DE4218143C1 - - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft einen Mörtel zur Erstellung von
Stein-Mauerwerken mit einer Fugenstärke zwischen 3 und
12 mm. Ein entsprechender Mörtel wird nachstehend Schmal
fugenmörtel genannt.
Verschiedene Mörtel zum Vermauern von Mauersteinen gehören
zum Stand der Technik.
Ein konventioneller Mauermörtel besteht aus einem Binde
mittel sowie Sand als Zuschlag.
Auch sogenannte Leicht-Mauermörtel sind bekannt, die an
stelle des Sandes Leichtzuschläge wie Perlit enthalten.
Mit derartigen Mörteln werden Steine vermauert, wie sie
im Werk anfallen, das heißt Steine mit zum Teil erheblichen
Maßtoleranzen. Entsprechend werden die vorgenannten Mauer
mörtel in größeren Dicken ausgebracht, um Maßtoleranzen
auszugleichen. In Deutschland ist die Dicke der Mörtelfuge
für Normal-Mauermörtel mit 12 mm genormt.
Daneben sind auch sogenannte Dünnbettmörtel bekannt, und
zwar wiederum solche mit Sand als Zuschlag und solche
mit Leichtzuschlägen wie Perlit.
Der Dünnbettmörtel wird nach Art eines Klebers in Fugen
stärken zwischen 1 und 3 mm aufgetragen. Voraussetzung
für die Verwendung derartiger Dünnbettmörtel ist die Ver
arbeitung von plangeschliffenen Steinen, da der Kleber
- im Gegensatz zum Normal-Mauermörtel - keine Maßtoleranzen
der Steine ausgleichen kann, auch aufgrund seiner gegen
über einem Normal-Mauermörtel unterschiedlichen Ausbringung,
meist mit einem Zahnspachtel oder einem sogenannten Mörtel
schlitten.
Aus der DE 32 05 165 A1 ist eine Mörtelmischung für drei
schalige Hausschornsteine bekannt, die aus geblähtem Perlit
und/oder Vermiculit, Zement, Methylcellulose sowie einem
Porenbildner besteht. Eine solche Mörtelmischung wird
in den an einem Schornstein ausgebildeten Ringkanal einge
füllt und dient als Isoliermasse. Aus der DE 34 33 543 A1
ist ein Putz bekannt, der aus Portlandzement, Kalkhy
drat, Sand und geblähtem Perlit besteht. Ein solcher Putz
wird jedoch nur für Außenflächen verwendet. Dies gilt
auch für den Mörtel nach der DE 26 36 271 A1, der aus
expandiertem Perlit, Kalziumhydroxid, Zement und Tensid
besteht.
In der DE 36 20 413 A1 wird schließlich ein feuerfester
Fugenwerkstoff offenbart, der expandierbaren Vermiculit
enthält, der unter Betriebswärme aufblähen und die Fuge
ausfüllen soll.
Dies vorausgeschickt liegt der Erfindung die Aufgabe zu
grunde, einen Mörtel anzubieten, der einerseits die günsti
gen Eigenschaften eines Dünnbettmörtels (Klebers) auf
weist, andererseits aber auch die Verlegung von ungeschlif
fenen Steinen (mit entsprechenden Maßtoleranzen) ermög
licht.
Zur Schaffung eines derartigen Mörtels geht die Erfindung
von folgender Überlegung aus:
Die Verwendung und Verarbeitung eines Mörtels nach Art
eines Dünnbettmörtels hat den Vorteil, daß ein solcher
Mörtel eine hohe Eigenstandsfestigkeit aufweist. Anderer
seits lassen sich Maßtoleranzen der Steine beim Setzen
durch "Klopfen" auf die Steine nicht egalisieren. Die
Ursache hierfür liegt darin, daß sich bei Verwendung eines
Dünnbettmörtels mit Sand als Zuschlag dieser aufgrund
seiner hohen Festigkeit nicht zertrümmern läßt. Auch die
Verwendung von Sand in entsprechend feiner Fraktion führt
zu keinem befriedigenden Ergebnis, weil ein gewisses Sieb
spektrum des Zuschlags notwendig ist, um eine ausreichende
Festigkeit des Mörtels zu erhalten. Schließlich würde
der Mörtel bei einem "Klopfen" auf die Steine auch seitlich
herausquellen, was bei einem Dünnfugenmörtel aufgrund
der geringen Fugenstärke diese soweit herabsetzen würde,
daß kein ausreichender Halt der Steine mehr gegeben wäre.
