DE4212359A1 - Wärmedämmung für Heizgeräte - Google Patents
Wärmedämmung für HeizgeräteInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf eine faserhaltige Wärmedäm
mung für Heizgeräte, insbesondere elektrische Speicherheizge
räte.
Die neuartige Wärmedämmung ist in bevorzugter Anwendung
zwischen einem Wärmespeicherkern und einem Gehäuse eines elek
trischen Speicherheizgerätes angeordnet. Bei prinzipiell glei
chen Vorteilen ist die Wärmedämmung aber auch an anderen Heiz
geräten, z. B. an Öl- oder Gasheizkesseln verwendbar, wobei sie
in der Regel zwischen dem die Brennkammer umgebenden Heizmedi
ummantel und einem Außenmantel angeordnet ist.
Bekannte Wärmedämmungen bestanden und bestehen überwiegend
aus dünnfaserigem Material, insbesondere Aluminiumoxid als Ge
rüstbildner, das mit einem geeigneten Füllstoff, beispielsweise
aus hochdisperser Kieselsäure und einem Trübungsmittel gemischt
wird. Das Materialgemisch wird in eine vorgegebene Form ge
bracht und gesintert oder in einer Hülle aus einem seidenarti
gen Material eingeschlossen.
Dieses bekannte faserhaltige Wärmedämmungsmaterial hat zwar
ausgezeichnete thermische Dämmeigenschaften, ist aber wegen
vermuteter Gesundheitsschädlichkeit umstritten. Die eingesetz
ten Aluminiumoxidfasern sind lungengängig, d. h. sie haben einen
Durchmesser < 3µm und haben darüberhinaus eine hohe Biobestän
digkeit. Als Biobeständigkeit bezeichnet man die zur Auflösung
der Fasern durch Körpersäfte im menschlichen Körper benötigte
Zeitdauer.
Zur Vermeidung eines Austritts von gesundheitsschädlichen
Fasern aus einem Heizgerät hat man die Dämmschichten geeignet
gekapselt. Bei Beschädigungen der Kapselung der Wärmedämmung
vor allem aufgrund rauhen betrieblichen Einsatzes können aber
faserhaltige schädliche Dämmstoffe in die Umgebungsatmosphäre
austreten.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, das Heizgerät der
eingangs genannten Art so auszubilden, daß eine Gesundheits
schädigung durch austretende Fasern zuverlässig vermieden wird.
Dies gelingt erfindungsgemäß dadurch, daß die Fasern des
faserigen Materials geometrische Dimensionen größer als dieje
nigen lungengängiger Fasern, d. h. einen Durchmesser < 3 µm und
vorzugsweise < 5 µm haben und/oder aus einem Material geringer
Biobeständigkeit von < 5 Jahren, vorzugsweise < 1 Jahr beste
hen.
Bei der erfindungsgemäßen Wärmedämmung wird also auf Fasern
als Gerüstbildner zur Erhöhung der Stabilität der Wärmedämmung
nicht verzichtet; es werden aber nur solche Fasern verwendet,
die entweder aufgrund ihrer Geometrie oder ihrer Zusammenset
zung im wesentlichen unschädlich sind, insbesondere keine
kanzerogenen Gefahrenquellen sind. Dickere Fasern, die nicht
lungengängig sind, dringen gar nicht erst ein in die besonders
gefährdeten Atmungsorgane; Fasern aus einem Material geringer
Biobeständigkeit, d. h. insbesondere < 1 Jahr, sind gesundheit
lich im wesentlichen unbedenklich. Zu diesen erfindungsgemäß
als Wärmedämmfasern geeigneten Materialien gehören neben Glas
auch bestimmte andere mineralische und keramische Stoffe. Neben
den anorganischen Fasern können auch Fasern aus hochtemperatur
beständigem organischem Material, z. B. hochtemperaturbeständi
gen Kunststoffen vorgesehen sein. Die Fasern und deren Tempera
turbeständigkeit werden vorzugsweise nach dem jeweiligen Ein
satzfall gewählt; in der Regel müssen die Fasern über eine Dau
ertemperaturbeständigkeit von mindestens 250°C verfügen, oder
sie werden durch besondere Anordnung relativ zu einer Wärme
quelle thermisch weniger belastet bzw. geschützt.
