DE4213833A1 - Schuettgutschleuse - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft eine Schüttgutschleuse nach dem Oberbe
griff des Anspruchs 1.
Die bei der Förderung von fließfähigen, beispielsweise auch
pulver- oder granulatförmigen Gütern verwendeten Schleusen,
Rohrübergangsstücke und -abzweigungen, ebenso wie Ventile, sind
an Naht- und Kontaktstellen, ebenso wie an zu öffnenden und
wieder zu verschließenden Eintritts- und Austrittsöffnungen
sicher gegen das zu fördernde Gut und das Förder-Druckmedium
abzudichten. In Abhängigkeit davon, ob die abzudichtenden Teile
gegeneinander bewegbar sind, oder ob das zu fördernde Gut mit
Druck beaufschlagt wird, und in Abhängigkeit von der Höhe dieses
Druckes werden die Anforderungen an die einzusetzenden Dichtun
gen unterschiedlich sein. Sind insbesondere bewegte Geräteteile
gegen unter verschieden hohem Druck stehende bzw. zu setzende,
Fördergut-erfüllte Räume abzudichten, so zeigt sich der Einsatz
von Membran-Dichtungen in unterschiedlichsten Ausbildungen als
vorteilhaft. Solche Membran-Dichtungen können je nach dem in
ihrem Inneren herrschenden Druck den vorgegebenen Verfahrens
bedingungen angepaßt eingesetzt werden.
Eine Möglichkeit, eine Membran-Dichtung einzusetzen, ist für
Schüttgutschleusen bekannt, bei denen die Membran-Dichtung an
einer Gehäuseinnenwand abrollt und dabei - je nach ihrer Stel
lung - eine Öffnung in der Gehäusewand abschließt oder frei
gibt. Eine solche eine Membran-Dichtung aufweisende Schüttgut
schleuse ist in der EP-B1-168724 beschrieben. Auch die
DE-A-41 14 680, deren Inhalt hiermit als geoffenbart gilt, zeigt
eine derartige Schleuse. In dieser Anmeldung wird unter anderem
beschrieben, daß Kontrollschalter, insbesondere Druckschalter
einerseits den Druck in dem als Rollmembranventil ausgebildeten
Absperrorgan und andererseits den bereitgestellten Druck für das
Druckmedium und damit dem Druck in der Einspeiskammer kontrol
lieren.
Zur Erzielung einer gleichbleibenden Dichtwirkung einer solchen
Membran-Dichtung ist es wesentlich, daß - unabhängig von der
Höhe des in dem abzudichtenden Raum herrschenden Drucks - der
Innendruck der Membran-Dichtung immer um einen vorgegebenen, den
jeweiligen Anpreßdruck bestimmenden Wert, entsprechend, insbe
sondere höher, gehalten wird als der jeweils in dem abzudich
tenden Raum herrschenden Druck. Die Höhe dieses Differenzdrucks
wird dabei einerseits von den Verfahrensbedingungen, wie der
Höhe des in dem Raum herrschenden Drucks oder dem zu fördernden
Gut, abhängen und andererseits durch Größe und Materialeigen
schaften der Membran-Dichtung bestimmt werden, deren Verfor
mungswiderstand ja auch dem Drucke der jeweiligen Kammer ent
gegengerichtet ist. Andererseits muß - gerade bei niedrigen
Förderdrucken - darauf geachtet werden, daß der Innendruck der
Membran-Dichtung nicht unter einem bestimmten Wert sinkt, um so
ihre formschlüssige Anlage an den Begrenzungswänden und damit
die Abdichtungsfunktion sicherzustellen.
Durch die Verwirklichung der kennzeichnenden Merkmale des An
spruchs 1 ist es auf einfache Weise möglich, für einen stets
ausreichenden Dichtungsinnendruck Sorge zu tragen. Im Prinzip
kann dies so geschehen, daß einfach wenigstens ein elastisches
Dichtungselement aus Vollgummi verwendet wird, das eben einen so
hohen Verformungsinnendruck bereitstellt, daß dieser vom Kam
merdruck nicht überwunden werden kann. Beispielsweise wäre es
denkbar, wenigstens zwei, im Abstand der Zufuhröffnung in die
Schleuse angeordnete und an der Schleusenwand abrollende O-Ringe
vorzusehen, die allenfalls nach Art von Kugellagern durch eine
Art Käfig in diesem Abstand gehalten werden.
