DE4222504A1 - Halterung für Spinn- oder Zwirnspindeln - Google Patents
Halterung für Spinn- oder ZwirnspindelnInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Halterung für Spinn- oder Zwirnspin
deln mit einem Spindelträger, der aus Metallblech zu einem Profil
mit mehreren im Winkel zueinander stehenden Wänden geformt ist,
von denen eine als Aufnahmewand mit wenigstens einer Öffnung zur
Aufnahme des Spindelgehäuses von jeweils einer Spinn- oder
Zwirnspindel ausgebildet ist, das innerhalb der Öffnung zum
Einstellen seiner Position radial bewegbar und an dem Spindel
träger befestigbar ist.
Die Erfindung betrifft des weiteren ein Verfahren zum Herstellen
eines aus Metallblech zu einem Profil mit mehreren im Winkel
zueinander stehenden Wänden geformten Spindelträgers mit wenig
stens einer zur Aufnahme des Spindelgehäuses von jeweils einer
Spinn- oder Zwirnspindel bestimmten Öffnung, die in einer als
Aufnahmewand für wenigstens eine Spinn- oder Zwirnspindel ausge
bildeten Wand des Spindelträgers angebracht ist.
Halterungen für Spinn- oder Zwirnspindeln enthalten herkömmlich
als Gußteile hergestellte Spindelträger, die als sogenannte
Spindelbänke eine bestimmte Längenausdehnung haben und jeweils
mehrere Spinn- oder Zwirnspindeln in Reihe nebeneinander aufneh
men. Mehrere Spindelbänke werden beim Zusammenbau einer Spinn-
oder Zwirnmaschine in Längsrichtung aneinandergefügt und bilden
so ein tragendes Element des Maschinenrahmens der Spinn- oder
Zwirnmaschine. Aufgrund von Fertigungs- oder Montageungenauig
keiten nehmen die an die Spindelbank montierten Spinn- oder
Zwirnspindeln eine für den Arbeitsbetrieb nicht genügend exakte
Position ein. Ringspinn- oder Ringzwirnspindeln müssen daher in
der Regel zu dem Zentrum eines ihnen jeweils zugeordneten Rings
justiert werden. Die Herstellung einer Spindelbank als Gußteil in
Verbindung mit den notwendigen Justiereinrichtungen erfordert
einen beträchtlichen Fertigungsaufwand.
Aus der deutschen Gebrauchsmusterschrift 18 22 444 ist es be
kannt, Spindelbänke zur Aufnahme von mehreren in Reihe nebenein
ander angeordneten Spinn- oder Zwirnspindeln aus Metallblech
herzustellen, das in horizontalen, in Längsrichtung verlaufenden
Linien umgebogen und mit absteifenden Quergliedern versehen ist.
Die Herstellung der Spindelbank aus zu einem Profil geformtem
Metallblech ermöglicht eine leichte Bauweise, die sich zur
Massenproduktion eignet und niedrige Gestehungskosten ermöglicht.
Darauf, ob - und gegebenenfalls in welcher Weise - eine Justie
rung der Spinn- oder Zwirnspindeln vorgenommen werden kann, gibt
die genannte Gebrauchsmusterschrift keinen Hinweis.
Aus der DD-Patentschrift 236 121 ist es bekannt, sphärische
Sitzflächen an den Spindelträger anzuarbeiten. Diese sphärischen
Sitzflächen verlaufen bei dem Spindelträger konvex. Der Spindel
träger hat daher im Bereich der Sitzflächen eine größere Dicke
als in dem daran angrenzenden Bereich. Die Herstellung der
sphärischen Sitzflächen an dem Spindelträger erfordert einen
beträchtlichen Arbeitsaufwand.
Es ist die Aufgabe der Erfindung, eine Halterung für Spinn- oder
Zwirnspindeln aufzuzeigen, die selbst einfach herzustellen ist
und die eine einfach und kostengünstig herzustellende Justier
einrichtung enthält.
Die Aufgabe wird bei der Halterung für Spinn- oder Zwirnspindeln
dadurch gelöst, daß die Aufnahmewand eine die Öffnung ringförmig
umgebende, gewölbte Sitzfläche für das Spindelgehäuse enthält,
gegen die eine Gegenfläche des Spindelgehäuses formschlüssig
anlegbar ist.
