DE19636202C2 - Führungsbuchse für teleskopisch ineinander verschiebbare Teile - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft eine Führungsbuchse für teleskopartig ineinander ver­ schiebbare Teile entsprechend dem Oberbegriff von Patentanspruch 1.

Aus der DE 36 27 138 A1 ist eine willkürlich blockierbare Gasfeder bekannt, de­ ren zylindrische Außenfläche in einer mit einem Standrohr verbundenen Füh­ rungsbuchse gleitend angeordnet ist. Die Führungsbuchse ist in das Standrohr eingepreßt und bildet somit eine weitgehende starre Gleitführung. Insbesondere bei Anwendung einer derartigen Führungsbuchse ergibt sich infolge außermittiger Belastung eine Biegebeanspruchung, wodurch Verkantungen zwischen der Gas­ feder und dem Standrohr auftreten könnten, die aber durch den Einsatz von win­ kelbeweglich gelagerten Gelenkbuchsen kompensiert werden sollen.

Die EP 0 469 325 A2 beschreibt ein Verfahren zur Herstellung einer Gleitfläche in einer Führungsbuchse aus Kunststoff für eine höhenverstellbare Stuhlsäule, wobei die Innenfläche der Führungsbuchse mit Flächen versehen wird, die ein Untermaß gegenüber einem zu führenden Gehäuse einer Gasfeder aufweisen. Zwischen den einzelnen Flächen sind Rücksprünge ausgeformt, die ein Übermaß gegenüber dem zu führenden Gehäuse aufweisen. In die Flächen werden zwi­ schen den Rücksprüngen durch Räumen Teil-Zylinderflächen geräumt, die ge­ meinsam eine Gleitfläche darstellen.

Eine sehr ähnliche Führungsbuchse ist aus der EP 0 553 440 A1 bekannt. Bei dieser Führungsbuchse sind an der Innenfläche zur Mittel-Längs-Achse hin vor­ springende, durch Rücksprünge voneinander getrennte Führungsstege ausgebil­ det, wobei an den Führungsstegen durch Spanabhebung hergestellte, zur Achse konzentrische Teil-Zylinder-Flächen als Führungsflächen für das Gehäuse der Gas­ feder ausgebildet sind.

Die DE 42 33 407 A1 beschreibt eine Führung für teleskopartig ineinander ver­ schiebbare zylindrische Teile bekannt, die in einer Führungsbuchse gleitend ange­ ordnet sind. Die Führungsbuchse besteht aus einer Aufnahmebuchse und minde­ stens einer Lagerbuchse.

Aus dem DE-Gm 69 33 012 ist ein Gleitgelenklager mit einem außen balligen Rand und einem entsprechend konkav gewölbten Außenring bekannt, wobei in mindestens einem Ring des Lagers ein elastischer Hohlkörper angeordnet ist.

Die fünf beschriebenen Möglichkeiten sind in ihrer Konstruktion zu aufwendig und benötigen spanabhebende Verfahrensschritte um eine Kalibrierung zu erfahren, damit die Qualität der Führungsbuchse gesichert ist.

Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, eine Führungsbuchse zu realisieren, die mit einfachsten Mitteln eine ausreichende Führungsgenauigkeit unter Verzicht spanabhebender Maßnahmen bietet.

Erfindungsgemäß wird die Aufgabe durch den Patentanspruch 1 gelöst.

Vorteilhafterweise kann diese Führungsbuchse kardanische Bewegungen ausfüh­ ren, da der weichere Kern eine Anpassung der Führungsbuchse an Querkräfte oder Schiefstände zuläßt. Der festere Außendurchmesser sorgt für einen sicheren Preßsitz der Führungsbuchse. Andererseits haben festere Materialien in der Regel einen niedrigeren Reibungskoeffizienten, so daß das teleskopierbare Bauteil rei­ bungsarm geführt wird. Bei einer kardanische Bewegung der Führungsbuchse kann der Füllkörper nicht aus dem Mantelkörper gepreßt werden.