Bevorzugt ist jedoch die Ausbildung nach Anspruch 2, die es er
möglicht, den Differenzdruck so einzustellen, daß das Ein-
(oder Aus-)schleusen bei dem kleinsten, noch erforderlichen Mem
bran-Innendruck ablaufen kann, wobei sowohl eine einwandfreie
Dichtwirkung der Membran-Dichtung gewährleistet wird, als auch
eine verlängerte Lebensdauer der Membran-Dichtung resultiert.
Das Einstellen eines vorgegebenen Differenzdruckes kann entweder
in Abhängigkeit von dem in der abzudichtenden Kammer herrschen
den Druck, der im allgemeinen dem Förderdruck entsprechen wird,
oder in Abhängigkeit von einem vorgegebenen Membran-Innendruck
geschehen.
Der zum Aufblasen der Membran-Dichtung und der zur Förderung er
forderliche Druck wird vorzugsweise aus derselben Druckquelle
bereitgestellt. Um den Druck in der Membran-Dichtung nicht unter
einen bestimmten Mindestdruck absinken zu lassen, wird in der
Zuleitung zur Membran-Dichtung beispielsweise ein Rückschlag-
Ventil vorgesehen, das bei dem vorgesehenen Mindestdruck ent
sperrt. Dann liegt an der Membran-Dichtung der in der Zuleitung
vorhandene Druck, der sich aus dem für die Durchführung des
Verfahrens erforderlichen Druckbedingungen ergibt. Sinkt der
Druck in der Zuleitung - beispielsweise bei Schüttgutwechsel -
so sperrt das Ventil, und in der Membran-Dichtung herrscht der
durch das Vorprogramm gegebene Druck.
Wird der Druck des von der vorzugsweise gemeinsamen Druckquelle
bereitgestellten Druckmediums in etwa dem erforderlichen Förder
druck entsprechend gewählt, so kann in einfacher Weise der Dif
ferenzdruck auf der gewünschten Höhe gehalten werden, indem in
der Druckleitung zur Kammer für das Fördermedium ein Steuer
element vorgesehen wird, das den Druck des Fördermediums in der
kammer entsprechend einstellt. Das kann beispielsweise durch ein
in der Druckleitung zur Kammer vorgesehenes Drosselventil ge
schehen, das zur Erhöhung des Einsatzbereiches vorzugsweise auf
verschiedene Drosselquerschnitte eingestellt werden kann. In
gleicher Weise kann als Steuerelement ein Druckminderventil vor
gesehen sein.
Wird umgekehrt der in der Kammer herrschende Druck - der dem
Förderdruck entspricht - bestimmend, so kann über die Messung
des in der Kammer und des in der Membran-Dichtung herrschenden
Drucks der Druck in der Membran-Dichtung dem Förderdruck ange
paßt werden, das heißt um den vorgegebenen Differenzdruck hö
her gehalten werden. Dazu wird der Soll-Wert, der sich aus dem
um den Differenzdruck erhöhten jeweiligen Kammerdruck bestimmt,
einem Übertragungsglied zugeführt und dort mit dem Ist-Wert des
jeweils, gemessenen Membran-Innendruckes verglichen. Das bei
spielsweise als elektronischer Regler ausgebildete Übertra
gungsglied - die beiden Eingangssignale werden dann von Druck
wandlern bereitgestellt - ermittelt die Stellgröße und stellt
das entsprechende Ausgangssignal für ein in der Zuleitung zur
Membran-Dichtung vorgesehene Stellventil bereit. Anstelle eines
solchen elektro-pneumatischen Regelkreises ist in gleicher Weise
auch ein rein pneumatischer Regelkreis möglich.
Wird der Druck in der Membran-Dichtung laufend gemessen, so
werden Druckabfälle in der Dichtung, die beispielsweise auf Un
dichtigkeiten und Risse in der Membran zurückzuführen sind, so
fort bemerkbar. Unabhängig von der Kontrolle durch die Messung
des Drucks, kann aber auch in einfacher Weise in der Zuleitung
zur Membran-Dichtung ein Kontroll-Druckschalter vorgesehen sein,
der bei Unterschreiten eines bestimmten Drucks die gesamte
Anlage abschaltet.
