DE4205700A1 - Verwendung von ethern und/oder estern von di (hydroxyalkyl)sulfonen als verarbeitungshilfsmittel fuer thermoplastische kunststoffe - Google Patents
Verwendung von ethern und/oder estern von di (hydroxyalkyl)sulfonen als verarbeitungshilfsmittel fuer thermoplastische kunststoffeInfo
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Description
Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist die Verwendung von Ethern
und/oder Estern von Di(hydroxyalkyl)sulfonen als Verarbeitungshilfsmittel
für thermoplastische Kunststoffe.
Bei der Verarbeitung von thermoplastischen Kunststoffen sind Verarbei
tungshilfsmittel notwendig, um den Aufschmelzvorgang und die Bildung einer
homogenen fließfähigen Masse zu fördern und durch Erniedrigung der inneren
Reibung den Fluß der Schmelze zu erleichtern. Dies kann durch Zusatz von
Gleitmitteln erreicht werden, die dem Kunststoff vor der formgebenden Ver
arbeitung zugegeben werden. Zum anderen gilt es in der Kunststoffverarbei
tung das Kleben der Kunststoffschmelze an heißen Oberflächen der Ma
schinenteile oder an den Wänden der Formwerkzeuge zu mindern. Hierzu die
nen Formtrennmittel, die nach ihrer Einarbeitung in den Kunststoff auf
grund ihrer nur begrenzten Verträglichkeit aus dem Kunststoff an die Ober
fläche auswandern und somit das Kleben herabsetzen. Der Begriff "Form
trennmittel" wird hier und im folgenden synonym für den besonders auf dem
PVC-Gebiet gebräuchlichen Begriff "äußere Gleitmittel" verwendet.
Ob ein Additiv als Gleitmittel oder Formtrennmittel wirkt, hängt von
vielen Faktoren ab, wie von dessen Struktur und von der Art des Kunst
stoffes, wobei Gleitwirkung und Formtrennwirkung in vielen Fällen neben
einander bestehen. In der Regel werden für unpolarere Kunststoffe wie Po
lyethylene und Polypropylene als Gleitmittel Metallseifen, Fettsäureester
und Fettsäureamide verwendet. Polarere Kunststoffe wie Polyester, Polycar
bonate, Polyamide, PVC, Polystyrol und ABS brauchen meist sowohl Gleit
mittel als auch Formtrennmittel. Geeignete Formtrennmittel sind Fettsäu
reamide, Metallseifen, Polyethylenwachse, Fettsäureester oder auch das
meist extern aufgetragene Silikonöl. Geeignete Gleitmittel für polare
Kunststoffe unterteilt nach chemischen Klassen sind in Ullmanns Encyklo
pädie der technischen Chemie, 4. neubearbeitete und erweiterte Auflage,
Band 15, Verlag Chemie, Weinheim, 1978, Seiten 568-569 aufgeführt sowie in
Gächter/Müller, Kunststoffadditive, 3. Aufl., C. Hanser Verlag, 1990, S.
443-505.
Insbesondere die bisher üblichen Formtrennmittel, die hauptsächlich bei
der Verarbeitung von thermoplastischen Kunststoffen nach dem Spritzguß
verfahren von Bedeutung sind, haben jedoch einen Nachteil. Bei dem Spritz
gußverfahren werden heiße Kunststoffschmelzen in eine Metallform gedrückt,
in der sie so lange abkühlen, bis sie mit wenig Druckaufwand ausgeworfen
werden können. Bei den bisher gebräuchlichen Formtrennmitteln mußte eine
lange Abkühlphase in Kauf genommen werden. So entfalteten die Formtrenn
mittel erst bei niedrigen Entformungstemperaturen ihre Trennwirkung voll.
Aus ökonomischer Sicht werden daher Formtrennmittel gewünscht, die bereits
bei hohen Temperaturen Trennwirkung haben und den Auswurf von Formteilen
mit geringem Auswerferdruck ermöglichen. Auch die aus dem Stand der Tech
nik bekannten Gleitmittel sind in ihrer Bildung einer homogenen, fließ
fähigen Masse zu verbessern, damit auch komplizierte Strukturen aus ther
moplastischen Kunststoffen, vor allem aus Polyamiden, Polyolefinen sowie
Polystyrol und Copolymeren, (z. B. ABS, ASA) hergestellt werden können.
Zudem sollen diese Verarbeitungshilfsmittel unter keinen Umständen während
der Kunststoffverarbeitung die Farbe oder das Formverhalten des Kunst
stoffes beeinträchtigen sowie schwer flüchtig und thermostabil sein.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung war es, Verarbeitungshilfsmittel bereit
zu stellen, die diese Anforderungen erfüllen. Im Sinne der Erfindung wird
dabei der Begriff des Verarbeitungshilfsmittels definiert als Mittel, das
als Gleitmittel und/oder Formtrennmittel wirkt.
Überraschenderweise können die Anforderungen an die Verarbeitungshilfs
mittel durch Ether und/oder Ester von Di(hydroxyalkyl)sulfonen erfüllt
werden.
Dementsprechend ist Gegenstand der vorliegenden Erfindung die Verwendung
von Ethern und/oder Estern von Di(hydroxyalkyl)sulfonen der allgemeinen
Formel (I)
in der R1, R2 gleich oder verschieden sein können und
Wasserstoff, einen ggf. β-hydroxysubstituierten
Alkylrest mit 6 bis 50 C-Atomen und/oder einen
Acylrest mit 6 bis 50 C-Atomen bedeuten können
unter der Bedingung, daß höchstens einer der
Reste R1, R2 ein Wasserstoff ist,
X, Y gleich oder verschieden sein können und einen Alkylenrest mit 1 bis 50 C-Atomen bedeuten,
R7, R8 gleich oder verschieden sein können und Wasserstoff und/oder einen Methylrest bedeuten,
p, q für 0 oder eine Zahl im Bereich von 1 bis 25 steht,
als Verarbeitungshilfsmittel für thermoplastische Kunststoffe.