Bei dem Verfahren wird die Aufgabe dadurch gelöst, daß in dem die
Öffnung umgebenden Bereich eine ringförmig verlaufende, gewölbte
Sitzfläche für das Spindelgehäuse in die Aufnahmewand geformt
wird.
Durch die erfinderische Halterung wird erreicht, daß eine ge
wölbte Sitzfläche, die beim Einjustieren der Spinn- oder Zwirn
spindel das Verschwenken des Spindelgehäuses gestattet, in
besonders einfacher Weise bei der Öffnung des Spindelträgers
angebracht oder hergestellt werden kann. Die Verwendung von
Metallblech für den Spindelträger ermöglicht eine nichtspanende
Materialbearbeitung, insbesondere Materialverformung, im Bereich
der Öffnung. Die Öffnung selbst kann in einem nur wenig Zeit in
Anspruch nehmenden Arbeitsgang, beispielsweise durch Stanzen oder
Nibbeln, aus dem vollen Blech hergestellt werden. Sofern für die
Sitzfläche ein separates Bauteil verwendet werden soll, kann die
Öffnung durch Materialverformung so ausgebildet werden, daß das
die gewölbte Sitzfläche enthaltende Bauteil in der Öffnung
festgeklemmt werden kann. Gegen die gewölbte Sitzfläche an dem
Spindelträger kann eine bei dem Spindelgehäuse angebrachte
Gegenfläche, die ebenfalls ein Bestandteil der Halterung ist,
formschlüssig angelegt und auf der Sitzfläche in allen Richtungen
verschoben werden.
Besonders vorteilhaft ist es, wenn die Sitzfläche einstückig mit
dem Spindelträger hergestellt ist. Es wird dann kein separates
Bauteil für die Sitzfläche verwendet, sondern die Sitzfläche wird
in die Aufnahmewand eingearbeitet. Dies kann in einfacher Weise
durch nichtspanende Materialverformung mit einem entsprechenden
Werkzeug geschehen.
Es ist grundsätzlich möglich, die Sitzfläche bei dem Spindel
träger konkav oder konvex zu gestalten. Es ist aber besonders
vorteilhaft, die Sitzfläche konkav zu wölben. Die konkave Wölbung
kann in einfacher Weise, beispielsweise mit einem Prägewerkzeug,
hergestellt werden.
In vorteilhafter Ausgestaltung wird eine zweite gewölbte Sitz
fläche bei dem Spindelträger vorgesehen, die auf der der ersten
Sitzfläche gegenüberliegenden Seite der Aufnahmewand angeordnet
ist. Diese zweite Sitzfläche ist im gleichen Krümmungssinn
gewölbt wie die erste Sitzfläche. Ist die erste Sitzfläche also
beispielsweise konkav gewölbt, so ist die zweite Sitzfläche
konvex gewölbt. Die beiden Sitzflächen können bei der Aufnahme-
Wand mit einem entsprechenden Werkzeug in einem Arbeitsgang
hergestellt werden. Bei dem Spindelgehäuse wird eine zweite
Gegenfläche vorgesehen, die gegen die zweite Sitzfläche form
schlüssig anlegbar ist.
In vorteilhafter Ausgestaltung werden die eine oder die zwei
Sitzflächen derart an der Aufnahmewand angearbeitet, daß diese im
Bereich der Sitzflächen die gleiche Wandstärke wie in dem an die
Sitzflächen angrenzenden Bereich aufweist. Diese Ausbildung
ermöglicht eine besonders einfache Herstellungsweise, beispiels
weise mittels eines entsprechend geformten Stempels und einer
Aufnahmeform, wobei der für die eine oder die zwei Sitzflächen
vorgesehene Bereich aus der von der Aufnahmewand gebildeten Ebene
herausgewölbt wird.
