DE4220327C1 - - Google Patents
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Herstellung faserverstärkter
Kunstharz-Formkörper, bei dem kunstharzgetränkte Fasern auf einen Wickel
dorn aufgewickelt werden und der so erzeugte Wickelkörper durch Erhitzung
ausgehärtet und anschließend bearbeitet wird.
Die Anwendung moderner Wickeltechnik bei der Herstellung faserverstärkter
Kunstharz-Formkörper erschließt aufgrund rationeller Fertigungsmöglichkeiten
sowie der hohen Festigkeit gewickelter Körper auf vielen technischen Gebieten
neue konstruktive Möglichkeiten. Sie führt insbesondere in Verbindung mit dem
Einsatz hochfester Werkstoffe zur Überarbeitung vieler herkömmlicher
Konstruktionen, bei denen bereits faserverstärktes Kunstharz verwendet wird,
darüber hinaus aber auch zu Überlegungen, in Konstruktionen, die bislang
anderen Werkstoffen, wie z. B. Stahl, vorbehalten waren, faserverstärkte, im
Wickelverfahren hergestellte Kunstharzteile einzusetzen. Dieser erhöhte
Bedarf erfordert von der Fertigung immer rationellere Fertigungsmethoden bei
der Herstellung solcher Kunstharzkörper, nicht nur im Hinblick auf eine
Massenfertigung, sondern auch für Kleinserien und in der Einzelfertigung, bei
denen der Anteil an Fertigungsnebenzeiten besonders hoch ist. So wirken sich
gerade bei Kleinserien und Einzelteilen neben der Vereinfachung von
Fertigungsabläufen sowie der Verringerung der Fertigungsschritte z. B.
besonders die Minimierung von Rüstzeiten sowie der Verzicht auf irgendwelche
Nacharbeitung einzelner Teile aus.
Eine Möglichkeit zur Verringerung der Fertigungsnebenzeiten besteht darin,
mehrere gleichartige Elemente gleichzeitig aus einem Halbzeug, wie z. B.
einem faserverstärkten, im Wickelverfahren hergestellten Kunstharz-Rohling,
herzustellen. So ist aus dem DE-GM 76 19 591 eine Profilschleifmaschine
bekannt, die mittels einer Profilschleifrolle und einer Vorschubrolle aus einem
zylindrischen Rohling in einem Arbeits- bzw. Schleifvorgang mehrere
Rund- oder Ovalteile von außen herausschleift. Diese bekannte Profilschleifrolle
weist mehrere gleiche nebeneinanderliegende Profilschleifabschnitte auf, deren
radiale Außenkontur jeweils der radialen Außenkontur des herzustellenden Teils
komplementär entspricht. Der radiale Abstand zwischen dem Hoch- und dem
Tiefpunkt eines Profilschleifabschnittes entspricht mindestens dem Radius des
zylindrischen Rohlings, so daß mit dem Abschluß der Formgebung der
herzustellenden Teile diese auch gleichzeitig voneinander getrennt sind. Bei
dieser vorbekannten Profilschleifmaschine muß für jeden herzustellenden Form
teiltyp eine eigene Profilschleifrolle vorhanden sein. Kurzfristige Variationen
in der Zusammenstellung der herzustellenden Kunstharz-Formkörper, z. B. die
Fertigung von Formkörpern unterschiedlicher Länge bei gleicher radialer
Ausdehnung, ist mit einer solchen, in ihrem Profil nicht ohne weiteres
veränderbaren Profilschleifrolle nicht möglich.