Im Hinblick auf eine Optimierung der Kosten beträgt die Wandstärke des Mantel­ körpers einen Bruchteil der des Füllkörpers. Des weiteren soll durch die geringere Wandstärke der versteifende Einfluß des Mantelkörpers auf die Führungsbuchse auf ein vorbestimmtes Maß begrenzt werden.

Im Hinblick auf die Einbausituation ist vorgesehen, daß der Mantelkörper einen umlaufenden Rand aufweist, der als Auflage für ein Standrohr dient.

Zur Verbesserung des Preßsitzes zwischen dem ortsfesten Rohr, beispielsweise dem Standrohr weist der Mantelkörper an seinem Außendurchmesser Rippen auf. Bei einer vorteilhaften Ausgestaltung können die Rippen eine Höhe aufweisen, die der Schicht eines Klebemittelfilms entspricht.

Anhand der folgenden Figurenbeschreibung soll die Erfindung näher erläutert werden.

Es zeigen:

Fig. 1 Längsschnitt durch eine Stuhlsäule

Fig. 2 u. 3 Schnittdarstellungen durch die Führungsbuchse

Fig. 4 u. 5 Detaildarstellungen der Fig. 2 u. 3

Die Führung für teleskopartig ineinander verschiebbarer Teile wird anhand einer Anwendung bei einer Stuhlsäule 1 beschrieben, wobei sich die Erfindung auch auf andere Anwendungen übertragen läßt.

Innerhalb der Stuhlsäule ist eine willkürlich blockierbare Gasfeder 3 angeordnet, deren Außenfläche 5 in einer mit einem Standrohr 7 verbundenen Führungsbuch­ se 9 gleitend angeordnet ist. Die Gasfeder weist am oberen Ende einen konischen Ansatz 11 auf, welcher zur Verbindung mit einem nicht eingezeichneten Stuhl dient, während das Standrohr am unteren Ende einen Konus 13 zur Befestigung mit einem nicht eingezeichneten Stuhlfuß besitzt. Im Boden des Standrohres ist über ein Lager 15 eine Kolbenstange 17 drehbar befestigt. Ein mit der Kolben­ stange 17 verbundener Kolben 19 unterteilt den Innenraum der Gasfeder in zwei Arbeitsräume 21; 23, die über einen von außen betätigbaren Auslösestößel 25 verbindbar sind. Zur Höhenverstellung wird dieser Auslösestößel nach unten ver­ schoben, wodurch ein Verbindungskanal 27 zwischen den Arbeitsräumen freige­ geben wird und dadurch die Höheneinstellung des Stuhlsitzes einstellbar ist. Da das Füllmedium in den Arbeitsräumen unter Druck steht, wird bei geöffnetem Durchtrittsquerschnitt die Kolbenstange 17 mit einer Kraft ausgeschoben, die dem wirksamen Druck multipliziert mit dem Kolbenstangenquerschnitt entspricht. Beim Loslassen des Auslösestößels wird dieser infolge des Fülldruckes wieder in die geschlossene Position zurückgeführt, wodurch die Stuhlsäule die eingestellte Position beibehält. Die Arbeitsräume sind als Druckräume ausgebildet und weisen eine Flüssigkeits- und Gasfüllung auf, so daß sich unter Belastung eine von der Größe der Last abhängige Durchfederung ergibt. Sowohl bei der Höheneinstellung als auch unter Einwirkung der Belastung gleitet die Außenfläche der Gasfeder in der Führungsbuchse. Diese Führungsbuchse ist im Standrohr beispielsweise durch Einpressen befestigt.

