DE4214487C2 - Verfahren und Reaktor zum Entfernen von Verunreinigungen aus Wasser - Google Patents

Verfahren und Reaktor zum Entfernen von Verunreinigungen aus Wasser

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    • B01D2215/021Physically moving or fluidising the adsorbent beads or particles or slurry, excluding the movement of the entire columns

Description

Zum Sauberhalten des Wassers in Talsperren und ähnlichen Re­ servoirs insbesondere für Trinkwasser gehen die Bemühungen da­ hin, bereits die Wässer der Zuläufe derartiger Reservoirs von bestimmten Verunreinigungen jedenfalls so weit zu säubern, daß festgelegte Obergrenzen nicht überschritten werden. So ist es bekannt, die Wässer derartiger Zuläufe durch eine Einrichtung zu führen, in welcher durch Zugabe von Eisensalzen im Wasser vorhandene Phosphate durch Flockung weitgehend entfernt wer­ den. Derartige Einrichtungen sind jedoch sowohl bezüglich der dazu notwendigen Investitionen als auch der Betriebskosten ei­ nigermaßen aufwendig, so daß sie nur dann zum Einsatz kommen, wenn es um die Behandlung der Wässer solcher Zuläufe geht, die größere Wassermengen führen.
Insbesondere bei größeren Talsperren gibt es neben einem oder mehreren Haupt-Zuläufen auch eine große Anzahl weiterer Zu­ läufe mit z. T. sehr geringer Wasserführung, die jedoch auch in vielen Fällen, insbesondere in Abhängigkeit von ihrem Ur­ sprung und auch von der Beschaffenheit des Geländes, das sie vor ihrer Mündung in die Talsperre passieren, starke Verun­ reinigungen, insbesondere durch Phosphate aufweisen. Dies gilt beispielsweise für solche Zuläufe, die in überwiegend land­ wirtschaftlich genutzten Bereichen entspringen oder derartige Bereiche durchlaufen. Aufgrund der verhältnismäßig geringen Wassermengen in solchen Zuläufen ist es nicht möglich, die vorerwähnten größeren stationären Einrichtungen zu verwenden, um unerwünschte Substanzen, insbesondere Phosphate, aus dem Wasser zu entfernen. Andererseits können jedoch derartige kleine Zuläufe aufgrund ihrer unter Umständen hohen spezifi­ schen Belastung mit solchen Verunreinigungen auch zu einer merklichen Belastung des in der Talsperre befindlichen Wassers führen, so daß Bemühungen dahin gehen, diese Zuläufe ebenfalls von bestimmten Substanzen, insbesondere Phosphaten, weitgehend zu reinigen.
Aus der US-PS 3,747,764 sind ein Verfahren und ein Reaktor zum Entfernen von Verunreinigungen aus Bergwerksabwässern oder chemischen Betrieben unter Verwendung von adsorbierenden Fest­ stoffen bekannt. Dabei ist eine Pumpe vorgesehen, die die für die Entstehung eines fluidisierten Bettes erforderliche Strö­ mung bewirkt. Ein Teil der adsorbierenden Feststoffe wird mit der zu reinigenden Flüssigkeit ausgetragen und wieder in den Reaktor zurückgeführt. Dieses bekannte Verfahren und der dazu verwendete Reaktor sind relativ aufwendig. Sie erfordern zudem das Vorhandensein von motorischen Antrieben, so daß sie für die Reinigung kleinerer Wassermengen an abgelegenen Stellen nicht geeignet sind.
Aus der CH-PS 662,109 ist ein Verfahren zum Klären von fase­ rige Festsubstanz enthaltender Flüssigkeit bekannt. Die Zufüh­ rung der zu reinigenden Flüssigkeit erfolgt in vertikaler Richtung, wobei in dem unteren, konischen Abschnitt des Reak­ tors als Strömungsleitglieder wirkende konische Bleche einge­ setzt sind, die die Strömung über die gesamte Querschnittsflä­ che des Reaktors ausgleichen. Dabei wird darauf abgestellt, daß die Feststoffe in den oberen Bereich des Reaktors geführt werden, um dort durch eine Schicht von Faseragglomeraten auf­ gefangen zu werden. Auch hier sind Pumpen erforderlich, um die Flüssigkeitsströmung innerhalb des Reaktors aufrechtzuerhal­ ten.
