DE4214487C2 - Verfahren und Reaktor zum Entfernen von Verunreinigungen aus Wasser - Google Patents
Verfahren und Reaktor zum Entfernen von Verunreinigungen aus WasserInfo
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- C02F1/281—Treatment of water, waste water, or sewage by sorption using inorganic sorbents
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Description
Zum Sauberhalten des Wassers in Talsperren und ähnlichen Re
servoirs insbesondere für Trinkwasser gehen die Bemühungen da
hin, bereits die Wässer der Zuläufe derartiger Reservoirs von
bestimmten Verunreinigungen jedenfalls so weit zu säubern, daß
festgelegte Obergrenzen nicht überschritten werden. So ist es
bekannt, die Wässer derartiger Zuläufe durch eine Einrichtung
zu führen, in welcher durch Zugabe von Eisensalzen im Wasser
vorhandene Phosphate durch Flockung weitgehend entfernt wer
den. Derartige Einrichtungen sind jedoch sowohl bezüglich der
dazu notwendigen Investitionen als auch der Betriebskosten ei
nigermaßen aufwendig, so daß sie nur dann zum Einsatz kommen,
wenn es um die Behandlung der Wässer solcher Zuläufe geht, die
größere Wassermengen führen.
Insbesondere bei größeren Talsperren gibt es neben einem oder
mehreren Haupt-Zuläufen auch eine große Anzahl weiterer Zu
läufe mit z. T. sehr geringer Wasserführung, die jedoch auch
in vielen Fällen, insbesondere in Abhängigkeit von ihrem Ur
sprung und auch von der Beschaffenheit des Geländes, das sie
vor ihrer Mündung in die Talsperre passieren, starke Verun
reinigungen, insbesondere durch Phosphate aufweisen. Dies gilt
beispielsweise für solche Zuläufe, die in überwiegend land
wirtschaftlich genutzten Bereichen entspringen oder derartige
Bereiche durchlaufen. Aufgrund der verhältnismäßig geringen
Wassermengen in solchen Zuläufen ist es nicht möglich, die
vorerwähnten größeren stationären Einrichtungen zu verwenden,
um unerwünschte Substanzen, insbesondere Phosphate, aus dem
Wasser zu entfernen. Andererseits können jedoch derartige
kleine Zuläufe aufgrund ihrer unter Umständen hohen spezifi
schen Belastung mit solchen Verunreinigungen auch zu einer
merklichen Belastung des in der Talsperre befindlichen Wassers
führen, so daß Bemühungen dahin gehen, diese Zuläufe ebenfalls
von bestimmten Substanzen, insbesondere Phosphaten, weitgehend
zu reinigen.
Aus der US-PS 3,747,764 sind ein Verfahren und ein Reaktor zum
Entfernen von Verunreinigungen aus Bergwerksabwässern oder
chemischen Betrieben unter Verwendung von adsorbierenden Fest
stoffen bekannt. Dabei ist eine Pumpe vorgesehen, die die für
die Entstehung eines fluidisierten Bettes erforderliche Strö
mung bewirkt. Ein Teil der adsorbierenden Feststoffe wird mit
der zu reinigenden Flüssigkeit ausgetragen und wieder in den
Reaktor zurückgeführt. Dieses bekannte Verfahren und der dazu
verwendete Reaktor sind relativ aufwendig. Sie erfordern zudem
das Vorhandensein von motorischen Antrieben, so daß sie für
die Reinigung kleinerer Wassermengen an abgelegenen Stellen
nicht geeignet sind.
Aus der CH-PS 662,109 ist ein Verfahren zum Klären von fase
rige Festsubstanz enthaltender Flüssigkeit bekannt. Die Zufüh
rung der zu reinigenden Flüssigkeit erfolgt in vertikaler
Richtung, wobei in dem unteren, konischen Abschnitt des Reak
tors als Strömungsleitglieder wirkende konische Bleche einge
setzt sind, die die Strömung über die gesamte Querschnittsflä
che des Reaktors ausgleichen. Dabei wird darauf abgestellt,
daß die Feststoffe in den oberen Bereich des Reaktors geführt
werden, um dort durch eine Schicht von Faseragglomeraten auf
gefangen zu werden. Auch hier sind Pumpen erforderlich, um die
Flüssigkeitsströmung innerhalb des Reaktors aufrechtzuerhal
ten.
