DE4209073C2 - Verfahren zur Ermittlung von Kristallisationsgüte sowie Kristallanteil vorkristallisierter fluider Fettstoffsysteme oder fetthaltiger Stoffsysteme und Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens - Google Patents
Verfahren zur Ermittlung von Kristallisationsgüte sowie Kristallanteil vorkristallisierter fluider Fettstoffsysteme oder fetthaltiger Stoffsysteme und Vorrichtung zur Durchführung des VerfahrensInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Ermittlung von Kristallisationsgüte
sowie Kristallanteil vorkristallisierter fluider
Fettstoffsysteme nach dem Oberbegriff des Anspruches 1, sowie
eine Vorrichtung zur Durchführung dieses Verfahrens nach dem
Oberbegriff des Anspruches 6.
Ein derartiges Verfahren und Vorrichtung ist beispielsweise aus
der DE-PS 37 14 951 bekannt. Wegen ihrer zahlreichen Nachteile
hat sich der Gegenstand dieser Patentschrift in der Praxis nicht
durchsetzen können. Letzteres ist darauf zurückzuführen, daß
als Meßkammer eine Kolben/Zylinder-Einheit dient, die mit ihrer
offenen Stirnseite in die zu erfassende Schokolademasse eintauchend
anzuordnen ist. Einerseits muß für den Hub des Kolbens ein
Antrieb vorgesehen werden, und andererseits ist eine Einrichtung
zum Entfernen der erstarrten Probe vom Kolben und Temperaturmeßfühler
erforderlich. Es dürfte einleuchten, daß hierdurch das
Verfahren und der Aufbau relativ kompliziert wartungsanfällig
sowie personal- und zeitintensiv sind.
Im weiteren Stand der Technik ist aus der DE-OS 37 04 072 ein
Verfahren zur Beherrschung des Kristallisationsprozesses von
Fetten bekannt, bei dem die Kristallisation von beispielsweise
Margarine-, Butter- oder Schokoladenfett im allgemeinen nach
einer bedeutenden Unterkühlung plötzlich bei einer "bestimmten"
Temperatur beginnt, und wobei zu dem Kristallisationsprozeß
zumindest ein Abkühler zum Senken der Fettemperaturen zum Beginnen
der Kristallisation gehört, wobei der Beginn der Kristallisation
nach dem Abkühler in einer ungekühlten Strömungsstrecke
erfolgt, und wobei die Temperatur gleich nach dem Abkühler auf
die "bestimmte" Temperatur eingestellt wird, wobei diese Temperatur
oder eine ähnliche Größe gemessen und auf diese Weise der
Abkühlungseffekt des Abkühlers gesteuert wird, so daß man den
Kristallisationsprozeß im wesentlichen automatisch beherrschen
kann.
Ferner ist aus der GB-PS 1 033 474 ein Verfahren zum kontinuierlichen
Messen des Schmelz- oder Gefrierpunktes einer strömenden
Flüssigkeit bekannt. Danach wird ein Probestrom abgezweigt und
teilweise unter Ausbildung einer Suspension von Kristallen in
der Flüssigkeit erstarrt sowie anschließend erwärmt, um die
festen Kristalle zu schmelzen und die an der Schnittstelle der
Suspension festen Kristalle in der Flüssigkeit und dem erwärmten
Probestrom die Schmelzpunkttemperatur festzustellen. Die Temperatur
kann dabei mit Widerstandsthermometern, Thermoelementen
und dergleichen gemessen und auch automatisch durch Temperaturaufzeichnungsvorrichtungen
aufgezeichnet werden.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, das eingangs genannte
Verfahren derart zu verbessern, daß es einfach und schnell
durchzuführen ist, wobei auf die bewegten Einzelteile verzichtet
wird und die Beschickung und Entleerung der untersuchten Masse
bzw. Probe automatisch mit möglichst geringem Arbeitsaufwand
erfolgen kann und eine Vorrichtung zur Durchführung dieses
Verfahrens zu schaffen, die in konstruktiver Hinsicht möglichst
einfach aufgebaut und wenig wartungsanfällig ist.
Die vorstehende Aufgabe wird durch das im Anspruch 1 gekennzeichnete
Verfahren bzw. die im Anspruch 6 gekennzeichnete Vorrichtung
gelöst.