Die DE-OS 2,215,107 offenbart ein Verfahren und eine Vorrich­ tung zum Dekantieren von Flüssigkeiten von einem Schlammbett.
Im unteren Bereich eines Beckens ist das Schlammbett vorhan­ den, welches von der Flüssigkeit durchströmt wird. In einer darüber befindlichen Zone erfolgt das Dekantieren der Flüssig­ keit. Im oberen Bereich des Beckens ist ein Abschlußorgan vor­ gesehen, welches eine Siebfunktion hat und mitgerissene Schlammteile auffangen soll.
Die Erfindung geht aus von einem Verfahren und einem Reaktor zum Entfernen von Verunreinigungen aus Wasser gemäß dem Ober­ begriff des Anspruches 1 bzw. dem des Anspruches 7.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein solches Verfah­ ren und einen solchen Reaktor so abzuwandeln, daß eine kosten­ günstige Reinigung des Wassers auch solcher Zuläufe ermöglicht wird, die nur wenig Wasser, beispielsweise nur 10-20 l/sec führen. Dabei wird angestrebt, daß zur Durchführung des Ver­ fahrens und zum Betreiben des Reaktors keine aufwendige War­ tung erforderlich ist. Darüber hinaus sollen die zum Entfernen der Verunreinigungen aus dem Wasser verwendeten Substanzen billig und nicht umweltschädlich sein.
Ein zur Lösung dieser Aufgabe geeignetes Verfahren ist dadurch gekennzeichnet, daß zumindest ein Teil des zu reinigenden Was­ sers durch einen Lochboden in Form von Teilströmen in dem Re­ aktor geführt wird, die bei Eintreten in den Reaktor unter ei­ nem spitzen Winkel zur Längsachse des Reaktors in Strömungs­ richtung nach außen geneigt verlaufen und in Strömungsrichtung in einem geringen Abstand vor dem oberen Ende des Reaktors die Strömung des Wassers über den gesamten Querschnitt des Reak­ tors eine Vergleichmäßigung durch Einbauten erfährt, die die aufsteigende Strömung in Teilströme unterteilt. Als ad­ sorbierendes Material kann z. B. Eisenhydroxyd verwendet wer­ den, beispielsweise Fe(OH)3 - Ferrihydrit -, oder auch Rot­ schlamm, der ein Abfallprodukt der Aluminiumgewinnung ist, oder andere adsorbierende Oxide/Hydroxide des Eisens oder an­ dere Metalle. Der Reaktor kann in bekannter Weise trichter­ förmig ausgebildet sein mit der Folge, daß aufgrund der von unten nach oben zunehmenden Querschnittsfläche innerhalb des Reaktors die Steiggeschwindigkeit des Wassers abnimmt. Sie wird durch entsprechende Dimensionierung des Reaktors und Ein­ stellung des Neigungswinkels der im wesentlichen kegel- oder pyramidenförmigen Reaktorwandung in Abhängigkeit von den je­ weiligen Gegebenheiten, insbesondere der Wassermenge pro Zeiteinheit, so eingestellt, daß nach Möglichkeit von dem in Suspension befindlichen Feststoff nichts oder nur sehr wenig ausgetragen wird. Da die durch derartige kleine Zuläufe pro Zeiteinheit zugeführten Wassermengen in Abhängigkeit von Jah­ reszeit und Wetter sehr stark schwanken können, wird es im allgemeinen darauf ankommen, die Abmessungen des Reaktors ins­ besondere im oberen Bereich, also im Bereich mit der größten Querschnittsfläche, so zu wählen, daß dort die Steiggeschwin­ digkeit auch bei Zulauf von größeren Wassermengen pro Zeitein­ heit so gering bleibt, daß ein Austragen des in Umwälzung be­ findlichen Materials aus dem Reaktor in einem Ausmaß, das die Wirksamkeit des Reaktors merklich beeinträchtigen könnte, nor­ malerweise nicht eintreten kann. Eine starke Verringerung des pro Zeiteinheit durch einen Zulauf zugeführten Wassers, bei­ spielsweise bei längeren Trockenperioden, ist dagegen, abge­ sehen vielleicht von Extremfällen, die nur außerordentlich selten auftreten, ohne Belang, da auch bei geringen Wasser­ mengen, die dem Reaktor in seinem unteren Bereich zugeführt werden, immer eine aufsteigende Strömung vorhanden ist, die die das Sorbens bildenden Feststoffe in ausreichendem Umfang in Bewegung hält. Im Ergebnis kommt es nur darauf an, die Be­ dingungen, unter denen das zufließende Wasser in den Reaktor einströmt, so zu wählen, daß auch bei geringerer Zulaufge­ schwindigkeit die Bewegung des adsorbierenden Materials auf­ rechterhalten bleibt.
