DE4215739A1 - Verfahren und Vorrichtung zum Beschicken und Entnehmen von mit einer Materialbahn bewickelten Rollen in einer Maschine zum Verarbeiten der Materialbahn, insbesondere einer Druckmaschine - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zum Beschicken und Entnehmen von mit einer Materialbahn bewickelten Rollen in einer Maschine zum Verarbeiten der Materialbahn, insbesondere einer DruckmaschineInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrich
tung zum Beschicken und Entnehmen von mit einer Materi
albahn bewickelten Rollen in einer einen Rollenträger
aufweisenden Maschine zum Verarbeiten der Materialbahn,
insbesondere einer Druckmaschine.
Die Erfindung wird im folgenden anhand einer Druckma
schine in Verbindung mit Papierrollen beschrieben. Die
Rollen werden auch als Wickel oder Wickelrollen be
zeichnet. Derartige Rollen können eine Papierbahn einer
gewissen Länge aufnehmen. Grenzen sind hier durch einen
maximalen Durchmesser und ein maximales Gewicht gege
ben. Aufgrund immer schneller arbeitender Druckmaschi
nen, die durchaus Geschwindigkeiten von mehreren hun
dert bis etwa tausend m/min. erreichen können, ergibt
sich die Notwendigkeit, einen Rollenwechsel in immer
kürzeren Abständen vornehmen zu müssen. Während die
Beschickung der Druckmaschine mit neuen Papierrollen
heute in den meisten Fällen bereits automatisch er
folgt, wird die Entnahme der leeren Papierrollen, d. h.
der Papierrollen, die vollständig oder bis auf einen
gewissen Papierrest abgewickelt sind, oft noch manuell
vorgenommen. Hierbei werden die leeren Papierrollen von
Hand aus dem Rollenträger entfernt und beispielsweise
in einem Behälter gesammelt.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren
und eine Vorrichtung anzugeben, mit denen Rollen mög
lichst schnell und im wesentlichen automatisch in die
und aus der Maschine verbracht werden können, wobei die
Vorrichtung bei bereits bestehenden Maschinen nachrüst
bar sein soll.
Hierzu weist das Verfahren die folgenden Schritte auf:
- - Heranführen einer vollen Rolle auf einem Muldenwa gen in einen in einer Ausgangsposition befindlichen Beschickungswagen,
- - Einfahren des Beschickungswagens in den Rollenträ ger in eine erste Position,
- - Entnehmen einer leeren Rolle und Übergeben der lee ren Rolle an den Beschickungswagen,
- - Verfahren des Beschickungswagens in der gleichen Richtung in eine zweite Position und Einbringen der vollen Rolle in den Rollenträger,
- - Verfahren des Beschickungswagens zu der Ausgangspo sition, in der der Beschickungswagen im wesentli chen zeitgleich mit einer vollen Rolle beladen und die leere Rolle entfernt wird.
Mit dem neuen Verfahren lassen sich also sehr kurze
Taktzeiten realisieren. In der Ausgangsposition kann
der Beschickungswagen gleichzeitig be- und entladen
werden. Dies wird dadurch gefördert, daß die volle Rol
le und die leere Rolle auf unterschiedlichen Positionen
abgelegt sind. Die Bewegung des Beschickungswagens in
den Rollenträger hinein und wieder hinaus wird jedesmal
ausgenutzt, d. h. beim Hineinfahren nimmt der Beschickungs
wagen eine volle Rolle mit in den Rollenträger
hinein, und beim Hinausfahren nimmt der Rollenträger
eine leere Rolle hinaus. Zwischen dem Entnehmen der
leeren Rolle und dem Beschicken einer vollen Rolle ist
zwar zeitlich ein kleiner Unterschied, und auch der
Beschickungswagen muß zwischen diesen beiden Vorgängen
um eine kleine Strecke bewegt werden. Trotzdem läßt
sich der Entnahme- und Beschickungsvorgang innerhalb
der gleichen Taktzeit abwickeln wie der Be- und Entla
devorgang des Beschickungswagens. Trotz der Verwendung
einer gemeinsamen Einrichtung, des Beschickungswagens,
sind die Schritte der Zufuhr der Rolle zum Rollenträger
und der Abfuhr der Rolle von der Maschine weitgehend
entkoppelt. Die gemeinsame Verwendung des Beschickungs
wagens für die Zufuhr und die Abfuhr der Rollen aus dem
Maschinenbereich hat aber den Vorteil, daß der an die
ser Stelle ohnehin nur in beschränktem Maße zur Verfü
gung stehende Raum gut ausgenutzt wird. Trotz dieser
doppelten Ausnutzung des Beschickungswagens wird aber
im übrigen das Heranführen neuer voller Rollen durch
den Abtransport der leeren Rollen, nicht gestört oder
behindert. Die Bewegung des Beschickungswagens zum Rol
lenträger hin und wieder zurück ist ohnehin notwendig.
Mit Vorteil wird der Beschickungswagen zur Entnahme der
leeren Rollen angehoben und abgesenkt. Man verhindert
hierdurch, daß die leere Rolle, die, insbesondere wenn
sie nur teilweise abgewickelt ist, ein beträchtliches
Gewicht aufweisen kann, über eine größere Strecke fällt
und den Beschickungswagen beschädigt.
Hierbei ist von Vorteil, daß die leere Rolle vor dem
Absenken auf dem Beschickungswagen festgeklammert wird.
Kräfte, die bei der Bewegung des Beschickungswagens
entstehen, können dann nicht dazu führen, daß die leere
Rolle vom Beschickungswagen herunterrollt.
Vorteilhafterweise wird die leere Rolle vor dem Lösen
aus dem Rollenträger auf dem Beschickungswagen festge
klammert. Hierdurch wird verhindert, daß sich die Rolle
beim Herausziehen der Pinolen des Rollenträgers in axi
aler Richtung verschiebt und an einer Pinole hängen
bleibt. Die leere Rolle wird so mit einer hohen Zuver
lässigkeit gelöst.
