DE4216058A1 - Verfahren zur Korrektur der Lage einer Bezugsmarke - Google Patents
Verfahren zur Korrektur der Lage einer BezugsmarkeInfo
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Description
Die Erfindung geht aus von einem Verfahren zur Korrektur der Lage
einer Bezugsmarke nach der Gattung des Hauptanspruchs.
Es ist bekannt, zur Erfassung einer bestimmten Stellung einer Welle,
beispielsweise der Kurbelwelle oder der Nockenwelle einer Brenn
kraftmaschine, eine Geberscheibe mit wenigstens einer Bezugsmarke an
der betreffenden Welle zu befestigen und mittels eines feststehenden
Aufnehmers abzutasten. Das Passieren der Bezugsmarke am Aufnehmer
wird in einer nachfolgenden Auswerteschaltung erkannt, damit kann
die Stellung der Welle festgelegt werden.
Eine Vorrichtung, mit der die Winkelstellung einer Welle auf diese
Art ermittelt wird, ist beispielsweise aus der EP 01 88 433 bekannt.
Die dort beschriebene Geberscheibe weist eine Vielzahl gleichartiger
Markierungen und eine unterschiedliche Markierung auf, die als Be
zugsmarke dient. Aus der zeitlichen Abfolge gleichartiger Winkel
markenflanken wird die Bezugsmarke dann erkannt, wenn wenigstens ein
signifikanter Zeitunterschied auftritt.
Diese bekannte Einrichtung hat den Nachteil, daß insbesondere die
Winkelmarke, die die Bezugsmarke darstellt, besonders exakt ausge
führt sein muß, da sonst die Lage der Bezugsmarke nicht genau genug
festgelegt werden kann. Eine solche exakte Fertigung der Geber
scheibe ist jedoch kostenintensiv, außerdem können auch bei einer
sehr exakt gefertigten Geberscheibe infolge von Verschleißerschei
nungen Ungenauigkeiten auftreten.
Das erfindungsgemäße Verfahren mit den kennzeichnenden Merkmalen des
Hauptanspruchs hat demgegenüber den Vorteil, daß auch mit einer
weniger exakt gefertigten Geberscheibe die Bezugsmarke sehr genau
festgelegt werden kann, weiterhin können Ungenauigkeiten, die in
folge von Verschleißerscheinungen auftreten, laufend korrigiert
werden.
Dazu wird mit einem Sensor die Geberscheibe mit der Bezugsmarke
abgetastet und mit Hilfe eines oder mehrerer weiterer Sensoren bei
verbrennungsfreiem Betrieb der Zylinderdruck in Abhängigkeit vom
Kurbelwellenwinkel ermittelt und gespeichert. Aus diesem Zylinder
druckverlauf wird der Differenzdruckverlauf bestimmt, indem vom ab
gespeicherten Zylinderdruck ein durch Spiegelung an einer Spiegel
marke erhaltener gespiegelter Druckverlauf abgezogen wird.
Durch geeignete Verschiebung der Spiegelmarke wird eine Anzahl von
verschiedenen Differenzdruckverläufen erhalten, der Vergleich dieser
Druckverläufe miteinander ermöglicht die Festlegung des oberen Tot
punktes, da die Spiegelmarke, die sich am oberen Totpunkt befindet,
einen Differenzdruckverlauf ergibt, der nur wenig kleiner als Null
ist. Durch Identifizierung dieses Differenzdruckverlaufs läßt sich
somit der obere Totpunkt festlegen und damit die gemessene Lage der
Bezugsmarke korrigieren.
Aus dem Druckmaximum, das die im verbrennungsfreien Betrieb aufge
nommene Druckkurve aufweist, ließe sich die genaue Lage des OT eben
falls bestimmen, das Maximum verläuft jedoch üblicherweise recht
flach, so daß eine genaue Lagebestimmung schwierig ist. Dies ist
viel einfacher, wenn der Differenzdruckverlauf betrachtet wird.
Eine besonders vorteilhafte Auswertung der Differenzdruckverläufe
ist möglich, wenn diese in einem bestimmten Kurbelwellenwinkelbe
reich aufintegriert werden und die so erhaltenen Integrale mitein
ander verglichen werden.
Besonders vorteilhaft ist außerdem, daß das Verfahren zur Korrektur
der Lage einer Bezugsmarke in wählbaren Zeitabständen während des
Betriebes der Brennkraftmaschine durchgeführt werden kann, es ist
dazu lediglich festzustellen, wann sich ein Zylinder in verbren
nungsfreiem bzw. geschlepptem Betrieb befindet.