Beim Durchströmen des Reaktors wird das im Wasser enthaltene Phosphat, z. B. PO4, welches in gelöster, aber auch in kol­ loidaler Form vorliegen kann, an das Sorbens gebunden, wobei die resultierende Verbindung als Feststoff vorliegt, der im Sorbens verbleibt. Da die adsorbierende Wirkung des Sorbens nicht zuletzt von dessen spezifischer Oberfläche abhängt, ist ohnehin eine möglichst kleine Partikelgröße dieser suspendier­ ten Feststoffe anzustreben. Durch die ständige Umwälzung ist ferner sichergestellt, daß das zu reinigende Wasser immer wie­ der in Berührung mit neuen Oberflächen der Partikel kommt, so daß eine ausreichende Beladung derselben gewährleistet ist. Neben dem Phosphat können auch andere Verunreinigungen, z. B. Arsenat und Schwermetallverbindungen, auf die beschriebene Weise an diese Feststoffpartikel gebunden werden.
Bei der vorstehend beschriebenen Verfahrensführung wird auf das mehr oder weniger kontinuierliche Abführen der beladenen Partikel verzichtet, so daß auch keine kontinuierliche Zufüh­ rung derselben erfolgt. Vielmehr werden die Feststoffpartikel nach einer bestimmten Zeit, nach der eine ausreichende Bela­ dung eingetreten ist und die Adsorptionsfähigkeit nachläßt, aus dem Reaktor entfernt und durch neuen adsorbierenden Fest­ stoff in feinster Verteilung ersetzt. D.h., daß chargenweise gearbeitet wird, wobei die Zeitabstände, in denen das adsor­ bierende Material ganz oder teilweise zu ersetzen ist, von den jeweiligen Gegebenheiten abhängen. Hierdurch werden aufwendige Dosier- und Entsorgungseinrichtungen, die Wartung, Energiever­ sorgung und Sicherstellung des kontinuierlichen Nachschubs er­ forderlich machen, vermieden.
Die Zuführung des Wassers durch den Lochboden in Form von Teilströmen begünstigt eine ständige Umwälzung und eine mög­ lichst gleichmäßige Verteilung der Feststoffpartikel über den Querschnitt des Reaktors auch bei stark schwankenden Zuläufen. Als besonders wirksam hat sich dabei eine Verfahrensführung herausgestellt, bei welcher die Neigung der Teilströme von der Mitte des Lochbodens nach außen, also in Richtung auf die Be­ grenzungswandung des Reaktors, zunimmt. Die Neigung der Teil­ ströme kann unterschiedlich sein, um so optimale Strömungsbe­ dingungen für die angestrebte Umwälzung der das Adsorbens dar­ stellenden Feststoffpartikel zu erreichen. Dazu kann es auch zweckmäßig sein, die Löcher im Lochboden mit unterschiedlichen Durchmessern zu versehen, so daß demzufolge auch die Teil­ ströme unterschiedliche Querschnittsabmessungen haben, wodurch das Strömungsverhalten in bestimmter Weise beeinflußt werden kann.
Die Vergleichmäßigung der Wasserströmung durch Einbauten in einem geringen Abstand von dem oberen Ende des Reaktors soll insbesondere auch dazu dienen, das Auftreten von horizontalen Zonen mit unterschiedlichen Steiggeschwindigkeiten zu verhin­ dern. Bei einer über den Querschnitt des Reaktors im oberen Bereich desselben mehr oder weniger gleichmäßigen Steigge­ schwindigkeit ist insbesondere das Einhalten der Ma­ ximalgeschwindigkeit leichter, bei welcher noch kein wesentli­ cher Anteil der Feststoffpartikel mit dem den Reaktor verlas­ senden Wasser ausgetragen wird. Als besonders vorteilhaft hat sich dabei eine Verfahrensführung herausgestellt, bei welcher das aufsteigende Wasser im Bereich der Einbauten auch eine Richtungsänderung erfährt, so daß in diesem Bereich noch be­ findliche Feststoffpartikel aufgrund der eintretenden Rich­ tungsänderung nach unten abgelenkt werden. Diese Einbauten können von sehr dünnen Lamellen gebildet werden, die aufgrund ihrer geringen Wandstärke zu einer nur unwesentlichen Verrin­ gerung der freien Querschnittsfläche im oberen Bereich des Re­ aktors führen.