Die Erfindung wird im folgenden anhand einer eine Roll-Membran-
Dichtung aufweisenden Schüttgutschleuse beispielhaft beschrie
ben. Wie oben dargestellt, ist dies nur eine von verschiedenen
Anwendungsmöglichkeiten. Es zeigen:
Fig. 1 eine Schüttgutschleuse mit einer Roll-Membran-Dichtung
im Längsmittelschnitt;
Fig. 2. eine die Betriebssicherheit verbessernde Ausgestaltung
der Druckluftversorgung einer Schüttgutschleuse ent
sprechend Fig. 1;
Fig. 3a-d eine alternative Ausführung für die Druckluftversor
gung einer Roll-Membran-Dichtung;
Fig. 4a eine Schleuse mit einer weiteren erfindungsgemäßen
Ausführungsform, wozu die
Fig. 4b eine alternative Ausführungsform der Führung der
Dichtringe in vergrößerter Darstellung veranschau
licht;
Fig. 4c eine Ausführungsform, bei der die Dichtringe in ver
breiterten Nuten abrollen können;
Fig. 5 eine weitere Ausgestaltung der Dichtungsanordnung; und
die
Fig. 6a und 6b eine weiterbildung der Dichtungsanordnung gemäß
Fig. 2 mit einer käfigartigen Führung der Dichtungs
ringe.
Fig. 1 zeigt einen Aufgabenbehälter 4, aus dem Schüttgut über
einen Gutzulauf 3 in eine Einschleuskammer 2 und weiter in ein
Sendegefäß 1 eingeschleust wird. Die Einschleuskammer 2 ist
durch eine Rollmembran 5 gegen Atmosphäre und taktweise gegen
die Öffnung 6 des Gutzulaufs 3 abgedichtet. Gehalten wird die
Rollmembran in zwei Spanntöpfen 7a und 7b, wobei in Fig. 1 beide
Stellungen der Spanntöpfe 7 und der Rollmembran 5 gezeigt sind.
In der linken Hälfte sind Rollmembran 5 und Spanntöpfe 7 in ih
rer obersten Stellung, in der rechten Hälfte in ihrer untersten
Stellung gezeigt. Funktionsweise und Ausbildung dieses Dich
tungssystems sind in der EP-B1-0168724 beschrieben, die hiermit
als geoffenbart gilt.
Das Rollmembran 5 wird an ihrem Dichtsitz über eine flexible
Spiralleitung 26 mit Druckluft aufgeblasen. In der Spiralleitung
26, unmittelbar am Dichtsitz der Rollmembran 5, ist ein Rück
schlagventil 27 vorgesehen. Der Druck in der Rollmembran 5 soll
te um weniges höher sein als der Druck des Fördermediums.
Ein Druckschalter 28, der in der Druckluft-Zuleitung 26 zur
Rollmembran 5 vorgesehen ist, stoppt bei Unterschreiten eines
Grenzdruckes die Bewegung der Rollmembran 5, da diese in diesem
Fall ihrer Dichtfunktion nicht nachkommen könnte. Die Rollmem
bran 5 muß dann entweder wieder aufgeblasen oder, falls der
Druckabfall auf eine Undichtigkeit in der Membranwand zurückzu
führen ist, ersetzt werden.
Die Rollmembran 5 dichtet die als Verdrängerkolben wirksamen
Spanntöpfe 7 (es kann auch nur ein einziger Spanntopf vorgese
hen sein). Gleichzeitig öffnet und schließt sie den Gutzulauf
3. Die Rollmembran 5 rollt dabei praktisch reibungsfrei an der
Innenwand des Zylindergehäuses 31 ab.
Vom Sendegefäß 1 wird das Gut mittels Fördermedium, das über
die Rohrleitung 9 stetig eingepumpt wird, in die Föderleitung 10
gefördert. Zwischen Sendegefäß 1 und Einschleuskammer 2 ist ein
frei aufgehängtes Klappenventil 11 als Absperrorgan vorgesehen.
Wie in Fig. 1 angedeutet (drei Klappen 14 sind dargestellt), kön
nen vier Einschleusvorrichtungen 12 zwischen Aufgabebehälter 4
und Sendegefäß 1 vorgesehen sein, die schräg in das Sendegefäß
1 einmünden. Sie wird durch den im Sendegefäß 1 herrschenden
Druck an die Dichtungen 15 des Auslaufs der Einschleuskammer 2
gepreßt.
Die Fig. 2 zeigt eine weitere, insbesondere die Betriebssicher
heit verbessernde Ausgestaltung der Druckluftversorgung einer
Schüttgutschleuse mit Spanntopf und Rollmembran entsprechend der
Fig. 1.
Die Druckluftversorgung von Membran 5 und Sendegefäß 1 erfolgt
von einem Druckluftnetz 40, an welches über eine Filter- und
Wasserabscheideeinheit 41 ein Druckregelventil 42 angeschlossen
ist, welches eine Sammelleitung 43 mit Druckluft beaufschlagt.
