DE4225866A1 - Borstenklammer für Zahnbürsten - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft eine Borstenklammer für Zahnbürsten.

Borstenklammern für Zahnbürsten gibt es bisher nicht. Die bis zur Einführung von Borsten aus Kunststoff (z. B. Perlon) bei Zahnbürsten überwiegend und auch heute noch gelegentlich verwendeten Naturborsten sind wegen ihrer besonderen Struktur zumeist so formbeständig, daß eine Verformung infolge unterschiedlichen Austrock­ nens erst nach langem und intensivem Gebrauch eintritt. Kunststoffborsten haben diese Verbiegungsresistenz gegen ungleichmäßiges Austrocknen nicht. Sie verbiegen sich beim Trocknen zu der Seite hin, die sich beim Trocknen zuerst zusammenzieht. Die Ursache dieser Verformung von Kunststoffborsten wurde bisher kaum hinterfragt oder die eintretende Krümmung der Borsten eher als unvermeidbar hingenommen. Der Minderwert verformter Borsten für die Zahnpflege wurde durch Propagierung eines schnelleren Zahnbürstenwechsels und die Produktion billiger "Wegwerfzahnbür­ sten" auszugleichen versucht.

Der Erfindung liegt gemäß Anspruch 1 die Aufgabe zugrunde, der Borstenverbiegung zu den Außenflanken hin mittels einer Klammer entgegenzuwirken. Der erfinde­ rischen Problemlösung liegt die Feststellung zugrunde, daß Kunststoffborsten beim Zahnbürstengebrauch eine gewisse unvermeidliche Wasseraufnahme haben. Nach Gebrauch der Zahnbürste verdunstet das Wasser, allerdings wegen der bei Zahnbür­ sten üblichen kompakten Borstenstellung an den Außenflanken und speziell an den Außenseiten einer jeden einzelnen Borste schneller als an den zur Innenseite des Bor­ stenfeldes hin orientierten Flanken.

Die gestellte Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die Klammerenden die Spitzen der parallel angeordneten Borsten einer Zahnbürste an deren Außenseiten in Längsrichtung berühren, die Borstenspitzen dort nach innen zusammendrücken und ein Ausbiegen der Borsten, das durch ungleichmäßiges Trocknen nach Feuchtigkeits­ aufnahme der Borsten entsteht, verhindern.

Damit die Klammer stets an den Borstenenden bzw. -spitzen ansetzt und damit der Trocknungsprozeß der Zahnbürste nach Gebrauch nicht beeinträchtigt wird, ist die Klammer nach Anspruch 2 so beschaffen, daß diese die Zahnbürste auf der ganzen Länge der Borsten wie ein längs aufgeschlitztes Rohr umhüllt und zur Sicherung eines möglichst ungehinderten Luftzutritts sowohl selbst Luftlöcher aufweist als auch die Zahnbürste mit Ausnahme der in den Außenreihen stehenden Borsten nicht oder nur leicht berührt. Auf diese Weise umhüllt die erfindungsgemäße Klammer den Borstenteil der Zahnbürste von unten her ganz und dient entsprechend Anspruch 3 zugleich der waagerechten Auflage der Zahnbürste oder als Halterung für deren Aufhängung an der Wand. Schließlich können gemäß Anspruch 4 anstelle der erfin­ dungsgemäßen Klammer eine feine Spange, z. B. aus Stahldraht, oder eine über die Zahnbürste zu schiebende Schiene den gleichen Zweck der Verhinderung des ein­ seitigen Ausbiegens der Borsten infolge ungleichmäßigen Trocknens erfüllen.

Im Folgenden wird die Erfindung anhand von lediglich eine Ausprägung darstellen­ den Zeichnungen näher erläutert. Es zeigen

Fig. 1 eine die Borsten der Zahnbürste zusammendrückende erfindungsgemäße rohrförmige Klammer aus Plexiglas in perspektivischer Darstellung,

Fig. 2 die gleiche Klammer im Querschnitt,

Fig. 3 eine andere Ausführung der Klammer im Querschnitt,

Fig. 4 die Borstenreihe einer ungeklammerten Zahnbürste mit typischer Borsten­ stellung infolge ungleichmäßiger Trocknungsvorgänge im Borstenfeld.