Die Fasern des fasrigen Materials haben vorzugweise einen
über die gesamte Faserlänge im wesentlichen konstanten vorgege
benen Durchmesser. Dies begünstigt die Einhaltung eines relativ
großen Faserdurchmessers von < 5 µm. Glas- oder Glasquarzfasern
lassen sich bei gleichmäßiger Stärke von 5 . . . 10 µm sicher aus
ziehen, und zwar im Stabzieh-, Düsenzieh- Düsenblas- oder in
anderen Verfahren.
Eine bevorzugte Weiterbildung der Erfindung ist dadurch ge
kennzeichnet, daß die Fasern als Gerüstbildner zur Erhöhung der
Stabilität in einem aus einem Pulvergemenge bestehenden Wärme
dämmstoff aus reflektierender, hochdisperser Kieselsäure und
einem Trübungsmittel, beispielsweise Titandioxid, vorgesehen
sind. Die Wärmedämmung kann aus einem gesinterten Pulver- und
Fasergemenge bestehen oder von einem Glasseidensack umhüllt
sein. Das Fasergemenge erhält eine plattenartige Form. Die Wär
medämmung des Heizgerätes wird dann aus mehreren plattenartigen
Formteilen zusammengesetzt.
Weitere vorteilhafte Einzelheiten ergeben sich aus der
nachfolgenden Beschreibung eines in der Zeichnung dargestellten
Ausführungsbeispiels. In der Zeichnung zeigen:
Fig. 1 eine schematische Querschnittansicht durch ein elek
trisches Speicherheizgerät; und
Fig. 2 eine schematische Darstellung abgewandelter platten
förmiger Wärmedämmungsformteile, die Teil der Wärmedämmung ei
nes Speicherheizgeräts bilden.
Das in Fig. 1 schematisch dargestellte elektrische Spei
cherheizgerät 1 hat einen in Fig. 1 als Leerraum dargestell
ten, überwiegend aus keramischem Material bestehenden Speicher
kern 2, ein bis auf Luftzu- und -abführungen und Gerätedurch
führungen geschlossenes äußeres Gehäuse 3 und eine aus mehreren
plattenartigen Formteilen zusammengesetzte Wärmedämmung 4. Die
Wärmedämmung 4 umschließt den durch den Speicherkern 2 einge
nommenen Innenraum des Speicherheizgeräts und sorgt dafür, daß
die konvektive Wärmeabführung vom Speicherkern in die Umge
bungsatmosphäre klein gehalten wird.
Die Wärmedämmung, auf die es bei der Erfindung besonders
ankommt, besteht in dem dargestellten Ausführungsbeispiel aus
jeweils zwei Seitenwand-Formteilen 40 und 41, aus zwei Deck
wandschichten 42 und 44 und einer Bodenwand 43. Eine Boden
platte 5, die vorzugsweise ebenfalls aus wärmedämmendem Mate
rial besteht, begrenzt die Bodenseite einer Luftkammer 6.
Alle plattenartigen Formteile 40 . . . 44 bestehen aus faser
haltigem anorganischen Material, dessen Dauertemperaturbestän
digkeit für den beschriebenen Anwendungsfall bei Speicherheiz
geräten ausreicht, d. h. größer ist als etwa 250°C. Das wärme
dämmende Material enthält einen Gerüstbildner aus Glasfasern
einer Stärke < 5 µm und/oder geringer Biobeständigkeit, einen
Füllstoff aus hoch disperser Kieselsäure und Titandioxod als
Trübungsmittel. Ferner kann vernetzendes Wasserglas zur Erzie
lung der notwendigen mechanischen Festigkeit zugesetzt werden.
Wie in der Zeichnung zu sehen ist, sind die einzelnen plat
tenartigen Formteile 40 . . . 43 über labyrinthartige Fugen 46 bzw.
ebenfalls labyrinthartige Nut-Federverbindungen 47 zusammenge
fügt. Dadurch gelingt es, einen Strahlungsaustritt aus dem
Speicherkern 2 in die Umgebungsatmosphäre in der Regel ausrei
chend zuverlässig zu verhindern. Gegebenenfalls können an der
kalten Außenseite noch geeignete Dichtlippen bzw. Dichtungsele
mente angebracht werden, die auch das unerwünschte Austreten
von (Gebläse-)Luftströmen verhindern.