X, Y gleich oder verschieden sein können und einen Alkylenrest mit 1 bis 50 C-Atomen bedeuten,
R7, R8 gleich oder verschieden sein können und Wasserstoff und/oder einen Methylrest bedeuten,
p, q für 0 oder eine Zahl im Bereich von 1 bis 25 steht,
als Verarbeitungshilfsmittel für thermoplastische Kunststoffe.
Ether und Ester von Di(hydroxyalkyl)sulfonen und -sulfoxiden sind an sich
bekannte Verbindungen. So sind gemäß der deutschen Offenlegungsschrift
DE-A-39 36 862 vor allem die Mono- und/oder Diester von Thiodiglykolsul
fonen geeignet, ggf. in Abmischung mit Lösungsmitteln, Dispergierhilfs
mitteln, Emulgatoren und/oder Stabilisatoren, Textilgewebe einen weichen,
trockenen Griff zu verleihen. Aus der japanischen Offenlegungsschrift
JP-A-77/99 387 werden neben anderen Di(hydroxylalkyl)sulfone und -sulfoxide,
verethert mit Alkanolen mit 1 bis 8 C-Atomen oder verestert mit Carbon
säuren mit 2 bis 9 C-Atomen, beschrieben, die als Lösungsmittel zu Textil
druckpasten gegeben werden, um die Stabilität und Druckbarkeit zu ver
bessern. Schließlich können gemäß britischer Patentschrift GB 9 96 904 Thio
glykolester vor allem von Essig- und/oder Propionsäure das Einlaufen und
die Knitterfestigkeit von Cellulose verbessern.
Aus diesen Dokumenten kann jedoch kein Hinweis darauf entnommen werden,
daß Ether und/oder Ester von Di(hydroxyalkyl)sulfonen die Fließfähigkeit
von thermoplastischen Kunststoffen erhöhen bzw. das Kleben der Kunststoff
schmelze verringern.
Die im Rahmen der Erfindung verwendeten Ether und/oder Ester von Di(hy
droxyalkyl)sulfonen, im folgenden kurz als Ether und/oder Ester der Sul
fone bezeichnet, sind nach den an sich bekannten Verfahren der Veretherung
bzw. Veresterung oder der Ringöffnung von α-Olefinepoxidverbindungen zu
gänglich. Zweckmäßigerweise werden zunächst die den Sulfonen zugrunde
liegenden Sulfide der allgemeinen Struktur (II)
mit den entsprechenden Alkanolen, Carbonsäuren, α-Olefinepoxidverbindungen
und/oder deren Alkoxylierungsprodukte umgesetzt und dann die Ether bzw.
Ester der Di(hydroxylalkyl)sulfide mit bekannten Oxidationsmitteln in an
sich bekannter Weise, beispielsweise mit Wasserstoffperoxid in Eisessig,
zu den Sulfonen oxidiert. Genauere Angaben zur Herstellung dieser Sulfone
sind der deutschen Offenlegungsschrift DE-A-39 36 862 zu entnehmen. Ge
eignete Di(hydroxyalkyl)sulfide, die zu den Sulfonen oxidiert werden, sind
beispielsweise Di(hydroxyoctyl)sulfid, Di(hydroxyhexyl)sulfid, Di(hydroxy
pentyl)sulfid, Di(hydroxyisopropyl)sulfid, Di(hydroxyisobutyl)sulfid und
insbesondere das im Handel erhältliche Thiodiglykol. Demgemäß werden im
Sinne der Erfindung bevorzugt Ether und/oder Ester von Sulfonen der allge
meinen Formel I verwendet, in der X und Y für eine geradkettige und/oder
verzweigte, aliphatische Alkylengruppe und insbesondere für eine Methylen
gruppe steht.
Einer ersten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung entsprechend wer
den Ether und/oder Ester von Sulfonen der allgemeinen Formel I verwendet,
in der p und q gleich Null sind, das heißt keine Ethylen- und/oder Propy
lenoxid-Einheiten aufweisen. Zur Herstellung dieser nicht-alkoxylierten
Ether der Sulfone werden die oben beschriebenen Sulfide mit Alkanolen mit
6 bis 50 C-Atomen oder α-Olefinepoxidverbindungen mit 6 bis 30 C-Atomen,
vorzugsweise mit 8 bis 22 C-Atomen, eingesetzt.
Bei α-Olefinepoxiden, entstehen unter Ringöffnung Sulfone der allgemeinen
Formel (I), in der R1 und/oder R2 einen β-hydroxysubstituierten Alkylrest
bedeutet. Diese Ringöffnung verläuft in an sich bekannter Weise in der
Regel in Anwesenheit eines sauren Katalysators, wie Sulfonsäuren und Mi
neralsäuren, oder in Anwesenheit eines basischen Katalysators wie Alkali
hydroxid und/oder Alkalimethoxylat, wobei der Katalysator in Mengen von
0,01 bis 5 Gew.-% - bezogen auf Reaktionsmischung - zugegen ist. Genauere
Angaben zu dieser Reaktionsführung sind ebenfalls den deutschen Offenle
gungsschriften DE-A-39 36 862 und DE-A-40 38 608 zu entnehmen.
Als Alkanole empfehlen sich vorzugsweise solche mit 8 bis 22 C-Atomen wie
Capryl-, Pelargon-, Caprin-, Lauryl-, Myristyl-, Palmityl-, Stearyl-, Li
nol-, Linolen- und/oder Behenylalkohol. Diese Veretherung findet zweck
mäßigerweise in Gegenwart von sauren Katalysatoren wie Sulfonsäuren oder
Mineralsäuren statt, die in Mengen von 0,01 bis 5 Gew.-% - bezogen auf
Reaktionsmischung - anwesend sind. Vorteilhaft wird diese Veretherung bei
Temperaturen im Bereich von 120 bis 240 °C unter stetiger Entfernung von
entstehendem Reaktionswasser durchgeführt.
