DE4210701A1 - Dichtungsanordnung - Google Patents

Dichtungsanordnung

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Description

Die Erfindung betrifft eine Dichtungsanordnung für den Spalt zwischen einer abzudichtenden Fläche eines um seine Achse rotierenden Körpers und einen davon beabstandeten Dichtungs­ träger, umfassend einen Dichtring aus polymerem Werkstoff, der im Bereich eines Halteabschnitts von dem Dichtungsträger umschlossen und mit diesem unverdrehbar verbunden ist und die Fläche mit einem elastisch angepreßten Lippenabschnitt berührt, wobei der Dichtring zumindest einen mittels eines druckbeaufschlagbaren Mediums aufblähbaren und an die Fläche anpreßbaren Ringabschnitt besitzt.
Eine solche Dichtungsanordnung ist aus der US-28 63 681 bekannt. Sie gelangt beispielsweise im Bereich der Umfangs­ seitigen Abdichtung eines rohrförmigen Hohlkörpers zur Anwendung und besteht aus einem im wesentlichen mit radialem Abstand konzentrisch zu der abzudichtenden Fläche ange­ ordneten Dichtungsträger, in dem eine aufblasbare schlauch­ förmige Dichtung festgelegt ist. Der Dichtungsträger weist einen im wesentlichen kreisförmigen Querschnitt auf und ist in Richtung der abzudichtenden Welle ausgespart. Bei Druck­ beaufschlagung der aufblasbaren Dichtung legt sich diese unter radialer Vorspannung an die Innenfläche des Dichtungs­ trägers an und berührt die abzudichtende Welle mit einer Dichtlippe entlang der Dichtfläche. Dabei ist allerdings zu beachten, daß die schlauchförmige Dichtung im Bereich der Aussparung des Dichtungsträgers einer hohen mechanischen Beanspruchung ausgesetzt ist, wodurch die Gebrauchseigen­ schaften, insbesondere während einer langen Gebrauchsdauer nur wenig befriedigend sind. Auch die Einflußnahme auf die Höhe der Anpreßkraft der Dichtung an die abzudichtende Welle ist aufgrund der Ausgestaltung der Dichtlippe begrenzt.
Desweiteren sind Dichtungsanordnungen bekannt, die beispiels­ weise im Bereich der stirnseitigen Abdichtung von zu schmierenden Zahnkränzen und Drehkörpern und deren Ver­ kleidung an Drehrohren wie Kugelmühlen zur Anwendung ge­ langen. Diese Dichtungsanordnungen bedienten sich der Ver­ wendung eines an dem Dichtungsträger unverrückbar festge­ legten Dichtringes aus polymerem Werkstoff, der mit einer sich senkrecht zur Achse erstreckenden Stirnfläche oder parallel zu der Achse ausgebildeten Lauffläche am ro­ tierenden Bauteil in Eingriff steht. Das damit erzielte Abdichtungsergebnis ist wenig befriedigend. Dabei ist es insbesondere von Bedeutung, daß sich bei großen Drehkörper- und Zahnkranzdurchmessern von beispielsweise mehr als 5 Meter im allgemeinen weder die zur Erzielung eines guten Abdichtungsergebnisses erforderliche Rotationssymmetrie der Dichtflächen gewährleisten noch eine achsparallele Hin- und Herbewegung der Dichtfläche während der Drehbewegung aus­ reichend kompensieren läßt.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die vorbekannten Dichtungsanordnungen derart weiterzuentwickeln, daß sich bessere Gebrauchseigenschaften während einer längeren Ge­ brauchsdauer ergeben und eine Verbesserung des Abdichtungs­ ergebnisses auch bei großen Durchmessern der abzudichtenden Flächen gewährleistet ist sowie beim Auftreten von betriebs­ bedingten Hin- und Herbewegungen und von Taumelbewegungen des abzudichtenden Bauteils.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß bei einer Dichtungsan­ ordnung der eingangs genannten Art dadurch gelöst, daß der Ringabschnitt des Dichtringes zumindest teilweise außerhalb des von dem Dichtungsträger umschlossenen Bereiches des Halteabschnittes angeordnet ist. Hierbei ist von Vorteil, daß der Ringabschnitt des Dichtringes und der Dichtungs­ träger derart zueinander angeordnet sind, daß ein Verschleiß im Bereich des Halteabschnittes des Dichtringes deutlich reduziert ist, so daß sich bessere Gebrauchseigenschaften während einer längeren Gebrauchsdauer einstellen. Die mechanische Beanspruchung in diesem Bereich ist bei häufiger Druckänderung im Ringabschnitt und bei exzentrischen Ver­ lagerungen des abzudichtenden Bauteils gegenüber dem Lippen­ abschnitt des Dichtringes deutlich reduziert, so daß eine derartige Dichtungsanordnung auch zum zuverlässigen Ab­ dichten von Flächen mit großen Durchmessern, Flächen mit Unwuchten während der bestimmungsgemäßen Verwendung oder taumelnden Flächen eingesetzt werden kann.
