DE19528864C2 - Gasgenerator - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft einen Gasgenerator eines Aufprall
schutzsystems für Fahrzeuginsassen mit einer Brennkammer, in
der eine Treibladung zum Aufblasen eines Airbags in Form von
in loser Schüttung eingebrachten Feststoff-Tabletten gela
gert ist, welche mittels einer Volumenausgleichsvorrichtung
in der Brennkammer zusammengepreßt werden, wobei die Vo
lumenausgleichsvorrichtung mindestens eine an die Innenform
der Brennkammer angepaßte, in die Brennkammer eingeschobene,
dünnwandige Federplatte umfaßt, welche die Feststoff-
Tabletten von der entsprechenden Innenwand der Brennkammer
trennt und die Federplatte in der Weise vorgespannt ist, daß
sie an zwei gegenüberliegenden Randbereichen mit der Innen
wand der Brennkammer in mechanischem Kontakt steht.
Die DE 42 27 547 A1 beschreibt einen solchen gattungsgemäßen Gasgenerator für ein
Sicherheitssystem zum Schutz von Kfz-Insassen mit einem
rohrförmigen oder zylindrischen Gehäuse, in dem eine Fest
treibstoff enthaltende Brennkammer ausgebildet ist. Inner
halb der Brennkammer sind Volumenausgleichsmittel vorge
sehen, die sowohl in Strömungsrichtung - längs der Haupt
achse - als auch peripher am gesamten Umfang, den Treibstoff
umgebend, angeordnet sind. Die Volumenausgleichsmittel sind
vorzugsweise aus einem Sieblochblech, Metallnetz, oder
Gitter, einem Drahtgewebe, Gewirk oder Gelege, Metallwolle,
Metallfilz und/oder einer Anordnung von Metalldrähten ge
bildet.
In der DE 39 17 460 C1 ist ein pyrotechnischer Gasgenerator
offenbart, bei dem der Festtreibstoff in der Brennkammer von
einem rohrförmigen Rückhalteblech umgeben ist. Das Rückhalte
blech kann in Form eines geschlitzten Rohres bzw. als
streckmetallartiges Formteil ausgebildet sein und mit Vor
spannung an der Innenwand der Brennkammer anliegen. In dem
Rückhalteblech sind Quer- und Längskanäle gebildet, die mit
ihren Vertiefungen jeweils den in der Brennkammerwand ge
bildeten Ausströmöffnungen gegenüberliegen.
Gasgeneratoren der genannten Art werden vor allem bei Auf
prallschutzsystemen für Fahrzeuginsassen eingesetzt und er
zeugen im Falle eines harten Aufpralls eines Fahrzeugs im
Bereich von Millisekunden ein unter hohem Druck stehendes
Gas zum Füllen eines Luftsacks in einem Airbag, der dadurch
aufgeblasen wird und den dahintersitzenden Fahrzeuginsassen
vor dem Aufprall auf harte Fahrzeuginnenteile, wie bei
spielsweise das Lenkrad, schützt. Zur Erzeugung des Treib
gases wird mittels einer Anzündvorrichtung eine in der
Brennkammer befindliche Treibladung, die üblicherweise in
Form von in loser Schüttung eingebrachten Feststoff-
Tabletten vorliegt, entzündet. Beim Abtrennen der Treibla
dung entwickeln sich ungiftige, inerte Gase, meist größten
teils Stickstoff, die unter hohem Druck in den Luftsack
eines Airbags eingeleitet werden.
Die Feststoff-Tabletten, die in der Regel den bei ca.
400°C entzündlichen Festbrennstoff enthalten, werden
in loser Schüttung in die Brennkammer des Gasgenerators
eingefüllt, wobei die Einfüllöffnung im Gasgeneratorge
häuse anschließend mit einem Brennkammerboden
verschlossen wird, der entweder massiv ist oder Düsen
bohrungen zum Ausströmen des erzeugten Treibgases in
Richtung auf den damit zu füllenden Luftsack aufweist.
