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Die Erfindung betrifft ein Modulgehäuse für eine Airbagaugruppe eines Kraftfahrzeugs nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1 sowie eine mit einem derartigen Modulgehäuse ausgestattete Airbagbaugruppe.
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Ein derartiges Modulgehäuse umfasst mindestens eine Gehäusewand, die einen Innenraum des Gehäuses begrenzt, sowie einen ersten Aufnahmebereich der Gehäusewand zur Aufnahme eines ersten Gasgenerators und einen zweiten Aufnahmebereich der Gehäusewand zur Aufnahme eines zweiten Gasgenerators, der an dem Modulgehäuse beabstandet zu dem ersten Gasgenerator anordenbar ist.
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Bei einer Airbagbaugruppe mit zwei (nebeneinander angeordneten) Gasgeneratoren kann in einem Crash-Fall z.B. wahlweise nur einer der beiden Gasgeneratoren ausgelöst werden oder es können beide Gasgeneratoren nacheinander oder auch gemeinsam ausgelöst werden, um einen zugeordneten Gassack der Airbagbaugruppe zum Schutz eines Fahrzeuginsassen mit Gas zu befüllen. D.h., die beiden Gasgeneratoren dienen zum Aufblasen ein und desselben Gassackes, wobei in Abhängigkeit von bestimmten Charakteristika eines Unfalles, welche durch Crash- oder Pre-Crash-Sensoren erfasst werden, das Auslöseverhalten der Gasgeneratoren steuerbar sein kann, sodass diese einzeln oder in bestimmter Kombination ausgelöst werden.
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Bei einem derartigen System ist von Bedeutung, dass beim Auslösen eines der beiden Gasgeneratoren der benachbart angeordnete andere Gasgenerator in seiner Funktion nicht beeinträchtigt wird. So ist eine Beschädigung des anderen, benachbarten Gasgenerators ebenso zu vermeiden wie gegebenenfalls eine Beeinträchtigung des Auslöseverhaltens und/oder des nach dem Auslösen aus dem anderen Gasgenerator austretenden Gasstroms.
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In der
US 2018/0056925 A1 ist ein Airbagmodul mit zwei nebeneinander angeordneten Gasgeneratoren zum Aufblasen eines Gassackes beschrieben, bei dem innerhalb eines die Gasgeneratoren aufnehmenden Modulgehäuses zwischen den beiden Gasgeneratoren eine zusätzliche Schutzplatte angeordnet ist, die das Überströmen von Gas, welches durch einen der Gasgeneratoren freigesetzt wurde, in Richtung auf den anderen Gasgenerator verhindern soll und welche von einer am Modulgehäuse befestigten Halteplatte absteht. Eine ähnliche Baugruppe ist in der
JP 02310142 A beschrieben.
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Der Erfindung liegt das Problem zugrunde, ein Modulgehäuse für eine Airbagbaugruppe eines Kraftfahrzeugs der eingangs genannten Art weiter zu verbessern.
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Dieses Problem wird erfindungsgemäß durch die Schaffung eines Modulgehäuses mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst.
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Danach ist zwischen dem ersten Aufnahmebereich des Modulgehäuses, in welchem ein erster Gasgenerator anzuordnen ist, und dem zweiten Aufnahmebereich des Modulgehäuses, in welchem hiervon beabstandet ein zweiter Gasgenerator anzuordnen ist, eine Trennwand einstückig am Modulgehäuse derart angeformt, dass sie von der Gehäusewand nach innen, in Richtung auf den Innenraum des Modulgehäuses absteht (so dass die Trennwand zwischen dem ersten Gasgenerator und dem zweiten Gasgenerator verläuft, wenn der jeweilige Gasgenerator bestimmungsgemäß an dem ersten bzw. zweiten Aufnahmebereich der Gehäusewand angeordnet ist). Hierdurch kann ohne die Verwendung zusätzlicher Bauteile eine Trennung zweier in den Aufnahmebereichen des Modulgehäuses angeordneter Gasgeneratoren erreicht werden.
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Insbesondere kann verhindert werden, dass von einem der beiden Gasgeneratoren freigesetztes Gas unmittelbar zu dem anderen, benachbarten Gasgenerator strömt, und dadurch etwa das Freisetzen von Gas durch diesen anderen Gasgenerator beeinträchtigt.