Dazu ist es erforderlich, daß das Medium kompressibel ist und beispielsweise aus Druckluft besteht.
Der Dichtring läßt sich besonders einfach erzeugen, wenn sein Halteabschnitt und sein Lippenabschnitt einstückig in einander übergehend aus einem elastischen Dichtungswerkstoff erzeugt sind, beispielsweise aus Gummi. Neben einer be­ sonders guten Dauerhaftigkeit ist hierdurch ein nachträg­ liches Zusammenfügen von unabhängig erzeugten Einzelteilen entbehrlich.
Im Rahmen der vorliegenden Erfindung ist es vorgesehen, daß der Lippenabschnitt durch zumindest zwei Dichtlippen ge­ bildet ist, die mit der abzudichtenden Fläche einen Hohlraum begrenzen, der mit Sperrfett befüllbar ist. Diese Ausge­ staltung bedingt einerseits eine zuverlässige Abdichtung des abzudichtenden Raumes gegenüber der Umgebung und anderer­ seits einen sehr geringen Verschleiß der den Lippenabschnitt bildenden Dichtlippen, was einer weiter erhöhten Gebrauchs­ dauer zugute kommt.
Der Lippenabschnitt kann im einfachsten Falle nur eine einzige Dichtlippe haben mit einem äußeren Profil, das sich gegebenenfalls parallel zu der Achse erstreckt oder einen kleinen Winkel von weniger als 15 mit der Achse einschließt. Ein negativer Winkel sollte vermieden werden, weil eine axiale Stauchung der Dichtlippe in sich selbst die Folge sein könnte und als Folge hiervon eine unbefriedigende Eignung, Relativbewegungen der Stirnfläche im erforderlichen Maße auszugleichen.
Der Dichtring kann im Bereich seines Halteabschnittes zu­ mindest teilweise mit einer Armierung versehen sein, die Relaxationserscheinungen des Dichtringes während der be­ stimmungsgemäßen Verwendung reduziert.
Gemäß einer vorteilhaften Ausgestaltung kann der Ringab­ schnitt nur außerhalb des von dem Dichtungsträger um­ schlossenen Bereichs angeordnet sein und einen ovalen Querschnitt aufweisen. Die größte Ausdehnung des Quer­ schnittes verläuft dabei im wesentlichen parallel zu der abzudichtenden Fläche, so daß bei Druckbeaufschlagung des Ringabschnittes eine besonders leichte und exakte Verformung des Ringabschnittes in Richtung der abzudichtenden Fläche ermöglicht wird. Der Ringabschnitt weist eine Öffnung auf, durch die das Medium einspeisbar ist. Innerhalb des Ringab­ schnittes kann beispielsweise nach einer anderen Ausge­ staltung ein elastischer Federkörper eingesetzt sein, der nur in Anpreßrichtung des Dichtringes vorgespannt ist.