Für die Fertigung von selbstschmierenden Verbundwerkstoff-Lagern ist aus der
US-PS 48 67 889 ein Verfahren zur Herstellung von faserverstärkten,
gewickelten Kunstharz-Formkörpern bekannt, bei dem auf einen Wickeldorn
kunstharzgetränkte Fasern aufgewickelt werden. Der Wickelvorgang erfolgt in
zwei Schritten mit einer ersten, dünneren Schicht aus PTFE-Fasern, die mit
Fasern einer polymeren Matrix verdrillt sind und vor dem Wickelvorgang in
einem mit Kohlenstoffpartikeln angereicherten Kunstharzbad getränkt werden,
und einer zweiten dickeren Schicht aus z. B. Glasfasern, die bis zur
erforderlichen Dicke des erzeugten Wickelkörpers aufgewickelt werden. Der
fertige Wickelkörper wird durch Erhitzen ausgehärtet und anschließend vom
Wickeldorn abgezogen. Derartig hergestellten Wickelkörpern wird in getrennten
Arbeitsschritten die endgültige radiale und axiale Außenkontur gegeben, da
diese Bearbeitungswerkzeuge für jedes Verbundwerkstofflager über Meß
einrichtungen gesteuert werden müssen, um die Sollabmessungen des Verbund
werkstoff-Lagers einzuhalten. Da dieser Bearbeitungsschritt für jedes Verbund
werkstoff-Lager einzeln durchgeführt werden muß, fallen erhebliche Rüst- und
Bearbeitungszeiten an.
Ein ähnliches Verfahren ist aus der DE-OS 20 24 789 bekannt.
Hier soll nun die Erfindung Abhilfe schaffen und ein Verfahren der eingangs
genannten Art so verbessern, daß eine einfachere und doch schnellere Her
stellung solcher Formkörper durchführbar sowie eine Umrüstung auf Form
körper anderer Formgebung ohne großen Aufwand rasch möglich ist und bei
den erzeugten Formkörpern erforderliche Nachbearbeitungen einen nur
geringen Geräteaufwand erfordern und zudem stark reduziert werden.
Erfindungsgemäß wird dies bei einem Verfahren der eingangs genannten Art
dadurch erreicht, daß eine Formhülse bzw. mehrere jeweils voneinander durch
eine Trennscheibe getrennte Formhülsen und als beidseitiger axialer Abschluß
Abstützelemente auf eine Drehwelle aufgezogen und auf dieser axial drehfest
zu einem Wickeldorn gegeneinander verspannt werden, anschließend die kunst
harzgetränkten Fasern bis zu einer radialen Dicke des Wickelkörpers, die
größer als die radiale Erstreckung der Abstützelemente bzw. der Trenn
scheiben ist, zumindest zwischen den Abstützelementen auf den Wickeldorn
aufgewickelt werden, sodann der ausgehärtete Wickelkörper zwischen den
Abstützelementen bis auf die radiale Ausdehnung der Trennscheiben bzw. der
Abstützelemente, falls keine Trennscheibe vorhanden ist, abgearbeitet und
anschließend die Verspannung gelöst wird, wonach der bzw. die einzelnen, von
einander getrennten Formkörper von der Drehwelle abgezogen wird bzw.
werden.
Das erfindungsgemäße Verfahren gestattet es, einen oder mehrere faser
verstärkte Kunstharz-Formkörper in wenigen, einfachen Arbeitsgängen gleich
zeitig herstellen zu können. Dadurch, daß die Fasern nicht unmittelbar auf
einer als Wickeldorn benutzten Drehwelle aufgewickelt werden, sondern der
Wickeldorn seinerseits aus Trennscheiben, Formhülsen sowie an seinen axialen
Enden angeordneten Abstützelementen zusammengesetzt wird, die auf eine
Drehwelle aufgezogen und anschließend axial drehfest gegeneinander verspannt
werden, ist es möglich, jedem der zu erzeugenden Formkörper eine eigene
Formhülse zuzuordnen, deren radiale Außenkontur bereits die radiale Innen
kontur des Formkörpers festlegt. Andererseits können die Formhülsen durch
Trennscheiben voneinander getrennt und damit in einem Arbeitsgang gleich
zeitig sogar Formkörper unterschiedlicher Formgebung gewickelt werden.