Auch Dünnbettmörtel mit Leichtzuschlägen führen in diesem
Sinne zu keinen befriedigenden Ergebnissen, da die Leicht
zuschläge ausschließlich in Kornfraktionen kleiner 1 mm
eingesetzt werden und das Herausquellen des Mörtels beim
"Klopfen" auf die Steine aus den genannten Gründen uner
wünscht ist.
Wird jedoch - in Übereinstimmung mit dem erfindungsgemäßen
Vorschlag - ein Mörtel verwendet, der zur Ausbildung einer
Fugenstärke zwischen 3 und 12 mm vorgesehen ist, und ent
hält dieser Mörtel als Zuschlag einen Leicht-Zuschlag,
der unter mechanischer Krafteinwirkung zerstörbar ist,
so führt dies im Ergebnis dazu, daß einerseits Maßtoleran
zen durch "Klopfen" auf die Steine ausgeglichen werden
können (wie bei einem normalen Mauermörtel), andererseits
aber kein Herausquellen des Mörtels stattfindet (analog
wie beim Dünnbettmörtel), weil bei der Zerstörung des
Leichtzuschlags der entsprechend freiwerdende "Raum" inner
halb des Mörtels von den übrigen Mörtelbestandteilen,
insbesondere dem Bindemittel, eingenommen werden kann.
Voraussetzung dafür ist, daß der Zuschlag einen Kornanteil
aufweist, der größer ist als die Dicke der auszubildenden
Mörtelfuge. Diese muß nämlich nach dem Aufbringen des
Schmalfugenmörtels auf das gewünschte Maß gebracht werden,
was - in Übereinstimmung mit einem normalen Mauermörtel -
durch entsprechendes "Klopfen" (sogenanntes Stubben) auf
die Steine erfolgt.
In ihrer allgemeinsten Ausführungsform betrifft die Erfin
dung insoweit einen Mörtel zu Erstellung von Stein-Mauer
werken mit einer Fugenstärke zwischen 3 und 12 mm, vorzugs
weise 3 und 8 mm, bestehend aus mindestens
- - einem anorganischen, zumindest latenthydraulischen Binde mittel,
- - einem unter mechanischer Krafteinwirkung zerstörbaren, körnigen Zuschlag, und
- - einem die Klebewirkung der Mörtelbestandteile fördernden Zusatzmittel, wobei der Zuschlag einen Kornanteil aufweist, dessen mitt lerer Durchmesser größer ist als die Dicke der auszubil denden Mörtelfuge.
Das Bindemittel kann aus üblichen anorganischen Bindemitteln
wie Portlandzement bestehen. Der Portlandzement kann aber
auch durch andere Zemente oder hydraulische Aschen ganz
oder teilweise ersetzt werden.
Das die Klebewirkung der Mörtelbestandteile fördernde
Zusatzmittel ist wichtig, um eine Ausbringung des Mörtels
nach Art eines Dünnbettmörtels zu ermöglichen, ohne daß
der Mörtel "wegläuft". In diesem Sinne werden beispiels
weise Methylzellulose und Kalkhydrat vorgeschlagen.
Als körniger Zuschlag eignen sich in besonderem Maße glasig
poröse körnige Werkstoffe wie geblähter Perlit, Vermiculit
und/oder Bims und Schaumglas, gebrochenes sogenanntes
Foamglas sowie Blähton und Blähschiefer.
Derartige Leichtzuschläge weisen eine hohe offene und
geschlossene Porosität auf, besitzen aber nur eine be
schränkte Eigenfestigkeit, so daß sie schon bei relativ
geringen mechanischen Belastungen zerstört werden. Diesen
Effekt macht sich die Erfindung zunutze, um einerseits
während der Zerstörung des Leichtzuschlages die Stärke
der Mörtelfuge verringern zu können, andererseits aber
gleichzeitig ein seitliches Herausquellen des Mörtels
zwischen den Steinen zu verhindern, weil die übrigen Mörtel
bestandteile, insbesondere das Bindemittel, unmittelbar
das bei der Zertrümmerung entstehende Volumen des Leicht
zuschlags einnehmen. Damit ergibt sich insgesamt ein Mörtel
mit hoher Eigenstandsfestigkeit analog dem bekannten Dünn
bettmörtel.
Um die vorstehend genannten Effekte auch bei der Verarbei
tung von Steinen mit größeren Maßtoleranzen voll ausschöpfen
zu können, sieht eine Ausführungsform der Erfindung vor,
daß mindestens 50 Gew.-% des Zuschlaganteils an der Gesamt-
Trocken-Mörtelmasse einen mittleren Teilchendurchmesser
aufweisen, der größer ist als die Dicke der auszubildenden
Mörtelfuge.
