DE4225007A1 - Oberlicht - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft ein Oberlicht mit mehreren um
eine Zentrum verteilt angeordneten lichtdurchlässigen
Segmenten.
Ein Oberlicht dient dazu, Licht in ein Gebäude hinein
zulassen, unter Umständen in einen Lichthof hinein über
mehrere Stockwerke hinweg. Die Sonne strahlt ungehin
dert durch das Oberlicht hindurch. Entsprechend dem
Höhenstand der Sonne und dem Azimutwinkel ergeben sich
unterschiedliche Lichtverteilungen im Gebäude. Insbe
sondere, wenn das Oberlicht dazu dient, Licht über eine
große vertikale Entfernung tief in das Gebäude hinein
zuleiten, gelangt bei niedrigem Sonnenstand nur wenig
Licht in den zu beleuchtenden Bereich.
Aus DE 38 40 262 A1 ist ein transparentes Wandelement
für Gebäude bekannt, das an einer Scheibe ein licht
lenkendes holographisches Beugungsgitter enthält. Das
Beugungsgitter ist so ausgebildet, daß eine Tageslicht
umlenkung aus dem zenitnahen Bereich des bedeckten
Himmels in die Tiefe des zu beleuchtenden Raumes hinein
erfolgt. Die Scheibe kann entsprechend den Höhenwinkel
der Sonne nachgeführt werden. Für eine derartige Nach
führung ist ein Heliostat erforderlich.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Oberlicht
zu schaffen, das eine weitgehend gleichmäßige Tages
lichtbeleuchtung unter guter Ausnutzung des Sonnen
lichts ermöglicht.
Die Lösung dieser Aufgabe erfolgt erfindungsgemäß mit
den im Patentanspruch 1 angegebenen Merkmalen.
Das erfindungsgemäße Oberlicht ist in Segmente unter
teilt, die um ein Zentrum herum angeordnet sind. Die
einzelnen Segmente sind lichtlenkend ausgebildet, d. h.
sie bewirken eine Umlenkung des einfallenden Lichts.
Dabei sind die Umlenkwinkel der einzelnen Segmente
unterschiedlich. Sie sind dem Höhenwinkel der Sonne in
den den Segmenten zugehörigen Azimutbereichen angepaßt.
Dies bedeutet, daß beispielsweise das nach Osten ge
richtete Segment eine stärkere Umlenkung der einfal
lenden Strahlung bewirkt als das nach Süden ausge
richtete Segment, weil die Sonne im Osten einen
geringeren Höhenstand hat als im Süden (mittags). Dabei
kann der Ablenkwinkel eines Segments derart gewählt
sein, daß er auf den jahreszeitlich durchschnittlichen
Höhenstand der Sonne in dem betreffen Azimutbereich
abgestimmt ist.
Die Erfindung ermöglicht es, unabhängig von der Tages
zeit, jeweils eine maximale Menge des Sonnenlichts auf
einen im wesentlichen konstanten Bereich des Grund
risses des Gebäudes zu lenken. Dabei können insbe
sondere tiefe Schächte und Höfe bei jeder Tageszeit gut
ausgeleuchtet werden.
Die Lichtlenkung der Segmente des Oberlichts kann durch
Hologramme hervorgerufen werden, die an planaren oder
gewölbten Scheiben angebracht sind. Die Erzeugung
solcher Hologramme ist in DE 38 40 262 A1 beschrieben.
Dabei können Hologramme benutzt werden, die aus
regulären Beugungsgittern bestehen oder auch sogenannte
Seitenbandzonenplatten, bei denen konzentrische
ellipsenförmige Gitterlinien mit unterschiedlichen
Abständen vorgesehen sind. Alternativ ist es auch
möglich, die Segmente aus Fresnel-Prismen mit von
Segment zu Segment unterschiedlichen Keilwinkeln zu
bilden. Schließlich kommen auch andere bei Transmission
lichtlenkende Strukturen in Betracht, wie z. B. Prismen.