In vorteilhafter Ausgestaltung wird die an die Sitzfläche anleg
bare Gegenfläche auf einem Flansch angeordnet, der bei dem
Spindelgehäuse angebracht ist. Es ist hierbei möglich, den
Flansch einstückig mit dem Spindelgehäuse auszubilden oder ein
separates Bauteil als Flansch zu verwenden, das mit dem Spindel
gehäuse verbunden werden kann. Es ist selbstverständlich auch
möglich, den als separates Bauteil ausgebildeten Flansch derart
bei dem Spindelgehäuse anzubringen, daß er nicht fest mit diesem
verbunden ist, sondern beispielsweise gegen einen axialen An
schlag des Spindelgehäuses anliegt. In letzterem Fall wird der
Flansch beim Befestigen des Spindelgehäuses gegen dieses und
gegen die Sitzfläche der Aufnahmewand verspannt.
Die Halterung kann vorteilhaft dadurch weiter ausgebildet werden,
daß dem Spindelgehäuse ein Befestigungselement vorgesehen wird,
das in axialer Richtung relativ zu dem Flansch bewegt werden
kann. Das Befestigungselement wird hierbei so angeordnet, daß es
auf der dem Flansch gegenüberliegenden Seite gegen den Spindel
träger angelegt und relativ zu dem Flansch verspannt werden kann.
Dieses Befestigungselement kann verwendet werden unabhängig
davon, ob nur eine Sitzfläche oder ob zwei Sitzflächen bei der
Aufnahmewand vorhanden sind.
In weiterer vorteilhafter Ausgestaltung weist das Befestigungs
element einen in axialer Richtung relativ zu dem Flansch beweg
baren Ring auf, bei dem die zweite Gegenfläche angeordnet ist,
die gegen die zweite Sitzfläche der Aufnahmewand des Spindelträ
gers anlegbar ist.
Es ist hierbei vorteilhaft, wenn das Befestigungselement durch
eine das Spindelgehäuse umgebende Gewindemutter gebildet wird.
Der Ring kann hierbei einstückig mit der Gewindemutter herge
stellt sein und deren Stirnseite bilden, es ist aber auch mög
lich, den Ring als separates Bauteil auszubilden und bei der
Befestigung des Spindelgehäuses auf dieses aufzuschieben, so daß
er zwischen die zweite Sitzfläche und die Gewindemutter zu liegen
kommt.
In vorteilhafter Ausgestaltung wird der Spindelträger so ausge
bildet, daß er eine bestimmte Längenausdehnung hat und zur
Aufnahme mehrerer, benachbart zueinander angeordneter Spinn- oder
Zwirnspindeln geeignet ist. Die Aufnahmewand weist dann eine
Mehrzahl von in Reihe nebeneinander angeordneten Öffnungen zur
Aufnahme des Spindelgehäuses von jeweils einer Spinn- oder
Zwirnspindel auf. Bei einer solchen Ausbildung können bei Einsatz
entsprechender Maschinen sowohl der Spindelträger selbst, die
mehreren Öffnungen als auch die bei jeder Öffnung angeordneten
Sitzflächen besonders rationell hergestellt werden.
In weiterer vorteilhafter Ausgestaltung ist die Aufnahmewand mit
einer oder mehreren Querverstrebungen versehen, die die Aufnah
mewand und wenigstens eine der anderen Wände des Spindelträgers
miteinander verbinden. Die Querverstrebungen sind jeweils im
Abstand vom einer oder von mehreren Öffnungen für eine Spinn-
oder Zwirnspindel bei dem Spindelträger angeordnet. Die
Querverstrebungen dienen dazu, dem Spindelträger, der wegen der
Aufnahme mehrerer Spinn- oder Zwirnspindeln eine größere Längen
ausdehnung hat, eine bessere Stabilität gegen Verwindung zu
geben.
In weiterer vorteilhafter Ausgestaltung wird bei dem zur Aufnahme
mehrerer Spinn- oder Zwirnspindeln geeigneten Spindelträger eine
Leiste vorgesehen, die sich in Längsrichtung des Spindelträgers
über eine Mehrzahl von Öffnungen für jeweils eine Spinn- oder
Zwirnspindel erstreckt. Diese Leiste enthält eine entsprechende
Anzahl von Sicherungseinrichtungen, die jeweils einer Spinn- oder
Zwirnspindel zugeordnet sind und die das unbeabsichtigte Abheben
des Spindeloberteils verhindern.
Es ist hierbei zweckmäßig, wenn die Sicherungseinrichtung für
mehrere Spinn- oder Zwirnspindeln durch eine Schiene gebildet
wird, die mit der Leiste verbunden ist und sich in deren Längs
richtung erstreckt. Diese Schiene ist so ausgebildet, daß sie die
Ringbunde, die jeweils an den Spindeloberteilen der Spinn- oder
Zwirnspindeln angebracht sind, übergreift.