An die Sammelleitung 43 ist über ein Drosselventil 44 eine
Druckluftleitung 26 angeschlossen, welche die Rollmembran 5 über
ein Rückschlagventil 27 mit Druckluft versorgt. Dieses Rück
schlagventil 27 verhindert zuverlässig, daß die Membran bei
Abfall des Luftdrucks in der Druckluftleitung 26 plötzlich zu
sammenfällt und es öffnet erst bei einem Überdruck der Druck
luftleitung 26 von beispielsweise 3 bar gegenüber dem Membra
ninnendruck.
Über einen an die Druckluftleitung 26 angeschlossenen Druck
wächter 28 wird im Zusammenwirken mit dem Drosselventil 44 der
Druck in der Leitung 26 überwacht. Dadurch kann ein Leckwerden
oder gar Reißen der Rollmembran sicher erkannt werden. In einem
solchen Fall schaltet die gesamte Anlage ab.
In der Zeichnung ist angedeutet, daß an die Sammelleitung 43
weitere Druckluftleitungen zu den Rollmembranen von weiteren,
bevorzugt in dasselbe Sendegefäß 1 einmündenden, Schüttgut
schleusen angeschlossen sein können.
Weiters wird aus der Sammelleitung 43 über ein bevorzugt ver
lustlos arbeitendes Steuerelement 45, das etwa aus einem ver
stellbaren Drosselventil oder einem Druckregelventil gebildet
werden kann, und über ein elektrisch betätigtes Absperrventil 46
das Fördermedium entnommen und über die Druckleitung 9 dem
Sendegefäß zugeführt. Durch die Wirkung des Steuerelements 45
wird der Förderdruck in der Druckleitung 9 um ein bestimmtes Maß
unter dem Druck in der Sammelleitung 43 gehalten. Der Druck der
Sammelleitung 43 wiederum bestimmt gemeinsam mit dem im Rück
schlagventil 27 auftretenden Differenzdruck den Membraninnen
druck.
Wird der Förderdruck der Anlage durch Verstellen des Druckreg
lers 42 geändert, so wird vorerst der Druck der Sammelleitung 43
verandert und damit auch der Membraninnendruck. Es wird auf
diese Weise automatisch der Innendruck der Rollmembran 5 um ein
durch die Differenz aus dem Differenzdruck des Steuerelements 45
und dem Differenzdruck des Rückschlagventils 27 gebildetes Maß
über dem jeweils eingestellten Förderdruck gehalten.
Auf diese Weise kann einerseits jederzeit der zur Erfüllung der
Abdichtfunktion notwendige Überdruck der Rollmembran 5 gegenüber
dem Förderdruck aufrecht erhalten werden und andererseits die
Abnutzung verringert und die Lebensdauer der Rollmembran verlän
gert werden, weil der Membrandruck ständig einem sich gegebe
nenfalls ändernden bzw. geänderten Förderdruck angepaßt wird.
Eine alternative Ausführung für die Druckluftversorgung einer
Rollmembran bei einer Einschleusvorrichtung zeigen die Fig. 3a
bis 3d.
Die Fig. 3a zeigt dabei die Zusammenschaltung der einzelnen Kom
ponenten, die Fig. 3b bis d zeigen mögliche Ausführungsformen
einzelner Funktionsblöcke aus der Fig. 3a.
In der Fig. 3a sind nur das Sendegefäß 1 und die Rollmembran 5,
und deren Druckversorgung angedeutet. Das über die Leitung 9
zugeführte Fördermedium muß nicht Druckluft sein, auch ein an
deres Druckgas, oder selbst eine Förderflüssigkeit sind denkbar.
Die Rollmembran 5 wird aus dem Druckluftnetz 40 über ein elek
trisch betätigtes Stellventil 47 und ein Rückschlagventil 27
aufgepumpt. Der Stelleingang des Stellventils 47 ist mit dem
Stellgrößenausgang Y eines Reglers 48 verbunden, an dessen Ist
werteingang X ein elektrisches Abbild des Membraninnendrucks Pm
anliegt. Dieses Signal wird von einem ersten Druckwandler 49
gebildet, dessen Eingang vom Membraninnendruck beaufschlagt
wird, wozu er bevorzugt über eine Druckleitung 50 mit dem Mem
braninnenraum direkt verbunden oder an die Verbindungsleitung
zwischen Rückschlagventil 27 und Membran 5 angeschlossen ist.