Durch die in den Unteransprüchen aufgeführten Maßnahmen lassen sich
weitere Vorteile des in Anspruch 1 beanspruchten Verfahrens erzie
len.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung darge
stellt und wird in der nachfolgenden Beschreibung näher erläutert.
Dabei zeigt Fig. 1 eine Einrichtung, mit der das erfindungsgemäße
Verfahren realisiert werden kann, in Fig. 2 sind verschiedene
Druckverläufe bzw. Differenzdruckverläufe über dem Kurbelwellen
winkel (in °KW) aufgetragen, in Fig. 3 ist ein Druckverlauf bei
verbrennungsfreiem Betrieb sowie zugehörige Differenzdruckverläufe
bei unterschiedlichen Spiegelmarken über der Zeit aufgetragen und in
Fig. 4 ist das Integral verschiedener
Differenzdruckverläufe über der Zeit aufgetragen und zum Vergleich
ein Druckverlauf im geschleppten Zylinder, also bei verbrennungs
freiem Betrieb.
Bei der in Fig. 1 abgebildeten Einrichtung, mit der das erfindungs
gemäße Verfahren zur Korrektur der Lage einer Bezugsmarke durchge
führt werden kann, ist mit 10 das Steuergerät bezeichnet, in dem
alle erforderlichen Berechnungen und Speichervorgänge ablaufen.
Diesem Steuergerät 10 werden alle benötigten Informationen zugeführt,
im Ausführungsbeispiel nach Fig. 1 sind die erfindungswesentlichen
Sensoren skizziert. Dabei stellt 11 einen Induktivsensor dar, der
eine mit einer Welle einer Brennkraftmaschine, beispielsweise der
Kurbelwelle 14 verbundene Geberscheibe 15 abtastet, die an ihrer
Oberfläche eine Vielzahl von gleichartigen Marken 12 sowie eine, als
wenigstens eine fehlende Marke ausgebildete Bezugsmarke 13 aufweist.
Bei Bedarf sind mehrere voneinander unterscheidbare oder gleichar
tige Bezugsmarken möglich, ihre Zahl kann beispielsweise der Zylin
derzahl oder der halben Zylinderzahl entsprechen.
Wenn sich die Kurbelwelle 14 dreht, werden im Induktivsensor 11 beim
Vorbeilaufen der Markierungen 12 Spannungen induziert, diese werden
nach einer Signalaufbereitung im Steuergerät 10 ausgewertet, dabei
lassen sich aus den zeitlichen Abständen der einzelnen Impulse in
bekannter Weise sowohl die Drehzahl der Kurbelwelle 14 als auch die
Lage der Bezugsmarke 13 bestimmen.
Die Bezugsmarke 13 legt die Stellung der Kurbelwelle 14 eindeutig
fest, sie ist üblicherweise dem oberen Totpunkt eines Zylinders der
Brennkraftmaschine fest zugeordnet, d. h. bei erkannter Bezugsmarke
besteht ein bestimmter Kurbelwellenwinkel-Abstand zum oberen Tot
punkt.
Im Steuergerät 10 werden außer dem vom Induktivsensor gelieferten
Signal weitere Signale ausgewertet, es sind dies beispielsweise die
Fahrpedalstellung, der Saugrohrdruck oder eine Temperatur, diese
Signale werden mit Hilfe von Sensoren 16, 17 und 18 sowie gegebenen
falls von weiteren Sensoren, die hier nicht dargestellt sind, gelie
fert.
Ein Drucksensor 19 ist einem Zylinder 20 der nicht dargestellten
Brennkraftmaschine zugeordnet und mißt den in diesem Zylinder 20
herrschenden Brennraumdruck. Es kann auch vorgesehen sein, daß jedem
Zylinder ein solcher Drucksensor zugeordnet ist, so daß der Brenn
raumdruck in jedem Zylinder ermittelbar ist. Das Ausgangssignal des
Drucksensors 19 bzw. der weiteren nicht dargestellten Drucksensoren
wird ebenfalls dem Steuergerät zugeführt und von diesem ausgewertet.
In Abhängigkeit von den verarbeiteten Signalen steuert das Steuer
gerät 10 die Brennkraftmaschine, in Fig. 1 ist dies durch einen
Ausgang 21 des Steuergerätes 10 symbolisiert.
In Fig. 2 ist der Druck p bzw. der Differenzdruck d für verschie
dene Bedingungen über den Kurbelwellenwinkel KW (in Grad) aufgetra
gen. Dabei stellt die Kurve A den Druckverlauf bei normaler Verbren
nung dar. Das Maximum der Kurve A liegt etwa 15° Kurbelwellenwinkel
nach dem oberen Totpunkt OT.
