DE4225701C1 - Erdbohrgerät - Google Patents
ErdbohrgerätInfo
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- E—FIXED CONSTRUCTIONS
- E21—EARTH DRILLING; MINING
- E21B—EARTH DRILLING, e.g. DEEP DRILLING; OBTAINING OIL, GAS, WATER, SOLUBLE OR MELTABLE MATERIALS OR A SLURRY OF MINERALS FROM WELLS
- E21B7/00—Special methods or apparatus for drilling
- E21B7/20—Driving or forcing casings or pipes into boreholes, e.g. sinking; Simultaneously drilling and casing boreholes
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- E—FIXED CONSTRUCTIONS
- E21—EARTH DRILLING; MINING
- E21B—EARTH DRILLING, e.g. DEEP DRILLING; OBTAINING OIL, GAS, WATER, SOLUBLE OR MELTABLE MATERIALS OR A SLURRY OF MINERALS FROM WELLS
- E21B6/00—Drives for drilling with combined rotary and percussive action
Description
Die Erfindung betrifft ein Erdbohrgerät
gemäß dem
Oberbegriff des Anspruchs 1.
Das Bohren mit zwei koaxialen Rohrsträngen wird als
Überlagerungsbohren bezeichnet. Damit werden Bohrlöcher
in das Erdreich hinein vorgetrieben. Bei felsigen Böden
reicht das drehende Bohren nicht aus. Daher wird das
innere Bohrwerkzeug mit Schlägen beaufschlagt, die ent
weder von einem auf das rückwärtige Ende des Innenrohr
stranges einwirkenden Außenhammer oder einem im Zuge
des Innenrohrstranges vorgesehenen Tieflochhammer aus
geübt werden. In Mischböden wird ausschließlich drehend
gearbeitet, wobei das Bohrgut durch Rückspülung abgeför
dert wird. Trifft das Bohrwerkzeug auf ein Gestein,
kann zusätzlich zum drehenden Bohren der Bohrhammer
eingeschaltet werden. Ein Außenbohrhammer belastet den
gesamten Innenrohrstrang, wobei ein großer Teil der
Schlagenergie vom Innenrohrstrang absorbiert und in
Wärme umgesetzt wird. Außerdem entstehen starke Schlag
geräusche. Ein Tieflochhammer erfordert ebenfalls einen
sehr großen Aufwand und einen hohen Energieverbrauch.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Erdbohrge
rät zu schaffen, das
vielseitige Einsatzmöglichkeiten bietet und insbeson
dere den unterschiedlichen Anforderungen, die beim Boh
ren in Mischböden gestellt werden, gerecht wird.
Die Lösung dieser Aufgabe erfolgt erfindungsgemäß mit
den Merkmalen des Patentanspruchs 1.
Bei dem erfindungsgemäßen Erdbohrgerät ist das Bohr
werkzeug mit der Ringbohrkrone bzw. dem Außenrohrstrang
durch eine Ratsche gekoppelt, die bei unterschiedlichen
Drehzahlen des Innenrohrstranges und des Außenrohrstran
ges axiale Verschiebungen und Stöße der Ringbohrkrone
verursacht. Bei gleichen Drehzahlen und gleichen Dreh
richtungen ist die Ratsche unwirksam, so daß keine
Stöße ausgeübt werden. Allein durch Beeinflussung der
Drehzahlen von Innenrohrstrang und Außenrohrstrang wird
eine Schlagwirkung hervorgerufen und die Schlagfrequenz
kann stufenlos verändert werden. Es ist auch möglich,
einen der Rohrstränge ohne Drehung festzuhalten und nur
den anderen Rohrstrang zu drehen. Sobald eine Drehzahl
differenz zwischen beiden Rohrsträngen auftritt, wird
die Schlagvorrichtung mit einer der Drehzahldifferenz
entsprechenden Schlagfrequenz betrieben. Auf diese
Weise ist eine Feinabstimmung der Schlagfrequenz zur
Erreichung eines möglichst großen Bohrvortriebs mög
lich. Schließlich kann der Innenrohrstrang im Außen
rohrstrang auch zurückgezogen werden, um die Zähne der
Ratsche außer Eingriff zu bringen. In diesem Fall
können beide Rohrstränge mit beliebigen Geschwindig
keiten gedreht werden, ohne daß eine Schlagwirkung er
zeugt wird. Das Erdbohrgerät ermöglicht somit eine sehr
große Anzahl von Betriebsweisen allein durch gegenseiti
ges verstellen bzw. unterschiedliche Drehungen der bei
den Rohrstränge. Da die Schlagwirkung am vorderen Ende
der Rohrstränge ausgeübt wird, ist die Lärmbelästigung
der Umgebung gering. Das Erdbohrgerät ermöglicht auch
erhebliche Energieeinsparungen, da die Ratsche in Ver
bindung mit dem Energiespeicher nur wenig Energiever
luste hervorruft.
