DE4225709A1 - Rückhaltesystem mit Gassack - Google Patents

Rückhaltesystem mit Gassack

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Description

Die Erfindung betrifft ein Rückhaltesystem für Insassen von Kraftfahrzeugen, mit einem Gassack (Airbag), welcher bei einem Unfall mittels eines dann automatisch zündenden Gas­ generators aufgeblasen wird, sowie mit einer Vorrichtung zur Beeinflussung der Temperatur des Gasgenerators.
Airbag-Rückhaltesysteme werden bereits seit langem serien­ mäßig eingesetzt und haben sich bewährt. Gleichwohl ist das Betriebsverhalten dieser Systeme unter extremen Temperatur­ bedingungen nicht immer optimal. Dies beruht vor allem darauf, daß die vom jeweiligen Gasgenerator bei dessen Zündung ausgebrachte Gasmenge relativ deutlich von der Temperatur des Gasgenerators bzw. des darin befindlichen Treibstoffes abhängt. Dementsprechend verändert sich auch der Aufblasdruck des Gassackes mit der Temperatur des Gas­ generators bzw. des Treibstoffes.
Aus der DE-PS 21 20 043 ist es bereits bekannt, die Gas­ generatoren von Airbag-Rückhaltesystemen mit Elektroheizungen zu versehen, so daß die Gasgeneratoren sowie der darin befindliche Treibstoff praktisch ständig auf erhöhter Temperatur gehalten werden und der bei einem Unfall erzeug­ bare Aufblasdruck des jeweiligen Luftsackes einen entsprechend großen Wert hat.
In der DE-OS 40 00 309 wird ein Airbag-System beschrieben, bei dem jedem Gassack eine mehrstufige Gasgeneratoranordnung zugeordnet ist und die Anzahl der bei einem Unfall gezündeten Stufen von der Umgebungstemperatur abhängt. Bei extrem tiefen Umgebungstemperaturen, beispielsweise - 35°C, werden sämtliche Stufen des jeweiligen Gasgenerators gezündet, während bei höheren Temperaturen weniger Stufen arbeiten.
Diese bekannten Konstruktionen benötigen einen vergleichs­ weise hohen konstruktiven Aufwand, wobei im Falle einer Heizung des Gasgenerators auch der ständige Energieverbrauch nachteilig ist.
Deshalb ist es Aufgabe der Erfindung, eine neue und preisgünstig realisierbare Möglichkeit aufzuzeigen, praktisch ständig ein optimales Betriebsverhalten der Gasgeneratoren von Airbag- Rückhaltesystem zu gewährleisten.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß der Gasgenerator in wärmeleitender Verbindung mit der Ausblas­ seite einer Klimatisierungsautomatik des Fahrzeuges ange­ ordnet ist.
Die Erfindung beruht auf der Erkenntnis, daß Kraftfahrzeuge in zunehmender Anzahl mit einer Klimatisierungsautomatik ausgerüstet werden, welche je nach Außentemperatur gegen­ über der Außenluft abgekühlte oder gegenüber der Außenluft erwärmte Zuluft in den Fahrzeuginnenraum leitet, um dort eine von den Insassen gewünschte Innenraumtemperatur aufrecht­ zuerhalten. Damit wird einerseits den Wünschen der Fahrzeug­ käufer nach erhöhtem Komfort genügt, andererseits wird auch die Verkehrssicherheit erhöht, weil der Fahrzeugführer gegenüber extremen Außentemperaturen geschützt ist, denn im Fahrzeuginnenraum wird ständig eine gemäßigte Temperatur aufrechterhalten.
Auch wenn die gewünschte Innenraumtemperatur im Fahrzeug durch Einstellung eines Temperaturwählers der Klimatisierungs­ automatik verändert werden kann, so ist dieser Verstellbereich vergleichsweise gering; jedenfalls liegen die einstellbaren Temperaturen immer in einem gemäßigten Bereich. Dies hat zur Folge, daß sich die Zulufttemperaturen auf der Ausblasseite der Klimatisierungsautomatik auch nur in einem vergleichsweise engen Bereich verändern.
Dementsprechend liegt auch die Temperatur des Gasgenerators, welcher mit der Zuluft in wärmeleitender Verbindung steht, ständig in einem engen Bereich, innerhalb dessen ein optimales Betriebsverhalten gewährleistet werden kann.
Gemäß der Erfindung ist also für die Klimatisierungsauto­ matik eine Doppelfunktion vorgesehen. Einerseits wird im Fahrzeuginnenraum ein "gemäßigtes Klima" aufrechterhalten. Andererseits werden auch die Gasgeneratoren von Airbag-Rück­ haltesystemen nur entsprechend gemäßigten Temperaturen aus­ gesetzt.
Vorteilhaft ist, daß zur Verwirklichung der Erfindung lediglich die Zuluftführung sowie der Einbauort der Gasgeneratoren aufeinander abgestimmt werden müssen.