Auch ist bevorzugt, daß zumindest ein die leere Rolle
aufnehmendes Teil des Beschickungswagens vor dem Auf
nehmen der leeren Rolle im wesentlichen gleichmäßig zur
axialen Mitte der leeren Rolle ausgerichtet wird. Diese
Verfahrensweise ist besonders dann von Vorteil, wenn
Rollen unterschiedlicher axialer Länge verwendet wer
den. Die Ablagemulde befindet sich dann immer unter dem
axialen Mittelpunkt, d. h. dem Schwerpunkt der leeren
Rolle, und ist im übrigen im wesentlichen gleichmäßig
auf beiden Seiten des Schwerpunktes ausgerichtet.
Bevorzugterweise wird die leere Rolle auf einer Bahn
abtransportiert, die kreuzungsfrei zur Bewegungsbahn
des Muldenwagens verläuft. Durch diese Zwangsführung
ist eine große Störsicherheit gegeben. Es kann nicht zu
Kollisionen kommen, auch wenn die Bewegungsabläufe von
Muldenwagen und leerer Rolle nicht genau aufeinander
abgestimmt sind.
Hierzu ist bevorzugt, daß die leere Rolle zunächst an
gehoben und dann in einem oberhalb eines Raumes, in dem
sich der Muldenwagen bewegt, angeordneten Raum zu einer
Abladeposition bewegt wird. Die Bewegung von Muldenwa
gen und leerer Rolle erfolgen damit praktisch in zwei
Ebenen, so daß hier keine Störungen auftreten können.
Die erfindungsgemäße Vorrichtung ist ausgerüstet mit
einem Beschickungswagen, der eine Ablagemulde und eine
Aufnahme für einen Muldenwagen aufweist und der zwi
schen einer ersten Position, in der eine leere Rolle
vom Rollenträger zum Beschickungswagen wechseln kann,
einer zweiten Position, in der eine volle Rolle vom
Beschickungswagen zum Rollenträger wechseln kann und
einer Ausgangsposition, in der eine volle Rolle auf den
Beschickungswagen gebracht und eine leere Rolle vom
Beschickungswagen entfernt werden kann, verfahrbar ist,
und mit einer Greifvorrichtung, die auf einer in einer
vorbestimmten Höhe angeordneten Laufbahn von einer Ab
ladeposition in eine Greifposition oberhalb der Ablage
mulde des in der Ausgangsposition befindlichen Be
schickungswagens verfahrbar und dort auf den Be
schickungswagen absenkbar und wieder anhebbar ist, um eine
in der Ablagemulde befindliche leere Rolle zu ergrei
fen.
Die Vorrichtung weist also im Prinzip drei getrennte
Transportmittel auf, nämlich erstens den Muldenwagen
zum Heranführen frischer Rollen aus einer Ladeposition
auf den Beschickungswagen, zweitens die Greifvorrich
tung zum Abtransport leerer Rollen vom Beschickungswa
gen und drittens den Beschickungswagen selbst. Dieser
hat die Aufgabe, auch die leeren Rollen wieder aus dem
Bereich des Rollenträgers herauszubringen. In der aus
erster und zweiter Position zusammengefaßten Beschic
kungsposition, die tatsächlich zwei verschiedene Stel
lungen des Beschickungswagens umfaßt, wird nicht nur
eine volle Rolle vom auf dem Beschickungswagen befind
lichen Muldenwagen in den Rollenträger eingebracht,
sondern auch eine leere Rolle aus dem Rollenträger ent
fernt. Dadurch, daß die Greifvorrichtung auf einer
Laufbahn angeordnet ist, ist sie zwangsgeführt. Die
Laufbahn ist in einer derartigen Höhe angeordnet, daß
eine Bewegung des Muldenwagens und des Beschickungswa
gens, auch mit aufgeladener Rolle, nicht gestört wird.
Eine derartige Laufbahn mit Greifvorrichtung läßt sich
auch in bestehenden Druckereien leicht nachrüsten. Sie
kann beispielsweise an der Decke des Betriebsgebäudes
aufgehängt werden. Die Zeiten, die zum Wechseln einer
Rolle notwendig sind, können kurz gehalten werden, da
im wesentlichen gleichzeitig mit dem Heranführen einer
neuen bzw. vollen Rolle die alte bzw. leere Rolle ent
sorgt werden kann.
Der Muldenwagen ist vorzugsweise auf Schienen verfahr
bar, die sich in der Ausgangsposition auf dem Beschickungs
wagen fortsetzen. In der Ausgangsposition kann der
Muldenwagen also auf Schienen bis auf den Beschickungs
wagen fahren, was eine sehr einfache Bewegungssteuerung
des Muldenwagens erlaubt.
Mit Vorteil ist die Aufnahme für den Muldenwagen näher
zum ausgangspositionsseitigen Ende der Bewegungsbahn
des Beschickungswagens als die Ablagemulde angeordnet.
Damit läßt sich relativ problemlos bei der Bewegung des
Beschickungswagens in eine Richtung sowohl eine leere
Rolle aus dem Rollenträger entnehmen als auch eine vol
le Rolle in den Rollenträger hineintransportieren. Da
die leere Rolle kleiner ist als die volle Rolle und der
Beschickungswagen beim Transport der leeren Rolle aus
dem Rollenträger hinaus abgesenkt ist, taucht die leere
Rolle unter der vollen Rolle hindurch, ohne daß es zu
Kollisionen kommt.
Auch ist von Vorteil, daß der Muldenwagen quer zur Be
wegungsrichtung des Beschickungswagens auf diesem ver
fahrbar ist. Gegebenenfalls kann der Muldenwagen von
beiden Seiten auf dem Beschickungswagen verfahren wer
den, so daß ein Muldenwagen mit einer vollen Rolle be
reits in einer Wartestellung bereitstehen kann, während
der leere Muldenwagen vom Beschickungswagen herunterge
fahren wird. Damit sind die Bewegungen von Muldenwagen,
Beschickungswagen und Greifvorrichtung weitgehend ent
koppelt.
