DE4210935A1

DE4210935A1 - Kolbenstangenführung für einen hydraulischen Schwingungsdämpfer

Info

Publication number: DE4210935A1
Application number: DE4210935A
Authority: DE
Inventors: Wilhelm Wortmann; Waldemar Malejka; Wolfgang Prinz
Original assignee: Fichtel and Sachs AG
Current assignee: ZF Sachs AG
Priority date: 1992-04-02
Filing date: 1992-04-02
Publication date: 1993-10-14

Description

Die Erfindung bezieht sich auf eine Kolbenstangenführung für einen hydraulischen Schwingungsdämpfer, Hydraulik-, Pneumatikzylinder oder dergleichen, bestehend aus einem Arbeitszylinder, einem an einer Kolbenstange befestigten Kolben, wobei die nach außen tretende Kolbenstange in einer, eine Gleitbuchse aufweisende Kolbenstangenführung zentriert und gegen die Atmosphäre abgedichtet ist.

Es sind Schwingungsdämpfer bekannt (z. B. DE-OS 31 51 050), bei denen die Kolbenstange in einer Kolbenstangenführung zentriert und abgedichtet aufgenommen ist und bei denen zur Verminderung der Reibung eine zusätzliche Gleitbuchse in die Kolbenstangenführung eingepreßt ist. Derartige Gleitbuchsen bestehen üblicherweise aus Bronze, gegebenenfalls mit einer zusätzlichen Gleitschicht aus Kunststoff, dabei hat sich in der Praxis herausgestellt, daß nach einer gewissen Standzeit Bronzekörner durch die Gleitschicht hindurchgedrückt werden und anschließend die Kolbenstange berühren, so daß in nachteiliger Weise eine erhöhte Reibung bzw. ein erhöhter Verschleiß festzustellen ist. Es sind darüber hinaus Werkstoffkombinationen der Gleitbuchse bekannt, bei denen ein Stahlträger mit Kunststoff versehen wird, wobei jedoch sowohl der Stahlträger als auch die aus Kunststoff aufgebrachte Gleitbuchse mit Toleranzproblemen behaftet ist.

Aufgabe der Erfindung ist es, eine einfache kostengünstige Kolbenstangenführung zu schaffen, die gute Gleiteigenschaften über die gesamte Standzeit besitzt, wobei darüber hinaus auch eine gute Maßhaltigkeit bei geringen Fertigungstoleranzen und eine möglichst geringe Änderung der Kombination der Reibpartner über die gesamte Betriebszeit gewährleistet ist.

Zur Lösung dieser Aufgabe ist vorgesehen, daß die Kolbenstangenführung auf ihrer zylindrischen Innenfläche mindestens einen Haltenocken aufweist, in den die Gleitbuchse nach dem Einpressen und Kalibrieren formschlüssig eingreift.

Bei dieser Ausbildung ist von Vorteil, daß die Gleitbuchse ohne ein tragendes Element (z. B. aus Metall) in die Kolbenstangenführung eingebracht werden kann, so daß nur ein einziges Lagermaterial verwendet werden muß, welches dann über die gesamte Lebensdauer die gewählten Gleiteigenschaften besitzt. Vor dem Zusammenfügen der Gleitbuchse mit der Kolbenstangenführung kann die Gleitbuchse einen kleineren Innendurchmesser als der der Kolbenstange, besitzen so daß nach dem Einpressen der Lagerbuchse in die Kolbenstangenführung das Endmaß durch Kalibrieren hergestellt wird. Während des Kalibriervorganges wird die Lagerbuchse in radialer Richtung plastisch verformt und bildet anschließend mit dem Haltenocken eine formschlüssige Verbindung.

In weiterer Ausgestaltung weisen die Haltenocken einen von der Längsrichtung abweichenden Verlauf auf.

Nach einem weiteren wesentlichen Merkmal ist vorgesehen, daß der Haltenocken über den gesamten Umfang verläuft.

In weiterer vorteilhafter Ausgestaltung sind axial hintereinander mehrere Haltenocken angeordnet.

Eine besonders günstige Ausführungsform sieht vor, daß axial hintereinander mehrere Haltenocken über den gesamten Umfang verlaufend angeordnet sind. Hierbei wird die Lagerbuchse während des Kalibriervorganges ebenfalls in radialer Richtung plastisch verformt, so daß über der gesamten Außenfläche der Lagerbuchse eine formschlüssige Verbindung mit der Kolbenstangenführung gewährleistet ist.

Nach einem weiteren wesentlichen Merkmal ist vorgesehen, daß mindestens eine Längsnut in der Kolbenstangenführung vorgesehen ist. Durch die Bildung von Haltenocken entstehen zwischen jeweils zwei benachbarten Haltenocken Vertiefungen, in denen beim Einpressen der Lagerbuchse Luft zurück bleibt. Durch das Vorsehen einer Längsnut kann während des Kalibriervorganges, bei dem das Lagermaterial in radialer Richtung plastisch verformt wird, die Luft über diese Längsnut zur Atmosphäre entweichen.

