DE19547148B4 - Kraftstoffbehälter aus Kunststoffmaterial und Verfahren zur Herstellung des Kraftstoffbehälters - Google Patents
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Abstract
Kraftstoffbehälter aus
Kunststoffmaterial mit einem ersten Behälterteil, das mit einem zweiten Behälterteil über eine
Kunststoffschweißnaht
fluidoffen verbunden ist, so dass Kraftstoff von einem Behälterteil
in den anderen Behälterteil
fließen
kann, dadurch gekennzeichnet, dass beide Behälterteile (22, 23) einen nach
außen
erweiterten Rand (27, 28) aufweisn, der aus mittels einer Schiebertechnik
gefaltetem Kunststoffmaterial besteht, und die mit der Schweißnaht verbunden
sind und eine Kunststoffmaterialdicke aufweisen, die mindestens
die 1,2-fache Dicke des an den Rand angrenzenden Kunststoffmaterials (29,
30) hat.
Description
- Die Erfindung betrifft einen Kraftstoffbehälter aus Kunststoffmaterial nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1 und ein Verfahren zur Herstellung eines Kraftstoffbehälters.
- Kraftstoffbehälter aus Kunststoff finden zunehmend Einsatz in Kraftfahrzeugen, da Kunststoffkraftstoffbehälter gegenüber solchen aus Metall außerordentlich stabil und im Falle eines Unfalls nachgiebig sind. Diese außerordentlich günstigen Eigenschaften werden insbesondere auch durch das Herstellverfahren erreicht, bei dem aus einem Kunststoffschlauch der Tank im wesentlichen aus einem Stück geblasen wird. Schwieriger ist ein Herstellverfahren, bei dem der Kunststofftank aus mehreren Teilen zusammengesetzt wird, insbesondere dann, wenn an den Fügebereich hohe Festigkeitsansprüche gestellt werden.
- Aus der
DE 42 21 766 ist es bekannt, in formänderungsgefährdete Bereiche eines Kunststoffkraftstoffbehälters formschlüssig Metallprofile einzulegen, um dem Kraftstoffbehälter eine höhere Stabilität zu geben. Da die Metallprofile bei der Herstellung des Behälters von dem Kunstoffmaterial ummantelt werden, ist ein nachträglicher Einbau kaum möglich, so daß eine solche Maßnahme an Verbindungsbereichen zweier Kunststoffbehälterteile kaum zum Einsatz kommen kann. - Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es einen Kraftstoffbehälter aus Kunststoffmaterial derart auszugestalten, daß dieser auch an Schweißnahtverbindungen zweier Behälterteile eine hohe Festigkeit aufweist. Aufgabe ist außerdem ein entsprechendes Verfahren zur Herstellung eines Kraftstoffbehälters.
- Diese Aufgabe wird bei dem eingangs beschriebenen Kraftstoffbehälter gelöst mit den kennzeichnenden Merkmalen des Anspruchs 1. Hinsichtlich des Verfahrens wird die Aufgabe gelöst mit den Verfahrensschritten des Anspruchs 5.
- Der erfindungsgemäße Kraftstoffbehälter ist aus Kunststoffmaterial gefertigt, das heißt, seine Wandungen/Außenhaut bestehen aus einem Kunststoff, der dem Behälter seine Festigkeit verleiht. Der Behälter ist aus mehreren Behälterteilen aufgebaut, die miteinander kommunizieren, so daß Kraftstoff von dem einen Behälterteil in das andere fließen kann. Die Verbindung der beiden Behälterteile erfolgt über eine Kunststoffschweißnaht, die die beiden Kunststoffaußenhäute der Behälterteile sind an ihren Kontaktstellen miteinander verschweißt. Erfindungsgemäß liegt die Schweißnaht in einem nach außen erweiterten Rand, der eine Materialdicke aufweist, die mindestens die 1,2-fache Dicke des an den Rand angrenzenden Kunststoffmaterials hat. Alternativ oder zusätzlich liegt die Schweißnaht in einem nach außen erweiterten Rand, der aus gefaltetem Kunststoffmaterial gebildet ist. Besonders vorteilhaft ist der Rand als Flansch ausgebildet.
- Der Behälter und gegebenenfalls auch beide Behälterteile sind vorteilhaft als Blasteile hergestellt, das heißt ein ballon- oder schlauchförmiges Kunststoffmaterial wird in einer Form ausgeblasen, die die äußere Kontur des Behälters bestimmt. Die Form kann hierbei auch Bereiche des Schlauchs oder Ballons abklemmen. Die Faltung und/oder Verdickung wird vorzugsweise mittels einer Schiebertechnik bereits bei der Herstellung des Behälters, insbesondere während des Blasverfahrens eingeformt. Bei der Faltung ist insbesondere wenn die Schiebertechnik zur Anwendung kommt eine einmalige Faltung besonders günstig, da hierdurch ein genügend steifer Rand erhalten wird. Außerdem wird die Faltung vorteilhaft derart ausgeführt, daß der entstehende Falz außen liegt.
