DE4210375A1 - Ablagemeßvorrichung - Google Patents
AblagemeßvorrichungInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zur Messung
der Ablage, also der Abweichung der Ist-Flugbahn von der Soll-Flugbahn,
von ballistischen Geschossen. Dabei besteht die vorgeschlagene Vorrich
tung aus einer Projektionseinrichtung, die bei einer Abschußvorrichtung
installiert ist, und die mit mindestens einem Laser und einer Ablenkein
richtung für den Laserstrahl ausgerüstet ist. Eine Auswerteeinrichtung
zur Ermittlung der Ablage ist in einem Geschoß vorgesehen, wobei diese
Auswerteeinrichtung mit einem strahlungsempfindlichen Empfängerteil für
die Laserstrahlung der Prolektionseinrichtung ausgerüstet ist.
Die heutige Artillerie-Technologie erlaubt bereits eine hohe Treffer
quote. Elektronische Rechner als Feuerleitgeräte bestimmen für balli
stische Geschosse die Abschußbedingungen in Abhängigkeit von geschoß
spezifischen Parametern und meteorologischen Bedingungen. Die so be
stimmte Soll-Flugbahn wird zur Ausrichtung der Kanone verwendet.
In der Regel lassen sich die Flugparameter jedoch nicht vollständig
vorhersehen. Außerdem treten beim Abschuß zusätzliche Fehler auf, die
zu einer Abweichung des ballistischen Geschosses von der gewünschten
Flugbahn führen, zum Beispiel wenn das Geschütz in Bewegung ist und
Erschütterungen ausgesetzt ist. Hiervon wird die Trefferwahrscheinlich
keit natürlich berührt.
Zur Beeinflussung der Flugbahn eines ballistischen Geschosses wurden
deshalb bereits sogenannte Beamrider-Systeme erprobt. Dabei wird ent
weder ein stationäres oder ein bewegliches Lichtmuster um die für das
betreffende Geschoß vorbestimmte Soll-Flugbahn herum projiziert. Das
durch das Lichtmuster hindurchfliegende Geschoß kann aufgrund der Mu
sterstruktur, in der es sich zu gegebener Zeit befindet, seine momen
tane Ablage von der Soll-Flugbahn berechnen und bei gleichzeitiger Mes
sung der Rollwinkellage Korrekturmaßnahmen realisieren.
Bei diesen oder vergleichbaren Systemen kann eine Ablagemessung nur in
einer bestimmten Schußentfernung auf einem kurzen Flugbahnteil durchge
führt werden. Wegen der Flugbahnkrümmung kann die Visierlinie der Ablage
meßeinrichtung mit der vorberechneten Sollflugbahn in maximal zwei Punk
ten zur Deckung gebracht werden. Ablagemessungen sind deshalb nur im
Bereich der beiden Schnittpunkte bzw. in der Praxis auf dem Flugbahnab
schnitt möglich, auf dem die Sollflugbahn nicht zu weit von der Visier
linie abweicht.
In der älteren Anmeldung P 41 10 766.7 ist eine Geschoßablagemeßvorrich
tung beschrieben, bei der im Geschoßheck eine Lichtquelle vorgesehen ist,
die von einem am Boden befindlichen aus mehreren photosensitiven Elemen
ten bestehenden Sensor vermessen wird. Bei diesem System wird die momen
tane Geschoßablage also am Boden, nicht im Geschoß gemessen.
Für eine Flugbahnkorrektur müssen gleichzeitig Ablage und Rollwinkel
gemessen werden. Da die bisherigen Rollwinkel-Meßverfahren im Geschoß
durchgeführt werden, müßte bei einer Messung der Ablage am Boden entwe
der der Ablagemeßwert zum Geschoß oder der Rollwinkelmeßwert zum Boden
kontinuierlich übertragen werden. Dem ist eine Messung der Ablage im Ge
schoß unbedingt vorzuziehen.