Die Ratsche ist zweckmäßigerweise so ausgebildet, daß
das eine Ratschenteil Ratschenzähne mit dazwischen an
geordneten Brücken zum Aufschlagen aufweist, während
das andere Ratschenteil einfache Zähne aufweist, die
entlang der Zähne des einen Ratschenteiles gleiten.
Damit die Zähne und Brücken der Ratsche den Durchgang
für ein an die Bohrlochsohle zuzuführendes Spülmedium
nicht versperren, sind vorzugsweise die einen Ratschen
zähne paarweise angeordnet, wobei sich eine Brücke nur
zwischen den Ratschenzähnen eines Paares befindet.
Zwischen den Ratschenzähnen zweier Paare bestehen Durch
lässe für den Durchtritt des Spülmediums.
Das Spülmedium kann auch zur Steuerung des Energie
speichers benutzt werden, um diesen beim Zurückdrücken
des Bohrwerkzeugs aufzuladen und die gespeicherte Ener
gie danach auf das Bohrwerkzeug zum vortreiben zu über
tragen. Als Energiespeicher können bevorzugt Gas
speicher eingesetzt werden, die im Zuge des Innen
rohrstranges, vorzugsweise an dessen vorderem Ende,
angeordnet sind. Als Spülmedium eignen sich insbeson
dere Flüssigkeiten (Wasser), jedoch kann auch Luft ein
gesetzt werden.
Im folgenden werden unter Bezugnahme auf die Zeichnun
gen Ausführungsbeispiele der Erfindung näher erläutert.
Es zeigen:
Fig. 1 eine schematische Darstellung des Erdbohrge
rätes, teilweise im Schnitt,
Fig. 1a die Möglichkeiten unterschiedlicher Drehungen
von Außenrohrstrang und Innenrohrstrang für den
Schlagbetrieb,
Fig. 2 einen Längsschnitt durch das vordere Ende des
Rohrgestänges,
Fig. 3 eine Stirnansicht des Bohrgestänges aus Rich
tung des Pfeiles 111 von Fig. 2,
Fig. 4 eine Schnittdarstellung der Ringbohrkrone mit
darin enthaltenem zurückgezogenem Bohrwerkzeug,
Fig. 5 eine Abwicklung der zusammenwirkenden Ratschen
zähne,
Fig. 6 eine andere Ausführungsform des Energie
speichers,
Fig. 7 eine weitere Ausführungsform des Energiespei
chers,
Fig. 8 ein Bohrwerkzeug in Form einer Rammspitze und
Fig. 9 ein Bohrwerkzeug mit asymmetrischer Abstufung.
Das in Fig. 1 dargestellte Erdbohrgerät weist eine lang
gestreckte Lafette 10 auf, die als Führung für einen
Vorschubschlitten 11 dient. Der Vorschubschlitten 11
wird von einer (nicht dargestellten) Antriebsvorrich
tung längs der Lafette 10 verschoben, um das Bohrge
stänge 12 in das Bohrloch 13 hinein vorzuschieben. Am
vorderen (dem Bohrloch 13 zugewandten) Ende der Lafette
10 befinden sich Führungsvorrichtungen 14 zur Führung
des Bohrgestänges 12. Auf dem Vorschubschlitten 11 ist
ein Drehantrieb 15 zum Drehen des Außenrohrstranges 16
montiert. In dem Außenrohrstrang 16 verläuft koaxial
der Innenrohrstrang 17, der durch den Drehantrieb 15
hindurchführt und an seinem rückwärtigen Ende von einem
weiteren Drehantrieb 18 angetrieben wird, der auf einem
Schlitten 19 montiert ist, welcher auf einer Führung 20
des Vorschubschlittens 11 in Längsrichtung verschiebbar
ist. Durch verschieben des Schlittens 19 kann die axia
le Position des Innenrohrstrangs 17 relativ zum Außen
rohrstrang 16 verändert werden. Die jeweilige Position
des Drehantriebs 18 wird an einer Anzeigevorrichtung 21
des Vorschubschlittens 11 angezeigt. Der Schlitten 19
kann über eine (nicht dargestellte) Schubvorrichtung
sehr genau vor- und zurückgeschoben werden, um eine
Feineinstellung der axialen Position des Innenrohr
strangs 17 in bezug auf den Außenrohrstrang 16 zu be
wirken.
