DE4206074C2 - Vorrichtung zur Regelung der Entnahmetemperatur von Brauchwasser mit Trinkwasserqualität - Google Patents
Vorrichtung zur Regelung der Entnahmetemperatur von Brauchwasser mit TrinkwasserqualitätInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Regelung der
Entnahmetemperatur von warmen oder heißem Brauchwasser mit
Trinkwasserqualität.
Eine solche Vorrichtung ist in der DE 40 35 115 A1 beschrieben.
Dort wird eine Heizanlage mit einer oder mehreren Heizquellen
und mit einem Heißwasserspeicher begrenzter Temperatur (dort
60°) vorgesehen, der über einen ersten Umwälzkreis einen
Wäremetauscher speist (vgl. dortige Fig. 2). Um bei einem
solchen System - in seiner Temperatur geregeltes - Brauchwasser
in Trinkwasserqualität entnehmen zu können, ist der
Heißwasserspeicher über eine steuerbare Umwälzpumpe mit der
Primärseite des Wäremetauschers verbunden. Sekundärseitig steht
der Wärmetauscher mit einem Anschluß für unter Druck stehendes
frisches (kaltes) Wasser in ständig offener Verbindung. Die
Ausgangsseite der Sekundärseite des Wärmetauschers (dort 58)
dient der Entnahme des erwärmten Brauchwassers mit
Trinkwasserqualität. Die Steuerung übernimmt im Stand der
Technik ein Steuerkreis, der auf das Signal eines
Strömungsmelders (dort 57) in der Brauchwasser-Entnahmeleitung
anspricht und die Umwälzpumpe im Primärkreis des Wärmetauschers
in Abhängigkeit von einem Brauchwasser-Sollwert und in
Abhängigkeit von der Temperatur innerhalb des letzten Drittels
des Wärmetauschers einschaltet, ausschaltet oder ihre
volumetrische Leistung regelt.
Trotz der begrenzten Vorlauftemperatur des Heißwassers für den
Primärkreis des Wärmetauschers wird mit dieser Anordnung eine
vernünftige Regelgenauigkeit und Regelgüte der
Ausgangstemperatur des Brauchwassers erreicht. Diese
Regelgenauigkeit hängt allerdings davon ab, daß ein
außerordentlich rasch ansprechender, empfindlicher
Temperaturfühler im letzten Drittel des Wärmetauschers
angeordnet ist. Sobald größere Schwankungen der Entnahmemenge
entstehen, ist die Regelung nicht mehr in der Lage, mit ihrer
begrenzten Temperatur-Stellgröße im Wärmetauscher-Primärkreis
und der erfaßten Temperaturgröße im Wärmetauscher eine
zufriedenstellende Regelgüte zur Verfügung zu stellen.
Ausgangspunkt der Erfindung (Aufgabe) ist deshalb der Wunsch eine Vorrichtung zu schaffen, bei der
eine genauere Einhaltung der Ausgangstemperatur bei starken
Schwankungen der Entnahmevolumen/Zeit enthalten wird, obwohl die
Primärtemperatur des Wärmetauschers nur begrenzt ist;
gleichzeitig soll der Wirkungsgrad der Vorrichtung (im Betrieb) gesteigert werden.
Das wird mit der Erfindung gemäß Anspruch 1 erreicht. Bei der
vorgeschlagenen Vorrichtung wird für jeden Moment der Entnahme aus
der aktuellen Temperatur des entnommenen Brauchwassers (Ist-
Temperatur) und der pro Zeiteinheit entnommenen Menge des
Brauchwassers (gemessene Brauchwasser-Entnahmemenge) sowie aus
der Zulauftemperatur des Frischwassers zum Sekundärkreis des
Wärmetauschers die jeweils für die Konstanthaltung der Ausgangs-
Temperatur des Brauchwassers notwendige Wärmemenge errechnet,
die über die Umwälzpumpe dem Heißwasserspeicher entnehmbar
und dem Wärmetauscher zuführbar ist. Der Heißwasser-Umwälzkreis
wird dabei entsprechend der errechneten Wärmemenge für den
Wärmetauscher so gesteuert, daß das durchlaufende Frischwasser
die per Sollwert vorgegebene Temperatur aufweist, mithin kein
Regelfehler und keine starken Temperaturschwankungen bei
plötzlichen Entnahmemengen-Schwankungen entstehen.
Ein besonders schnell ansprechender Temperaturfühler im
Wärmetauscher ist damit entbehrlich. Die Temperatur des
entnommenen Brauchwassers kann gemäß der Erfindung an
irgendeiner geeigneten Stelle am Ausgang des Wärmetauschers oder
im Bereich der Entnahmeleitung gemessen werden. Die Genauigkeit
der Temperaturregelung wird auch nicht dadurch beeinträchtigt,
daß eine oder mehr als eine Entnahmestelle in unterschiedlicher
oder sich verändernder Weise (auch plötzlich) geöffnet werden.