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Dabei können der erste und zweite Aufnahmebereich des Modulgehäuses jeweils eine Öffnung (Aufnahmeöffnung) in der Gehäusewand umfassen, in welche der zugehörige Gasgenerator einsetzbar ist. Die Trennwand kann dann insbesondere zwischen der ersten und zweiten Aufnahmeöffnung von der Gehäusewand in Richtung auf den Innenraum des Modulgehäuses abstehen.
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Die Ausdehnung der Trennwand (weg von der Gehäusewand) in Richtung auf den Innenraum entspricht dabei vorteilhaft in etwa der Ausdehnung mindestens eines der Gasgeneratoren entlang jener Richtung. So kann die Trennwand z.B. auf einer Länge von mindestens 15 mm von der Gehäusewand in Richtung auf den Innenraum des Modulgehäuses abstehen. In entsprechender Weise entspricht die Ausdehnung der Trennwand quer zu jener Längsrichtung (und dabei entlang der beiden Gasgeneratoren) ebenfalls in etwa der Ausdehnung mindestens eines der Gasgeneratoren entlang jener Querrichtung.
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Ein jeweiliger Gasgenerator ist bei bestimmungsgemäßer Anordnung an dem zugehörigen ersten oder zweiten Aufnahmebereich (bzw. speziell in der ersten bzw. zweiten Aufnahmeöffnung) jeweils teilweise im Innenraum des Modulgehäuses und teilweise außerhalb des Modulgehäuses angeordnet. Hierbei kann die Trennwand die im Innenraum des Modulgehäuses gelegenen Abschnitte des ersten und zweiten Gasgenerators voneinander trennen.
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Weiterhin kann eine zweite Trennwand an der Gehäusewand angeformt sein, die von der Gehäusewand nach außen absteht und die insbesondere die außerhalb des Modulgehäuses gelegenen Abschnitte des ersten und zweiten Gasgenerators voneinander trennt und die z.B. der Stabilisierung der Gehäusewand dient..
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Die Ausdehnung der zweiten Trennwand in Richtung nach außen weg von der Gehäusewand entspricht dabei vorteilhaft in etwa der Ausdehnung mindestens eines der Gasgeneratoren außerhalb des Modulgehäuses 1 entlang jener Richtung. So kann die zweite Trennwand z.B. auf einer Länge von mindestens 15 mm von der Gehäusewand nach außen abstehen. In entsprechender Weise entspricht die Ausdehnung der Trennwand quer zu jener Längsrichtung (und dabei entlang der beiden Gasgeneratoren) ebenfalls in etwa der Ausdehnung mindestens eines der Gasgeneratoren entlang jener Querrichtung.
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In dem Modulgehäuse kann weiterhin ein von der Gehäusewand separates Halteteil, z.B. in Form eines Halteblechs, angeordnet sein, an welchem der erste und zweite Gasgenerator festlegbar sind. Das Halteteil weist vorteilhaft einen Schlitz auf, durch den hindurch die Trennwand in den Innenraum des Modulgehäuses ragen kann.
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Der Innenraum des Modulgehäuses bildet insbesondere auch einen Stauraum für einen Gassack, der durch von dem ersten und/oder zweiten Gasgenerator freigesetzte Gase aufblasbar ist.
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Eine Airbagbaugruppe mit einem erfindungsgemäß ausgestalteten Modulgehäuse ist durch die Merkmale des Anspruchs 14 charakterisiert.
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Weitere Einzelheiten und Vorteile der Erfindung werden bei der nachfolgenden Beschreibung eines Ausführungsbeispiels anhand der Figuren deutlich werden.
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Es zeigen:
- 1 eine Airbagbaugruppe umfassend ein Modulgehäuse mit zwei daran angeordneten Gasgeneratoren und mit einem in dem Modulgehäuse verstauten Gassack, der durch die Gasgeneratoren aufblasbar ist;
- 2 ein Ausschnitt aus der Airbagbaugruppe gemäß 1 im Bereich zwischen den beiden Gasgeneratoren;
- 3A eine Halteteil der Airbagbaugruppe aus 1 in perspektivischer Darstellung;
- 3B eine perspektivische Explosionsdarstellung der Airbagbaugruppe aus 1;
- 3C ein Ausschnitt der Airbagbaugruppe im Bereich eines Gasgenerators nach Zusammenbau.