Das in der Anmeldung P 41 10 766.7 beschriebene Verfahren ist deshalb
zumindest vorerst für den Bereich Flugbahnkorrektur weniger geeignet.
Es ist die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Vorrichtung zur Ab
lageerkennung vorzuschlagen, die die oben aufgezeigten Nachteile nicht
aufweist; insbesondere soll eine zuverlässig und schnell arbeitende
Vorrichtung zur Ablagebestimmung für ballistische Geschosse vorgeschla
gen werden.
Diese Aufgabe wird durch eine Vorrichtung zur Ablagebestimmung mit den
im Patentanspruch 1 aufgeführten Merkmalen gelöst.
Zweckmäßige Ausgestaltungen der erfindungsgemäßen Vorrichtung gehen aus
den in den Unteransprüchen wiedergegebenen Merkmalen hervor.
Vorteilhafterweise weist die vorgeschlagene Vorrichtung zur Ablage
bestimmung akusto-optische Deflektoren auf, mit denen ein Lichtstrahl,
vorzugsweise ein Laserstrahl, in X- und Y-Richtung ausgelenkt werden
kann. Die Auslenkung kann dabei durch zwei hintereinanderliegende senk
recht zueinander orientierte Deflektoren erfolgen, die der Laserstrahl
nacheinander durchläuft, oder durch einen einzigen Deflektor, der unab
hängig voneinander in zwei Achsen angesteuert werden kann.
Die Deflektoren werden vorteilhafterweise mit Leistungs-Frequenzgenera
toren angesteuert, die in einem für den akusto-optischen Effekt geeig
neten Medium eine stehende akustische Welle erzeugen. Von einem in das
Medium eintretenden Laserstrahl wird dann ein zweiter Strahl durch Beu
gung abgespalten, wobei dessen Auslenkwinkel von der Frequenz und seine
Intensität von der Amplitude des Ansteuersignals abhängt. Der unausge
lenkte Strahl wird üblicherweise ausgeblendet.
Der gebeugte Strahl kann über die Ansteuerung sowohl in seiner Richtung
wie in seiner Helligkeit moduliert werden. Für die Ablagemessung ist
ein Laserstrahl konstanter Helligkeit ausreichend, d. h. die Deflekto
ren werden mit Signalen konstanter Amplitude und variabler Frequenz an
gesteuert.
Darüber hinaus können durch zusätzliche Modulation zusätzliche Infor
mationen oder Steuerbefehle auf das Geschoß übertragen werden, sei
es durch Amplitudenmodulation über die Deflektoren oder Pulsmodulation
über die Deflektoren oder die Laser selbst.
Da für den gesamten Spektralbereich (ultraviolett, sichtbar, infrarot)
für den akusto-optischen Effekt geeignete Materialien existieren, sind
bei entsprechender Wahl des Deflektormaterials alle Lasertypen verwend
bar.
Beim vorgeschlagenen System erfolgt die Strahlauslenkung mittels eines
Festkörpereffekts, der praktisch trägheitslos ist. Dadurch wird es mög
lich, das erzeugte Lichtmuster während des Schusses zu verändern oder
zu verlagern. Beispielsweise wird es möglich, ein Meß- oder ein Füh
rungslichtmuster zeitgesteuert synchron mit dem Geschoß auf der gesam
ten Flugbahn mitzuführen.
Darüber hinaus kann die Strahlführung intelligent erfolgen, d. h. wäh
rend des Schusses gewonnene Informationen über das Geschoß können bei
seiner Messung bzw. Lenkung mit berücksichtigt werden.
Diese zusätzlichen Möglichkeiten stellen einen ganz wesentlichen Fort
schritt gegenüber den bisherigen Verfahren dar.
Auch ist es möglich, einen Mikroprozessor oder eine andere elektroni
sche Steuereinrichtung in die Projektionseinrichtung aufzunehmen, so
daß diese die Deflektoren ansteuern.
Durch die Verwendung von optischen und elektronischen Komponenten,
die keinerlei mechanische Funktion aufweisen, ist es möglich, sämtli
che Bauteile der Projektionseinrichtung zueinander zu fixieren, bei
spielsweise indem diese kraft- oder formschlüssig verbunden werden.
