DE3829573A1 - Rollagebestimmung bei lenkgeschossen - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Fernlenken von Flugkörpern
gemäß Oberbegriff des Anspruchs 1.
Es ist bereits länger bekannt, Erdmagnetfeldmessungen zur Bestimmung der
Entfernung eines Flugkörpers heranzuziehen - siehe FR 15 26 390 A1 - und
dazu Sensoren zu verwenden, die eine Erfassung in jeweils drei Achsen
(Ebenen) ermöglichen - siehe US 46 42 786. Auch Kreiselsysteme bei der
Positionsbestimmung von Körpern, während des Fluges anzuwenden, war be
kannt, ebenso die rechnergestützte Flugbahnüberwachung und ggfs. - Kor
rektur - siehe DE 29 51 125 C2.
Aus der DE 31 31 394 C2 ist ein Verfahren zur Bestimmung der Rollage
eines rotierenden Flugkörpers mit Hilfe des erdmagnetischen Feldes be
kannt.
Die bekannten einzelnen sensorischen Systeme weisen spezifische Mängel
auf, z.B. lassen sich Laserstrahlen bei großen Entfernungen (mindestens
einige Kilometer) und schlechten atmosphärischen Bedingungen (wie die
Sonne steht - unbedeckt etwa in Zielrichtung) nicht mehr ausreichend
genau detektieren um damit ein sicheres Fernlenkungsverfahren
durchführen zu können.
Eine Magnetfeldbestimmung alleine reicht hierfür ebensowenig aus. Das
gleiche gilt für Kreiselsysteme oder sonstige Meßsysteme mit Beschleuni
gungssensoren. Die einzelnen Signale sind zu unbestimmt und mit Störun
gen behaftet.
Aufgabe der Erfindung ist es ein Verfahren zum Fernlenken von Flugkör
pern nach dem bekannten Laser-Leitstrahl (Beamrider) Prinzip so zu ver
bessern, daß die Rollagebestimmung Teil eines neuen, insbesondere mehr
fach-redundanten Systems bildet. Gelöst wird diese Aufgabe gemäß An
spruch 1. Aus- und Weiterbildungen der Erfindung sind weiteren An
sprüchen zu entnehmen.
Vorteil: Die gewonnenen Signale sind nunmehr eindeutig und ausreichend
genau für die gewünschte Fernlenkung.
Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in der beigefügten Zeichnung
dargestellt und anhand nachfolgender Beschreibung erläutert, ohne daß
die Erfindung auf diese Beispiele beschränkt ist.
Es zeigen:
Fig. 1 den Abschuß eines ferngelenkten Flugkörpers (Boden-Boden),
Fig. 2 verschiedene Meßmethoden (-sensoren) zur Überwachung eines Flug
verlaufs,
Fig. 3 ein Ablaufschema der Auswertung beim redundanten System der Er
findung,
Fig. 4 einen Computer (Bordrechner) für die Auswertung gamäß Fig. 3.
Die Rollagedetektion stützt sich in diesem Beispiel auf vier voneinander
unabhängige Verfahren ab.
- - Auswertung der linear polarisierten Laserstrahlen des Leitstrahlpro jektors durch zwei aufeinander senkrecht stehende Analysatoren im Heckempfänger der Lenkgranate.
- - Asymmetrische Einstrahlung in den Heckempfänger der Lenkgranate un mittelbar nach dem Abfeuern und im letzten Flugbahndrittel durch die ballistische Bahnkrümmung.
- - Bestimmung des erdmagnetischen Feldvektors in drei Achsen durch den Dreifachmagnetsensor in der Lenkgranate unmittelbar nach dem Ab feuern. Eichung des Magnetsensors durch die Polarisationsmessung und durch die asymmetrische Einstrahlung nach dem Abfeuern.
- - Zeitsynchronisation der bordeigenen Uhr der Granate durch die Boden anlage über den Zeitreferenzkanal und die gleichzeitige Synchronisa tion dieser Uhr mit der Rollbewegung über "Polarisation", "Bahn krümmung" und "Erdmagnetfeld".
Diese vier Methoden werden gleichzeitig angewendet. Im Bordrechner der
Lenkgranate werden diese vier Meßwerte miteinander verknüpft und be
wertet. Dadurch kommt man zu einem rechnergestützten Rollagesignal mit
hoher Redundanz. Der Rollwinkelfehler soll konzeptbedingt kleiner als
±5° sein. Dies ist bei den meisten Wetterlagen erreichbar.
