DE4221766B4

DE4221766B4 - Kunststoff-Kraftstoffbehälter

Info

Publication number: DE4221766B4
Application number: DE19924221766
Authority: DE
Inventors: Bodo Ing.(Grad.) Henning
Original assignee: Volkswagen AG
Current assignee: Volkswagen AG
Priority date: 1991-07-15
Filing date: 1992-07-02
Publication date: 2006-01-26
Anticipated expiration: 2012-07-03
Also published as: DE4221766A1

Abstract

Kunststoff-Kraftstoffbehälter für die Brennkraftmaschine eines Kraftfahrzeugs, dadurch gekennzeichnet, dass im Betrieb der Maschine formänderungsgefährdete Wände (1) des Behälters (2) mit zumindest einem formschlüssig gehaltenen Metallprofil (3, 4) versteift sind, wobei der Formschluss durch Umblasen des Metallprofils während der Herstellung des Behälters (2) gewonnen wird.

Description

Die Erfindung betrifft einen Kunststoff-Kraftstoffbehälter für die Brennkraftmaschine eines Kraftfahrzeugs. Derartige, in der Regel nach einem Blasverfahren aus Kunststoff hergestellte Kraftstoffbehälter besitzen gegenüber aus Metall gefertigten Kraftstoffbehältern außer der materialbedingten Unmöglichkeit, zu rosten, den Vorteil, dass sie gestaltmäßig auch kompliziert geformten Hohlräumen im Kraftfahrzeug angepasst werden können, so dass der dort vorhandene Raum optimal zur Unterbringung von Kraftstoff genutzt werden kann. Ein weiterer Vorteil ist darin zu sehen, dass sie bei einem Unfall zumindest innerhalb relativ weiter Grenzen verformbar sind, ohne undicht zu werden. Ein Nachteil von Kunststoff-Kraftstoffbehältern ist jedoch darin zu sehen, dass es Schwierigkeiten macht, bei vertretbaren Wandstärken unerwünschte Formänderungen zu verhindern. Diese können durch das Gewicht des Kraftstoffs, örtliche Abstützungen des Kraftstoffbehälters, eingefrorene Spannungen, Quellvorgänge oder aber durch Temperaturänderungen bedingt sein, denen der Kraftstoffbehälter im Betrieb der zugeordneten Brennkraftmaschine ausgesetzt ist. Diese Formänderungen sind wiederum in der Regel deshalb sehr unerwünscht, weil sie die Genauigkeit der Anzeige von im Kraftstoffbehälter angeordneten Pegelmessern beeinträchtigen. Ist, wie üblich, eine Kraftstoffpumpe in den Behälter eingebaut, können starke Verformungen von Wänden des Kraftstoffbehälters auch die Arbeitsweise der Kraftstoffpumpe beeinträchtigen.

In der DE 30 06 254 B1 wird eine Einschnürung in einem Kunststoff- Kraftstoffbehälter beschrieben, wodurch ein Teil des Kraftstoffbehälters zu einem Beruhigungsgefäß abgetrennt wird. Hierdurch kann konstruktiv eine Versteifung des Kraftstoffbehälters im Bereich der Einschnürung entstehen.

In der DE 37 10 264 A1 wird ein containerartiger Kunststoffbehälter offenbart, bei dem eine Verstärkung formschlüssig in eine Sicke in der Außenwand des Behälters eingreift. Die Verstärkung, die dabei als Bügel ausgebildet ist, wird aus mehreren Teilen zusammengefügt, wobei vorgesehen ist, den Behälter beim Umspannen mit dem Bügel zusammenzupressen.

Nachteilig an diesen offenbarten Versteifungen ist, dass sie wie in der DE 30 06 254 B1 nur lokal wirken oder wie in der DE 37 10 264 A1 einen aufwendigen späteren Zusammenbau erforderlich machen.

Der Erfindung liegt demgemäß die Aufgabe zugrunde , einen Kunststoff- Kraftstoffbehälter zu schaffen, der mit einfachen Mitteln gegen unerwünschte Formänderungen geschützt ist.

Die erfindungsgemäße Lösung dieser Aufgabe besteht in den kennzeichnenden Merkmalen des Hauptanspruchs, vorteilhafte Ausbildungen der Erfindung beschreiben die Unteransprüche.