In dieser Form lagern die Feststoff-Tabletten oftmals
über Jahre in der Brennkammer bis zu ihrem Einsatzfall,
der bei den meisten Fahrzeugen allerdings nie
eintritt. Bei dieser über Jahre dauernden Lagerung in
einem immer wieder beschleunigten und bewegten Fahrzeug
werden die Feststoff-Tabletten über lange Zeiträume und
mit unterschiedlichen Kräften massiv durchgeschüttelt.
Um ein Klappern bzw. Rasseln der Tabletten in der
Brennkammer und die dadurch auftretenden Geräuschbe
lästigungen vor allem in leisen Fahrzeugen zu verhin
dern, wird bei bekannten Gasgeneratoren am Brennkammer
boden, der als Deckel für die Brennkammer dient, ein
Volumenausgleichsmaterial angebracht. In der
DE 40 05 871 C2 ist dieses Volumenausgleichsmaterial
beispielsweise als ein Maschengestrick beschrieben. Die
DE 41 35 299 A1 beschreibt einen Maschendraht zum
Volumenausgleich für eine nicht vollständige Schüttung
mit Treibstoff. In der eingangs zitierten
DE 40 12 893 A1 schließlich ist die Brennkammer zum
Ausgleich eines Restvolumens, welches nicht vom Fest
treibstoff in Tablettenform ausgefüllt wird, mit in
gewisser Weise federnder Stahlwolle ausgestattet, die
gleichzeitig als Vorfilter für Rauchpartikel und
kleinere Feststoffpartikel wirkt, die bei der
Verbrennung der Feststoff-Tabletten entstehen können.
Die Stahlwolle wird in die Brennkammer eingefüllt,
bevor der Deckel auf die napfförmige Brennkammer aufge
bracht wurde, insbesondere bevor er gasdicht daran
befestigt ist.
Eine ähnliche Lösung wird in der US-PS 4 561 675 vorge
schlagen, wo die ringförmige Brennkammer mit einem
ringförmigen Filterelement ausgekleidet ist, das die
Feststoff-Tabletten nach innen hin in dichter Packung
halten soll.
Ein entscheidender Nachteil all dieser Lösungen besteht
darin, daß die bekannten Volumenausgleichsvorrichtungen
in Form von Drahtgestricken oder Stahlwollefiltern, die
beim Verschließen der mit Feststoff-Tabletten gefüllten
Brennkammer in Vorspannung gebracht werden und auf die
an der entsprechenden Oberfläche befindlichen Tabletten
drücken sollen, im wesentlichen nur an der Befüllober
fläche der Tablettenschüttung auf die Tabletten
einwirken. Infolge gegenseitiger Verklemmung der
Tabletten innerhalb der Füllhöhe kommt es dabei aber
dennoch durch das ständige Rütteln und Schütteln im
Fahrzeugbetrieb zur Bildung von Tablettennestern in der
Brennkammer, die bei der Bewegung des Fahrzeugs als
unangenehm empfundene Rasselgeräusche hervorrufen.
Insbesondere bei sehr teueren und leisen Fahrzeugen
fordern die Kunden mit Recht eine Abstellung dieser
Belästigung.
Hinzu kommt, daß die bekannten Füllkörper eine sehr
geringe Federsteifigkeit aufweisen, und daß ihre
Elastizität im Lauf der Zeit erheblich nachläßt. Insbe
sondere ist es nicht möglich, derartige Drahtgestricke
aus Federstahl herzustellen, da dieser für ein formhal
tiges Gestrick nicht verwendbar ist.