Gemäß einer anderen Ausgestaltung ist es vorgesehen, daß der Ringabschnitt zumindest teilweise im Halteabschnitt ange­ ordnet ist und daß der Halteabschnitt zumindest teilweise verschiebbar in einer sich im wesentlichen parallel zu der Achse erstreckenden, die Achse konzentrisch umschließenden, unnachgiebigen Führungsnut des Dichtungsträgers aufgenommen ist.
Der Lippenabschnitt vermag dadurch achsparallelen Hin- und Herbewegungen der Stirnfläche oder von Teilbereichen der Stirnfläche während der bestimmungsgemäßen Verwendung zu folgen, ohne daß sich eine nennenswerte Veränderung der gegenseitigen Zuordnung zwischen dem Profil der Dichtlippe und dem Profil der abzudichtenden Flächen ergibt. Auch hierdurch wird die Erzielung eines guten Abdichtungser­ gebnisses begünstigt.
Der Lippenabschnitt kann durch die Eigenelastizität des Ringabschnittes federnd an die abzudichtenden Flächen angepreßt sein. Um eine ausgeglichene Anpressung des Lippen­ abschnittes auch beim Auftreten großer Relativbewegungen der Fläche in axialer Richtung zu gewährleisten, hat es sich als vorteilhaft bewährt, wenn für die Anpressung sekundäre Mittel vorgesehen sind, beispielsweise solche mechanischer, hydraulischer oder bevorzugt pneumatischer Art.
Bei einer Anpressung durch sekundärer Mittel, die sich der Verwendung eines druckbeaufschlagten, fließfähigen Mediums bedienen, hat es sich als vorteilhaft bewährt, wenn die sekundären Mittel eine von dem Halteabschnitt umschlossenen druckbeaufschlagbaren Ringabschnitt umfassen, wobei der Halteabschnitt innerhalb der axialen Erstreckung des Ringab­ schnitts parallel zu der Achse dehnbar ausgebildet ist. Unter Vermeidung jeglicher Leckageverluste ergibt sich bei einer entsprechenden Ausbildung die Möglichkeit, die An­ pressung der Dichtlippen an die Fläche über den Druck des in den Ringabschnitt eingespeisten, fließfähigen Mediums in gezielter Weise auf bestimmte Werte einzustellen und hier­ durch sowohl hinsichtlich der Gebrauchsdauer als auch hinsichtlich des Abdichtungsergebnisses optimale Werte zu erzielen.
Eine auf dem gesamten Umfang ausgeglichene Anpressung der Dichtlippen an die Fläche läßt sich gewährleisten, wenn der Ringabschnitt die Achse auf dem gesamten Umfang konzentrisch ineinander übergehend umschließt. Auch Abweichungen der Fläche hinsichtlich der Rotationssymmetrie werden dadurch in ausgezeichneter Weise ausgeglichen.
Die Fläche kann einen hohlkegelig in Richtung des Dichtungs­ trägers erweiterten Durchmesser aufweisen und der Lippenab­ schnitt kann zumindest eine Dichtlippe aufweisen, deren Profil außenseitig mit der Achse einen kleineren Winkel einschließt, als die abzudichtende Fläche.
Durch die achsparallele Anpressung der die Achse konzen­ trisch umschließenden Dichtlippe an die hohlkegelige Fläche, die durch eine Stirnfläche gebildet sein kann, entsteht in der Dichtlippe eine radial nach innen weisende Kraft, welche sich gleichmäßig in Umfangsrichtung verteilt. Die axiale Anpressung der Dichtlippe an die Fläche läßt sich dadurch unter Vermeidung einer örtlichen Oberbeanspruchung des die Dichtlippe bildenden, polymeren Werkstoffes auf einen Wert einstellen, der die Erzielung eines optimalen Abdichtungs­ ergebnisses bei einer besonders niedrigen, spezifischen Werkstoffbeanspruchung begünstigt. Hierdurch ist eine gute Formbeständigkeit der Dichtlippe über lange Zeiträume gewährleistet. Das erzielte Abdichtungsergebnis wird dadurch wesentlich verbessert.