Beide Rohrstränge 16 und 17 bestehen jeweils aus hin
tereinandergesetzten Rohren, die miteinander ver
bunden sind. Am vorderen Ende des Außenrohrstranges 16
befindet sich die Ringbohrkrone 22 und am vorderen Ende
des Innenrohrstrangs 17 befindet sich das Rohrwerkzeug
23, das durch die Mittelöffnung der Ringbohrkrone hin
durchragen kann.
In das rückwärtige Ende 24 des Innenrohrstranges 17
wird Spülmedium, z. B. Wasser, unter Druck eingeleitet.
Dieses Spülmedium tritt am vorderen Ende aus dem
Innenrohrstrang aus und strömt an der Bohrlochsohle
vorbei in den Ringraum zwischen Innenrohrstrang und
Außenrohrstrang, wobei es Bohrgut mitnimmt. Am rück
wärtigen Ende des Außenrohrstranges 16 befindet sich
eine Auswurföffnung 25 zum Auswerfen des Spülmediums
und des Bohrgutes.
Die Ringbohrkrone 22 und das Bohrwerkzeug 23 bilden
eine Ratsche 26 mit axial wirkenden Ratschenzähnen,
wodurch das Bohrwerkzeug 23 periodisch zurückgedrückt
wird und anschließend schlagartig vorschnellt. Das Bohr
werkzeug 23 wird dabei von einem elastischen Energie
speicher 27 am vorderen Ende des Innenrohrgestänges
nach vorne vorgespannt.
Fig. 1a zeigt die verschiedenen Möglichkeiten der Be
tätigung der Ratsche 26 durch Relativdrehung der beiden
Rohrstränge 16 und 17. Dabei gibt der Kreispfeil 28a
mit dem größeren Durchmesser die Drehrichtung des
Außenrohrstranges und der Kreispfeil 28b mit dem klei
neren Durchmesser die Drehrichtung des Innenrohr
stranges an. Beide Drehrichtungen können gegenläufig
oder gleichläufig sein. Wenn die Drehrichtungen gleich
läufig sind, entsteht eine Schlagwirkung durch die
Ratsche 26 nur dann, wenn die Drehzahlen unterschied
lich sind. Dabei können durch geeignete Wahl der Dreh
zahldifferenz sehr niedrige Schlagzahlen pro Zeitein
heit erreicht werden. Wenn beide Rohrstränge gegen
läufig drehen, können dagegen sehr hohe Schlagzahlen
erreicht werden. Ferner sind die Fälle angegeben, daß
der Außenrohrstrang oder der Innenrohrstrang nicht ge
dreht wird, während der andere Rohrstrang entweder in
Rechtsdrehung oder in Linksdrehung gedreht wird. Nicht
eingezeichnet ist in Fig. 1a der Fall, daß beide Rohr
stränge mit gleichen Drehzahlen angetrieben sind. In
diesem Fall erfolgt reines Bohren ohne Schlagwirkung.
Wie aus Fig. 2 ersichtlich ist, weist die Ringbohrkrone
22 ein ringförmiges Kopfteil 22a und ein rohrförmiges
Schaftteil 22b auf. Das Schaftteil 22b ist durch Gewin
de 29 an das vordere Ende des Außenrohrstranges 16 an
geschraubt und das Kopfteil 22a ist relativ zu dem
Schaftteil 22b axial bewegbar, jedoch sind beide Teile
22a und 22b drehfest miteinander verbunden. Das Schaft
teil 22b weist einen umlaufenden Ring 30 auf und das
Kopfteil 22a weist vom rückwärtigen Ende abstehende
Stege auf, die in Nuten des Schaftteils geführt sind
und die mit Anschlägen 31 den Ring 30 hintergreifen.