Aus der DE 39 14 690 A1 oder aus der DE 42 01 651 A1 sind
beispielsweise auch andere Lösungen bekannt, wo keine losen
Schüttungen von Brennstoff-Tabletten verwendet werden,
sondern stangenförmige Treibsatzelemente, die in speziellen
Haltevorrichtungen exakt ausgerichtet und auf Abstand von
einander gehalten werden, damit bei der Verbrennung genügend
Sauerstoff vorhanden ist. Bei diesen Konstruktionen ergibt
sich in der Tat das Problem eines Rasselgeräusches nicht,
jedoch wird dieser Vorteil durch eine erheblich kompli
ziertere, aufwendigere und kostenintensivere Treibladung
bezahlt.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es demgegenüber,
einen Gasgenerator mit den eingangs geschilderten Merkmalen
vorzustellen, der einerseits kostengünstig mit einer Treib
ladung in Form von Feststoff-Tabletten in loser Schüttung
beschickt werden kann, bei dem aber andererseits mit mög
lichst einfachen und kostengünstigen Mitteln die Entstehung
von lästigen Rasselgeräuschen zuverlässig vermieden wird.
Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe auf ebenso überraschend
einfache wie wirkungsvolle Art und Weise dadurch gelöst, daß
die Federplatte in dem zwischen den Randbereichen liegenden
Bereich zum Brennkammer inneren hin ausgebaucht ist und
derartige Federeigenschaften aufweist, daß sie bei
Schubbelastung an den Randbereichen
im dazwischen liegenden Bereich weiter zum Brennkammer
inneren hin ausbiegt.
Bei einer derartigen Federplatte, die zur Brennkammer
mitte hin durch eine entsprechende Vorspannung ausge
baucht ist, wird auf die eingeschütteten Feststoff-
Tabletten über den gesamten Bereich der Brennkammer ein
Ausgleichsdruck ausgeübt, der auch bei langjährigem
Betrieb des mit dem Airbag-Gasgenerator ausgerüsteten
Fahrzeugs nicht nachläßt. Dadurch bleiben die einzelnen
Tabletten der Schüttung stets lagestabil an dem Ort,
an dem sie nach dem Einfüllen in die Brennkammer und
dem Vorspannen der Federplatte ursprünglich zu liegen
kamen. Selbst bei einer minimalen Verschiebung der
relativen Lage von Feststoff-Tabletten in der Schüttung
wird durch den ständig großflächig ausgeübten Druck
seitens der Federplatte die gesamte Schüttung in einer
stabilen Lage gehalten, wo durch das Versetzen der
Tabletten keine Tablettennester entstehen können, die
Anlaß zu Rasselgeräuschen geben. Durch Veränderung der
Geometrie und des Werkstoffes der Federplatte kann
diese an alle möglichen unterschiedlichen Bedingungen
in verschiedenen Brennkammern optimal angepaßt und
definiert eingestellt werden.
Besonders bevorzugt ist eine Ausführungsform des
erfindungsgemäßen Gasgenerators, bei der der Gasgenera
tor einen nach Befüllung der Brennkammer mit der
Treibladung einen nach Befüllung der Brennkammer mit
der Treibladung aufsetzbaren Brennkammerboden aufweist,
der Gasaustrittsdüsen zum Austritt der in der Brenn
kammer erzeugten Treibgase enthalten kann, aber
ansonsten die Brennkammer nach außen abschließt, und
der auf seiner Innenseite zur Brennkammer hin
gerichtete Randabsätze oder Vorsprünge aufweist, die
beim Aufsetzen des Brennkammerbodens auf das Gasgenera
torgehäuse den benachbarten Randbereich der Federplatte
erfassen und axial zum Brennkammerinneren verschieben.
Mit Hilfe der Randabsätze oder Vorsprünge kann beim
Verschließen der Brennkammer die vorzugsweise ohnehin
schon ausgebauchte Federplatte gegen den Widerstand der
Tabletten-Schüttung weiter zum Brennkammerinneren hin
eingedrückt werden, so daß die Treibladung besonders
dicht und fest gepackt wird.