Erfindungsgemäß wird also auf jegliche bewegte Einbauten oder
Einzelteile in der Meßkammer verzichtet, da diese ohnehin nur
problembehaftet sind. Stattdessen wird die Meßkammer von einem
Rohr vorbestimmter Abmessungen und Wärmekapazität gebildet,
durch das die zu untersuchende Masse, die man auch als Probe
bezeichnen kann, im aufgeschmolzenen Zustand in gewissen Zeitabständen
hindurchgeführt, oder anders ausgedrückt, durchströmt
die Meßkammer periodisch bzw. intermittierend und wird dort
einer definierten Abkühlung ausgesetzt, wobei der Temperaturverlauf
in der Masse ermittelt und aufgezeichnet wird. Die erfindungsgemäße
Verfahrensweise ermöglicht es also, die Meßkammer
nicht nur auf einfache Weise schnell und
leicht zu beschicken, sondern auch zu entleeren, ohne daß
weitere Hilfsmittel hierzu erforderlich sind.
Erfindungsgemäß kann also direkt im Verarbeitungs- bzw.
Herstellungsprozeß für kristallisierende bzw.
teilkristallisierende fetthaltige Stoffsysteme deren
Kristallisationswärme derart gemessen werden, so daß
stoffsystemspezifisch eine Aussage über den Kristallanteil
bzw. die Kristallform (z. B. bei polymorph kristallisierenden
Stoffen) sowie deren Schmelztemperaturbereich erzielt wird.
In einer Vielzahl von Industriezweigen werden fetthaltige
Stoffsysteme kristallisiert bzw. teilkristallisiert, wie
z. B. Margarine, Fettcremes, Schokoladen und dgl. Fette
kristallisieren überwiegend polymorph, d. h. es können
verschiedene Kristallgitterformen unterschiedlicher
thermodynamischer Stabilität ausgebildet werden. Häufig ist
die Erzeugung bestimmter Kristallformen (bzw. eines
überwiegenden Anteils an solchen) gefordert, um spezifischen
Produktanforderungen (z. B. Sensorik, Stabilität,
Verarbeitungsverhalten) zu entsprechen. Beispielsweise ist
für Ziehmargarine ein überwiegender Anteil an "instabilen
β′-Kristallen gewünscht, um eine entsprechend weiche
"ziehbare" Konsistenz zu erzeugen. Bei Schokolade hingegen
besteht im sogenannten Vorkristallisationsprozeß die
Notwendigkeit, ca. 1-3 Vol.-% an Impfkristallen in der
stabilen β-Modifikationsform zu erzeugen, um bei der
weiteren Verfestigungskristallisation des Produkts (z. B.
Tafelware, Überzüge, Hohlkörper, . . . ) entsprechend der
Impfkristallmodifikation zu erstarren. Nur die überwiegende
Erstarrung in der stabilen β-Form gewährleistet bestimmte
Produktqualität im Hinblick auf die Qualitätsparameter:
Oberflächenglanz, Geschmacksrauhigkeit, knackiger Bruch;
gutes Schmelzverhalten.
Die unterschiedlichen möglichen Kristallformen bei
Fettstoffsystemen lauten in der Reihenfolge zunehmender
Stabilität: Y, α, β′, β (bzw. βv, βVI bei weiterer
Differenzierung der β-Form). Die unterschiedliche Stabilität
dieser Kristallformen zeigt sich in deren unterschiedlichen
Schmelztemperaturbereichen sowie den Schmelzenthalpien.
Beide nehmen mit steigender Stabilität deutlich zu.
Tabelle 1 zeigt für das Beispiel von Kakaobutter einen
entsprechenden Überblick.
Eine Ermittlung der Kristallanteile der entsprechenden
Kristallformen erfolgt herkömmlich im Labor beispielsweise
mittels kalorimetrischer Methoden, wie z. B. DSC =
Differential Scanning Calorimetry.