Die die Segmente bildenden Scheiben bilden einen Teil
der Außenhaut des Gebäudes und sie wirken als Wetter
schutz.
Vorzugsweise bilden die Segmente eine kuppel- oder
pyramidenförmige Struktur, so daß das Sonnenlicht auf
die einzelnen Segmentflächen relativ steil auftrifft.
Hierbei ist der erforderliche Ablenkwinkel kleiner als
in den Fällen, in denen die Segmente horizontal ange
ordnet sind.
Das erfindungsgemäße Oberlicht kann dazu benutzt
werden, Sonnenlicht senkrecht nach unten zu leiten, es
kann jedoch auch so ausgebildet sein, daß das Sonnen
licht in eine Schrägrichtung abgelenkt wird.
Im folgenden wird unter Bezugnahme auf die Zeichnungen
ein Ausführungsbeispiel der Erfindung näher erläutert.
Es zeigen:
Fig. 1 einen Vertikalschnitt durch ein mit dem Ober
licht versehenes Gebäude,
Fig. 2 eine Draufsicht auf das Oberlicht von Fig. 1,
Fig. 3 eine Ansicht eines regulären holographischen
Beugungsgitters, Fig. 3a einen Schnitt entlang
der Linie V-V von Fig. 3, Fig. 3b einen Schnitt
entlang der Linie H-H von Fig. 3,
Fig. 4 eine Ansicht einer holographischen Seitenband
zonenplatte, Fig. 4a einen Schnitt entlang der
Linie V-V von Fig. 4 und Fig. 4b einen Schnitt
entlang der Linie H-H von Fig. 4.
In Fig. 1 ist ein Gebäude 10 dargestellt, das einen
Lichtschacht 11 aufweist, der sich von dem Dach 12 über
eine oder mehrere Etagen hinweg zu einem Boden 13 er
streckt. Auf dem Dach 12 ist das Oberlicht 14 ange
bracht, das bei dem vorliegenden Ausführungsbeispiel
die Form einer achteckigen Pyramide hat. Das Oberlicht
14 weist insgesamt acht dreieckförmige Segmente S1 bis
S8 auf, die um ein Zentrum 15, nämlich den Scheitel
punkt, herum angeordnet sind. Jedem dieser Segmente S1
bis S8 ist in der horizontalen Ebene ein sektorförmiger
Azimutbereich A1 bis A8 zugeordnet. Die Grenzen der
Azimutbereiche verlaufen in Verlängerung der Kanten der
Segmente. Der Azimutwinkel a (Fig. 2) ist der Winkel in
bezug auf die Nord-Süd-Achse N-S in einer horizontalen
Ebene. Der Höhenwinkel h (Fig. 1) ist derjenige Winkel
in einer vertikalen Ebene aus dem die Sonne strahlt. In
Fig. 2 ist die Sonnenbahn 16 dargestellt, wobei der mit
Strichen versehene Bereich die jeweilige Sonnenhöhe
angibt.
Die lichtdurchlässigen Segmente S1 bis S8 des Ober
lichts 14 bestehen aus Glasscheiben, die mit einem
holographischen Beugungsgitter versehen sind. Die
Beugungsgitter der einzelnen Segmente sind unter
schiedlich. Das Beugungsgitter des Segments S1, in
dessen Azimutbereich A1 der Sonnenstand niedrig ist,
hat einen großen Ablenkwinkel, während die Beugungs
gitter der Segmente S3 und S4, die der Südseite zu
gewandt sind, in der die Sonne einen großen Höhenwinkel
hat, einen geringeren Ablenkwinkel bewirken. Der Ab
lenkwinkel ist derjenige Winkel, den die aus dem
Segment austretende Strahlung in Bezug auf die Ver
längerung der einfallenden Strahlung einnimmt.
Die der Nordrichtung zugewandten Segmente S7 und S8,
die der Sonnen niemals voll zugewandt sind, jedoch
ebenfalls von der Sonne beschienen werden, sind derart
ausgebildet, daß sie bei Sonnenstand im Süden die
schräg auf sie auftreffende Sonnenstrahlung mit einem
großen Ablenkwinkel ebenfalls in den Schacht 11 leiten.