Praktische Versuche haben gezeigt, daß bei einem Reaktor mit einem Fassungsvermögen von 4 m3 Wasser z. B. 10-30 kg Eisenhydroxyd ausreichen, um den angestrebten Effekt zu erzie­ len. Dabei wurde bei einem Zulauf von durchschnittlich 250 l/h in Abhängigkeit vom Verschmutzungsgrad des Wassers nach vier bis sechs Wochen ein Beladungszustand der Feststoffpartikel erreicht, der ein Erneuern des absorbierenden Materials erfor­ derlich machte.
Ein Reaktor gemäß der Erfindung ist, abgesehen von der Notwen­ digkeit, das adsorbierende Material von Zeit zu Zeit zu erneu­ ern, praktisch wartungsfrei. Wenngleich nicht zu verhindern ist, daß ein bestimmter Teil des adsorbierenden Feststoffes, und zwar insbesondere der feinstdisperse Teil desselben, im Laufe der Zeit aus dem Reaktor ausgetragen wird, ist dieser Anteil so gering, daß dadurch die Funktionsfähigkeit des Reak­ tors nicht in Frage gestellt wird. Es ist somit möglich, mit relativ einfachen Mitteln Zuläufe mit geringerer und stark wechselnder Wasserführung einer kontinuierlichen Reinigung zu unterziehen, die im Ergebnis billiger ist als die Schädigung des stehenden Gewässers durch Entrophierung und Entfernung der unerwünschten Schadstoffe aus dem dem Reservoir entnommenen Wasser durch umfangreiche und in Reinigungsleistung begrenzten Wasseraufbereitungsverfahren mit dem Ziel der Gewinnung von Trinkwasser.
In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung dargestellt. Es zeigen:
Fig. 1 die Seitenansicht eines Reaktors, teilweise im Schnitt,
Fig. 2 die dazugehörige Draufsicht,
Fig. 3 einen Längsschnitt durch einen Düsenboden für die Zuführung des Wassers,
Fig. 4 die dazugehörige Draufsicht.
Der von einem Gestell 10 getragene Reaktor 12 hat die Form ei­ nes pyramidenförmig begrenzten Trichters, der an seinem un­ teren Ende mit der kleinsten Querschnittabmessung an eine Zu­ führungsleitung 14 für das zu reinigende Wasser angeschlossen ist. Diese Zuführungsleitung kann das Wasser einem natür­ lichen Zulauf entnehmen, wobei normalerweise das Strömen des Wassers durch Ausnutzung der topographischen Gegebenheiten, also beispielsweise eines natürlichen Gefälles, bewirkt wird. Für den Anschluß der Zuführungsleitung 14 an das Bett eines natürlichen Zulaufs können übliche Mittel verwendet werden, die beispielsweise aus einer kleinen Sperrwand bestehen, so daß sich das zu reinigende Wasser zunächst in dem natürlichen Bett vor dieser Sperrwand sammelt und von dort in die Zufüh­ rungsleitung 14 fließt.
Am Übergang von der Zuführungsleitung 14 in den Reaktor 12 ist ein Lochboden 16 angeordnet, die in den Fig. 3 und 4 in größerem Maßstab dargestellt ist. Der Lochboden ist mit zahl­ reichen Bohrungen 18 versehen, die gegenüber der Vertikalen geneigt verlaufen und in ihren Durchmessern unterschiedlich ausgelegt sein können derart, daß das die Bohrungen 18 an der oberen Begrenzungsfläche des Lochbodens 16 verlassende Wasser in Form von nach außen gerichteten Teilströmen in den Innen­ raum des Reaktors 12 eintritt und innerhalb des Reaktors die gewünschte permanente Umwälzung der Adsorbensteilchen bewirkt. Fig. 3 der Zeichnung läßt erkennen, daß die Neigung der Boh­ rungen 18 von der Mitte des Düsenbodens 16, die im hier be­ schriebenen Ausführungsbeispiel durch eine Haltestange 20 de­ finiert ist, zunimmt. So kann die Längsachse der Bohrungen, die der Haltestange 20 unmittelbar benachbart sind, mit der Horizontalen einen Winkel von z. B. 85° einschließen, wohinge­ gen bei den am weitesten außen liegenden Bohrungen der ent­ sprechende Winkel 55° beträgt. Die Neigung der dazwischen lie­ genden Bohrungen kann entsprechende Zwischenwerte von z. B. 75° und 65° aufweisen. Versuche haben ergeben, daß die geneigte Anordnung der Bohrungen zur Gleichmäßigkeit der aufwärts ge­ richteten Strömung über den gesamten Querschnitt des Reaktors beiträgt, so daß demzufolge auch eine permanente Umwälzung und gleichmäßige Verteilung des Sorbens über den Querschnitt des Reaktors 12 bewirkt wird.
