DE4216874C1 - - Google Patents
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Description
Die Erfindung geht aus von einer Kupplung zum lösbaren Verbinden
eines mit beweglichen Teilen arbeitenden chirurgischen Instru
ments für laparoskopische Operationen,
mit einem Griff entsprechend dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
In der modernen minimalinvasiven Chirurgie wird keine Eröffnung
des Operationsgebietes vorgenommen, sondern die für den Eingriff
erforderlichen Instrumente werden durch eine oder mehrere Trokarhülsen
in die Bauchhöhle eingeführt und unter Kontrolle eines ebenfalls
in die Bauchhöhle eingebrachten Endoskops oder unter Röntgen
beobachtung zur Durchführung der Operation gesteuert. Zur Durch
führung der Operationen werden verschiedenartige Instrumente
benötigt, beispielsweise Zangen, Nadelhalter, Scheren, Klammer
setzgeräte etc. Derartige Instrumente werden vom Operateur an
einem Griff gehalten und durch eine Druck- oder Schließbewegung
am Griff betätigt. Die am Griff vorgenommene Betätigung wird
durch die langgestreckten laparoskopischen Instrumente an die am
distalen Ende liegenden, beweglichen Instrumententeile, wie bei
spielsweise die Backen einer Zange, über eine Schub- oder Zug
stange oder einen Seilzug auf die beweglichen Instrumententeile
übertragen.
Dabei ist es wünschenswert, das eigentliche Instrument und den
Betätigungsgriff als gesonderte Teile bereitzustellen, da die
Instrumente häufig zur einmaligen Verwendung oder zur Verwendung
an einem Patienten vorgesehen sind, während der Betätigungsgriff
sterilisierbar und mehrfach verwendbar ist. Ferner ist es vor
teilhaft, ein großes Sortiment von Instrumenten bereitzuhalten
und das jeweils gewünschte mit einem Betätigungsgriff zu ver
sehen, wodurch der Aufwand insgesamt erniedrigt wird, da nicht
für jedes Instrument ein Griff angeschafft und bereitgehalten
werden muß. Die Verwendung jeweils eines neuen Instruments für
jeden Patienten hat auch aus hygienischer Sicht Vorteile, da das
Infektionsrisiko durch nicht genügend gereinigte und sterili
sierte Instrumententeile, die direkt mit dem Operationsraum in
Berührung kommen, entfällt.
Als Betätigungsgriff zur Handhabung laparoskopischer Instrumente
werden beispielsweise scheren- oder zangenartige Griffhebel
verwendet, deren Schließbewegung auf ein Stellelement in eine
Bewegung in Richtung der Instrumentenlängsachse und weiter auf
eine Schub- oder Zugstange im Instrument übertragen wird. Andere
typische Griffkonstruktionen benutzen gegeneinander verschieb
bare Griffscheiben, von denen die eine in der Handfläche des
Chirurgen liegt und die andere mit den Fingern ergriffen und
gegen die erste geschoben wird, wobei diese Schubbewegung durch
eine im Gehäuse des Griffs vorgesehene Übertragung in eine Zug
bewegung auf ein Stellelement umgewandelt werden kann. Zur Ver
bindung derartiger Betätigungsgriffe mit einem laparoskopischen
Instrument müssen einerseits das Gehäuse des Betätigungsgriffs
und das Instrumentenrohr des laparoskopischen Instruments und
andererseits das angetriebene Stellelement im Betätigungsgriff
mit der im Instrumentenrohr geführten Schubstange verbunden wer
den, die die auf den Griff ausgeübte und über das Stellelement
übertragene Kraft auf die beweglichen Instrumentenglieder über
trägt.
Eine Kupplung zum lösbaren Verbinden zwischen einem Griff und einem laparos
kopischen Instrument ist beispielsweise in DE 87 09 151 U1 be
schrieben. In der bekannten Vorrichtung wird ein Griffstück mit
einem Instrumenten- oder Katheterrohr verbunden, indem an dem
Griffstück befestigte Rasten an einer Verdickung am proximalen
Ende des Instrumentenrohres angreifen und die Verdickung am
Griffstück festhalten. Die Rasten sind biegbar und können so weit
zurückgebogen werden, daß sie die Verdickung freigeben, worauf
das Instrument in axialer Richtung aus dem Griffstück herausge
zogen werden kann. Das Zurückbiegen der Rasten erfolgt durch
Verschieben einer über den Rasten und dem Griffstück geführten
Hülse, die an Führungsflächen an den Rasten angreift und die
Rasten bei Verschieben der Hülse zur Freigabe des Instrumenten
rohres zurückbiegt. Eine gleichzeitige Verbindung des angetrie
benen Stellelements im Griff mit der Schubstange oder dem Seil
zug im Instrumentenrohr ist in dem beschriebenen Kupplungsmecha
nismus nicht vorgesehen.