Die Fig. 2 und 3 zeigen die Führungsbuchse 9 als Einzelteil. Sie umfaßt einen ringförmigen Mantelkörper 29, in den ein Füllkörper eingespritzt ist. Die beiden Führungsbuchsenkomponenten sind aus verschieden harten Materialien gefertigt. Der Mantelkörper 29 besteht aus einem harten Kunststoff mit einer relativ dün­ nen Wandstärke. Aufgrund der relativ dünnen Wandstärke wirkt sich beim Spritzgießen nur ein sehr geringes Schwindmaß aus, so daß sich infolge dessen eine sehr eng tolerierte Führungsfläche 33 herstellen läßt. Die Spritzgußhaut ist zudem sehr glatt und damit reibungsarm.

Beim Spritzvorgang wird mittels einer ersten Spritzeinheit in eine geschlossene Spritzform erst eine kleinere Menge des härteren Kunststoffs für den Mantelkör­ per eingepreßt. Bevor diese Kunststoffmenge ausgehärtet ist, wird mittels einer zweiten Spritzeinheit das Volumen für den weicheren Füllkörper eingespritzt. Die­ ses Volumen verdrängt den härteren Kunststoff und sorgt für eine exakte Form­ gestaltung des Mantelkörpers in der Spritzform, wobei auch ein Deckel 35 und ein Boden 37 der Führungsbuchse ausgegossen werden. Als Verschluß dient wieder eine kleine Menge härteren Kunststoffs. Nach dem Aushärten wird die Spritzform geöffnet und das Teil entfernt.

Am Deckel 35 ist ein umlaufender Rand 39 ausgebildet, der eine Auflageflä­ che 41 für das Standrohr 7 (Fig. 1) aufweist. Der Boden 37 verfügt über eine kleinere Kreisringfläche, da die Außenfläche 43 mit einer Montageschräge 45 versehen ist. Zur axialen Sicherung können Sicken oder Spannschrauben zwi­ schen dem Standrohr und der Führungsbuchse ausgebildet sein.

In den Detaildarstellungen der Fig. 4 und 5 werden verschiedene Rippenfor­ men gezeigt, die auf der Außenfläche 43 der Führungsbuche 9 ausgeführt sind. Bei der Fig. 4 ist eine einfache Flachrippe 47 verwirklicht, deren Höhe einer Kle­ beschicht zwischen der Führungsbuchse und dem Innendurchmesser des Stan­ drohres entspricht. Alternativ kann auch eine Rippenform nach der Fig. 5 ver­ wendet werden, die eine aufgesetzte Rippe mit dreieckigem Querschnitt 49 auf­ weist, der ein besonders vorteilhaftes Verformverhalten der Rippe mit sich bringt.

Claims (6)

1. Führungsbuchse für teleskopartig ineinander verschiebbare Teile in der Bauform einer Gasfeder in einem Standrohr, wobei eine zylindrische Fläche ei­ nes der verschiebbaren Teile auf einer Führungsfläche der Führungsbuchse gleitet, dadurch gekennzeichnet, daß die Führungsbuchse (9) aus einem äußeren im wesentlichen kreisringför­ mige Mantelkörper (29) höherer Festigkeit besteht, in dem ein weicherer Füll­ körper (31) angeordnet ist, dessen Außendurchmesser mit einem ortsfesten Rohr, insbesondere dem Standrohr (7), und dessen Innendurchmesser mit dem axialbeweglichen Teil (3) in Kontakt steht, wobei der Mantelkörper (29) einen Boden (37) und einen Deckel (35) aufweist.

2. Führungsbuchse nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Wandstärke des Mantelkörpers (29) einen Bruchteil der des Füllkör­ pers (31) beträgt.

3. Führungsbuchse nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Mantelkörper einen umlaufenden Rand (39) aufweist, der als Auflage­ fläche (41) für das Standrohr (7) dient.

4. Führungsbuchse nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Mantelkörper (29) an seinem Außendurchmesser Rippen (47) auf­ weist.

5. Führungsbuchse nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Rippen (47) eine Höhe aufweisen, die der Schicht eines Klebemittel­ films entspricht.

6. Führungsbuchse nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Rippen (47) mit einer Innenwandfläche des Standrohres (7) eine Preß­ passung eingehen.