Das Rückschlagventil ist vorzugsweise, wie dargestellt, als
entsperrbares Rückschlagventil ausgebildet, da so im Bedarfs
falle, etwa bei sinkenden Förderdrücken, der Membrandruck
reduziert werden kann.
An einen zweiten Eingang, dem Sollwerteingang W des Reglers 48
ist das Ausgangssignal eines Summenbildners 51 geführt, welcher
die Summe aus einem dem Förderdruck Pf entsprechenden Signal,
welches an seinem einen Eingang anliegt, und einem von einem
Differenzdruckgeber 52 gelieferten Signal Pd, welches an seinem
zweiten Eingang anliegt, bildet.
Das dem Förderdruck Pf entsprechende Signal wird in einem zwei
ten Druckwandler 53 gebildet, welcher mit seinem Druck-Eingang
mit dem Sendegefäß 1 oder der Förderdruckzuleitung 9 des Sende
gefäßes 1 verbunden ist und ein dem Eingangsdruck entsprechendes
Signal an seinem Ausgang abgibt.
In der beschriebenen Anordnung bildet der Regler 48 mit dem
Stellventil 47 und der Rollmembran 5 einen Regelkreis, der den
Membraninnendruck Pm möglichst dem Solldruck - dargestellt durch
das an seinem Sollwerteingang anliegende Sollwertsignal -
nachführt.
Als Sollwertsignal liegt ein Signal an, das dem um den Diffe
renzdruck Pd erhöhten Förderdruck Pf entspricht. Dadurch wird
erreicht, daß der Membraninnendruck Pm immer um den Differenz
druck Pd höher als der Förderdruck gehalten, und sogar einem
sich ändernden Förderdruck Pf nachgeführt wird.
Auch wenn das Rückschlagventil 27 einen bestimmten Überdruck in
der Speiseleitung 26 gegenüber dem Membraninnendruck Pm benö
tigt, so wird dieser Druckabfall durch Messung des tatsächlichen
Membraninnendrucks Pm durch den ersten Druckwandler 49 auto-ma
tisch berücksichtigt. Dies stellt eine wesentliche Verbesserung
gegenüber der in der Fig. 2 beschriebenen Lösung dar.
Der Regler 48 kann, wie in der Fig. 3a angedeutet als elektroni
scher Regler in analoger oder in digitaler Realisierung ausge
führt sein, es ist jedoch genausogut möglich, daß ein Digital
rechner mit den Druckwerten für den Membraninnendruck Pm und den
Förderdruck Pf versorgt wird und an einem Ausgang das Steu
ersignal für das Stellventil 47 entsprechend einem an sich be
kannten Regelalgorithmus erzeugt.
Die beiden Druckwandler 49, 53 können durch Druckmeßdosen, Halb
leiterdrucksensoren oder andere Druck/Spannungs-, Druck/Strom-
oder Druck/Pulsdauer-Umwandlerschaltungen gebildet werden.
Wenn die einzelnen Funktionsblöcke der Fig. 3a als analoge Elek
tronikkomponenten ausgebildet werden, zeigt die Fig. 3b eine
einfache Ausführung des Differenzdruckgebers 52, bei dem an ei
nem Stellwiderstand 54 eine Teilspannung einer Referenzspannung
Uref abgegriffen wird.
Der Summenbildner 51 kann entsprechend der Fig. 3c durch eine
herkömmliche Summationsschaltung mit einem Operationsverstärker
55, dessen Plus-Eingang an Bezugspotential geführt ist und an
dessen Minus-Eingang das jeweils eine Ende dreier Summationswi
derstände 56, 57, 58 anliegen, deren jeweils anderes Ende mit
den beiden Eingängen Pd, Pf der Summationsschaltung bzw. mit dem
Ausgang verbunden sind. Durch diese Anordnung wird am Ausgang
die invertierte Summe -(Pf+Pd) der beiden an den Eingängen an
liegenden Spannungen als Sollwert -W abgreifbar.
Der Regler 48 selbst kann entsprechend der Fig. 3d durch eine
weitere Operationsverstärkerschaltung gebildet werden. Ein Ope
rationsverstärker 59 liegt mit seinem Plus-Eingang an Bezugspo
tential. An seinen Minus-Eingang sind über je einen Skalierungs
widerstand 60, 61 der Istwert X und der invertierte Sollwert -W
geführt. Weiters verbindet eine Impedanz Z den Minus-Eingang mit
dem Ausgang des Operationsverstärkers an dem die Stellgröße Y
abgreifbar ist. Durch die Impedanz Z wird in an sich bekannter
Weise die Charakteristik des Reglers bestimmt. So ist etwa für
eine bevorzugte Ausführungsform als Regler mit Proportional-
Integral-Charakteristik für die Impedanz Z eine Serienschaltung
aus Ohm′schem Widerstand und Kondensator vorzusehen.