- Das erfindungsgemäße Verfahren beinhaltet die folgenden Schritte:
- – Blasen (aus einem ballon- oder schlauchförmigen Kunststoffmaterial) eines ersten Behälterteils mit einem Ansatz für ein zweites Behälterteil in einem Blaswerkzeug;
- – Verschieben eines Schiebers in dem Blaswerkzeug in Richtung auf den Ansatz noch während der Ansatz im erweichten Zustand ist bis eine mindestens 1,2-fache Verdickung und/oder eine Faltung des Kunststoffmaterials des Ansatzes erreicht ist;
- – Verfestigen des ersten Behälterteils;
- – Entformen des ersten Behälterteils;
- – Ansetzen eines zweiten Behälterteils an den Ansatz des ersten Behälterteils; und
- – Verschweißen des Ansatzes mit dem angesetzten zweiten Behälterteil.
- Auch hier wird beim Falten der Falz vorteilhaft nach außen gelegt. Das Verschweißen der beiden Teile erfolgt insbesondere derart, daß beide Behälterteile miteinander kommunizierend verbunden werden, das heißt wenn eines oder beide Teile mit geschlossenen Verbindungsstellen hergestellt werden, dann werden diese meist vor dem Verschweißen beispielsweise durch Aufschneiden geöffnet.
- Vorzugsweise wird der Ansatz in Form einer Außenblase aus dem ballon- oder schlauchförmigen Kunststoffmaterial geblasen, die in dem Blaswerkzeug dann zu dem Ansatz geformt wird. Die Außenblase wird dann wie oben beschrieben vor dem Ansetzen des zweiten Behälterteils geöffnet.
- Die Erfindung wird im folgenden anhand von Zeichnungen näher beschrieben.
- Es zeigen
-
1 einen aus zwei Teilen zusammengesetzten Tank; -
2 und3 weitere Verbindungsmöglichkeiten; -
4 ein Schieberwerkzeug im Schnitt; -
5 eine seitliche Schnittdarstellung des Schieberwerkzeugs mit eingeblasener Kunststoffhaut; und -
6 einen Faltvorgang der Außenhaut. - Ein Kraftfahrzeugtank
1 ist aufgebaut aus einem Kraftstoffbehälterteil2 und einem Ausgleichsvolumenteil3 . (Zulauf und abführende Leitungen sind aus Gründen der besseren Übersichtlichkeit nicht dargestellt.) Die beiden Teile2 und3 sind an einer Verbindungsstelle4 miteinander verschweißt. Hierfür bilden die beiden Teile2 und3 jeweils einen Ansatz5 bzw.6 , die in die Teile2 und3 eingeformt sind. In die Enden der Ansätze5 und6 ist jeweils ein Flansch7 bzw.8 geformt. Jeder Flansch7 ,8 hat durch Umfalten des jeweiligen Behältermaterials9 bzw.10 in etwa die doppelte Dicke des Behältermaterials9 bzw.10 . Der beim Umfalten entstehende Falz liegt hierbei außen. - In einer Abwandlung kann, wie in
2 dargestellt, eine Verbindungsstelle14 auch aus einem Flansch18 an einem Behälterteil13 und einem nach innen gerichteten Kragen17 eines Behälterteils12 aufgebaut sein. Der Kragen17 ist hierbei in einfacher Materialstärke geformt, der Flansch18 entspricht dem in1 Beschriebenen. - In einer weiteren Ausführungsform (
3 ) weisen Behälterteile22 und23 jeweils einen nach außen erweiterten Rand27 bzw.28 auf, deren Dicken d ca. 30 % dicker sind als die Dicke des Behältermaterials29 bzw.30 . - In allen Fällen ist die Verbindungsstelle nach außen gelegt bzw. liegt in einem nach außen erweiterten Bereich. Hierdurch wird erreicht, daß der Durchlaß, der von den Ansätzen gebildet wird, im Bereich der Verbindungsstelle nicht verjüngt ist.
