DE4225465A1 - Schmelzkleber, Verfahren zu seiner Herstellung und Verwendung bei der Heißverklebung - Google Patents

Schmelzkleber, Verfahren zu seiner Herstellung und Verwendung bei der Heißverklebung

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Description

Die vorliegende Erfindung betrifft einen Schmelzkleber, Ver­ fahren zur Herstellung dieses Klebers sowie seine Verwendung bei der Heißverklebung.
Schmelzklebstoffe, auch "Hotmelts" genannt, sind an sich seit langem bekannt. Meist handelt es sich um Formulierungen auf Basis von synthetisch hergestellten Thermoplasten, die bei Temperaturen von ca. 150 bis 170°C verwendet werden und was­ serfest sind. Diese Klebstoffe werden auch in der papierver­ arbeitenden Industrie eingesetzt. Beim Recycling von damit verklebten Papierprodukten und Kartonagen müssen die Kleber zuvor in einem mechanischen Prozeß abgetrennt und als Sonder­ müll entsorgt werden. Da eine vollständige Entfernung der Kleber praktisch nicht möglich ist, führen Klebstoffreste bei der erneuten Herstellung von Papier unter Verwendung von klebstoffhaltig ein Altpapier wegen des Anhaftens an die Zylin­ der der Papiermaschinen zum Reißen der Papierbahnen und damit häufig zu Betriebstörungen und Qualitätsminderungen.
Leime auf Basis von tierischen Rohstoffen, die physikalisch binden und keine thermoplastischen Eigenschaften aufweisen, sind in warmem Wasser bei Temperaturen um 40°C löslich. Sie werden daher bei der Papierherstellung als Leimkomponente in der Flotte verwendet, zum Beispiel zur Herstellung von hoch­ wertigen Spezialpapieren wie Banknoten und Wertpapieren, Aquarellpapier, Schmirgelpapier etc.
Bekannte Warmleime auf natürlicher Rohstoffbasis sind bei einem Wassergehalt von 40 bis 65%, einer Viskosität von 200 bis 10 000 mPa·s, einem Erstarrungsbereich von 35 bis 40°C und einer langen Erstarrungszeit für die Anwendung als schmelzba­ rer Klebstoff, z. B. bei der Kartonagenherstellung, nicht ge­ eignet.
Es stellte sich daher die Aufgabe, einen schmelzbaren Kleb­ stoff zu schaffen, dessen Bestandteile beim Recycling von damit verklebten Materialien nicht stören und insbesondere in Kläranlagen leicht abbaubar sind.
Diese Aufgabe wird gelöst durch einen Schmelzkleber, der im wesentlichen aus Glutinleim besteht und in dem der Glutinleim durch Einstellen eines Gehaltes an Wasser schmelzbar gemacht ist und der gegebenenfalls einen Gehalt an Weichmacher sowie gegebenenfalls weitere bei der Leimherstellung übliche Zu­ satzstoffe enthält.
Der erfindungsgemäße Schmelzkleber ist bei erhöhter Tempera­ tur thermoplastisch und somit für Heißverklebungen oder Ober­ flächenversiegelungen geeignet. Ferner ist der Klebstoff aus natürlichen Ausgangsmaterialien in einfacher Weise und auf üblichen Maschinen herstellbar und kann mit den üblichen Vor­ richtungen zum Heißverkleben verarbeitet werden. Ein Vorteil ist, daß der erfindungsgemäße Schmelzklebstoff aus natürlich vorkommenden Rohstoffen, wie dem aus tierischen Ausgangsstof­ fen gewonnenen Glutin, zusammengesetzt ist und dadurch nicht auf synthetische Klebstoffe zurückgegriffen werden muß. Auf diese Weise ist der Klebstoff nach seiner Verwendung leicht abbaubar und führt zu keinen Entsorgungsproblemen. Ein weite­ rer Vorteil ergibt sich daraus, daß tierische Leime häufig bei der Papierherstellung eingesetzt werden, und damit beim Recycling von mit den erfindungsgemäßen Glutin-Schmelzklebern versehenen Papier- oder Kartonprodukten zur erneuten Herstel­ lung von Papier oder Pappe keine Verarbeitungsprobleme oder nachteiligen Qualitätsbeeinflussungen auftreten.