Eine Verklebung bzw. ein Eingießen der Bauteile in ein Kunstharz hat
sich als besonders vorteilhaft erwiesen.
In der Regel enthält jedes der gemäß der vorliegenden Erfindung ver
wendeten Geschosse mindestens eine Korrekturladung zur Flugbahnkorrek
tur, die in Abhängigkeit von der gemessenen Ablage und dem Rollwinkel
des betreffenden Geschosses erfolgt. Hierfür enthält jedes der durch
Eigenrotation flugstabilisierten Geschosse eine Rollwinkelmeßeinrich
tung, die mit der im Geschoß befindlichen Auswerteeinrichtung für den
empfangenen Laserstrahl gekoppelt ist.
Die im Geschoß enthaltene Auswerteeinrichtung bzw. der zu der Auswer
teeinrichtung gehörige strahlungsempfindliche Empfängerteil, in der
Regel eine Photodiode, wird beim Abschuß durch eine Abdeckplatte ge
schützt.
Diese Abdeckplatte fällt nach dem Abschuß vom Geschoßheck ab oder wird
ausgeklinkt.
Es sind auch Vorrichtungen denkbar, die die Ablage eines ballistischen
Geschoßes am Boden messen. Dabei wird der Laserstrahl an dem Geschoß
passiv oder aktiv reflektiert. Der reflektierte Lichtstrahl wird am
Boden empfangen und ausgewertet. Über den Lichtstrahl selbst oder über
eine Funkfrequenz können dann entsprechende Steuerbefehle zur Ablage
korrektur an das Geschoß gesendet werden.
Als weiterer Vorteil neben der zuverlässigen Arbeitsweise, der Er
schütterungsunempfindlichkeit, und der Möglichkeit zur Übertragung von
Steuerdaten über die Modulation des ausgelenkten Laserstrahls ergibt
sich zusätzlich ein besonders kompakter Aufbau. Der herausragende Vo
lumenunterschied ergibt sich hauptsächlich daraus, daß akusto-optische
Deflektoren wesentlich kleiner sind als in der Funktion vergleichbare,
herkömmliche Systeme, die eine umfangreiche Mechanik erforderten.
Bei der vorgeschlagenen, erfindungsgemäßen Vorrichtung ist die Meßka
denz durch die Zeit gegeben, die der Laserstrahl zur Projektion eines
vollständigen Orientierungslichtmusters braucht. Im einfachsten Falle
rotiert der Laserstrahl einmal um 360° um die Soll-Flugbahn. Pro Um
drehung tritt als Ablagemeßsignal eine Pulsfolge auf. Innerhalb der
Pulsfolge ausfallende Pulse haben bei entsprechender Auslegung der
Elektronik auf die Messung keinen Einfluß.
Wird nun gemäß der vorliegenden Erfindung ein intelligentes System ver
wendet, so läßt sich beispielsweise der Laserstrahl nach einem einmali
gen oder auch mehrmaligen Umlauf um die Geschoßbahn auf das Geschoß
einhängen. In diesem Fall braucht der Laserstrahl um das Geschoß herum
nur einen so großen Bereich abzutasten, daß er seinen Ortsänderungen
folgen kann. Hierdurch wird bei einem intelligenten System die Meßkadenz
bzw. die Zeit für eine Informationsübertragung auf das Geschoß wesent
lich verkürzt, also werden die Eigenschaften des Systems verbessert.
Dabei ist es allerdings erforderlich, daß das Geschoß mit einem passi
ven oder aktiven Reflektor ausgestattet ist, mit der die Information,
daß der Laserstrahl das Geschoß überstrichen hat, an die am Boden be
findliche Projektionseinrichtung übertragen werden kann.