Es ist Aufgabe der Erfindung, eine lösbare Kupplung zwischen
einem mit beweglichen Instrumentengliedern arbeitenden laparo
skopischen Instrument und einem Betätigungsgriff zu schaffen,
die sowohl konstruktiv einfach ausführbar als
auch für den Chirurgen beim Zusammenstecken einfach und sicher
handhabbar sein soll.
Diese Aufgabe wird mit dem Gegenstand
des Patentanspruchs 1 gelöst. Vorteilhafte Ausgestal
tungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen aufgeführt.
Die erfindungsgemäße Kupplung sieht zum Verbinden des angetrie
benen Stellelementes im Griff und der Schubstange im Instrumen
tenrohr ein erstes Riegelstück vor, das am proximalen Ende der
Schubstange angeordnet und in eine entsprechend geformte erste
Ausnehmung im Stellelement seitlich einschiebbar ist, um die
Schubstange gegen axiale Bewegung gesichert im Stellelement zu
befestigen. Zum Verbinden des Griffgehäuses mit dem Instrumen
tierrohr ist am distalen Ende des Gehäuses eine zweite Ausneh
mung vorhanden ist, in die ein am proximalen Ende am Umfang des
Instrumentierrohres vorspringendes zweites Riegelstück seitlich
einschiebbar ist, um das Instrumentenrohr gegen axiale Bewegung
gegen das Gehäuse zu sichern. Das Gehäuse und die Ausnehmungen
sind dabei so gestaltet, daß sie in wenigstens einem Seitenbe
reich, d. h. in Richtung quer zur Instrumenten- oder Grifflängs
achse, so weit offen sind, daß das Instrumentenrohr und die
Schubstange durch den offenen Seitenbereich seitlich in das
Gehäuse einführbar und dabei gleichzeitig die Riegelstücke in
ihre jeweilige Ausnehmung einschiebbar sind. Dadurch ist es
möglich, in einer einzigen Bewegung das laparoskopische Instru
ment aus seitlicher Richtung in das Griffgehäuse einzuschieben
und dabei gleichzeitig eine gegen axiale Bewegung gesicherte
Kupplung zwischen dem Instrumentenrohr und dem Griffgehäuse
einerseits und der Schubstange und dem Stellelement des Griffs
andererseits zu schaffen. Um das Instrumentenrohr und die Schub
stange in ihrer jeweiligen Ausnehmung gegen seitliche Bewegung
zu sichern und gleichzeitig die seitlich offenen Bereiche, durch
die das Instrumentenrohr mit der Schubstange in das Gehäuse und
die jeweiligen Ausnehmungen eingeschoben wurde, zu schließen,
ist eine verschiebbare Verschlußhülse vorgesehen, die nach dem
Einschieben des Instruments in den Griff über die offenen Sei
tenbereiche geschoben wird, um das Griffgehäuse in diesem Bereich
zu umschließen und dadurch die seitliche Beweglichkeit der Rie
gelstücke zu unterbinden.
In einer vorteilhaften Ausgestaltungsform (Anspruch 2) wird das erste Riegel
stück durch eine am proximalen Ende quer zur Schubstange befe
stigte erste Platte gebildet. Die erste Platte weist eine abge
rundete Außenkante auf, die so geformt ist, daß sie nach Ein
schieben in die angepaßt zur ersten Platte geformten ersten
Ausnehmung den offenen seitlichen Bereich des Gehäuses ergänzt.
Dadurch wird erreicht, daß die übergeschobene Verschlußhülse
außen am Gehäuse und in dessen offenen Bereich an der Außenkante
der ersten Platte anliegt, um diese so gegen seitliche Bewegung
zu sichern. Ausgehend von der Außenkante laufen die anschlie
ßenden Seitenkanten der ersten Platte aufeinander zu, so daß
sich ein sich verjüngendes Profil ergibt. Durch diese Gestaltung
läßt sich das erste Riegelstück einfach in die angepaßt geformte
erste Ausnehmung einführen und richtet sich dabei selbst aus.
In einer weiteren bevorzugten Ausgestaltungsform (Anspruch 3) wird das zweite
Riegelstück durch eine am proximalen Ende des Instrumentenrohres
seitlich vorspringende zweite Platte gebildet. Diese zweite
Platte weist quer zum Instrumentenrohr ebenfalls ein
sich verjüngendes Profil und eine abgerundete Außenkante auf.
Dadurch ist auch das zweite Riegelstück einfach und sich selbst
ausrichtend in die angepaßt geformte zweite Ausnehmung einführ
bar.