Bevorzugt kann der erfindungsgemäße Schmelzkleber einen Ge­ halt an Glutinleim im Bereich 40 bis 80 Gew.-%, insbesondere 45 bis 60 Gew.-%, einen Gesamtgehalt an Wasser im Bereich von 20 bis 40 Gew.-%, insbesondere 25 bis 35 Gew.-% enthal­ ten, ferner können Weichmacher in einem Gehalt von 0 bis 70 Gew.-%, insbesondere 0,1 bis 70 Gew.-%, bevorzugt 20 bis 50 Gew.-%, bezogen auf den Gehalt an Glutinleim und Wasser und weitere bei der Leimherstellung übliche Zusatzstoffe in einem Gehalt von 0 bis 45 Gew,.-%, insbesondere 0,01 bis 45 Gew.-%, bevorzugt 0,1 bis 25 Gew.-%, bezogen auf den Gehalt an Glu­ tinleim und Wasser, zugesetzt sein.
Als geeignete Weichmacher können insbesondere eine oder mehrere Komponenten ausgewählt aus OH-Gruppen enthaltenden Verbindungen, insbesondere mehrwertigen Alkoholen, wie Glyce­ rin, Glykol, Polyglykole, Polyethylenglykol, Diethylenglykol oder Zuckern wie z. B. Fruchtzucker eingesetzt werden. Da auch das im Glutin-Schmelzkleber erfindungsgemäß enthaltene Wasser eine gewisse weichmachende Wirkung aufweist, kann der Anteil an zusätzlich eingemischtem Weichmacher in Abhängig­ keit vom Wassergehalt variieren. Insbesondere kann bei gerin­ gen Wassergehalten im Kleber der Weichmacheranteil höher sein, während bei Kleberzusammensetzungen mit hohem Wasserge­ halt die zugegebene Weichmachermenge geringer sein kann oder auf einen Zusatz von weiterem Weichmacher gegebenenfalls völlig verzichtet werden kann. Der erfindungsgemäße Schmelz­ kleber auf Glutinbasis zeichnet sich insbesondere durch eine weichgummiartige Konsistenz aus.
Mit Vorteil kann der Schmelzkleber einen zusätzlichen Gehalt an Netzmittel von 0 bis 2 Gew.-%, insbesondere 0,01 bis 2 Gew.-%, bezogen auf den Gehalt an Glutinleim und Wasser, aufweisen. Das Netzmittel begünstigt das Fließen des aufge­ tragenen Klebers auf den zu behandelnden Oberflächen. Dazu eignen sich die für wäßrige Flotten üblichen Tenside wie Na- Laurylsulfat, Dodecylbenzolsulfonat etc.
Zusätzlich können Farbmittel, wie Farbstoffe oder Pigmente dem erfindungsgemäßen Klebstoff in einem Gehalt von 0 bis 5 Gew.-%, insbesondere 0,01 bis 5 Gew.-%, bezogen auf den Gehalt an Glutinleim und Wasser, zugesetzt sein. Dadurch sind ferner auf einfache Weise kennzeichnende oder dekorative Ausgestaltungen möglich, z. B. von Verpackungsmaterialien.
Vorteilhafterweise ist dem Glutin-Schmelzklebstoff des weite­ ren ein zusätzlicher Gehalt an Mikrobiozid von 0 bis 1 Gew.-%, insbesondere 0,01 bis 1 Gew.-%, bezogen auf den Gehalt an Glutinleim und Wasser, zugegeben.
Bevorzugt kann der erfindungsgemäße Schmelzkleber in Teil­ chenform vorliegen, wobei die Teilchen insbesondere einen Durchmesser von 1 bis 10 mm aufweisen. In einer besonders bevorzugten Ausführungsform kann der Glutinklebstoff in Form von Krümeln vorliegen. Die Krümelform ist unter Praxisbedin­ gungen für die Herstellung von gebrauchsfertigem Leim beson­ ders günstig.
Der Klebstoff kann ferner in Form von Stangen vorliegen. Dies ist insbesondere für die Verwendung in Klebepistolen von Vor­ teil.
In einer weiteren Ausführungsform kann der Glutinkleber in flächenhafter Form vorliegen. Insbesondere können dies Plat­ ten aus Klebstoff, bevorzugt aus Klebstoff gebildete Folien sein. In dieser Form eignet sich der Schmelzkleber besonders zum Verbinden von flächenhaften Materialien, wobei die Kle­ berschicht zwischen die zu verklebenden Flächen gelegt und dann erwärmt wird.