Die Fläche soll zweckmäßigerweise ein Profil haben, welches mit der Dichtungsachse einen Winkel von 30 bis 60°, vorzugs­ weise von 40 bis 50° einschließt. Insbesondere innerhalb des zuletzt genannten Bereiches ist neben einer guten Führung der Dichtlippe der reibungsbedingte Verschleiß auf ein Minimum reduziert.
Eine besonders gute Proportionalität zwischen dem Druck des in den Ringabschnitt eingespeisten, fließfähigen Mediums und der axial gerichteten Anpreßkraft der Dichtlippen an die Fläche wird erhalten, wenn der Halteabschnitt radial inner­ halb und außerhalb des Ringabschnitts nach Art zweier einander umschließender Faltenbälge gestaltet ist. Neben der durch eine Reduzierung der Wandstärke verbesserten Flexibili­ tät ist das vor allem auf die Verminderung der Größe der gegenseitigen Berührungsfläche zwischen den entsprechenden Bereichen des Halteabschnittes und der Führungsnut zurück­ zuführen, d. h. eine Verminderung von Reibungsverlusten.
Der Ringabschnitt kann unter Verwendung eines Schmelzkern­ verfahrens erzeugt werden. Eine kostengünstigere Herstellung ist demgegenüber möglich, wenn der Halteabschnitt auf der von dem Lippenabschnitt abgewandten Seite der Kammer mit einer bei seiner Herstellung angebrachten, sich im wesent­ lichen parallel zu der Achse erstreckenden Auftrennung seines Profils versehen ist und wenn die einander im Bereich der Auftrennung einander gegenüberliegenden Schenkel des Profils während der bestimmungsgemäßen Verwendung dichtend aneinandergelegt sind. Die Verwendung eines Schmelzkerns ist bei der Herstellung eines solchen Dichtringes entbehrlich.
Die Schenkel können bei einer solchen Ausführung im Anschluß an die Herstellung des Dichtringes im Bereich der Auf­ trennung miteinander verklebt oder verschweißt sein, um das Auftreten von Undichtigkeiten auszuschließen und die Montage zu vereinfachen.
Eine besonders gute Betriebssicherheit wird erhalten, wenn das von dem Lippenabschnitt in axialer Richtung abgewandte Ende des Halteabschnittes jenseits des Ringabschnittes unverrückbar in der Führung festgelegt ist. Hierzu kann der Dichtungsträger in gleichmäßigen Umfangsabständen von sich senkrecht zu der Achse erstreckenden Öffnungen durchdrungen sein, wobei in die Öffnungen eingreifende, mechanische Hilfsmittel zur unverrückbaren Festlegung des Halteab­ schnitts in der Führungsnut vorgesehen sind, beispielsweise Halteschrauben und/oder Distanzhülsen. Nach eingetretenem Verschleiß läßt sich der Dichtring bei einer solchen Aus­ führung problemlos durch einen neuen Dichtring ersetzen.
Die Erfindung wird nachfolgend anhand der Zeichnungen weiter verdeutlicht. Es zeigen: Fig. 1 ein erstes Ausfühungs­ beispiel und die Fig. 2 und 3 zwei weitere Ausführungs­ beispiele der erfindungsgemäßen Dichtungsanordnung. In Fig. 1 ist der Dichtspalt zwischen der Stirnfläche 1 eines um seine Achse 2.1 rotierenden Hohlkörpers 2 und einem davon in axialer Richtung beabstandeten Dichtungsträgers 3 in halbge­ schnittener Darstellung wiedergegeben, umfassend einen Dichtring 4 aus polymerem Werkstoff, der mit einem Halte­ abschnitt 4.1 unverdrehbar an dem Dichtungsträger 3 fest­ gelegt ist und die Stirnfläche 1 mit einem elastisch an­ gepreßten Lippenabschnitt 4.2 berührt. Die Stirnfläche 1 ist hohlkegelig gestaltet und hat einen in Richtung des Dichtungs­ trägers 3 erweiterten Durchmesser. Ihr Profil schließt mit der Dichtungsachse 2.1 an dem Winkel A von 45° ein.