In Kurve C ist der Druckverlauf in einem Zylinder aufgetragen für
den Fall, daß keine Verbrennung stattfindet, also beispielsweise im
geschleppten Betrieb der Brennkraftmaschine. In diesem Fall liegt
das Maximum den Druckkurve etwa beim oberen Totpunkt OT, aus ther
modynamischen Gründen etwas davor.
Zur Ermittlung des Differenzdrucks, also des Drucks, der durch die
Verbrennung verursacht wird, sind zwei Möglichkeiten gegeben. Eine
Möglichkeit besteht darin, eine Spiegelmarke SM in den Bereich des
oberen Totpunkt OT bzw. exakt an den OT zu legen und die Druckkurve
A an dieser Spiegelmarke zu spiegeln. Kurve B gibt den Zusammenhang
an. Der Differenzdruck wird entweder aus der Differenz zwischen der
Kurve A und der Kurve C ermittelt, es ergibt sich dann ein Verlauf
des Differenzdrucks, der mit D bezeichnet ist.
Wird dagegen die Differenz zwischen den Kurven A und B gebildet, er
gibt sich ein Differenzdruck, der durch die Kurve E charakterisiert
wird. Die Differenzdruckermittlung mit Hilfe einer Spiegelmarke SM,
die sich im oberen Totpunkt befindet, erlaubt eine präzise Bestim
mung dieses Differenzdrucks, denn ohne Verbrennung würde die Druck
kurve, wie in C dargestellt, symmetrisch um den oberen Totpunkt OT
liegen. Diese Symmetrie der Druckkurve in verbrennungsfreiem Betrieb
wird erfindungsgemäß ausgenutzt, um die exakte Lage des oberen Tot
punktes zu bestimmen, es läuft dabei folgendes Verfahren ab:
Im Steuergerät 10 wird aus den von den einzelnen Sensoren geliefer
ten Daten erkannt, wenn sich einer oder mehrere Zylinder der Brenn
kraftmaschine in verbrennungsfreiem Zustand bzw. in geschlepptem Zu
stand befinden. Dies ist der Fall im Schubbetrieb, bei abgeschalte
ter Einspritzung oder bei abgeschalteter Zündung. Es wird dann der
Differenzdruckverlauf des bzw. der geschleppten Zylinder ermittelt,
nach dem in Fig. 2 dargestellten Prinzip der Differenzdruckermitt
lung mit Hilfe einer Spiegelmarke.
Die Spiegelmarke befindet sich dabei an einer Stelle bzw. wird an
eine Stelle gelegt, von der angenommen wird, daß sie etwa mit dem
oberen Totpunkt OT zusammenfällt.
Nachdem der erste Differenzdruckverlauf aufgenommen ist, wird die
Lage der Spiegelmarke verändert, wobei eine solche Veränderung bei
spielsweise um ein oder mehrere Inkremente erfolgen kann und jeweils
der Differenzdruck erfaßt und abgespeichert wird.
Im nächsten Schritt wird die Spiegelmarke in die andere Richtung
verschoben, wobei die Meßwerte symmetrisch zur ersten Lage der Spie
gelmarke liegen sollen.
Auf die Kurbelwellenstellung bezogen wird die Spiegelmarke zunächst
in eine Lage gelegt, die etwa dem oberen Totpunkt entspricht, danach
wird sie zunächst in Richtung spät (auf die Nomenklatur bei der Zün
dung bezogen) verschoben und danach in Richtung früh, wobei in jeder
Lage der Spiegelmarke ein Differenzdruckverlauf aufgenommen wird.
In Fig. 3 sind fünf verschiedene Differenzdruckverläufe aufgetra
gen, wobei die Kurve F den Differenzdruck wiedergibt, der bei Lage
der Spiegelmarke in der Nähe des oberen Totpunktes erhalten wird,
diese Spiegelmarke ist die in der richtigen Lage, die zur Korrektur
verwendet werden kann, während die Kurven G und H eine Verschiebung
nach spät und die Kurven J und K eine Verschiebung nach früh
aufweisen. Der Differenzdruck nach F weicht über die Zeit betrachtet
nur geringfügig von seinem konstanten Wert bzw. von Null ab, während
die Differenzdrücke, die mit einer Spiegelmarke an der falschen
Stelle aufgenommen wurden, größere Abweichungen aufweisen.
Zum Vergleich ist in Fig. 3 mit Kurve C der Druckverlauf selbst in
Abhängigkeit von der Zeit aufgetragen, also p(t).