Bevorzugterweise weist der Beschickungswagen eine quer
zur Axialrichtung der Rollen bewegbare Klammer auf, die
der Ablagemulde benachbart ist. Mit einer derartigen
Klammer läßt sich die aus dem Rollenträger zu entneh
mende Rolle mit einer Kraft beaufschlagen, um sie vom
Rollenträger zu lösen. Weiterhin kann die Klammer die
leere Rolle bei der Bewegung des Beschickungswagens
festhalten.
Vorteilhafterweise ist die Ablagemulde und gegebenen
falls die Klammer quer zur Bewegungsrichtung des Be
schickungswagens auf dem Beschickungswagen verfahrbar.
Die Position der Ablagemulde läßt sich dann an die axi
ale Länge der leeren Rolle anpassen, so daß die Ablage
mulde im wesentlichen unter der axialen Mitte der lee
ren Rolle positioniert werden kann.
Hierzu ist vorteilhafterweise ein Antrieb für die Quer
bewegung der Ablagemulde vorgesehen, der in Abhängig
keit von einer Wegmeßeinrichtung betätigbar ist. Die
Ablagemulde muß also nicht mehr von Hand in die richti
ge Position geschoben werden. Diese Tätigkeit übernimmt
vielmehr der Antrieb. Da eine Wegmeßeinrichtung vorge
sehen ist, muß man der Vorrichtung nur auf irgendeine
Art und Weise, entweder manuell oder automatisch, mit
teilen, wie lang die leere Rolle ist. Hieraus ergibt
sich die Soll-Position der Ablagemulde in Querrichtung.
Die Wegmeßeinrichtung ermittelt die Istposition. Der
Antrieb wird betätigt, bis eine Übereinstimmung beider
Positionen erreicht ist.
Mit Vorteil ist die Ausgangsposition unmittelbar neben
dem Bewegungsbereich des Rollenträgers angeordnet. Der
Bewegungsbereich des Rollenträgers, d. h. der Bereich,
in dem die Rollen und andere bewegbare Teile des Rol
lenträgers Bewegungen durchführen, wird damit von ande
ren Elementen freigehalten, um eben diese Bewegungen
nicht zu stören. Da aber die Ausgangsposition unmittel
bar neben dem Bewegungsbereich des Rollenträgers ange
ordnet ist, wird der Beschickungswagen nur in kurzen
Zeitabschnitten zum Transport der vollen und der leeren
Rollen benötigt. Da der Beschickungswagen das Nadelöhr
beim Transport der Rollen in die Maschine hinein und
wieder heraus bildet, können damit die Taktzeiten kurz
gehalten werden.
Bevorzugterweise weist die Greifvorrichtung einen an
mindestens einem Seil aufgehängten Greifer auf. Der
Begriff "Seil" beinhaltet alle mechanischen Elemente,
die lediglich Zugkräfte aufnehmen können, also auch
Ketten oder ähnliches. Bevorzugterweise werden minde
stens zwei in Axialrichtung der Rollen voneinander be
abstandete Seile verwendet. Hierdurch vermeidet man,
daß die zu entsorgenden Leerrollen kippen. Man muß
nicht mehr darauf achten, daß die Rollen genau an ihrem
axialen Schwerpunkt ergriffen werden, was insbesondere
dann von Vorteil ist, wenn Rollen verschiedener Längen
verwendet werden.
Hierbei ist bevorzugt, daß die Greifvorrichtung einen
auf der Laufbahn verfahrbaren Wagen aufweist, an dem
der Greifer während einer Verfahrbewegung festlegbar
ist. Man vermeidet hierdurch eine Schwingung des Grei
fers gegenüber dem Wagen, die es erschweren würde, die
Greifvorrichtung richtig über der Greifposition bzw.
der Abladeposition zu positionieren. Die Festlegung
kann beispielsweise über einen am Wagen befestigten
Dorn erfolgen, den der Greifer an seiner obersten Posi
tion aufnimmt, oder durch eine Rast- oder Klemmeinrich
tung.
Vorteilhafterweise weist der Greifer zwei gegeneinander
verschwenkbare Arme auf, an deren Ende jeweils ein nach
innen offenes Prisma angeordnet ist. Das Prisma bildet
also eine Winkelfläche mit einem stumpfen Winkel, wobei
sich die "Knicklinie" des Prismas parallel zur Achse
der Rollen erstreckt und die Schenkel in Richtung auf
die zu erfassende Rolle zeigen. Durch das Prisma ist es
möglich, Rollen unterschiedlichen Durchmessers zu er
greifen. Dies ist einerseits dann von Vorteil, wenn
Rollenkerne unterschiedlicher Stärke verwendet werden,
andererseits aber auch dann, wenn Rollen unterschied
lich stark abgewickelt werden, also Reste auf den Rol
lenkernen verbleiben, die beträchtliche Durchmesser
schwankungen der Restrollen verursachen. Wenn sich die
Arme aufeinander zu bewegen, können die Restrollen bzw.
die Hülsen zuverlässig ergriffen und dann vom Beschic
kungswagen abgehoben werden.
In einer vorteilhaften Ausgestaltung sind die Arme mit
Hilfe je eines pneumatischen Motors gegen die Kraft von
Federn verstellbar, wobei ein Schnellentlüftungsventil
zum Entlüften der Motoren vorgesehen ist. Die Federn
dienen zum Rückstellen der Arme in ihre Ruheposition.
Die pneumatischen Motoren können beispielsweise durch
Kolben-Zylinder-Anordnungen, Luftfedern oder Luftbälge
gebildet sein. Diese können gezielt mit Druck beauf
schlagt werden, um ein feinfühliges Ergreifen der Rol
len zu ermöglichen. Das Schnellentlüftungsventil, das
gegebenenfalls auch für jeden Motor getrennt vorgesehen
sein kann, erlaubt ein schnelles Entleeren des Druck
raums der Motoren, so daß die Federn die Arme sehr
schnell wieder in ihre Ruhelage zurückziehen können.