Durch die erfindungsgemäße Gestaltung von Griff und Instrument
wird ein schnell lösbares und verschließbares Kuppeln erreicht,
bei der der Chirurg oder das Hilfspersonal das Instrument in der
einen und den Griff in der anderen Hand hält und darauf beide
mit einer einzigen Bewegung seitlich ineinanderschiebt und die
Kupplung anschließend durch Überschieben der Verschlußhülse
sichert.
Es ist ein Vorteil der Erfindung, daß das Einschieben des In
struments unter vollständiger Sichtkontrolle des Benutzers er
folgt und dadurch eine sichere Handhabung ermöglicht.
Die Erfindung wird im folgenden anhand eines Ausführungsbei
spiels in den Zeichnungen näher erläutert; es zeigt
Fig. 1 einen Schnitt durch einen Griff und das proximale Ende
eines angekoppelten Instruments;
Fig. 2 einen Schnitt entlang der Linie 2 aus Fig. 1; und
Fig. 3 einen Schnitt entlang der Linie 3 aus Fig. 1.
Fig. 1 zeigt einen Griff und das proximale Ende eines angekop
pelten Instruments im Schnitt. Der Griff weist ein rückwärtiges,
kugelförmiges Element 38 auf, das in der Handfläche des Chir
urgen liegt, und weiter vorne vorstehende Greifelemente 36, die
mit den Fingern umfaßt und zur Betätigung des Griffs durch den
Chirurgen gegen das kugelförmige Element 38 verschoben werden.
Die dadurch ausgelöste Längsbewegung wird über Zahnstangen,
Zahnräder und weitere Zahnstangen in eine Zugbewegung des Stell
elements 40 gegenüber dem Gehäuse 30 des Griffs umgesetzt. Das
Stellelement 40 wird bei Betätigung des Griffs nach vorne ge
schoben, d. h. in der Darstellung von Fig. 1 nach unten bewegt.
Das Stellelement 40 ist an seinem distalen Ende mit einer ersten
Ausnehmung 42 versehen. In die erste Ausnehmung 42 ist ein er
stes Riegelstück 22, welches am distalen Ende einer Schubstange
20, 21 befestigt ist, eingeschoben und steht bezüglich axialer
Bewegung, d. h. Bewegung in Längsrichtung der Schubstange, in
formschlüssigem Eingriff mit der ersten Ausnehmung 42 am Stell
element 40.
Die Schubstange 20 ist in einem Instrumentenrohr 10 verschiebbar
geführt und weist bei 21 ein Kreuzprofil auf. Das Instrumenten
rohr 10 ist an seinem proximalen Ende mit einer Aufweitung ver
sehen, die als zweites Riegelstück 12 dient. Das zweite Riegel
stück 12 fügt sich in eine angepaßt geformte zweite Ausnehmung
32 am distalen Ende des Gehäuses 30 ein.
Zum Festlegen der Riegelstücke in ihrer jeweiligen Ausnehmung
ist eine Verschlußhülse 50 über den vorderen Bereich des Gehäu
ses 30 geschoben und bedeckt damit das erste Riegelstück 22 in
der ersten Ausnehmung 42 und das zweite Riegelstück 12 in der
zweiten Ausnehmung 32 und sichert die Riegelstücke dadurch gegen
Bewegung in seitliche Richtung, d. h. in Richtung aus den jewei
ligen Ausnehmungen heraus.
Fig. 2 zeigt eine Schnittdarstellung entlang der Linie 2 in
Fig. 1 im Bereich der zweiten Ausnehmung 32 und des zweiten
Riegelstücks 12. Die Aufweitung am proximalen Ende des Instru
mentenrohres 10 liegt als zweites Riegelstück 12 in der zweiten
Ausnehmung 32 am vorderen Ende des Gehäuses 30. Das zweite Rie
gelstück 12 weist eine abgerundete Außenkante 13 und davon aus
gehend sich verjüngende Seitenkanten 11 auf. Das zweite Riegel
stücke 12 liegt mit den Seitenkanten 11 an der komplementär
geformten zweiten Ausnehmung 32 an. Das Gehäuse 30 ist seitlich
offen gestaltet, so daß das Instrumentenrohr 10 mit dem zweiten
Riegelstück 12 bei geöffneter Verschlußhülse 50 seitlich in das
Gehäuse 30 in die zweite Ausnehmung 32 einschiebbar ist.
Die Schubstange 20 ist in dem im Gehäuse geführten Bereich mit
einem Kreuzprofil bei 21 gestaltet. Das Kreuzprofil der Schub
stange 20 setzt sich bis nahe an ihr proximales Ende fort, wo
anschließend an einen verdünnt ausgebildeten Bereich das erste
Riegelstück 22 angesetzt ist.