Zur Abbildung des Laserstrahls sollte in der Regel am Geschoßheck eine
Linse vorhanden sein, die den einfallenden Laserstrahl fokussieren bzw.
in der gewünschten Weise auf die ebenfalls am Geschoßheck befindliche
Photodiode abbilden kann. Da der ganze Spektralbereich für den akusto
optischen Effekt nutzbar ist, muß man wohl nicht einzelne Materialien
oder Wellenlängenbereiche herausgreifen. Abschließend sei bemerkt, daß
Orientierungslichtmuster verschiedenster Art geeignet sein können.
Unter Umständen kann es vorteilhaft sein, um die von einem Feuerleit
rechner vorausberechnete Flugbahn herum einen Referenzlichtstrahl bzw.
einen Referenzlaserstahl zu projizieren, um die Ablagewinkelberechnung
in vorteilhafter Weise zu realisieren.
Der Referenzstrahl, z. B. ein stationärer Laserstrahl, startet dabei
einen geschoßinternen Zähler, der solange die Schwingungen eines Oszil
lators zählt, bis der rotierende Laserstrahl über das Geschoß wandert.
Der Zählerstand ist dann proportional zum Ablagewinkel.
Ein Referenzlaserstrahl ist jedoch nicht zwangsläufig erforderlich.
Erforderlich ist es, die momentane Winkellage des rotierenden Laser
strahls zu kennen. Dies kann man, wie erwähnt, mit einem Referenzlaser
strahl und einem Zähler realisieren. Der Laserstrahl kann aber auch
winkelabhängig getastet werden. Dann ist die Pulsfolgefrequenz ein Maß
für die Winkellage des rotierenden Laserstrahls und ein Referenzstrahl
wäre nicht nötig.
Im folgenden wird die vorliegende Erfindung unter Bezugnahme auf die
anliegenden Figuren näher erläutert. Dabei werden weitere Merkmale und
Vorteile gemäß der vorliegenden Erfindung offenbart.
Es zeigt
Fig. 1 den prinzipiellen Aufbau der Projektionseinrichtung einer
erfindungsgemäßen Vorrichtung bzw. eines erfindungsgemäßen
Systems; und
Fig. 2 eine Darstellung zur Verdeutlichung des prinzipiellen Ablaufs
einer Ablagemessung bzw. Ablagekorrektur.
In der Fig. 1 sind die gemäß der vorliegenden Erfindung wesentlichen
Komponenten der Projektionseinrichtung 10 schematisch wiedergegeben.
Ein Laser 12, der eine Halbleiterlaserdiode, ein gepumpter Gaslaser
oder aber auch ein gepumpter Festkörperlaser sein kann, sendet einen
Laserstrahl 30 aus. Dieser kann noch mittels weiterer optischer Ele
mente, die dem Laser 12 unmittelbar nachgeschaltet sind, aufbereitet
werden. So können beispielsweise noch Fokussierlinsen, Strahlaufweiter,
etc. vorhanden sein, um die Strahlqualität positiv zu beeinflussen.
Der Laserstrahl 30 tritt anschließend in einen ersten akusto-optischen
Deflektor 14 ein.
Über eine X-Ansteuerung 20 wird in dem X-Deflektor 14 eine stehende
akustische Welle erzeugt.
Hierdurch erfährt der Laserstrahl an dem entstehenden Beugungsgitter
eine Aufspaltung. Je größer die Frequenz der akustischen Welle wird,
die die X-Ansteuerung 20 im Deflektor 14 erzeugt, umso größer ist die
Auslenkung, die der gebeugte Laserstrahl 30 erfährt. Da bei dieser
Ausführungsform nur eine Ablenkung des Laserstrahls 30 gewünscht ist
und eine Modulation in der Regel unterbleiben soll, ist die von der
X-Ansteuerung 20 erzeugte akustische Welle zeitlich im wesentlichen
konstant.
Der in X-Richtung ausgelenkte Laserstrahl 32 verläßt sodann den X-De
flektor 14, um in den Y-Deflektor 16 einzutreten. Im Y-Deflektor 16
wird durch die Y-Ansteuerung 18 ebenfalls eine akustische Welle er
zeugt, jedoch senkrecht zur X-Richtung. Dies geschieht analog zur Ab
lenkung des Laserstrahls 30 in X-Richtung.
