfolgten Einfüllen und Verdichten
des schwingungsdämpfenden Stoffes werden die dazu ge
brauchten Öffnungen verschlossen.
Somit liegt ein schwingungsgedämpftes Maschi
nengestell vor. Es ist ersichtlich, daß die schwingungs
dämpfenden Bauteile gleichzeitig tragende Bauteile des
Maschinengestell sind, so daß keine zusätzlichen Schwin
gungsdämpfer notwendig sind.
Claims (10)
1. Verfahren zur Herstellung eines schwin
gungsgedämpften, aus mindestens einem ersten und minde
stens einem zweiten Einzelteil aus Metall zusammenge
bauten rahmenförmigen Gebildes, von welchen Einzelteilen
mindestens der jeweilige mindestens zweite einen Hohlraum
aufweist, dadurch gekennzeichnet, daß der mindestens
eine Hohlraum mit einem schwingungsdämpfenden Stoff ge
füllt wird, wobei während oder nach dem Einfüllen des
schwingungsdämpfenden Stoffes der mindestens eine zweite
Einzelteil Vibrationen ausgesetzt wird um den schwin
gungsdämpfenden Stoff zu verdichten, und daß der minde
stens eine zweite Einzelteil vor oder nach dem Einfüllen
des schwingungsdämpfenden Stoffes mit dem mindestens
einen ersten Einzelteil starr verbunden wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, bei dem mehrere
ersten Einzelteile (1-4; 5; 16-20; 21; 30; 31-33; 35-38) und
mehrere zweite Einzelteile (6-10; 22-25) mit mindestens
einem Hohlraum (11-15; 26-29) vorhanden sind, dadurch ge
kennzeichnet, daß mindestens einige der ersten Einzel
teile (1-4; 5; 16-20; 21; 30; 31-33; 35-38) zur starren Verbin
dung miteinander verschweißt und zum Entspannen vibriert
werden, und daß mindestens einige der zweiten
Einzelteile (11-15; 26-29) mit mindestens einigen der er
sten Einzelteilen (1-4; 5; 16-20; 21; 30; 31-33; 35-38) vor
oder nach dem Einfüllen des schwingungsdämpfenden Stoffes
verschweißt werden.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch
gekennzeichnet, daß der schwingungsdämpfende Stoff eine
fließfähige Maße oder ein schüttfähiger Stoff ist.
4. Verfahren nach Anspruch 2 oder 3, dadurch
gekennzeichnet, daß die Frequenz des Vibrierens zum Ent
spannen höher als die Frequenz des Vibrierens beim Ein
füllen des schwingungsdämpfenden Stoffes ist.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 2-4,
dadurch gekennzeichnet, daß die Amplitude des Vibrierens
zum Entspannen höher als die Amplitude des Vibrierens
beim Einfüllen des schwingungsdämpfenden Stoffes ist.
6. Aus mindestens zwei Einzelteilen zusammen
gebautes, rahmenförmiges und schwingungsgedämpftes Gebil
de aus Metall, hergestellt nach dem Verfahren der voran
gehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Ein
zelteile durch jeweils eine starre Verbindung miteinander
verbunden sind und mindestens ein Einzelteil (6-10; 26-29)
mindestens einen, jeweils einen schwingungsdämpfenden
Stoff enthaltenden Hohlraum (11-5; 26-29) aufweist.
7. Gebilde nach Anspruch 6, dadurch gekenn
zeichnet, daß die starre Verbindung eine Verschweißung
oder eine Verschraubung ist.
8. Gebilde nach Anspruch 6, dadurch gekenn
zeichnet, daß das rahmenförmige Gebilde bzw. dessen
Einzelteile entspannt ist, bzw. sind, und der mindestens
eine schwingungsdämpfende Stoff in den jeweiligen Hohl
räumen (11-15; 26-29) in einem vibrationsverdichteten Zu
stand vorliegt.
9. Gebilde nach einem der Ansprüche 6-8, da
durch gekennzeichnet, daß der mindestens eine schwin
gungsdämpfende Stoff ein schüttfähiger, körniger Stoff,
insbesondere Quarzsand ist.
10. Gebilde nach einem der Ansprüche 6-9, da
durch gekennzeichnet, daß verschiedene Hohlräume mit un
terschiedlichen schwingungsdämpfenden Stoffen ausgefüllt
sind.
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