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In 1 sowie dem zugehörigen Ausschnitt gemäß 2 ist eine Airbagbaugruppe für ein Kraftfahrzeug dargestellt, mit der in einem Crash-Fall ein Gassack zum Schutz eines Fahrzeuginsassen aufblasbar ist.
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Die Airbagbaugruppe weist ein Modulgehäuse 1 auf, an welchem zwei Gasgeneratoren 2, 3 zum Aufblasen des Gassackes 5 angeordnet sind und das beispielsweise aus Kunststoff bestehen kann. Das Modulgehäuse 1 umfasst im Ausführungsbeispiel zur Aufnahme der beiden Gasgeneratoren 2, 3 zwei Aufnahmebereiche 11, 12, die nebeneinander in einer Gehäusewand 10 ausgebildet sind, welche einen Innenraum I des Modulgehäuses begrenzt. Die Aufnahmebereiche 11, 12 sind im Ausführungsbeispiel mit jeweils einer Aufnahmeöffnung 13 bzw. 14 versehen, in welcher der jeweils zugehörige Gasgenerator 2, 3 derart anzuordnen ist, dass er mit einem jeweiligen ersten Abschnitt 21 bzw. 31 in den Innenraum I des Modulgehäuses 1 ragt und sich mit einem jeweiligen zweiten Abschnitt 22 bzw. 32 außerhalb des von der Gehäusewand 10 umschlossenen Innenraumes I befindet.
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Die offene Deckfläche des Modulgehäuses 1 (durch die hindurch ein Gassack beim Aufblasen und Entfalten austritt) kann in bekannter Weise (zunächst) durch eine Kappe, einen Abschnitt der Armaturentafel oder dergl. verschlossen sein.
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Die beiden Gasgeneratoren 2, 3 sind im Ausführungsbeispiel gemeinsam an einem Halteteil 4, zum Beispiel in Form eines Haltebleches, aufgenommen. Hierzu weist das Halteteil 4 (in seinem Boden 40) zwei Aufnahmebereiche 41, 42 für je einen der Gasgeneratoren 2, 3 auf. Dabei ist ein jeweiliger Aufnahmebereich 41, 42 des Halteteils 4 mit einer Öffnung 43 bzw. 44, vgl. 3A, versehen, durch die der jeweils zugehörige Gasgenerator 2, 3 hindurchgeführt ist, wenn er bestimmungsgemäß an dem Halteteil 4 angeordnet ist.
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In dem von der Gehäusewand 10 begrenzten Innenraum I des Modulgehäuses 1 befindet sich außerdem der durch die beiden Gasgeneratoren 2, 3 aufblasbare Gassack 5. In Abhängigkeit von der Charakteristik eines Unfalles kann dabei sensorgesteuert vorgesehen sein, jeweils nur einen der beiden Gasgeneratoren 2, 3 oder beide Gasgeneratoren 2, 3 nacheinander oder auch beide Gasgeneratoren 2,3 gleichzeitig (stufenweise) zum Aufblasen des Gassackes 5 auszulösen.
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Die vorliegend beschriebene besondere Ausgestaltung des Modulgehäuses 1, welche nachfolgend noch näher erläutert werden wird, ist unabhängig davon einsetzbar, wie die beiden Gasgeneratoren 2, 3 angesteuert werden und insbesondere auch unabhängig davon, ob überhaupt eine separate Ansteuerung der Gasgeneratoren 2, 3 vorgesehen ist.