"Größer" heißt dabei, daß beispielsweise zur Ausbildung
einer Mörtelfuge mit 6 mm der entsprechende Anteil des
Zuschlages in einer Kornfraktion größer 6 mm vorliegen
muß. Da die Mörtelfuge nicht immer absolut exakt einge
stellt werden kann, sollte die entsprechende Kornfraktion
des Zuschlages eine mittlere Teilchengröße von mindestens
dem 1,5-fachen der zu erstellenden Mörtelfuge aufweisen.
Die Kornfraktion des Zuschlages mit einer mittleren Teil
chengröße über der der auszubildenden Mörtelfuge kann
ohne weiteres auch 70% des Gesamt-Zuschlages ausmachen.
Daneben sollen aber auch kleinere Kornfraktionen - als
Füllstoffe - Verwendung finden. Die entsprechende Sieb
linie orientiert sich dabei vorzugsweise an der sogenannten
"Fuller-Parabel".
Je gröber der Zuschlag, umso größere Löcher im Mauerziegel
können überbrückt werden.
Dem erfindungsgemäßen Mörtel können auch weitere Zusätze,
wie Fasern, beispielsweise Papier-, Zellulose-, Glas-
oder Steinfasern zugemischt werden. Weiterhin ist der
Zusatz von Kork, Schaumkunststoff und dergleichen möglich.
Ebenso ist die Verwendung weiterer Zusätze, wie die Ver
wendung von Luftporenbildnern, beispielsweise Tensiden,
möglich, ohne den Kerngedanken der Erfindung zu verlassen.
Weitere Merkmale der Erfindung ergeben sich aus den Merk
malen der Unteransprüche sowie den sonstigen Anmeldungs
unterlagen.
Die Erfindung wird nachstehend anhand zweier Ausführungs
beispiele näher erläutert. In beiden Fällen dienen die
beschriebenen Schmalfugenmörtel zur Ausbildung von Fugen
mit einer Stärke von 4 mm.
Schmalfugenmörtel nach Beispiel 1:
1.1 Geblähter Perlit: 100 kg/m3 in einer Kornfraktion bis 6 mm, davon anteilig 50 Gew.-% in der Kornfraktion 4 bis 6 mm
1.2 Zement (Portlandzement 45 F): 500 kg/m3
1.3 Methylzellulose: 1,3 kg/m3
1.4 Luftporenbilder (Tensid): 0,4 kg/m3
1.5 Wasser: 295 kg/m3
Schmalfugenmörtel nach Beispiel 2:
2.2 Vermiculit: 100 kg/m3 in einer Kornfraktion bis 6 mm, davon 30 Gew.-% anteilig in einer Kornfraktion 4 bis 6 mm
2.2 Zement (Portlandzement 45 F): 630 kg/m3
2.3 Kalksteinmehl: 200 kg/m3
2.4 Mehtylzellulose: 1,0 kg/m3
2.5 Zellulosefasern: 0,5 kg/m3
2.6 Wasser: 375 kg/m3
Schmalfugenmörtel nach Beispiel 1:
1.1 Geblähter Perlit: 100 kg/m3 in einer Kornfraktion bis 6 mm, davon anteilig 50 Gew.-% in der Kornfraktion 4 bis 6 mm
1.2 Zement (Portlandzement 45 F): 500 kg/m3
1.3 Methylzellulose: 1,3 kg/m3
1.4 Luftporenbilder (Tensid): 0,4 kg/m3
1.5 Wasser: 295 kg/m3
Schmalfugenmörtel nach Beispiel 2:
2.2 Vermiculit: 100 kg/m3 in einer Kornfraktion bis 6 mm, davon 30 Gew.-% anteilig in einer Kornfraktion 4 bis 6 mm
2.2 Zement (Portlandzement 45 F): 630 kg/m3
2.3 Kalksteinmehl: 200 kg/m3
2.4 Mehtylzellulose: 1,0 kg/m3
2.5 Zellulosefasern: 0,5 kg/m3
2.6 Wasser: 375 kg/m3
Beide Schmalfugenmörtel können mit einem Mörtelschlitten
oder einer Mörtelpistole - wie ein Dünnbettmörtel - aus
gebracht werden. Durch leichtes Klopfen auf die Steine
der nächsten Steinreihe werden die das Fugenmaß übersteigen
den Anteile des Leichtzuschlages zertrümmert, ohne daß
der Mörtel seitlich zwischen den Steinen herausquillt.
Der Schmalfugenmörtel weist eine hohe Eigenstandsfestig
keit auf und erhärtet ähnlich wie der bekannte Dünnbett
mörtel. Aufgrund der Kornzertrümmerung des "Überkorns"
des Leichtzuschlages lassen sich übliche Maßtoleranzen
der Steine ausgleichen.