Die DE-OS 2,215,107 offenbart ein Verfahren und eine Vorrich
tung zum Dekantieren von Flüssigkeiten von einem Schlammbett.
Im unteren Bereich eines Beckens ist das Schlammbett vorhan
den, welches von der Flüssigkeit durchströmt wird. In einer
darüber befindlichen Zone erfolgt das Dekantieren der Flüssig
keit. Im oberen Bereich des Beckens ist ein Abschlußorgan vor
gesehen, welches eine Siebfunktion hat und mitgerissene
Schlammteile auffangen soll.
Die Erfindung geht aus von einem Verfahren und einem Reaktor
zum Entfernen von Verunreinigungen aus Wasser gemäß dem Ober
begriff des Anspruches 1 bzw. dem des Anspruches 7.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein solches Verfah
ren und einen solchen Reaktor so abzuwandeln, daß eine kosten
günstige Reinigung des Wassers auch solcher Zuläufe ermöglicht
wird, die nur wenig Wasser, beispielsweise nur 10-20 l/sec
führen. Dabei wird angestrebt, daß zur Durchführung des Ver
fahrens und zum Betreiben des Reaktors keine aufwendige War
tung erforderlich ist. Darüber hinaus sollen die zum Entfernen
der Verunreinigungen aus dem Wasser verwendeten Substanzen
billig und nicht umweltschädlich sein.
Ein zur Lösung dieser Aufgabe geeignetes Verfahren ist dadurch
gekennzeichnet, daß zumindest ein Teil des zu reinigenden Was
sers durch einen Lochboden in Form von Teilströmen in dem Re
aktor geführt wird, die bei Eintreten in den Reaktor unter ei
nem spitzen Winkel zur Längsachse des Reaktors in Strömungs
richtung nach außen geneigt verlaufen und in Strömungsrichtung
in einem geringen Abstand vor dem oberen Ende des Reaktors die
Strömung des Wassers über den gesamten Querschnitt des Reak
tors eine Vergleichmäßigung durch Einbauten erfährt, die die
aufsteigende Strömung in Teilströme unterteilt. Als ad
sorbierendes Material kann z. B. Eisenhydroxyd verwendet wer
den, beispielsweise Fe(OH)3 - Ferrihydrit -, oder auch Rot
schlamm, der ein Abfallprodukt der Aluminiumgewinnung ist,
oder andere adsorbierende Oxide/Hydroxide des Eisens oder an
dere Metalle. Der Reaktor kann in bekannter Weise trichter
förmig ausgebildet sein mit der Folge, daß aufgrund der von
unten nach oben zunehmenden Querschnittsfläche innerhalb des
Reaktors die Steiggeschwindigkeit des Wassers abnimmt. Sie
wird durch entsprechende Dimensionierung des Reaktors und Ein
stellung des Neigungswinkels der im wesentlichen kegel- oder
pyramidenförmigen Reaktorwandung in Abhängigkeit von den je
weiligen Gegebenheiten, insbesondere der Wassermenge pro
Zeiteinheit, so eingestellt, daß nach Möglichkeit von dem in
Suspension befindlichen Feststoff nichts oder nur sehr wenig
ausgetragen wird. Da die durch derartige kleine Zuläufe pro
Zeiteinheit zugeführten Wassermengen in Abhängigkeit von Jah
reszeit und Wetter sehr stark schwanken können, wird es im
allgemeinen darauf ankommen, die Abmessungen des Reaktors ins
besondere im oberen Bereich, also im Bereich mit der größten
Querschnittsfläche, so zu wählen, daß dort die Steiggeschwin
digkeit auch bei Zulauf von größeren Wassermengen pro Zeitein
heit so gering bleibt, daß ein Austragen des in Umwälzung be
findlichen Materials aus dem Reaktor in einem Ausmaß, das die
Wirksamkeit des Reaktors merklich beeinträchtigen könnte, nor
malerweise nicht eintreten kann. Eine starke Verringerung des
pro Zeiteinheit durch einen Zulauf zugeführten Wassers, bei
spielsweise bei längeren Trockenperioden, ist dagegen, abge
sehen vielleicht von Extremfällen, die nur außerordentlich
selten auftreten, ohne Belang, da auch bei geringen Wasser
mengen, die dem Reaktor in seinem unteren Bereich zugeführt
werden, immer eine aufsteigende Strömung vorhanden ist, die
die das Sorbens bildenden Feststoffe in ausreichendem Umfang
in Bewegung hält. Im Ergebnis kommt es nur darauf an, die Be
dingungen, unter denen das zufließende Wasser in den Reaktor
einströmt, so zu wählen, daß auch bei geringerer Zulaufge
schwindigkeit die Bewegung des adsorbierenden Materials auf
rechterhalten bleibt.