Die Steuereinrichtung ist stets über die gesamte pro Zeiteinheit
entnommene Brauchwassermenge informiert und regelt die
zugehörige Speisepumpe des Wärmetauscher-Primärkreises
entsprechend.
Obwohl die Vorlauftemperatur des Heißwasserspeichers begrenzt
ist, ist der Wirkungsgrad hoch, da die Regelung auch die
Rücklauftemperatur des Primärkreises des Wärmetauschers
berücksichtigt und sie auf niedrigem Niveau halten zu vermag.
Mit der Erfindung entstehen weniger oder ruhigere
Stellbewegungen der Umwälzpumpe des Primär-Umwälzkreises zur
Einhaltung der Ausgangs-Temperatur des Brauchwassers.
Die Entnahmeleitung ist über eine weitere
Umwälzpumpe mit der Frischwasser-Zulaufleitung zu einem
Sekundär-Umwälzkreis zusammmengeschlossen, der mit Beginn
der Brauchwasserentnahme eingeschaltet wird und dadurch die von
der Brauchwasser-Mengenmessung angezeigte, pro Zeiteinheit
entnommene Brauchwassermenge vorübergehend erhöht,
um die Steuereinrichtung zu veranlassen, bei Beginn der
Brauchwasserentnahme eine entsprechend erhöhte Wärmemenge für
den Wärmetauscher zur Verfügung zu stellen. Das Wasser kann so
rasch aufgeheizt werden. Dies wird dadurch noch gefördert, daß
vorübergehend über diesen Umwälzkreis die Temperatur des dem
Wärmetauscher zugeführten (an sich auf niedrigem
Temperaturniveau liegenden) Frischwassers erhöht wird. Die
Wirkung dieses zweiten Umwälzkreises kann nach einer
vorbestimmten Zeit ab Beginn der Brauchwasserentnahme über die
Steuereinrichtung abgeschaltet werden (Anspruch 2).
Bei dieser Ausbildung hat ein Benutzer die Möglichkeit, durch
kurzes Antippen eines Entnahmeventils die zeitbegrenzte Wirkung
des Sekundär-Umwälzkreises auszulösen (Anspruch 2), so daß
beim Öffnen der Entnahmestelle kurz danach das Brauchwasser
bereits mit der gewünschten und eingestellten Soll-Temperatur
entnommen werden kann.
Eine mit letzterer zeitbegrenzten Wirkung eines Sekundär-
Umwälzkreises vergleichbare Lösung ist in der DE 36 28 986 A1
beschrieben; dort wird durch einen Strömungsschalter
zeitbegrenzt eine Zirkulationspumpe aktiviert, um das im Wasser
Versorgungsrohr befindliche abgekühlte Wasser in den Boiler-
Heizkessel zurückzuführen.
Bei einem Durchlauferhitzer mit
Elektro-Heizung ist mit DE 33 06 807 A1 eine regelungstechnisch
Variante beschrieben, bei der in einem Wasser-Aufwärmrohr ein
ohmscher Verbraucher eingeschaltet ist, der über ein Steuergerät
kontinuierlich in seiner Heizleistung steuerbar ist. Vor dem
"Heizblock" ist ein Temperatursensor angeordnet, ebenso ist nach
dem Heizblock ein Temperatursensor vorgesehen. Ein Durchfluß-
Meßgeber ist vor dem ersten Temperatursensor vorgesehen. Alle
drei Sensoren führen ihre Signale auf das Steuergerät, das
abhängig von den Meßwerten die Steuerung der Heizleistung
übernimmt.
Die Erfindung wird nachfolgend an einem Beispiel anhand einer
schematischen Zeichnung näher erläutert.
Die Anordnung gemäß dem Beispiel der Erfindung kann sowohl in
Verbindung mit einem Raumheizsystem als auch als selbständige
Einheit eingesetzt werden. Bei dem dargestellten Beispiel wird
von einer von einem Heizungssystem unabhängigen selbständigen
Anordnung ausgegangen.
Die Anordnung umfaßt einen Heißwasserspeicher 1, der an eine
oder mehrere, ggf. voneinander unabhängige Heizquellen 3 über
eine Umwälzpumpe 4 und Leitungen 2, 5 angeschlossen ist.