In weiterer Ausgestaltung der Erfindung besteht die Gleitbuchse aus plastisch verformbaren Lagermaterial. Dabei ist mit Vorteil die Gleitbuchse aus Kunststoff hergestellt.

Eine günstige Ausführungsform sieht vor, daß die Gleitbuchse vor dem Einpressen in die Kolbenstangenführung auf ihrem Außenumfang zylindrisch ausgebildet ist.

Zur Gewährleistung einer problemlosen Montage der Lagerbuchse in die Kolbenstangenführung ist in Ausgestaltung der Erfindung vorgesehen, daß die Kolbenstangenführung und/oder die Gleitbuchse eine Einführschräge aufweist oder daß die Gleitbuchse auf ihrer der Kolbenstangenführung zugewandten Seite zylindrisch gestuft oder trapezförmig ausgebildet ist.

Bevorzugte Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in den Zeichnungen schematisch dargestellt.

Es zeigt

Fig. 1 eine Lagerbuchse als Einzelteil im Schnitt

Fig. 2 eine Kolbenstangenführung als Einzelteil, ebenfalls im Schnitt

Fig. 3 einen Ausschnitt eines Schwingungsdämpfers im Bereich der Kolbenstangenführung im Schnitt.

Die in Fig. 1 dargestellte Gleitbuchse 3 besteht aus einem plastisch verformbaren Lagermaterial und ist auf ihrem Außen- und Innenumfang im wesentlichen zylindrisch ausgebildet. Zur leichten Montage dient die Einführschräge 5. Vor der Montage der Gleitbuchse 3 in die Kolbenstangenführung 1 ist der Innendurchmesser der Gleitbuchse 3 annähernd gleich dem Außendurchmesser der Kolbenstange 6.

In der Fig. 2 ist eine Kolbenstangenführung 1 dargestellt, bei der auf der Innenfläche über den Umfang verteilt Haltenocken 2 vorgesehen sind. Es sind dabei mehrere axial hintereinander und über dem gesamten Umfang verlaufende Haltenocken 2 vorgesehen. Zur Entlüftung der Hohlräume nach Einbringen der Gleitbuchse 3 kann die Längsnut 4 vorgesehen werden, wobei die Kolbenstangenführung 1 wiederum zur leichteren Montage mit einer Einführschräge 5 ausgebildet ist.

Aus der Fig. 3 ist eine Kolbenstange 6 zusammen mit einem Dämpfungskolben 7 zu entnehmen, bei der im Bereich der Kolbenstangenführung 1 eine Gleitbuchse 3 dargestellt ist, bei der nach dem Kalibriervorgang das Material der Gleitbuchse 3 in radialer Richtung plastisch verformt wird, so daß es zwischen die Haltenocken 2 fließt und zusammen mit der Kolbenstangenführung 1 eine formschlüssige Verbindung bildet.

Bezugszeichenliste

1 Kolbenstange
2 Haltenocken
3 Gleitbuchse
4 Längsnut
5 Einführschräge
6 Kolbenstange
7 Dämpfungskolben

Claims

1. Kolbenstangenführung für einen hydraulischen Schwingungsdämpfer, Hydraulik-, Pneumatikzylinder oder dergleichen, bestehend aus einem Arbeitszylinder, einem an einer Kolbenstange befestigten Kolben, wobei die nach außen tretende Kolbenstange in einer, eine Gleitbuchse aufweisende Kolbenstangenführung zentriert und gegen die Atmosphäre abgedichtet ist, dadurch gekennzeichnet, daß die Kolbenstangenführung (1) auf ihrer zylindrischen Innenfläche mindestens einen Haltenocken (2) aufweist, in den die Gleitbuchse (3) nach dem Einpressen und Kalibrieren formschlüssig eingreift.

2. Kolbenstangenführung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Haltenocken (2) einen von der Längsrichtung abweichenden Verlauf aufweisen.

3. Kolbenstangenführung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Haltenocken (2) über den gesamten Umfang verläuft.

4. Kolbenstangenführung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß axial hintereinander mehrere Haltenocken (2) angeordnet sind.

5. Kolbenstangenführung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß axial hintereinander mehrere Haltenocken (2) über den gesamten Umfang verlaufend angeordnet sind.

6. Kolbenstangenführung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß mindestens eine Längsnut (4) in der Kolbenstangenführung (1) vorgesehen ist.

7. Kolbenstangenführung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Gleitbuchse (3) aus plastisch verformbarem Lagermaterial besteht.

8. Kolbenstangenführung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Gleitbuchse (3) aus Kunststoff hergestellt ist.

9. Kolbenstangenführung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Gleitbuchse (3) vor dem Einpressen in die Kolbenstangenführung (1) auf ihrem Außenumfang in etwa zylindrisch ausgebildet ist.

10. Kolbenstangenführung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Gleitbuchse (3) auf ihrer der Kolbenstangenführung (1) zugewandten Seite zylindrisch gestuft oder trapezförmig ausgebildet ist.

11. Kolbenstangenführung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Kolbenstangenführung (1) und/oder die Gleitbuchse (3) eine Einführschräge (5) aufweist.