In der allgemeinen Formel (I) können R1 und/oder R2 auch einen gesättigten
und/oder ungesättigten Acylrest mit 6 bis 50 C-Atomen, vorzugsweise mit 8
bis 22 C-Atomen bedeuten. Zur Herstellung dieser Verbindungen werden Mono
carbonsäuren und/oder Carbonsäurederivate wie Anhydride, Säurechloride
und/oder Ester von kurzkettigen Alkoholen mit 1 bis 4 C-Atomen unter üb
lichen Veresterungsbedingungen verestert, beispielsweise gemäß Ullmanns
Encyklopädie der technischen Chemie, Band 11, 4. neubearbeitete Auflage,
Verlag Chemie, Weinheim, 1976, Seiten 91-93. In der Regel werden dabei die
Reaktionspartner in Gegenwart von Veresterungskatalysatoren wie Zinnver
bindungen oder Zinnschliff bei Temperaturen von 160 bis 260 °C unter Was
serabspaltung miteinander umgesetzt. Falls gewünscht kann das Wasser
azeotrop abdestilliert werden, wozu der Zusatz eines organischen Lösungs
mittels notwendig ist, welches mit Wasser ein Azeotrop bildet.
Geeignete Monocarbonsäuren, von den sich R1 und R2 ableiten, sind alipha
tische gesättigte und/oder ungesättigte Monocarbonsäuren wie Capronsäure,
Caprylsäure, Pelargonsäure, Caprinsäure, Laurinsäure, Myristinsäure, Pal
mitinsäure, Stearinsäure, Ölsäure, Arachinsäure, Behensäure, Eurucasäure,
Lignocerinsäure, Cerotinsäure und Melissinsäure sowie Gemische dieser Säu
ren wie sie aus natürlichen Fetten und Ölen gewonnen werden können. Als
Monocarbonsäuren eignen sich auch Montansäuren und Carbonsäuren, die durch
Oxidation von hochmolekularen Alkoholen wie den UNILIN®R Alkoholen der Pe
trolite Specialty Polymers Group erhältlich sind. Ebenso geeignet sind in
α-Stellung verzweigte Carbonsäuren, die durch Oxidation der nach dem Guer
betverfahren erhaltenen α-verzweigten primären Alkohole zugänglich sind.
Beispiele für diese α-verzweigten Carbonsäuren sind 2-n-Butyl-n-octansäu
re, 2-n-Heptyl-n-undecansäure, 2-n-octyl-n-dodecansäure, 2-n-dodecyl-n-he
xadecansäure und 2-n-hexadecyl-n-eicosansäure.
Besonders bevorzugt im Sinne der Erfindung sind Sulfone, in denen sowohl
R1 als auch R2 einen ggf. β-hydroxysubstituierten, Alkylrest mit 8 bis 22
C-Atomen und/oder einen Acylrest mit 8 bis 22 C-Atomen bedeuten. Obgleich
auch Sulfone mit einer freien Hydroxylgruppe Wirkung (R1 oder R2 = Was
serstoff) im Sinne der Erfindung zeigen, sind sie doch aufgrund ihrer che
mischen Reaktivität weniger bevorzugt.
Im Sinne der Erfindung werden ganz besonders bevorzugt Sulfone der allge
meinen Formel I verwendet, in der R1 und R2 einen Acylrest bedeutet, und
vorzugsweise leiten sich diese ab von gesättigten und/oder ungesättigten,
vorzugsweise gesättigten Fettsäuren mit 8 bis 22 C-Atomen, vorzugsweise
mit 12 bis 22 C-Atomen und insbesondere von Laurin-, Myristin-, Palmitin-,
Stearin- und/oder Behensäure.
Praktisch vollständig veretherte bzw. veresterte Sulfone können erhalten
werden, wenn man mindestens äquimolare Mengen von Hydroxylgruppen bei
spielsweise des Thiodiglykols zu Monocarbonsäuren, Alkanolen und/oder α-
Olefinepoxid einstellt, vorzugsweise wird mit geringfügigem Überschuß von
1 bis 20 mol% - bezogen auf molare Menge an Hydroxylgruppen - gearbeitet.
Einer zweiten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung können auch al
koxylierte Ether und/oder Ester von Sulfonen verwendet werden. Für diese
Fälle bedeuten in der allgemeinen Formel (I) p und q eine Zahl im Bereich
von 1 bis 25, vorzugsweise 1 bis 15, wobei es sich um eine ganze oder ge
brochene Zahl handeln kann und den eingesetzten molaren Mengen an Alkoxyd
entspricht. Derartige alkoxylierte Ether und/oder Ester werden zweckmäßi
gerweise durch analoge Herstellung wie die nicht-alkoxylierten Sulfone
hergestellt. Bei der Herstellung dieser alkoxylierten Sulfone, die Ethy
len- und/oder Propylenoxid-Einheiten tragen, kann man sowohl von alkoxy
lierten Alkoholen, ringgeöffneten Epoxiden oder Carbonsäuren ausgehen als
auch von alkoxylierten Di(hydroxyalkyl)sulfiden der allgemeinen Struktur
(II) ausgehen. Bei der Herstellung der Ether der Sulfone setzt man bevor
zugt alkoxylierte Di(hydroxyalkyl)sulfide mit nicht-alkoxylierten Alkoho
len oder α-Olefinepoxiden der beschriebenen Art um und oxidiert an
schließend. Bei den Estern der Sulfone werden bevorzugt die bereits be
schriebenen Carbonsäuren alkoxyliert und dann mit den Di(hydroxyalkyl)sul
fiden verestert, bevor die Oxidation erfolgt.
Die Alkoxylierung selber findet unter den üblichen Bedingungen statt.
Innerhalb der alkoxylierten Sulfone sind genau die gleichen bevorzugt wie
bei den nicht-alkoxylierten.