Die Anschläge 31 sind in axialen Nuten 32 geführt, so
daß das Kopfteil der Ringbohrkrone 22 (oder die gesamte
Ringbohrkrone) zurückweichen kann. Normalerweise befin
det sich das Kopfstück 22a in seiner vorderen End
stellung, in der es gegen einen Anschlag drückt.
Das Bohrwerkzeug 23 weist ein Kopfteil 23a auf, das
durch das Kopfteil 22a der Ringbohrkrone hindurchragt,
und ein Schaftteil 23b, das von dem Kopfteil nach hin
ten absteht. Das Schaftteil 23b ist mit einer Keilver
zahnung 33 in dem vorderen Ende des Innenrohrstranges
17 geführt, so daß das Bohrwerkzeug 23 drehfest zum
Innenrohr ist, jedoch läßt die Keilverzahnung 33 eine
begrenzte Axialbewegung des Bohrwerkzeugs 23 in bezug
auf den Innenrohrstrang 17 zu. Diese Axialbewegung wird
durch Endanschläge 34 und 35 begrenzt.
Die Ratsche 26 weist erste Ratschenzähne 40 auf, die an
der Innenseite der Ringbohrkrone 22, nämlich an dem
Kopfstück 22a, vorgesehen sind, und das Bohrwerkzeug 23
weist zweite Ratschenzähne 41 auf, die von radialen
Vorsprüngen gebildet sind, welche mit den ersten
Ratschenzähnen 40 zusammenwirken.
Wie insbesondere aus der Abwicklung von Fig. 5 hervor
geht, sind die Ratschenzähne 40 paarweise angeordnet.
Zu jedem Paar gehört ein Ratschenzahn 40a und ein
Ratschenzahn 40b. Der Ratschenzahn 40a ist in Bewe
gungsrichtung der Ratschenzähne 41 stromauf angeordnet
und er weist an beiden Enden Steilflanken 43 und 44
auf. Der Ratschenzahn 40b weist an seinem stromauf
gerichteten Ende eine Schrägflanke 45 und an seinem
stromab gerichteten Ende eine Steilflanke 46 auf.
Zwischen der abfallenden Steilflanke 44 des ersten
Ratschenzahns 40a und der Schrägflanke 45 des nächst
folgenden Ratschenzahns 40b befindet sich eine Brücke
47, auf die der Ratschenzahn 41 aufschlägt, wenn er den
Ratschenzahn 40a überstrichen hat. Zwischen zwei Paaren
von Ratschenzähnen befindet sich eine Lücke 48, die
sich über einen Winkelbereich von nahezu 90° erstreckt
und den Durchgang von Spülflüssigkeit erlaubt.
Die Zahl der ersten Ratschenzähne 40a, 40b ist gleich
der Zahl der zweiten Ratschenzähne 41, so daß sämtliche
Ratschenzähne 41 sich stets in einem gleichphasigen
Zustand in bezug auf die Ratschenzähne 40a, 40b be
finden. Bei dem vorliegenden Ausführungsbeispiel sind
von jeder Gruppe von Ratschenzähnen vier vorhanden. Die
Ratschenzähne 40a, 40b eines Paares erstrecken sich,
einschließlich der dazwischenliegenden Brücke 47, über
einen Umfangswinkelbereich von etwa 90°. Wie Fig. 5
zeigt, gleitet jeder zweite Ratschenzahn 41 entlang
eines Paares von Ratschenzähnen 40a, 40b, während der
dazwischenliegende Ratschenzahn 41 sich in dem Bereich
einer Lücke 48 befindet, in der er nicht abgestützt
ist. Da sämtliche Ratschenzähne 41 an dem Bohrwerkzeug
23 angebracht sind, ist in jeder Phase der Drehbewegung
eine Abstützung an den zweiten Ratschenzähnen 40 gewähr
leistet. Die Ratschenzähne 41 werden mit ihren Stirn
flächen gegen die Stirnflächen der Ratschenzähne 40a
und 40b gedrückt.
Zwischen den Ratschenzähnen 40a und 40b eines Paares
befindet sich in der Brücke 47 ein Spalt 49, damit sich
auf der Brücke 47 keine schlagdämpfenden Schmutzabla
gerungen bilden können.