Die Rollagedetektion der Lenkgranate kann in folgendem Zeitablauf be
schrieben werden:
Da der Leitstrahlprojektor naturgemäß nicht in der Seelenachse der Ka
none aufgebaut werden kann, strahlt der Projektor nach dem Abfeuern
schräg in den Heckempfänger der Granate ein. Durch die Rollbewegung wird
der Strahl auf einem entsprechend konstruierten Detektor bewertet. Die
Rollage steht damit fest. Das Verfahren setzt voraus, daß unmittelbar
nach dem Abfeuern im Geschoß eine elektrische Versorgung gewährleistet
ist.
Unmittelbar nach dem Abfeuern wird auch die Polarisationsebene der
Laserbestrahlung durch beide Analysatoren im Empfänger des Geschosses
bestimmt. Die Eindeutigkeit der Rollposition bezogen auf 180° wird von
der Asymmetriemessung gestützt.
Beide Verfahren gleichzeitig angewandt und gewichtet, ergeben eine sehr
präzise Bestimmung der Rollage der Granate bezogen auf die Bodenanlage.
Abschußbedingte Schwaden und Lichterscheinungen und die damit verbunde
nen Übertragungsdämpfungen und Signalstörungen haben keinen Einfluß.
Mit der bekannten Rollposition kann das Signal des in die Granate einge
bauten Dreifachmagnetsensors interpretiert werden. Damit wird die momen
tane Stellung des Erdmagnetvektors gemessen. Der Dreifachmagnetsensor
ist im Heck der Lenkgranate eingebaut. Das Heck ist aus GFK aufgebaut.
Gleichzeitig ist die Granate schon einige Meter von der Kanone entfernt,
wenn der Meßprozess beginnt. Damit sind keine störenden Eisenmassen in
der Nähe.
Die Stellung des Erdmagnetvektors kann nun vom bordeigenen Lenkrechner
auf die Flugbahn der Granate bezogen werden. Eine Änderung der Feldrich
tung ist innerhalb der Reichweite des Geschosses nicht zu erwarten.
Die Rolldetektion stützt sich also unmittelbar nach dem Abfeuern auf die
beiden Methoden Polarisationsanalyse und asymmetrische Einstrahlung.
Durch den sehr kurzen Übertragungsweg (wenige Meter) können die Signale
nicht verfälscht sein. Die Messung ist sehr präzise. Damit kann die
Richtung des Erdmagnetvektors auf die Flugballistik bezogen werden und
damit eine Meßmethode erschlossen werden, die bei großen Entfernungen
nach längerer Flugzeit benötigt wird.
Durch den Zeitreferenzkanal wird die bordeigene Uhr der Lenkgranate
ständig zeitsynchronisiert. Es ist nicht möglich, die bordeigene Uhr mit
einem Quarz zu versehen. Dieser würde den Abschußschock nicht unbe
schädigt überstehen. Geeignet wäre ein RC-Glied, mit dessen Genauigkeit
man über die Flugzeit (einige Sekunden) auskommen muß. In diesem Zeit
raum sind solche Schaltungen relativ stabil. Langzeitschwankungen in der
Lagerzeit werden durch die Synchronisation ausgeglichen. Mit der bord
eigenen Uhr und gleichzeitig mit dem Zeitreferenzkanal wird die Rollfre
quenz der Granate gemessen. Diese Frequenz hängt von der Geschwindigkeit
des Geschosses ab, da das Leitwerk einen bestimmten Schrägungswinkel
hat. Die Granate schraubt sich also durch die Luft. Wenn man ein Ge
schwindigkeitsmodell im Lenkrechner gespeichert hat, kann man über die
Geschwindigkeit-Rollfrequenz-Beziehung die Rollposition des Geschosses
vorhersagen.
Bei dem Flug des Geschosses durch die Atmosphäre werden jetzt alle vier
Methoden bewertet und für die Bestimmung der Rollposition eingesetzt.
Zunächst unmittelbar nach dem Abfeuern kann man sich allein auf die
asymmetrische Einstrahlung und die Polarisationsanalyse verlassen. (Die
anderen Verfahren werden damit geeicht.)