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Vorliegend ist an der Gehäusewand 10 (bzw. genauer an einem zwischen den beiden Aufnahmebereichen 11, 12 erstreckten Teilbereich 15 der Gehäusewand 10) eine Trennwand 16 einstückig angeformt, die sich zwischen den beiden Aufnahmebereichen 11, 12 (und damit zwischen den beiden hieran angeordneten Gasgeneratoren 2, 3) von der Gehäusewand 10 (bzw. dem Teilbereich 15) nach innen in den Innenraum I des Modulgehäuses 1 erstreckt. Die Ausdehnung 11 der Trennwand 16 in Richtung auf den Innenraum I entspricht dabei vorteilhaft in etwa der Ausdehnung h1 der Gasgeneratoren entlang jener Richtung. In entsprechender Weise entspricht die Ausdehnung der Trennwand 16 quer zu der Längsrichtung, also senkrecht zur Schnittebene der 1, ebenfalls in etwa der Ausdehnung der Gasgeneratoren 2, 3 entlang jener Querrichtung.
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Durch die Trennwand 16 soll vermieden werden, dass beim Auslösen eines der Gasgeneratoren 2, 3 zum Aufblasen des Gassackes 5 austretende Gase (teilweise) direkt auf den benachbarten Gasgenerator 3 bzw. 2 einwirken und hierdurch dessen Funktion beeinträchtigen, etwa indem sie die Strömungsrichtung der aus dem anderen Gasgenerator austretenden Gase (negativ) beeinflussen. Weiterhin kann hiermit auch eine thermische Einwirkung eines jeweiligen Gasgenerators 2, 3 auf den benachbarten Gasgenerator 3, 2 reduziert werden.
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Dabei weist das Halteteil 4 einen Durchbruch 46, z.B. in Form eines Schlitzes, auf, der von der Trennwand 16 durchgriffen wird und durch den hindurch die Trennwand 16 in den Innenraum I ragt.
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Wie anhand der 1 und 2 erkennbar, kann (optional) eine zweite (ebenfalls einstückig angeformte) Trennwand 18 von der Gehäusewand 10 (bzw. konkret von deren Teilbereich 15 zwischen den Aufnahmebereichen 11, 12) abstehen. Die zweite Trennwand 18 ragt dabei von der Gehäusewand 10 bzw. deren Teilbereich 15 nach außen, weg von dem Innenraum I ab und erstreckt sich zwischen den zweiten Abschnitten 22, 32 der Gasgeneratoren 2, 3, welche außerhalb des Modulgehäuses 1 angeordnet sind.
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Für die Abmaße der zweiten Trennwand 18 gelten die obigen Ausführungen zu den Maßen der ersten Trennwand 16 entsprechend: Die Ausdehnung I2 der Trennwand 16 nach außen - ausgehend von der Gehäusewand 10 - entspricht vorteilhaft in etwa der Ausdehnung h2 der Gasgeneratoren 2, 3 entlang jener Richtung. Ferner entspricht die Ausdehnung der zweiten Trennwand 18 quer zu der Längsrichtung, also senkrecht zur Schnittebene der 1, in etwa der Ausdehnung der Gasgeneratoren 2, 3 entlang jener Querrichtung.
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Mit der zweiten Trennwand 18 kann insbesondere eine Stabilisierung der Gehäusewand 10 erreicht werden.
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Zur Montage der beschriebenen Anordnung wird, wie anhand der 3A bis 3C erkennbar, das Halteteil 4 in den Gassack 5 eingeführt, und zwar durch den so genannten Gassackmund 50 hindurch. Die am Halteteil 4 vorgesehenen Befestigungsschrauben 48 werden durch Öffnungen des Gassackes 5 im Bereich des Mundes 50 wieder nach außen geführt. Hierfür ist die in den Figuren nicht erkennbare Umgebung des Gassackmundes 50 vergleichbar ausgestaltet wie der Boden 40 des Halteteils 4, also mit Öffnungen für das Halteteil 4 (Gassackmund 50), für die Befestigungsschrauben 48 und für die Trennwand 16. Der Luftsack wird dann zu einem Paket gefaltet und (z.B. automatisch) in das Modulgehäuse 1 eingeführt. Abschließend werden dann die Gasgeneratoren 2, 3 am Halteteil 4 fixiert, und zwar vorliegend unter Verwendung der Befestigungsschrauben 48. Zusätzlich (oder gegebenenfalls alternativ) können die Gasgeneratoren 2, 3 am Modulgehäuse 1, insbesondere an dessen Boden bzw. Unterseite, festgelegt sein.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- US 2018/0056925 A1 [0005]
- JP 02310142 A [0005]