Beim Durchströmen des Reaktors wird das im Wasser enthaltene
Phosphat, z. B. PO4, welches in gelöster, aber auch in kol
loidaler Form vorliegen kann, an das Sorbens gebunden, wobei
die resultierende Verbindung als Feststoff vorliegt, der im
Sorbens verbleibt. Da die adsorbierende Wirkung des Sorbens
nicht zuletzt von dessen spezifischer Oberfläche abhängt, ist
ohnehin eine möglichst kleine Partikelgröße dieser suspendier
ten Feststoffe anzustreben. Durch die ständige Umwälzung ist
ferner sichergestellt, daß das zu reinigende Wasser immer wie
der in Berührung mit neuen Oberflächen der Partikel kommt, so
daß eine ausreichende Beladung derselben gewährleistet ist.
Neben dem Phosphat können auch andere Verunreinigungen, z. B.
Arsenat und Schwermetallverbindungen, auf die beschriebene
Weise an diese Feststoffpartikel gebunden werden.
Bei der vorstehend beschriebenen Verfahrensführung wird auf
das mehr oder weniger kontinuierliche Abführen der beladenen
Partikel verzichtet, so daß auch keine kontinuierliche Zufüh
rung derselben erfolgt. Vielmehr werden die Feststoffpartikel
nach einer bestimmten Zeit, nach der eine ausreichende Bela
dung eingetreten ist und die Adsorptionsfähigkeit nachläßt,
aus dem Reaktor entfernt und durch neuen adsorbierenden Fest
stoff in feinster Verteilung ersetzt. D.h., daß chargenweise
gearbeitet wird, wobei die Zeitabstände, in denen das adsor
bierende Material ganz oder teilweise zu ersetzen ist, von den
jeweiligen Gegebenheiten abhängen. Hierdurch werden aufwendige
Dosier- und Entsorgungseinrichtungen, die Wartung, Energiever
sorgung und Sicherstellung des kontinuierlichen Nachschubs er
forderlich machen, vermieden.
Die Zuführung des Wassers durch den Lochboden in Form von
Teilströmen begünstigt eine ständige Umwälzung und eine mög
lichst gleichmäßige Verteilung der Feststoffpartikel über den
Querschnitt des Reaktors auch bei stark schwankenden Zuläufen.
Als besonders wirksam hat sich dabei eine Verfahrensführung
herausgestellt, bei welcher die Neigung der Teilströme von der
Mitte des Lochbodens nach außen, also in Richtung auf die Be
grenzungswandung des Reaktors, zunimmt. Die Neigung der Teil
ströme kann unterschiedlich sein, um so optimale Strömungsbe
dingungen für die angestrebte Umwälzung der das Adsorbens dar
stellenden Feststoffpartikel zu erreichen. Dazu kann es auch
zweckmäßig sein, die Löcher im Lochboden mit unterschiedlichen
Durchmessern zu versehen, so daß demzufolge auch die Teil
ströme unterschiedliche Querschnittsabmessungen haben, wodurch
das Strömungsverhalten in bestimmter Weise beeinflußt werden
kann.
Die Vergleichmäßigung der Wasserströmung durch Einbauten in
einem geringen Abstand von dem oberen Ende des Reaktors soll
insbesondere auch dazu dienen, das Auftreten von horizontalen
Zonen mit unterschiedlichen Steiggeschwindigkeiten zu verhin
dern. Bei einer über den Querschnitt des Reaktors im oberen
Bereich desselben mehr oder weniger gleichmäßigen Steigge
schwindigkeit ist insbesondere das Einhalten der Ma
ximalgeschwindigkeit leichter, bei welcher noch kein wesentli
cher Anteil der Feststoffpartikel mit dem den Reaktor verlas
senden Wasser ausgetragen wird. Als besonders vorteilhaft hat
sich dabei eine Verfahrensführung herausgestellt, bei welcher
das aufsteigende Wasser im Bereich der Einbauten auch eine
Richtungsänderung erfährt, so daß in diesem Bereich noch be
findliche Feststoffpartikel aufgrund der eintretenden Rich
tungsänderung nach unten abgelenkt werden. Diese Einbauten
können von sehr dünnen Lamellen gebildet werden, die aufgrund
ihrer geringen Wandstärke zu einer nur unwesentlichen Verrin
gerung der freien Querschnittsfläche im oberen Bereich des Re
aktors führen.