Es ist hierbei zweckmäßig, wenn die Schiene einstückig mit der
Leiste hergestellt ist. Dies ist vorteilhaft in der Weise mög
lich, daß die Leiste durch einen bei der Schiene abragenden
Schenkel gebildet wird.
In weiterer vorteilhafter Ausgestaltung werden bei der Leiste
mehrere Spindelbremsen vorgesehen, die jeweils einer Spinn- oder
Zwirnspindel zugeordnet sind.
In weiterer vorteilhafter Ausgestaltung ist die Leiste lösbar an
dem Spindelträger befestigt.
Es ist hierbei vorteilhaft, wenn die Leiste quer zur Längsrich
tung des Spindelträgers verschiebbar angeordnet ist. Durch diese
Ausbildung wird es auf einfache Weise möglich, die Sicherungs
einrichtungen bei allen zugeordneten Spinn- oder Zwirnspindeln
außer Wirkung zu setzen und gegebenenfalls auch die den Spinn-
oder Zwirnspindeln zugeordneten Bremsen aus deren Einwirkungsbe
reich zu entfernen, ohne daß die Leiste vollständig abgelöst
werden muß.
Mit der Anwendung des erfinderischen Verfahrens wird es möglich,
die gewölbte Sitzfläche bei dem Spindelträger in besonders
einfacher und kostengünstiger Weise herzustellen. Die Sitzfläche
wird durch ein entsprechendes Werkzeug ohne Spanabhebung unmit
telbar in die Aufnahmewand geformt.
Es ist hierbei vorteilhaft, wenn zusätzlich zu der genannten
Sitzfläche eine zweite Sitzfläche geformt wird, die auf der der
ersten Sitzfläche gegenüberliegenden Seite der Öffnung angeordnet
wird und die in dem gleichen Krümmungssinn wie die erste Sitz
fläche gewölbt ist.
Es ist hierbei besonders vorteilhaft, wenn die zweite Sitzfläche
zugleich mit der ersten Sitzfläche in die Aufnahmewand geformt
wird.
Die Herstellung der einen oder der zwei Sitzflächen kann zweck
mäßig durch Kaltverformen der Aufnahmewand erfolgen. Es ist
hierbei vorteilhaft, wenn die eine oder zwei Sitzflächen durch
Prägen herstellt werden.
Weitere Vorteile und Merkmale ergeben sich aus dem zu den Figuren
beschriebenen Ausführungsbeispiel.
Es zeigen
Fig. 1 eine Vorderansicht eines Spindelträgers für mehrere
Spinnspindeln,
Fig. 2 den Spindelträger der Fig. 1 in Richtung des Pfeils II
der Fig. 1,
Fig. 3 einen Querschnitt entlang der Schnittfläche III-III des
Spindelträgers der Fig. 2 in vergrößerter Darstellung,
Fig. 4 einen Querschnitt durch einen Spindelträger ähnlich Fig.
3 mit einer Halterung für eine Spinnspindel,
Fig. 5 eine Draufsicht auf eine Spindelbremse,
Fig. 6 eine vergrößerte Darstellung der Halterung der Fig. 4.
Der in Fig. 1, 2 und 3 dargestellte Spindelträger 1 ist in
üblicher Weise als langgestreckte Spindelbank ausgebildet, die
mehrere in Reihe angeordnete Spinnspindeln aufnehmen kann. Er ist
aus Metallblech, vorzugsweise Stahlblech, hergestellt, das zu
einem im Querschnitt etwa U-förmigen Profil mit sich in Längs
richtung erstreckenden Wänden 2, 3, 4 und 5 gebogen ist. Die
waagerechte Wand des Spindelträgers 1 ist als Aufnahmewand 3 für
mehrere in Fig. 1 bis 3 nicht dargestellte Spinnspindeln
ausgebildet, deren Spindelgehäuse 23 (vergleiche Fig. 4) jeweils
in eine der zylindrischen Öffnungen 6 eingeführt wird. Der
Spindelträger 1 ist durch plattenförmige Querverstrebungen 7
verstärkt, die im Abstand von jeweils vier Spinnspindeln ange
ordnet sind und eine feste Verbindung zwischen den Wänden 2, 3
und 4 herstellen. Die Querverstrebungen 7 sind mit Stegen 8, 8a
und 8b (vergleiche Fig. 3) in entsprechend geformte Schlitze der
Wände 2, 3, 4 eingeführt und vorzugsweise in diesem Bereich an
den Wänden 2, 3, 4, beispielsweise durch Verschweißen, befestigt.