Die erfindungsgemäße Membran-Innendruckregelung ist nicht auf
die beschriebenen Realisierungsbeispiele beschränkt.
So kann etwa die Summationsschaltung in den Regler integriert
werden, weiters können andere Reglertypen wie Zweipunkt-, Drei
punkt, Schrittregler etc. in bestimmten Anwendungen weitere
Vorteile verschaffen.
Die Fig. 4a zeigt schematisch eine erfindungsgemäße Ausgestal
tung einer Einschleusevorrichtung. Das einzuschleusende Gut
tritt aus einem (nicht dargestellten) Aufgabebehälter über den
Gutzulauf 3 durch eine Öffnung 6 in den Innenraum 7 der Ein
schleuskammer 2 ein. Die Öffnung 6 in der Gehäusewand 31 der
Einschleuskammer kann von einem kolbenförmigen Absperrorgan 107
verschlossen werden. Der Kolben 107 ist dazu im Inneren der zy
linderförmigen Einschleuskammer 2 beweglich gelagert und wird
über ein nicht dargestelltes Betätigungsorgan, wie etwa eine
Kolbenstange, oder direkt über einen Pneumatik- oder Hydraulik
zylinder bewegt, so daß er in seiner eingefahrenen Stellung die
Öffnung 6 verschließt und in seiner ausgefahrenen Stellung die
Öffnung 6 freigibt. Die Abdichtung des Innenraumes des Ein
schleusraums gegen Atmosphäre erfolgt durch mindestens zwei
O-Ringe 76, 77, welche in je einer ringförmigen Nut 78 entlang
des Umfangs des Kolbens 107 geführt werden.
Die O-Ringe sind dabei so über den Längsverlauf des Kolbens an
geordnet, daß im eingefahrenen Zustand des Kolbens mindestens
ein O-Ring 76 zwischen der Zuführöffnung 6 und der Einschleus
kammer 2 zu liegen kommt, um den Gutzulauf 3, gegenüber dem
Innenraum 73 abzudichten, und mindestens ein weiterer O-Ring 77
zwischen der Zuführöffnung 6 und dem Außenraum zu liegen kommt,
um den Gutzulauf 3 gegenüber Atmosphäre abzudichten.
Im ausgefahrenen Zustand des Kolbens 107 wird die Zuführöffnung
6 vom Kolben 107 freigegeben und die mindestens zwei O-Ringe 76,
77 dichten die Einschleuskammer 2 gegenüber der Atmosphäre ab.
Um während des Einfahrens bzw. Ausfahrens des Kolbens die O-Rin
ge nicht zu beschädigen, ist die Zuführöffnung 6 möglichst klein
ausgeführt oder hat zumindest ihre Hauptausdehnung entlang der
Achse des Einschleusraums. Außerdem ist der Übergang vom Innen
raum des Gutzulaufs 3 zum Innenraum 73 der Einschleuskammer 2
derart gestaltet, daß die O-Ringe leicht darüber hinweggleiten
können.
Die Führung der O-Ringe kann verbessert werden, wenn, wie in
Fig. 4b in einer Detailvergrößerung angedeutet ist, ein oder
mehrere O-Ringe durch Stützringe 76a, 76b, vorzugsweise aus
PTFE, entweder einseitig (76a oder 67b) oder beidseitig (76a
und 76b) geführt werden. Durch die vergleichsweise geringe
Reibung der Stützringe kann der O-Ring während der Kolbenbe
wegung an den Stützringen und am Nutengrund gleiten, an der In
nenwand 31 der Einschleuskammer 2 jedoch abrollen. Dies wird
besonders dann erleichtert, wenn die O-Ringe schwebend einge
baut werden, wobei keine oder kaum Berührung mit dem Nutengrund
auftritt.
Eine weitere alternative Ausführungsform besteht darin, die
Breite B der Führungsnuten für die Dichtringe, wie in Fig. 4c
schematisch angedeutet, etwa halb so groß wie den Kolbenschub c
auszuführen. Durch diese Ausführungsform wird während der Kol
benbewegung das Abrollen der O-Ringe sowohl an der Innenwand 31
der Einschleuskammer 2 als auch am Grund der Nuten 78 ermög
licht.