Unabhängig davon, ob nun alkoxylierte oder nicht-alkoxylierte Ether
und/oder Ester der Sulfone verwendet werden, können die Sulfone in Mi
schung mit Sulfoxiden vorliegen. Wie dem Fachmann bekannt ist, führt die
Oxidation von Sulfiden je nach Reaktionsbedingungen zu Gemischen an Sul
fiden, Sulfoxiden und Sulfonen, die ebenfalls in den Rahmen der vorlie
genden Erfindung gehören. Für die Verwendung als Verarbeitungshilfsmittel
ist es günstig die Reaktionsbedingungen so zu wählen, daß Ether und/oder
Ester der Sulfone mindestens in Mengen von 50 bis 99,99 Gew.-% und die
Ether und/oder Ester der Sulfoxide in Mengen von 0,01 bis 50 Gew.-% in
Mischung vorliegen. Ganz besonders bevorzugt sind jedoch möglichst reine
Ether und/oder Ester von Sulfonen, und insbesondere Ester von Sulfonen auf
Basis von Thiodiglykol.
Ganz besonders bevorzugt werden die Ether und/oder Ester von Sulfonen, die
nicht alkoxyliert sind, das heißt diejenigen gemäß der allgemeinen Formel
(I), in der p und q gleich Null sind. Die besonders geeigneten nicht-
ethoxylierten Ether und/oder Ester der Sulfone wurden bereits aufgeführt.
Die praktische Anwendung der Ester und/oder Ether der Sulfone erfolgt ge
gebenenfalls in Mischung mit Sulfoxiden, in der Weise, daß sie den zu ver
arbeitenden thermoplastischen Kunststoffen in Mengen von 0,01 bis 10, vor
zugsweise 0,05 bis 5 und insbesondere 0,1 bis 3 per hundred resins (phr)
den thermoplastischen Kunststoffen beigegeben werden. Zweckmäßigerweise
werden sie der bei der Herstellung des thermoplastischen Kunststoffes an
fallenden Schmelze zugesetzt oder auf das Kunststoffgranulat bzw. -pulver
bei erhöhten Temperaturen aufgebracht. Für eine homogene Vermischung em
pfiehlt es sich, die Ether und/oder Ester der Sulfone mit dem thermo
plastischen Kunststoff zusammen bei Temperaturen zwischen 140°C bis 300°C,
das heißt in der Kunststoffschmelze, zu extrudieren und den mit Ether
und/oder Ester der Sulfone vermischten Kunststoff anschließend zu granu
lieren. Gegebenenfalls werden die Granulate bei erhöhten Temperaturen ge
trocknet, um das Restwasser zu entfernen.
Die Ether und/oder Ester der Sulfone können allen reinen sowie modifizier
ten thermoplastischen Kunststoffen und deren Mischungen zugesetzt werden,
seien es nun Polymerisate, Polykondensate oder Polyadditionsprodukte. Be
vorzugt eigenen sie sich für die Verarbeitung von Polyamiden, Polyestern,
Polycarbonaten, Polystyrolen und Copolymeren, Polypropylen und Polyethylen
sowie deren Mischungen. Selbstverständlich können die thermoplastischen
Kunststoffe modifiziert sein, wie das mit Kautschuk modifizierte schlag
zähe Polypropylen, mit Füllstoffen gefüllt, stabilisiert oder pigmentiert
sein. Bevorzugt im Sinne der Erfindung werden sie für thermoplastische
Kunststoffe verwendet, die mittels Extrusion, Pressen, Walzen, Kalan
dieren, Hohlkörperblasen, Schäumen und Spritzgießen, vorzugsweise durch
Spritzgießen formgebend verarbeitet werden. Die Ester und/oder Ether der
Sulfone zeigen als Formtrennmittel besonders gute Effekte bei polaren
Kunststoffen wie Polyamid, Polyester, Polycarbonat, Polystyrol und Copoly
mere und deren Mischungen. So ist dann bei diesen Kunststoffen die Trenn
wirkung ausgezeichnet und vor allem schon bei hohen Temperaturen vorhan
den. Zusätzlich wirken die Ester und/oder Ether der Sulfone auch als
Gleitmittel, wodurch ein gleichmäßiger schneller Fluß der Schmelze des
Kunststoffes erreicht wird. Besonders gut wirken sie als Gleitmittel in
Polyamid, Polystyrol und Copolymere, Polypropylen und Polyethylen, wodurch
es möglich ist, auch komplizierte Spritzgußteile herzustellen.
Letztendlich sind die Ester und/oder Ether der Sulfone mit anderen Gleit
mitteln, Stabilisatoren, Pigmenten und Füllstoffen verträglich, so daß die
Aminoalkanolamidester mit bekannten üblichen Additiven den thermopla
stischen Kunststoffen zugesetzt werden können.
Ein weiterer Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist ein Verfahren zum
Verbessern der Verarbeitung von thermoplastischen Kunststoffen, dadurch
gekennzeichnet, daß den thermoplastischen Kunststoffen vor deren Verar
beitung Ether und/oder Ester von Di(hydroxyalkyl)sulfonen der allgemeinen
Formel (I) zugesetzt werden.
Letztendlich sind ein weiterer Gegenstand der vorliegenden Erfindung Form
teile auf Basis von thermoplastischen Kunststoffen, dadurch gekennzeichnet,
daß sie Ether und/oder Ester von Di(hydroxyalkyl)sulfonen der allgemeinen
Formel (I) enthalten.
852 g (3 Mol) technische Stearinsäure (SZ = 197), 183 g (1,5 Mol) Thiodi
glykol und 8,5 g Zinnschliff wurden unter Stickstoff-Einleitung auf 200°C
erhitzt. Nach 12 Stunden wurde die Reaktion bei einer Säurezahl (SZ) gemäß
DIN 53 402 von 4,3 abgebrochen, auf 100°C gekühlt und über Celite abge
saugt. Das erhaltene Thiodiglykoldistearat hatte eine Hydroxylzahl (OHZ)
gemäß DIN 53 240 von 4,4 und eine Verseifungszahl (VZ) gemäß DIN 53 401 von
174.