Eine Spinnmaschine kann eine Vielzahl von langgestreckten Spin
delträgern enthalten, die jeweils an Querträger der Maschine
angeschraubt sind und ein tragendes Teil des Maschinenrahmens
bilden.
Der Spindelträger 1 ist mit im Abstand zueinander angeordneten
Gewindebohrungen 12 versehen, in die Gewindeschrauben 11 (ver
gleiche Fig. 4) zur Befestigung einer Leiste 9 eingeschraubt
werden können, die sich über mehrere Spinnstellen erstreckt. Die
Funktion dieser Leiste 9 wird weiter unten noch beschrieben
werden.
Wie insbesondere aus Fig. 3 und 6 ersichtlich ist, sind bei
den Öffnungen 6, die in einfacher Weise, beispielsweise durch
Stanzen hergestellt werden können, jeweils zwei gewölbte Sitz
flächen 21 und 22 angeordnet. Die Sitzfläche 21 befindet sich auf
der Seite 32 der Aufnahmewand 3 und ist konkav gewölbt. Die
Sitzfläche 22 befindet sich auf der der Seite 32
gegenüberliegenden Seite 33 der Aufnahmewand 3 und ist in
gleichem Krümmungssinn wie die Sitzfläche 21, mithin konvex,
gewölbt.
Die gewölbten Sitzflächen 21 und 22 können in einfacher Weise
durch Prägen des die Sitzflächen 21 und 22 enthaltenden, an die
Öffnung 6 angrenzenden Bereichs 34 der Aufnahmewand 3 erhalten
werden. Zum Herstellen der Sitzflächen können eine konkav ge
wölbte Aufnahmeform, die im Bereich der Öffnung 6 auf der Seite
33 der Aufnahmewand 3 angelegt wird, und ein konvex geformter
Stempel, der auf der Seite 32 der Aufnahmewand 3 angelegt wird,
verwendet werden. Durch Verschieben des konvexen Stempels in
Richtung zu der konkaven Aufnahmeform wird die Aufnahmewand 3 im
Bereich 34 in Richtung zu der Seite 33 umgebogen, wobei die
gewölbten Sitzflächen 21 und 22 geformt werden. Bei dem Präge
vorgang verändert sich die Wanddicke T in dem Bereich 34 nicht
oder nur minimal, die Wanddicke T im Bereich 34 entspricht also
nach dem Herstellen der gewölbten Sitzflächen 21 und 22 weiterhin
der Wanddicke S, die die Aufnahmewand 3 in den sonstigen Be
reichen hat.
Der vorbeschriebene Spindelträger 1 kann beispielsweise in
folgender Weise hergestellt werden: In einem ersten Arbeitsvor
gang werden bei einem flachen Stahlblech mit in sich geschlos
sener Oberfläche zunächst die Öffnungen, Schlitze und sonstigen
Aussparungen durch Nibbeln hergestellt. Anschließend wird auf
einer Biegemaschine durch Abkanten des Stahlblechs unter Bildung
der Wände 2 bis 5 das gewünschte Profil hergestellt. Schließlich
werden die gewölbten Sitzflächen 21, 22 bei den Öffnungen 6 durch
Prägen gebildet, wobei die oben bereits erläuterten Werkzeuge
eingesetzt werden. Außerdem werden die gewünschten Gewindeboh
rungen 12 in die dafür vorgesehene Wand 3 des Spindelträgers 1
eingebracht. Sodann werden die plattenförmigen Querverstrebungen
7, die ebenfalls aus Stahlblech hergestellt sein können, mit
ihren Stegen 8, 8a, 8b in die dafür vorgesehenen Schlitze bei den
Wänden 2, 3, 4 eingeführt und an mehreren Stellen an die Wände 2,
3, 4 angeschweißt.