Dies ist insbesondere beim Abwerfen der Rollen in der
Abladeposition wünschenswert.
Mit Vorteil sind die pneumatischen Motoren über jeweils
ein gegebenenfalls ansteuerbares Rückschlagventil mit
Druck beaufschlagbar. Das Rückschlagventil erlaubt ei
nerseits ein Befüllen der Motoren mit Druckluft,
sichert andererseits aber das Verharren der Arme in der
eingenommenen Position, wenn die Druckluft aufgrund
eines Leitungsbruchs oder einer anderen Störung in der
Druckversorgung ausbleibt. Hiermit wird vermieden, daß
eine angehobene Rolle bei einer derartigen Störung her
abfällt und darunter stehende Personen gefährdet.
Bevorzugterweise weist der Greifer zwei gegeneinander
versetzte Drehpunkte fur die Arme auf, wobei die Dreh
punkte auf der zu den Enden der Arme entgegengesetzten
Seite der Mitte angeordnet sind. Die Arme bilden also
ineinanderliegende Hebel. Man erreicht hierdurch einen
relativ großen Hebelarm für die Arme, so daß die von
den Motoren aufzubringende Kraft in vertretbaren Maßen
kleingehalten werden kann. Zudem wird der Drehwinkel
der Arme verringert und damit die Bauhöhe des Greifers
klein gehalten.
Auch ist bevorzugt, daß jedem Arm mindestens zwei An
schläge zugeordnet sind. Die Schwenkbewegungen der Arme
sind daher in beide Richtungen begrenzt.
Das Prisma ist vorzugsweise aus einem elastisch ver
formbaren Material, insbesondere Blech, gebildet. Hier
durch läßt sich eine noch bessere Anpassung des Prismas
an unterschiedliche Durchmesser der Restrollen bzw.
Hülsen erreichen.
Auch ist bevorzugt, daß das Prisma um eine Achse par
allel zu seiner Längsachse schwenk- oder kippbar ist,
wobei gegebenenfalls eine Rückstellfeder und/oder ein
Bewegungsanschlag vorgesehen ist. Dies erlaubt eine
Anpassung der Stellung der Prismen an unterschiedliche
Rollendurchmesser.
Insbesondere ist vorteilhafterweise vorgesehen, daß die
Prismen bei einer Schließbewegung der Arme die Rolle
auf der Ablagemulde untergreifen. Im Gegensatz zu einer
reinen Klemmbewegung, die die Rolle festhält, erfolgt
hier eine unterstützende Bewegung für die Rolle, d. h.
die Rolle wird von unten mit einer Kraft beaufschlagt.
Die Prismen und gegebenenfalls die Arme gewährleisten
dabei, daß die Rolle nicht von dieser durch die unteren
Teilflächen der Prismen gebildeten Unterstützungsfläche
herunterrollen kann.
Zusätzlich ist in einer vorteilhaften Ausgestaltung
vorgesehen, daß im Bereich des unteren Endes der Arme
Laufrollen angeordnet sind. Diese Laufrollen erleich
tern die Bewegung der Arme auf der Ablagemulde. Hier
wird eine Gleitbewegung der Armspitzen durch ein Abrol
len der Rollen auf der Ablagemulde ersetzt.
Auch ist bevorzugt, daß eine Kraftmeßeinrichtung vor
gesehen ist, die bei einer Verringerung der Spannung im
Seil ein Signal an eine Steuereinrichtung abgibt, die
daraufhin in der Greifposition die Motoren mit Druck
beaufschlagt und in der Abladeposition das Schnellent
lüftungsventil öffnet. Hieraus ergibt sich eine sehr
einfache Bewegungssteuerung. Der Greifer wird auf die
Ablagemulde abgesenkt. Sobald er auf der Ablagemulde
aufliegt, läßt die Spannung im Seil nach. Die Motoren
werden mit Druck beaufschlagt und fahren die Arme zu
sammen, so daß die Rolle ergriffen wird. In der Ablade
position wird der mit einer Rolle beladene Greifer in
einen Sammelbehälter abgesenkt. Sobald er im Sammelbe
hälter auf dem Boden oder bereits abgelegten Rollen
aufliegt, läßt die Spannung im Seil nach. Das Schnell
entlüftungsventil wird betätigt. Die Arme öffnen und
die Rolle wird abgelegt.
Die Erfindung wird im folgenden anhand eines bevorzug
ten Ausführungsbeispiels in Verbindung mit der Zeich
nung beschrieben. Hierin zeigen:
Fig. 1 eine schematische Ansicht einer Beschickungs-
und Entnahmevorrichtung,
Fig. 2 eine Seitenansicht eines Greifers,
Fig. 3 eine Vorderansicht des Greifers,
Fig. 4 eine schematische Darstellung einer Schaltung
und
Fig. 5 eine Draufsicht auf die Vorrichtung.
Eine nur schematisch dargestellte Druckmaschine 1 weist
einen Rollenträger 2 auf, der im dargestellten Ausfüh
rungsbeispiel Platz für zwei Rollen 3, 4 zur Verfügung
stellt. Die Rollen 3, 4 können, wie dies mit der Kreis
linie 5 dargestellt ist, ihre Positionen tauschen, so
daß eine volle Rolle 4 in die Position der Rolle 3 ge
bracht werden kann, wenn diese Rolle abgewickelt worden
ist. Die Kreislinie 5 definiert gleichzeitig den Bewe
gungsbereich des Rollenträgers 2. In diesem Bewegungs
bereich sollten keine weiteren Elemente angeordnet
sein, um eine Störung der Bewegung des Rollenträgers 2
zu vermeiden.