519 g (0,8 Mol) des Thiodiglykoldistearats wurden mit 200 ml konzentrier
ter Essigsäure (99,8 Gew.-%) bei 80 bis 90°C tropfenweise mit 92,5 g 70
gew.-%igem Wasserstoffperoxid versetzt. Nach einer Umsetzung von 4 Stunden
bei 80 bis 100°C wurden 500 ml Butylacetat zugegeben und mit kochendem
Wasser peroxid-frei gewaschen. Man erhielt 538 g Produkt mit einer VZ=
175.
Analog Beispiel 1 wurden 1308 g (3,8 mol) Behensäure, 234 g (1,9 mol)
Thiodiglykol und 13 g Zinnschliff umgesetzt.
Man erhielt 1366 g Thiodiglykoldibehenat mit einer VZ = 148. 443 g Thiodi
glykoldibehenat wurden bei 90 bis 98°C tropfenweise mit 117 g 35
gew.-%igem Wasserstoffperoxid versetzt. Nach vierstündiger Umsetzung bei
angegebener Temperatur wurde mit kochendem Wasser peroxidfrei gewaschen
und im Vakuum getrocknet. Man erhielt 351 g Produkt mit einer VZ = 144,
Schwefel gefunden = 4,0%.
Ester der Sulfone mit Schmelzpunkten unter 80°C wurden im Henschel-Fluid
mischer bei ca. 80°C/1000 min auf das Kunststoffgranulat aufgebracht.
Ester der Sulfone mit Schmelzpunkten über 80°C wurden durch Schütteln im
Polyethylen-Beutel verteilt. Die homogene Einarbeitung der Ester der Sul
fone in den Kunststoff erfolgte im Collin-Doppelschneckenextruder (Typ
235, 50×15 D) bei Temperaturen von 190 bis 265°C. Die homogene Masse
wurde im integrierten Wasserbad gekühlt und mittels Rundstranggranulator
granuliert. Anschließend wurden die Granulate getrocknet. In Tabelle 1
sind die Extrusions- und Trocknungsbedingungen der Kunststoffe mit den
eingearbeiteten Ester der Sulfone aufgeführt. Die Menge sind Gewichts
teile, die 100 Gewichtsteilen thermoplastischen Kunststoffs zugesetzt wor
den sind. Bei den Kunststoffen handelt es sich im einzelnen um:
PA = Polyamid 66, unverstärkte Extrusionstype (Monofile), niedrige Schmelzviskosität; Melt-volume-index von 150 cm3/10 min bei 275°C/5 kg; erhältlich als Ultramid ® A 3 natur der BASF AG,
PBT = Polybutylenterephthalat, unmodifiziert, mit einem melt-flow-in dex von 34 g/10 min bei 250°C/21,2 kg; Vicat-Erweichungstem peratur (DIN 53 460) 180°C; erhältlich als Vestodur ® 1000 der Hüls AG,
PP = Polypropylen, grundstabilisiert, gleitmittelfrei mit einem melt-flow-index von 5 g/10 min bei 230°C/2,16 kg und einer Vi cat-Erweichungstemperatur von 148°C; erhältlich als Hostalen ® PPT 1070 der Hoechst AG,
PE = Polyethylen mit einer Dichte von 0,923 g/cm3 (DIN 53 479) und einem melt-flow-index von 2 bis 3 g/10 min (DIN 53 735) bei 190°C/2,16 kg; Kristallitschmelzpunkt 115°C (DTA); erhältlich als Flamulit ® PEJ 06 natur der Herberts GmbH,
ABS = Acrylnitril-Butadien-Styrol-Copolymer, gleitmittelfrei, mit ei nem melt-volume-index von 2 cm3/10 min bei 220°C/10 kg und einer Vicat-Erweichungstemperatur VST/B/120 von 115°C; erhält lich als Novodur ® P 3 T der Bayer AG,
PC= Polycarbonat, mittelviskose Spritzgußtype, trennmittelfrei, mit einer Dichte von 1,2 kg/cm3 (DIN 53 497) erhältlich als Xantar P 24 der DSM, Niederlande.
PA = Polyamid 66, unverstärkte Extrusionstype (Monofile), niedrige Schmelzviskosität; Melt-volume-index von 150 cm3/10 min bei 275°C/5 kg; erhältlich als Ultramid ® A 3 natur der BASF AG,
PBT = Polybutylenterephthalat, unmodifiziert, mit einem melt-flow-in dex von 34 g/10 min bei 250°C/21,2 kg; Vicat-Erweichungstem peratur (DIN 53 460) 180°C; erhältlich als Vestodur ® 1000 der Hüls AG,
PP = Polypropylen, grundstabilisiert, gleitmittelfrei mit einem melt-flow-index von 5 g/10 min bei 230°C/2,16 kg und einer Vi cat-Erweichungstemperatur von 148°C; erhältlich als Hostalen ® PPT 1070 der Hoechst AG,
PE = Polyethylen mit einer Dichte von 0,923 g/cm3 (DIN 53 479) und einem melt-flow-index von 2 bis 3 g/10 min (DIN 53 735) bei 190°C/2,16 kg; Kristallitschmelzpunkt 115°C (DTA); erhältlich als Flamulit ® PEJ 06 natur der Herberts GmbH,
ABS = Acrylnitril-Butadien-Styrol-Copolymer, gleitmittelfrei, mit ei nem melt-volume-index von 2 cm3/10 min bei 220°C/10 kg und einer Vicat-Erweichungstemperatur VST/B/120 von 115°C; erhält lich als Novodur ® P 3 T der Bayer AG,
PC= Polycarbonat, mittelviskose Spritzgußtype, trennmittelfrei, mit einer Dichte von 1,2 kg/cm3 (DIN 53 497) erhältlich als Xantar P 24 der DSM, Niederlande.