Praktische Versuche haben gezeigt, daß bei einem Reaktor mit
einem Fassungsvermögen von 4 m3 Wasser z. B. 10-30 kg
Eisenhydroxyd ausreichen, um den angestrebten Effekt zu erzie
len. Dabei wurde bei einem Zulauf von durchschnittlich 250 l/h
in Abhängigkeit vom Verschmutzungsgrad des Wassers nach vier
bis sechs Wochen ein Beladungszustand der Feststoffpartikel
erreicht, der ein Erneuern des absorbierenden Materials erfor
derlich machte.
Ein Reaktor gemäß der Erfindung ist, abgesehen von der Notwen
digkeit, das adsorbierende Material von Zeit zu Zeit zu erneu
ern, praktisch wartungsfrei. Wenngleich nicht zu verhindern
ist, daß ein bestimmter Teil des adsorbierenden Feststoffes,
und zwar insbesondere der feinstdisperse Teil desselben, im
Laufe der Zeit aus dem Reaktor ausgetragen wird, ist dieser
Anteil so gering, daß dadurch die Funktionsfähigkeit des Reak
tors nicht in Frage gestellt wird. Es ist somit möglich, mit
relativ einfachen Mitteln Zuläufe mit geringerer und stark
wechselnder Wasserführung einer kontinuierlichen Reinigung zu
unterziehen, die im Ergebnis billiger ist als die Schädigung
des stehenden Gewässers durch Entrophierung und Entfernung der
unerwünschten Schadstoffe aus dem dem Reservoir entnommenen
Wasser durch umfangreiche und in Reinigungsleistung begrenzten
Wasseraufbereitungsverfahren mit dem Ziel der Gewinnung von
Trinkwasser.
In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung
dargestellt. Es zeigen:
Fig. 1 die Seitenansicht eines Reaktors, teilweise im
Schnitt,
Fig. 2 die dazugehörige Draufsicht,
Fig. 3 einen Längsschnitt durch einen Düsenboden für die
Zuführung des Wassers,
Fig. 4 die dazugehörige Draufsicht.
Der von einem Gestell 10 getragene Reaktor 12 hat die Form ei
nes pyramidenförmig begrenzten Trichters, der an seinem un
teren Ende mit der kleinsten Querschnittabmessung an eine Zu
führungsleitung 14 für das zu reinigende Wasser angeschlossen
ist. Diese Zuführungsleitung kann das Wasser einem natür
lichen Zulauf entnehmen, wobei normalerweise das Strömen des
Wassers durch Ausnutzung der topographischen Gegebenheiten,
also beispielsweise eines natürlichen Gefälles, bewirkt wird.
Für den Anschluß der Zuführungsleitung 14 an das Bett eines
natürlichen Zulaufs können übliche Mittel verwendet werden,
die beispielsweise aus einer kleinen Sperrwand bestehen, so
daß sich das zu reinigende Wasser zunächst in dem natürlichen
Bett vor dieser Sperrwand sammelt und von dort in die Zufüh
rungsleitung 14 fließt.
Am Übergang von der Zuführungsleitung 14 in den Reaktor 12 ist
ein Lochboden 16 angeordnet, die in den Fig. 3 und 4 in
größerem Maßstab dargestellt ist. Der Lochboden ist mit zahl
reichen Bohrungen 18 versehen, die gegenüber der Vertikalen
geneigt verlaufen und in ihren Durchmessern unterschiedlich
ausgelegt sein können derart, daß das die Bohrungen 18 an der
oberen Begrenzungsfläche des Lochbodens 16 verlassende Wasser
in Form von nach außen gerichteten Teilströmen in den Innen
raum des Reaktors 12 eintritt und innerhalb des Reaktors die
gewünschte permanente Umwälzung der Adsorbensteilchen bewirkt.