Der endgültig abgelenkte Laserstrahl 34 verläßt anschließen den Y-De
flektor 16 in der gewünschten Richtung.
Eine Steueranlage 22 steuert sowohl die X-Aussteuerung 20 als auch die
Y-Aussteuerung 18. Bei der Steuerung 22 kann es sich im einfachsten
Fall um eine festverdrahtete Logik handeln. Statt dessen kann selbst
verständlich ein Mikroprozessor oder auch eine vollständige elektroni
sche Rechenanlage verwendet werden.
Die Projektionseinrichtung 10 ist mit einem Zielfernrohr der betref
fenden Artillerievorrichtung, beispielsweise einem Geschütz eines Pan
zers, gekoppelt. Diese Kopplung kann gleichzeitig eine Kopplung mit
dem Feuerleitsystem das Panzers beinhalten.
Der seitliche Versatz in Fig. 1 zwischen den Deflektoren 14, 16 dient
lediglich zu Demonstrationszwecken. In der Realität wird zwischen den
Deflektoren in der Regel kein seitlicher Versatz auftreten, da die
Auslenkung des Laserstrahls, der durch die Deflektoren 14, 16 bewirkt
wird, über die Ausdehnung der Deflektoren 14, 16 nur gering ist.
Falls die erfindungsgemäße Vorrichtung bzw. das erfindungsgemäße System
dazu in der Lage sein sollen, sich auf das Geschoß einzuhängen, ist die
Steuereinrichtung 22 mit einem Empfänger gekoppelt, der vom Geschoß aus
die Information darüber erhält, ob der rotierende Laserstrahl 34 das Ge
schoß überstrichen hat.
Aus Fig. 2 wird ersichtlich, wie eine Flugbahnkorrektur mit der erfin
dungsgemäßen Vorrichtung bzw. dem erfindungsgemäßen System erfolgen
kann.
Der Panzer bzw. das Geschütz 50 feuert ein Geschoß 52 ab. Der im Ge
schütz 50 befindliche Feuerleitrechner hat zuvor eine Soll-Flugbahn 54
berechnet, die das Geschoß 52 in das Ziel 70 führen soll. Das Geschoß
52 weicht jedoch von der Soll-Flugbahn 54 ab und befindet sich auf der
aktuellen Ist-Flugbahn 56.
Die Projektionseinrichtung 10 der erfindungsgemäßen Vorrichtung bzw.
des erfindungsgemäßen Systems projiziert gemäß Fig. 2 um die Soll-
Flugbahn 54 des Geschosses 52 herum ein regelmäßiges Lichtmuster, im
vorliegenden Fall einen rotierenden Laserstrahl 60. Der Laserstrahl 60
überstreicht dabei auch das Geschoß 52, wobei ein Lichtsignal über ei
ne im Heck des Geschosses 52 angeordnete Linse auf ein photoempfindli
ches Element abgebildet wird, das ebenfalls im Heck des Geschosses 52
untergebracht ist. Aus diesen Daten in Verbindung mit der Messung der
aktuellen Rollwinkellage ermittelt eine im Geschoß 52 befindliche Aus
werteeinrichtung den Zeitpunkt, zu dem eine im Geschoß 52 untergebrach
te Korrekturladung ausgelöst werden muß, um das Geschoß 52 an seine
vorbestimmte Soll-Flugbahn 54 anzunähern. Die Messungen können noch
mehrfach wiederholt werden. Auch in Abhängigkeit von mehreren Messun
gen kann die Ablage durch die im Geschoß 52 befindliche Auswerteein
richtung ermittelt werden.