Vorteilhaft ist eine Weiterbildung dieser Ausführungs
form, bei der an der Innenseite des Brennkammerbodens
eine Schicht aus Stahlwolle oder Drahtgestrick angeord
net ist, die die Feststoff-Tabletten beim Aufsetzen des
Brennkammerbodens auf das Gasgeneratorgehäuse axial zum
Brennkammerinneren hin drückt. Damit wird neben dem
Andruck der Tabletten in radialer Richtung durch die
Federplatte auch ein Andruck in axialer Richtung durch
die Stahlwolle oder Drahtgestrick-Schicht bewirkt, so
daß die Festigkeit der Packung noch weiter verbessert
wird. Außerdem kann insbesondere bei Verwendung von
Stahlwolle zusätzlich ein Filtereffekt erreicht werden,
falls der Brennkammerboden Gasaustrittsdüsen für das zu
erzeugende Treibgas aufweist.
Bei einer bevorzugten Ausführungsform ist auf zwei
gegenüberliegenden Seiten des Gasgeneratorgehäuses
jeweils ein Brennkammerboden vorgesehen. Dadurch kann
die Packungsfestigkeit der Feststoff-Tabletten noch
sicherer gestaltet werden und der Austritt der Treib
gase kann symmetrisch durch Düsen in beiden Brenn
kammerböden erfolgen.
Eine Ausführungsform des erfindungsgemäßen Gasgenera
tors zeichnet sich dadurch aus, daß die Brennkammer im
wesentlichen zylinderförmig ist, und daß die Feder
platte eine im spannungsfreien Zustand rechteckförmige,
in der Brennkammer zylindrisch zusammengerollte Platte
ist, die im Mittelbereich toroidal nach innen einge
bogen ist und nur mit den Randbereichen die Innenwände
der Brennkammer berührt. Zylinderförmige Brennkammern
finden beispielsweise bei den Gasgeneratoren gemäß der
DE 40 12 893 A1 Verwendung. Nach dem zylindrischen
Zusammenrollen der Federplatte wird diese in ihrem
mittleren Bereich im Durchmesser eingeschnürt, was
entweder durch radialen Druck auf den mittleren Bereich
oder durch axialen Druck auf die Randbereiche bewirkt
werden kann.
Um den Einbau einer in die Brennkammer ragenden Anzünd
vorrichtung nicht zu behindern, ist bei einer Weiter
bildung dieser Ausführungsform vorgesehen, daß die
zylindrisch gerollte Federplatte den axialen Bereich
der Anzündvorrichtung nicht überdeckt, so daß in diesem
Bereich ein Spalt frei bleibt, durch den die Anzündvor
richtung in die Brennkammer hineinragt. Am einfachsten
kann ein solcher Spalt dadurch hergestellt werden, daß
die im spannungsfreien Zustand rechtförmige Federplatte
mit zwei Rechteckseiten von beiden Seiten an die
Anzündvorrichtung anstößt und im übrigen Bereich der
zylinderförmigen Brennkammer zylindrisch gerollt ist.
Eine nur wenig aufwendigere, aber technisch bessere
Lösung besteht darin, daß die zylindrisch gerollte
Federplatte im Bereich der in die Brennkammer ragenden
Anzündvorrichtung eine Ausnehmung aufweist, ansonsten
aber die Feststoff-Tabletten gegen die Innenwände der
Brennkammer im wesentlichen vollständig abschirmt.
Dadurch wird vermieden, daß in den Spaltbereichen
außerhalb der Anzündvorrichtung Feststoff-Tabletten
Wandberührung mit der Innenwand der Brennkammer
erhalten oder gar zwischen die Innenwand und die Feder
platte geraten.
Bei einer anderen Ausführungsform des erfindungsgemäßen
Gasgenerators ist vorgesehen, daß die Brennkammer im
wesentlichen quaderförmig ist, und daß die Federplatte
eine im spannungsfreien Zustand rechteckförmige, in der
Brennkammer im Mittelbereich zum Brennkammerinneren
hin durchgebogene Platte ist, die nur mit den Randbe
reichen die Innenwände der Brennkammer berührt. Eine
derartige Federplatte ist besonders einfach herzu
stellen, insbesondere entfällt das zylindrische
Aufrollen, wie es bei den weiter oben beschriebenen
Ausführungsformen erforderlich ist.
