DE4208844C2 - Gasgenerator-System - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft ein Gasgenerator-System nach dem Oberbe
griff des Patentanspruchs 1.
Aus der US-PS 4 131 299 ist bereits ein Gasgenerator-System in
Leichtbauweise bekannt, das zum Aufblasen von Gassäcken in Fahrzeugen
als Insassenschutz bestimmt ist. Es hat einen zentralen Bereich für
einen Anzünder und eine diesen umschließende Brennkammer für einen
festen Treibstoff. Die Brennkammer ist von einer Filterkammer mit
Austrittsöffnungen für das Aufblasen des nachgeschalteten Gassacks
versehen. Das Gasgenerator-System ist aus zwei Gehäuseteilen aufge
baut, einem allgemein pilzförmigen Gehäuseteil und einem wannenför
migen Gehäuseteil, die zwischen sich den Treibstoff und den Filter
aufnehmen und festhalten. Das pilzförmige Gehäuseteil weist einen
hohlen Stamm oder Kernbereich auf. Die Gehäuseteile sind durch ein am
Außenumfang angebrachtes Gewinde sowie durch ein am hohlen Stamm oder
Kernbereich angebrachtes Gewinde miteinander verschraubt.
Ferner ist aus der US-PS 3 944 251 ein Gasgenerator für aufblas
bare Schutzkissen in Fahrzeugen bekannt, der gleichfalls aus zwei
miteinander verschraubten Gehäuseteilen aufgebaut ist. Die Verschraub
ung zwischen den Gehäuseteilen erfolgt einerseits am Außenumfang und
andererseits axial, mittels eines axialen, an das eine Gehäuseteil
angeformten Zapfens, auf dessen Ende eine Schraubmutter aufgeschraubt
ist. Der Anzünder ist bei diesem Gasgenerator am Außenumfang ange
ordnet.
Aufgabe vorliegender Erfindung ist es, von der Basis der Blech
bauweise, auf der bekannte Gasgeneratoren beruhen, abzugehen und
trotzdem die zum Teil gegensätzlichen Forderungen zu erfüllen,
nämlich
- a) absolute Dichtheit über einen längeren Zeitraum,
- b) druckfest für einen hohen Arbeitsdruck und
- c) Ausblasen eines im Vergleich zur Brennkammertemperatur abge kühlten, sauberen Gases aus den Ausblasöffnungen am Umfang,
- d) geringes Gewicht,
- e) niedrige Herstellkosten.
Die bevorzugte Anwendung der Erfindung erfolgt bei Gasgenerato
ren, die zusammen mit einem Airbag in ein Lenkrad eines Kraftfahrzeu
ges eingebaut werden, um z. B. einen Fahrer im Falle eines Aufpralls,
nach Zündinitiierung von einem verzögerungsempfindlichen Schalter, zu
schützen.
Gelöst wird diese Aufgabe durch die in den Ansprüchen gekenn
zeichneten Merkmale.
Die beigefügte Zeichnung zeigt ein Ausführungsbeispiel der Erfin
dung für den oben angegebenen Zweck, ohne hierauf beschränkt zu sein.
Das Gehäuse des Gasgenerators besteht aus einem strukturierten
Material, z. B. Leichtmetall Titan oder anderen metallischen oder
nichtmetallischen Stoffen, wie Kunststoffen, gegossen, geschwämmt mit
Wabenstruktur oder anderer Struktur, mit Hohlräumen nach außen hin
abgeschlossen, mit und ohne Faserverstärkung etc. und ist insbesondere
im Spritzguß-, Druckguß- oder Fließpreßverfahren hergestellt im
wesentlichen durch zwei miteinander durch Verschraubung verbundener
Teile 4 und 5, wobei das eine ein Unterteil und das andere ein Ober
teil bildet. Das Oberteil 5 ist angenähert pilzförmig, während das
Unterteil als schalen- oder wannenförmig ausgebildet bezeichnet werden
kann.
Das Oberteil 5 hat einen zentralen Stamm, der hohl ist zur Auf
nahme einer Anzündeeinheit 1. Diese Anzündeeinheit wird über Stecker
21 verbunden mit einer elektrischen Auslöseschaltung, die nach Erken
nen eines Aufpralls über einen auf bestimmte Verzögerungen ansprechen
den Schalter ein Signal zum Zünden eines elektrischen Anzünders 1
gibt, wobei der elektrische Anzünder z. B. ein Glühdraht sein kann, der
ein Anzündmittel 22 entzündet, das sich in dem Hohlraum des Stammes
des Oberteils 5 befindet und seinerseits abgedichtet oder abgepackt
sein kann, wie dargestellt, und dessen Verpackung aufreißt bei einem
bestimmten Druck, um dann eine Flamme in die Treibstoffkammer für die
Tabletten 18, hier ringförmig, übertreten zu lassen an Bohrungen 23.