Dem Heißwasserspeicher 1 ist ein Heißwasser-Um
wälzkreis 12 zugeordnet. Dieser taucht mit einer Ent
nahmeleitung in den heißen Bereich des Speichers 1 und
ist an dessen unterem Ende über eine Rücklaufleitung 8
angeschlossen. Die Umwälzung des Heißwassers erfolgt
durch eine ein- und ausschaltbare sowie in ihrer volume
trischen Leistung regelbare Umwälzpumpe 9 Die Ent
nahmeleitung 6 führt das heiße Wasser in den Primärteil
eines hochwirksamen, raumsparenden Wärmetauschers
7, z. B. eines Plattenwärmetauschers. Die Temperatur
des entnommenen Wassers wird in dem Heißwasserbe
reich des Speichers 1 durch Temperaturfühler 25 lau
fend gemessen und der Meßwert wird einer zentralen
Steuereinrichtung 30 zugeführt. Zweckmäßigerweise ist
auch in der Rücklaufleitung 8 ein Temperaturfühler 11
angeordnet, der die Rücklauftemperaturwerte laufend
an die Steuereinrichtung 30 leitet. In der Rücklauflei
tung 8 ist ein normalerweise geschlossenes und durch
einen Befehl der Steuereinrichtung 30 öffnendes Ma
gnetventil 10 angeordnet. Dies wird von der Steuerein
richtung 30 so gesteuert, daß der Heißwasserumwälz
kreis 12 für den Wasserdurchlauf dadurch freigegeben
wird, wenn mit der Entnahme von Brauchwasser Wär
mebedarf im Wärmetauscher 7 auftritt.
Der wärmeaufnehmende Sekundärteil des Wärme
tauschers 7 ist eingangsseitig mit einem Anschluß 15 für
z. B. aus der üblichen Versorgungsleitung entnommenes
kaltes frisches Wasser verbunden, während seine Aus
gangsleitung 16 zu einer oder vorzugsweise mehreren
Entnahmestellen 17a, 17b und 17c führt. In der Entnah
meleitung 16 ist ein Temperaturfühler 18 und ein das
durch die Leitung 16 pro Zeiteinheit fließende Wasser
erfassendes Meßgerät 19 angeordnet. Beide Geräte sind
an die Steuereinrichtung 30 angeschlossen.
In der Anschlußleitung
15 ist vor dem Wärmetauscher 7 ein Temperaturfühler 23
vorgesehen, der mit der Steuereinrichtung 30 verbun
den ist.
Im dargestellten Beispiel sind die Entnahmeleitung 16
mit den Entnahmestellen 17a bis 17c zusammen mit ei
ner durch die Steuereinrichtung 30 ein- und ausschaltba
ren Umwälzpumpe an die Zulaufleitung 15 angeschlos
sen und bilden somit einen den Temperaturfühler 23 und
den Wärmetauscher 7 enthaltenden Umwälzkreis, der
gegenüber der Zulaufleitung 15 durch ein Rückschlag
ventil 22 abgesichert sein kann.
Die Steuereinrichtung 30 weist einen Rechner 30a
und einen Zeitgeber 31 auf.
Die Steuereinrichtung 30 reagiert auf das Ansprechen
des Mengenmeßgerätes 19 in der Leitung 16, das zu
arbeiten beginnt, wenn an einer der Entnahmestellen
17a bis 17c warmes Wasser entnommen wird. Aus der
Temperatur (23) des zulaufenden Frischwassers, der
Temperatur (18) des Wassers nach Durchlauf durch den
Wärmetauscher 7 und aus den vom Meßgerät 19 gelie
ferten Mengenwerten ermittelt die Steuereinrichtung
30 die Wärmemenge, die im Wärmetauscher 7 dem zu
laufenden Frischwasser zugeführt werden muß, damit
das entnommene Brauchwasser eine vorgegebene Soll-
Temperatur aufweist. Die jeweils ermittelte benötigte
Wärmemenge veranlaßt die Steuereinrichtung 30 den
Heißwasserumwälzkreis 12 über die regelbare Pumpe 9
so zu steuern, daß im Wärmetauscher 7 die erforderliche
Wärmemenge zur Verfügung steht und abgegeben wird.
Dazu schaltet die Steuereinrichtung 30 bei Ansprechen
des Meßgerätes 19 das Ventil 10 in Öffnungsstellung
und die Pumpe 9 ein. Die zur Anlieferung der benötigten
Wärmemenge erforderliche volumetrische Leistung der
Pumpe 9 wird in Abhängigkeit der bei 25 gemessenen
Heißwassertemperatur und der Rücklauftemperatur
(11) eingesteuert.
Das Ventil 10 verhindert einen Durchfluß durch den
Umwälzkreis 12, wenn alle Entnahmestellen geschlos
sen sind, jedoch der die Heizquelle 3 enthaltende Um
wälzkreis in Betrieb ist.
