DE4225025C1 - Probekörper aus Kunststoff zur Prüfung dieses Kunststoffes auf Beständigkeit gegenüber bestimmten Medien wie Chemikalien unter mechanischer Beanspruchung - Google Patents
Probekörper aus Kunststoff zur Prüfung dieses Kunststoffes auf Beständigkeit gegenüber bestimmten Medien wie Chemikalien unter mechanischer BeanspruchungInfo
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Description
Die Erfindung richtet sich auf einen Probekörper aus
Kunststoff zur Prüfung dieses Kunststoffes auf Bestän
digkeit gegenüber bestimmten Medien wie z. B. Chemika
lien unter mechanischer Beanspruchung, mit denen er in
Berührung gebracht wird, durch Reißdehnungsvergleichs
prüfung und/oder Schlagzähigkeitsvergleichsprüfung, be
stehend aus einem Prüfstab mit einem zwischen
zwei Einspannenden liegenden Meßbereich.
Gegenstände aus Kunststoff kommen mit den verschie
densten Medien, im folgenden kurz Chemikalien genannt,
in Berührung, wie beispielsweise Schmieröle, Fette,
aggressive Lebensmittel wie Essig oder Senf. Solche
Chemikalien können gasförmig, flüssig oder fest sein.
Es ist wichtig zu wissen, ob der ausgewählte Kunststoff
auch Beständigkeit gegen die entsprechende Chemikalie,
mit der er in Berührung gebracht werden soll, aufweist.
Deshalb hat man Probekörper in Form von Zug- oder Schlag
stäben aus dem betreffenden Kunststoff hergestellt und
einer Reißdehnungsprüfung und/oder einer Schlagzähig
keitsprüfung unterworfen, indem man den Probeköper über
Kreisbogenschablonen unterschiedlicher Krümmung gespannt
hat und somit eine definierte Randfaserspannung/-Dehnung
aufgebracht hat, mit der Chemikalie in Berührung ge
bracht und über eine vorgegebene Zeit bei einer festge
legten Prüftemperatur gelagert hat. Danach wurden diese
Stäbe gemäß DIN 53 449, Teil III, Ausgabe Mai/84, ge
prüft. Anhand von Vergleichsversuchen mit Probekörpern,
welche nicht mit der Chemikalie in Berührung gebracht
wurden, läßt sich die Beständigkeit des Kunststoffes
gegen die entsprechende Chemikalie beurteilen. Diese Art
der Prüfung ist besonders für amorphe Kunststoffe von
Bedeutung.
Der Probekörper wird in Form von Flachstäben durch
Spritzgießen oder Ausschneiden aus Platten hergestellt.
Für die Versuche bedarf es einer erheblichen Lagerhal
tung an Kreisbogenschablonen. Nicht nur diese Lager
haltung ist aufwendig, sondern auch der Platzbedarf bei
der Lagerung unter Temperaturen während der Versuche.
Das Aufspannen der Proben auf die Kreisbogenschablonen
ist sehr arbeitsintensiv. Auch aus diesem Grunde haben
die Kunststoffverarbeiter die Versuche nicht selbst
durchgeführt, sondern den Kunststofflieferanten damit
beauftragt, wodurch natürlich die Bereitstellung der
Versuchsergebnisse eine zusätzliche Verzögerung erfährt.
Es sind zwar Vorrichtungen zur Prüfung der Korrosions
empfindlichkeit von Stahlstäben (DE-GM 19 96 730) sowie
der dynamischen Festigkeitseigenschaften (DE
25 34 440 A1) bekannt; sie sind aber sehr aufwendig und um
ständlich zu handhaben und für die Prüfung von Kunst
stoff auf Beständigkeit gegen Chemikalien nicht geeig
net.
Aus US 4 866 999 ist zwar eine Methode bekannt, Prüf
körper aus Metall ohne besondere Vorrichtung auf Span
nungsreißkorrosion zu prüfen, wobei der Prüfkörper aus
zwei gleichartigen, an ihren Enden mit seitlichen Aus
nehmungen versehenen Streifen besteht, wobei die Ausneh
mungen der beiden Streifen aufgrund ihrer Abmessungen
so ineinandergreifen, daß die beiden Streifen unter ent
gegengerichteter Biegespannung stehen. Für jede ge
wünschte Beanspruchung müssen Streifen entsprechender
Länge hergestellt werden, so daß die Lagerhaltung erheb
lich ist.