Um bei der Lagerung des Schmelzklebstoffs, insbesondere unter Bedingungen hoher Luftfeuchtigkeit, ein Verkleben zu Vermei­ den, ist der Glutinkleber bevorzugt mit einem Trennmittel versehen. Mit besonderem Vorteil kann der Kleber bei Vorlie­ gen in Teilchenform, insbesondere mit hochdisperser Kiesel­ säure als Trennmittel, bepudert werden. In seiner verkaufs­ fertigen Form kann der Schmelzkleber bevorzugt in im wesent­ lichen feuchtigkeitsdichter Form verpackt sein. Dazu kann der Schmelzkleber in Kunststoffässern mit Dampfsperre verpackt werden, oder es können für den praktischen Bedarf portionier­ te Mengen zum Beispiel in Folienpackungen eingeschweißt hergestellt werden.
Überraschend wurde gefunden, daß der erfindungsgemäße Kleber im Vergleich zu bekannten Hotmelts bei niedrigeren Temperatu­ ren in den thermoplastischen Schmelzzustand übergeht. Der Glutin-Schmelzkleber zeichnet sich dadurch aus, daß er im Bereich von 50 bis 95°C, insbesondere 60 bis 70°C, schmelz­ bar ist. Dabei zeigt sich ebenfalls überraschend, daß auch bei länger andauernder Erwärmung keine Zersetzung eintritt. Dadurch ist es möglich, den Klebstoff während der Arbeits­ schichten in geeigneten heizbaren Vorrichtungen in klebfähi­ gem Zustand bereitzuhalten. Auf diese Weise ist ein geringe­ rer Energieverbrauch zu erzielen und es entstehen keine War­ tezeiten durch wiederholtes Aufheizen.
Beim Schmelzklebstoff der erfindungsgemäßen Zusammensetzung kann die Viskosität im Schmelzbereich, insbesondere bei 60°C, zwischen 25 000 und 100 000 mPa·s liegen. Damit ist die Vis­ kosität des Glutin-Schmelzklebers im geschmolzenen Zustand im allgemeinen höher als bei Flüssigklebern. Mit Vorteil er­ laubt diese Eigenschaft, den Kleber mit Hilfe geeigneter Vor­ richtungen gezielt und exakt, insbesondere in Form einer Klebstoffraupe oder in Form von Klebstoffpunkten, auf die zu verbindenden Materialien aufzubringen. Durch entsprechende Dosierung von Komponenten mit weichmachender Wirkung kann der Kleber so eingestellt werden, daß eine Applizierung durch Walzenauftrag möglich ist. Der erfindungsgemäße Schmelzkleb­ stoff zeichnet sich ferner dadurch aus, daß die Viskosität nach dem Aufschmelzen durch Zusatz von Wasser verringerbar ist. Darin unterscheidet sich der erfindungsgemäße Schmelz­ kleber von den bisher bekannten thermoplastischen Klebern auf synthetischer Basis. Als ein weiterer Vorteil für die prakti­ sche Anwendung des Klebers, ergibt sich daraus, daß seine Fließfähigkeit auf einfache Weise für die gewünschte Klebe­ aufgabe angepaßt werden kann.
Verfahren zur Herstellung des Schmelzklebers der vorliegenden Erfindung gehen von dem bei der Herstellung von Glutinleim aus tierischen Rohstoffen, wie z. B. Häuten und Knochen, an­ fallenden Produkt aus, wobei der Wassergehalt auf den ge­ wünschten Gehalt eingestellt wird. Dies kann durch Trocknen bis zum gewünschten Wassergehalt während der Glutingewinnung erfolgen. Bevorzugt ist der Wasserzusatz zu bis auf die han­ delsübliche Restfeuchte getrocknetem Glutinleim. In einer Ausführungsform des Verfahrens können Glutinleimkrümel durch Zusatz von Wasser auf den gewünschten Wassergehalt einge­ stellt werden. Die Krümel des rohen Glutinleims können nach ihrer Gewinnung auf einen Restfeuchtegehalt von 12 bis 15% getrocknet werden. In diesem Zustand sind sie gut lagerfähig und wegen der Gewichtsersparnis vorteilhaft zu transportie­ ren. Zur Herstellung des Schmelzklebers wird die zur Erzie­ lung des gewünschten Gesamtwassergehaltes benötigte Menge an Wasser und gegebenenfalls weitere Zusätze dem Glutin zugege­ ben. Dies kann durch langsames Eintropfen oder Aufsprühen sowie durch direktes Zugießen der gesamten Menge des zusätz­ lich erforderlichen Wassers erfolgen. Gegebenenfalls können Weichmacher sowie weitere bei der Leimherstellung übliche Zu­ satzstoffe zugesetzt werden. Der Klebstoff nimmt das Wasser insbesondere durch Quellung auf. Mit Vorteil kann dieser Pro­ zeß in einem Mischer durchgeführt werden, wobei die Verweil­ dauer etwa 50 bis 100 Minuten beträgt.