Der Lippenabschnitt berührt die Stirnfläche 1 auf der radial nach innenweisenden Seite mit einer Dichtlippe 4.3. Diese weist außenseitig ein Profil auf, welches mit der Achse 2.1 einen Winkel B von etwa 12° einschließt.
Radial außerhalb der Dichtlippe 4.3 ist eine einzige Zusatz­ lippe 4.11 vorgesehen, welche die Stirnfläche 1 anliegend berührt. Der Zwischenraum zwischen der Zusatzlippe 4.11 und der Dichtlippe 4.3 ist mit einem schmierend und dichtend wirkenden Fett gefüllt. Um den diesbezüglichen Vorrat bei Bedarf ergänzen zu können, ist eine Bohrung 4.12 vorgesehen, welche den Lippenabschnitt 4.2 an mehreren Umfangsstellen durchdringt.
Der Lippenabschnitt 4.2 ist einstückig mit dem Halteab­ schnitt 4.1 des Dichtringes 4 aus gummielastischem Werkstoff erzeugt. Der Halteabschnitt 4.1 ist in einer Führungsnut 3.1 des Dichtungsträgers 3 aufgenommen und mit einem die Achse 2.1 konzentrisch umschließenden Ringabschnitt 4.4 versehen, in die durch eine Bohrung 4.13 ein druckbeaufschlagbares, fließfähiges Medium einspeisbar ist. Radial innerhalb und außerhalb des Ringabschnitts 4.4 ist der Halteabschnitt 4.1 nach Art zweier einander umschließender Faltenbälge 4.6, 4.5 gestaltet. Er ist hierdurch in einer Richtung parallel zu der Achse 2.1 in besonders guter Weise dehnbar, wobei radiale Ausweichbewegungen durch die die Führungsnut 3.1 radial innen- und außenseitig begrenzenden Bestandteile des Dichtungsträgers 3 verhindert werden. Diese Bestandteile sind im Bereich ihrer Begrenzungen abgerundet, so daß bei Verlagerungen des Dichtringes 4 Beschädigungen an den ange­ gebenen Stellen zuverlässig vermieden werden.
Der Halteabschnitt 4.1 ist auf der von dem Lippenabschnitt 4.2 abgewandten Seite des Ringabschnitts 4.4 mit einer bei seiner Herstellung angebrachten, sich im wesentlichen parallel zu der Achse erstreckenden Auftrennung 4.7 seines Profils versehen, wobei die einander im Bereich der Auf­ trennung gegenüberliegenden Schenkel 4.8, 4.9 des Profils während der bestimmungsgemäßen Verwendung dichtend mit­ einander verklebt sind. Beide Schenkel sind gemeinsam von gleichmäßig in Umfangsrichtung verteilten, ineinander übergehenden Bohrungen 4.10 durchdrungen, die in dem Dichtungsträger 3 eine Fortsetzung finden und Hilfsmittel 5 umschließen, welche durch Halteschrauben und Distanzhülsen gebildet sind. Das von dem Lippenabschnitt in axialer Richtung abgewandte Ende des Halteabschnittes 4.1 wird dadurch jenseits des Ringabschnitts 4.4 unverrückbar in der Führung 3.1 des Dichtungsträgers 3 festgehalten. Sie vermag sich dadurch während der bestimmungsgemäßen Verwendung weder relativ zu dem Dichtungsträger zu verdrehen, noch aus der Führungsnut 3.1 herauszufallen.
