DE422772C - Verfahren zur Gewinnung von titanfreiem Eisen und eisenfreiem Titan aus Titanerzen - Google Patents

Verfahren zur Gewinnung von titanfreiem Eisen und eisenfreiem Titan aus Titanerzen

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DE422772C DEG59654D DEG0059654D DE422772C DE 422772 C DE422772 C DE 422772C DE G59654 D DEG59654 D DE G59654D DE G0059654 D DEG0059654 D DE G0059654D DE 422772 C DE422772 C DE 422772C
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    • C21METALLURGY OF IRON
    • C21BMANUFACTURE OF IRON OR STEEL
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    • C21B13/006Starting from ores containing non ferrous metallic oxides

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Description

  • Verfahren zur Gewinnung von titanfreiem Eisen und eisenfreiem Titan aus Titanerzen. Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren zur Gewinnung von titanfreiem Eisen und eisenfreien, titanhaltigen Schlacken aus Ilmenit Seesand (reich an Titanoxyd und Eisenoxyd) und anderen titanhaltigen Eisenerzen.
  • Die Behandlung titanhaltiger Eisenerze zur Gewinnung eines titanfreien Eisens ist bereits bekannt; die Erfindung bietet hierfür einen neuen Weg, wobei aber außerdem eine eisenfreie Schlacke gewonnen wird, die das gesamte Titan enthält, das dadurch zu weiterer Bearbeitung gewonnen wird.
  • Die beiden Hauptbestandteile im Titaneisen (Ilmenit), Fe0 und TiO., werden nach der Erfindung - dadurch getrennt, daß das Eisen so reduziert wird, daß die Titanverbindungen (deren Zusammensetzung von den Schlacke bildenden Zuschlägen abhängt) eine Schlacke bilden, die praktisch frei von Eisen ist. Das erhaltene Metall enthält nur den geringen und zum Gelingen des Verfahrens notwendigen Betrag von o,oi Prozent bis i,o Prozent Titan. Gewöhnl_ch genügen o,oz bis o, i Prozent. Besondere Sorgfalt ist darauf zu legen, daß die Schlacke soweit wie möglich (am besten bis unter o,oa Prozent) von Eisen frei ist, da letzteres störend auf die gebildete Titanverbindung wirkt und nur mit großen Schwierigkeiten entfernt werden kann. Ein geringer Betrag von Titan im Metall (Eisen) erhöht jedoch, wie bekannt, beträchtlich den Wert des Eisens; das Titan kann entweder als Metall oder als Ferrotitan oder in irgendeiner anderen Form vorhanden sein.
  • Gemäß der Erfindung wird das Reduktionsmittel am besten erst gewählt nach einer sorgfältigen Bestimmung des spezifischen Gewichtes des verwendeten Rohstoffes, des spezifischen Gewichtes der Erzeugnisse der Schmelzoperation, des Schmelzpunktes der von vornherein benutzten Stoffe und der Schmelzpunkte der Schlacke und des erhaltenen. Metalls, da man wahrgenommen hat, daß der erzielte Erfolg um so besser ist, je größer der Unterschied zwischen dem spezifischen Gewicht der Schlacke und dem des erhaltenen Metalls ist. In dem Falle des Titanits (Sphens), auf den in der Beschreibung eingegangen wird, beträgt das spezifische Gewicht der Schlacke ungefähr 3, 5, während das spezifische Gewicht des Metalls ungefähr 7,0 ist.
  • Gemäß der Erfindung ist die Auswahl des Reduktionsmittels auf solche Stoffe zu beschränken, die Eisen oder Titan enthalten, so daß die Einführung von unerwünschten Stoffen in die Charge ganz oder nahezu ganz vermieden wird. So sind z. B. Verbindungen, die dieser Forderung genügen: Ferrosiiicium mit hohem Siliciumgehalt, Ferrotitan mit hohem Titangehalt, Titaniumsilicid, Calciumsilicid und andere Silicide. Das angewendete Reduktionsmittel wird gewählt unter Berücksichtigung der gewünschten Eigenschaften der Schlacke; z. B. ist es zweckmäßig, zu dem Ferrosilicium oder dem verwendeten Silicid irgendein pulverisiertes Metallerz, das das in der Schlacke gewünschte Metall enthält, zuzugeben. Wenn man z. B. eine Schlacke haben will von der Zusammensetzung A1203 # TiO2- S1.02, so muß man als Reduktionsmasse eine Mischung von Ferrosilicium und metallischem Aluminium in den Mengenverhältnissen einführen, die der obigen Formel entsprechen. Wenn eine Schlacke mit Magnesiumtitanat gewünscht wird, die Silicium in den Gewichtsverhä:tnissen des Sehens enthält und der Formel MgO # T102 # Si02 entspricht (die mit dem in der Natur vorkommenden siliciumhaltigen Magnesiumtitanat Geikielit übereinstimmt), dann verwendet man eine Mischung von Ferrosilicium und metallischem Magnesium. Die Zusammensetzung der Schlacke sollte am besten nach molekularem Verhältnis berechnet werden, damit sie einen niedrigen Schmelzpunkt hat, stabile Zusammensetzung besitzt und praktisch verwendbar ist. In den Berechnungen muß man jedoch geringe Verluste und gewisse Verunreinigungen der verwendeten Ausgangsmittel berücksichtigen.