In einer weiteren Ausführungsform des Verfahrens zur Herstel­ lung eines erfindungsgemäßen Klebstoffs kann eine wäßrige Lösung von Glutinleim, gegebenenfalls unter Zugabe von Weich­ macher sowie gegebenenfalls weiteren bei der Leimherstellung üblichen Zusatzstoffen, aufkonzentriert werden bis der ge­ wünschte Wassergehalt erreicht ist. Mit Vorteil kann diese Eindickung in einem Rührkessel unter Vakuum durchgeführt werden, wobei eine Erwärmung bis auf 40°C möglich ist.
Der Schmelzkleber gemäß der vorliegenden Erfindung kann mit Vorteil als Lowmelt-Schmelzkleber zur Heißverklebung von im wesentlichen porösen Materialien, insbesondere von Holz, Pa­ pier, Pappe oder Schaumkunststoffen verwendet werden. Als Beispiele für die Anwendung des erfindungsgemäßen Lowmelts können die Herstellung von Kartonagen und Verpackungen auf Basis von Papier sowie das Verkleben von schichtförmigen Ver­ bundmaterialien, wie z. B. Sperrholz, genannt werden. Mit Vorteil kann der Glutinschmelzkleber ferner zur fadenlosen Buchbindung, dem sogenannten "perfect binding" von Taschenbü­ chern, Broschüren, Papierblöcken etc. verwendet werden. Dazu eignet sich insbesondere eine weichmacherhaltige Ausführungs­ form des erfindungsgemäßen Klebers. Zur Durchführung des Kle­ beverfahrens wird der erfindungsgemäße Schmelzkleber im we­ sentlichen unter Vermeidung des Verdampfens des enthaltenen Wassers auf Temperaturen im Bereich von 50 bis 95°C, insbe­ sondere auf 60 bis 70°C, erwärmt und der genannte Klebstoff auf die zu verklebenden Stellen vorzugsweise einseitig aufge­ tragen und die zu verbindenden Teile aneinander gedrückt. Durch die offenen Poren an der Oberfläche der zu verklebenden Teile dringt der im geschmolzenen Zustand fließfähige Kleber in die Materialien ein, um sie nach Abkühlen und Verfestigung miteinander zu verbinden. Dabei kann die Verfestigung des Klebers mindestens teilweise durch Wasserentzug erfolgen. Wie praktische Versuche zeigen, ist eine solche Verklebung so be­ ständig, daß verklebter Karton unter Belastung nur unter Rei­ ßen des Pappenmaterial zerstört werden kann. Bei Verklebungen von Holz, tritt unter entsprechender Belastung ein Bruch im Holz auf. Als besonderer Vorteil zeigt sich, daß die Klebung nach dem Abbinden des Klebstoffs, durch Erwärmen alleine nicht wieder gelöst werden kann. Erst das Zusammenwirken von Wärme und Feuchtigkeit kann die Verbindung wieder lösen. Das Verfahren zeichnet sich ferner dadurch aus, daß die Verfesti­ gung innerhalb einer offenen Zeit von 100 bis 600 Sekunden erfolgt. Durch entsprechende Dosierung der Klebstoffkomponen­ ten, insbesondere des Wasser- und/oder Weichmachergehaltes, läßt sich die offene Zeit in gewünschter Weise einstellen.
Die folgenden Beispiele zeigen bevorzugte Ausführungsformen der Erfindung. Dabei ist die Erfindung jedoch ausdrücklich nicht auf diese Beispiele beschränkt. Die Merkmale der Erfin­ dung können jeweils für sich allein oder in Kombination mit­ einander bei einzelnen Ausführungsformen verwirklicht sein.