In jede der mit den gewölbten Sitzflächen 21 und 22 versehenen
Öffnungen 6 kann, ein Spindelgehäuse 23 eingeführt werden (ver
gleiche Fig. 4). Das Spindelgehäuse 23 nimmt einen Spindelschaft
25 auf, der als Spindeloberteil 24 aus dem Spindelgehäuse 23
herausragt und mittels eines gegen einen Wirtel 19 anliegenden
Tangentialriemens 20 angetrieben wird. Das Spindelgehäuse 23 ist
mit einem Flansch 26 und mit einem axial verschiebbaren Ring 28
versehen. Der Flansch 26 weist eine konkav gewölbte Gegenfläche
29 auf, die gegen die konvex gewölbte Sitzfläche 22 der Aufnah
mewand 3 formschlüssig zur Anlage gebracht werden kann (verglei
che Fig. 6). Der Ring 28 weist eine konvex gewölbte Gegenfläche
27 auf, die gegen die konkav gewölbte Sitzfläche 21 der Aufnah
mewand 3 formschlüssig zur Anlage gebracht werden kann. Der
Durchmesser des Spindelgehäuses 23 ist in dem Bereich der Öffnung
6 geringfügig kleiner als deren Durchmesser, so daß ein radiales
Verschwenken des Spindelgehäuses 23 innerhalb der Öffnung 6
möglich ist.
In dem aus der Öffnung 6 auf der Seite 32 der Aufnahmewand 3
herausragenden Bereich ist ein Außengewinde 36 auf dem Spin
delgehäuse 23 angebracht, auf das eine Gewindemutter 30 aufge
schraubt werden kann. Im montierten Zustand befindet sich der
Ring 28 zwischen der Gewindemutter 30 und der Aufnahmewand 3,
gegen die er angepreßt wird, wenn die Gewindemutter 30 fest
angezogen ist.
Das Einjustieren der Spinn- oder Zwirnspindel erfolgt in folgen
der Weise: Das Spindelgehäuse 23 wird zunächst lose an dem
Spindelträger 1 befestigt, die Gewindemutter 30 wird also zu
nächst nicht fest angezogen. Das Spindelgehäuse 23 wird sodann
verschwenkt, bis das Spindeloberteil 24 die gewünschte Position,
die bei der Spinnspindel im Zentrum eines Spinnrings liegt, hat.
Beim Verschwenken des Spindelgehäuses 23 gleiten die Gegenfläche
29 über die Sitzfläche 22 und die Gegenfläche 27 über die Sitz
fläche 21. Nach dem Erreichen der gewünschten Position wird die
Gewindeschraube 30 fest angezogen, wobei die Gegenflächen 27 und
29 an die zugeordneten Sitzflächen 21 und 22 angepreßt werden.
Die sich in Maschinenlängsrichtung über mehrere Spinnstellen
erstreckende Leiste 9, die nicht ebenso lang zu sein braucht wie
der Spindelträger 1, weist einen waagerecht abragenden Schenkel
auf, der als Schiene 10 im Betriebszustand jeweils einen oberen
Ringbund 18 des Wirtels 19 der zugeordneten Spinnspindeln über
greift. Durch diese übergreifende Position wird ein unbeabsich
tigtes Herausheben des Spindeloberteils 24 aus dem Spindelgehäuse
23 verhindert.
An der Leiste 9 sind Spindelbremsen 34 befestigt, die jeweils
einer Spinnspindel zugeordnet sind. Jede Spindelbremse 34 (ver
gleiche Fig. 5) weist zwei Bremsbacken 16 auf, die gegen einen
unteren Ringbund 17 des Wirtels 19 zur Anlage gebracht werden
können. Die Spindelbremse 34 ist mit einem Bremshebel 15 verse
hen, der zusammen mit einer mit ihm verbundenen exzentrischen
Scheibe 32 um die Achse 31 geschwenkt werden kann. Durch Verdre
hen der exzentrischen Scheibe 32, deren Umfangsfläche gegen
Schwenkhebel 36 der Spindelbremse 34 anliegt, werden die mit den
Schwenkhebeln 36 verbundenen Bremsbacken 16 gegen den Ringbund 17
angelegt bzw. durch die Wirkung einer nicht gezeichneten Feder
von diesem wieder abgehoben.