Die Kupplung ist in Fig. 3 im Bereich des ersten Riegelstücks
22 im seitlichen Schnitt entlang der Linie 3 aus Fig. 1 darge
stellt. Das erste Riegelstück 22 weist eine abgerundete Außen
kante 23 und aufeinander zulaufende Seitenkanten 21 auf, die in
der ersten Ausnehmung 42 des Stellelementes 40 anliegen. Über
das Gehäuse 30 ist die Verschlußhülse 50 geschoben, die außen
seitig an der Außenkante 23 des ersten Riegelstücks 22 anliegt.
Die Verschlußhülse 50 ist vorzugsweise aus festem Material wie
beispielsweise Kunststoff hergestellt und an die Form des Gehäu
ses 30 anpaßt, um bei geschlossener Hülse schlüssig am Gehäuse
30 anzuliegen.
Bei Betätigung des Griffs gleitet das erste Riegelstück 22 mit
seiner Außenkante 23 an der Innenseite der Verschlußhülse 50
entlang.
Die Kupplung wird gelöst, indem die Verschlußhülse 50 entlang
des Instrumentenrohrs 10 vom Gehäuse 30 abgeschoben wird und
anschließend das Instrumentenrohr 10 und die darin geführte
Schubstange 20 durch seitliche Bewegung, d. h. durch Bewegung
nach unten in der Darstellung der Fig. 2 und 3 aus ihren
Ausnehmungen herausgezogen wird. Im Bereich zwischen der ersten
Ausnehmung 42 und der zweiten Ausnehmung 32 ist das Gehäuse
seitlich wenigstens so weit geöffnet gestaltet, daß die Schub
stange 20 durch den geöffneten Bereich paßt. Im Bereich vor der
zweiten Ausnehmung 32 muß das Gehäuse wenigstens so weit geöff
net sein, daß das Instrumentenrohr 10 durch den geöffneten Be
reich einführbar ist.
Claims (3)
1. Kupplung zum lösbaren Verbinden eines mit beweglichen Tei
len arbeitenden chirurgischen Instruments für laparoskopi
sche Operationen, das ein Instrumentenrohr mit einer darin
verschieblich geführten Schubstange aufweist, mit einem
Griff, welcher ein Gehäuse und ein darin verschieblich ge
führtes, durch Betätigung des Griffs angetriebenes Stell
element aufweist, dadurch gekennzeichnet,
- (a) daß am proximalen Ende der Schubstange (20) ein erstes Rie gelstück (22) und am proximalen Ende des Instrumentenrohres (10) ein zweites Riegelstück (12) vorgesehen ist,
- . (b) daß am distalen Ende des Stellelementes (40) eine erste Aus nehmung (42) und am distalen Ende des Gehäuses (30) eine zweite Aus nehmung (32) vorgesehen ist, wobei die erste und die zweite Aus nehmung sowie das Gehäuse (30) in wenigstens einem Seitenbe reich seitlich so weit geöffnet gestaltet sind, daß das erste (22) und das zweite Riegelstück (12) jeweils seitlich, in Richtung quer zur Längsachse der Schubstange in die erste (32) bzw. in die zweite Ausnehmung (42) einschiebbar und dort gegen axia le Bewegung gesichert sind, und
- . (c) daß eine in Längsrichtung verschiebbare Verschlußhülse (50) über das Instrumentenrohr (10) und das Gehäuse (30) im Be reich der ersten (42) und der zweiten Ausnehmung (32) schieb bar ist, um das erste und das zweite Riegelstück (12, 22) gegen seitliche Bewegung in den ersten und zweiten Ausneh mungen festzuhalten.
2. Kupplung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das
erste Riegelstück (22) durch eine quer
zur Schubstange (20) verlaufende, am proximalen Ende
befestigte erste Platte gebildet wird,
deren Profil sich verjüngende Seitenkanten (21) ausgehend
von einer abgerundeten Außenkante (23) aufweist und die nach Ein
schieben in die an sie zum
formschlüssigen Eingriff angepaßt geformte erste Ausnehmung
(42) die Kontur des Gehäuses (30) fortsetzt.
3. Kupplung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß das zweite Riegelstück (12) durch eine
am proximalen Ende des Instrumentenrohres (10) vorspringende
zweite Platte gebildet wird, die quer zum Instrumentenrohr
(10) ein sich verjüngendes Profil und eine abgerundete Au
ßenkante (13) aufweist und die nach Einschieben
in die an sie zum formschlüssigen Ein
griff angepaßt geformte zweite Ausnehmung (32) die Kontur
des Gehäuses im seitlich geöffneten Bereich fortsetzt.
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