DE4208370A1 - Verfahren und vorrichtung zur erzeugung feinster luftblasen aus druckbegasten fluessigkeiten - Google Patents
Verfahren und vorrichtung zur erzeugung feinster luftblasen aus druckbegasten fluessigkeitenInfo
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Description
Verfahren und Vorrichtung zur Erzeugung feinster Luft
blasen aus druckbegasten Flüssigkeiten.
Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung
zur Erzeugung feinster Luftblasen aus druckbegasten
Flüssigkeiten zur Nutzung als Auftriebsmittel für Schlamm
partikel in Flotationszellen.
Die Anwendung der Flotation ist in der industriellen und
kommunalen Abwasserreinigung zu einem wesentlichen Be
standteil der erprobten technischen Lösungsmöglichkeiten
geworden. Der Einsatz von Flotationsanlagen erfolgt dabei
vorrangig bei der Aufbereitung öl- und fetthaltiger sowie
faserstoffhaltiger und flockiger Abwässer.
Durch den erreichbaren hohen Wirkungsgrad bei der Abschei
dung von Schlammpartikeln hat sich als Auftriebsmittel die
Anwendung von Mikroblasen durchgesetzt.
Gereinigte Flüssigkeit wird in einem Druckkessel mit
Druckluft beaufschlagt, die sich im Wasser löst. Nach
einer Entspannung wird das Gas in Form von Blasen wieder
frei.
Wesentlicher Energieverbraucher in diesen Flotationsanla
gen ist die zugehörige Druckwasserpumpe.
In der D-OS 37 33 583 wird beschrieben, daß das Entstehen
grober Mengen von Mikroblasen auf Kavitationszustände in
den Entspannungsorganen zurückzuführen ist.
So wird im Anspruch 1 dargestellt, daß Mikroblasen aus
druckbegasten Flüssigkeiten dadurch erzeugt werden können,
daß die begaste Flüssigkeit durch eine Hohlkegeldüse ge
drückt wird, über der sich im kurzen, einstellbaren Ab
stand eine Abdeckplatte befindet.
Unter der Platte bildet sich ein hohlkegelförmiger Dampf
raum. Es kann keine Flüssigkeit in den Hohlkegel zurück
strömen. Es entsteht ein Unterdruck, der größer ist als
der Dampfdruck der Flüssigkeit. Der Hohlkegel ist damit
ständig mit Wasserdampf gefüllt, so daß bereits hier erste
Luftanteile in den Dampfraum diffundieren können. Der
intensive Flüssigkeitsstrom reißt ständig kleinste Teile
dieses Dampf-Luft-Gemisches mit. Unter Normaldruck konden
siert der Dampf wieder und aus den Gaspartikeln bildet
sich in der entspannten Flüssigkeit der Mikro
blasenschleier, der mit dem zu flotierenden Flüssigkeits
strom vermischt wird.
In praktischen Anlagen hat sich gezeigt, daß der erforder
liche Begasungsdruck bei der Anwendung des Hohlkegel
verfahrens nur 2 bar zur Erzeugung eines guten Blasen
bildes benötigt.
Bei Anlagen mit einfachen Ventilen zur Entspannung der
druckbegasten Flüssigkeit müssen bei einem gleich guten
Blasenbild 4-6 bar zur Anwendung kommen.
Beim Einsatz von Hohlkegeldüsen hat sich aber gezeigt, daß
zur Erreichung des erforderlichen Unterdruckes im Dampf
raum die Düse maximal 8 mm im Durchmesser haben darf.
Dabei beträgt der erreichbare Durchsatz je Düse bei 2 bar
1-1,5 m3/h.
Geht man davon aus, daß bei der Abwasserreinigung etwa
25% der anfallenden Abwassermenge als druckbegaste
Flüssigkeit zurückgeführt werden müssen, so sind bei einer
Anlage mit beispielsweise 500 m3/h über die Hohlkegel
düsen 125 m3 an begaster Flüssigkeit zu entspannen.
Dazu wären 83-125 Stück 8-mm-Hohlkegeldüsen erforderlich.
Für die Herstellung der Hohlkegeldüsen muß Hartmetall
oder Hartkeramik verwendet werden.
Neben der erforderlichen Anzahl von Hohlkegeldüsen bei
großen Anlagen spielen daher auch die erforderlichen Her
stellungskosten eine nachteilige Rolle.
Das Ziel der Erfindung ist es, ein Verfahren und eine
Vorrichtung zur Erzeugung von feinsten Gasblasen aus
druckbegasten Flüssigkeiten aufzuzeigen, mit dem das Prin
zip der Kavitation für die Mikroblasenbildung in Anlagen
mit groben Durchsätzen genutzt werden und damit eine Ver
ringerung des Energieeinsatzes erreicht werden kann.
Die Mikrogasblasen werden in einem Düsenstock hergestellt.