Bei einer Weiterentwicklung dieser Ausführungsform ist
an zwei gegenüberliegenden Seitenwänden der Brennkammer
jeweils eine Federplatte angeordnet, und eine in die
Brennkammer ragende Anzündvorrichtung ist an einer der
Seiten der Brennkammer positioniert, an denen keine
Federplatte vorgesehen ist. Damit wird auf einfache und
elegante Weise Platz für eine in die Brennkammer
ragende Anzündvorrichtung geschaffen.
Besonders bevorzugt besteht die Federplatte beim
erfindungsgemäßen Gasgenerator aus VA-Stahlblech oder
allgemein aus Federstahlblech. Bei dieser Materialwahl
kann insbesondere die Dauerhaltbarkeit der Federeigen
schaften auch bei langjähriger Verwendung unter ständi
ger Vorspannung garantiert werden.
Besonders vorteilhaft ist auch eine Ausführungsform,
bei der die Federplatte parallele Längssicken oder
längliche, untereinander parallele Ausnehmungen
aufweist, die ein definiertes Ausbauchen des mittleren
Bereichs der Federplatte auch schon bei Anliegen von
geringen Schubkräften an den Randbereichen der Feder
platte sicherstellen. Damit wird die Handhabbarkeit der
erfindungsgemäßen Federplatte ohne großen technischen
Aufwand wesentlich erleichtert.
Daneben kann bei Ausführungsformen des erfindungsge
mäßen Gasgenerators die Federplatte auch Quersicken
und/oder quer verlaufende längliche Ausnehmungen
aufweisen, mit denen ∫ch ganz bestimmte definierte
Ausknick- und Biegeeigenschaften der Federplatte
erzielen lassen.
Um ein Durchrutschen von Feststoff-Tabletten aus dem
Inneren der Brennkammer zu den Wänden derselben zu
verhindern, weisen bei einer bevorzugten Weiterbildung
die Ausnehmungen in der Federplatte eine Querausdehnung
auf, die geringer als die Dicke der Feststoff-Tabletten
ist. Damit wird sichergestellt, daß die Federplatte
stets ihren vollen Druck auf die Oberfläche der Treib
stoffpackung ausüben kann.
Weitere Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der
Beschreibung und der Zeichnung. Ebenso können die
vorstehend genannten und die noch weiter aufgeführten
Merkmale erfindungsgemäß jeweils einzeln für sich oder
zu mehreren in beliebigen Kombinationen Verwendung
finden. Die gezeigten und beschriebenen Ausführungs
formen sind nicht als anschließende Aufzählung zu
verstehen, sondern haben vielmehr beispielhaften
Charakter für die Schilderung der Erfindung.
Es zeigen:
Fig. 1a eine schematische Seitenansicht eines teil
weise aufgeschnittenen Airbag-Gasgenerators
mit der erfindungsgemäßen Federplatte, wobei
die Brennkammer seitlich noch offen ist;
Fig. 1b den Gasgenerator von Fig. 1a mit durch einen
Brennkammerboden verschlossener Brennkammer;
Fig. 2a eine Draufsicht auf eine erfindungsgemäße
Federplatte;
Fig. 2b eine Seitenansicht der im Bogen verformten
Federplatte von Fig. 2a; und
Fig. 3 eine perspektivische Ansicht der im eingebau
ten Zustand als Federblechkäfig geformten
Federplatte.
In den Fig. 1a und 1b ist eine Ausführungsform eines
erfindungsgemäßen Gasgenerators 1 dargestellt, bei dem
innerhalb eines Gasgeneratorgehäuses 2 eine Brennkammer
3 gebildet ist, in der eine Treibladung für die Erzeu
gung von Treibgas zum Aufblasen des in der Zeichnung
nicht dargestellten Luftsackes eines Airbags enthalten
ist. Die Treibladung liegt in Form von in loser Schüt
tung eingefüllten Feststoff-Tabletten 4 vor.
