DE420716C

DE420716C - Leicht schmelzbare Glaeser und Emaillen

Info

Publication number: DE420716C
Application number: DEP49573D
Authority: DE
Inventors: Dr Heinz Nachod
Original assignee: Patent Treuhand Gesellschaft fuer Elektrische Gluehlampen mbH
Current assignee: Osram GmbH
Priority date: 1924-02-02
Filing date: 1924-02-02
Publication date: 1925-11-02

Description

Leicht schmelzbare Gläser und Emaillen. In der Glastechnik und Keramik werden für verschiedene Sonderzwecke oft an die Leichtschmelzbarkeit von Gläsern und Emaillen Anforderungen gestellt, denen die bisher bekannten Gläser und Emaillen nicht genügen. Es ist beispielsweise sehr schwierig, auf Glühlampenkolben Verzierungen, Stempelzeichen, Schriftzüge, transparente oder opake Überzüge aufzubringen, da die Kolben zufolge ihrer dünnen Wandung eine sehr niedrige Deformationstemperatur besitzen und, falls es sich um fertige Lampen handelt, durch den iin Innern derselben herrschenden Unterdruck schon vor dem Einbrennen des auf den Kolben aufgebrachten Glases oder der Emaille zu Deformierungen neigen. Auch das Aufbringen von Metallkörpern, insbesondere Metallbuchstaben, mit Hilfe von Schmelzflüssen, auf empfindlichen, leicht erweichbaren Glaskörpern bietet Schwierigkeiten und führt oft zu unerwünschten Rißbildungen, die in den großen Temperaturunterschied zwischen dem in Schmelzung befindlichen Verbindungsglas und dem Grundglas beruhen.
Bei den die Erfindung bildenden Gläsern und Emaillen ist nun zwecks Erzielung einer guten Haftfähigkeit und leichten Schmelzbarkeit die Sinterungstemperatur dadurch auf unter. .loo° C, meist zwischen 36o bis 400° C herabgesetzt, daß für das Glas einschließlich färbender Ocvde ein Grundtypus genommen wird, der durch die folgende >:molekulare Grenzformel« ausdrückbar ist: oder entsprechende molekulare 'Mengen anderer färbender Oxyde.
Die hieraus zu errechnenden Gewichtsteile ergeben folgende Werte:

223 Gewichtsteile Pb0

31-3-38,5 - B203

4.1 - 2 0.:; - Al, 0.,

0.0- 1,9 - I20

O - Z - Ase 03

o -24 - >iU2

0 -14 - C0203

Wird an Stelle des bekanntlich blau färbenden Kobaltoxydes (Co= 03) ein anderes Färbemittel gewählt, so muß natürlich die Gewichtsmenge aus dem entsprechenden Molekulargewicht dieses anderen Färbemittels errechnet werden. Sie beträgt beispielsweise

bei ,-des Verwendung bis höchster-- des zrin 1= _ Gewicv:_:_.__. färbenden

Für opake Gläser und Emaillen wird zu dem Grundglas je nach dem verlangten Trübungsgrad der Weißtrübung beispielsweise \atriumsilicotluorid, Kryolitli. Calciumplios- :,hat. Ginnoxvd, Zirkonoxvd oder Arseritriaxvd hinzugefügt. Das Trübungsmittel kann ;:nmittelbar im Gemengesatz eingeschmolzen oder auch erst bei Pulverung des Glases in der Mühle hinzugefügt werden.

Als Beispiel eines nach obiger Molekularformelberechneten Gemengesatzes eines transparenten und eines opaken Glases seien fol-,-ende Gemengesätze angeführt:

A B

316 Mennige 316

Tonerde 6 Tonerde

3 Kaliumnitrat 3 haliumnitrat

io Soda kalz. io \ atriumsilicofiuorid

Se Borsäure krist. 86 Borsäure krist.

3 hobaltoxyd 3 Kupferoxyd

z Arsentrio-xyd 2 Arsentrioxyd

A ist blau, transparent und: besitzt eine Sin;-tertngstemperatur von 365- C.

B ist grün opak und hat eine Sinterurrgstemperatur von 36o° C.
Die niedrigen Sinterungstemperaturen der neuen Gläser und Emaillen sind leicht dadurch feststellbar, daß mittels eines Thermoelementes die Temperaturen gemessen werden- bei denen das gepulverte Glas (gesiebt d-rch 1/15- mm-.\raschensieb) im elektrischen Mufrelofen zusammensintert und eine glatte Oberfläche bildet.
Zwecks Verwendung der neuen Gläser und Emaillen werden diese gepulvert und entweder unmittelbar auf Metall-, Glas- oder keramischen Körpern zum Einbrennen gebracht oder auch in an sich bekannter Weise in Wasser, gegebenenfalls unter Zusatz von etwas Alkohol aufgeschlämmt und als Paste oder Glasurfarbe aufgetragen und dann eingebrannt. In gleicher Weise können die neuen Gläser und Emaillen auch als Bindemittel zwischen Metall, Glas, Porzellan o. dgl. verwendet werden.
Die überaus leichte Schmelzbarkeit der neuen Gläser und Emaillen gestattet es auch, einen, gut haftenden, rissefreien Glasur- oder Emailleüberzug auf Metall-, Glas- oder keramischen Körpern dadurch zu erreichen, daß letztere im erhitzten Zustand für einen Augenblick in- das vorher gepulverte Überzug--,glas, oder die überzugsemaille getaucht werden. Es. genügt hierbei,, wette der zu überziehende Körper nur geringfügig über die Sinterungstemperatur des zur Verwendung kommenden Überzugsglases oder der überzugsemaille erhitzt wird.

Claims

PATENT-APISPRucH: Leicht schmelabare Gläser unk. Emaillen. aus Bleiborax oder Bleiborosilikat und anderen glasbildenden Oxyden,. gekennzeichnet durch folgende in 1lolekulargewichten ausgedrückte Verhältnisse der glasbildenden Oxyde:. r rPb0, 0,45-o,55B203, 0,o4-o,aoA120, o,o4-o,o-7Na,0, o,oi-o,ozK20, o,aa- o,or As203, o,ao - o,4o Si02, o,oo - o,o8 Co203 oder o,oo-o,o8 Molekulargewichte anderer färbender Oxyde und gegebenenfalls Trübungsmittel nach Bedarf.