  • Um diesen Bedingungen zu genügen, ist es ratsam, auf bestimmte Erzeugnisse mit genau bestimmten Formeln in natürlich vorkommenden Mineralien zurückzugreifen. Außer dem Calciumsilikat und -titanat gehört das Titanat des »Sehens;< zu solchen stabilen Zusammensetzungen. Das letztere hat die allgemeine Formel C20 # Si02 # T1.02, den verhä:tnismäßig niedrigen Schmelzpunkt von 1221' C und das spezifische Gewicht von ungefähr 3,5.
  • Wenn dieser Körper technisch reduziert werden soll und dies mit siliciumreichen Ferrosilicium (Schmelzpunkt unter 160o°, spezifisches Gewicht z,75) und Emenit (Schmelzpunkt 1q.50° C, spezifisches Gewicht 5,o bis 7,5) durchgeführt wird, so fügt man für die Schlacke Kalk bei und führt den ganzen Prozeß in einem Ofen mit geeignetem Futter aus. Zum Schmelzen und Reduzieren von Titaneisenerzen ist ein basisches Futter gewöhnlich am geeignetsten. Ein Fut'er aus Dolomit begünstigt die erwähnte SphenbiIdung. Als Regel gilt, daß die Wahl des Futters von der gewünschten Zusammensetzung der Schlacke abhängt. Die bei diesem Verfahren erhaltenen Erzeugnisse sind eine Schlacke vom Typ des »Sehens« mit einem Schmelzpunkt gegen 122i° C und metallisches Eisen mit einem geringen Titangehalt. Wenn der Prozeß z. B. in einem geeignet gefütterten Schmelztiegel, der in einen heißen Ofen gestellt ist, ausgeführt wird, findet eine schnelle Reaktion bei, ungefähr 160o° C bis 165o' C statt, und die erhaltene Schlacke hat technischen Wert, da sie (infolge der Entfernung des Eisens) zur Herstellung hochwertiger Titanfarben verwendet werden kann.
  • Eine typische Formel für die Reaktion im technischen Betrieb ist 2 Fe0 # Ti0a + Si + 2 C20 + Si02 = 2C20 # T102 #S'02 -i- 2 Fe (Ti). Natürlich können auch andere stabile Titanverbindungen zur Schlackebildung benutzt und entsprechende Zuschläge zu der Masse gegeben werden, Unter diesen mögen erwähnt werden: Bariumsilikat und Bariumtitanat, Calciumsilikat und Calciumtitanat, Mangansilikat und Mangantitanat, Magnesiumsilikat und Magnesiumtitanat, Aluminiumsilikat und Aluminiumtitanat, Zirkonsi:ikat und Zirkontitanat, Thoriumsilikat und Thoriumtitanat in den Verhältnissen der Bindung des »Sehens« oder in anderen.
  • Mit all diesen Titanverhindungen läßt sich eine stabile Schlacke erhalten, die gewöhnlich eine ausgesprochen blaue Farbe hat.
  • Bei der Ausführung des Verfahrens ist folgendes Vorgehen zweckmäßig: man reduziere das Metall, entferne in der gewöhnlichen Weise Verunreinigungen, wie Phosphor und Schwefel, die anwesend sein können, gieße es aus und bringe dann die Schlacke zum weiteren Erhitzen in den Ofen zurück und erhitze so lange, bis die der Schlacke eigentümliche Farbe erreicht ist. Es kann nötig sein, weitere Mengen des Reduktionsmittels zuzufügen, z. B. Ferrosilicium, entsprechend der gewünschten Schlacke, und zwar in solchen Quantitäten, die in dem erhaltenen Produkt die Mengenverhältnisse des »Sehens« nicht stören. Die Mengenverhältnisse des Reduktionsmittels werden so gewählt, daß sie der Formel der beabsichtigten Schlacke entsprechen und eine vollständige Reduktion des Eisens in dem Erz ermöglichen. Es ist sogar wünschenswert, immer mit MolekuIargewichtsformeln zu arbeiten, sowohl im Falle des »Sehens« wie in anderen Fällen. Die Einführung weiterer Reduktionsmittel geschieht am besten nach einer Analyse der Schlacke. Auf diese Weise kann die Farbe der Schlacke geregelt werden.
  • Die vorstehenden Anweisungen sind nur als Beispiele angegeben worden, und da es klar ist, daß das Verfahren auch in anderer Weise ausgeführt -werden kann, ohne den Rahmen der Erfindung zu verlassen, so sei noch betont, daß die Erfindung nicht auf die einzelnen hier gegebenen Beispiele beschränkt ist.

Claims (1)

  1. PATENT-ANSPRUCFI: Verfahren zur Gewinnung von titanfreiem Eisen und eisenfreiem Titan aus Titanerzen, dadurch gekennzeichnet, daß als Reduktionsmittel Verbindungen von Eisen oder Titan, -z. B. Ferrosilicium mit hohem Siliciumgehalt, Ferrotitan mit hohem Titangehalt, Titaniumsilicid,benutzt werden.
DEG59654D 1922-08-21 1923-08-08 Verfahren zur Gewinnung von titanfreiem Eisen und eisenfreiem Titan aus Titanerzen Expired DE422772C (de)

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