Weiterhin ist es nicht erforderlich , den Wickelvorgang so zu steuern, daß
jeweils nur auf die Formhülsen Fasern aufgewickelt werden, vielmehr können
die Trennscheiben und Abstützelemente ohne weiteres mitumwickelt werden,
so daß nach Beendigung des Wickelvorganges ein äußerlich gleichmäßig
aussehender Wickelkörper vorhanden ist. Nach dem Aushärten des Kunstharzes
kann der Wickelkörper mechanisch bearbeitet, z. B. geschliffen, werden. Da
die radiale Außenkontur der Trennscheiben bzw. der Abstützelemente der
endgültigen Gestalt der Formkörper entspricht, wird durch die radiale
Abarbeitung des Wickelkörpers zumindest zwischen den Abstützelementen bis
auf die Ausdehnung der Trennscheiben bzw. der Abstützelemente, falls keine
Trennscheibe vorhanden ist, zweierlei erreicht: Zum einen erhalten die Form
körper ihre fertige äußere Gestalt, ohne daß eine weitere mechanische Nach
bearbeitung erforderlich ist, und zum anderen werden sie gleichzeitig von
einander getrennt, da durch die Abarbeitung des Wickelkörpers bis auf den
Außenradius der Trennscheiben jede Verbindung der Formkörper untereinander
über die Trennscheiben hinweg beseitigt wird, so daß sie danach nur noch
durch die Trennscheiben voneinander getrennt und durch Lösen der
Verspannung des Wickeldorns (und die dadurch erfolgende Vereinzelung von
Trennscheiben, Formhülsen und Abstützelementen) sogleich vereinzelbar sind.
In einer bevorzugten Ausführungsform ist die radiale Erstreckung der Abstütz
elemente und der Trennscheiben gleich groß. Bei der abschließenden
mechanischen radialen Bearbeitung des Wickelkörpers müssen auf diese Weise
beim Ansetzen der Bearbeitungsmittel nicht bestimmte Ansatzpunkte getroffen
werden. Die mechanische Bearbeitung kann auf einem beliebigen Punkt der
Umfangsfläche des Wickelkörpers über den Abstützelementen an einem Ende
beginnen und irgendwo auf der Umfangsfläche der Abstützelemente am
anderen Ende auslaufen.
In einigen Anwendungsfällen kann es aber auch vorteilhaft sein, beim Einsatz
mehrerer Formhülsen die radiale Erstreckung der Abstützelemente größer als
die der Trennscheiben zu wählen. Dabei werden die kunstharzgetränkten
Fasern nur zwischen den Abstützelementen aufgewickelt, wodurch der
erzeugte Wickelkörper von vorneherein in axialer Richtung begrenzt und so der
Verbrauch an Fasern verringert wird.
Die kunstharzgetränkten Fasern werden bevorzugt in einem regelmäßigen
Wickelverbund unter gesteuerter Vorspannung im Kreuzverbund aufgewickelt.
Auf diese Weise kann der Verbund der Fasern untereinander und dadurch die
Homogenität und die Tragfähigkeit des fertigen Wickelkörpers noch erhöht
werden.
In vorteilhafter Weiterbildung der Erfindung wird zur Herstellung von Lager
schalen als Lager-Gleitschicht eine erste Schicht aus kunstharzgetränkten
PTFE- und/oder hochfesten Fasern gewickelt. Die Harztränkung der
aufzuwickelnden Fasern erfolgt in einem einfachen Arbeitsgang dadurch, daß
man die Fasern vor dem Aufwickeln auf den Wickeldorn durch ein mit festen
Schmiermitteln angereichertes Kunstharzbad laufen läßt. Auf eine solche erste
Schicht in Form einer Gleitschicht wird eine weitere Schicht aus kunstharz
getränkten Glasfasern als Tragschicht aufgewickelt. Für bestimmte
Anwendungsgebiete können aber auch mit Vorteil andere Verstärkungsfasern,
wie Kohlenstoff- oder Boronfasern, zum Einsatz kommen. Zur Ausbildung der
Lager-Gleitschicht werden bevorzugt verstärkte, gereckte PTFE-Fasern einge
setzt, wodurch sich die Verschleißfestigkeit dieser Schicht erhöhen läßt.