Diese Zündkette ist nicht auf zwei Treibstoffe beschränkt, sondern es
können auch mehrere Stoffe eine solche Zündkette bilden. Das Unterteil
hat eine innerste Wanne, gebildet durch Wandteile 8, die den Zentral
bereich oder Stamm des Oberteils 5 umfassen und auf diesen mittels
Gewinde aufschraubbar ist.
Das Unterteil oder die Schale 4 weist ferner einen weiter außen
liegenden Ring mit dem Wandbereich 11 auf, der seinerseits mit einem
Wandbereich 19 des Oberteils 5 über Gewinde verschraubbar ist. Das
Unterteil oder die Wanne 4 ist ihrerseits peripher außen mittels
Schrauben an einer Halterung des Lenkrades befestigbar, ebenfalls
gleichzeitig unter Zwischenlage des Airbags als aufblasbaren Sack mit
seinem untersten Randbereich.
Die genannten Wandbereiche in Unterteil 4 und Oberteil 5, welche
miteinander verschraubt werden, haben nicht nur gemeinsame Gewinde
innen und außen, sondern auch auslaufende Spitzen, die sich jeweils in
den anderen Teil hineinpressen bzw. an diesen anpressen, ggf. unter
Zwischenlage eines deformierbaren Ringes 20, der nach Form, Größe und
Material für eine geeignete Abdichtung sorgt. Außerdem sind die
Gewindegänge ihrer Steigung, ihrer Ausführungsart so wählbar, daß
diese sich fest ineinander verhaken (Einmalverschraubung). Die Gewinde
können auch wenigstens teilweise selbstschneidend ausgeführt sein. Die
miteinander zu verschraubenden Wandbereiche können teilweise federnd
oder nachgiebig oder geschlitzt ausgeführt werden, wie z. B. andere
Hülsen oder Futter auch. In der Treibstoffkammer ist der Festtreib
stoff z. B. in Tablettenform 18 eingefüllt auf Kissen 15, insbesondere
einem Keramikfaservlies. Hier könnte auch ein anderes geeignetes
temperaturfestes und nachgiebiges Material als Dämpfungskissen 14 oder
15 unten und/oder oben angewandt werden. Falls die Füllung mit
Tabletten nicht vollständig erfolgt oder erfolgen soll, können
Metallwolleeinlagen 13 für einen Volumenausgleich sorgen. Mit 16 sind
die Auslaß- oder Überströmöffnungen der Treibstoffkammer bezeichnet,
welche radial von innen nach außen zum Umfang hin verlaufen, im
Querschnitt gesehen jedoch schräg zur Mittelachse angeordnet sind. Die
Öffnungen 16 sind so ausgerichtet, daß der Gasstrom aus der
Treibstoffkammer direkt auf eine Metallwolle 12 in der Trennkammer
auftrifft, in der flüssige und feste Teilchen aus dem Gas abgeschieden
werden. Ein Kondensationsbeginn für flüssige Teilchen erfolgt bereits
an dem Grobfilter 10 in der Treibstoffkammer vor den Durchtritts
öffnungen 16 gelegen. Die Grobfilter 10 können relativ weitmaschige
Siebe, Gitter oder ähnliches sein, bevorzugt nach innen zum Treibstoff
hin nochmals abgedeckt mit einem etwas weicheren, feineren Gewebe oder
dgl. Sowohl die Öffnungen 16 für das Überströmen des Gases aus der
Treibstoffkammer in die Filter- und Abscheidekammer als auch die
Ausblasöffnungen 24 können auf ihrer Innenseite von dünnen Berstfolien
in an sich bekannter Weise abgedichtet sein, damit von außen keine
Feuchtigkeit eindringen kann.
Das Verschrauben der beiden Hauptteile 4 und 5 miteinander ge
schieht mit Hilfe von Werkzeugaufnahmen 26 am Oberteil 5, um die
nötige Kraft für die Verschraubung einzuleiten. Vorher müssen alle
Treibstoffe und Filter etc. eingelegt sein, damit alle Teile zwischen
den Hauptteilen 4 und 5 mittels der Verschraubung in einem einzigen
Arbeitsgang dicht und druckfest eingespannt werden. Die Dichtheit
unter Atmosphärendruck beträgt mehrere Jahre, und der Berstdruck ist
< 300 atm oder 3 × 104 M Pascale.