Die Erfindung verwendet bewusst Metallprofile zur Versteifung, also nicht (nur) zusätzliche Rippen aus dem Behältermaterial, da bei den hier zu betrachtenden Temperaturen Metallprofile ihre Steife praktisch nicht ändern. Der Formschluß zwischen den Metallprofilen einerseits und dem eigentlichen Kunststoff-Kraftstoffbehälter andererseits lässt sich in einfacher Weise durch Umblasen des Metallprofils während des der Herstellung des Behälters dienenden Blasvorgangs erzielen.

Weist das Metallprofil im eingesetzten Zustand eine freiliegende Oberfläche auf, so kann diese zur Aufnahme eines Befestigungsbandes für den Kraftstoffbehälter rinnenartig profiliert sein.

Zwei Ausführungsbeispiele der Erfindung werden im folgenden anhand der Zeichnung erläutert, deren 1 perspektivisch anhand eines Schnittes den Boden eines Kunststoff-Kraftstoffbehälters mit zwei eingesetzten Metallprofilen und deren 2 und 3 anhand der in 1 mit II-II Bezeichneten Schnittansicht zwei mögliche Metallprofile zeigen.

Betrachtet man zunächst 1, so ist der Boden 1 des allgemein mit 2 bezeichneten Kunststoff-Kraftstoffbehälters in diesem Ausführungsbeispiel durch zwei formschlüssig eingesetzte Metallprofile 3 und 4 versteift. Anordnung und Gestalt der Metallprofile werden so gewählt, dass beispielsweise die Anzeigegenauigkeit von Pegelmessern und/oder die Arbeitsweise einer Innentank- Kraftstoffpumpe gegen durch Verformungen des Bodens 1 bedingte negative Einflüsse geschützt sind.

2 zeigt eine mögliche Ausbildung des Metallprofils 3: Es ist formschlüssig in eine durch umblasen des Metallprofils entstandene hinterschnittene Sicke 5 des Behälterbodens 1 eingebunden und besitzt eine freie, d.h. nach unten weisende Fläche, die mit dem rinnenartigen Profil 6 zum Führen eines Befestigungsbandes des Tanks 2 versehen ist.

Auch das mit 3' bezeichnete Metallprofil in 3 ist während des Blasvorgangs von dem Kunststoffmaterial des Behälterbodens 1 teilweise umgeben worden. Wie ersichtlich, ist das Profil 3' durch einen Biegevorgang gewonnen, der wiederum eine formschlüssige Verbindung zwischen dem Metallprofil 3' einerseits und dem Kunststoffmaterial des Bodens 1 andererseits sicherstellt.

Zur Festigkeitserhöhung können im Profil 3' Ausnehmungen 7 vorgesehen sein, dies das Kunststoffmaterial beim Blasvorgang durchsetzt.

Das Metallprofil kann auch flächig und mit Ausnehmungen ausgeführt sein, deren Ränder zur Herstellung der formschlüssigen Verbindung dienen.

Mit der Erfindung ist demgemäß durch einfache Maßnahmen ein Kunststoff-Kraftstoffbehälter gegen störende Formänderungen geschützt. Da die hierzu dienenden Metallprofile allenfalls in Richtung nach außen freiliegende Wände besitzen, sind sie dem Angriff des Behälterinhalts nicht ausgesetzt.

Claims

Kunststoff-Kraftstoffbehälter für die Brennkraftmaschine eines Kraftfahrzeugs, dadurch gekennzeichnet, dass im Betrieb der Maschine formänderungsgefährdete Wände (1) des Behälters (2) mit zumindest einem formschlüssig gehaltenen Metallprofil (3, 4) versteift sind, wobei der Formschluss durch Umblasen des Metallprofils während der Herstellung des Behälters (2) gewonnen wird.
Kraftstoffbehälter nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Metallprofil (3) eine freie Oberfläche besitzt, die zur Aufnahme eines Befestigungsbandes für den Behälter rinnenartig profiliert (6) ist.
Kraftstoffbehälter nach Anspruch 1 oder Anspruch 2, gekennzeichnet durch ein flächiges, mit Ausnehmungen versehenes Metallprofil.