Es besteht die Aufgabe, einen Probekörper aus Kunststoff
für den eingangs genannten Zweck zu schaffen, welcher
einfach handhabbar ist, zur Prüfung keiner Schablonen
bedarf und mit welchem der Kunststoffverarbeiter ent
sprechende Versuche ohne Schwierigkeiten selbst durch
führen kann.
Diese Aufgabe wird dadurch gelöst, daß der Prüfstab eine
Abzweigung für einen angeformten steifen Arm und eine
Abzweigung für einen angeformten Haken aufweist, wobei
der Arm mit mehreren, bestimmten Randfaser-Dehnungen des
Meßbereiches entsprechenden Rasten und der Haken mit einer mit
diesen Rasten zusammenwirkenden Nase versehen sind, wobei
zwischen den Abzweigungen der Meßbereich und jenseits dieser
Abzweigungen die Einspannenden liegen.
Gegenüber einem einfachen flachen Stab ist der neuartige
Probekörper zwar komplizierter aufgebaut und es bedarf
eines Spritzgießformwerkzeuges mit aufwendiger Formhohl
raumgeometrie und auch der Materialbedarf ist größer.
Mit diesem trotzdem preiswerten Prüfkörper ist diese Be
urteilung ohne Schablonen einfach, schnell und von je
dermann durchführbar. Der Zugstab, bzw. dessen Meßbe
reich ist gemäß gewissen Regeln flach ausgebildet, kann
aber auch andere Querschnitte aufweisen. Die Handhabung
des neuen Probekörpers ist denkbar einfach. Man rastet
die Nase in jene Raste ein, welche dem gewünschten Rand
faser-Dehnungsgrad in Prozent zugeordnet ist. Der Meßbe
reich wird mit der betreffenden Chemikalie beaufschlagt,
indem man flüssige oder pastenförmige Chemikalien bei
spielsweise mit dem Pinsel darauf aufträgt. Bei der Prü
fung mit gasförmigen Chemikalien füllt man die Tempe
rierkammer mit dem entsprechenden Gas. Der Prüfvorgang
selbst, einschließlich der Lagerbedingungen unter einer
gewissen Zeit und Temperatur läuft in an sich bekannter
Weise ab. Der angeformte Arm und Haken beeinflussen auch
das Prüfungsergebnis nicht, denn der Meßbereich ist der
art zwischen den Abzweigungen von Arm und Haken angeord
net, daß sich etwa beim Spritzgießen ausbildende Fließ
ströme auf den Meßbereich nicht auswirken.
Vorzugsweise ist der Meßbereich als Einschnürung mit
vorgegebenen Abmessungen ausgebildet.
Durch eine solche Standardisierung werden bessere Ver
gleichsmöglichkeiten geschaffen.
Zur Beaufschlagung des Meßbereiches mit festen Chemika
lien oder in Form von auf Trägern aufgetragenen Chemika
lien weist der Zugstab des Probekörpers vorzugsweise ge
genüber diesen Abzweigungen weitere Abzweigungen eines
angeformten elastischen Armes mit einer Nase und eines
weiteren angeformten Hakens mit einer mit der Nase zu
sammenwirkenden Raste auf, wobei die dem Meßbereich des
Prüfstabes zugewandte Seite des elastischen Armes mit einer mit dem
Prüfstab zusammenwirkenden Anpreßfläche für ein Medium
versehen ist.
In diesem Falle wird die Chemikalie in Form einer Platte
oder einer Folie bzw. einer Trägerfolie mit Auftrag der
Chemikalie zwischen der Anpreßfläche und dem Meßbereich
angeklemmt und mittels der durch die Elastizität des Ar
mes bewirkten Spannung in Position gehalten. Diese
Spannkraft ist aber so gering, daß dadurch praktisch
keine Veränderung der Dehnung im Meßbereich bewirkt
wird.
In der Zeichnung ist der neue Probekörper in einem Aus
führungsbeispiel rein schematisch dargestellt und nach
stehend näher erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 eine Draufsicht,
Fig. 2 einen Schnitt gemäß Linie A-B in Fig. 1 und
Fig. 3 einen Schnitt gemäß Linie C-D in Fig. 1.