Mit 7 ist ein Leit- und Führungsblech für die Strömung bezeich
net, welches in der Filterkammer stromabwärts liegt hinter der Öffnung
16 und hinter dem durchströmten Glaswollefilter 12 zum Abscheiden der
Partikel und Kondensation von Flüssigkeit an der Oberfläche. Dieses
Leitblech 7 ist einerseits zur Umlenkung auch mehrfach und Zwangs
führung der Strömung in der Filterkammer geformt und andererseits
abströmseitig um einen Kanal zu bilden, der das Gas über die Filter
fläche des Feinfilters 2 verteilt. Dieses Feinfilter 2 ist einerseits
am Leitblech 7 anliegend und andererseits in einer Nut 25 am Außenum
fang des Oberteils 5 eingeklemmt oder eingebördelt oder andersartig
durch Verformung festgehalten nach Einstecken des Filters 2 bei 25.
Das Feinfilter 2 liegt andererseits an einem Blech 6 an, mit dessen
Ende es in die Nut 25 einsteckbar ist und am anderen Ende in die Wanne
4 einsetzbar ist. Blech 6 und sandwichartiges Metall-/Keramik-Metall-
Filter bilden zusammen eine Einheit/Modul 2.
Wie die Zeichnung zeigt, ist der Stamm des Oberteils 5 an seinem
unteren Ende verformbar, z. B. mit einem Niet- oder ähnlichen Formwerk
zeug derart, daß der Anzünder 1 absolut dicht darin gehalten wird.
Zugleich ist eine weitere derartige Befestigung am inneren Durchmesser
der Wanne 4 erfolgt.
Die Gewinde können auf verschiedene Weise gesichert und abgedich
tet werden, z. B. mittels Klebstoff oder anderer Sicherungsmittel an
sich bekannter Art, wie Einlagen, Krallen. Stifte etc. und Kontermut
ter, z. B. am unteren Ende des Stamms vom Oberteil 5.
Weitere Abwandlungen des Ausführungsbeispiels sind für den Fach
mann im Rahmen der Ansprüche ohne weiteres möglich.
Claims (6)
1. Gasgenerator-System in Leichtbauweise, insbesondere eines Auf
prallschutzsystems für Fahrzeuginsassen, mit einem zentralen Bereich
für einen Anzünder, einer diesen umschließenden Brennkammer für festen
Treibstoff, welche ihrerseits umgeben ist von einer Filterkammer mit
Austrittsöffnungen für das Aufblasen eines nachgeschalteten Verbrau
chers, bestehend aus einem pilzförmigen Gehäuseteil und einem wannen
förmigen Gehäuseteil, die zwischen sich den Treibstoff und den Filter
aufnehmen und festhalten, wobei das pilzförmige Gehäuseteil einen hoh
len Stamm oder Kernbereich aufweist und wobei die Gehäuseteile durch
ein am Außenumfang angebrachtes Gewinde sowie durch ein am hohlen
Stamm oder Kernbereich angebrachtes Gewinde miteinander verschraubt
sind, dadurch gekennzeichnet, daß das pilzförmige Gehäuseteil (5) am
offenen Ende des hohlen Stammes oder Kernbereichs ein verformbares
Ende (17) aufweist, das zur Bildung eines Formschlusses verformt ist
und den Anzünder (1) festlegt sowie nach dem Verschrauben der beiden
Gehäuseteile (4, 5) zur Bildung eines weiteren Formschlusses verformt
ist, wodurch die Verschraubung gesichert ist.
2. Gasgenerator-System nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Gewinde mit selbstschneidenden Teilbereichen versehen sind.
3. Gasgenerator-System nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß die Verschraubung der beiden Gehäuseteile
gegeneinander gesichert ist, insbesondere durch Kontermutter, Splint,
Einlagefeder, Sprengring oder wenigstens teilweise selbstschneidenden
gezahnten Einlegemitteln.
4. Gasgenerator-System nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß die Sicherung durch bleibende Verformung
von Einlagen oder Teilbereichen der einander zugekehrten Enden der
beiden Gehäuseteile erfolgt.
5. Gasgenerator-System nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß die zu verschraubenden Gehäuseteile in
ihren Gewindeteilen mit Keilflächen versehen sind, die eine bleibende
Verformung beim Zusammenschrauben hervorrufen.
6. Gasgenerator-System nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß wenigstens ein Gewindebereich der zu
verschraubenden Gehäuseteile mit einem kaltaushärtenden, abdichtenden
Kleber gestrichen oder durch Einlauchen beschichtet ist.
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