DE4223237A1 - Gaskissen-System - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft ein Gaskissen-System (Airbag-System) zur Anordnung als Aufprallschutz für Fahrzeuginsassen in Kraftfahrzeugen, mit einem im Fahrzeug stationär anbringbaren, im wesentlichen wannenförmigen, länglichen Gehäuse mit - in Einbaulage dem Insassen zugewandter - offener Längsseite sowie einem innerhalb des Gehäuses zwischen dessen Stirnseiten in Längsrichtung angeordneten, rohrförmigen Gehäuse für einen patronenförmigen Gasgenerator, mittels dessen ein an der offenen Längsseite des wannenförmigen Gehäuses angeordneter Gassack bei einem Unfall automatisch aufblasbar ist.

Ein derartiges Gaskissen-System ist Gegenstand der DE-PS 31 47 780. Dabei sind das wannenförmige und das rohrförmige Gehäuse jeweils als Blechteile ausgebildet, wobei das rohrförmige Gehäuse zusammen mit dem darin untergebrachten patronenför­ migen Gasgenerator durch eine entsprechende Öffnung an einer Stirnseite des wannenförmigen Gehäuses in dasselbe eingeschoben und an dessen anderer Stirnseite mittels eines an der Gasgene­ ratorpatrone angeordneten Schraubbolzens gehaltert wird, welcher eine entsprechende Öffnung an der Stirnseite des wannenförmigen Gehäuses durchsetzt, so daß auf das aus dieser Gehäusestirnseite nach außen herausstehende Ende des Schraub­ bolzens eine Mutter aufgedreht und gegen die Außenseite der genannten Gehäusestirnseite gespannt werden kann.

Ein mit diesem System konstruktiv weitestgehend überein­ stimmendes System wird in der Zeitschrift "Automotive Industries", August 1988, auf Seite 34 dargestellt und soll aufgrund seiner Anordnung an einer Fahrzeugseite den jeweiligen Insassen bei einem Seitenaufprall schützen.

Aus der DE-PS 21 09 463 ist ein Lenkhandrad mit Gaskissen- System bekannt. Hier ist der Nabenbereich des Lenkhandrades als trichterförmiges, zum Fahrer hin offenes Kunststoff­ gehäuse ausgebildet, wobei an der genannten offenen Seite das (bei Nichtgebrauch) zusammengelegte Gaskissen angeordnet ist. Innerhalb eines im wesentlichen becherförmigen Bereiches im Zentrum des trichterförmigen Gehäuses ist innerhalb eines Blechgehäuses der zugehörige Gasgenerator angeordnet.

Aus dem DE-GM 86 19 670 ist ein weiteres Gaskissen-System bekannt, welches wiederum ein im wesentlichen wannenartiges Blechgehäuse mit einer offenen Längsseite besitzt, an der das Gaskissen angeordnet ist. In der der offenen Längsseite gegenüberliegenden Gehäuseseite ist eine muldenartige Vertiefung zur Aufnahme einer als Gasgenerator dienenden Treibladung ausgebildet, die mittels einer Kunststoffkapsel innerhalb der Mulde gehaltert sein kann.

Aufgabe der Erfindung ist es nun, bei einem Gaskissen-System der eingangs angegebenen Art eine hohe Gestaltungsfreiheit bei reduziertem Umfang der Teile zu erreichen.

Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß das wannenförmige und das rohrförmige Gehäuse eine im wesent­ lichen vorfabrizierbare bzw. vormontierbare Einheit bilden.

Dabei ist bevorzugt vorgesehen, daß das wannenförmige Gehäuse und das rohrförmige Gehäuse miteinander einstückig verbunden sind, bzw. daß das rohrförmige Gehäuse und zur Rohrachse parallele Seiten- bzw. Längswände des wannenför­ migen Gehäuses Teile eines Strangpreßprofiles bilden.