Die erfindungsgemäße Vorrichtung überträgt eine
kalorimetrische Messung der Schmelzenthalpie auf den
Herstellungsprozeß. Ein definiertes Volumen wird in die
Meßkammer aufgrund des in der entsprechenden Rohrleitung
(bzw. Behälter) herrschenden Druckes gedrückt. Für dieses
Verfahren werden, wie gesagt, erfindungsgemäß keine bewegten
Einbauten verwendet.
Weitere Vorteile und Merkmale der Erfindung gehen aus den
Unteransprüchen hervor.
Im folgenden wird das erfindungsgemäße Verfahren anhand der
Funktionsweise einer beispielhaften Vorrichtung für das
Stoffsystem Kakaobutter unter Bezugnahme auf die Abbildungen
näher erläutert.
Es zeigt
Fig. 1 eine schematische Fließskizze, in der
die beispielhafte Vorrichtung integriert
ist;
Fig. 2 eine Querschnittsansicht durch die
beispielhafte Vorrichtung und zugehörige
Teile;
Fig. 3 bis 6 verschiedene Kurvendarstellungen des
Temperaturverlaufs in der Meßkammer
in Abhängigkeit von der Zeit.
Der Meßvorgang beginnt mit einem Öffnen des Membranventils/
Absperrorgans 2. Damit strömt die Masse über den Einlauf 3
in die Meßkammer 1 ein (vgl. Fig. 1). In dieser Meßkammer
befindet sich zentrisch ein Temperaturfühler 15 (Pt 100,
Fig. 2). Die Meßkammer 1 sowie der Ventilbereich sind in
der Füllphase auf die Temperatur der Rohrleitung temperiert,
so daß keine Kristallisation eintritt und der Vorkristallisationszustand
durch den Thermostaten 12 konstant
gehalten wird. Der Meßvorgang beginnt mit dem Schließen des
Membranventils 2 durch Quetschen der schlauchartigen Membran
24 mit Hilfe des Ventilstempels 29 (vgl. Fig. 2).
Gleichzeitig erfolgt die Thermostatumschaltung von 12 auf
11 (Fig. 1), wobei eine stoffsystemspezifische Kühltemperatur
gewählt wird (bei Kakaobutter 15°C). Die Wahl dieser
Temperatur erfolgt derart, daß die instabilste Kristallform
noch kristallisationsfähig ist, jedoch nicht zu niedrig, da
die sonst zu starke Wärmeabfuhr den Meßvorgang weniger
empfindlich ausführbar macht. Sobald in der Meßkammer 1 eine
Temperatur erreicht wird, welche bestimmte Kristallformen
erstarren läßt, wird Kristallisationswärme frei. Dies führt
zu einer verzögerten Abkühlung bzw. bei starker
Kristallisation zu einer Erwärmung der Masse entgegen der
äußeren Kühlung. Entsprechend resultiert ein in Fig. 3
gezeigter Temperaturverlauf in der Meßkammer 1.
Die Entwicklung von Kristallisationswärme und damit ein
Abweichen des in der Meßkammer 1 gemessenen
Temperaturverlaufs von der thermisch unbeeinflußten
Abkühlkurve (KK) erfolgt bei umso höheren Temperaturen, je
mehr stabile Kristalle im vorkristallisierten Zustand
vorhanden sind (vgl. Fig. 4). Je höher die Kristallmenge der
vorkristallisierten Masse, umso weniger ausgeprägt ist die
zusätzliche Kristallisationswärmeentwicklung in der
Meßkammer, d. h. umso weniger signifikant ist die
Kühlkurvenabweichung vom unbeeinflußten Kühlkurvenverlauf
(vgl. Fig. 5).
Die quantitative Auswertung des Kurvenverlaufs erfolgt nach
Fig. 6. Wo die Meßkurve den unbeeinflußten Kühlkurvenverlauf
KK (t) (aus Anlaufkurve (AK) berechnet) "verläßt", ist der
Anfangspunkt (AP) für die Basislinie BL. Nach Abklingen der
Kristallisationswärmeentwicklung wird der "unbeeinflußte"
Kühlkurvenverlauf zeitlich versetzt weiterverfolgt (KK
(t + Δt)). Der Beginn von KK (t + Δt) entspricht dem
Endpunkt (EP) der Basislinie BL. Die Peakfläche oberhalb der
linearen Basislinie ist ein direktes Maß für die
Kristallisationsenthalpie ΔK (vgl. Fig. 6).