Um eine frische Rolle 6 in die Position der Rolle 4 im
Rollenträger 2 bringen zu können, ist ein Beschickungs
wagen 7 vorgesehen, der horizontal in Richtung des Dop
pelpfeiles 8 auf eine Hebebühne 9 verfahrbar ist. Mit
Hilfe der Hebebühne 9 ist der Beschickungswagen 7 auch
noch vertikal, d. h. in Richtung des Doppelpfeiles 10
bewegbar. Der Beschickungswagen 7 weist eine Aufnahme
mulde 11 für einen Muldenwagen 54 auf, auf dem die fri
sche Rolle 6 aufliegt. Der Muldenwagen 54 ist auf
Schienen 56 verfahrbar, die sich in der Ausgangsposi
tion des Beschickungswagens 7 auf diesem fortsetzen.
Wenn also der Beschickungswagen 7 in der Ausgangsposi
tion ist, kann der Muldenwagen von den Schienen 56 un
mittelbar auf den Beschickungswagen 7 geschoben werden.
Weiterhin weist der Beschickungswagen 7 eine Ablagemul
de 12 auf, in der zwei leere Rollen bzw. Hülsen unter
schiedlichen Durchmessers 13, 14 dargestellt sind. Die
beiden Rollen 13, 14 sind lediglich gezeigt, um zu ver
deutlichen, daß die leeren Rollen oder Hülsen unter
schiedliche Durchmesser aufweisen können. An der darge
stellten Position kann sich tatsächlich nur eine Rolle
befinden. Dies ist für die weitere Erläuterung die Rol
le 13. In der Nachbarschaft der Ablagemulde 12 weist
der Beschickungswagen 7 eine Klammer 15 auf. Diese
Klammer ist um eine Achse 16, die parallel zur Achse
der Rollen 6, 13 verläuft, verschwenkbar. Die Klammer
15 dient dazu, leere Rollen bzw. Hülsen oder Restrollen
aus der Position der Rolle 4 im Rollenträger 2 zu ent
fernen und in der Ablagemulde 12 zu halten. Die Ablage
mulde ist quer zur Bewegungsrichtung des Beschickungs
wagens 7 in Richtung des Doppelpfeiles 55 (Fig. 5) mit
Hilfe eines Antriebs 57 verfahrbar. Eine Wegmeßeinrich
tung 59 ermittelt die Position der Ablagemulde 12 auf
dem Beschickungswagen 7 in Querrichtung. Die Ablagemul
de 12 kann damit immer im wesentlichen unterhalb der
axialen Mitte der leeren Rolle positioniert werden.
Zum Entfernen einer leeren Rolle wird der Beschickungs
wagen 7 so weit nach links in Richtung des Doppelpfei
les 8 verfahren, daß sich die Ablagemulde 12 unterhalb
der in der Position der Rolle 4 befindlichen leeren
Rolle befindet. In dieser ersten Position wird der Be
schickungswagen 7 durch die Hebebühne 9 angehoben, bis
die Ablagemulde 12 an die leere Rolle 13 anstößt. Die
Klammer 15 wird betätigt und hält die Rolle 13 auf der
Ablagemulde 12 fest. Nun werden die Pinolen des Rollen
trägers 2 aus der Rolle 13 axial herausgezogen, wobei
die Rolle 13 auf der Ablagemulde festgehalten wird. Die
leere Rolle 13 liegt nun in der Ablagemulde 12. Die
Hebebühne 9 wird dann nach unten bewegt, wobei die
Klammer 15 die leere Rolle 13 festhält. Sodann wird der
Beschickungswagen 7 weiter nach links in eine zweite
Position verfahren, in der die volle Rolle 6 in die
Position der Rolle 4 im Rollenträger 2 aufgenommen wer
den kann. Der Beschickungswagen 7 befindet sich dabei
in einer Höhe, bei der sich die Achse der vollen Rolle
6 in der gleichen horizontalen Ebene befindet wie die
Achse der Rolle 4. Sobald die Rolle 6 im Rollenträger 2
befestigt ist, wird der Beschickungswagen 7 nach rechts
in Richtung des Pfeiles 8 verfahren und zwar solange,
bis er die dargestellte Ausgangsposition erreicht hat.
Die Ausgangsposition ist eine Position unmittelbar ne
ben dem Bewegungsbereich des Rollenträgers, d. h. Bewe
gungsbahnen der leeren Rolle 13 in vertikaler Richtung
durchqueren nicht den Bewegungsbereich 5.
Die Vorrichtung weist ferner eine Laufbahn 17 auf, auf
der eine Greifvorrichtung 18 zwischen einer in durch
gezogenen Linien dargestellten Abladeposition 19 und
einer gestrichelt dargestellten Greifposition 20 beweg
bar ist. Die Greifposition 20 befindet sich oberhalb
der Ablagemulde 12, wenn sich der Beschickungswagen 7
in der Ausgangsposition befindet. Die Laufbahn 17 kann,
wie dargestellt, gerade verlaufen. Sie kann aber auch
mehr oder wenig beliebig gekrümmt sein. Sie muß auch
nicht, wie dargestellt, in der Zeichenebene verlaufen,
sondern kann einen beliebigen Winkel zur Bewegungsrich
tung des Beschickungswagens einnehmen, beispielsweise
90°. Wichtig ist lediglich, daß sie sich so weit ober
halb der Bewegungsbahn des Beschickungswagens 7 befin
det, daß eine Bewegung der Greifvorrichtung 18 eine
Bewegung auch eines beladenen Beschickungswagens 7
nicht stört.
Die Greifvorrichtung 18 weist eine Laufkatze 21 auf, an
der eine Kette 22 oder ein Seil befestigt ist. Am unte
ren Ende der Kette 22 hängt ein Greifer 23, der im Zu
sammenhang mit den Fig. 2 und 3 näher beschrieben wird.
Parallel zu der dargestellten Kette 22, d. h. senkrecht
zur Zeichenebene versetzt, kann eine weitere Kette vor
gesehen sein, so daß der Greifer 23 an zwei Punkten
aufgehängt ist. Selbstverständlich können auch noch
mehrere Ketten 22 vorgesehen sein.
Die Position des Greifers 23 kann mit Hilfe der Kette
22, die dazu von einem nicht näher dargestellten Ket
tenzug betätigt wird, in der Höhe verändert werden,
d. h. er kann aus der dargestellten Position abgesenkt
werden.