Außerdem ist vorteilhaft, daß hinreichend gleichbleibende Verhältnisse für den Gasgenerator auch dann weitestgehend gewährleistet werden können, wenn die Klimatisierungs­ automatik im wesentlichen nur eine Aufheizung der Zuluft gegenüber der Außenluft zuläßt, wie es bei Fahrzeugen, die in gemäßigten Klimazonen ausgeliefert werden, noch oftmals der Fall ist. Denn auch in diesem Falle wird der Gasgenerator hinreichend vor zu tiefen Temperaturen ge­ schützt, bei denen der erreichbare Aufblasdruck des Gas­ sackes unerwünscht niedrig sein könnte.
Nachfolgend wird die Erfindung anhand eines in der Zeichnung dargestellten vorteilhaften Ausführungsbei­ spieles erläutert.
Dabei zeigt die einzige Figur eine schematisierte Dar­ stellung einer Klimatisierungsautomatik in Kombination mit dem erfindungsgemäßen Airbag-System.
Ein nicht dargestelltes Fahrzeug besitzt für den Innenraum eine Klimatisierungsautomatik 1, welche im einfachsten Falle durch eine steuerbare Heizung gebildet wird bzw. bei komfor­ tablen Fahrzeugen aus einer Kombination aus Heizung und Klimaanlage besteht.
Die Klimatisierungsautomatik 1 besitzt eine Eingangsseite 2, über die Außenluft und/oder Luft aus dem Fahrzeuginnenraum zuströmt, sowie eine Ausgangsseite 3, über die Luft mit typischerweise gemäßigten Temperaturen in Luftkanäle 4 einströmt, welche in den Fahrzeuginnenraum münden.
Auf der Beifahrerseite des Fahrzeuges, welche der rechten Seite der Zeichnung entspricht, ist der Luftkanal 4 durch ein Gehäuse 5 geführt, welches eine zum Fahrzeuginnenraum hin offene Seite besitzt, an der ein zusammengelegter Gassack 6 angeordnet ist. Innerhalb des Gehäuses 5 ist ein Gasgenerator 7 angeordnet, welcher von der das Gehäuse 5 durchsetzenden Luft umströmt wird. Der Gasgenerator 7 zündet bei einem Unfall des Fahrzeuges automatisch, wobei der dadurch entstehende Gasdruck an den gehäuseseitigen Mün­ dungen des rechten Luftkanales 4 angeordnete Schließklappen 8 in ihre Schließstellung bringt und den Gassack 6 aufbläst.
Auf der in der Zeichnung links dargestellten Fahrerseite kann grundsätzlich die gleiche Anordnung wie auf der Bei­ fahrerseite vorgesehen sein. Jedoch ist es auch möglich, von dem fahrerseitigen Luftkanal 4 - wie dargestellt - einen Luftkanal 9 abzweigen zu lassen, welcher mit einem Gehäuse 10 verbunden ist, so daß dieses ständig von temperierter Luft durchströmt wird, die von der Ausgangsseite 3 der Klimati­ sierungsautomatik kommt.
Im übrigen ist das Gehäuse 10 prinzipiell in gleicher Weise wie das Gehäuse 5 mit einem Gassack 6, einem Gasgenerator 7 sowie Schließklappen 8 ausgerüstet.
Bei der zeichnerisch dargestellten Ausführungsform werden die Gasgeneratoren 7 unmittelbar von temperierter Luft beaufschlagt, da die Gasgeneratoren 7 in Gehäusen 5 bzw. 10 angeordnet sind, die von der Luft durchströmt werden.
Grundsätzlich ist es jedoch auch möglich, die Gasgeneratoren 7 in nicht luftdurchströmten Gehäusen unterzubringen und nach Art eines Wärmetauschers angeordnete bzw. ausgebildete wärme­ leitende Elemente anzuordnen, die einerseits wärmeleitend mit dem jeweiligen Gasgenerator 7 verbunden sind und anderer­ seits außerhalb des den jeweiligen Gasgenerator 7 aufnehmenden Gehäuses von temperierter Luft aus der Klimatisierungsautomatik 1 beaufschlagt werden. Bei dieser letzteren Konstruktion erüb­ rigen sich die Schließklappen 8, welche bei der zeichnerisch dargestellten Konstruktion nach Zündung der Gasgeneratoren 7 die Gehäuse 5 bzw. 10 gegenüber den Luftkanälen 5 bzw. 9 absperren.
Im übrigen ist die in der Zeichnung für die Fahrerseite vorgesehene Anordnung eines vom Luftkanal 4 abzweigenden Luftkanales 9 auch für die Beifahrerseite möglich.
In der Regel ist die dargestellte Anordnung zweckmäßig, wenn der fahrerseitige Gassack im Lenkhandrad und der beifahrerseitige Gassack im Armanturenbrett od. dgl. unter der Windschutzscheibe angeordnet ist.
Die Erfindung ist nicht auf ein Rückhaltesystem beschränkt, dessen Gassack von einem pyrotechnischen Gasgenerator auf­ geblasen wird. Vielmehr ist die erfindungsgemäße Anordnung auch bei anderen Gasgeneratoren vorteilhaft, beispielsweise bei solchen, die durch einen Druckgasbehälter, der ein Stickstoffluftgemisch enthalten kann, gebildet werden.

