DE102008024024B4 - Verfahren zum Herstellen eines Blasformbauteils und Blasformbauteil - Google Patents
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Abstract
Verfahren zum Herstellen eines Blasformbauteils mit Befestigungsmitteln, insbesondere Kraftfahrzeugausstattungsbauteil, bei dem in einem Werkzeug mittels Blasformen eines Kunststoffrohlings ein Bauteilkörper gebildet wird, wobei zum Ausbilden der Befestigungsmittel – ein eingeschlossener Abschnitt eines Befestigungsbauteils beim Blasformen von einer Außenfläche des Kunststoffrohlings vollständig umgriffen und eingeschlossen wird, derart, dass den eingeschlossenen Abschnitt einschließende Bereiche der Außenfläche des Kunststoffrohlings beim Aufeinandertreffen nach dem Umgreifen des eingeschlossenen Abschnittes miteinander verschmolzen werden, und – ein Montageabschnitt des Befestigungsbauteils einschlussfrei und von Kontakt mit dem Kunststoffrohling freibleibend gebildet wird.
Description
- Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Herstellen eines Blasformbauteils mit Befestigungsmitteln, insbesondere Kraftfahrzeugausstattungsbauteil, und ein Blasformbauteil mit Befestigungsmitteln.
- Hintergrund der Erfindung
- Extrusions-Blasformen dient zum Herstellen von Blasformbauteilen. Hierbei wird üblicherweise in ein geöffnetes Werkzeug ein Kunststoffrohling, bevorzugt ein Kunststoffschlauch, eingebracht. Anschließend wird das Werkzeug geschlossen und der Kunststoffrohling mit Druckluft beaufschlagt, so dass das plastifizierte (heiße) Kunststoffmaterial gegen die Kontur des Innenraums des Werkzeugs, welches häufig wassergekühlt ist, gedrückt wird, um so ein Kunststoffbauteil zu bilden, welches nach einer Abkühlzeit aus dem Werkzeug entnommen werden kann. Während beim K-Spritzgießen vornehmlich vollwandige Bauteile hergestellt werden, werden mittels der Blasformtechnik im Wesentlichen Hohlkörper hergestellt.
- Aus dem Dokument
DE 40 36 462 C2 ist ein Blasformbauteil in Form eines Sitzrahmenaufbaus für einen Fahrzeugsitz bekannt. Befestigungsmittel, mit denen nach der Herstellung der Sitzrahmen montiert werden kann, sind einseitig sowie in Endbereichen umgreifend in eine Wandung eines blasgeformten Kunststoffhohlkörpers integriert. - Bekannt sind im Stand der Technik zum Beispiel auch Ladeböden für Kraftfahrzeuge, bei denen in einem zusätzlichen Montageschritt Stabilisierungsstreben, die sowohl zur Stabilisierung als auch zur Befestigung des Bodens dienen, eingeschoben werden.
- Aus dem Dokument
DE 691 11 454 T2 sind ein Verfahren zum Herstellen eines Sitzes und ein Sitz bekannt, bei dem ein Verstärkungsrahmen, welcher einstückig ausgeführt ist, mittels Blasformen teilweise in ein Kunststoffbauteil eingebettet wird. An dem Verstärkungsrahmen ist unterhalb einer Sitzfläche ein Verbindungs- oder Befestigungsteil gebildet, welches ebenfalls einseitig von dem Kunststoffbauteil eingefasst ist. Wie bei dem Verstärkungsrahmen für den Sitz ist es auch bei Behältern bekannt, Verstärkungselemente in Wandabschnitte von Kunststoff-Behältern vorzusehen, wobei die Verstärkungselemente flächig in die Kunststoffwand integriert sind (vgl.DE 42 21 766 B4 ). - Aus dem Dokument
JP H03-47728 A - In den Dokumenten
US 6,746,560 B1 sowieDE 1 852 986 U sind Verfahren zum Blasformen eines Kunststoffrohlings offenbart, bei denen Befestigungsmittel in einer Außenwandung eines jeweiligen Behälters integriert werden, indem die Befestigungsmittel beim Blasformen rückseitig von dem Kunststoffrohling umgriffen werden, so dass vorderseitige Befestigungseinrichtungen wie ein Innengewinde oder eine Öse von außen zugänglich sind. - Zusammenfassung der Erfindung
- Aufgabe der Erfindung ist es, ein verbessertes Verfahren zum Herstellen eines Blasformbauteils mit Befestigungsmitteln sowie ein Blasformbauteil zu schaffen, bei denen die Befestigungs- und Montagemöglichkeiten des Blasformbauteils optimiert sind.
- Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch ein Verfahren zum Herstellen eines Blasformbauteils mit Befestigungsmitteln nach dem unabhängigen Anspruch 1 sowie ein Blasformbauteil mit Befestigungsmitteln nach dem unabhängigen Anspruch 4 gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind Gegenstand von abhängigen Unteransprüchen.
- Es wird einerseits eine ausreichende Fixierung der Befestigungsmittel in Form des Befestigungsbauteils an dem Bauteilkörper sichergestellt, indem ein vollständiger Einschluss des eingeschlossenen Abschnitts erfolgt. Hierbei legt sich die Außenfläche des Kunststoffrohlings beim Blasformen um den zugeordneten Abschnitt des Befestigungsbauteils. Die den zugeordneten Abschnitt umgreifenden Bereiche des Kunststoffrohlings werden dann beim Aufeinandertreffen miteinander verschmolzen, so dass ein vollständiger Einschluss gebildet ist. Andererseits sind die Montagemöglichkeiten für das Blasformbauteil mit Befestigungsmitteln optimiert, indem ein Montageabschnitt des Befestigungsbauteils vollständig frei von dem beim Blasformen verarbeiteten Kunststoff ist. Es bestehen keine Einschränkungen, wie sie beim Stand der Technik vorliegen, wo Befestigungsbauteile in Teilbereichen mit dem Kunststoff bedeckt sind. Mittels der Erfindung ist eine optimierte Umsetzung der beiden Funktionen, ausreichende Halterung an dem Kunststoffbauteilkörper einerseits und möglichst flexible Montagemöglichkeit des Blasformbauteils mit den Befestigungsmitteln andererseits, erreicht.
- Eine zweckmäßige Ausgestaltung der Erfindung sieht vor, dass der Montageabschnitt von dem Bauteilkörper abstehend gebildet wird.
- Bei einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung kann vorgesehen sein, dass das Befestigungsbauteil aus einem Profilbauteil gebildet wird. Bevorzugt kann ein Hohlprofil verwendet werden. Aber auch ein Vollmaterial kann zum Einsatz kommen. Um die Fixierung des eingeschlossenen Abschnitts des Befestigungsbauteils in dem Kunststoffeinschluss zu optimieren, kann das Profilbauteil mit einem nicht runden Querschnitt versehen sein, beispielsweise einem ellipsenförmigen Querschnitt oder einem rechteckigen oder dreieckigen Querschnitt. Aufgrund des formschlüssigen Einschlusses des eingeschlossenen Abschnitts des Befestigungsbauteils in dem Kunststoffkörper wird ein Verdrehen des Befestigungsbauteils unterbunden.
- Eine Ausgestaltung der Erfindung kann vorsehen, dass das Befestigungsbauteil als ein stabförmiges Bauteil ausgeführt ist.