Die Erfindung beruht auf der Erkenntnis, daß eine fehler­ freie Montage des Gaskissen-Systems deutlich erleichtert wird, wenn das wannenförmige und das rohrförmige Gehäuse eine vorgefertigte Einheit bilden, in die dann der patronen­ förmige Gasgenerator ohne weiteres eingesetzt werden kann. Gleichzeitig wird die Gesamtherstellung des Gaskissen- Systems in gut übersehbare Fertigungsabschnitte - Gehäuse­ herstellung, Einsetzen der Gaspatrone und Anordnung des Gassackes - untergliedert. Dies erleichtert eventuelle Abänderungen zur Anpassung an unterschiedliche Fahrzeuge.

Außerdem wird der Austausch von Systemelementen erleichtert.

Nachfolgend wird die Erfindung anhand der Zeichnung näher erläutert. Dabei zeigt

Fig. 1 ein erfindungsgemäßes Gaskissen-System schematisiert in zerlegtem Zustand und

Fig. 2 einen bevorzugten Gehäusequerschnitt.

Nach Fig. 1 ist innerhalb eines im wesentlichen wannen­ förmigen Gehäuses 1, dessen in der Zeichnung obere Längs­ seite offen ist, zwischen den Gehäusestirnseiten in Längs­ richtung des Gehäuses 1 ein rohrförmiges Gehäuse 2 fest bzw. mit dem Gehäuse 1 einstückig verbunden angeordnet. In der Wandung des rohrförmigen Gehäuses 2 ist eine Viel­ zahl von beispielsweise schlitzförmigen Öffnungen 3 ange­ ordnet. Der Innenraum des rohrförmigen Gehäuses 2 ist über eine Öffnung 4 an der in der Zeichnung vorderen Stirnseite des wannenförmigen Gehäuses 1 zugänglich.

Das rohrförmige Gehäuse kann so angeordnet sein, daß zwischen seiner Wandung und den Längsseiten des wannenförmigen Ge­ häuses 1 überall ein gewisser Abstandsraum verbleibt. Dabei können die Öffnungen 3 in der Wandung des rohrförmigen Ge­ häuses 2 zumindest teilweise auch auf der einer Gehäuse­ wandung des Gehäuses 1 zugewandten Seite des rohrförmigen Gehäuses 2 angeordnet sein.

Auf der offenen Seite des wannenförmigen Gehäuses 1 wird ein bei Nichtgebrauch zusammengelegter Gassack 5 angeordnet, welcher mittels eines durch die Öffnung 4 in das rohrförmige Gehäuse 2 einschiebbaren patronenförmigen Gasgenerators, welcher außer dem Gehäuse 2 kein weiteres Gehäuse benötigt, bei einem Unfall aufblasbar ist. Die Patrone des Gasgenera­ tors 6 kann eine Umhüllung aus Filtermaterial besitzen, um zu vermeiden, daß bei Zündung des Gasgenerators 6 entstehende Partikel in den Innenraum des Gehäuses 1 bzw. in den Gassack 5 gelangen können.

Das in Fig. 1 dargestellte Gehäuse 1,2 kann mittels Druck­ gußverfahren aus Leichtmetall oder dgl. hergestellt sein.

Grundsätzlich ist es jedoch auch möglich, für dieses Gehäuse 1, 2 Kunststoff zu verwenden, welcher gegenüber der bei Zündung der Gaspatrone 6 auftretenden Hitze hinreichend widerstands­ fähig ist.

Die Fig. 2 zeigt einen Querschnitt einer besonders bevorzugten Ausführungsform des wannenförmigen und des rohrförmigen Gehäuses 1, 2. Hierbei ist das rohrförmige Gehäuse 2 unmittelbar auf der der offenen Seite des wannenförmigen Gehäuses 1 gegenüberlie­ genden Gehäusewand des wannenförmigen Gehäuses 1 angeordnet, so daß beide Gehäuse 1 und 2 einen gemeinsamen Wandabschnitt aufweisen.