Auf der Laufbahn 17 sind in der Ablageposition 19 und
in der Greifposition 20 jeweils ein Positionsschalter
24, 25 vorgesehen, mit dessen Hilfe feststellbar ist,
ob sich die Laufkatze 21 in der entsprechenden Position
befindet.
Der Greifer 23 wird im Zusammenhang mit den Fig. 2 und
3 näher erläutert. An der Kette 22 ist über eine Lasche
26 ein Rahmen 27 befestigt. Am Rahmen 27 sind zwei Arme
28, 29 drehbar um Drehpunkte 30, 31 gelagert. Die bei
den Drehpunkte 30, 31 sind gegeneinander versetzt. Der
Drehpunkt 30 des linken Armes 28 befindet sich in der
rechten Hälfte des Greifers 23. Umgekehrt befindet sich
der Drehpunkt 31 des rechten Arms 29 in der linken
Hälfte. Zwischen dem Rahmen 27 und dem Arm 28 bzw. 29
sind pneumatische Motoren 32, 33 angeordnet. Die pneu
matischen Motoren 32, 33 haben die Form einer Kolben-
Zylinder-Einheit. Sie können aber auch als Luftfeder
oder als Balg ausgebildet sein. Die Motoren 32, 33
greifen im Abstand von den Drehpunkten 30, 31 an den
Armen 28, 29 an. Weiterhin ist zwischen den Armen 28,
29 und dem Gestell 27 jeweils eine Feder 34, 35 ange
ordnet. Die Federn 34, 35 ziehen die Arme 28, 29 in die
dargestellte Ruheposition. Zur Begrenzung der Bewegung
der Arme 28, 29 sind Anschläge 36-39 vorgesehen.
Am unteren Ende der Arme 28, 29 sind Prismen 40, 41 aus
Blech angeordnet. Die Prismen sind nach innen geöffnet,
bilden also eine Winkelfläche, deren Basislinie paral
lel zu der Achse der Rollen verläuft und deren Schenkel
sich in die Richtung der Mitte des Greifers 23 er
strecken. Das Blech ist elastisch verformbar. Die Pris
men 40, 41 sind an den Armen 28, 29 schwenkbar bzw.
kippbar angeordnet, so daß sich die Winkellage der bei
den Schenkel der Prismen 40, 41 in bezug auf die Arme
28, 29 ändern kann. Die Prismen sind hierbei jeweils
durch eine Feder 42, 43 belastet, so daß sie normaler
weise in der dargestellten Position verharren.
Am unteren Ende der Arme 28, 29 sind Rollen 44, 45 an
geordnet. Ferner ist auf der Außenseite der Prismen 40,
41 ein Anschlag 46 vorgesehen.
Auf jeder Seite des Greifers 23 können in axialem Ab
stand mehrere Arme 28 vorgesehen sein, die dann bei
spielsweise durch eine Blechwand miteinander verbunden
sind.
Fig. 4 zeigt schematisch die pneumatische und elektri
sche Verschaltung. Die Motoren 32, 33 sind über gesteu
erte Rückschlagventile 47, 48 mit einer Druckquelle 49,
etwa einem Kompressor, verbunden. Die Rückschlagventile
47, 48 erlauben, wenn sie auf einen Befehl einer Steu
ereinrichtung 50 hin geöffnet werden, zwar ein Befüllen
der Motoren 32, 33 mit Druckluft. Sie verhindern jedoch
ein Entweichen der Druckluft, wenn sich in der Druck
luftversorgung eine Störung, etwa durch einen Leitungs
bruch, ergeben sollte. Die Steuereinrichtung 50 ist mit
den beiden Positionsschaltern 24, 25 verbunden. Sie ist
ferner verbunden mit einem Spannungsmesser 51, der die
in der Kette 22 wirkende Kraft ermittelt. Ferner ist
ein durch die Steuereinrichtung 50 betätigbares
Schnellentlüftungsventil 52 vorgesehen, mit dessen Hil
fe die Luft aus den Motoren 32, 33 abgelassen werden
kann.
Die Vorrichtung arbeitet wie folgt: Der mit einer neuen
Rolle 6 beladene Muldenwagen 54 wird horizontal in
Richtung des Doppelpfeiles 58 (Fig. 5) auf den Schienen
56 auf den Beschickungswagen 7 verfahren. Dieser wird
nach links in Richtung des Doppelpfeiles 8 (Fig. 1) auf
der Hebebühne 9 in die erste Position verfahren. Die
Hebebühne 9 wird vertikal, d. h. in Richtung des Doppel
pfeiles 10, angehoben, und zwar so lange, bis die leere
Rolle 13 auf der Ablagemulde 12 aufliegt. Die leere
Rolle 13 wird aus dem Rollenträger 2 entfernt. Die He
bebühne 9 wird abgesenkt, bis der Mittelpunkt der neuen
Rolle 6 etwa in Höhe des Mittelpunktes der Position der
Rolle 4 in dem Rollenträger 2 ist. Alsdann wird der
Beschickungswagen 7 in Richtung des Pfeiles 8 nach
links in die zweite Position verfahren. Die Rolle 6
wird in der Position der Rolle 4 im Rollenträger 2 be
festigt. Der Beschickungswagen 7 fährt dann wieder nach
rechts in die dargestellte Position, die Ausgangsposi
tion. Auf dem Beschickungswagen 7 befindet sich dann
nur noch die leere Rolle 13.
In der Zwischenzeit ist die Greifvorrichtung 18 aus der
Abladeposition 19 in die Greifposition 20 verfahren
worden. Der Kettenzug senkt den Greifer 23 ab, bis die
Arme 28, 29 den Beschickungswagen 7, d. h. die Ablage
mulde 12, berühren. In diesem Augenblick läßt die Span
nung in der Kette 22 nach, was durch den Spannungsmes
ser 51 an die Steuereinrichtung 50 weitergemeldet wird.
Die Steuereinrichtung 50 betätigt nun die beiden Rück
schlagventile 47, 48, d. h. sie leitet Luft von der Dru
ckluftquelle 49 in die Motoren 32, 33.