An seinem oberen, offenen Ende geht der Reaktor 12 in einen im wesentlichen von vertikalen Wandteilen begrenzten Endabschnitt 22 über, innerhalb dessen in bekannter Weise eine dem recht­ eckigen Querschnitt des Reaktors entsprechend rechteckig ange­ ordnete Überlaufrinne 24 angebracht ist, deren Wandung mit Ausnehmungen 26 für den Eintritt des Wassers in die Überlauf­ rinne 24 versehen ist. Aus der Rinne 24 gelangt das zumindest teilweise gereinigte Wasser in einen Auslauf 28, an den sich eine Rohrleitung 30 anschließt.
Unterhalb der Überlaufrinne 24 sind lamellenförmige Einbauten 32 vorgesehen, die die in diesem Bereich größte Querschnitts­ fläche des Reaktors durchsetzen und dazu dienen, die Steigge­ schwindigkeit des Wassers unmittelbar vor dem Eintritt in die Überlaufrinne über den gesamten Querschnitt möglichst weit­ gehend zu vergleichmäßigen. Auf diese Weise wird erreicht, daß in diesem Bereich eine mehr oder weniger einheitliche Ge­ schwindigkeit über die gesamte Querschnittsfläche eingehalten werden kann, die dann durch entsprechende Dimensionierung des Reaktors so bemessen ist, daß auch bei zu erwartender maxima­ ler Steiggeschwindigkeit des Wassers nur wenig Adsorptions­ mittel in die Überlaufrinne 24 ausgetragen wird. Insbesondere Fig. 1 der Zeichnung läßt erkennen, daß die Lamellen 32 etwas geneigt angeordnet sind mit der Folge, daß beim Durchgang des Wassers durch die zwischen den Lamellen befindlichen Räume dieses eine gewisse Umlenkung erfährt. Diese Umlenkung hat zur Folge, daß Partikel des feindispersen Materials, welches ggf. bis in Höhe der Lamellen mitgetragen worden sind, wieder nach unten absinken und somit nicht in die Überlaufrinne 24 ausge­ tragen werden.
Bei der Auswahl des adsorbierenden Materials wird es insbeson­ dere darauf ankommen, eine Partikelgröße zu wählen, die bei ruhendem Wasser zu einer sehr geringen Sinkgeschwindigkeit führt, da es - im Gegensatz zu bekannten Verfahren zum Reini­ gen von Wasser - nicht darauf ankommt, eine baldige Sedi­ mentation der Partikel zu bewirken, um diese dann aus dem Re­ aktor abführen zu können. Vielmehr sollen die Partikel des ad­ sorbierenden Materials in einem Bereich, der oberhalb des Dü­ senbodens 16 beginnt und oberseitig durch die lamellenförmigen Einbauten 32 begrenzt wird, in möglichst gleichmäßiger Vertei­ lung ständig umgewälzt werden. Da zwangsläufig aufgrund des kleineren Querschnittes im unteren Bereich des Reaktors 12 dort in jedem Fall eine höhere Steiggeschwindigkeit vorhanden ist als in den darüber befindlichen Bereichen, wird die Umwäl­ zung des adsorbierenden Materials hier größer sein als in den oberen Bereichen des Reaktors, die einen größeren Querschnitt aufweisen, wobei dann die Partikel in dem oberen Bereich, wie dies durch die Pfeile 34 angedeutet ist, überwiegend unge­ richtete Bewegungen ausführen, die zu einem guten Kontakt zwi­ schen Wasser und diesen Partikeln und somit auch zu einer guten Aufnahme der zu entfernenden Verunreinigung durch Anla­ gerung an diesen Partikeln führen.