Das Spülmedium strömt durch den Innenrohrstrang bis in
eine Kammer 50 (Fig. 2), in der sich das rückwärtige
Ende dem Schaftteils 23b bewegt. Das Bohrwerkzeug 23
enthält einen axial durchgehenden Kanal 51, der sich im
Kopfteil 23 verzweigt und dort an verschiedenen Aus
trittsöffnungen 54 austritt, so daß das Spülmedium an
die Bohrlochsohle gelangt. Das Spülmedium strömt dann
durch die Lücken 48 hindurch zurück und gelangt in den
Ringraum zwischen Außenrohrstrang und Innenrohrstrang,
in dem es zusammen mit dem abzuführenden Bohrgut abge
leitet wird.
Die Anpreßkraft, mit der die Zähne 41 des Bohrwerkzeugs
23 gegen die Zähne 40 der Ringbohrkrone gedrückt wer
den, wird zu einem Teil oder ganz von einer Federvor
richtung 55 aufgebracht, die hier als Schraubenfeder
ausgebildet ist, welche sich an dem vorderen Ende des
Innenrohrstrangs 17 abstützt und gegen das Kopfteil 23a
des Bohrwerkzeugs 23 drückt. Die Federvorrichtung 55
bildet einen Energiespeicher.
Eine erhöhte Anpreßkraft wird durch den weiteren Ener
giespeicher 27 aufgebracht, der in dem Innenrohrstrang
enthalten ist. Bei dem Ausführungsbeispiel der Fig. 2
ist der Energiespeicher 27 ein als Ringspeicher ausge
bildeter Gasdruckspeicher, der den Innenkanal 56 für
die Zuleitung von Spülmedium ringförmig umgibt. Der
Energiespeicher 27 weist eine gelochte zylindrische
innere Wand 57 und eine zylindrische äußere Wand 58
auf. Zwischen den Wänden 57 und 58 befindet sich eine
schlauchförmige Membran 59, die einen Gasraum 60 von
dem der gelochten Wand 57 zugewandten Raum 61 trennt.
Der Gasraum 60 ist gasdicht abgeschlossen und mit einem
kompressiblen Gas gefüllt, so daß er bestrebt ist, die
schlauchförmige Membran 59 gegen die Wand 57 zu
drücken.
Wenn sich das Schaftteil 23b durch die Wirkung der
Ratsche 26 nach hinten bewegt, verdrängt das Ende des
Schaftteils 23b Spülflüssigkeit aus dem Raum 50. Diese
Spülflüssigkeit dringt in den Energiespeicher 27 ein
und lädt diesen auf. Sobald die Ratschenzähne 41 hinter
die rückwärtigen Steilflanken 46 der Ratschenzähne 40b
gelangt sind, entspannt sich das komprimierte Gas
wieder, wobei die zuvor in die Kammer 61 hineinge
drückte Flüssigkeit aus dieser Kammer austritt und das
Bohrwerkzeug in Richtung nach vorne beschleunigt. Da
durch wird die für das Schlagen erforderliche Energie
bereitgestellt. Das rückwärtige Ende des Schaftteils
23b wirkt in bezug auf die Kammer 50 als Kolben. Es
gleitet in einer ringförmigen Dichtung 62 im Innen
rohrstrang.
Beim Zurückbewegen des Schaftteils 23b bildet die Zu
leitung der Spülflüssigkeit eine Drossel, die verhin
dert, daß der von dem Schaftteil erzeugte Druck das
Druckmedium im Innenrohrstrang in kurzer Zeit zurück
drücken kann.
Fig. 6 zeigt eine Ausführungsform des Energiespeichers
27a, bei der sich durch den Innenkanal 56 des Ring
speichers ein Rohr 63 erstreckt, das gewissermaßen eine
Bypassleitung zu dem Energiespeicher 27a bildet und
durch das Spülmedium ständig hindurchfließt. Das Rohr
63 ragt in den Kanal 51 des Bohrwerkzeugs 23 hinein und
sein Umfang ist mit einer Ringdichtung 64 gegen den
Kanal 51 abgedichtet.
Das rückwärtige Ende des Innenkanals 56 steht über eine
Bohrung 65 mit dem rückwärtigen Teil des Spülkanals 66
in Verbindung. Die Bohrung 65 enthält ein Rückschlag
ventil 67, das verhindert, daß bei einer Rückwärtsbe
wegung des Schaftteils 23b der Druck im Innenkanal 56
in den Spülkanal 66 entweicht.