Die Arme 28, 29 schwenken dadurch um die Drehpunkte 30,
31 nach innen, wodurch die Blechprismen 40, 41 zur An
lage an die Rollen 13 kommen und diese untergreifen.
Hierbei bewegen sich die Arme 28, 29 mit Hilfe der Rol
len 44, 45 auf der Oberfläche der Ablagemulde 12. Nach
einer gewissen Bewegung befinden sich die unteren
Schenkel der Prismen 40, 41 so weit unter der Rolle 13,
daß diese ausreichend von unten unterstützt wird. Die
oberen Schenkel der Prismen 40, 41 verhindern ein seit
liches Wegrollen der Rolle. Der Greifer 23 wird nun mit
Hilfe der Kette 22 angehoben, so daß die Rolle 13 nach
oben verfahren wird. Gleichzeitig kann mit Hilfe des
Muldenwagens 54 eine volle Rolle 6 auf den Beschic
kungswagen 7 transportiert werden. Die leere Rolle 13,
14 wird nun bis zur Laufkatze 21 angehoben und dort
arretiert, so daß der Greifer 23 keine Schwingungsbewe
gungen an der Kette mehr ausführen kann. In dieser Po
sition ist der Greifer so weit über dem Boden angeord
net, daß die Rolle 13 in keinem Fall mehr mit dem Mul
denwagen 54 oder dem Beschickungswagen 7 kollidieren
kann, auch wenn diese eine neue Rolle 6 tragen. Die
Greifvorrichtung 18 kann nun auf der Laufbahn 17 in die
Ablageposition 19 verfahren werden. Dort wird der Grei
fer 23 in einen Abfallbehälter 53 abgesenkt. Sobald die
Spannung in der Kette 22 nachläßt, betätigt die Steuer
einrichtung 50, die diese Information vom Spannungsmes
ser 51 erhält, das Schnellentlüftungsventil 52, so daß
die Motoren 32, 33 sehr schnell entlüftet werden. Die
Arme 28, 29 werden über die Federn 34, 35 sehr schnell
nach außen gezogen, wodurch die Rolle 13 freigegeben
wird.
Mit der Vorrichtung läßt sich also eine große Zeiter
sparnis durch vollautomatische Abläufe beim Beschic
kungsvorgang und beim Entnahmevorgang der Restrollen
erzielen. Eine volle Rolle kann auf dem Beschickungs
wagen 7 transportiert werden, während eine leere Rolle
entfernt wird. Trotzdem wird die Bewegung des Rollen
trägers 2 nicht behindert. Die Vorrichtung kann pro
blemlos auch in bestehenden Anlagen eingesetzt werden.
Im Prinzip ist dazu nur die Installation einer Laufbahn
17 mit der Greifvorrichtung 18 notwendig. Ein Beschic
kungswagen 7 und ein Muldenwagen 54 werden zum Be
schicken ohnehin vorhanden sein. Da der Greifer 23 nach
dem Ablegen einer leeren Rolle sofort wieder in die in
Fig. 1 dargestellte Position zurückverfahren wird,
steht er für eine neue Beschickungs/Entnahme-Operation
sofort wieder zur Verfügung. Der Abtransport eines vol
len Abfallbehälters 53 kann in größeren Abständen er
folgen. Auch dies spart Zeit und Arbeitskraft. Durch
die Ausbildung des Greifers mit den Prismen läßt sich
ein relativ großer Durchmesserbereich der leeren Rollen
abdecken. Dieser kann beispielsweise von etwa 10 cm bis
etwa 25 cm reichen.
Claims (27)
1. Verfahren zum Beschicken und Entnehmen von mit ei
ner Materialbahn bewickelten Rollen in einer einen
Rollenträger aufweisenden Maschine zum Verarbeiten
der Materialbahn, insbesondere einer Druckmaschine,
mit folgenden Schritten:
- - Heranführen einer vollen Rolle auf einem Muldenwa gen in einen in einer Ausgangsposition befindlichen Beschickungswagen,
- - Einfahren des Beschickungswagens in den Rollenträ ger in eine erste Position,
- - Entnehmen einer leeren Rolle und Übergeben der lee ren Rolle an den Beschickungswagen,
- - Verfahren des Beschickungswagens in der gleichen Richtung in eine zweite Position und Einbringen der vollen Rolle in den Rollenträger,
- - Verfahren des Beschickungswagens zu der Ausgangspo sition, in der der Beschickungswagen im wesentli chen zeitgleich mit einer vollen Rolle beladen und die leere Rolle entfernt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß der Beschickungswagen zur Entnahme der leeren
Rolle angehoben und abgesenkt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet,
daß die leere Rolle vor dem Absenken auf dem Be
schickungswagen festgeklammert wird.
4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet,
daß die leere Rolle vor dem Lösen aus dem Rollen
träger auf dem Beschickungswagen festgeklammert
wird.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch
gekennzeichnet, daß zumindest ein die leere Rolle
aufnehmendes Teil des Beschickungswagens vor dem
Aufnehmen der leeren Rolle im wesentlichen gleich
mäßig zur axialen Mitte der leeren Rolle ausgerich
tet wird.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch
gekennzeichnet, daß die leere Rolle auf einer Bahn
abtransportiert wird, die kreuzungsfrei zur Bewe
gungsbahn des Muldenwagens verläuft.
7. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet,
daß die leere Rolle zunächst angehoben und dann in
einem oberhalb eines Raumes, in dem sich der Mul
denwagen bewegt, angeordneten Raum zu einer Ablade
position bewegt wird.