Der Probekörper besteht aus einem einstückigen Spritz
gießteil, und zwar aus einem Prüfstab 1 mit einem als
Einschnürung ausgebildeten Meßbereich 2 und Einspann
enden 3, 4. Zwischen dem Meßbereich 2 und dem Einspann
ende 3 ist eine Abzweigung 5 eines steifen Arms 6 mit
I- oder U-Querschnitt vorhanden. Dieser Arm 6 führt
unter einem Winkel von 30° ab, reicht über den Meßbe
reich 2 hinaus und endet in einer Hakennase 7 mit Rasten
8, denen vorausberechnete Dehnungsangaben 9 in Prozent
zugeordnet sind. Zwischen dem Meßbereich 2 und dem Ein
spannende 4 befindet sich eine Abzweigung 10 eines Ha
kens 11, welcher eine mit den Rasten 9 zusammenwirkende
Nase 12 aufweist. Durch Einrasten der Nase 12 je nach
gewünschtem Dehnungsgrad des Meßbereiches 2 lädt sich
der Zugstab 1 bzw. der Meßbereich 2 entsprechend verfor
men. Gegenüber der Abzweigung 5 befindet sich eine wei
tere Abzweigung 13 eines elastischen Armes 14 mit Nase
15 und gegenüber der Abzweigung 10 führt an einer Ab
zweigung 16 ein weiterer Haken 17 mit Raste 18 ab, wobei
die Raste 18 mit der Nase 15 zusammenwirkt. Gegenüber
dem Meßbereich 2 weist der Arm 14 eine Anpreßfläche 19
auf,
so daß zwischen dieser Anpreßfläche 19 und dem Meßbe
reich eine Platte 20 oder Folie einklemmbar ist, indem
man die Nase 15 in die Raste 18 einrastet.
Es versteht sich, daß der Probekörper auch ohne den Arm
14 und den Haken 17 ausgeführt sein kann. Er ist dann
allerdings nicht in der vorbeschriebenen Art eine so
einfache, definierte Lage des Testmediums möglich.
Claims (3)
1. Probekörper aus Kunststoff zur Prüfung dieses
Kunststoffes auf Beständigkeit gegenüber bestimmten
Medien, mit denen er in Berührung gebracht wird,
durch Reißdehnungsvergleichsprüfung und/oder
Schlagzähigkeitsvergleichsprüfung, bestehend aus
einem Prüfstab (1) mit einem zwischen zwei Ein
spannenden (3, 4) liegenden Meßbereich (2), dadurch
gekennzeichnet, daß der Prüfstab (1) eine Abzwei
gung (5) für einen angeformten steifen Arm (6) und eine
Abzweigung (10) für einen angeformten Haken (11)
aufweist, wobei der Arm (6) mit mehreren, bestimm
ten Randfaser-Dehnungen des Meßbereiches (2) ent
sprechenden Rasten (8) und der Haken (11) mit einer mit diesen
Rasten (8) zusammenwirkenden Nase (12) versehen
sind, wobei zwischen den Abzweigungen (5, 10) der
Meßbereich (2) und jenseits dieser Abzweigungen (5,
10) die Einspannenden (3, 4) liegen.
2. Probekörper nach Anspruch 1, dadurch gekennzeich
net, daß der Meßbereich (2) als Einschnürung mit
vorgegebenen Abmessungen ausgebildet ist.
3. Probekörper nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekenn
zeichnet, daß der Prüfstab (1) gegenüber diesen
Abzweigungen (5, 10) weitere Abzweigungen (13, 16)
eines angeformten elastischen Armes (14) mit einer
Nase (15) und eines weiteren angeformten Hakens
(17) mit einer mit der Nase (15) zusammenwirkenden
Raste (18) aufweist, wobei die dem Meßbereich (2)
des Prüfstabes (1) zugewandte Seite des elastischen Armes (14)
mit einer mit dem Prüfstab (1) zusammenwirkenden
Anpreßfläche (19) für ein Medium (20) versehen
ist.
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1992
- 1992-07-29 DE DE19924225025 patent/DE4225025C1/de not_active Expired - Fee Related
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