Claims (14)
1. Mörtel zur Erstellung von Steinmauerwerken mit einer
Fugenstärke zwischen 3 und 12 mm, bestehend aus min
destens:
1.1 einem anorganischen, zumindest latenthydraulischen Bindemittel,
1.2 einem, unter mechanischer Krafteinwirkung zerstör baren körnigen Zuschlag,
1.3 einen, die Klebewirkung der Mörtelbestandteile fördernden Zusatzmittel,
wobei der Zuschlag einen Kornanteil aufweist, dessen mittlerer Durchmesser größer ist als die Dicke der auszubildenden Mörtelfuge.
1.1 einem anorganischen, zumindest latenthydraulischen Bindemittel,
1.2 einem, unter mechanischer Krafteinwirkung zerstör baren körnigen Zuschlag,
1.3 einen, die Klebewirkung der Mörtelbestandteile fördernden Zusatzmittel,
wobei der Zuschlag einen Kornanteil aufweist, dessen mittlerer Durchmesser größer ist als die Dicke der auszubildenden Mörtelfuge.
2. Mörtel nach Anspruch 1, bei dem das Bindemittel aus
Portlandzement besteht.
3. Mörtel nach Anspruch 1 oder 2, bei dem das Zusatzmittel
aus Methylzellulose besteht.
4. Mörtel nach Anspruch 1 oder 2, bei dem das Zusatzmittel
aus Kalkhydrat besteht.
5. Mörtel nach einem der Ansprüche 1 bis 4, bei dem der
Zuschlag ein glasig-poröses körniges Material ist.
6. Mörtel nach einem der Ansprüche 1 bis 5, bei dem der
Zuschlag aus geblähtem Perlit, Vermiculit und/oder
Bims besteht.
7. Mörtel nach einem der Ansprüche 1 bis 6, bei dem min
destens 50 Gew.-% des Zuschlaganteils an der Gesamt-
Trocken-Mörtelmasse einen mittleren Teilchendurchmesser
aufweisen, der größer ist als die Dicke der auszubil
denden Mörtelfuge.
8. Mörtel nach Anspruch 7, bei dem mindestens 70 Gew.-%
des Zuschlaganteils an der Gesamt-Trocken-Mörtelmasse
einen mittleren Teilchendurchmesser aufweisen, der
größer ist als die Dicke der auszubildenden Mörtelfuge.
9. Mörtel nach einem der Ansprüche 1 bis 8 mit einem Faser
anteil als zusätzlichem Zuschlag.
10. Mörtel nach Anspruch 9, bei dem die Fasern Papier-,
Zellulose-, Glas- und/oder Steinfasern sind.
11. Mörtel nach einem der Ansprüche 1 bis 10, bei dem das
Bindemittel, bezogen auf die Gesamt-Trocken-Mörtelmasse,
in einem Masseanteil von 50 bis 90% vorliegt.
12. Mörtel nach einem der Ansprüche 1 bis 11, bei dem der
Masseanteil des Zuschlages an der Gesamt-Trocken-Mörtel
masse zwischen 10 und 50% beträgt.
13. Mörtel nach einem der Ansprüche 1 bis 12, bei dem der
Masseanteil des oder der Zusatzmittel an der Gesamt-
Trocken-Mörtelmasse bis 40% beträgt.
14. Mörtel nach einem der Ansprüche 9 bis 13, bei dem die
Fasern eine Länge zwischen 2 mm und 30 mm und einen
Durchmesser zwischen 10 µm und 500 μm aufweisen.
Priority Applications (3)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE4218143A DE4218143C1 (de) | 1992-06-02 | 1992-06-02 | |
EP93108638A EP0572933B1 (de) | 1992-06-02 | 1993-05-28 | Mörtel |
AT93108638T ATE129225T1 (de) | 1992-06-02 | 1993-05-28 | Mörtel. |
Applications Claiming Priority (1)
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DE4218143C1 true DE4218143C1 (de) | 1993-07-15 |
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Country Status (3)
Country | Link |
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EP (1) | EP0572933B1 (de) |
AT (1) | ATE129225T1 (de) |
DE (1) | DE4218143C1 (de) |
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-
1992
- 1992-06-02 DE DE4218143A patent/DE4218143C1/de not_active Expired - Fee Related
-
1993
- 1993-05-28 EP EP93108638A patent/EP0572933B1/de not_active Expired - Lifetime
- 1993-05-28 AT AT93108638T patent/ATE129225T1/de not_active IP Right Cessation
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