In einer ganz besonders bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung weisen die
Formhülsen eine sphärische Außenfläche auf und verbleiben, erneut vorteil
hafterweise, jeweils als konstruktives Element im Formkörper, wenn dieser von
der Wickelrolle abgezogen wird. Dabei werden bevorzugt die radialen Außen
flächen der Formhülsen, auf welche die kunstharzgetränkten Fasern aufge
wickelt werden, als Gleitflächen ausgebildet. Auf diese Weise wird, z. B. bei
der Herstellung von Gelenklagern, die einen Innenring mit kugelförmigem
Außendurchmesser und einen Außenring mit kugelförmiger Bohrung aufweisen,
das getrennte Herstellen eines Außenringes und die aufwendige Bearbeitung
seines kugeligen Innendurchmessers vermieden. Ebenso entfällt dabei eine
gesonderte Herstellung der Gleitschicht und deren nachträgliches Einbringen in
den kugeligen Innendurchmesser des Außenringes. Darüber hinaus wird das
Herstellen eines geteilten Außenrings bzw. das Sprengen des Außenrings und
das nachträgliche Einbringen des Innenrings vermieden, wodurch die Fertigung
z. B. eines Radial-Gelenklagers außerordentlich vereinfacht und verkürzt wird.
In einer bevorzugten Weiterbildung der Erfindung wird auf die Gleitfläche der
Formhülsen eine Gleitfolie oder ein geeignetes Gleitgewebe, z. B.
PTFE-Faser-Gewebe, aufgebracht, worauf dann die harzgetränkten Fasern
aufgewickelt werden. Hierdurch kaum das Aufbringen einer ersten Faserschicht
als Gleitschicht entfallen. Auf die Gleitfolie wird bei dieser Ausführungsform
sofort die Tragschicht aus kunstharzgetränkten Fasern aufgewickelt, wobei die
Gleitfolie im fertigen Formkörper verbleibt.
In einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung legen die axialen
Außenflächen der Trennscheiben bzw. die der Abstützelemente oder deren
Köpfe die fertigen axialen Endflächen der Formkörper fest. Damit können mit
einer entsprechenden Formgebung der axialen Außenflächen der Trennscheiben
bzw. der Abstützelemente beliebige komplementäre axiale Außenflächen der
Formkörper, die z. B. auch Hinterschneidungen aufweisen können, festgelegt
werden. Eine Bearbeitung dieser Flaschen in einem weiteren Arbeitsgang ist
nicht mehr erforderlich. Damit liegen nach der radialen Abarbeitung des
Wickelkörpers vollständig fertige Formkörper vor, deren radiale Innenfläche
durch die radialen Außenflächen der Formhülsen, deren axiale Endflächen
durch die entsprechenden Seitenflächen der Trennscheiben bzw. der Abstütz
elemente und deren radialer Außenumfang durch die radiale Erstreckung der
Trennscheiben bzw. der Abstützelemente definiert sind.
Die Erfindung wird nachfolgend anhand der Zeichnung im Prinzip beispiels
halber noch näher erläutert. Es zeigen
Fig. 1 einen Längsschnitt durch eine Prinzipdarstellung von Abstützelementen,
Trennscheiben und Formhülsen, die gerade zur Ausbildung eines Wickeldorns
zur Ausführung eines erfindungsgemäßen Verfahrens auf eine Drehwelle aufge
zogen werden;
Fig. 2 einen Längsschnitt durch einen mit Fasern bewickelten Wickeldorn,
wobei der Wickelkörper oberhalb der Längsachse der Drehwelle während der
radialen Abarbeitung und unterhalb der Längsachse in seinem radial abge
arbeiteten Zustand dargestellt ist, sowie
Fig. 3 im Querschnitt fertige, gewickelte Formkörper, die nach der radialen
Abarbeitung des Wickelkörpers voneinander und von den Trennscheiben bzw.
den Abstützelementen getrennt sind und von der Drehwelle abgezogen werden.