Nach Beendigung des Meßvorganges erfolgt ein Umschalten der
Thermostate von 11 (Halte-Stufe) auf 10 (Fig. 1). Thermostat
10 (Kühl-Stufe) wird mit erhöhter Temperatur betrieben, um
ein beschleunigtes Aufschmelzen in der Meßkammer 1 zu be
wirken (bei Kakaobutter (Thermostat 10) ≈ 40°C). An
schließend wird das Membranventil 2 geöffnet und die Meß
kammer 1 mit neuem Probenmaterial aus der Rohrleitung
"durchspült". Danach erfolgt ein Umschalten der Meßkammer
temperierung auf Thermostat 12 (Heizstufe) (Kristallisations
austritts- bzw. Rohrleitungstemperatur). Damit ist die Meßzelle
für die nächste Messung bereit. Pro Meßzyklus werden er
findungsgemäß fluidabhängig ca. 3-5 Minuten benötigt.
Eine detaillierte Beschreibung des Meßzellenaufbaus erfolgt
anschließend unter Zugrundelegung von Fig. 1 und 2.
Über das Anschlußstück 19, mit Ein- und Auslauf 3 bzw. 4,
kann die erfindungsgemäße Vorrichtung sowohl direkt an einer
geschlossenen Rohrleitung ebenso wie an einer Bypassleitung
oder direkt an ein Behältnis, wie z. B. einen Tank, an
geschlossen werden.
Die zu untersuchende fluide Masse bzw. Probe wird am Einlauf
3 der Vorrichtung zugeführt und tritt am Anschluß 22 wieder
aus, wie dieses durch den Pfeil 5 angedeutet ist. Als Ab
sperrorgan 2 ist ein temperierbares Schlauchventil vor
gesehen Andere Absperrorgane, wie temperierbarer Kegelhahn
usw., sind ebenfalls mögliche Varianten. Das Schlauchventil
wird geschlossen, indem der Hubmagnet 26 gegen den Anschlag
25 drückt und somit den Schlauch quetscht. Da auch der
Schlauch durch Wasser temperierbar ist, wird der Stempel
durch eine Dichtung 27 in einem Flansch 28 gegenüber dem
Hubmagneten 26 abgedichtet. Die Masse, welche die Meßkammer
verläßt, kann dem Produktstrom oder einem Vorlagebehälter
wieder zugeführt werden. Der Massedurchsatz gegenüber dem
Produktstrom ist sehr gering und hat keinen Einfluß auf
diesen.
Die Meßkammer 1 besteht aus einem Meßrohr 13, in dem zen
trisch ein Temperaturmeßfühler 15 angeordnet ist. Das Meß
rohr 13 ist mit einer Wärmeisolation 18 und einem Halter 23
versehen, so daß äußere Temperatureinflüsse minimiert werden.
Das Meßrohr wird erfindungsgemäß aus korrosionsbeständigem
Chrom-Nickel-Stahl hergestellt (definierte Wärmekapazität;
definierte Geometrie).
Das Meßrohr 13 wie auch die Meßkammer 1 werden durch das
den umgebenden Zylinderspalt 16 strömende Wasser
temperiert. Der Zylinderspalt ist nach außen durch ein
Gehäuse begrenzt. Am Gehäuse 17 befinden sich zwei
Wasseranschlüsse 20 und 21 (Ein-/Auslauf). Durch die
Wärmeisolation 18 werden äußere Temperatureinflüsse von der
Messung der Kristallisations-Erstarrungskurve ferngehalten.
Des weiteren wird die Temperaturdifferenz des Wassers
zwischen Einlauf 6 und Auslauf 7 durch Wahl eines
entsprechenden Volumenstromes erfindungsgemäß klein
gehalten, so daß sich eine konstante mittlere Temperatur
einstellt.