Eine abgewandelte Ausführungsform einer Wärmedämmungsanord
nung - ebenfalls für ein elektrisches Speicherheizgerät - ist
in Fig. 2 als Teilansicht dargestellt. Auch dort sind die ein
zelnen plattenförmigen Formteile 40a, 41a, 42a mit komplementär
gestalteten, labyrinthartigen Fugen versehen und zusammenge
setzt, so daß eine Wärmebarriere auch ohne besondere Dichtele
mente entsteht.
Die Deckplatte 44a überspannt die Fugen zwischen der inne
ren Deckplatte 42a und den Seitenwandplatten 40a und bildet da
durch eine zusätzliche Labyrinthdichtung.
Im Rahmen des Erfindungsgedankens sind zahlreiche Abwand
lungen möglich. So sind Labyrinthfugen ähnlich der Deckplatte
in Fig. 2 auch zwischen getrennten und ebenen Platten möglich,
sofern die einzelnen Formteile in überlappender Anordnung vor
gesehen werden. Eine Ecke ähnlich der Fuge 46 reicht häufig
aus, so daß die kompliziertere Nut-Federverbindung überflüssig
werden kann. Die beschriebene Wärmedämmung läßt sich mit den
gleichen Vorteilen auch bei anderen Heizgeräten, so insbeson
dere bei Gas- und Ölfeuerungsanlagen und entsprechenden Kesseln
verwenden.
Claims (9)
1. Faserhaltige Wärmedämmung für Heizgeräte, insbesondere
elektrische Speicherheizgeräte,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Fasern des faserigen Materials geometrische Dimen
sionen größer als diejenigen lungengängiger Fasern, d. h. einen
Durchmesser < 3 µm und vorzugsweise < 5 µm haben und/oder aus
einem Material geringer Biobeständigkeit von < 5 Jahren, vor
zugsweise < 1 Jahr bestehen.
2. Wärmedämmung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß das faserige Material eine dem Einsatzfall entsprechende
Temperaturbeständigkeit von < 250°C hat.
3. Wärmedämmung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Fasern des faserigen Materials einen über die
gesamte Faserlänge im wesentlichen konstanten vorgegebenen
Durchmesser haben.
4. Wärmedämmung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet,
daß die Fasern aus Glas oder Glasquarz bestehen.
5. Wärmedämmung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch
gekennzeichnet, daß die Fasern als Gerüstbildner zur Erhöhung
der Stabilität in einem aus einem Pulvergemenge bestehenden
Wärmedämmstoff aus reflektierender, hochdisperser Kieselsäure
und einem Trübungsmittel, beispielsweise Titandioxid, vorgese
hen sind.
6. Wärmedämmung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch
gekennzeichnet, daß die Wärmedämmung aus einem gesinterten Pul
ver-/Fasergemenge besteht und/oder das Pulver-/Fasermenge um
hüllt ist.
7. Wärmedämmung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch
gekennzeichnet, daß die Wärmedämmung (4) aus plattenartigen
Formteilen (40 . . . 44) zusammengesetzt ist.
8. Wärmedämmung nach einem der der Ansprüche 1 bis 7, da
durch gekennzeichnet, daß die plattenartigen Formteile
(40 . . . 44; 40a . . . 42a) über labyrinthartig gestaltete Fugen (46,
47) zusammengesetzt sind.
9. Wärmedämmung nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch ge
kennzeichnet, daß die labyrinthartigen Fugen, insbesondere
Stoßfugen, als Nut-Federverbindungen (47) ausgebildet sind.
Priority Applications (5)
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---|---|---|---|
DE19924212359 DE4212359C2 (de) | 1992-04-13 | 1992-04-13 | Wärmedämmung für Heizgeräte |
AT93104764T ATE188684T1 (de) | 1992-03-23 | 1993-03-23 | Heizgerät, insbesondere elektrisches speicherheizgerät |
EP93104764A EP0562554B1 (de) | 1992-03-23 | 1993-03-23 | Heizgerät, insbesondere elektrisches Speicherheizgerät |
ES93104764T ES2142836T3 (es) | 1992-03-23 | 1993-03-23 | Aparato calefactor, en particular aparato calefactor acumulador electrico. |
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Publications (2)
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Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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Country | Link |
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Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
DE4212359C2 (de) | 2001-05-03 |
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