Fig. 3 der Zeichnung läßt erkennen, daß die Neigung der Boh
rungen 18 von der Mitte des Düsenbodens 16, die im hier be
schriebenen Ausführungsbeispiel durch eine Haltestange 20 de
finiert ist, zunimmt. So kann die Längsachse der Bohrungen,
die der Haltestange 20 unmittelbar benachbart sind, mit der
Horizontalen einen Winkel von z. B. 85° einschließen, wohinge
gen bei den am weitesten außen liegenden Bohrungen der ent
sprechende Winkel 55° beträgt. Die Neigung der dazwischen lie
genden Bohrungen kann entsprechende Zwischenwerte von z. B. 75°
und 65° aufweisen. Versuche haben ergeben, daß die geneigte
Anordnung der Bohrungen zur Gleichmäßigkeit der aufwärts ge
richteten Strömung über den gesamten Querschnitt des Reaktors
beiträgt, so daß demzufolge auch eine permanente Umwälzung und
gleichmäßige Verteilung des Sorbens über den Querschnitt des
Reaktors 12 bewirkt wird.
An seinem oberen, offenen Ende geht der Reaktor 12 in einen im
wesentlichen von vertikalen Wandteilen begrenzten Endabschnitt
22 über, innerhalb dessen in bekannter Weise eine dem recht
eckigen Querschnitt des Reaktors entsprechend rechteckig ange
ordnete Überlaufrinne 24 angebracht ist, deren Wandung mit
Ausnehmungen 26 für den Eintritt des Wassers in die Überlauf
rinne 24 versehen ist. Aus der Rinne 24 gelangt das zumindest
teilweise gereinigte Wasser in einen Auslauf 28, an den sich
eine Rohrleitung 30 anschließt.
Unterhalb der Überlaufrinne 24 sind lamellenförmige Einbauten
32 vorgesehen, die die in diesem Bereich größte Querschnitts
fläche des Reaktors durchsetzen und dazu dienen, die Steigge
schwindigkeit des Wassers unmittelbar vor dem Eintritt in die
Überlaufrinne über den gesamten Querschnitt möglichst weit
gehend zu vergleichmäßigen. Auf diese Weise wird erreicht, daß
in diesem Bereich eine mehr oder weniger einheitliche Ge
schwindigkeit über die gesamte Querschnittsfläche eingehalten
werden kann, die dann durch entsprechende Dimensionierung des
Reaktors so bemessen ist, daß auch bei zu erwartender maxima
ler Steiggeschwindigkeit des Wassers nur wenig Adsorptions
mittel in die Überlaufrinne 24 ausgetragen wird. Insbesondere
Fig. 1 der Zeichnung läßt erkennen, daß die Lamellen 32 etwas
geneigt angeordnet sind mit der Folge, daß beim Durchgang des
Wassers durch die zwischen den Lamellen befindlichen Räume
dieses eine gewisse Umlenkung erfährt. Diese Umlenkung hat zur
Folge, daß Partikel des feindispersen Materials, welches ggf.
bis in Höhe der Lamellen mitgetragen worden sind, wieder nach
unten absinken und somit nicht in die Überlaufrinne 24 ausge
tragen werden.
Bei der Auswahl des adsorbierenden Materials wird es insbeson
dere darauf ankommen, eine Partikelgröße zu wählen, die bei
ruhendem Wasser zu einer sehr geringen Sinkgeschwindigkeit
führt, da es - im Gegensatz zu bekannten Verfahren zum Reini
gen von Wasser - nicht darauf ankommt, eine baldige Sedi
mentation der Partikel zu bewirken, um diese dann aus dem Re
aktor abführen zu können. Vielmehr sollen die Partikel des ad
sorbierenden Materials in einem Bereich, der oberhalb des Dü
senbodens 16 beginnt und oberseitig durch die lamellenförmigen
Einbauten 32 begrenzt wird, in möglichst gleichmäßiger Vertei
lung ständig umgewälzt werden. Da zwangsläufig aufgrund des
kleineren Querschnittes im unteren Bereich des Reaktors 12
dort in jedem Fall eine höhere Steiggeschwindigkeit vorhanden
ist als in den darüber befindlichen Bereichen, wird die Umwäl
zung des adsorbierenden Materials hier größer sein als in den
oberen Bereichen des Reaktors, die einen größeren Querschnitt
aufweisen, wobei dann die Partikel in dem oberen Bereich, wie
dies durch die Pfeile 34 angedeutet ist, überwiegend unge
richtete Bewegungen ausführen, die zu einem guten Kontakt zwi
schen Wasser und diesen Partikeln und somit auch zu einer
guten Aufnahme der zu entfernenden Verunreinigung durch Anla
gerung an diesen Partikeln führen.