Claims (5)

1. Rückhaltesystem für Insassen von Kraftfahrzeugen mit einem Gassack (Airbag), welcher bei einem Unfall mittels eines dann automatisch zündenden Gasgenerators aufgeblasen wird, sowie mit einer Vorrichtung zur Beeinflussung der Temperatur des Gasgenerators, dadurch gekennzeichnet, daß der Gasgenerator (7) in wärmeleitender Verbindung mit der Ausblasseite (3) einer Klimatisierungsautomatik (1) od. dgl. des Fahrzeuges angeordnet ist.
2. Rückhaltesystem nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Gasgenerator (7) unmittelbar in einem von der Ausblasseite (3) kommenden Luftstrom angeordnet ist.
3. Rückhaltesystem nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Klimatisierungsautomatik (1) die Luft auf der Ausblasseite (3) gegenüber auf einer Eingangsseite (2) zuströmender Luft sowohl aufzuheizen als auch zu kühlen gestattet.
4. Rückhaltesystem nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Gasgenerator (7) in einem mit der Ausblasseite (3) sowie dem Innenraum des Gassackes (6) kommunizierenden Gehäuse (5, 10) angeordnet ist, und daß in das Gehäuse (5, 10) mündende Luftkanäle (4, 9) bei Zündung des Gasgenerators (7) automatisch durch Schließklappen (8) abgesperrt werden.
5. Rückhaltesystem nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Schließklappen (8) durch den bei Zündung des Gasgenerators (7) im Gehäuse (5, 10) entstehenden Gas­ druck geschlossen werden.
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