Voraussetzung, daß das beschriebene Verfahren ordnungsgemäß funk
tioniert, ist, daß ausgehend von einer eventuell falschen Anfangslage
der Spiegelmarke die symmetrische Verstellung der Spiegelmarke über
einen Bereich erfolgt, der größer ist als der zu erwartende Fehler
bei der Bezugsmarkenfestlegung.
Werden die Kurven F, G, H, E, K in einem Kurbelwellenwinkelbereich,
der etwa zwischen dem oberen Totpunkt OT und 80° KW liegt, aufinte
griert, können die erhaltenen Integralwerte dazu benutzt werden, die
richtige Lage der Spiegelmarke und damit die richtige Lage des obe
ren Totpunktes bzw. die richtige Lage der Bezugsmarke zu erkennen.
Ist die Spiegelmarke an der richtigen Stelle, muß der Wert des Inte
grales minimal sein, unter Berücksichtigung von thermodynamischen
Verlusten der Brennkraftmaschine muß der Wert des Integrales leicht
negativ sein.
Die zu den in Fig. 3 abgebildeten Differenzdruckverläufen
gehörenden Differenzdruckintegrale sind in Fig. 4 dargestellt, das
zur richtigen Lage der Spiegelmarke gehörende Integral, das sich
durch den kleinsten Integralwert auszeichnet, ist mit L bezeichnet,
wobei sich dieses Integral durch Aufintegrierung der Kurve F nach
Fig. 3 ergibt und für die richtige Lage der Spiegelmarke rehalten
wird.
Ist über die richtige Lage der Spiegelmarke der obere Totpunkt OT
erkannt, besteht die Möglichkeit, die Lage der Bezugsmarke zu korri
gieren, da der Abstand zwischen Bezugsmarke und oberen Totpunkt de
finiert vorgegeben ist.
Claims (8)
1. Verfahren zur Korrektur der Lage einer Bezugsmarke, die einer be
stimmten Stellung einer Brennkraftmaschine, vorzugsweise dem oberen
Totpunkt zugeordnet ist und von einem Aufnehmer abgetastet wird und
in einer zugehörigen Auswerteeinrichtung einen Erkennungsimpuls aus
löst, dadurch gekennzeichnet, daß der Brennraumdruckverlauf in we
nigstens einem Zylinder der Brennkraftmaschine bei verbrennungs
freiem Betrieb in Abhängigkeit vom Kurbelwellenwinkel ermittelt und
gespeichert und an einer durch den Kurbelwellenwinkel bestimmten
Spiegelmarke gespiegelt wird und der gespiegelte Druckverlauf vom
gespeicherten Brennraumdruckverlauf abgezogen wird, zur Bestimmung
eines ersten Differenzdruckverlaufs, daß weitere Differenz
druckverläufe bei unterschiedlichen Lagen der Spiegelmarke bestimmt
werden und die Differenzdruckverläufe miteinander verglichen werden,
und die Lage der Spiegelmarke, bei der der Differenzdruck um einen
vorgebbaren kleinen Wert von Null verschieden ist, den oberen Tot
punkt definiert und zur Korrektur der Lage der Bezugsmarke verwendet
wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Lage
der Spiegelmarke über einen vorgebbaren Bereich verschiebbar ist und
dieser Bereich größer ist als die maximal zu erwartende Ungenauig
keit der Lage der Bezugsmarke.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die
Spiegelmarke zunächst in die Mitte des Bereiches gelegt wird und
dann symmetrisch in die eine und die andere Richtung verschoben wird
und bei jeder Lage der Spiegelmarke der Differenzdruck ermittelt
wird.
4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Ver
schiebung der Spiegelmarke jeweils um ein Inkrement erfolgt.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeich
net, daß die für verschiedene Spiegelmarken ermittelten Differenz
druckverläufe integriert werden und die Integrale miteinander ver
glichen werden und der obere Totpunkt in Abhängigkeit dieser Inte
grale erkannt wird.
6. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Inte
gration in einem bestimmten Kurbelwellenwinkelbereich erfolgt, vor
zugsweise im Bereich zwischen dem oberen Totpunkt und 80° Kurbel
wellenwinkel.
7. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche 1 bis 6, da
durch gekennzeichnet, daß die Korrektur bei jeder erkannten und eine
vorgebbare Zeitdauer überschreitenden verbrennungsfreien Phase er
folgt.
8. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch ge
kennzeichnet, daß die Auswertung im Steuergerät der Brennkraftma
schine erfolgt.
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