Die Ermittlung der Trennmitteleigenschaften erfolgte mit der Mannesmann-
Demag-Spritzgießmaschine, Modell D-60 NC II, und einem speziellen Entfor
mungswerkzeug (Entformungshülse). Der sich beim Entformen der gespritzten
Hülse im Auswerfersystem aufbauende Öldruck wurde als Maß für die Trenn
wirkung der Ester der Sulfone ausgewertet (Registrierung von Auswerfer
druck, Kerntemperatur bei Entformung und Dosierzeit). Gespritzt wurde eine
Entformungshülse mit dem Maßen: Entformungshülse 35×35×3,5 (oben)/
2,0 (unten) Höhe×Innendurchmesser×Wandstärke, Stangenanguß
Zylinderausrüstung: | |
offene Düse, Schneckendurchmesser=28 mm | |
Zylindertemperaturen: | 250, 260, 265°C |
Düsentemperatur: | 270°C |
Schneckendrehzahl: | 45 (Stellung) |
Einspritzdruck: | 18 (ca. 420 bar) |
Nachdruck: | 9 (ca. 260 bar) |
Schneckenstaudruck: | 1 |
Auswerferdruck: | 45 |
Einspritzgeschwindigkeit: | 16 |
Auswerfergeschwindigkeit vor/zurück: | 10/2 |
Einspritzzeit: | 2,5 s |
Nachdruckzeit: | 2,0 s |
Kühlzeit: | 15,0 s |
Pausenzeit: | 6,0 s |
Dosierverzögerungszeit: | 0,5 s |
Verzögerungszeit Düse zurück: | 0,5 s |
Düse zeitabhängig zurück: | 1,5 s |
Dosieren: | 35,0 mm |
Kompressionsentlastung: | 38,0 mm |
Düsenanlagekraft: | 60 |
Formschließkraft: | 500 kN |
Formtemperatur: | angußseitig: wassergekühlt (9 l/min) Kern: 80, 100 und 120°C zur Zeit der Entformung |
Spritzgewicht: | ca. 14,6 g |
Die Ermittlung des Fließverhaltens erfolgte in der Mannesmann-Demag-
Spritzgießmaschine D 120 NC und der Spiralform. Die Länge der gespritzten
Spiralen wurde als Maß für die Gleitmittelwirkung herangezogen. Als
Spritzgießparameter wurden gewählt:
Zylinderausrüstung: | |
offene Düse, Schneckendurchmesser=45 mm, mit Rückströmsperre | |
Zylindertemperaturen: | 260, 270, 280°C |
Düsentemperatur: | 290°C |
Schneckendrehzahl: | 8-16 (Stellung) |
Einspritzdruck: | 12 (ca. 310 bar) |
Nachdruck: | 8 (ca. 160 bar) |
Schneckenstaudruck: | 2 |
Einspritzgeschwindigkeit: | 4 |
Einspritzzeit: | 5,0 s |
Nachdruckzeit: | 2,0 s |
Kühlzeit: | 15,0 s |
Pausenzeit: | 2,0 s |
Dosierverzögerungszeit: | 0,5 s |
Verzögerungszeit Düse zurück: | 2,0 s |
Düse zeitabhängig zurück: | 0,5 s |
Dosieren: | 43,0 mm |
Kompressionsentlastung: | 47,0 mm |
Düsenanlagekraft: | 11 |
Formschließkraft: | 1000 kN |
Werkzeug: | Spirale, 3×15 mm, rechtwinklig umgelenkt, Stangenanguß |
Formtemperatur: | 80°C |
Spritzgewicht: | 28,1 bis 34,7 g |
In Tabelle 2 sind die Entformungsdrücke und die Spirallängen zusammenge
faßt; Standard: ohne Additiv; als Vergleich 1 wurde PA mit Stearylstearat
unter gleichen Bedingungen versetzt.
Für Polyamide sind die erfindungsgemäßen Ester der Sulfone hervorragend
geeignet; so zeichnen sie insbesondere die niedrigen Entformungsdrücke bei
allen Temperaturen aus.
Die Ermittlung des Fließverhaltens erfolgte wie bereits beschrieben. Als
Spritzgießparameter wurden gewählt:
Spritzgießparameter | |
Zylinderausrüstung: | |
offene Düse, Schneckendurchmesser=45 mm, mit Rückströmsperre | |
Zylindertemperaturen: | 210, 220, 220°C |
Düsentemperatur: | 230°C |
Schneckendrehzahl: | 17 (Stellung) |
Einspritzdruck: | 16 (ca. 400 bar) |
Nachdruck: | 5 |
Schneckenstaudruck: | 4 |
Einspritzgeschwindigkeit: | 9 |
Düsenanlagekraft: | 9 |
Einspritzzeit: | 4,0 s |
Nachdruckzeit: | 1,5 s |
Kühlzeit: | 15,0 s |
Pausenzeit: | 3,0 s |
Dosierverzögerungszeit: | 0,5 s |
Verzögerungszeit Düse zurück: | 2,0 s |
Düse zeitabhängig zurück: | 0,5 s |
Dosieren: | 41,0 mm |
Kompressionsentlastung: | 43,0 mm |
Formschließkraft: | 1000 kN |
Werkzeug: | Spirale, 3×15 mm, rechtwinklig umgelenkt, Stangenanguß |
Formtemperatur: | 60°C |
Spritzgewicht: | 18 bis 20,5 g |
In Tabelle 3 sind die Spirallängen zusammengefaßt.
Als Vergleich 2 wurden unter gleichen Bedingungen eine Mischung von 0,75 g
N,N-Ethylenbisstearamid und 0,75 g Calciumstearat in PP getestet.