In den Figuren wird als Ausführungsbeispiel die Herstellung von Radial-Gelenk
lagern dargestellt.
Auf einer Drehwelle 1 werden zunächst Formhülsen 2 und Trennscheiben 3
abwechselnd aufgezogen (Fig. 1), wobei die Reihenfolge jeweils mit einem
Abstützelement 3 beginnt und endet. Die Abstützelemente 3 können hülsen
förmig ausgebildet sein, um den Abstand zu den an den Enden der Drehwelle
angebrachten Elementen der Spannvorrichtung 4 (Fig. 2) zu überbrücken. Mit
dieser Spannvorrichtung 4 werden die Abstützelemente 3′, Formhülsen 2 und
Trennscheiben 3 axial drehfest miteinander verspannt, so daß ein Wickeldorn 5
entsteht, dessen radiale Außenfläche 6, auf welche die Fasern aufgewickelt
werden sollen, nicht glatt, sondern profiliert ist. Die Form dieser Profilierung
wird durch die Gestalt der Formhülsen 2, Trennscheiben 3 und Abstütz
elemente 3′ festgelegt und kann somit den jeweiligen Erfordernissen zwanglos
angepaßt werden.
Im dargestellten Beispiel sind die radialen Außenflächen 7 der Formhülsen 2
sphärisch geformt und in Axialrichtung mit ebenen Endflächen 8 versehen. Die
Trennscheiben 3 umfassen einen radial innen angeordneten, rechteckigen Steg
9 und einen radial außenliegenden, zu den Formhülsen 2 hin axial über den
Steg 9 rechtwinklig hinausragenden Kopf 10. Hierbei ist die axiale Erstreckung
der Trennscheiben 3 so konfiguriert, daß sie dem Formkörper die gewünschte
axiale Kontur mit Hinterschneidungen gibt. In diese Hinterschneidungen können
später der Norm entsprechende Spann- oder Dichtelemente eingebracht
werden. Mit der radialen Innenfläche 11 der Stege 9 liegen die Trennscheiben
3 auf der Drehwelle 1 auf, während die axialen Außenflächen 12 der Stege 9
an den ebenen Endflächen 8 der Formhülsen 2 anliegen. Die axialen Außen
flächen 13 des Kopfes 10 einer Trennscheibe 3 verlaufen, ausgehend vom
Überstand über den Steg 9, zunächst in radialer Richtung senkrecht zur Längs
achse 14 der Drehwelle 1 und dann schräg zur von der benachbarten Formhülse
2 abgewandten Seite in die radiale Außenfläche 15 der Trennscheibe 3, so daß
in der axialen Endfläche 16 der zu wickelnden Formkörper 17 eine Hinter
schneidung ausgebildet wird. Die radiale Außenfläche 15 der Trennscheibe 3 ist
bei dem gezeigten Beispiel eben und parallel zur Längsachse 14 der Drehwelle
1.
Die axialen Außenflächen 13 der Köpfe 10 der Trennscheibe 3 entsprechen
komplementär der Soll-Form der axialen Endflächen 16 der Formkörper 17.
Mit ihrem Kopf 10 greifen die Trennscheiben 3 etwas über die Formhülsen 2,
wobei die axial außenliegenden und radial innenliegenden Kanten 18 des Kopfes
10 auf den sphärischen Außenflächen 7 der Formhülsen 2 anliegen. Im Bereich
der Formhülsen 2 entspricht die Ausbildung der Außenflächen (9′, 10′, 11′, 12′)
der Abstützelemente 3′ der der Trennscheiben 3.