Die Leiste 9 liegt mit einem waagerecht abragenden Schenkel 35
gegen die Seite 32 der Aufnahmewand 3 an und ist an dieser mit
zwei Schrauben 11 befestigt. Im Bereich der Schrauben 11 ist der
Schenkel 35 jeweils mit einem Langloch 14 versehen, das sich quer
zur Längsrichtung B der Leiste 9 erstreckt. Die Schrauben 11 sind
durch zeichnerisch nicht dargestellte Bohrungen leicht zugäng
lich, die in dem parallel über dem Schenkel 35 angeordneten
waagerechten Schenkel 36 der Leiste 9 angebracht sind. Nach dem
Lockern der Schrauben 11 ist ein Verschieben der Leiste 9 in und
gegen die Richtung des Pfeils C innerhalb des durch die Langlö
cher 14 vorgegebenen Rahmens möglich.
Durch Verschieben der Leiste 9 in Richtung des Pfeils C werden
die Bremsen 34 aus dem Bereich der zugeordneten Spinnspindeln
entfernt und die Schiene 10 bei allen der Leiste 9 zugeordneten
Spinnspindeln aus der den Ringbund 18 jeweils übergreifenden
Position bewegt. Hierdurch wird es möglich, die Abhebesicherungen
bei einer Mehrzahl von Spinnspindeln außer Funktion zu setzen, so
daß die Spindeloberteile 24 aus den Spindelgehäusen 23 herausge
hoben werden können. Das Herausheben der Spindeloberteile 24 bei
einer Mehrzahl von Spinnspindeln ist beispielsweise dann zweck
mäßig, wenn bei den Spinnspindeln ein Schmiermittel in die
Spindelgehäuse 23 eingefüllt werden soll.
Claims (22)
1. Halterung für Spinn- oder Zwirnspindeln mit einem Spindel
träger, der aus Metallblech zu einem Profil mit mehreren im
Winkel zueinander stehenden Wänden geformt ist, von denen eine
als Aufnahmewand mit wenigstens einer Öffnung zur Aufnahme des
Spindelgehäuses von jeweils einer Spinn- oder Zwirnspindel
ausgebildet ist, das innerhalb der Öffnung zum Einstellen seiner
Position radial bewegbar und an dem Spindelträger befestigbar
ist, dadurch gekennzeichnet, daß die Aufnahmewand (3) eine die
Öffnung (6) ringförmig umgebende, gewölbte Sitzfläche (21, 22)
für das Spindelgehäuse (23) enthält, gegen die eine Gegenfläche
(27, 29) des Spindelgehäuses (23) formschlüssig anlegbar ist.
2. Halterung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die
Sitzfläche (21) konkav gewölbt ist.
3. Halterung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
daß die Öffnung (6) zwei ringförmig verlaufende, auf einander
gegenüberliegenden Seiten (32, 33) der Aufnahmewand (3) angeord
nete und in gleichem Krümmungssinn gewölbte Sitzflächen (21, 22)
enthält, gegen die jeweils eine Gegenfläche (27, 29) des Spin
delgehäuses (23) formschlüssig anlegbar ist.
4. Halterung nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß
die eine oder die zwei Sitzflächen (21, 22) einstückig mit der
Aufnahmewand (3) hergestellt sind.
5. Halterung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die
Aufnahmewand (3) in dem Bereich (34) der einen oder der zwei
Sitzflächen (21, 22) die gleiche Wandstärke (T) wie in dem daran
angrenzenden Bereich aufweist.
6. Halterung nach Anspruch 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß
die eine Gegenfläche (29) auf einem Flansch (26) des Spindelge
häuses (23) angeordnet ist.
7. Halterung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß das
Spindelgehäuse (23) ein in axialer Richtung relativ zu dem
Flansch (26) bewegbares Befestigungselement (30) aufweist, das
auf der dem Flansch (26) abgewandten Seite (32) gegen den Spin
delträger (1) anlegbar und relativ zu dem Flansch (26) verspann
bar ist.
8. Halterung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß das
Befestigungselement (30) einen in axialer Richtung relativ zu dem
Flansch (26) bewegbaren Ring (28) aufweist, bei dem die zweite
Gegenfläche (27) angeordnet ist, die gegen die zweite Sitzfläche
(21) der Aufnahmewand (3) des Spindelträgers (1) anlegbar ist.