Wenn der Steg 83 zwischen den Nuten 78 breiter als die Zuführ
öffnung 6 ausgeführt wird, ist, selbst bei nicht vollständig
abrollenden, sondern teilweise gleitenden O-Ringen, die Abdich
tung bei eingefahrenem Kolben gewährleistet.
Es können weiters statt nur je eines O-Ringes 76, 77 pro Nut
mehrere Ringe, durch Stützringe getrennt, vorgesehen sein. Dabei
ist die Breite B der Nuten 78 entsprechend der Breite des Dicht
ring-Stützring-Paketes zu vergrößern.
Die Fig. 5 zeigt eine weitere Ausgestaltung der Abdichtung des
Absperrorgans. Eine Mehrzahl von Dichtringen 80 - bevorzugt
O-Ringe - dichtet den Spalt zwischen dem kolbenförmigen Absperr
organ 107 und der Gehäusewand 31 der Einschleuskammer 2 ab. Die
O-Ringe werden nicht - wie in der Ausführung entsprechend der
Fig. 1 - durch Nuten im Kolben geführt, sondern durch ringförmi
ge Spannelemente 79 gegeneinander abgestützt oder sogar vorge
spannt. Durch die dadurch gegebene, verbesserte Führung der
O-Ringe kann der Verschleiß verringert werden. Außerdem werden
bei dieser Anordnung nicht notwendigerweise Nuten benötigt, in
denen sich Fördergut festsetzen könnte, da die Begrenzung des
Bewegungsspielraums auch durch z. B. nasenförmige Fortsätze auf
dem Kolbenumfang oder in der Zylinderwand 31 gewährleistet wer
den kann.
Durch entsprechende Ausführung der Spannelemente 79 läßt sich
entweder ein Gleiten oder ein Abrollen der Dichtringe an der
Zylinderwand 31 und am Kolben 107 erreichen.
Eine Weiterbildung der Dichtung nach Fig. 5 zeigen die Fig. 6a
und 6b. Dabei ist in Fig. 6a schematisch ein Längsschnitt darge
stellt, in Fig. 6b ein Querschnitt. Die Dichtringe 80 werden
wiederum durch Spannelemente 79 geführt. Die Spannelemente 79
hingegen werden durch mehrere entlang ihres Umfangs angeordnete
Stege 84 zu einem Spannkäfig verbunden. Die einzelnen Dichtringe
bilden auf diese Weise zusammen mit dem Spannkäfig einen Dicht
körper, welcher im Verschleißfall rasch als Ganzes austauschbar
ist. Wie die Fig. 6b im Querschnitt zeigt, ruht der Dichtkörper
mit seinen Stegen 80 in entsprechenden Nuten 82 des Kolbens 107.
Claims (12)
1. Schüttgutschleuse mit einer an einer Wandungsfläche einer
Schleusenkammer mit einer nachgiebigen Oberfläche abrollenden,
an einem Träger abgestützten elastischen Dichtungselement zur
Abdichtung gegenüber einem vorbestimmten maximalen Kammerdruck
einer Kammer, der die Schüttgutschleuse vorgeordnet ist, dadurch
gekennzeichnet, daß das Dichtungselement (5) innerhalb seiner
nachgiebigen Oberfläche mit einem einen mindestens dem maximalen
Behälterdruck entsprechenden Innendruck des Dichtungselementes
sichernden Material ausgefüllt ist.
2. Schleuse nach Anspruch 1, bei der das Innere des membranar
tigen Dichtungselementes von einem Druckmedium, vorzugsweise
einem Gas, insbesondere von Luft, ausgefüllt ist, dadurch
gekennzeichnet, daß das Innere mit einem Druckmediumvorrat
verbunden ist, und daß eine Einrichtung (27, 45; 48, 47, 51) zur
Aufrechterhaltung eines, unter Berücksichtigung der elastischen
Kräfte des Dichtungselementes (5), mindestens dem Behälterdruck
entsprechenden Druckes vorgesehen ist.
3. Schleuse nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß eine
Steuervorrichtung zum Einstellen - und vorzugsweise auch zum
Nachstellen - eines vorgegebenen Differenzdruckes vorgesehen
ist, der sich aus dem in einer mit Druckmedium gefüllten
Membran-Dichtung (5) herrschenden Membrandruck (Pm) und dem in
einer durch die Membran-Dichtung (5) abgedichteten Kammer (1, 2)
herrschenden Kammerdruck (Pf) bestimmt, und daß wenigstens ein
Mittel (27) zur Aufrechterhaltung eines vorgegebenen Minimal-
Membrandruckes und ein in Abhängigkeit von Membran- und/oder
Kammerdruck beeinflußbares Steuerelement (45; 48, 47, 51) zur
Einstellung des Kammer- bzw. Membrandruckes vorgesehen sind.
