DE4222298A1 - Verfahren zur Dämpfung von auftretenden Ruckelschwingungen für Brennkraftmaschinen - Google Patents
Verfahren zur Dämpfung von auftretenden Ruckelschwingungen für BrennkraftmaschinenInfo
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Description
Die Erfindung geht aus von einem Verfahren zur Dämpfung von auftre
tenden Ruckelschwingungen für Brennkraftmaschinen nach der Gattung
des Hauptanspruchs. Es ist schon eine Möglichkeit der Dämpfung von
auftretenden Ruckelschwingungen für Brennkraftmaschinen in der nicht
vorveröffentlichten Patentanmeldung DE-P 4 20 18 861 vorgeschlagen
worden. Hierbei wird bei einer Drehzahlzunahme eine Momentenrück
nahme durch Spätverstellung der Zündung und bei einer Drehzahlab
nahme ein Momentenzuwachs durch Frühverstellung der Zündung ausge
löst. Dabei werden die Drehzahlschwankungen als Drehzahländerung pro
Zeiteinheit erfaßt, wobei gleichzeitig eine Unterscheidung vorgenom
men wird, ob es sich bei der Drehzahländerung um ein Ruckeln oder um
eine vom Fahrer gewollte Beschleunigung handelt. Handelt es sich bei
der Drehzahländerung um ein Ruckeln, so wird die Drehzahländerung
gewichtet und als additiver vorzeichenbehafteter Zündwinkel dem
normalen Kennfeldzündwinkel zugeführt.
Das Auslösen der Dämpfung von Ruckelschwingungen bei Erkennen einer
Drehzahlschwankung ist unter Umständen nicht schnell genug, da die
Antiruckelregelung erst nach den ersten Drehzahlschwankungen ein
setzt. Das beeinflußt aber unter Umständen das Verhalten einer
Brennkraftmaschine negativ.
Das erfindungsgemäße Verfahren mit den kennzeichnenden Merkmalen des
Hauptanspruchs, hat demgegenüber den Vorteil, daß die Antiruckel
maßnahmen wesentlich früher, d. h. sofort beim Erkennen einer Last
änderung ausgelost werden. Als weiterer Vorteil ist anzusehen, daß
das Maß der Zündwinkelverstellung durch die Laständerung bestimmt
ist, und daß die Rückführung des Zündwinkels abhängig vom Drehzahl
gradienten erfolgt. Gegenüber der Antiruckelregelung, die aus
schließlich mit Drehzahldynamik arbeitet, wird hierdurch eine spür
bare Erhöhung des Fahrkomforts erreicht.
Durch die in den Unteransprüchen aufgeführten Maßnahmen sind vor
teilhafte Weiterbildungen und Verbesserungen des im Hauptanspruch
angegebenen Verfahrens möglich. Besonders vorteilhaft ist, daß die
Rückführung des Zündwinkels auf den vorgegebenen Kennfeldzündwinkel
in vorgebbaren Schritten von einem Zündungszähler nach jeder Zündung
ausgelöst wird. Damit wird sichergestellt, daß die Rückführung des
Zündwinkels ohne Drehzahlsprung erfolgt.
Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in der Zeichnung dargestellt
und in der nachfolgenden Beschreibung näher erläutert. Es zeigen
Fig. 1 einen Prinzipaufbau der Brennkraftmaschine zur Erfassung der
Drehzahl und der Last und Fig. 2 ein Struktogramm zur Durchführung
des Verfahrens.
In Fig. 1 ist der schematische Aufbau einer Brennkraftmaschine mit
einer Zündanlage dargestellt. Über ein Geberrad 10 wird die vom
Motor 11 abgegebene Drehzahl n mit einem Drehzahlgeber 12 erfaßt und
einem Mikroprozessor 13 zugeführt. An den Mikroprozessor 13 ist
weiterhin als Eingangsgröße die Last p geführt. Der Mikroprozessor
13 bestimmt eine Verstellung des Zündwinkels um αKORR um auftre
tendes Ruckeln zu vermeiden. Dieser Korrekturzündwinkel αKORR wird
in einem Addierer 14 einem Kennfeldzündwinkel αZ zugeschlagen und
über eine Zündschaltstufe 15 die Zündung dementsprechend ausgelöst.
Der Kennfeldzündwinkel αZ wird dabei in bekannter Weise abhängig
von der Drehzahl n, der Temperatur T und weiteren Eingangsgrößen 15
vom Mikroprozessor 13 ausgegeben.