Zur Zündung der Treibladung ist seitlich eine Anzünd
vorrichtung 5 in das Gasgeneratorgehäuse 2 eingesetzt,
die in die Brennkammer 3 hineinragt. Zur Abfilterung
der bei der Verbrennung der Treibladung entstehen
Rauch- und Feststoffpartikel ist ein Filter 6 vorge
sehen, das beispielsweise aus Stahlwolle bestehen kann
und axialen Druck in Richtung der Gehäuseachse a auf
die Treibladungspackung ausübt.
Zur Erzeugung von radialem Druck auf die Feststoff-
Tabletten 4 /der Treibladung ist erfindungsgemäß eine
dünnwandige Federplatte 7 eingesetzt, die bei dem in
Fig. 1a gezeigten Beispiel zylindrisch um die Achse a
herum gerollt ist. Eine perspektivische Ansicht der in
diesem eingesetzten Zustand gerollten Federplatte 7 zeigt
Fig. 3. In ihren Randbereichen hat die Federplatte 7 je
weils Kontakt mit den die Innenseite der Brennkammer 3 bilden
den Teilen des Gasgeneratorgehäuses 2. Dazwischen weist die
Federplatte 7 eine radiale Einschnürung auf, so daß sie in
ihren mittleren Bereichen zum Inneren der Brennkammer 3 hin
ausbaucht, wie dies auch in Fig. 3 zum Ausdruck kommt.
Beim Verschließen der Brennkammer 3 mit Hilfe des in Fig. 1b
gezeigten Brennkammerbodens 8, der ebenfalls einen Filter 6
aus Stahlwolle oder Drahtgestrick enthalten kann, werden die
Randbereiche der Federplatte 7 durch am Brennkammerboden 8
vorgesehene Randabsätze oder Vorsprünge 10 in Richtung der
Achse a gedrückt, wodurch die Federplatte 7 in ihrem
mittleren Bereich weiter nach innen ausbaucht, so daß der
Zylinderdurchmesser der Abschnürung dort noch kleiner wird.
Dadurch werden die Feststoff-Tabletten 4 allseitig,
insbesondere auch radial dicht zusammengepackt, wodurch das
Rasseln der Tabletten 4 beim Schütteln des Gasgenerators 1 im
Einsatzfall in einem bewegten Fahrzeug vermieden wird.
Im gezeigten Ausführungsbeispiel ist der Gasgenerator 1
symmetrisch aufgebaut und weist zwei Brennkammerböden 8 auf,
die sich in Richtung der Achse a beidseitig an die Brenn
kammer 3 anschließen. Abgesehen von Gasaustrittsdüsen 9,
durch die das erzeugte Treibgas in den in der Zeichnung
nicht dargestellten Luftsack eines Airbags geleitet wird,
schließen die Brennkammerböden 8 die Brennkammer 3 nach
außen hin dicht ab.
Um die in die Brennkammer 3 hineinragende Anzündvorrichtung
5 räumlich nicht zu behindern, kann die zylindrisch gerollte
Federplatte 7 entweder eine Ausnehmung 7a im Bereich der
Anzündvorrichtung 5 aufweisen, wie dies in Fig. 3 darge
stellt ist, oder derart aufgerollt sein, daß sie den axialen
Bereich des Gasgeneratorgehäuses 2 um die Anzündvorrichtung
5 herum nicht überdeckt, so daß in diesem Bereich ein Spalt
frei bleibt, der gegebenenfalls von streifenförmigen Feder
blechen überdeckt werden kann.