- Die Herstellung der Behälterteile erfolgt durch Aufschmelzen von Kunststoffmaterial (Extruder) und diskontinuierliches Herstellen eines Schlauches hieraus, der senkrecht ausgebracht wird. Das untere Ende des Schlauches wird verschlossen und gespreizt und der Schlauch anschließend in einem Blaswerkzeug eingeschlossen und mit Stickstoff aufgeblasen. In dem Blaswerkzeug
31 (4 ) ist eine Seitenkammer32 eingeformt, in die beim Ausblasen des Schlauches eine Seitenblase33 (5 ) aus dem Schlauch eingeblasen wird. Begrenzt wird die Seitenkammer32 außer vom Blaswerkzeug31 noch von einem Schieber34 , der zum Entformen wie das Blaswerkzeug auch aus mehreren Teilen besteht. Während des Blasvorganges ist der Schieber34 zurückgezogen, so daß das Behältermaterial9 /10 zwischen einem Absatz35 des Werkzeugs31 und einem entsprechenden Gegenstück36 des Schiebers34 einen nach außen gerichteten ringförmigen Wulst37 (6 ) bildet. Durch Verschieben des Schiebers34 um eine Distanz s wird der Wulst37 zu einem Flansch7 /8 zusammengeschoben. Der so hergestellte Ansatz ist noch von einer Kappe38 , die in dem Schieber34 liegt, geschlossen. Durch Abschneiden der Kappe38 erhält man den Ansatz mit angeformtem verdickten Flansch, der im Bereich seiner Innenflächen39 fest verschweißt ist. Die Außenfläche40 wird nach dem Entformen des Behälterteils mit dem entsprechenden Gegenstück durch beispielsweise Spiegelschweißen verbunden. Vor dem Verbinden kann, wie es bei Tanks üblich ist, ein Stutzen beispielsweise mit einem Ventil eingesetzt werden. Hierzu hat der Schieber34 eine ringförmige Erhebung41 , die in dem Ansatz5 , in den ein Stutzen eingesetzt werden soll, einen Innenkragen42 einformt. - Mit der Erfindung wird es möglich auch solche Schweißverbindungen an Kunststofftanks durchzuführen, die aufgrund der Gewichtsverhältnisse eines Tanks in verhältnismäßig stark belasteten Bereichen liegen.
Claims (7)
- Kraftstoffbehälter aus Kunststoffmaterial mit einem ersten Behälterteil, das mit einem zweiten Behälterteil über eine Kunststoffschweißnaht fluidoffen verbunden ist, so dass Kraftstoff von einem Behälterteil in den anderen Behälterteil fließen kann, dadurch gekennzeichnet, dass beide Behälterteile (
22 ,23 ) einen nach außen erweiterten Rand (27 ,28 ) aufweisn, der aus mittels einer Schiebertechnik gefaltetem Kunststoffmaterial besteht, und die mit der Schweißnaht verbunden sind und eine Kunststoffmaterialdicke aufweisen, die mindestens die 1,2-fache Dicke des an den Rand angrenzenden Kunststoffmaterials (29 ,30 ) hat. - Kraftstoffbehälter nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Rand ein Flansch (
7 ,8 ) ist. - Kraftstoffbehälter nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Rand eine einfache Faltung aufweist.
- Kraftstoffbehälter nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Falz der Faltung außen liegt.
- Verfahren zur Herstellung eines Kraftstoffbehälters aus Kunststoffmaterial mit den Schritten – Bilden eines ballon- oder schlauchförmigen, erweichten Kunststoffmaterials; – Blasen aus dem ballon- oder schlauchförmigen, erweichten Kunststoffmaterials eines ersten Behälterteils mit einem Ansatz für ein zweites Behälterteil in einem Blaswerkzeug; – Einblasen einer Seitenblase in eine Seitenkammer des Blaswerkzeugs, wobei ein in dem Blaswerkzeug angeordneter Schieber sich im zurückgezogenem Zustand befindet; – Verschieben des Schiebers in Richtung auf die Seitenblase noch während die Seitenblase im erweichten Zustand ist bis eine mindestens 1,2-fache Verdickung und eine Faltung des Kunststoffmaterials des so hergestellten Ansatzes erreicht ist; – Verfestigen des ersten Behälterteils; – Ansetzen eines zweiten Behälterteils an den Ansatz des ersten Behälterteils und – Verschweißen des Ansatzes mit dem angesetzten zweiten Behälterteil, wobei die beiden Behälterteile an den Ansätzen miteinander fluidoffen verbunden werden.
- Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß der bei dem Falten entstehende Falz nach außen gelegt wird.
- Verfahren nach einem der Ansprüche 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet, daß vor dem Ansetzen des zweiten Behälterteils die Außenblase geöffnet wird.
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DEP4446793.1 | 1994-12-24 | ||
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DE19547148A1 DE19547148A1 (de) | 1996-06-27 |
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ID=6537263
Family Applications (1)
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DE19547148A Revoked DE19547148B4 (de) | 1994-12-24 | 1995-12-16 | Kraftstoffbehälter aus Kunststoffmaterial und Verfahren zur Herstellung des Kraftstoffbehälters |
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1995
- 1995-12-16 DE DE19547148A patent/DE19547148B4/de not_active Revoked
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