Mit zunehmender Flugstrecke (einige hundert Meter Abstand zur Bodenan
lage) fällt die Methode "asymmetrische Einstrahlung in den Heckempfän
ger" aus, weil die Asymmetriebedingung wegfällt. Der Laser strahlt achs
parallel in den Heckempfänger. Abweichungen von der Achse sind nur durch
Pendelbewegungen und Lenkbewegungen verursacht. Die Rollage des Geschos
ses wird hauptsächlich durch die Polarisationsanalyse gemessen, die
Genauigkeit der magnetischen Methode und der Zeitsynchronisation werden
hier noch nicht hoch gewichtet. Die Eindeutigkeit des Polarisationssig
nals bezogen auf 180° ist durch Mitzählen gewährleistet.
Mit zunehmender Flugzeit und größer werdender Entfernung von der Boden
anlage wird die optische Methode "Polarisationsmessung" zunehmend durch
die Atmosphäre verschlechtert. Die beiden anderen Methoden "Magnetmes
sung", "Zeitmessung" gewinnen an Bedeutung und werden deswegen vom Lenk
rechner höher bewertet. Die Meßgenauigkeit der Rollposition nimmt also
nicht im selben Maße ab wie die optische Messung schlechter wird.
Da das Geschoß auf einer ballistisch gekrümmten Bahn fliegt und pfeil
stabilisiert ist, wird sich die Geschoßspitze nach unten neigen. Damit
wird der Strahl des Leitstrahlprojektors wieder asymmetrisch in den
Heckempfänger eindringen. Wenn der Winkel, der dabei auftritt, größer
als der durch Pendelbewegung oder Lenkbewegung erzeugte, kann dies wie
der zur Bestimmung der Rollage herangezogen werden. Dies ist bei großen
Zielentfernungen im letzten Flugbahndrittel der Fall. Damit hat man eine
vierte Methode um die Messung der Rollposition abzustützen. Gleichzeitig
wird die Eindeutigkeit der Polarisationsanalyse bezogen auf 180° neu
gemessen und mit der Methode "Mitzählen" verglichen.
Durch witterungsbedingte Einflüsse wie Wolken oder Schwaden werden die
optischen Meßmethoden beeinträchtigt. Der bordeigene Lenkrechner kann
das Signal-Rausch-Verhältnis auswerten und das Meßergebnis entsprechend
gewichten. So kann bei einem Flug in eine Wolke durch die Methoden "Mag
netmessung" und "Zeitsynchronisation" die Rollposition allein festgelegt
werden.
Wie Fig. 1 zeigt, läßt sich die Erfindung z.B. auf Boden - Boden Raketen
oder andere Geschosse anwenden, die von einer Abschußvorrichtung fest
oder mobil abgeschossen werden können und die Möglichkeit aufweisen
durch Beobachten ein Ziel anzuvisieren, anzupeilen oder auf ähnliche
Weise zu suchen bw. zu orten.
Die Abschußvorrichtung 1 ist hier z.B. auf einen Panzer motiert, sie
enthält einen Projektor 2 für den Leitstrahl 4 nahe dem Abschußrohr 3
für den Flugkörper 5 und ein Zielsuchgerät 6 z.B. ein Rundumsuchgerät
wie hier insbesondere eine Radarantenne. Mit Pfeil 7 ist der Vektor zum
Erdmagnetfeld bezeichnet. Mit 8 ist der Erdmagnetfeldsensor, mit 9 ein
optronischer Sensor und mit 10 ein optischer Sensor am Heck des Flugkör
pers 5 bezeichnet und in einem wenigstens hier teilweise antimagne
tischen Teil desselben, z.B. einem CFK-Rohr eingebaut.
In Fig. 1 nicht ersichtlich ist ein Ziel, insbesondere ein bewegliches
Ziel, wie Panzer, vor - im Vergleich zum Himmel - relativ dunklem,
stehendem Hintergrund wie Gebäuden, Geländeerhebungen, Bewuchs etc.
Das Ziel wird beim Laser-Leitstrahl(Beamrider) Verfahren automatisch
verfolgt und das gelenkte Objekt - hier der Flugkörper - wird auf seiner
Flugbahn automatisch diesem Ziel nachgeführt, d.h. zur Deckung gebracht
- wie an sich bekannt. Zur Zielerkennung dient mit Vorteil eine bekannte
Festwertunterdrückungsschaltung.
