DE4205272B4 - Meßvorrichtung einer Stellvorrichtung eines variablen Keilriemengetriebes - Google Patents

Abstract

Verstellbares Keilriemengetriebe (1) mit einer hydraulischen Verstellvorrichtung (6) einer Keilriemenscheibenweite (W1, W2), wobei die Verstellvorrichtung (6) aus einem Stellzylinder besteht, dessen Arbeitsraum zu einem Nachfüllen und zu einem Leeren jeweils zeitweilig über steuerbare Ventile (81, 82) mit einer hydraulischen Druckleitung (HP) oder einer Abflußleitung (HR) verbunden ist oder abgesperrt ist, dadurch gekennzeichnet, daß der Arbeitsraum der hydraulischen Verstellvorrichtung (6) mit einem Druckmesser (7) verbunden ist, dessen Drucksignal (PS) einer Steuervorrichtung (ST) zugeführt ist, und abtriebseitig an dem Keilriemengetriebe (1) ein Abtriebdrehzahlgeber (DA) angeordnet ist, dessen Abtriebdrehzahlsignal der Steuervorrichtung (ST) zugeführt ist, und die Steuervorrichtung (ST) aus dem jeweiligen Drucksignal py und dem jeweiligen Abtriebdrehzahlsignal nx über eine funktionale Verknüpfung das jeweils übertragene Drehmoment Md(nx, py) bestimmt und den zugehörigen Drehmomentwert auf eine Anzeigevorrichtung (A) ausgibt und/oder mit einem vorgegebenen oberen Drehmomentgrenzwert vergleicht, bei dessen Überschreitung ein Alarmsignal und/oder ein Steuersignal zu einer Drehmomentreduzierung abgegeben wird.

Description

• Die Erfindung betrifft ein verstellbares Keilriemengetriebe mit einer hydraulischen Verstellvorrichtung einer Keilriemenscheibenweite, wobei die Stellvorrichtung aus einem Stellzylinder besteht, dessen Arbeitsraum zu einem Nachfüllen und zu einem Leeren jeweils zeitweilig über steuerbare Ventile mit eine hydraulischen Druckleitung oder einer Abflußleitung verbunden ist oder abgesperrt ist.
• Derartige variable Keilriemengetriebe, bei denen zur Übersetzungsveränderung eine der Keilriemenscheiben hydraulisch in ihrer Weite einstellbar ist und die andere Keilriemenscheibe durch ein unter einer Vorspannung stehendes Federpaket in ihrer Weite stets komplementär nachgestellt ist, so daß der Keilriemen unter Spannung gehalten ist, sind allgemein bekannt.
• Beispielhaft sei hier auf eine Ausführung nach der DE 35 22 313 A1 verwiesen, deren umlaufender Riemen von Riemenscheiben geführt wird, wobei zumindest ein Riemenscheibensegment einer Riemenscheibe mittels druckbeaufschlagbarem Hubzylinder zur Veränderung der Übersetzungsverhältnisse des Riementriebs verschiebbar ausgeführt ist.
• Die Speisung des hydraulischen Stellzylinders erfolgt jeweils über elektrisch steuerbare Ventile, die diesen zum Aufladen zeitweilig mit einer hydraulischen Druckleitung oder zum Entleeren zeitweilig mit einer Abflußleitung verbinden und ansonsten absperren. Hierbei besteht der Nachteil, daß dann, wenn der Stellzylinder die verstellbare Scheibe völlig auf Anschlag, also auf minimale Weite, zusammengeschoben hat und somit der Zylinder unter Hochdruck abgesperrt ist, bei einer Temperaturerhöhung der Hydraulikflüssigkeit durch eine Getriebeerwärmung ein unzulässiger Überdruck entsteht, der zu Leckölverlusten und Schädigungen insbesondere der Dichtungen führen kann.
• Weiterhin sind Keilriemengetriebe empfindlich gegen eine Überlastung mit einer zu hohen Riemenspannung und demgemäß mit einem zu hohen Drehmoment bei einer bestimmten Drehzahl, wobei ein sehr hoher Verschleiß des Riemens auftritt.
• Es ist Aufgabe der Erfindung, eine einfache Vorrichtung zu offenbaren, mittels derer ein zuverlässiger und verschleißarmer Betrieb des eingangs genannten Keilriemengetriebes ermöglicht und laufend das übertragene Drehmoment bestimmbar ist.