Zur Herstellung der für die Erzielung eines guten Abdichtungs­ ergebnisses erforderlichen Anpressung des Lippenabschnittes 4.2 an die Stirnfläche 1 wird bei der gezeigten Dichtungs­ anordnung ein druckbeaufschlagtes, fließfähiges Medium, beispielsweise Druckluft über eine Bohrung 4.13 in den Ringabschnitt 4.4 eingespeist. Der Ringabschnitt 4.4 um­ schließt die Achse 2.1 konzentrisch auf dem gesamten Umfang. Hierdurch ergibt sich in Umfangsrichtung eine völlig über­ einstimmende Anpressung des Lippenabschnittes 4.2 an die Stirnfläche 1. Relative Abweichungen der Rotationssymmetrie der Stirnfläche 1 und des Dichtungsträger 3 werden hierdurch selbsttätig ausgeglichen.
In den Fig. 2 und 3 sind zwei Ausführungsbeispiele gezeigt, wobei der Dichtring eine andere Ausgestaltung als in Fig. 1 aufweist. Die Funktion der Dichtungsanordnung ist im wesent­ lichen ähnlich zu der in Fig. 1 beschriebenen Funktion. Der Ringabschnitt 4.4 ist in den Fig. 2 und 3 vollständig außerhalb des Dichtungsträgers 3 angeordnet. Der Halteab­ schnitt 4.1 ist ohne axiale Durchbrechungen ausgebildet und im Dichtungsträger 3 gehalten. Der Dichtungsträger 3 ist im Bereich seiner Begrenzungen zumindest auf den dem Dichtring zugewandten Seiten gerundet, so daß bei Verlagerungen des abzudichtenden Bauteils und diesen Verlagerungen folgenden Auslenkbewegungen des Dichtringes keine Beschädigungen in diesen Bereichen auftreten. Der Lippenabschnitt 4.2 besteht, wie in Fig. 1 aus zwei Dichtlippen 4.3, 4.11, von denen die Dichtlippe 4.11 als Zusatzlippe ausgebildet ist. Der Lippen­ abschnitt 4.2 bildet mit der abzudichtenden Fläche einen Hohlraum, der mit Fett gefüllt ist. Die ovale Form des Ringabschnittes bedingt eine besonders leichte und exakte Nachstellung des Anpreßdruckes des Dichtringes 4 in Richtung der abzudichtenden Fläche 1.
Die erfindungsgemäße Dichtungsanordnung zeichnet sich durch eine besonders große Robustheit und Betriebssicherheit aus. Sie ist dadurch insbesondere für Anwendungen geeignet, in denen es neben der Erzielung eines guten Abdichtungsergeb­ nisses maßgeblich hierauf ankommt.

Claims (15)

1. Dichtungsanordnung für den Spalt zwischen einer abzu­ dichtenden Fläche eines um seine Achse rotierenden Körpers und einen davon beabstandeten Dichtungsträger, umfassend einen Dichtring aus polymerem Werkstoff, der im Bereich eines Halteabschnittes von dem Dichtungs­ träger zumindest teilweise umschlossen und mit diesem unverdrehbar verbunden ist und die Fläche mit einem elastisch angepreßten Lippenabschnitt berührt, wobei der Dichtring zumindest einen mittels eines druckbeauf­ schlagbaren Mediums aufblähbaren und an die Fläche anpreßbaren Ringabschnitt besitzt, dadurch gekenn­ zeichnet, daß der Ringabschnitt (4.4) des Dichtringes (4) zumindest teilweise außerhalb des von dem Dichtungs­ träger (3) umschlossenen Bereichs des Halteabschnittes (4.1) angeordnet ist.
2. Dichtungsanordnung nach Anspruch 1, dadurch gekenn­ zeichnet, daß der Ringabschnitt (4.4) mit einem kom­ pressiblen Medium durckbeaufschlagbar ist.
3. Dichtungsanordnung nach Anspruch 1 bis 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Halteabschnitt (4.1) und der Lippenabschnitt (4.2) einstückig aus einem elastischen Dichtungswerkstoff erzeugt sind.