Ggf. können die Lamellen 32 bezüglich ihres Neigungswinkels
verstellbar angebracht sein, um so das Ausmaß der Umlenkung,
die das Wasser durch die Lamellen erfährt, an bestimmte Be
triebsbedingungen anpassen zu können. Darüber hinaus können
die Lamellen auch bezüglich der Abstände zwischen ihnen ein
stellbar sein, um so ggf. eine Anpassung an Dichte und Be
schaffenheit des adsorbierenden Materials herbeiführen zu kön
nen.
Claims (13)
1. Verfahren zum Entfernen von Verunreinigungen aus Wasser,
welches von unten nach oben durch einen Reaktor strömt, dessen
Querschnitt sich in Strömungsrichtung erweitert, wobei zum
Entfernen auch von Phosphat innerhalb des Reaktors eine Sus
pension aus dem zu reinigenden Wasser und fein verteilten ad
sorbierenden Feststoffen vorhanden ist, die ohne dauernde Hin
zufügung von neuem adsorbierenden Material durch das
kontinuierlich von unten einfließende Wasser in permanenter
Umwälzung gehalten werden, und das zumindest teilweise gerei
nigte Wasser am oberen Ende des Reaktors unter weitgehender
Zurücklassung der im Wasser suspendierten Feststoffe im Reak
tor diesen verläßt und das adsorbierende Material nach Errei
chen eines bestimmten Beladungszustandes zumindest zu einem
Teil erneuert wird, dadurch gekennzeichnet, daß zumindest ein
Teil des zu reinigenden Wassers durch einen Lochboden in Form
von Teilströmen in den Reaktor geführt wird, die bei Eintreten
in den Reaktor unter einem spitzen Winkel zur Längsachse des
Reaktors in Strömungsrichtung nach außen geneigt verlaufen,
und in Strömungsrichtung in einem geringen Abstand vor dem
oberen Ende des Reaktors die Strömung des Wassers über den ge
samten Querschnitt des Reaktors eine Vergleichmäßigung durch
Einbauten erfährt, die die aufsteigende Strömung in Teilströme
unterteilt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die
Teilströme unter unterschiedlichen Winkeln in den Reaktor ein
treten.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die
Neigung der Teilströme von der Mitte des Lochbodens nach außen
zunimmt.
4. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die
Teilströme unterschiedliche Querabmessungen aufweisen.
5. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die
durch Einbauten entstehenden Teilströme beim Passieren der
Einbauten auch eine Richtungsänderung erfahren.
6. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß als
Sorbens Eisenhydroxid verwendet wird.
7. Reaktor (12) zum Entfernen von Verunreinigungen aus Wasser,
dessen Querschnitt sich in Strömungsrichtung trichterförmig
erweitert, wobei am unteren Ende des Reaktors (12) ein Loch
boden (16) für die Zuführung des den Reaktor von unten nach
oben durchströmenden Wassers angeordnet ist, dadurch gekenn
zeichnet, daß der Lochboden (16) mit Bohrungen (18) für den
Durchtritt des Wassers versehen ist und die Bohrungen (18)
gegenüber der Längsachse des trichterförmigen Reaktorgehäuses
in Strömungsrichtung nach außen geneigt verlaufen und der Re
aktor nahe seinem oberen Ablauf mit Einbauten (32) versehen
ist, die in eine Vergleichmäßigung der aufsteigenden Strömung
über den Querschnitt des Reaktors (12) bewirken.
8. Reaktor nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß die
Neigungswinkel der Bohrungen (18) des Lochbodens (16) unter
schiedlich sind.
9. Reaktor nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß die
Durchmesser der Bohrungen (18) des Lochbodens (16) unter
schiedlich sind.
10. Reaktor nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß die
Neigung der Bohrungen (18) von der Mitte des Lochbodens (16)
in Richtung auf den äußeren Umfang des Reaktors (12) zunimmt.
11. Reaktor nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß die
Bohrungen (18) einen Durchmesser von 2-5 mm aufweisen.
12. Reaktor nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß die
durch diese Einbauten (32) begrenzten Teilkanäle für den
Durchtritt des Wassers einen Verlauf aufweisen, der gegenüber
der Vertikalen geneigt ist.
13. Reaktor nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß die
Einbauten (32) von Lamellen gebildet sind, die zumindest paar
weise parallel zueinander verlaufend angeordnet sind.
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1992
- 1992-05-07 DE DE4214487A patent/DE4214487C2/de not_active Expired - Fee Related
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