Sobald die im Geschoß 52 befindliche Korrekturladung ausgelöst worden
ist, weicht das Geschoß 52 von seiner aktuellen Ist-Flugbahn 56 ab und
nähert seine Flugbahn über die Korrekturflugbahn 58 der Soll-Flugbahn
54 an. Der Einschlag des Geschoßes 52 erfolgt auf diese Weise näher bei
dem gewünschten Ziel 70. Ohne die Auslösung der Korrekturladung wäre
das Geschoß 52 relativ weit ab von dem gewünschten Ziel 70 im Ablage
punkt 80 eingeschlagen.
Die Rotationsbewegung des Laserstrahls 60 erfolgt innerhalb des Kegels
62. Dieser Kegel 62 kann auch einen, beispielsweise gepulsten, Referenz
lichtstrahl darstellen, der einen geschoßinternen Zähler startet, um
auf diese Weise ein Zeitintervall zu definieren, bis der rotierende
Laserstrahl 60 beim Überstreichen des Geschosses im Geschoß registriert
wird. Dieses Zeitintervall kann dann zur Bestimmung des Ablagewinkels
herangezogen werden.
Durch die hohe Geschwindigkeit, mit der eine kontrollierte Ausrichtung
bzw. Ablenkung des Laserstrahls bewirkt werden kann (das erfindungsge
mäße System arbeitet ungefähr 104-mal schneller als herkömmliche
Systeme), ist es auch möglich, Tandemgeschosse oder auch Mehrfachge
schosse zu leiten. Die Projektionseinrichtung 10 des erfindungsgemäßen
Systems ist bei Mehrfachgeschossen dazu in der Lage, jedes einzelne
Teilgeschoß zum Zwecke der Orientierung anzuleuchten, so daß jedes
Teilgeschoß eine oder gegebenenfalls mehrere Korrekturladungen zur
Annäherung an seine gewünschte Soll-Flugbahn kontrolliert auslösen
kann.
Wird ein intelligentes System verwendet, so kann jedes Geschoß, aber
auch jedes Teilgeschoß eines Mehrfachgeschosses, dafür Sorge tragen,
daß der Projektionseinrichtung vom Geschoßsender aus Informationen
übertragen werden, die es der Projektionseinrichtung ermöglichen, den
Laserstrahl bereits nach einem einmaligen Umlauf auf das jeweilige
Geschoß bzw. Teilgeschoß einzuhängen, so daß eine Informationsüber
tragung auf das Geschoß mittels einer Modulation des dem Geschoß 52
folgenden Laserstrahl ermöglicht wird.
Durch die von Bewegungen unabhängige Funktion der Projektionseinrich
tung 10 des erfindungsgemäßen Systems bzw. der erfindungsgemäßen Vor
richtung ist es möglich, dieses bzw. diese vollkommen starr auszuge
stalten, beispielsweise die einzelnen Komponenten zu verkleben oder
mit Kunstharz zu umgießen.
Zusammen mit der erschütterungsfesten Konstruktion der Projektions
einrichtung ist auch ein äußerst kompakter Aufbau realisierbar, wo
durch es wiederum ermöglicht wird, daß die für sich bewegliche Pro
jektionseinrichtung 10 der Zieleinrichtung, die mit dem Feuerleit
rechner des Geschützes 50 verbunden ist, wesentlich trägheitsfreier
und schneller folgen kann.
Claims (19)
1. Vorrichtung zur Ablageerkennung
- a) mit einer bei einer Abschußvorrichtung (50) angeordneten Pro
jektionseinrichtung (10),
- a1) mit mindestens einer Lichtquelle (12),
- a2) mit einer Ablenkeinrichtung für den Lichtstrahl der Licht quelle (12),
- b) mit einer Auswerteeinrichtung an einem Geschoß (52)
- b1) mit einem strahlungsempfindlichen Empfängerteil, wobei
- c) die Ablenkeinrichtung aus mindestens einem, vorzugsweise aus min destens zwei akusto-optischen Deflektoren (14, 16) besteht, und
- d) die akusto-optischen Deflektoren (14, 16) über eine Steuereinrich tung (22, 20, 18) derart gesteuert sind, daß ein Orientierungs lichtmuster um das Geschoß (52) herum entsteht.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der bzw.
die Lichtquelle (12) ein Laser bzw. mehrere Laser sind und bevorzugt
kontinuierlich senden.