• Die Lösung besteht darin, daß der Arbeitsraum der hydraulischen Verstellvorrichtung mit einem Druckmesser verbunden ist, dessen Drucksignal einer Steuervorrichtung zugeführt ist, und abtriebseitig an dem Keilriemengetriebe ein Abtriebdrehzahlgeber angeordnet ist, dessen Abtriebdrehzahlsignal der Steuervorrichtung zugeführt ist, und die Steuervorrichtung aus dem jeweiligen Drucksignal py und dem jeweiligen Abtriebdrehzahlsignal nx über eine funktionale Verknüpfung das jeweils übertragene Drehmoment Md(nx, py) bestimmt und den zugehörigen Drehmomentwert auf eine Anzeigevorrichtung ausgibt und/oder mit einem vorgegebenen oberen Drehmomentgrenzwert vergleicht, bei dessen Überschreitung ein Alarmsignal und/oder ein Steuersignal zu einer Drehmomentreduzierung abgegeben wird.
• Vorteilhafte Ausgestaltungen sind in den Unteransprüchen angegeben.
• Die Überwachung und Messung des übertragenen Drehmomentes hat nicht nur für eine Schonung des Getriebes eine Bedeutung sondern auch für dessen optimale Ausnutzung und für eine Überwachung und/oder Steuerung oder Regelung der Belastung des angetriebenen Aggregates.
• Vorteilhaft wird beim Beschleunigen eines angetriebenen Aggregates dieses von der untersten Abtriebdrehzahl auf eine vorgegebene Drehzahl durch die Getriebeeinstellung derart erfolgen, daß dessen hydraulische Verstellung jeweils geregelt bezüglich eines vorgegebenen höchsten Betriebsdrehmomentes erfolgt, bis diese Drehzahl erreicht ist. Dadurch ist eine maximale Getriebeausnutzung und höchste Beschleunigung gewährleistet. Der Begriff Drehzahl ist hier stets in der allgemein üblichen Weise für die Anzahl der Umdrehungen pro Zeiteinheit, also die Drehgeschwindigkeit gebraucht.
• Weiterhin wird der laufend gewonnene Drehmomentwert vorteilhaft zum Überlastschutz eines angetriebenen Aggregates genutzt, indem der jeweils ermittelte Drehmomentwert selbst und/oder dessen zeitliche Veränderungsgeschwindigkeit oder eine Linearkombination derselben als ein Ist-Signal für eine Regelung einer Speisestrecke des Aggregates dient. Insbesondere wird diese Möglichkeit genutzt, wenn von einem Keilriemengetriebe eine Dreschtrommel eines Mähdreschers angetrieben ist, wobei getriebeeingangsseitig ein Motor, der auf eine festen Drehzahl eingestellt betrieben wird, angeordnet ist und die Dreschtrommel abhängig von der Fahrgeschwindigkeit des Mähdreschers mit Mähgut gespeist wird. Zur Verhütung einer Überlastung der Dreschtrommel mit Mähgut und zur Vermeidung hoher Dreschverluste, wird der jeweils gemessene Drehmomentwert und/oder dessen zeitliche Änderung zur Regelung der Fahrgeschwindigkeit genutzt. Beispielsweise dient die Differenz des Drehmomentwertes zu einem jeweils vorgegebenen optimalen Drehmoment-Sollwert zur Steuerung des automatischen Fahrgetriebes im Sinne einer den Mähgutdurchsatz stabilisierenden Übersetzungsänderung.
• Weiterhin wird das Übertragungsvermögen des Getriebes laufend auf etwaige Störungen überwacht, die z.B. bei einer Verschmutzung, einer Überfettung und einer Alterung des Riemens auftreten, die die Haftfähigkeit des Riemens vermindern. Hierzu wird jeweils bei mindestens einer bestimmten Betriebsart, z.B. bei vorgegebener Eingangsdrehzahl und festem Übersetzungsverhältnis, etwa dem kleinsten oder größten Verhältnis, und bei bekannter abtriebsseitiger Belastung, etwa im Leerlauf des angeschlossenen Aggregates, ein jeweiliger Drehmomentwert ermittel und dieser mit einem vorgegebenen, z.B. früher unter den gleichen Bedingungen gemessenen und gespeicherten, Vergleichswert verglichen und bei einer Überschreitung desselben um einen vorgegebenen Toleranzwert eine Störmeldung ausgegeben. Für das Beispiel des Betriebes einer Dreschtrommel über das Keilriemengetriebe ist jeweils beim Ausheben des Mähwerkes eines Mähdreschers aus der Arbeitsstellung ein kurzer Leerlaufbetrieb gegeben, während dessen eine derartige Getriebeüberprüfung erfolgen kann.