Fig. 2 zeigt das Struktogramm zur zyklischen Durchführung des Ver
fahrens. In einem Arbeitsschritt 20 wird eine Zündung erfaßt. An
schließend wird nach jeder Zündung im Arbeitsschritt 21 die Last
erfaßt und eine Lastdifferenz Δp zum zuvor erfaßten und zwischenge
speicherten Lastwert berechnet. In einer anschließenden Abfrage 22
wird geprüft, ob die erfaßte Lastdifferenz Δp größer bzw. gleich
einer vorgebbaren Schwelle Δpschw ist. Ist dies der Fall, so wird
in einem Arbeitsschritt 23 ein Aktivbit gesetzt. Das bedeutet nichts
anderes, als daß das Verfahren zur Dämpfung von Ruckelschwingungen
aktiviert wird. Im anschließenden Arbeitsschritt 24 wird ein Korrek
turzündwinkel Δα1 unter Bezugnahme der Parameter der Brennkraftma
schine insbesondere der Lastdifferenz Δp und der Drehzahl n berech
net. In einer Abfrage 25 wird kontrolliert, ob ein Summenkorrektur
winkel ΔΣ Z nach dem Hinzuaddieren des Korrekturzündwinkelsan
teils Δα1 größer bzw. gleich einem maximalen Summenkorrekturzünd
winkel ΔαZ Σ max ist. Ist dies der Fall, so führt der Ja-Ausgang der
Abfrage 25 zu einem Arbeitsschritt 26, in welchem der Summenkorrek
turzündwinkel αΣ Z auf den maximalen Summenkorrekturzündwin
kel αΣ Zmax gesetzt wird. Der Nein-Ausgang der Abfrage 25 führt zu
einem Arbeitsschritt 27, in welchem zum Summenkorrekturzündwinkel
der aktuelle Korrekturzündwinkelanteil Δα1 hinzuaddiert wird. Der
Ausgang des Arbeitsschrittes 26 und der Ausgang des Arbeitsschrittes
27 führt zu einer Abfrage 28. In dieser Abfrage 28 wird überprüft,
ob der aktuelle Korrekturzündwinkelanteil Δα1 größer oder gleich
dem Summenkorrekturzündwinkel αΣ Z ist. Ist dies der Fall, so führt
der Ja-Ausgang der Abfrage 28 an den Arbeitsschritt 29, in welchem
das Aktivbit für die Zündwinkelkorrektur zur Dämpfung von Ruckel
schwingungen wieder auf Null gesetzt wird. Damit wird die Abregelung
der Summenkorrektur αΣ Z bzw. αKORR ermöglicht bzw. gestartet.
Wird die Abfrage 28 mit nein beantwortet, so führt der Nein-Ausgang
dieser Abfrage zum Arbeitsschritt 30. Im Arbeitsschritt 30 wird der
aktuelle Korrekturzündwinkel αKORR in vorgebbaren kleinen Schrit
ten inkrementiert, so daß die Regelung des Zündzeitpunktes in klei
nen Schritten über eine Rampe erfolgt. Damit werden größere Zündwin
kelsprünge vermieden und das Fahrverhalten verbessert.
Parallel zu dem bisher beschriebenen Verfahren sind noch weitere
Arbeitsschritte notwendig. So wird bei einem Nein auf die Abfrage
22, d. h. die Lastdifferenz ist kleiner als eine vorgebbare Schwelle
in einer Abfrage 31 überprüft, ob das Aktivbit für die Zündwinkel
korrektur bereits gesetzt ist. Ist dies der Fall so führt der
Ja-Ausgang an eine Abfrage 32, in welcher überprüft wird, ob die
Lastdifferenz größer oder gleich Null ist (Δp 0). Ist dies der
Fall, so führt der Ja-Ausgang an den Eingang des Arbeitsschrittes
24, in welchem der Korrekturzündwinkel auf Grundlage der aktuellen
Betriebsparameter bestimmt wird. Der Nein-Ausgang der Abfrage 32
führt an einen Arbeitsschritt 33, in welchem aufgrund der Bedingung,
daß die Lastdifferenz Δp < 0 ist, einen Korrekturzündwinkelan
teil Δα1 mit ebenfalls dem Wert Null ausgegeben wird, d. h. alle
positiven Lastdifferenzen Δp erhöhen ΔαΣ Z bzw. alle negativen
Lastdifferenzen Δp bringen keinen Beitrag zu ΔαΣ Z. Der Ausgang der
Abfrage 33 ist nun an den Eingang der Abfrage 25 geführt. Der
Nein-Ausgang der Abfrage 31 führt zur Abfrage 34. In der Abfrage 34
wird zunächst überprüft, ob ein erster Zündungszähler ZZ1 auf den
Wert Null gesetzt ist. Ist dies der Fall, so wird in einem Arbeits
schritt 35 eine Rücknahme der Zündwinkeländerung αKORR und
ΔαΣ Z durch eine schrittweise Inkrementierung vorgenommen, d. h. solan
ge ein Zündungszähler ZZ1 auf den Wert ZZ1 ≠ 0 steht, bleibt die Zünd
winkelkorrektur αKORR unverändert. Der Nein-Ausgang der Abfrage 34
führt an einen Arbeitsschritt 36, in welchem der Zündungszähler ZZ1
in vorgebbaren Schritten bzw. Drehzahlgradienten abhängig inkremen
tiert wird.
