DE4224218A1 - Gassensor zur bestimmung der konzentration von gaskomponenten in einem gasgemisch - Google Patents
Gassensor zur bestimmung der konzentration von gaskomponenten in einem gasgemischInfo
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Description
Die vorliegende Erfindung betrifft einen Gassensor zur Bestim
mung der Konzentration von Gaskomponenten in einem Gasgemisch,
der eine kleine Reaktionszeit aufweist.
Bisher bekannte Gassensoren zur Bestimmung der Konzentration
von Gaskomponenten in einem Gasgemisch weisen den Nachteil auf,
daß sie für bestimmte Anwendungsbereiche, in denen beispiels
weise zu Regelzwecken kleine Reaktionszeiten erforderlich sind,
zu langsam arbeiten.
Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen
Gassensor der eingangs genannten Art zu schaffen, der eine
kleine Reaktionszeit aufweist, zuverlässig arbeitet und kosten
günstig herzustellen ist.
Zur Lösung dieser Aufgabe wird ein Gassensor gemäß dem Oberbe
griff des Patentanspruchs 1 vorgeschlagen, der durch die darin
angegebenen Merkmale gekennzeichnet ist.
Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind durch die in
den Unteransprüchen angegebenen Merkmale gekennzeichnet.
Im folgenden wird die Erfindung anhand mehrerer Figuren im ein
zelnen beschrieben.
Fig. 1 zeigt ein Diagramm, das die Abhängigkeit einer gemesse
nen Regelzeit und einer Halbwertsregelzeit von der Änderung
der Austrittsarbeit ΔΦ der zwei Kondensatorplatten
einer Kelvin-Sonde darstellt.
Fig. 2 zeigt ein Diagramm, das den Zusammenhang zwischen der
Amplitude eines differenzierten Signals und eines Re
gelsignals darstellt.
Die Kelvin-Sonde ist im wesentlichen ein Plattenkondensator,
dessen eine Platte harmonisch gegen die andere schwingt, was
bedeutet, daß sich der Plattenabstand periodisch ändert. Ihr
Ausgangssignal ist ein Maß für die Differenz Φ der Austrittsar
beiten der beiden Kondensatorplatten.
Die Differenz Φ der Austrittsarbeiten kann durch einen Nullab
gleich des Ausgangssignals der Sonde bestimmt werden. Dazu wird
an den schwingenden Kondensator eine zu Φ entgegengesetzte
Spannung U angelegt, die Φ gerade kompensiert und somit das
Ausgangssignal gegen Null gehen läßt. Dieser Nullabgleich kann
automatisch mittels eines geeigneten Regelkreises durchgeführt
werden. Die zum Abgleich nötige Regelspannung U bildet das an
gestrebte Meßsignal. Es ist nach der Zeit tR betragsmäßig
gleich der Differenz der Austrittsarbeiten der Kondensatorplat
ten:
|U| = | Φ| (nach tR)
Ändert sich Φ z. B. durch Adsorption von Gasen an der Kondensa
torplattenoberfläche, so wird innerhalb tR die Spannung U ent
sprechend automatisch nachgeregelt.
Eine Änderung der umgebenden Gasatmosphäre ist also prinzipiell
erfaßbar.
Wenn sich die Adsorbatzusammensetzung ändert, bewirkt dies eine
Änderung von Φ um ΔΦ. Die Gegenspannung U wird um ΔU nachgere
gelt, um ΔΦ zu kompensieren. AU bildet dabei das Meßsignal. Die
erforderlichen Regelzeiten dafür sind groß, nämlich typischer
weise ca. 10 s.
Die genannten Eigenschaften der Kelvin-Sonde lassen sich jedoch
unter bestimmten Voraussetzungen vorteilhaft zur Realisierung
eines Sensors für extrem schnelle Änderungen einer Gasatmo
sphäre verwenden.
Ausschlaggebend für die vorliegende Erfindung ist die Erkennt
nis, daß die Regelzeit tR keine Funktion der zum Abgleich nöti
gen Gegenspannung U ist, vergl. Fig. 1:
tR = tR(U) → tR = tR(ΔU) → tR = tR(ΔΦ)
Das bedeutet, daß unabhängig davon, wie groß die aktuelle Ände
rung ΔΦ durch beispielsweise Gasadsorption ist, der Nullab
gleich und somit das Anlegen der entsprechenden Gegenspannung
immer gleich lang dauert, nämlich tR.
Bis auf das Vorzeichen gelten folgende Äquivalenzen:
Daraus folgt:
und da
gilt (theoretisch) zusammengefaßt:
Das heißt, tritt eine schnelle Änderung der Adsorbatzusammen
setzung ein, die eine Änderung ΔΦ der Austrittsarbeit bewirkt,
so ist die Anfangssteigerung des Kelvin-Sondensignals
ein proportionales Maß für dieses ΔΦ.
Es ist demnach nicht erforderlich, die Regelzeit tR abzuwarten,
um Aufschluß über die Adsorbatzusammensetzung zu erhalten.
Vielmehr ist bereits nach einer Zeit τ, die nur vom (analogen
oder digitalen) Differenziervorgang abhängt, ΔΦ bzw. die Ände
rung der AbsorbatzusammensetzUng bekannt.
Diese Differenzierzeit kann theoretisch beliebig kurz sein
(lima → oot/a = 0!), jedoch ergeben sich in der Praxis Beschrän
kungen durch das jeweilige Signal/Rausch-Verhältnis der Anord
nung:
Für ein analoges Differenzierglied (RC-Glied) gilt z. B.:
In diesem Fall ist die Reaktionszeit τ durch RC begrenzt:
τ RC
Es sind die im folgenden angegebenen allgemeinen Maßnahmen an
wendbar, um kürzere Reaktionszeiten zu erzielen:
- - Es kann eine Beschleunigung des Differenziervorgangs (kleine
res RC) bewirkt werden. Die Meßzeit wird dadurch direkt ver
kürzt, jedoch nähert sich die Amplitude des Signals S dem
Rauschpegel, d. h. das Signal/Rausch-Verhältnis wird kleiner.