Claims (9)
1. Verfahren zur Ermittlung von Kristallisationsgüte
sowie Kristallanteil vorkristallisierter fluider
Fettstoffsysteme oder fetthaltiger Stoffsysteme unter
Verwendung einer temperierbaren Meßkammer, in welcher eine
Temperaturmessung durchgeführt wird, dadurch gekennzeichnet,
daß die aus einem Rohr definierter Abmessungen und
definierter Wärmekapazität ohne bewegte Einbauten bestehende
Meßkammer von der zu untersuchenden, aufgeschmolzenen
Masse periodisch durchströmt und einer definierten Abkühlung
ausgesetzt wird, wobei der Temperaturverlauf in der
Masse mittels eines in die Meßkammer eingebauten Temperaturfühlers
ermittelt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß der Durchströmungsvorgang der zu untersuchenden Masse
durch die Meßkammer mittels eines der Meßkammer vor- oder
nachgeschalteten Ventils gestoppt und die dann in der
Meßkammer in Ruhe befindliche Masse über einen temperierbaren
Mantel der Meßkammer mittels eines Kühlmediums indirekt
gekühlt wird, wobei die Kühltemperatur derart eingestellt
wird, daß sie die Schmelztemperatur der am niedrigsten
schmelzenden Kristallmodifikation unterschreitet.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet,
daß die Kühltemperatur etwa 1-5°C niedriger als die
Schmelztemperatur der am niedrigsten schmelzenden Anteile
eingestellt wird.
4. Verfahren nach einem der Ansprüchen 1 bis 3, dadurch
gekennzeichnet, daß die Meßkammer in zeitlicher Reihenfolge
durch eine Temperier-, eine Kühl- und eine Aufheizungsphase
dreistufig temperiert wird, wobei in der Temperierphase bei
Temperaturgleichheit der Thermostatisierung mit der Produkttemperatur
die Meßzelle gefüllt bzw. durchströmt und vor
Beginne der Messung der Füllvorgang mittels eines Ventils
unterbrochen wird.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch
gekennzeichnet, daß eine zweistufige Temperierung Temperier-
und Kühltemperatur einstellt und mittels der Temperiertemperatur
das Wiederaufschmelzen der Masse in der
Meßkammer und deren Entleerung durchgeführt wird.
6. Vorrichtung zu Durchführung des Verfahrens nach
einem der Ansprüche 1 bis 5 mit einer temperierbaren Meßkammer,
in die ein Temperaturfühler eingebaut ist, welcher mit
einer Temperaturverlauf-Aufzeichnungseinrichtung verbunden
ist, dadurch gekennzeichnet, daß die Meßkammer aus einem
Rohr definierter Abmessungen und definierter Wärmekapazität
ohne bewegte Einbauten besteht, und daß eine Einrichtung
zur Erzeugung eines periodischen Massenstromes durch die
Meßkammer und eine Einrichtung zur Erzielung einer definierten
Abkühlung dieser Meßkammer vorhanden sind.
7. Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet,
daß die Rohrgeometrie, Rohrdurchmesser mit 5-15 mm und
Wandstärke mit 0,5 bis 1,5 mm der Meßkammer sowie die
Wärmeleitfähigkeit des Rohrmaterials aus Kupfer
bzw. Chrom-Nickel-Stahl derart aufeinander abgestimmt sind,
daß in Abhängigkeit von der Erstarrungsenthalpie der zu
untersuchenden kristallisierenden Masse sowie der gewählten
Kühltemperatur die entstehende Wärme nur so schnell abgeleitet
wird, daß eine deutliche Aufheizung durch die freiwerdende
Erstarrungsenthalpie erfolgt, wobei diese nur so
stark ausgeprägt ist, daß keine signifikante Hemmung der
Kristallisation entsteht.
8. Vorrichtung nach Anspruch 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet,
daß sie direkt an eine Produktleitung, im Bypaß
zu dieser oder an Behälter adaptiert ist.
9. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 6 bis 8,
dadurch gekennzeichnet, daß die Meßkammer zur Verhinderung
von Umgebungstemperatureinflüssen auf den Meßvorgang ausreichend
wärmeisoliert ist.
Priority Applications (1)
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DE4209073A DE4209073C2 (de) | 1992-03-20 | 1992-03-20 | Verfahren zur Ermittlung von Kristallisationsgüte sowie Kristallanteil vorkristallisierter fluider Fettstoffsysteme oder fetthaltiger Stoffsysteme und Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens |
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Country Status (1)
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Families Citing this family (4)
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-
1992
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