Die Ausgänge der Arbeitsschritte 29 und 30 führen an einem Arbeits
schritt 37. Dieser Arbeitsschritt 37 setzt den Zündungszähler ZZ1
auf einen vorgebbaren Startwert ZZ1Start, wobei dieser Startwert
in der Applikation festlegbar ist und einerseits einen Notausstieg
aus der Zündwinkelkorrektur darstellt, andererseits um zu verhin
dern, daß die Korrektur αKORR vor dem lokalen Drehzahlmaximum
abgeregelt wird. Der Ausgang dieses Arbeitsschrittes 37 führt nun
ebenso wie die Ausgänge der Arbeitsschritte 35 und 36 an einen
Arbeitsschritt 38. Im Arbeitsschritt 38 wird ein zweiter Zündungs
zähler ZZ2 inkrementiert. Anschließend wird in einer Abfrage 39 kon
trolliert, ob ein Übergang vom Schubabschalten SAS in den Teillast
bereich TL erfolgte. Ist dies nicht der Fall, so führt der Nein-Aus
gang der Abfrage 39 an einer Abfrage 40, in welcher kontrolliert
wird, ob die Brennkraftmaschine im Leerlauf LL arbeitet. Ist dies
nicht der Fall, so wird in einer anschließenden Abfrage 41 über
prüft, ob der Inhalt des Zündungszählers ZZ2 gleich Null ist. Im
Leerlaufbetrieb (LL) wird die Zündwinkelkorrektur αKORR nicht zum
Kennfeldzündwinkel addiert. Ein Ja auf die Frage 41 führt zum
Arbeitsschritt 42 in welchem der aktuelle Zündwinkel αZ ist durch
Addition des Korrekturzündwinkels zum Kennfeldzündwinkel bestimmt
wird (αZ ist = αZ + αKORR). Der Ja-Ausgang der Abfrage 39
führt zu einem Arbeitsschritt 43, in welchem ein zweiter Zündungs
zähler ZZ2 auf einen Startwert ZZ2 Start gesetzt wird. Im Betriebs
fall Schubabschalten SAS wird die Einspritzung abgeschaltet. Bei
einem Übergang Schubabschalten SAS nach Teillast TL darf nicht mit
zu späten Zündwinkeln begonnen werden, da dies aufgrund einer noch
schlechten Gemischaufbereitung zu verschleppten Verbrennungen führen
kann. Diese wiederum verursachen Saugrohrpatscher.
Der zweite Zündungszähler ZZ2 hat also die Aufgabe die Spätverstel
lung αKORR der Antiruckelfunktion erst dann wirksam werden zu
lassen, wenn man sicher sein kann, daß die Gemischaufbereitung
spätere Zündwinkel als Kennfeldzündwinkel zuläßt. Der zweite Zün
dungszähler ZZ2 stellt somit eine Verzögerung der Korrektur des
Zündwinkels unter bestimmten Betriebsbedingungen, wie z. B. Übergang
Schubbetrieb nach Teillast TL dar. Der Ausgang des Arbeitsschrittes
43 sowie der Ja-Ausgang der Abfrage 40 und der Nein-Ausgang der
Abfrage 41 führen an den Arbeitsschritt 44, in welchem der Kennfeld
zündwinkel als der aktuelle Zündwinkel αZ ist ausgegeben wird.
Die Ausgänge der Arbeitsschritte 42 und 44 führen wiederum an einen
Arbeitsschritt 45, in welchem der nächste Zyklus zur Korrektur des
Zündwinkels begonnen wird.
Claims (4)
1. Verfahren zur Dämpfung von auftretenden Ruckelschwingungen für
Brennkraftmaschinen durch Zündwinkelverstellung, wobei bei Drehzahl
zunahme eine Drehmomentenverkleinerung und bei Drehzahlabnahme eine
Drehmomentenvergrößerung erfolgt, dadurch gekennzeichnet, daß die
Drehzahl (n) sowie die angreifende Last (P) zyklisch erfaßt und
zwischengespeichert wird und eine durch Vergleich aufeinanderfolgen
der Lastwerte erkannte Laständerung (Δp) eine Zündwinkelverstellung
bewirkt, deren Ausmaß durch die Laständerung (Δp) und die Drehzahl
(n) bestimmt wird und wobei eine Rücknahme der Zündwinkelverstellung
in Abhängigkeit der Drehzahländerung (Δp) erfolgt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die an
schließende Rückführung des Zündwinkel auf einen vorgegebenen Kenn
feldzündwinkel (αZ) in Abhängigkeit der Drehzahländerung (Δn)
schrittweise erfolgt, so daß die Drehzahländerung in einer vorgeb
baren Funktion allmählich und ohne Drehzahlsprung erfolgt.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die an
schließende Rückführung des Zündwinkels auf den vorgegebenen Kenn
feldzündwinkel (αZ) in vorgebbaren Schritten von einem Zündungs
zähler (ZZ1) nach jeder Zündung ausgelöst wird.
4. Verfahren nach Anspruch 2 und 3, dadurch gekennzeichnet, daß die
Zündwinkelrückführung sowohl in Abhängigkeit der Drehzahländerung
(Δn) als auch auf der Basis eines Zündungszählers (ZZ1) erfolgt.
Priority Applications (4)
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