Bei dem Ausführungsbeispiel von Fig. 7 ist der Energie
speicher 27b ein im Innenrohrstrang 17 enthaltener Be
hälterspeicher mit einem mittig angeordneten Druckbe
hälter 70, der eine flexible Membran 71 enthält, welche
einen geschlossenen Gasraum 72 und einen Flüssigkeits
raum 73 voneinander trennt. Der Flüssigkeitsraum 73 ist
durch eine Lochwand 74 begrenzt, durch deren Löcher er
mit dem Raum 50 in Verbindung steht, welcher von dem
Kolben des Schaftteils 23b begrenzt wird.
Die Spülleitung 66 steht über Bohrungen 75 mit einem
Ventil 76 in Verbindung, das eine innere Ringnut 78 des
Innenrohrstranges 17 mit dem Raum 50 verbinden und
diese Verbindung absperren kann. Das Ventil 76 wird von
einem Steg 77 gebildet, der zwei Ringnuten 78 und 79
des Schaftteils 23b voneinander trennt und der sich im
Bereich einer inneren Ringnut 80 des Innenrohrstranges
17 bewegen kann. In die innere Ringnut 80 münden die
Kanäle 75 ein. Wenn das Bohrwerkzeug 23b sich in seiner
vorderen Endstellung befindet, verteilt die Ringnut 80
das Spülmedium auf die Ringnuten 78 und 79. Die Ringnut
78 ist mit einer Bohrung 81 des Schaftteils 23b verbun
den, die in den Raum 50 mündet. Die Ringnut 79 ist mit
dem axialen Kanal 51 des Bohrwerkzeugs 23 verbunden,
der hier als Sackkanal ausgebildet ist.
In der vorderen Endstellung des Bohrwerkzeugs 23 ge
langt Spülmedium sowohl in den Kanal 51 als auch über
die dann offene Ringnut 78 in den Raum 50. Der Raum 50
ist also mit Spülflüssigkeit gefüllt, die unter dem
Lieferdruck steht. Wenn infolge der Wirkung der Ratsche
26 das Bohrwerkzeug 23 zurückgedrückt wird, gelangt die
Ringnut 78 außer Verbindung mit der Ringnut 80, so daß
der Raum 50 verschlossen wird. Das in dem Raum 50 ent
haltene Spülmedium wird bei dem nachfolgenden weiteren
Zurückdrängen des Bohrwerkzeugs 23 in den Energie
speicher 27b verdrängt, so daß dieser aufgeladen wird.
Wenn die zweiten Ratschenzähne 41 die zweiten Ratschen
zähne 40b passiert haben, treibt der Druck des Ener
giespeichers infolge der Kolbenwirkung des Schaftteils
23b das Bohrwerkzeug 23 vor, so daß das Bohrwerkzeug
einen Schlag auf die Bohrlochsohle ausübt.
Ein weiteres Ventil 82, das generell die gleiche Funk
tion ausübt wie das Ventil 76, wird von der Bohrung 81
und einem von der Wand 74 des Behälters 70 abstehenden
Zapfen 83 gebildet, welcher in der Rückzugsstellung des
Bohrwerkzeugs 23 in die Bohrung 81 eindringt und diese
versperrt.
Während bei dem Ausführungsbeispiel von Fig. 2 das Bohr
werkzeug 23 eine mit Meißelelementen versehene Innen
bohrkrone ist, zeigt Fig. 8 ein Ausführungsbeispiel,
bei dem das Bohrwerkzeug 23 als Rammspitze ausgebildet
ist. Diese Rammspitze hat eine kegelstumpfförmige
Spitze 84, die stoßend vorgetrieben wird. An dem Kopf
teil 23a sind die zweiten Ratschenzähne 41 in der be
schriebenen Weise vorgesehen. Die Ratschenzähne 41 sind
in Seitenansicht parallelogrammförmig, d. h. sie haben
eine geringe Schrägstellung in nachlaufender Richtung.
Die Abstützung durch die ersten Ratschenzähne erfolgt
an der Stirnfläche 85.