Bei der in Fig. 2 dargestellten Ausführungsform des Gehäuses 1, 2 besteht einerseits die Möglichkeit, dieses Gehäuse 1,2 komplett in Gußtechnik oder dgl. herzustellen.

Andererseits ist es auch möglich und vorteilhaft, wenn das Gehäuse 1, 2 aus einem Abschnitt eines Strangpreßprofiles mit dem aus Fig. 2 ersichtlichem Querschnitt und aus in Fig. 2 nicht näher dargestellten Stirnwänden besteht, die mit dem vorgenannten Abschnitt des Strangpreßprofiles ver­ schweißt oder in sonstiger Weise fest verbunden sind.

Alle Ausführungsformen der Erfindung zeichnen sich dadurch aus, daß sich das rohrförmige sowie das wannenförmige Ge­ häuse 1, 2 in einfacher Weise vorfertigen lassen, und daß dann der patronenförmige Gasgenerator unmittelbar - ohne gesondertes zusätzliches Gehäuse - in den Innenraum des rohrförmigen Gehäuses 2 eingeschoben werden kann.

Gegenüber der derzeit üblichen Produktionsweise, bei der der patronenförmige Gasgenerator zunächst in einem ge­ sonderten rohrförmigen Gehäuse angeordnet wird, welches dann seinerseits (in auf richtige Montage zu überprüfender Weise) in einem gesonderten wannenförmigen Gehäuse ange­ ordnet werden muß, zeichnet sich die erfindungsgemäße Bau­ weise durch eine hohe Fehlersicherheit und geringen Auf­ wand aus.

Claims (9)

1. Gaskissen-System (Airbag-System) zur Anordnung als Aufprallschutz für Fahrzeuginsassen in Kraftfahrzeugen, mit einem im Fahrzeug stationär anbringbaren, im wesent­ lichen wannenförmigen, länglichen Gehäuse mit - in Einbau­ lage dem Insassen zugewandter - offener Längsseite sowie einem innerhalb des Gehäuses zwischen dessen Stirnseiten in Längsrichtung angeordneten, rohrförmigen Gehäuse für einen patronenförmigen Gasgenerator, mittels dessen ein an der offenen Längsseite des wannenförmigen Gehäuses ange­ ordneter Gassack bei einem Unfall automatisch aufblasbar ist, dadurch gekennzeichnet, daß das wannenförmige und das rohrförmige Gehäuse (1, 2) eine vorfabrizierbare bzw. vormontierbare Einheit bilden.

2. Gaskissen-System nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das wannenförmige und das rohrförmige Gehäuse (1, 2) miteinander einstückig verbunden sind.

3. Gaskissen-System nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß das rohrförmige Gehäuse (2) und zur Rohrachse parallele Seiten- bzw. Längswände des wannenförmigen Gehäuses (1) Teile eines Strangpreßprofiles bilden.

4. Gaskissen-System nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß das rohrförmige sowie das wannenförmige Gehäuse (1, 2) ein Gußteil, insbesondere ein Druckgußteil bilden.

5. Gaskissen-System nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen der Wandung des rohrförmigen Gehäuses (2) und den Längsseiten des wannenförmigen Gehäuses (1) ein Abstandsraum verbleibt.

6. Gaskissen-System nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß in der Wandung des rohrförmigen Gehäuses (2) angeordnete Öffnungen (3) zum Durchtritt der vom Gasgenerator (6) erzeugbaren Gase zumindest teilweise auf der vom Gassack (5) bzw. von der offenen Längsseite des wannenförmigen Gehäuses (1) abgewandten Seite des rohrförmigen Gehäuses (2) angeordnet sind.

7. Gaskissen-System nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß das rohrförmige Gehäuse (2) unmittelbar auf einer Wand des wannenförmigen Gehäuses (1) angeordnet ist.

8. Gaskissen-System nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß die von den Gehäusen (1, 2) gebildete Einheit aus Leichtmetall besteht.

9. Gaskissen-System nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß die von den Gehäusen (1, 2) gebildete Einheit aus Kunststoff besteht.