3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß der bzw.
die Laser (12) im Pulsbetrieb sendet.
4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 2 oder 3, dadurch gekennzeich
net, daß der Laser (12) eine Halbleiterlaserdiode oder ein dioden
gepumpter Gas- oder Festkörperlaser ist.
5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeich
net, daß die Lichtquelle bzw. der Laser (12) so moduliert ist, daß
von der Projektionseinrichtung (10) aus Informationen zu dem Geschoß
(52) übertragbar sind.
6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeich
net, daß der eine Deflektor (14) den Licht- oder Laserstrahl in X-
Richtung auslenkt, während der andere Deflektor (16) den Licht-
oder Laserstrahl in Y-Richtung auslenkt, so daß entsprechende Ach
sen X, Y eine Ebene aufspannen, die im wesentlichen senkrecht zur
Geschoßbahn verläuft.
7. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeich
net, daß die Projektionseinrichtung (10) Signalgeneratoren (18, 20)
aufweist, die die Deflektoren (14, 16) steuern.
8. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeich
net, daß die Projektionseinrichtung (10) einen Mikroprozessor (22)
und/oder eine vorzugsweise elektronische Steuereinrichtung (22)
aufweist, die die Deflektoren (14, 16) unmittelbar ansteuern.
9. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeich
net, daß die optischen und/oder die elektronischen Komponenten der
Projektionseinrichtung zueinander fixiert sind, zum Beispiel durch
kraft- oder formschlüssige Verbindungen, durch Verkleben oder der
gleichen.
10. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeich
net, daß das Empfängerteil als strahlungsempfindliches Empfängerteil
einer Photodiode, insbesondere mit mehreren Quadranten, ausgebildet
ist.
11. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeich
net, daß am Heck des Geschosses eine Linse angeordnet ist, die eine
Abbildung auf das strahlungsempfindliche Empfängerteil bewirkt.
12. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeich
net, daß das Geschoßheck beim Abschuß durch eine Abdeckplatte ge
schützt ist, die sich nach dem Abschuß entfernt.
13. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekennzeich
net, daß das Geschoß eine Energiequelle, zum Beispiel eine Batterie,
aufweist.
14. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 13, dadurch gekennzeich
net, daß das Geschoß eine Rollwinkelmeßeinrichtung enthält.
15. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 14, dadurch gekennzeich
net, daß das Geschoß mindestens eine Korrekturladung enthält, die
von der Auswerteeinrichtung zündbar ist.
16. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 15, dadurch gekennzeich
net, daß das Geschoß (52) ein Sendeteil enthält, das Informationen
an ein Empfängerteil an der Projektionseinrichtung (10) übertragen
kann.
17. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 16, dadurch gekennzeich
net, daß das Geschoß (52) ein hochfrequentes Empfängerteil enthält,
um mittels des Laserstrahls (34, 60) von der Projektionseinrichtung
(10) übertragene Informationen auszuwerten.
18. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 17, dadurch gekennzeich
net, daß im Zeitmultiplex Informationen auf mehrere Geschosse (Tan
dem- oder Mehrfachgeschosse) übertragen werden.
19. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 18, dadurch gekennzeich
net, daß eine zweite Lichtquelle, insbesondere eine Laserlichtquel
le, einen Lichtkegel (62) vorzugsweise im Pulsbetrieb um die Soll-
Flugbahn erzeugt.
Priority Applications (2)
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---|---|---|---|
DE19924210375 DE4210375A1 (de) | 1992-03-30 | 1992-03-30 | Ablagemeßvorrichung |
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Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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ID=6455418
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Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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1992
- 1992-03-30 DE DE19924210375 patent/DE4210375A1/de not_active Withdrawn
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1993
- 1993-03-17 FR FR9303078A patent/FR2689644A1/fr not_active Revoked
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