9. Halterung nach Anspruch 7 oder 8, dadurch gekennzeichnet,
daß das Befestigungselement durch eine das Spindelgehäuse (23)
umgebende Gewindemutter (30) gebildet wird.
10. Halterung nach Anspruch 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß
die Aufnahmewand (3) eine Mehrzahl von in Reihe nebeneinander
angeordneten Öffnungen (6) zur Aufnahme von jeweils einer Spinn-
oder Zwirnspindel aufweist.
11. Halterung nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß die
Aufnahmewand (3) mit wenigstens einer der anderen Wände (2, 4)
des Spindelträgers (1) durch Querverstrebungen (7) verbunden ist,
die jeweils im Abstand von wenigstens einer Öffnung (6) für eine
Spinn- oder Zwirnspindel bei dem Spindelträger (1) angeordnet
sind.
12. Halterung nach Anspruch 9 oder 10, dadurch gekennzeichnet,
daß der Spindelträger (1) eine sich in Längsrichtung (B) über
eine Mehrzahl von Öffnungen (6) für eine Spinn- oder Zwirnspindel
erstreckende Leiste (9) aufweist, die mehrere jeweils einer
Spinn- oder Zwirnspindel zugeordnete Sicherungseinrichtungen (10)
gegen unbeabsichtigtes Abheben des Spindeloberteils (24) enthält.
13. Halterung nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, daß die
Sicherungseinrichtung für mehrere Spinn- oder Zwirnspindeln durch
eine mit der Leiste (9) verbundene, sich in Längsrichtung er
streckende Schiene (10) gebildet wird, die an den Spindelober
teilen (24) der mehreren Spinn- oder Zwirnspindeln angebrachte
Ringbunde (18) übergreift.
14. Halterung nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, daß die
Schiene (10) einstückig mit der Leiste (9) hergestellt ist.
15. Halterung nach Anspruch 12 bis 14, dadurch gekennzeichnet,
daß die Leiste (9) mehrere jeweils einer Spinn- oder Zwirnspindel
zugeordnete Spindelbremsen (34) aufweist.
16. Halterung nach Anspruch 12 bis 15, dadurch gekennzeichnet,
daß die Leiste (9) lösbar an dem Spindelträger (1) befestigt ist.
17. Halterung nach Anspruch 12 bis 16, dadurch gekennzeichnet,
daß die Leiste (9) quer zur Längsrichtung (B) des Spindelträgers
(1) verschiebbar angeordnet ist.
18. Verfahren zum Herstellen eines aus Metallblech zu einem
Profil mit mehreren im Winkel zueinander stehenden Wänden ge
formten Spindelträgers mit wenigstens einer zur Aufnahme des
Spindelgehäuses von jeweils einer Spinn- oder Zwirnspindel
bestimmten Öffnung, die in einer als Aufnahmewand für wenigstens
eine Spinn- oder Zwirnspindel ausgebildeten Wand des Spindelträ
gers angebracht ist, dadurch gekennzeichnet, daß in dem die
Öffnung umgebenden Bereich eine ringförmig verlaufende, gewölbte
Sitzfläche, für das Spindelgehäuse in die Aufnahmewand geformt
wird.
19. Verfahren nach Anspruch 18, dadurch gekennzeichnet, daß auf
der der Sitzfläche gegenüberliegenden Seite der Öffnung eine
zweite ringförmig verlaufende Sitzfläche, die in dem gleichen
Krümmungssinn wie die erste Sitzfläche gewölbt ist, in die
Aufnahmewand geformt wird.
20. Verfahren nach Anspruch 19, dadurch gekennzeichnet, daß die
zweite Sitzfläche zugleich mit der ersten Sitzfläche in die
Aufnahmewand geformt wird.
21. Verfahren nach Anspruch 18 bis 20, dadurch gekennzeichnet,
daß die eine oder die zwei Sitzflächen durch Kaltverformen der
Aufnahmewand hergestellt werden.
22. Verfahren nach Anspruch 21, dadurch gekennzeichnet, daß die
eine oder die zwei Sitzflächen durch Prägen hergestellt werden.
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