8. Vorrichtung zum Beschicken und Entnehmen von mit
einer Materialbahn bewickelten Rollen (3, 4, 13,
14) in einer einen Rollenträger (2) aufweisenden
Maschine zum Verarbeiten der Materialbahn, insbe
sondere einer Druckmaschine, mit einem Beschic
kungswagen (7), der eine Ablagemulde (12) und eine
Aufnahme für einen Muldenwagen (54) aufweist und
der zwischen einer ersten Position, in der eine
Rolle vom Rollenträger (2) zum Beschickungswagen
(7) wechseln kann, einer zweiten Position, in der
eine Rolle vom Beschickungswagen (7) zum Rollenträ
ger (2) wechseln kann, und einer Ausgangsposition,
in der eine volle Rolle (6) auf den Beschickungs
wagen (7) gebracht und eine leere Rolle (13) vom
Beschickungswagen (7) entfernt werden kann, ver
fahrbar ist, und mit einer Greifvorrichtung (18),
die auf einer in einer vorbestimmten Höhe angeord
neten Laufbahn (17) von einer Abladeposition (19)
in eine Greifposition (20) oberhalb der Ablagemulde
(12) des in der Ausgangsposition befindlichen Be
schickungswagens (7) verfahrbar und dort auf den
Beschickungswagen (7) absenkbar und wieder anhebbar
ist, um eine in der Ablagemulde (12) befindliche
leere Rolle (13, 14) zu ergreifen.
9. Vorrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeich
net, daß der Muldenwagen (54) auf Schienen (56)
verfahrbar ist, die sich in der Ausgangsposition
auf dem Beschickungungswagen (7) fortsetzen.
10. Vorrichtung nach Anspruch 8 oder 9, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Aufnahme für den Muldenwagen (54)
näher zum ausgangspositionsseitigen Ende der Bewe
gungsbahn des Beschickungswagens (7) als die Abla
gemulde (12) angeordnet ist.
11. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 8 bis 10, da
durch gekennzeichnet, daß der Muldenwagen (54) quer
zur Bewegungsrichtung des Beschickungswagens (7)
auf diesen verfahrbar ist.
12. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 8 bis 11, da
durch gekennzeichnet, daß der Beschickungswagen (7)
eine quer zur Axialrichtung der Rollen (13, 14)
bewegbare Klammer (15) aufweist, die der Ablagemul
de (12) benachbart ist.
13. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 8 bis 12, da
durch gekennzeichnet, daß die Ablagemulde (12) und
gegebenenfalls die Klammer (15) quer zur Bewegungs
richtung (8) des Beschickungswagens (7) auf dem
Beschickungswagen verfahrbar ist.
14. Vorrichtung nach Anspruch 13, dadurch gekennzeich
net, daß ein Antrieb (57) für die Querbewegung (55)
der Ablagemulde (12) vorgesehen ist, der in Abhän
gigkeit von einer Wegmeßeinrichtung (59) betätigbar
ist.
15. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 8 bis 14, da
durch gekennzeichnet, daß die Ausgangsposition un
mittelbar neben dem Bewegungsbereich (5) des Rol
lenträges (2) angeordnet ist.
16. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 8 bis 15, da
durch gekennzeichnet, daß die Greifvorrichtung (18)
einen an mindestens einem Seil (22) aufgehängten
Greifer (23) aufweist.
17. Vorrichtung nach Anspruch 16, dadurch gekennzeich
net, daß die Greifvorrichtung (18) einen auf der
Laufbahn verfahrbaren Wagen (21) aufweist, an dem
der Greifer (23) während einer Verfahrbewegung
festlegbar ist.
18. Vorrichtung nach Anspruch 16 oder 17, dadurch ge
kennzeichnet, daß der Greifer (23) zwei gegenein
ander verschwenkbare Arme (28, 29) aufweist, an
deren Ende jeweils ein nach innen offenes Prisma
(40, 41) angeordnet ist.
19. Vorrichtung nach Anspruch 18, dadurch gekennzeich
net, daß die Arme (28, 29) mit Hilfe je eines pneu
matischen Motors (32, 33) gegen die Kraft von Fe
dern (34, 35) verstellbar sind, wobei ein Schnell
entlüftungsventil (52) zum Entlüften der Motoren
(32, 33) vorgesehen ist.
20. Vorrichtung nach Anspruch 19, dadurch gekennzeich
net, daß die pneumatischen Motoren über jeweils ein
gegebenenfalls ansteuerbares Rückschlagventil (47,
48) mit Druck beaufschlagbar sind.
21. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 18 bis 20, da
durch gekennzeichnet, daß der Greifer zwei gegen
einander versetzte Drehpunkte (30, 31) für die Arme
(28, 29) aufweist, wobei die Drehpunkte (30, 31)
auf der zu den Enden der Arme (28, 29) entgegenge
setzten Seite der Mitte angeordnet sind.
22. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 18 bis 21, da
durch gekennzeichnet, daß jedem Arm (28, 29) minde
stens zwei Anschläge (36, 37; 38, 39) zugeordnet
sind.
23. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 18 bis 22, da
durch gekennzeichnet, daß das Prisma (40, 41) aus
einem elastisch verformbaren Material, insbesondere
Blech, gebildet ist.
24. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 18 bis 23, da
durch gekennzeichnet, daß das Prisma (40, 41) um
eine Achse parallel zu seiner Längsachse schwenk-
oder kippbar ist, wobei gegebenenfalls eine Rück
stellfeder (42, 43) und/oder ein Bewegungsanschlag
(46) vorgesehen ist.
25. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 18 bis 24, da
durch gekennzeichnet, daß die Prismen (40, 41) bei
einer Schließbewegung der Arme (28, 29) die Rolle
(13, 14) auf der Ablagemulde (12) untergreifen.
26. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 18 bis 25, da
durch gekennzeichnet, daß im Bereich des unteren
Endes der Arme (28, 29) Laufrollen (44, 45) ange
ordnet sind.
27. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 18 bis 26, da
durch gekennzeichnet, daß eine Kraftmeßeinrichtung
(51) vorgesehen ist, die bei einer Verringerung der
Spannung im Seil (22) ein Signal an eine Steuerein
richtung (50) abgibt, die daraufhin in der Greifpo
sition die Motoren (32, 33) mit Druck beaufschlagt
und in der Abladeposition (19) das Schnellentlüf
tungsventil (52) öffnet.
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