Fig. 9 zeigt ein Beispiel eines mit Ratschenzähnen 41
versehenen Bohrwerkzeugs 23, das nach Art einer Stufen
bohrkrone oder Keilbohrkrone ausgebildet ist. Dabei
wird die Stirnfläche von Stufen 86, 87, 88 gebildet, die
unterschiedlich weit nach vorne vorstehen. Anstelle
einer Stufenform könnte auch eine Keilform vorgesehen
sein. Wichtig ist, daß die Stufen- oder Keilform sich
zu beiden Seiten der Längsmittelachse des Bohrwerkzeugs
erstreckt bzw. über die Längsmittelachse hinweggeht.
Mit dem Bohrwerkzeug 23 nach Fig. 9 kann eine Rich
tungsänderung erreicht werden. Wenn mit stillstehendem
(nichtgedrehtem) Innenrohrstrang gearbeitet wird und
nur der Außenrohrstrang gedreht wird, werden Schläge
auf das Bohrwerkzeug 23 ausgeübt, während beide Bohr
stränge mit dem üblichen Bohrvorschub vorgeschoben wer
den. Durch die asymmetrische Gestaltung des Bohrwerk
zeugs 23 kann damit die Bohrrichtung geändert werden,
wobei die Richtungsänderung durch die jeweilige Dreh
stellung, die das Bohrwerkzeug 23 einnimmt, bestimmt
wird.
Die Kopfteile der Ringbohrkrone und des Bohrwerkzeugs
unterliegen hohen Beanspruchungen einerseits an den der
Bohrlochsohle zugewandten Arbeitsflächen und anderer
seits auch an den Ratschenzähnen. Es kann daher zweck
mäßig sein, die Kopfteile als austauschbare Einzelteile
herzustellen, die leicht ausgewechselt werden können
und an dem Rumpf der Ringbohrkrone oder des Bohrwerk
zeugs befestigt werden.
Neben den eingangs erwähnten Betriebsarten des Bohr
gerätes, die mit unterschiedlichen Drehgeschwindigkei
ten und/oder Drehrichtungen von Innenrohrstrang und
Außenrohrstrang erreicht werden, besteht die Möglich
keit, die Schlagstärke zu beeinflussen, indem der In
nenrohrstrang teilweise zurückgezogen oder der Außen
rohrstrang vorgeschoben wird, so daß die Ratschenzähne
41 einen geringeren Schlaghub ausführen. Ferner kann
das Innenrohr so weit zurückgezogen werden, daß die
Ratschenzähne überhaupt nicht mehr in Eingriff gelan
gen, so daß keine Schläge ausgeübt werden. In diesem
Fall werden die Ringbohrkrone und das Bohrwerkzeug aus
schließlich gedreht, ohne daß Schläge ausgeübt werden.
Die Drehrichtungen und Drehzahlen können beliebig ver
ändert werden.
Ein wesentlicher Vorteil der Erfindung besteht darin,
daß die Schlagenergie für die Schläge des Bohrwerkzeugs
von einem oder beiden Drehantrieben aufgebracht wird
und daß ein Schlaghammer nicht benötigt wird. Eine Küh
lung der Ratsche erfolgt durch das Spülmedium, das bis
zum Bohrwerkzeug geführt wird. Im Falle der Verwendung
eines Gasdruckspeichers bewirkt das Spülmedium auch
dessen Kühlung.
Claims (17)
1. Erdbohrgerät mit einem Außenrohrstrang (16) und
einem Innenrohrstrang (17), mindestens einem Dreh
antrieb (15, 18) für einen der Rohrstränge, einer
mit dem vorderen Ende des Außenrohrstranges zur
Drehmitnahme gekoppelten Ringbohrkrone (22), einem
mit dem vorderen Ende des Innenrohrstranges (17)
zur Drehmitnahme gekoppelten Bohrwerkzeug (23) und
einer das Bohrwerkzeug (23) vorstoßenden Schlag
vorrichtung,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Schlagvorrichtung eine Ratsche (26) auf
weist, die an der Ringbohrkrone (22) oder am vor
deren Ende des Außenrohrstranges (16) vorgesehene
erste Ratschenzähne (40) und damit zusammenwirken
de zweite Ratschenzähne (41) am Bohrwerkzeug (23)
sowie einen das Bohrwerkzeug in bezug auf den In
nenrohrstrang (16) vortreibenden Energiespeicher
(27) aufweist.