Ggf. können die Lamellen 32 bezüglich ihres Neigungswinkels verstellbar angebracht sein, um so das Ausmaß der Umlenkung, die das Wasser durch die Lamellen erfährt, an bestimmte Be­ triebsbedingungen anpassen zu können. Darüber hinaus können die Lamellen auch bezüglich der Abstände zwischen ihnen ein­ stellbar sein, um so ggf. eine Anpassung an Dichte und Be­ schaffenheit des adsorbierenden Materials herbeiführen zu kön­ nen.

Claims (13)

1. Verfahren zum Entfernen von Verunreinigungen aus Wasser, welches von unten nach oben durch einen Reaktor strömt, dessen Querschnitt sich in Strömungsrichtung erweitert, wobei zum Entfernen auch von Phosphat innerhalb des Reaktors eine Sus­ pension aus dem zu reinigenden Wasser und fein verteilten ad­ sorbierenden Feststoffen vorhanden ist, die ohne dauernde Hin­ zufügung von neuem adsorbierenden Material durch das kontinuierlich von unten einfließende Wasser in permanenter Umwälzung gehalten werden, und das zumindest teilweise gerei­ nigte Wasser am oberen Ende des Reaktors unter weitgehender Zurücklassung der im Wasser suspendierten Feststoffe im Reak­ tor diesen verläßt und das adsorbierende Material nach Errei­ chen eines bestimmten Beladungszustandes zumindest zu einem Teil erneuert wird, dadurch gekennzeichnet, daß zumindest ein Teil des zu reinigenden Wassers durch einen Lochboden in Form von Teilströmen in den Reaktor geführt wird, die bei Eintreten in den Reaktor unter einem spitzen Winkel zur Längsachse des Reaktors in Strömungsrichtung nach außen geneigt verlaufen, und in Strömungsrichtung in einem geringen Abstand vor dem oberen Ende des Reaktors die Strömung des Wassers über den ge­ samten Querschnitt des Reaktors eine Vergleichmäßigung durch Einbauten erfährt, die die aufsteigende Strömung in Teilströme unterteilt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Teilströme unter unterschiedlichen Winkeln in den Reaktor ein­ treten.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Neigung der Teilströme von der Mitte des Lochbodens nach außen zunimmt.
4. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Teilströme unterschiedliche Querabmessungen aufweisen.
5. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die durch Einbauten entstehenden Teilströme beim Passieren der Einbauten auch eine Richtungsänderung erfahren.
6. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß als Sorbens Eisenhydroxid verwendet wird.
7. Reaktor (12) zum Entfernen von Verunreinigungen aus Wasser, dessen Querschnitt sich in Strömungsrichtung trichterförmig erweitert, wobei am unteren Ende des Reaktors (12) ein Loch­ boden (16) für die Zuführung des den Reaktor von unten nach oben durchströmenden Wassers angeordnet ist, dadurch gekenn­ zeichnet, daß der Lochboden (16) mit Bohrungen (18) für den Durchtritt des Wassers versehen ist und die Bohrungen (18) gegenüber der Längsachse des trichterförmigen Reaktorgehäuses in Strömungsrichtung nach außen geneigt verlaufen und der Re­ aktor nahe seinem oberen Ablauf mit Einbauten (32) versehen ist, die in eine Vergleichmäßigung der aufsteigenden Strömung über den Querschnitt des Reaktors (12) bewirken.
8. Reaktor nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Neigungswinkel der Bohrungen (18) des Lochbodens (16) unter­ schiedlich sind.
9. Reaktor nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Durchmesser der Bohrungen (18) des Lochbodens (16) unter­ schiedlich sind.
10. Reaktor nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Neigung der Bohrungen (18) von der Mitte des Lochbodens (16) in Richtung auf den äußeren Umfang des Reaktors (12) zunimmt.
11. Reaktor nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Bohrungen (18) einen Durchmesser von 2-5 mm aufweisen.
12. Reaktor nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß die durch diese Einbauten (32) begrenzten Teilkanäle für den Durchtritt des Wassers einen Verlauf aufweisen, der gegenüber der Vertikalen geneigt ist.
13. Reaktor nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Einbauten (32) von Lamellen gebildet sind, die zumindest paar­ weise parallel zueinander verlaufend angeordnet sind.
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