Für jeden herzustellenden Kunststoff-Formkörper 17 ist jeweils eine Formhülse
2 vorgesehen. Die Außendurchmesser der Trennscheiben 3 und der Abstütz
elemente 3′ sind untereinander gleich und größer als der Durchmesser im
Scheitelpunkt 19 der ebenfalls untereinander gleich ausgebildeten Formhülsen
2. Die dargestellten Formhülsen 2 entsprechen den herkömmlichen Innen
ringen, wie sie zur Herstellung von Radial-Gelenklagern bisher üblicherweise
verwendet werden. Sie sollen als konstruktives Element, eben als Innenring, in
dem zu erzeugenden Formkörper 17 verbleiben. Die Formhülsen 2 können auch
ganz massiv oder als Hohlkörper ausgebildet sein.
Auf die zu einem Wickeldorn 5 verspannten Abstützelemente 3′, Trennscheiben
3 und Formhülsen 2 wird nun in einem ersten Wickelgang eine erste Schicht 20
aus z. B. kunstharzgetränkten verstärkten, gereckten PTFE- und aus hochfesten
Fasern gewickelt, die vor dem Aufwickeln in einem Epoxidharz-Bad getränkt
werden, das mit festen Schmierstoffen in Form von Graphitpulver angereichert
ist. Diese erste Schicht 20 bildet im ausgehärteten Zustand eine Lager
gleitschicht mit guten Gleiteigenschaften aus. Die Fasern dieser ersten Schicht
20 werden üblicherweise im Kreuzverbund (unter jeweils ca. 60° zur Längs
achse des Wickeldornes) und unter gesteuerter Vorspannung direkt auf bzw. um
die kugelförmige Gleitfläche der Formhülsen 2 gewickelt.
Alternativ zur Herstellung der Gleitschicht aus gewickelten kunstharz
getränkten Fasern könnte diese Gleitschicht auch in Form einer entsprechend
vorbereiteten, geeigneten Gleitfolie oder Gleitgewebe aufgebracht werden.
Auf diese erste Faserschicht 20 wird sodann eine zweite Schicht 21 von in
Epoxidharz getränkten Glasfasern aufgewickelt, die im ausgehärteten Zustand
eine Tragschicht ausbilden. Dabei werden die Glasfasern unter gesteuerter
Vorspannung im Kreuzverbund (unter ca. 45° zur Wickeldornlängsachse) bis
zum Erreichen eines vorgegebenen Außendurchmessers, der größer als die
radiale Ausdehnung der Trennscheiben 3 und Abstützelemente 3′ ist, gewickelt.
Nach Erreichen einer vorgegebenen Wickeldicke des Wickelkörpers 22 wird der
Wickelvorgang beendet und der entstandene Wickelkörper 22 durch Erhitzen
ausgehärtet. Anschließend wird er radial bis auf den Außenumfang der Abstütz
elemente 3′ und Trennscheiben 3 über die gesamte Länge des Wickelkörpers 22
mit einer Schleifscheibe 24 abgeschliffen (Fig. 2), wodurch die Formkörper 17
ihr radiales Sollmaß erhalten und dabei auch zugleich gegenseitig vereinzelt
werden.
Nun wird auch die axiale Verspannung des Wickeldorns 5 gelöst, wonach die
Formkörper 17 von den Abstützelementen 3′ und Trennscheiben 3 getrennt
werden können und die Radialgelenklager als fertige Einzelteile 23 vorliegen.
Eine zusätzliche Nacharbeitung der so gefertigten Radial-Gelenklager ist nicht
mehr erforderlich, da die Formhülsen 2 als konstruktive Elemente, nämlich als
Innenringe, in den sie umgebenden Außenringen aus gehärtetem, faser
verstärktem Kunstharz verbleiben, wobei die als Gleitschicht ausgelegte erste
Wickelschicht 20 gegenüber der jeweils zugewandten Formhülse 2 verdrehbar
ist.