Die druckbegaste Flüssigkeit wird dazu in einer Schlitz
düse entspannt, hinter der sich im anschließenden Raum ein
solches Vakuum bildet, daß der Dampfdruck der Flüssigkeit
unterschritten wird.
Mit einer nachfolgenden zweiten Schlitzdüse mit einer etwa
doppelt so großen Durchgangsfläche wird verhindert, daß
das Vakuum im Unterdruckraum zusammenbricht.
Entsprechend den bekannten Dampfdrucktafeln für Wasser muß
bei einer Wassertemperatur von
12 °C der Unterdruck unter 0,015 bar
17 °C der Unterdruck unter 0,020 bar
20 °C der Unterdruck unter 0,025 bar
liegen, damit Wasserdampf aus der Flüssigkeit entweichen kann.
12 °C der Unterdruck unter 0,015 bar
17 °C der Unterdruck unter 0,020 bar
20 °C der Unterdruck unter 0,025 bar
liegen, damit Wasserdampf aus der Flüssigkeit entweichen kann.
Dieses Vakuum kann sich nach einer vergleichsweise niedri
gen Strömungsgeschwindigkeit hinter der ersten Entspan
nungsdüse bilden.
Damit entsteht einerseits im Unterdruckraum eine Dampf
menge, die von dem Flüssigkeitsstrom feinblasig mitgeris
sen wird.
Andererseits bilden sich wie bei einem Kochvorgang Mikro
dampfblasen in der strömenden Flüssigkeit.
Erst das Vorhandensein von Grenzflächen zwischen Flüssig
keit und Dampf ermöglicht es, daß in die Dampfbläschen
Spuren von Gas aus der Flüssigkeit eindringen können.
Unter dem nachfolgenden Normaldruck kondensiert der Dampf
an der Flüssigkeit und die verbleibenden Gasspuren bilden
so die Mikrogasblasen.
Durch den Einsatz der Schlitzdüsen verringert sich die
Anzahl der einzusetzenden Blasenbildner entscheidend.
Bei der Verwendung von Düsen mit einer Breite von 5 mm und
einer Länge von beispielsweise 100 mm stehen je Blasen
bildner 500 mm2 freie Durchströmfläche in der ersten
Schlitzdüse zur Verfügung.
Steht eine begaste Flüssigkeit mit einem Druck von ca.
2 bar zur Verfügung, so wird eine Durchflußgeschwindigkeit
von 12 m/sec erreicht, welche bei der genannten Durch
trittsfläche einer Durchsatzleistung von 22 m3/h ent
spricht.
Für das oben genannte Beispiel zur Entspannung von
125 m3/h begaster Flüssigkeit sind nur 6 Blasenbildner
einzusetzen.
Dabei erfolgt der innere Aufbau der ersten Schlitzdüse
in einer solchen Weise, daß mit einfachen flachen und
kostengünstigen Hartmetall- und Hartkeramikstreifen ein
leichter Austausch der durch die Kavitation abtragsgefähr
deten Düsenkanten und Düsenflächen möglich ist.
In den Bildern 1 bis 3 wird ein Ausführungsbeispiel
beschrieben:
Bild 1 zeigt einen Düsenstock, in den die mit Schlammflocken be
lastete Flüssigkeit (1) über die Rohrleitung (2) einge
bracht wird.
Aus dem Ablauf der Abwasseraufbereitungsanlage wird ge
klärtes Wasser entnommen, in einen 2 bar-Druckkessel
gepumpt und dort mit Druckluft mit einer Verweilzeit von
ca. 5-10 Minuten begast.
Die druckbegaste Flüssigkeit (3) gelangt über die Rohr
leitung (4) in die im Düsenstock befindlichen Blasen
bildner (5) und wird im Innenraum (6) des Düsenstockes mit
dem schlammflockenbelasteten Abwasser durchmischt.
Über die Rohrleitung (7) wird die durchmischte Flüssig
keit (8) der Flotationszelle zugeleitet, in der die
Schlammflocken durch die sich anhaftenden Mikroblasen an
die Oberfläche getragen und dort abgeschieden werden
können.
Zur besseren Wartung und Kontrolle der Blasenbildner (5),
die auf dem Rohr (4) befestigt sind, kann mit Hilfe des
Flansches (9) die ganze Gruppe aus dem Düsenstock ausge
baut werden.
Durch Blindsetzen einzelner Blasenbildner kann der Ein
trag druckbegaster Flüssigkeit in das Abwasser reduziert
werden.
Bild 2 zeigt einen Quer- und einen Längsschnitt durch einen
Blasenbildner. Dieser ist auf dem Rohr (4) angeordnet,
welches die begaste Flüssigkeit (3) aus dem Druckbega
sungskessel der Anlage heranführt.
Durch die Öffnung (10) gelangt die Flüssigkeit in die
Schlitzdüse (11). Diese wird durch die flachen Hartmetall-
oder Hartkeramikstreifen (12) gebildet.