In Fig. 2 ist dargestellt - aufgetragen in der Y-Achse - die Genauigkeit
der jeweiligen Messung (dimensionslose Zahlen) im Verhältnis zur Flug
zeit (sec) - aufgetragen auf der X-Achse. Dabei wird die Asymetrie (a)
der Einstellung des Lasers auf den optronischen Sensor 9 (spitzer Ein
strahlwinkel) und/oder Ablage zur Achse hervorzurufen durch den Abstand
zwischen Abschußrohr und Sender für den Leitstrahl. Außerdem wird die
Polarisation (6) in einem optischen Sensor 10 gemessen und der interes
sante Bereich herausgefiltert.
Das Erdmagnetfeld wird von einem Sensor 9 im Bereich (c) gemessen zur
bestimmung des Vektors - Pfeil 7 in Fig. 1.
Durch die Verknüpfung mit der Zeit (X-Achse) im Bordrechner lassen sich
Flugbahndaten, wie momentane Entfernung, Geschwindigkeit, Beschleunigung
und vieles andere mehr ermitteln, was zur Überwachung und/oder Korrektur
der Fernlenkung dient, insbesondere bei einer redundanten Rollagemessung.
Aus dem Ablaufschema (Fig. 3) ist ersichtlich, daß zugleich (sobald der
Flugkörper in der Luft ist und wegen des Einflußbereichs des Mündungs
feuers einen gewissen Abstand Z vom Abschußgerät - siehe Fig. 2 links -
erreicht hat) die Symetriemessung a, die Polarisationsmessung b und die
Erdmagnetmessung c durchgeführt wird und jeweils mit hierzu gespeicher
ten (Soll-) Daten verglichen wird, um die Genauigkeit der jeweiligen
Messung bzw. den Grad ihrer Abweichung hierzu zu ermitteln.
Bei allen Messungs-(Istwert)-Vergleichen mit dem vom Rechner vorprogram
mierten Daten (Sollwerten für den Flugverlauf, insbes. Bahn) sind Filter
insbesondere Bandfilter bzw. Hoch- und Tiefpaßfilter zweckmäßig um den
jeweils interessanten - hier gut zu verwendenden - Meßsignalbereich her
auszufiltern.
Im Rechner (Bordcomputer an die bordeigene Stromversorgung über insbe
sondere Spannungsregler anschließbar), der mit Vorteil aus mindestens
einem Mikroprozessor besteht, oder wenigstens zwei Coprozessoren 11, 12,
erfolgt dazu eine Mittelwertbildung zur Erhöhung der Genauigkeit durch
Interpolation unter Gewichtung der Meßergebnisse je nach dem Grad ihrer
Genauigkeit (bzw. Abweichung), ggfs. Vewendung einzelner Meßwerte
und/oder Ersatzwertebildung (vom Speicher oder Generator) bei zu großem
Fehler bzw. einem Sensorausfall. So werden die Werte für die Ermittlung
der Rollage des Flugkörpers und ihre resultierende Genauigkeit (bzw. Ab
weichung) zusammengestellt.
Im weiteren Mikroprozessor 12 werden nach Filterung, insbesondere Kal
mannfilterung, die momentane Rollage, Rollgeschwindigkeit ermittelt, be
zogen auf die abgelesene Zeitreferenz vom Taktgeber 13 - und verglichen
mit der Vorgabe für den zeitlichen Ablauf des Fluges, um Steuersignale
zu gewinnen für die Korrektur der Rollage und -geschwindigkeit und des
Bahnverlaufs bis zum Ziel.
Dabei können die Steuersignale für möglichst kontinuierliche Steuerung
von Steuerzutriebsdüsen zur Korrektur der Reallage des Flugkörpers rela
tiv zur idealen Lage (im Zentrum des Leitstrahls) und unter Berücksich
tigung der Winkel (Mick-, Gierwinkel) verursacht wird.
Fig. 4 zeigt das Blockschaltbild der Auswertung, in der Meßsignale von
den Sensoren 8, 9, 10 und 13 verstärkt, verarbeitet in einer Signalver
arbeitungsstufe 14 in den Rechner mit Mikroprozessoren 11, 12 für die
Steuerung eingegeben werden. Antrieb und Zünder sind nicht dargestellt,
weil bekannt.
Eine Zündung der (Sprengstoff-) Ladung erfolgt automatisch vorprogram
miert oder ferngesteuert, insbesondere erst nach dem IFF-Erkennungsver
fahren.
Die Rechner- und Mikroprozessoreneinheit 11, 12 ist mit einem Festwert
speicher ROM und einem Speicher für veränderlichen Inhalt RAM ausgestat
tet und mit je einem Daten-Bus zur Eingabeeinheit 15 mit Vorgabe von
Start- und Flugbahn(Soll-) daten aller Art.