Die so erzeugten Radial-Gelenklager weisen den Vorteil einer nahezu völligen
Wartungsfreiheit sowie bester Korrosionsbeständigkeit, weiterhin ein günstiges
Gewicht und günstige Gleiteigenschaften (niedrige Reibzahl) zwischen Innen
ring und Außenring, ferner eine große Schmutzunempfindlichkeit sowie eine
hohe Stoß- und Schlagfestigkeit und allgemein eine sehr gute Belastbarkeit
auf.
Nachfolgend wird ein Beispiel für die Herstellung von Kugelbuchsen-Gelenk
lagern einer Lagerbreite von 18 mm und eine Breite der aufgenommenen Stahl
buchse von 22 mm beschrieben:
Für die Herstellung werden 32 Formhülsen in Form von Kugelbuchsen mit
einem Kugelradius von 40,7 mm in Verbindung mit Distanzringen auf einen
Wickeldorn von 30 mm Durchmesser aufgesetzt und mittels einer Spannmutter
axial gegeneinander verspannt. Zuvor waren Dorn, Kugelbuchsen und Distanz
ringe sorgfältig gereinigt worden. Die Oberflächen der Kugelbuchsen und der
Distanzringe werden anschließend mit einem geeigneten Trennmittel behandelt.
Der Außendurchmesser (47 mm) der Distanzringe entspricht den gewünschten
Außendurchmessern der herzustellenden, auf den Kugelbuchsen aufsitzenden
Formkörper in Form von Kugelringen. Die Breite der Kugelringe und damit die
Lagerbreite (18 mm) wird durch seitlich an den Distanzringen angebrachte
ebene radiale Flächen festgelegt.
Beim Wickelvorgang wird die Kugelbuchse (bestehend aus einer Gleitschicht
und einer Tragschicht) gewickelt. Die Gleitschicht besteht dabei aus
PTFE-Verbundfäden, nämlich aus PTFE-Fasern, die mit Polyamid-Fasern (etwa
aus dem Werkstoff DACRON der Firma Dupont) verdrillt sind und eine
Endtexturierung von 660 den aufweisen. Diese PTFE-Verbundfäden werden mit
einem Epoxidharz auf Toluol-Basis (SINOTHERM 4301 der Firma
Hüttenes-Albertus) getränkt, das mit einem Zusatz von 12,5 Gew.-% Natur
graphit (wie er unter dem Handelsnamen Atoin 3033 im Handel erhältlich ist),
versehen ist. Die so mit Epoxidharz getränkten PTFE-Verbundfäden werden
anschließend mit einer konstanten Fadengeschwindigkeit von 48,73 m/min auf
die Kugelbuchsen aufgewickelt. Anschließend erfolgt ein Antrocknen in einem
Durchlaufofen während 20 min. bei 110°C.
Hiernach wird die Tragschicht aufgewickelt. Dazu werden Glasfaserfäden einer
Texturierung von 1.200 den, die ebenfalls mit einem Epoxidharz auf
Toluol-Basis (SINOTHERM 4301 der Firma Hüttenes-Albertus, aber ohne
Zusatz von Naturgraphit) getränkt wurden, in einem Kreuzverbund mit 60°
Wickelwinkel bei einer gleichmäßigen Wickelgeschwindigkeit von 48,73 m/min.
aufgewickelt. Nach Erreichen des gewünschten Außendurchmessers (47 mm)
wird anschließend noch eine geschlossene weitere Wickellage übergewickelt,
um einen Verbund der einzelnen Teile zwischen den Distanzringen herzustellen,
wobei ein Übermaß von ca. 1-2 mm gewickelt wird. Anschließend erfolgt ein
kurzes Antrocknen in einem Durchlaufofen, wonach sich eine Aushärtung in
einem Aushärteofen während 90 min. bei 90°C anschließt.