Hinter der ersten Schlitzdüse befindet sich der Unter
druckraum, der von den Seitenwänden (14) begrenzt wird.
Diese Wände verengen sich nach oben und bilden am Aus
tritt die zweite Schlitzdüse (15).
Über der zweiten Düse ist ein Leitblech (16) angeordnet,
welches zur besseren Durchmischung mit dem Abwasser im
Innenraum (6) beiträgt.
Bild 3 zeigt zwei mögliche Anordnungen von Blasenbildnern in
Düsenstöcken.
Die linke Darstellung entspricht dabei der Ansicht aus
Bild 1 für das oben genannte Beispiel der Entspannung von
125 m3/h begaster Flüssigkeit mit 6 Blasenbildnern.
Die rechte Darstellung dagegen bezieht sich auf Anlagen
mit noch größeren Durchsätzen.
Dabei können sich beliebig viele Blasenbildner in den vier
Reihen hintereinander befinden.
Werden noch größere Durchsätze gefordert, ist die Anord
nung von mehr als vier Blasenbildnern auf dem Umfang mög
lich.
Claims (8)
1. Verfahren zur Erzeugung feinster Gasblasen aus
druckbegasten Flüssigkeiten zur Nutzung als Auf
triebsmittel für Schlammpartikel in Flotations
zellen, wobei die Gasblasen in einem Düsenstock
dadurch hergestellt werden, daß in einem nach
der Entspannungseinrichtung folgenden Raum ein
dem Dampfdruck der Flüssigkeit gegenüber größeres
Vakuum erzeugt wird, so daß Dampf und damit auch
Gasspuren aus der Flüssigkeit austreten können,
dadurch gekennzeichnet, daß das Vakuum durch
einen gerichteten Flüssigkeitsstrahl im Dampfraum
zwischen zwei hintereinander liegenden Düsen er
zeugt wird.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß der Dampfraum zwischen zwei hintereinander lie
genden Schlitzdüsen mit gleicher Länge gebildet
wird.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Flüssigkeit die erste Schlitzdüse
mit einer Geschwindigkeit von 8-12 m/sec durch
strömt und die Schlitzbreite ca. 3-6 mm beträgt.
4. Vorrichtung nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Flüssigkeit die zweite Schlitz
düse mit einer Geschwindigkeit von 4-6 m/sec durch
strömt und die Schlitzbreite ca. 6-12 mm beträgt.
5. Vorrichtung nach Anspruch 1 bis 4, dadurch gekenn
zeichnet, daß die erste Schlitzdüse aus auswechsel
baren Hartmetall- oder Hartkeramik-Streifen
elementen mit scharfen Abrißkanten hergestellt ist.
6. Vorrichtung nach Anspruch 1 bis 5, dadurch gekenn
zeichnet, daß der Flüssigkeitsstrom nach der zwei
ten Schlitzdüse durch ein Leitblech umgelenkt wird.
7. Vorrichtung nach Anspruch 1 bis 6, dadurch gekenn
zeichnet, daß um das Rohr der Zuleitung der be
gasten Flüssigkeit mehrere Blasenbildner angeordnet
sind.
8. Vorrichtung nach Anspruch 1 bis 6, dadurch gekenn
zeichnet, daß an dem Rohr der Zuleitung der
begasten Flüssigkeit hintereinander mehrere Blasen
bildner angeordnet sind.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19924208370 DE4208370A1 (de) | 1992-03-16 | 1992-03-16 | Verfahren und vorrichtung zur erzeugung feinster luftblasen aus druckbegasten fluessigkeiten |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19924208370 DE4208370A1 (de) | 1992-03-16 | 1992-03-16 | Verfahren und vorrichtung zur erzeugung feinster luftblasen aus druckbegasten fluessigkeiten |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE4208370A1 true DE4208370A1 (de) | 1993-09-23 |
Family
ID=6454181
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19924208370 Withdrawn DE4208370A1 (de) | 1992-03-16 | 1992-03-16 | Verfahren und vorrichtung zur erzeugung feinster luftblasen aus druckbegasten fluessigkeiten |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE4208370A1 (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
EP1293255A2 (de) * | 2001-09-17 | 2003-03-19 | Andritz AG | Verfahren und Vorrichtung zur Abtrennung von Störstoffen aus Suspensionen durch Flotation |
-
1992
- 1992-03-16 DE DE19924208370 patent/DE4208370A1/de not_active Withdrawn
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
EP1293255A2 (de) * | 2001-09-17 | 2003-03-19 | Andritz AG | Verfahren und Vorrichtung zur Abtrennung von Störstoffen aus Suspensionen durch Flotation |
EP1293255A3 (de) * | 2001-09-17 | 2004-03-03 | Andritz AG | Verfahren und Vorrichtung zur Abtrennung von Störstoffen aus Suspensionen durch Flotation |
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Legal Events
Date | Code | Title | Description |
---|---|---|---|
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