Es sind jedoch auch andere Ausführungsformen des erfindungs
gemäßen Gasgenerators denkbar, bei denen beispielsweise
die Brennkammer quaderförmig ist und die Federplatte
eine im spannungsfreien Zustand rechteckförmige, in der
Brennkammer im Mittelbereich zum Brennkammer inneren hin
durchgebogene Platte ist, die nur mit den Randbereichen die
Innenwände der Brennkammer berührt. Vorzugsweise wird eine
solche Federplatte jeweils an zwei gegenüberliegenden
Seitenwänden der Brennkammer angeordnet sein, wobei die
Anzündvorrichtung an einer solchen Seite der Brennkammer
angeordnet sein wird, an der keine Federplatte vorgesehen
ist.
In Fig. 2a ist eine Draufsicht auf eine rechteckförmige
Federplatte 7 gezeigt, die eine Reihe von untereinander
parallelen Ausnehmungen 11 aufweist, welche ein definiertes
Ausbauchen des mittleren Bereichs der Federplatte 7 auch
schon beim Anliegen von geringen Schubkräften an den
Randbereichen sicherstellen. Anstelle der Ausnehmungen 11
können aber auch entsprechende Längssicken vorgesehen sein.
Weiterhin sind Ausführungsformen denkbar, bei denen daneben
auch Quersicken und/oder quer verlaufende längliche
Ausnehmungen aus der Federplatte 7 vorgesehen sind.
Damit die Feststoff-Tabletten 4 nicht durch die Ausnehmungen
11 in den Raum zwischen der Federplatte 7 und der Innenwand
der Brennkammer 3 rutschen können, wird die Querausdehnung
der Ausnehmungen 11 so gewählt, daß sie jeweils geringer ist
als die Dicke der verwendeten Feststoff-Tabletten 4.
Fig. 2b schließlich zeigt eine im Bogen verformte erfin
dungsgemäße Federplatte 7. Dabei können die in Fig. 2a dar
gestellten Ausnehmungen 11 entweder in Längs- oder Querrich
tung, parallel zur Ausbauchung vorgesehen sein.
Claims (13)
1. Gasgenerator (1) eines Aufprallschutzsystems für Fahr
zeuginsassen mit einer Brennkammer (3), in der eine Treib
ladung zum Aufblasen eines Airbags in Form von in loser
Schüttung eingebrachten Feststoff-Tabletten (4) gelagert
ist, welche mittels einer Volumenausgleichsvorrichtung in
der Brennkammer (3) zusammengepreßt werden, wobei die Volu
menausgleichsvorrichtung mindestens eine an die Innenform
der Brennkammer (3) angepaßte, in die Brennkammer (3) einge
schobene, dünnwandige Federplatte (7) umfaßt, die die Fest
stoff-Tabletten (4) von der entsprechenden Innenwand der
Brennkammer (3) trennt und die Federplatte (7) in der Weise
vorgespannt ist, daß sie an zwei gegenüberliegenden Rand
bereichen mit der Innenwand der Brennkammer (3) in mecha
nischem Kontakt steht, dadurch gekennzeichnet, daß die
Federplatte (7) in dem zwischen den Randbereichen liegenden
Bereich zum Brennkammer inneren hin ausgebaucht ist und
derartige Federeigenschaften aufweist, daß sie bei Schub
belastung an den Randbereichen im dazwischenliegenden Be
reich weiter zum Brennkammerinneren hin ausbiegt.
2. Gasgenerator nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
der Gasgenerator (1) einen nach Befüllung der Brennkammer
(3) mit der Treibladung aufsetzbaren Brennkammerboden (8)
aufweist, der Gasaustrittsdüsen (9) zum Austritt der in der
Brennkammer (3) erzeugten Treibgase enthalten kann, aber
ansonsten die Brennkammer (3) nach außen abschließt, und der
auf seiner Innenseite zur Brennkammer (3) hin gerichtete
Randabsätze oder Vorsprünge (10) aufweist, die beim Auf
setzen des Brennkammerbodens (8) auf das Gasgeneratorgehäuse
(2) den benachbarten Randbereich der Federplatte (7) er
fassen und axial zum Brennkammerinneren verschieben.