Die Ausgabe der im Rechner gewonnenen Daten erfolgt zu einer Schnitt
stelle 16 im Flugkörper für dessen Bahnüberwachung und -korrektur. Die
bordeigene Stromversorgung ist mit 17 bezeichnet. Diese ist mit Vorteil
ebenfalls redundant, insbesondere als Hybridversorgung ausgebildet.
Die Erfindung ist nicht nur beim Leitstrahlverfahren anwendbar sondern
gestattet auch hier Abwandlungen, insbesondere wenn Leit-, Lenk- oder
Kommandosignale weiterhin von einem Leit-, Lenk- oder Kommandostand aus
gesendet und im Flugkörper empfangen und dort verarbeitet, ausgewertet
und zur Flugbahnsteuerung in einem autonomen Flugkörper verwandt werden
können.
Claims (7)
1. Verfahren zum Fernlenken von Flugkörpern, die um ihre Längsachse
rotieren mit dem Laser-Leitstrahlverfahren mit Mitteln zur Bestimmung
der Flugkörper-Rollage während des Fluges gekennzeichnet durch die
Kombination folgender Merkmale:
- a) ein vom Boden ausgesandter linear polarisierter Laserstrahl wird im Flugkörper empfangen und die Einstrahlung optisch/optronisch ausge wertet
- b) der Vektor des erdmagnetischen Feldes relativ zur Bahn des Flugkör pers wird mittels magnetischem Sensor in drei Achsen bestimmt
- c) es wird eine Zeitreferenz (Zeittakt) eingeführt und der Moment einer Messung a) und/oder b) bestimmt
- d) mit Hilfe eines bordeigenen Rechners, der die Meßwerte verarbeitet, vergleicht, gewichtet und auswertet unter gegenseitiger Verknüpfung der dem Rechner zugeführten Daten, die gemäß a) bis c) ermittelt wurden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß ein Leit
strahlprojektor in der Abschußanlage am Boden den linear polarisierten
Laserstrahl zum Flugkörper sendet, der ihn mit zwei aufeinander senk
recht (Achsen je um 90° versetzt) angeordneten optischen/optronischen
Detektoren im Heck empfängt und die durch die Messung gewonnenen Signale
dem bordeigenen stromversorgten Auswerterechner zuführt.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß
mittels der optischen/optronischen Detektoren sowohl die Polarisations
ebene als auch der Winkel der Einstrahlung des Lasers bestimmt wird.
4. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß die Signale der optischen/optronischen Detektoren
mit Hilfe des bordeigenen Rechners zur Bestimmung der Bahnkrümmung auf
die Signale des Erdmagnetfeldsensors bezogen und verglichen werden mit
anderen Signalen zur Bestimmung der Rollbewegung des Flugkörpers um
seine Längsachse.
5. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß im bordeigenen Rechner vor dem Abschuß des Flug
körpers gespeicherte Informationen über Start und Sollwerte über den
Flugverlauf zum Ziel verglichen werden mit den gemessenen Istwerten und
diese je nach dem Grad ihrer erreichten Genauigkeit (Abweichung von
einem vorgegebenen Flugverlauf, z.B. hinsichtlich Azimut- und Eleva
tionswinkel, Flughöhe, -zeit, -entfernung, -geschwindigkeit) gewichtet
werden und der Rechner durch Interpolation (Mittelwertbildung) zwischen
Soll- und Istwerten Steuersignale zur Fernlenkung des Flugkörpers
generiert.
6. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß die Rollage und die Rollgeschwindigkeit des Flug
körpers mit den vom bordeigenen Rechner generierten Steuersignalen ge
steuert wird.
7. Verfahren nach einem der vohergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß vom bordeigenen Rechner mit Bestimmung der Rollage
zugleich die momentane Stellung des Flugkörpers unter Berücksichtigung
des Vektors zum Erdmagnetfeld und damit seine Position auf der Flugbahn
bestimmt und ggfs. (je nach Abweichung) korrigiert wird.
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DE3829573A1 true DE3829573A1 (de) | 1990-03-08 |
DE3829573C2 DE3829573C2 (de) | 1991-10-31 |
Family
ID=6361991
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DE3829573A Granted DE3829573A1 (de) | 1988-08-31 | 1988-08-31 | Rollagebestimmung bei lenkgeschossen |
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