Eine Abhilfe schaffen: - - Einsatz eines schnelleren Regelkreises (eines kleineren tR). Dadurch wird größer und somit auch das Meßsignal S. Diese Maßnahme ist leicht durchzuführen.
- - Einsatz eines der Sonde nachgeschalteten Tiefpasses: Dadurch wird das Rauschen des Differenziergliedes (Hochpaß) wesentlich reduziert.
Die Grenzfrequenz des Tiefpasses muß mindestens so groß sein
wie die Differenzierfrequenz (1/RC). Das Signal/Rausch-Ver
hältnis wird vergrößert.
- - Allgemeine elektromagnetische Abschirmmaßnahmen:
Durch diese Maßnahme wird der Rauschpegel generell reduziert.
In den in Fig. 1 u. Fig. 2 gezeigten Diagrammen sind Meßergeb
nisse dargestellt, die unter "worst-case"-Bedingungen, d. h.
ohne jede der oben genannten Verbesserungs-Maßnahmen, erzielt
wurden.
Dabei zeigt sich:
- - Die Regelzeit tR und insbesondere die Halbwertsregelzeit tR1/2 ist über einen weiteren Bereich von ΔΦ unabhängig, vergl. Fig. 1.
- - Der als proportional abgeleitete Zusammenhang G1. (1) bzw. G1. (2) zwischen dem differenzierten Signal und der Änderung der Austrittsarbeit wird experimentell voll bestätigt, vergl. Fig. 2.
- - Die Regelzeit tR betrug ca. 7 s, während die durch den (un verminderten) Rauschpegel begrenzte Differenzierzeit τ = RC nur etwa 18 ms lang war.
Zusammengefaßt ergibt sich:
Selbst kleine Änderungen ΔΦ der Austrittsarbeit von 0.1 eV sind mit einer Meßrate von 50Hz erfaßbar. Die Meßrate ist um 2 1/2 Größenordnungen erhöht.
Selbst kleine Änderungen ΔΦ der Austrittsarbeit von 0.1 eV sind mit einer Meßrate von 50Hz erfaßbar. Die Meßrate ist um 2 1/2 Größenordnungen erhöht.
Durch die genannten Maßnahmen zur Verbesserung des
Signal/Rausch-Verhältnisses ist die Erfassung kleiner ΔΦ bei einer
Meßrate von 500 Hz ermöglicht.
Claims (4)
1. Gassensor zur Bestimmung der Konzentration von Gaskomponen
ten in einem Gasgemisch, der eine kleine Reaktionszeit auf
weist, dadurch gekennzeichnet, daß als Sen
sorelement eine Kelvin-Sonde vorgesehen ist, deren Schwin
gungsverhalten durch die Adsorbatzusammensetzung des zu be
wertenden Gasgemisches beeinflußbar ist, und daß das Aus
gangssignal der Kelvin-Sonde, das durch einen Nullabgleich
durch eine von einem Spannungs-Regelkreis zugeführte Span
nung gewonnen ist, als Maß für die Differenz Φ der Aus
trittsarbeiten der Kondensatorplatten der Kelvin-Sonde und
damit mittelbar für die Adsorbatzusammensetzung des Gasgemi
sches benutzt wird, wobei das Ausgangssignal der Kelvin-Sonde
vorzugsweise durch ein RC-Differenzierglied differen
ziert wird.
2. Gassensor nach Anspruch 1, dadurch gekennzeich
net, daß der Regelkreis eine relativ kleine Zeitkonstante
aufweist.
3. Gassensor nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekenn
zeichnet, daß der Kelvin-Sonde ein Tiefpaß zur Ver
minderung des Rauschens des Differenziergliedes nachge
schaltet ist.
4. Gassensor nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß zur weiteren Verminderung
des Rauschens eine hochwirksame elektromagnetische Abschir
mung der Bauteile des Gassensors vorgesehen ist.
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
EP91116727 | 1991-09-30 |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE4224218A1 true DE4224218A1 (de) | 1993-04-01 |
DE4224218C2 DE4224218C2 (de) | 1995-11-02 |
Family
ID=8207234
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19924224218 Expired - Fee Related DE4224218C2 (de) | 1991-09-30 | 1992-07-22 | Gassensor zur Bestimmung der Konzentration von Gaskomponenten in einem Gasgemisch |
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Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE4224218C2 (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
EP1451551A4 (de) * | 2001-03-29 | 2004-09-01 | Georgia Tech Res Inst | Kontaktpotentialdifferenzsensor zur überwachung von öleigenschaften |
Citations (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE4018993A1 (de) * | 1990-06-13 | 1991-12-19 | Max Planck Inst Eisenforschung | Verfahren und einrichtung zur untersuchung beschichteter metalloberflaechen |
-
1992
- 1992-07-22 DE DE19924224218 patent/DE4224218C2/de not_active Expired - Fee Related
Patent Citations (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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Cited By (3)
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EP1451551A2 (de) * | 2001-03-29 | 2004-09-01 | Georgia Tech Research Corporation | Kontaktpotentialdifferenzsensor zur überwachung von öleigenschaften |
US7019654B2 (en) | 2001-03-29 | 2006-03-28 | Georgia Tech Research Corporation | Contact potential difference sensor to monitor oil properties |
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
DE4224218C2 (de) | 1995-11-02 |
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Legal Events
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