In einem anschließenden Bearbeitungsvorgang wird das ausgehärtete Verbund
rohr auf einem Schleifdorn auf Kugelbuchsen-Fertigmaß (47 mm) abgeschliffen.
Nach dem Lösen der Spannmutter können anschließend die einzelnen Gelenk
lager und Distanzringe vom Schleifdorn abgenommen werden.
Claims (10)
1. Verfahren zur Herstellung faserverstärkter Kunstharz-Formkörper, bei dem
kunstharzgetränkte Fasern auf einen Wickeldorn aufgewickelt werden und der
so erzeugte Wickelkörper durch Erhitzung ausgehärtet sowie anschließend
bearbeitet wird, dadurch gekennzeichnet, daß eine Formhülse (2) bzw. mehrere
jeweils durch eine Trennscheibe (3) getrennte Formhülsen (2) und als
beidseitiger axialer Abschluß Abstützelemente (3′) auf eine Drehwelle (1) auf
gezogen und auf dieser axial drehfest zu einem Wickeldorn (5) gegeneinander
verspannt werden, anschließend die kunstharzgetränkten Fasern bis zu einer
radialen Dicke des Wickelkörpers (22), die größer als die radiale Erstreckung
der Abstützelemente (3′) bzw. der Trennscheiben (3) ist, zwischen den Abstütz
elementen (3′) auf den Wickeldorn (5) aufgewickelt werden, sodann der Wickel
körper (22) nach seinem Aushärten radial zwischen den Abstützelementen (3′)
bis auf die Ausdehnung der Trennscheiben (3) bzw. der Abstützelemente (3′),
falls keine Trennscheibe (3) vorhanden ist, abgearbeitet und die Verspannung
gelöst wird und sodann der bzw. die einzelnen, voneinander getrennten Form
körper (17) von der Drehwelle (1) abgezogen wird/werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die radiale Er
streckung der Abstützelemente (3′) und Trennscheiben (3) gleich groß ist.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß bei Einsatz
mehrerer Formhülsen (2) die radiale Erstreckung der Abstützelemente (3′)
größer als die der Trennscheiben (3) ist.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, bei dem die kunstharz
getränkten Fasern in einem regelmäßigen Wickelverbund aufgewickelt werden,
dadurch gekennzeichnet, daß die kunstharzgetränkten Fasern unter gesteuerter
Vorspannung im Kreuzverbund aufgewickelt werden.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, bei dem zur Erzeugung von
Lagern auf den Wickeldorn zunächst eine erste Schicht von Fasern, die in
einem mit festen Schmiermitteln angereicherten Kunstharzbad getränkt sind,
zur Ausbildung einer Gleitschicht und sodann eine zweite Faserschicht zur
Ausbildung einer Tragschicht aufgewickelt werden, dadurch gekennzeichnet,
daß für die Ausbildung der Gleitschicht mit hochfesten Verstärkungsfasern
verdrillte gereckte PTFE-Fasern eingesetzt werden.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß
Formhülsen (2) mit einer sphärischen Außenfläche (7) eingesetzt werden.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß
beim Abziehen der Formkörper (17) von der Drehwelle (1) die Formhülsen (2)
jeweils als konstruktives Element in den Formkörpern (17) belassen werden.
8. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß
die radialen Umfangsflächen (7) der Formhülsen (2) als Gleitflächen
ausgebildet sind.
9. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß
auf die radiale Umfangsfläche der Formhülsen (2) vor dem Aufwickeln der
kunstharzgetränkten Fasern eine Gleitfolie (20) aufgebracht wird.
10. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß durch
die axialen Seitenflächen (13) der Trennscheiben (3) und Abstützelemente (3′)
die axialen Endflächen (16) und Konturen der Formkörper (17) festgelegt werden.
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