4. Dichtungsanordnung nach Anspruch 3, dadurch ge­ kennzeichnet, daß der Lippenabschnitt (4.2) durch zumindest zwei Dichtlippen (4.3, 4.11) gebildet ist, die mit der abzudichtenden Fläche (1) einen Hohlraum be­ grenzt.
5. Dichtungsanordnung nach Anspruch 4, dadurch gekenn­ zeichnet, daß der Hohlraum mit Sperrfett befüllbar ist.
6. Dichtungsanordnung nach Anspruch 1 bis 5, dadurch ge­ kennzeichnet, daß der Dichtring (4) im Bereichs seines Halteabschnitts (4.1) zumindest teilweise mit einer Armierung versehen ist.
7. Dichtungsanordnung nach Anspruch 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß der Ringabschnitt (4.4) einen ovalen Querschnitt aufweist und nur außerhalb des von dem Dichtungsträger (3) umschlossenen Bereichs angeordnet ist.
8. Dichtungsanordnung nach Anspruch 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß der Ringabschnitt (4.4) zumindest teilweise im Halteabschnitt (4.1) angeordnet ist und daß der Halteabschnitt (4.1) zumindest teilweise verschieb­ bar in einer sich im wesentlichen parallel zu der Achse (2.1) erstreckenden, die Achse (2.1) konzentrisch umschließenden, unnachgiebigen Führungsnut (3.1) des Dichtungsträgers (3) aufgenommen ist.
9. Dichtungsanordnung nach Anspruch 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß der Lippenabschnitt (4.2) zumindest eine Dichtlippe (4.3) aufweist, deren Profil außenseitig mit der Achse (2.1) einen kleineren Winkel (B) einschließt, als die Fläche (1) und das die Fläche (1) einen hohlkeglig in Richtung des Dichtungsträgers (3) erweiteten Durchmesser aufweist.
10. Dichtungsanordnung nach Anspruch 9, dadurch ge­ kennzeichnet, daß die Fläche (1) ein Profil aufweist, das mit der Achse (2.1) einen Winkel (A) von 30 bis 60° einschließt.
11. Dichtungsanordnung nach Anspruch 8 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß der Halteabschnitt (4.1.) radial innerhalb und außerhalb des druckbeaufschlagbaren Ringabschnitts (4.4) nach Art zweier einander um­ schließender Faltenbälge (4.5, 4.6) gestaltet ist.
12. Dichtungsanordnung nach Anspruch 8 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß der Halteabschnitt (4.1) auf der von dem Lippenabschnitt (4.2) abgewandten Seite des Ringab­ schnitts (4.4) mit einer bei seiner Herstellung ange­ brachten, sich im wesentlichen parallel zu der Achse (2.1) erstreckenden Auftrennung (4.7) seines Profils versehen ist und daß sich die einander im Bereich der Auftrennung (4.7) gegenüberliegenden Schenkel (4.8, 4.9) des Profils während der bestimmungsgemäßen Verwendung dichtend berühren.
13. Dichtungsanordnung nach Anspruch 12, dadurch gekenn­ zeichnet, daß die Schenkel (4.8, 4.9) im Bereich der Auftrennung (4.7) miteinander verklebt und verschweißt sind.
14. Dichtungsanordnung nach Anspruch 1 bis 13, dadurch gekennzeichnet, daß der Halteabschnitt (4.1) im Dichtungs­ träger (3) in gleichmäßigen Umfangsabständen von sich senkrecht zu der Achse erstreckenden Öffnungen (4.10) durchdrungen ist und daß in die Öffnungen (4.10) ein­ greifende, mechanische Hilfsmittel (5) zur unverrück­ baren Festlegung des Halteabschnitts (4.1) in der Führungsnut (3.1) vorgesehen sind.
15. Dichtungsanordnung nach Anspruch 14, dadurch gekenn­ zeichnet, daß die mechanischen Hilfsmittel (5) durch Halteschrauben und/oder Distanzhülsen gebildet sind.
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