Beispiel 1
Zur Herstellung des erfindungsgemäßen Schmelzklebers werden 1294 g rohe Glutinleimkrümel, die in handelsüblicher ge­ trockneter Form mit einem Restwassergehalt von 12 bis 15 Gew.-% vorliegen, in einem Trockenmischer unter Bewegung mit 700 g Wasser versetzt, dem zuvor 2 g eines handelsüblichen flüssigen Tensids sowie 4 g eines flüssigen Mikrobiozids mit bakterizider und fungizider Wirkung zugemischt wurden. Der Leim nimmt das zugegebene Wasser einschließlich der weiteren Zusätze unter Aufquellen auf. Während einer Verweilzeit von 60 Minuten entstehen durch diesen Quellungsvorgang gummiarti­ ge Klebstoffpartikel. Anschließend werden die Partikel mit 0,1 bis 0,5% hochdispersem Kieselsäurepulver (Aerosil 200) als Trennmittel bestäubt, um zu verhindern, daß die Teilchen bei Lagerung und Transport zusammenklumpen. Der Kleber weist bei 60°C eine Viskosität von 80 000 mPa·s auf. Er läßt sich in einem handelsüblichen Schmelzauftragsgerät mit regelbarer Temperatur aufschmelzen und bei einer Auftragstemperatur von 65 °C als Klebstoffraupe aufbringen. Der Erstarrungspunkt be­ trägt bei 100 Pa 52,7°C.
Beispiel 2
Gemäß dem in Beispiel 1 beschriebenen Verfahren werden 900 g roher Glutinleim mit 330 g Wasser sowie 770 g Diethylengly­ kol als Weichmacher versetzt. Der erhaltene Giutin-Schmelz­ kleber weist bei 60°C eine Viskosität von 40 000 mPa·s auf. Sein Erstarrungspunkt beträgt bei 100 Pa 62,9°C.
Beispiel 3
Der Glutin-Schmelzkleber gemäß Beispiel 1 wird in einem übli­ chen Schmelzauftragsgerät mit regelbarer Aufheiztemperatur bei 65°C aufgeschmolzen. Zur Herstellung von Verpackungskar­ tons wird die Kleberschmelze in Form einer Raupe auf die zu verklebenden Flächen des entsprechend zugeschnittenen Pappen­ materials aufgetragen und anschließend die zu verbindenden Teile aneinander gedrückt. Während einer Abbindezeit von 3 bis 5 Minuten verfestigt sich der Klebstoff durch Abkühlen und Wasserentzug. Die erhaltene Kartonverklebung zeigt eine gute mechanische Beständigkeit, so daß bei Belastung das Kar­ tonmaterial leichter einreißt als die Glutinverklebung. Fer­ ner ist die Verklebung hinreichend temperaturbeständig, so daß sie sich bei üblicher Erwärmung durch Lagerung in beheiz­ ten Räumen oder Sonneneinstrahlung nicht auf einfache Weise löst.

Claims (23)

1. Schmelzkleber, dadurch gekennzeichnet, daß er im wesent­ lichen aus Glutinleim besteht und daß der Glutinleim durch Einstellen eines Gehaltes an Wasser schmelzbar gemacht ist und gegebenenfalls einen Gehalt an Weich­ macher sowie gegebenenfalls weitere bei der Leimher­ stellung übliche Zusatzstoffe enthält.
2. Klebstoff nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch einen Gehalt an Glutinleim von 40 bis 80 Gew.-%, einem Gesamt­ gehalt an Wasser von 20 bis 40 Gew.-%, einem Gehalt an Weichmacher von 0,1 bis 70 Gew.-%, bezogen auf den Gehalt an Glutinleim und Wasser, und weiteren bei der Leimherstellung üblichen Zusatzstoffen in einem Gehalt von 0,01 bis 45 Gew.-%, bezogen auf den Gehalt an Glu­ tinleim und Wasser.
3. Klebstoff nach Anspruch 1 oder 2, gekennzeichnet durch einen zusätzlichen Gehalt an Netzmittel von 0,01 bis 2 Gew. -%.
4. Klebstoff nach einem der Ansprüche 1 bis 3, gekennzeich­ net durch einen zusätzlichen Gehalt an Farbmitteln von 0,01 bis 5 Gew.-%.
5. Klebstoff nach einem der Ansprüche 1 bis 4, gekennzeich­ net durch einen zusätzlichen Gehalt an Mikrobiozid von 0,01 bis 1 Gew.-%.