4. Schleuse nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß das
Steuerelement (45) in der Druckleitung (9) zur Kammer (1, 2)
angeordnet ist.
5. Schleuse nach einem der Ansprüche 2 bis 4, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Einrichtung zur Aufrechterhaltung des Mem
brandruckes (Pm) ein - vorzugsweise entsperrbares - Rückschlag
ventil (27) aufweist.
6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 2 bis 5, dadurch
gekennzeichnet, daß als Steuerelement (45) ein - vorzugsweise
verstellbares - Drosselventil oder ein Druckminderventil
vorgesehen ist.
7. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 2 bis 6, dadurch
gekennzeichnet, daß Mittel (53) zum Erfassen des Kammerdrucks
(Pf) vorgesehen sind, dessen relative oder absolute Größe als
Eingangssignal einem Übertragungsglied (48) zuführbar und von
dort in ein - einem in der Zuleitung (26) zur Membran-Dichtung
(5) angeordneten Stellglied (47) zuführbares - Ausgangssignal
verarbeitbar ist.
8. Vorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß
Mittel (49) zum Erfassen des Membrandruckes (Pm) vorgesehen
sind, dessen Größe als Ist-Wert-Signal dem Übertragungsglied
(48) zuführbar ist, während das dem Kammerdruck (Pf) zuzuord
nende Eingangssignal als Soll-Wert-Korrelativ dem Übertra
gungsglied (48) zuführbar ist.
9. Vorrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß
zur Bildung des Soll-Wertes ein Summenbildner (51) vorgesehen
ist, an dessen Eingang das dem Kammerdruck (Pf) entsprechende
Signal und ein dem vorgegebenen Differenzdruck entsprechendes
Signal - insbesondere das eines Differenzdruckgebers (52) -
anlegbar sind.
10. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 7 bis 9, dadurch ge
kennzeichnet, daß als Stellglied (47) ein - vorzugsweise
elektromagnetisch - über das Ausgangssignal des, vorzugsweise
als elektronischer Regler ausgebildeten, Übertragungsgliedes
(48) betätigbares Wegeventil vorgesehen ist.
11. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 2 bis 10, dadurch
gekennzeichnet, daß in der Zuleitung (26) zur Membran-Dichtung
(5) ein Mittel zur Kontrolle (28, 44) des Membrandruckes (Pm)
vorgesehen ist, das bei Unterschreiten eines bestimmten Druck
wertes die Zuleitung (26) zur Membran-Dichtung (5) und die
Druckleitung (9) zur Kammer (1, 2) sperrt.
12. Vorrichtung nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß
als Kontrollmittel ein Druckschalter (28), insbesondere in
Verbindung mit einem Drosselventil (44), vorgesehen ist.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19924213833 DE4213833A1 (de) | 1992-04-29 | 1992-04-29 | Schuettgutschleuse |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19924213833 DE4213833A1 (de) | 1992-04-29 | 1992-04-29 | Schuettgutschleuse |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE4213833A1 true DE4213833A1 (de) | 1993-11-04 |
Family
ID=6457593
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19924213833 Withdrawn DE4213833A1 (de) | 1992-04-29 | 1992-04-29 | Schuettgutschleuse |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE4213833A1 (de) |
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE19512311A1 (de) * | 1995-04-01 | 1996-10-02 | Buehler Ag | Kontinuierliche Feststofförderung zwischen Behältern unterschiedlichen Druckes |
CN105966920A (zh) * | 2016-06-17 | 2016-09-28 | 永嘉县宇恒生物技术研究院有限公司 | 高压输料专用的高压封闭式切断装置 |
-
1992
- 1992-04-29 DE DE19924213833 patent/DE4213833A1/de not_active Withdrawn
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE19512311A1 (de) * | 1995-04-01 | 1996-10-02 | Buehler Ag | Kontinuierliche Feststofförderung zwischen Behältern unterschiedlichen Druckes |
CN105966920A (zh) * | 2016-06-17 | 2016-09-28 | 永嘉县宇恒生物技术研究院有限公司 | 高压输料专用的高压封闭式切断装置 |
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---|---|---|---|
8139 | Disposal/non-payment of the annual fee |