3. Gasgenerator nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß
an der Innenseite des Brennkammerbodens (8) eine Schicht (6)
aus Stahlwolle oder Drahtgestrick angeordnet ist, die die
Feststoff-Tabletten (4) beim Aufsetzen des Brennkammerbodens
(8) auf das Gasgeneratorgehäuse (2) axial zum Brennkammer
inneren hin drückt.
4. Gasgenerator nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekenn
zeichnet, daß auf zwei gegenüberliegenden Seiten des
Gasgeneratorgehäuses (2) jeweils ein Brennkammerboden (8)
vorgesehen ist.
5. Gasgenerator nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß die Brennkammer (3) im wesent
lichen zylinderförmig ist, und daß die Federplatte (7) eine
im spannungsfreien Zustand rechteckförmige, in der Brenn
kammer (3) zylindrisch zusammengerollte Platte ist, die im
Mittelbereich nach innen eingebogen ist und nur mit den
Randbereichen die Innenwände der Brennkammer (3) berührt.
6. Gasgenerator nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß
die zylindrisch gerollte Federplatte (7) den axialen Bereich
einer in die Brennkammer (3) ragenden Anzündvorrichtung (5)
nicht überdeckt, so daß in diesem Bereich ein Spalt frei
bleibt.
7. Gasgenerator nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß
die zylindrisch gerollte Federplatte (7) im Bereich einer in
die Brennkammer (3) ragenden Anzündvorrichtung (5) eine Aus
nehmung (7a) aufweist, ansonsten aber die Feststoff-Tablet
ten (4) gegen die Innenwände der Brennkammer (3) im wesent
lichen vollständig abschirmt.
8. Gasgenerator nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch
gekennzeichnet, daß die Brennkammer im wesentlichen quader
förmig ist, und daß die Federplatte eine im spannungsfreien
Zustand rechteckförmige, in der Brennkammer im Mittelbereich
zum Brennkammerinneren hindurchgebogene Platte ist, die nur
mit den Randbereichen die Innenwände der Brennkammer be
rührt.
9. Gasgenerator nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß
an zwei gegenüberliegenden Seitenwänden der Brennkammer
jeweils eine Federplatte angeordnet ist, und daß eine in die
Brennkammer ragende Anzündvorrichtung an einer Seite der
Brennkammer angeordnet ist, an der keine Federplatte vor
gesehen ist.
10. Gasgenerator nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß die Federplatte (7) aus VA-
Stahlblech oder Federstahlblech besteht.
11. Gasgenerator nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß die Federplatte (7) parallele
Längssicken oder längliche, untereinander parallele Längs
sicken oder längliche, untereinander parallele Ausnehmungen
(11) aufweist, die ein definiertes Ausbauchen des mittleren
Bereichs der Federplatte (7) auch schon bei Anliegen von
geringen Schubkräften an den Randbereichen der Federplatte
(7) sicherstellen.
12. Gasgenerator nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet,
daß die Federplatte (7) auch Quersicken und/oder quer ver
laufende längliche Ausnehmungen aufweist.
13. Gasgenerator nach Anspruch 11 oder 12, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Ausnehmungen (11) eine Querausdehnung auf
weisen, die geringer ist als die Dicke der Feststoff-
Tabletten (4).
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1995128864 DE19528864C2 (de) | 1995-08-05 | 1995-08-05 | Gasgenerator |
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DE1995128864 DE19528864C2 (de) | 1995-08-05 | 1995-08-05 | Gasgenerator |
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DE19528864A1 DE19528864A1 (de) | 1997-02-06 |
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DE1995128864 Expired - Fee Related DE19528864C2 (de) | 1995-08-05 | 1995-08-05 | Gasgenerator |
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DE (1) | DE19528864C2 (de) |
Cited By (2)
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