- Beschreibung bevorzugter Ausführungsbeispiele der Erfindung
- Die Erfindung wird im Folgenden anhand von Ausführungsbeispielen unter Bezugnahme auf Figuren einer Zeichnung näher erläutert. Hierbei zeigen:
-
1 eine schematische Darstellung eines Abschnitts eines Blasformwerkzeuges mit einem zugeordneten Kunststoffrohling vor dem Blasvorgang, -
2 eine schematische Darstellung des Abschnitts des Blasformwerkzeuges nach1 , wobei der Blasvorgang begonnen hat, und -
3 eine schematische Darstellung des Abschnitts des Blasformwerkzeuges nach1 am Ende des Blasvorganges, wobei ein Abschnitt eines Befestigungsbauteils vollständig von dem Kunststoffrohling eingefasst ist. -
1 zeigt eine schematische Darstellung eines Abschnitts eines Blasformwerkzeuges1 , in dessen Innenraum2 ein Befestigungsbauteil3 derart befestigt ist, dass es in den Innenraum2 hineinragt. In1 ist weiterhin ein Kunststoffrohling4 in Form eines erwärmten Kunststoffschlauches gezeigt. -
2 zeigt eine schematische Darstellung des Abschnitts des Blasformwerkzeuges1 nach1 , wobei der Blasvorgang begonnen hat. -
3 zeigt eine schematische Darstellung des Abschnitts des Blasformwerkzeuges1 am Ende des Blasvorganges, wobei das Befestigungsbauteil3 im Bereich des gezeigten Abschnittes vollständig von dem Kunststoffrohling4 eingefasst ist. - An dem Blasformwerkzeug
1 sind Schieber (nicht dargestellt) vorgesehen, um das Einlegen des Befestigungsbauteils3 zu ermöglichen. - Das Blasformen des Kunststoffrohlings
4 erfolgt in üblicher Weise, indem der Kunststoffrohling3 ausgestoßen und über Spreizdorne (nicht dargestellt) gestreckt wird. Mittels Schließblech (nicht dargestellt) wird verschweißt. Die Verwendung einer Stützluft sorgt für einen formstabilen Kunststoffrohling4 . Bei Schließen des Blasformwerkzeuges1 legt sich der Kunststoffrohling4 an die Innenwände des Blasformwerkzeuges1 an. Hierbei legt er sich dann auch um den einzuschließenden Abschnitt des Befestigungsbauteils3 und bettet diesen ein. Um eine gleichmäßige Wandstärkenverteilung um den einzuschließenden Abschnitt zu erzielen, kann beispielsweise eine Obenflächenbeschichtung auf dem einzuschließenden Abschnitt des Befestigungsbauteils3 vorgesehen sein, wodurch eine bessere Anbindung des Kunststoffrohlings4 erfolgt. Die Einbindung des Befestigungsbauteils3 kann mittels geeigneter Querschnittsausgestaltung positiv beeinflusst werden. Nach dem Blasformvorgang öffnet sich das Werkzeug, die Schieber fahren zur Seite und geben den hergestellten Kunstkörper frei. - Die in der vorstehenden Beschreibung, den Ansprüchen und der Zeichnung offenbarten Merkmale der Erfindung können sowohl einzeln als auch in beliebiger Kombination für die Verwirklichung der Erfindung in ihren verschiedenen Ausführungsbeispielen von Bedeutung sein.
Claims (6)
- Verfahren zum Herstellen eines Blasformbauteils mit Befestigungsmitteln, insbesondere Kraftfahrzeugausstattungsbauteil, bei dem in einem Werkzeug mittels Blasformen eines Kunststoffrohlings ein Bauteilkörper gebildet wird, wobei zum Ausbilden der Befestigungsmittel – ein eingeschlossener Abschnitt eines Befestigungsbauteils beim Blasformen von einer Außenfläche des Kunststoffrohlings vollständig umgriffen und eingeschlossen wird, derart, dass den eingeschlossenen Abschnitt einschließende Bereiche der Außenfläche des Kunststoffrohlings beim Aufeinandertreffen nach dem Umgreifen des eingeschlossenen Abschnittes miteinander verschmolzen werden, und – ein Montageabschnitt des Befestigungsbauteils einschlussfrei und von Kontakt mit dem Kunststoffrohling freibleibend gebildet wird.
- Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Montageabschnitt von dem Bauteilkörper abstehend gebildet wird.
- Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Befestigungsbauteil aus einem Profilbauteil gebildet wird.
- Blasformbauteil mit Befestigungsmitteln, insbesondere Kraftfahrzeugausstattungsbauteil, mit einem mittels Blasformen aus einem Kunststoffrohling gebildeten Bauteilkörper, wobei die Befestigungsmittel von einem eingeschlossenen Abschnitt eines Befestigungsbauteils, welcher beim Blasformen von einer Außenfläche des Kunststoffrohlings vollständig umgriffen und eingeschlossen ist, derart, dass den eingeschlossenen Abschnitt einschließende und nach dem Umgreifen des eingeschlossenen Abschnittes aufeinander treffende Bereiche der Außenfläche des Kunststoffrohlings miteinander verschmolzen sind, und einem Montageabschnitt des Befestigungsbauteils gebildet sind, welcher einschlussfrei und von Kontakt mit dem Kunststoffrohling freibleibend ausgeführt ist.
- Bauteil nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass der Montageabschnitt von der Bauteilwandung abstehend gebildet ist.
- Bauteil nach Anspruch 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet, dass das Befestigungsbauteil aus einem Profilbauteil gebildet ist.
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