2. Erdbohrgerät nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß zwischen Paaren (40a, 40b) der einen
Ratschenzähne (40) Brücken (47) zur Wegbegrenzung
der anderen Ratschenzähne (41) vorgesehen sind,
während zwischen den Paaren Lücken (48) für den
Durchtritt von Spülmedium vorhanden sind.
3. Erdbohrgerät nach Anspruch 2, dadurch gekenn
zeichnet, daß ein Ratschenzahn (40b) eines Paares
(40a, 40b) eine von der Brücke (47) aus ansteigende
Schrägflanke (45) und eine zu der benachbarten
Lücke (48) abfallende Steilflanke (46) aufweist.
4. Erdbohrgerät nach Anspruch 3, dadurch gekenn
zeichnet, daß die anderen Ratschenzähne (41) in
gleicher Anzahl vorhanden sind wie die einen
Ratschenzähne (40), und daß von den anderen
Ratschenzähnen nur jeweils jeder zweite von einer
Schrägflanke (45) abgestützt ist.
5. Erdbohrgerät nach einem der Ansprüche 1-4, dadurch
gekennzeichnet, daß der Innenrohrstrang (17) ein
Spülmedium leitet, daß der Energiespeicher (27)
einen zusammendrückbaren Gasspeicher aufweist, der
dem Druck des Spülmediums ausgesetzt ist, und daß
ein Schaft (23b) des Bohrwerkzeugs (23) den Druck
des Spülmediums am Gasspeicher durch die axiale
Bewegung des Bohrwerkzeuges (23) verändert.
6. Erdbohrgerät nach Anspruch 5, dadurch gekenn
zeichnet, daß der Schaft (23b) des Bohrwerkzeugs
(23) einen Kolben bildet, der das in einem Raum
(50) enthaltene Spülmedium bei der Rückbewegung
des Bohrwerkzeugs in den Gasspeicher drückt.
7. Erdbohrgerät nach Anspruch 6, dadurch gekenn
zeichnet, daß ein von dem Schaft (23b) gesteuertes
Ventil (76; 82) vorgesehen ist, das zu Beginn der
Rückwärtsbewegung des Bohrwerkzeugs (23) den Raum
(50) absperrt.
8. Erdbohrgerät nach einem der Ansprüche 5-7, dadurch
gekennzeichnet, daß der Gasspeicher im vorderen
Bereich des Innenrohrstranges (17) enthalten ist.
9. Erdbohrgerät nach einem der Ansprüche 5-8, dadurch
gekennzeichnet, daß der Gasspeicher ein Ring
speicher ist, dessen Innenkanal (56) dem Druck des
Spülmediums ausgesetzt ist.
10. Erdbohrgerät nach einem der Ansprüche 5-8, dadurch
gekennzeichnet, daß der Gasspeicher ein Behälter
speicher ist, der an einer Stirnseite dem Druck
des Spülmediums ausgesetzt ist.
11. Erdbohrgerät nach einem der Ansprüche 5-10, da
durch gekennzeichnet, daß stromauf von dem Gas
speicher ein Rückschlagventil (67) oder eine
Drossel in dem Spülkanal enthalten ist.
12. Erdbohrgerät nach einem der Ansprüche 1-11, da
durch gekennzeichnet, daß der Energiespeicher eine
Federvorrichtung (55) aufweist.
13. Erdbohrgerät nach einem der Ansprüche 1-12, da
durch gekennzeichnet, daß das Bohrwerkzeug (23)
eine Innenbohrkrone ist.
14. Erdbohrgerät nach einem der Ansprüche 1-13, da
durch gekennzeichnet, daß das Bohrwerkzeug (23)
keil- oder stufenförmig ausgebildet ist.
15. Erdbohrgerät nach einem der Ansprüche 1-14, da
durch gekennzeichnet, daß das Bohrwerkzeug (23)
eine Rammspitze ist.
16. Erdbohrgerät nach einem der Ansprüche 1-15, da
durch gekennzeichnet, daß der Innenrohrstrang (17)
in dem Außenrohrstrang (16) zur Veränderung der
Schlagenergie verschiebbar ist.
17. Erdbohrgerät nach einem der Ansprüche 1-16, da
durch gekennzeichnet, daß der Innenrohrstrang (17)
und der Außenrohrstrang (16) gegenläufig antreib
bar sind.
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