6. Klebstoff nach einem der vorhergehenden Ansprüche, da­ durch gekennzeichnet, daß er in weichgummiartiger Konsi­ stenz vorliegt.
7. Klebstoff nach einem der vorhergehenden Ansprüche, da­ durch gekennzeichnet, daß er in Teilchenform, insbeson­ dere mit einem Durchmesser von 1 bis 10 mm vorliegt.
8. Klebstoff nach einem der vorhergehenden Ansprüche, da­ durch gekennzeichnet, daß er in Form von Krümeln vor­ liegt.
9. Klebstoff nach einem der vorhergehenden Ansprüche, da­ durch gekennzeichnet, daß er in Form von Stangen, insbe­ sondere zur Verwendung in Klebepistolen, vorliegt.
10. Klebstoff nach einem der vorhergehenden Ansprüche, da­ durch gekennzeichnet, daß er in flächenhafter Form, ins­ besondere in Form einer Folie, vorliegt.
11. Klebstoff nach einem der vorhergehenden Ansprüche, da­ durch gekennzeichnet, daß er, insbesondere bei Vorliegen in Teilchenform, mit einem Trennmittel, bevorzugt mit hochdisperser Kieselsäure, bepudert ist.
12. Klebstoff nach einem der vorhergehenden Ansprüche, da­ durch gekennzeichnet, daß er bei Temperaturen im Bereich von 50 bis 95°C, insbesondere 60 bis 70°C, schmelzbar ist.
13. Klebstoff nach einem der vorhergehenden Ansprüche, da­ durch gekennzeichnet, daß er in im wesentlichen feuch­ tigkeitsdichter Verpackung vorliegt.
14. Klebstoff nach einem der vorhergehenden Ansprüche, da­ durch gekennzeichnet, daß seine Viskosität im aufge­ schmolzenen Zustand im allgemeinen höher ist als bei Flüssigklebern, insbesondere zwischen 25 000 und 100 000 mPa·s liegt.
15. Klebstoff nach einem der vorhergehenden Ansprüche, da­ durch gekennzeichnet, daß die Viskosität nach dem Auf­ schmelzen durch Zusatz von Wasser verringerbar ist.
16. Verfahren zur Herstellung eines Klebstoffs nach einem der Ansprüche 1 bis 15, wobei bei dem bei der üblichen Herstellung von Glutinleim anfallenden Produkt der Wassergehalt auf den gewünschten Gehalt eingestellt wird.
17. Verfahren nach Anspruch 16, bei dem die Glutinleim- Krümel durch Wasserzusatz auf den gewünschten Wasserge­ halt eingestellt werden.
18. Verfahren nach Anspruch 16 oder 17, bei dem zu getrock­ netem Glutinleim Wasser, gegebenenfalls Weichmacher sowie gegebenenfalls weitere bei der Leimherstellung übliche Zusatzstoffe zugegeben werden.
19. Verwendung des Schmelzklebers nach einem der Ansprüche 1 bis 15 als Lowmelt-Schmelzkleber zur Heißverklebung von im wesentlichen porösen Materialien, insbesondere von Holz, Papier, Pappe oder Schaumkunststoffen.
20. Verfahren zum Verkleben unter Verwendung des Schmelz­ klebers nach einem der Ansprüche 1 bis 15, indem im wesentlichen unter Vermeidung des Verdampfens des ent­ haltenen Wassers, auf Temperaturen im Bereich von 50 bis 95°C, insbesondere auf 60 bis 70°C, erwärmt und der genannte Klebstoff auf die zu verklebenden Stellen vor­ zugsweise einseitig aufgetragen wird und die zu verbin­ denden Teile aneinander gedrückt werden.
21. Verfahren zum Verkleben nach Anspruch 20, dadurch ge­ kennzeichnet, daß der Klebstoff mindestens teilweise durch Wasserentzug verfestigt wird.
22. Verfahren zum Verkleben nach Anspruch 20 oder 21, da­ durch gekennzeichnet, daß im wesentlichen poröse Mate­ rialien, insbesondere Holz, Papier, Pappe oder Schaum­ kunststoffe heißverklebt werden.
23. Verfahren zum Verkleben nach Anspruch 20 bis 22, dadurch gekennzeichnet, daß die Verfestigung innerhalb einer offenen Zeit von 100 bis 600 s erfolgt.
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