Tabelle 3: Gleitmittel für PP | |
Beispiel | |
Spirallänge (cm) | |
ohne | |
49 | |
C | 53,5 |
D | 53 |
Vergleich 2 | 51,5 |
Die Ermittlung des Fließverhaltens erfolgte wie beschrieben. Als Spritz
gießparameter wurden gewählt:
Zylinderausrüstung: | |
offene Düse, Schneckendurchmesser=45 mm, mit Rückströmsperre | |
Zylindertemperaturen: | 190 bis 200°C |
Düsentemperatur: | 210°C |
Schneckendrehzahl: | 16 (Stellung) |
Einspritzdruck: | 25 (ca. 700 bar) |
Nachdruck: | 17 (ca. 500 bar) |
Schneckenstaudruck: | 4 |
Einspritzgeschwindigkeit: | 17 |
Einspritzzeit: | 5,0 s |
Nachdruckzeit: | 2,0 s |
Kühlzeit: | 15,0 s |
Pausenzeit: | 3,0 s |
Dosierverzögerungszeit: | 0,5 s |
Verzögerungszeit Düse zurück: | 2,0 s |
Düse zeitabhängig zurück: | 0,5 s |
Dosieren: | 43,0 mm |
Kompressionsentlastung: | 45,0 mm |
Düsenanlagekraft: | 15 |
Formschließkraft: | 1000 kN |
Werkzeug: | Spirale, 3×15 mm, rechtwinklig umgelenkt, Stangenanguß |
Formtemperatur: | 50°C |
Spritzgewicht: | 21,2 bis 24,0 g |
In Tabelle 4 sind die Spirallängen wiedergegeben. Als Vergleich 3 wurde
N,N-Ethylenbisstearamid eingesetzt:
Tabelle 4: Gleitmittel für PE | |
Beispiel | |
Spirallänge (cm) | |
ohne | |
55 | |
E | 62,5 |
Vergleich 3 | 57 |
Die Ermittlung des Fließverhaltens erfolgte in der Mannesmann-Demag-
Spritzgießmaschine D 120 NC und der Spiralform. Die Länge der gespritzten
Spiralen wurde als Maß für die Gleitmittelwirkung herangezogen. Als
Spritzgießparameter wurden gewählt:
Zylinderausrüstung: | |
offene Düse, Schneckendurchmesser=45 mm, mit Rückströmsperre | |
Zylindertemperaturen: | 230, 240, 250°C |
Düsentemperatur: | 250°C |
Schneckendrehzahl: | 16 (Stellung) |
Einspritzdruck: | 35 (ca. 580 bar) |
Schneckenstaudruck: | 4 |
Einspritzgeschwindigkeit: | 5 |
Einspritzzeit: | 6,0 s |
Kühlzeit: | 20,0 s |
Pausenzeit: | 2,0 s |
Dosierverzögerungszeit: | 0,5 s |
Verzögerungszeit Düse zurück: | 2,0 s |
Düse zeitabhängig zurück: | 0,5 s |
Dosieren: | 51,0 mm |
Kompressionsentlastung: | 53,0 mm |
Düsenanlagekraft: | 9 |
Formschließkraft: | 1000 kN |
Werkzeug: | Spirale, 3×15 mm, rechtwinklig umgelenkt, Stangenanguß |
Formtemperatur: | 90°C |
Spritzgewicht: | 19,0 bis 22,5 g |
In Tabelle 5 sind die Spirallängen zusammengefaßt.
Als Vergleich 4 wurde unter gleichen Bedingungen Calciumstearat gesetzt.
Tabelle 5: Gleitmittel für ABS | |
Beispiel | |
Spirallänge (cm) | |
ohne | |
39 | |
G | 44,5 |
Vergleich 4 | 41,5 |
Im Prinzip erfolgte die Trennmittelprüfung wie bereits beschrieben. Als
Spritzgießparameter wurden gewählt:
Zylinderausrüstung: | |
offene Düse, Schneckendurchmesser=28 mm | |
Zylindertemperaturen: | 270, 285, 295°C |
Düsentemperatur: | 295°C |
Schneckendrehzahl: | 50 (Stellung) |
Einspritzdruck: | 40 |
Nachdruck: | 20 |
Schneckenstaudruck: | 10 |
Auswerferdruck: | 50 |
Einspritzgeschwindigkeit: | 40 |
Auswerfergeschwindigkeit vor/zurück: | 20/5 |
Einspritzzeit: | 2,5 s |
Nachdruckzeit: | 5,0 s |
Kühlzeit: | 16,0 s |
Pausenzeit: | 8,0 s |
Dosierverzögerungszeit: | 0,5 s |
Verzögerungszeit Düse zurück: | 0,5 s |
Düse zeitabhängig zurück: | 0,5 s |
Dosieren: | 35,0 mm |
Kompressionsentlastung: | 38,0 mm |
Düsenanlagekraft: | 60 |
Formschließkraft: | 500 kN |
Formtemperatur: | angußseitig: wassergekühlt (8 l/min) Kern: 80, 100 und 120°C zur Zeit der Entformung |
Spritzgewicht: | ca. 16,1 g |
In Tabelle 6 sind die Entformungsdrücke zusammengefaßt; Standard: ohne
Additiv; als Vergleich 5 wurde PC mit Pentaerythrittetrastearat unter
gleichen Bedingungen versetzt.
Für Polycarbonate sind die erfindungsgemäßen Ester der Sulfone hervorra
gend geeignet, da sie niedere Entformungsdrücke über den gesamten Tempe
raturbereich gewährleisten.
Im Prinzip erfolgte die Trennmittelprüfung wie bereits beschrieben. Als
Spritzgießparameter wurden gewählt:
Zylinderausrüstung: | |
offene Düse, Schneckendurchmesser=28 mm | |
Zylindertemperaturen: | 230, 240, 250°C |
Düsentemperatur: | 260°C |
Schneckendrehzahl: | 40 (Stellung) |
Einspritzdruck: | 8 (ca. 200 bar) |
Nachdruck: | - |
Schneckenstaudruck: | 5 |
Auswerferdruck: | 50 |
Einspritzgeschwindigkeit: | 40 |
Auswerfergeschwindigkeit vor/zurück: | 10/2 |
Düsenanlagekraft: | 60 |
Formschließkraft: | 500 kN |
Einspritzzeit: | 2,0 s |
Nachdruckzeit: | - |
Kühlzeit: | 20,0 s |
Pausenzeit: | 8,0 s |
Dosierverzögerungszeit: | 0,5 s |
Verzögerungszeit Düse zurück: | 0,5 s |
Düse zeitabhängig zurück: | 1,5 s |
Dosieren: | 35,0 mm |
Kompressionsentlastung: | 38,0 mm |
Formtemperatur: | angußseitig: wassergekühlt (7 l/min) Kern: 80 und 100°C zur Zeit der Entformung |
Spritzgewicht: | ca. 17,8 g |
In Tabelle 7 sind die Entformungsdrücke zusammengefaßt.