In den Figuren sind die Zahnbürste mit dem Bezugszeichen 1, die Klammer mit 2, die an den Außenflanken besonders biegegefährdeten Borsten mit 3, die Auflagevor­ richtung mit 4 gekennzeichnet und die Luftlöcher in der Klammer mit 5 gekenn­ zeichnet.

Die durch die Erfindung erreichten Vorteile sind im wesentlichen darin zu sehen, daß die Borsten der erfindungsgemäß geklammerten, geklemmten oder geschienten Zahnbürsten ihre Form erheblich länger behalten. Dieser Effekt läßt sich noch verbessern, wenn die Zahnbürste nach Gebrauch kurz abgetrocknet und die Trock­ nungsperiode pro Zahnbürste durch Verwendung je einer "Morgenzahnbürste" und einer "Abendzahnbürste" verlängert wird. Überdies werden die Borsten durch das erfindungsgemäße Klammern sogar teilweise in eine für die Zahnpflege günstigere Position gebracht. Auch kann die wesentliche Verlängerung der Lebensdauer einer Zahnbürste dazu führen, daß der qualitativ hochwertigeren Zahnbürste mit entspre­ chend günstigerer Zahnpflegewirkung der Vorzug gegeben wird. Daher ist die erfin­ dungsgemäße Borstenklammer schließlich auch als ein Beitrag zur Verringerung des mehr und mehr anwachsenden Zivilisationsmülls zu verstehen.

Die Klammer ist in einem Ausführungsbeispiel von einem Abschnitt eines rohrförmi­ gen Hohlprofils gebildet, das zugleich mit der Herstellung oder nachträglich längs­ geschlitzt ist. Es weist auf den beiden gegenüberliegenden Flanken je einen seitlichen Vorsprung in Form ausgeformter Rippen oder Flügel auf, die von Hand gegenein­ anderdrückbar sind. Bei diesem Druck öffnet sich der Spalt, um die Borsten der im Innenraum der Klammer einliegenden Zahnbürste an deren Enden zu erfassen.

Claims (4)

1. Borstenklammer für Zahnbürsten, dadurch gekennzeichnet, daß die Klammerenden die Spitzen der parallel angeordneten Borsten einer Zahn­ bürste an deren Außenseiten in Längsrichtung berühren, die Borstenspitzen dort nach innen zusammendrücken und ein Ausbiegen der Borsten, das durch ungleichmäßiges Trocknen nach Feuchtigkeitsaufnahme der Borsten entsteht, verhindern.

2. Borstenklammer für Zahnbürsten nach Anspruch 1, dadurch gekennzeich­ net, daß diese die Zahnbürste auf der ganzen Länge der Borsten wie ein längs aufge­ schlitztes Rohr umhüllt und zur Sicherung eines möglichst ungehinderten Luftzutritts sowohl selbst Luftlöcher aufweist als auch die Zahnbürste mit Ausnahme der in den Außenreihen stehenden Borsten nicht oder nur leicht berührt.

3. Borstenklammer für Zahnbürsten nach den Ansprüchen 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß sie als Zahnbürstenhalter für die waagerechte Auflage oder zur Befestigung an der Wand ausgearbeitet ist.

4. Borstenklammer nach den vorhergehenden Ansprüchen, dadurch gekenn­ zeichnet, daß diese auch eine Spange, ein Mehrkantrohrgebilde oder eine andere Vorrichtung ist, vorausgesetzt daß sie die Krümmung der Borsten nach außen infolge Feuchtigkeitsaufnahme nachhaltig verhindert und der Luftzutritt zu den Borsten möglichst ungehindert erhalten bleibt.