Die Abstrahlwinkel aller übrigen Segmente sind im
wesentlichen gleich. Dies bedeutet, daß dann, wenn die
Sonne sich in dem Azimutbereich eines Segments
befindet, dieses Segment die steil auf seine Fläche
auftreffende Sonnenstrahlung senkrecht in den Schacht
11 umlenkt, so daß der Schacht 11 von den einzelnen
Segmenten S1 bis S6 im Tagesverlauf nacheinander
beleuchtet wird.
In Fig. 1 ist mit 20 diejenige Sonnenstrahlung
bezeichnet, die aus dem Azimutbereich A2 auf das
Segment S2 trifft. Die aus dem Segment S2 austretende
Sonnenstrahlung ist mit 20a bezeichnet. Die Sonnen
strahlung, die aus dem Azimutbereich A4 auf das Segment
S4 trifft, ist mit 21 bezeichnet und die dazugehörende
ausfallende Sonnenstrahlung mit 21a. Es ist zu er
kennen, daß die Strahlungen 20a und 21a im wesentlichen
in die gleiche Richtung, nämlich senkrecht nach unten,
gerichtet sind und beide das zu beleuchtende Objekt 22
erfassen, das auf dem Boden 13 des Schachts 11 steht.
Die Fig. 3, 3a und 3b zeigen ein reguläres holo
graphisches Beugungsgitter, bei dem gerade parallele
Gitterlinien 25 in gleichen Abständen angeordnet sind.
Fig. 3 zeigt die zugehörige Lichtablenkung in der Ebene
V-V von Fig. 3. Man erkennt, daß die einfallende Strah
lung um in der quer zu den Gitterlinien verlaufenden
Ebene V-V einen Ablenkwinkel abgelenkt wird, wobei
dieser Ablenkwinkel entsprechend den im Licht ent
haltenden Spektralfarben variiert. In der Ebene H-H,
die parallel zu den Gitterlinien verläuft, erfolgt
dagegen keine Ablenkung (Fig. 3b).
Für die Segmente können auch Seitenbandzonenplatten
verwendet werden, wie sie in Fig. 4 dargestellt sind.
Eine solche Seitenbandzonenplatte besteht aus einem
Hologramm aus konzentrischen ellipsenförmigen Gitter
linien 25 mit unterschiedlichen Abständen. Hierbei
erfolgt eine Ablenkung sowohl in der Ebene V-V (Fig.
4a) als auch in der hierzu senkrechten Ebene H-H (Fig.
4b), wobei der Ablenkwinkel nach Spektralfarben unter
schiedlich ist.
Claims (4)
1. Oberlicht mit mehreren um ein Zentrum (15) ver
teilt angeordneten lichtdurchlässigen Segmenten
(S1-S8), die unterschiedlichen Azimutbereichen
(A1-A8) der Sonnenbahn (16) zugewandt sind,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Segmente (S1-S8) entsprechende dem Höhen
winkel (h) der Sonne in dem zugehörigen Azimut
bereich (A1-A8) unterschiedliche Umlenkwinkel in
vertikaler Ebene haben, derart, daß Licht, das aus
einem Azimutbereich einfällt, von dem diesem
Azimutbereich zugewandten Segment in eine Ab
strahlrichtung umgelenkt wird, wobei die Abstrahl
richtungen der Segmente (S1-S8) im wesentlichen
gleich sind.
2. Oberlicht nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Segmente (S1-[) eine kuppel- oder
pyramidenförmige Struktur bilden.
3. Oberlicht nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Segmente Scheiben sind, die
lichtlenkende Hologramme tragen.
4. Oberlicht nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet,
daß die Hologramme aus Beugungsgittern aus
regulären geraden Gitterlinien oder aus ellipsen
förmigen Gitterlinien mit unterschiedlichen Ab
ständen bestehen.
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