Claims (10)
1. Verwendung von Ethern und/oder Estern von Di(hydroxyalkyl)sulfonen der
allgemeinen Formel (I)
in der R1, R2 gleich oder verschieden sein können und
Wasserstoff, einen ggf. β-hydroxysubstituierten
Alkylrest mit 6 bis 50 C-Atomen und/oder einen
Acylrest mit 6 bis 50 C-Atomen bedeuten können
unter der Bedingung, daß höchstens einer der
Reste R1, R2 ein Wasserstoff ist,
X, Y gleich oder verschieden sein können und einen Alkylenrest mit 1 bis 50 C-Atomen bedeuten,
R7, R8 gleich oder verschieden sein können und Wasserstoff und/oder einen Methylrest bedeuten,
p, q für 0 oder eine Zahl im Bereich von 1 bis 25 steht,
als Verarbeitungshilfsmittel für thermoplastische Kunststoffe.
X, Y gleich oder verschieden sein können und einen Alkylenrest mit 1 bis 50 C-Atomen bedeuten,
R7, R8 gleich oder verschieden sein können und Wasserstoff und/oder einen Methylrest bedeuten,
p, q für 0 oder eine Zahl im Bereich von 1 bis 25 steht,
als Verarbeitungshilfsmittel für thermoplastische Kunststoffe.
2. Verwendung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß in der allge
meinen Formel X und Y für eine geradkettige und/oder verzweigte ali
phatische Alkylengruppe und insbesondere für eine Methylengruppe
steht.
3. Verwendung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß in der
allgemeinen Formel p und q für 0 oder eine Zahl im Bereich von 1 bis
15 steht und vorzugsweise 0 bedeutet.
4. Verwendung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet,
daß R1, R2 einen ggf. β-hydroxysubstituierten, Alkylrest mit 8 bis 22
C-Atomen und/oder einen Acylrest mit 8 bis 22 C-Atomen bedeuten.
5. Verwendung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet,
daß R1 und R2 einen Acylrest mit 8 bis 22 C-Atomen bedeutet, vorzugs
weise leiten sich R1 und R2 ab von gesättigten und/oder ungesättigten,
vorzugsweise gesättigten Fettsäuren mit 8 bis 22 C-Atomen, vorzugs
weise mit 12 bis 22 C-Atomen und insbesondere von Laurin-, Myristin,
Palmitin-, Stearin- und/oder Behensäure.
6. Verwendung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet,
daß die Ether und/oder Ester der Di(hydroxyalkyl)sulfone in Mischung
mit Ethern und/oder Estern der Di(hydroxyalkyl)sulfoxide verwendet
werden, wobei vorzugsweise die Sulfone in Mengen von 50 bis 99,99
Gew.-% und die Sulfoxide von 0,01 bis 50 Gew.-% in der Mischung ent
halten sind.
7. Verwendung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet,
daß die Ether und/oder Ester der Di(hydroxyalkyl)sulfone, ggf. in Mi
schung mit den Di(hydroxyalkyl)sulfoxiden, in Mengen von 0,01 bis 10
per hundred resin (phr) verwendet werden.
8. Verwendung nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet,
daß die Ether und/oder Ester der Di(hydroxyalkyl)sulfone für die Ver
arbeitung von Polyamiden, Polyester, Polycarbonaten, Polystyrolen und
Copolymeren mit Styrol, Polyethylenen, Polypropylenen oder Mischungen
hiervon verwendet werden.
9. Verfahren zum Verbessern der Verarbeitung von thermoplastischen Kunst
stoffen, dadurch gekennzeichnet, daß den thermoplastischen Kunst
stoffen vor deren Verarbeitung Ether und/oder Ester von Di(hydroxy
alkyl)sulfonen der allgemeinen Formel (I) zugesetzt werden.
10. Formteile auf Basis von thermoplastischen Kunststoffen, dadurch ge
kennzeichnet, daß sie Ether und/oder Ester von Di(hydroxyalkyl)sul
fonen der allgemeinen Formel (I) enthalten.
Priority Applications (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19924205700 DE4205700A1 (de) | 1992-02-25 | 1992-02-25 | Verwendung von ethern und/oder estern von di (hydroxyalkyl)sulfonen als verarbeitungshilfsmittel fuer thermoplastische kunststoffe |
PCT/EP1993/000383 WO1993017072A1 (de) | 1992-02-25 | 1993-02-17 | Verwendung von ethern und/oder estern von di(hydroxyalkyl)sulfonen als verarbeitungshilfsmittel für thermoplastische kunststoffe |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19924205700 DE4205700A1 (de) | 1992-02-25 | 1992-02-25 | Verwendung von ethern und/oder estern von di (hydroxyalkyl)sulfonen als verarbeitungshilfsmittel fuer thermoplastische kunststoffe |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE4205700A1 true DE4205700A1 (de) | 1993-08-26 |
Family
ID=6452504
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19924205700 Withdrawn DE4205700A1 (de) | 1992-02-25 | 1992-02-25 | Verwendung von ethern und/oder estern von di (hydroxyalkyl)sulfonen als verarbeitungshilfsmittel fuer thermoplastische kunststoffe |
Country Status (2)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE4205700A1 (de) |
WO (1) | WO1993017072A1 (de) |
Family Cites Families (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE2506726C2 (de) * | 1975-02-18 | 1982-06-16 | Bayer Ag, 5090 Leverkusen | Verwendung von Perfluoralkansulfonamiden und/oder Ammoniumsalzen von Perfluoralkansulfonsäuren und/oder Cyclimmoniumsalzen von Perfluoralkansulfonsäuren als Entformungsmittel |
-
1992
- 1992-02-25 DE DE19924205700 patent/DE4205700A1/de not_active Withdrawn
-
1993
- 1993-02-17 WO PCT/EP1993/000383 patent/WO1993017072A1/de active Application Filing
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
WO1993017072A1 (de) | 1993-09-02 |
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