Der Umwälzkreis kann so eingestellt werden, daß die
Rücklauftemperatur in der Leitung 8 im wesentlichen
konstant auf einem relativ niedrigen Wert liegt.
Im Umwälzkreis 20 ist der
Temperaturfühler 23. Dieser Um
wälzkreis 20 wird in dem Augenblick wirksam, an dem
das Meßgerät 19 eine Strömung in der Entnahmeleitung
16 signalisiert und die Steuereinrichtung 30 anspricht
und in diesem Augenblick die Umwälzpumpe 21 ein
schaltet. Das bedeutet, daß die in der Entnahmeleitung
16 pro Zeiteinheit fließende Wassermenge um den
durch den Umwälzkreis 20 der Anschlußleitung 15 wie
der zugeführten Wasseranteil größer ist als der aus der
Versorgungsleitung zufließende Frischwasseranteil und
entsprechend höher auch als der an den Entnahmestel
len 17a bis 17c tatsächlich entnommene Wasseranteil.
Diese Erhöhung der Durchflußmenge führt zu einer
rechnerischen Erhöhung der am Wärmetauscher 7 be
nötigten Wärmemenge. Bei Beginn der Wasserentnah
me wird somit das Wasser außerordentlich schnell er
wärmt, so daß in kürzester Zeit nach Beginn des Entnah
mevorganges das entnommene Wasser mit der einge
stellten Soll-Temperatur zur Verfügung steht. Die Um
wälzpumpe 21 wird von der Steuereinrichtung 30 in
Abhängigkeit von dem Zeitgeber 31 nach vorbestimm
ter kurzer Zeit wieder abgeschaltet. Die Laufdauer der
Umwälzpumpe 21 ist unabhängig von der Entnahme
dauer. Die Pumpe läuft ihre vorgegebene Zeit auch
dann, wenn an einer Entnahmestelle nur momentan
Wasser entnommen wird. Der Verbraucher hat es also
in der Hand, durch momentanes Öffnen eines Hahnes
die Aufheizung des Frischwassers in Gang zu setzen, so
daß er nach wenigen Augenblicken, wenn er erneut den
Hahn öffnet, das Wasser mit der gewünschten Tempera
tur entnehmen kann.
Claims (3)
1. Vorrichtung zur Regelung der Entnahmetemperatur von warmem
oder heißem Brauchwasser mit Trinkwasserqualität, bei der
- a) ein - von einer oder mehreren Heizquellen (3) gespeister und in seiner Wasser-Entnahmetemperatur (25) begrenzter - Heißwasserspeicher (1) die Wärmeabgabeseite eines Wärmetauschers (7) über eine steuerbare Umwälzpumpe (9) in einem Heißwasser- Umwälzkreis (12) versorgt;
- b) die Wärmeaufnahmeseite des Wärmetauschers (7) mit einem Anschluß (15) für unter Druck stehendes Frischwasser in ständig offener Verbindung steht und über eine Brauchwasser-Entnahmeleitung (16) zumindest eine Entnahmestelle (17a bis 17c) mit heißem Brauchwasser versorgt;
- c) eine Steuereinrichtung (30) mit einem Rechner bei
Entnahme von Brauchwasser an der zumindest einen
Entnahmestelle (17a bis 17c)
- 1. aus der dem Wärmetauscher (7) entnommenen Brauchwassermenge (19) pro Zeiteinheit,
- 2. aus der Zulauftemperatur (23) des Frischwassers sowie
- 3. aus der (gemessenen) Temperatur (18) in der Entnahmeleitung (16)
- d) unter Berücksichtigung von Entnahmetemperatur (25) und Rücklauftemperatur (11) die volumetrische Leistung der Umwälzpumpe (9) gemäß Merkmal (a) während der Entnahme des Brauchwassers zur Regelung der Entnahmetemperatur (18) von der Steuereinrichtung (30) gesteuert wird und
- e) die Entnahmeleitung (16) des Wärmetauschers (7) über eine weitere Umwälzpumpe (21) und ein Rückschlagventil (22) an den Frischwasser-Anschluß (15) angeschlossen ist und abhängig von der Brauchwasser-Entnahme (17a bis 17c) eingeschaltet wird.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die
weitere Umwälzpumpe (21) über eine Steuereinrichtung (30)
eingeschaltet und über einen einstellbaren Zeitgeber (31)
ausgeschaltet wird.
3. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch
gekennzeichnet, daß dem Heißwasser-Umwälzkreis (12) ein
öffnendes Sperrventil (10) zugeordnet ist, das abhängig von
der Brauchwasser-Entnahme (17a bis 17c) gesteuert wird.
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