• Vorteilhaft läßt sich die Überprüfung des Betriebes nicht nur in bestimmten Einstelllungen sondern ständig dadurch vornehmen, daß auch antriebsseitig ein Antriebs-Drehzahlmesser angeordnet ist, dessen Antriebsdrehzahlsignal ebenfalls der Steuervorrichtung zugeführt ist, womit das jeweils vorliegende Übersetzungsverhältnis laufen zu ermitteln ist. Dann wird geprüft, ob der jeweils vorliegende Druckmeßwert kleiner als ein für dieses Übersetzungsverhältnis zulässiger Maximaldruck ist, bei dessen Überschreitung eine Störungsmeldung abgegeben wird.
• Weiterhin wird vorteilhaft in der Getriebeeinstellung, in der die steuerbare Keilriemenscheibe auf geringste Weite, also auf Anschlag zusammengedrückt ist, der Druckmeßwert laufend mit einem vorgegebenen Grenzwert verglichen, bei dessen Überschreitung der hydraulische Arbeitsraum durch kurzzeitiges Aufsteuern des Ableitventiles entlastet wird. Hierdurch wird einer Zerstörung der Hydraulikvorrichtung mit ihren Dichtungen bei einer thermischen Ausdehnung der Hydraulikflüssigkeit vorgebeugt.
• Außerdem wird vorteilhaft vor jeder beabsichtigten Beaufschlagung des Füllventiles geprüft, ob der Druckmeßwert unter oder gleich dem jeweils bekannten Hydraulikbetriebsdruck ist und nur dann, wenn dies der Fall ist, das Ventil geöffnet.
• Zur Ermittlung des jeweiligen Drehmomentwertes aus dem jeweiligen Druckmeßwert und der jeweiligen Abtriebsdrehzahl oder dem Übersetzungsverhältnis wird vorteilhaft ein Tabellenzugriffsverfahren mit Interpolation bezüglich der beiden Zugriffsvariablen benutzt, da die Funktionswerte und deren Steigungen im gültigen Bereich stetig und monoton steigend sind. Die zweiparametrige Wertetabelle läßt sich außerdem zur Abfrage des verbotenen Bereiches, in dem ein Überdruck herrscht oder eine Überlast auftritt, nutzen.
• Die Vorrichtung ist anhand der 1 – 3 beschrieben.
• 1 zeigt einen Übersichtsplan einer Gesamtvorrichtung;
• 2 zeigt Axialschnitte einer Keilriemenscheibe mit der Stellvorrichtung in den beiden Endstellungen;
• 3 zeigt ein Funktionsbild der Abhängigkeit des Drehmomentwertes von dem Drucksignal und der Abtriebdrehzahl bei konstanter Antriebdrehzahl.
• 1 zeigt ein Keilriemengetriebe (1) mit zwei in ihrer Weite verstellbaren Keilriemenscheiben (2, 3), von denen die antriebseitige Scheibe (2) durch eine hydraulische Stellvorrichtung (6) verstellbar ist und die andere Scheibe (3) mit einem Federpaket (5) derart zugestellt wird, daß der Keilriemen (4) unter einer Zugspannung steht. Abhängig von der eingestellten Weite der Antriebscheibe ergibt sich somit eine Riemeneinstellung (4A, 4B) mit einer größeren oder kleineren Drehzahlumsetzung. Die hydraulische Stellvorrichtung ist über eine Drehdurchführung (60) mit einem Hydraulikanschluß (61) versehen, der über ein Drosselventil (DV) und ein paralleles Rücklaufventil (RV) mit einem Füllventil (81), das zu einer Hydraulikdruckleitung (HP) führt, und einem Leerungsventil (82), das zu einer Hydraulikabflußleitung (HR) führt, und mit einem Druckmesser (7) verbunden. Die Hydraulikleitungen (HP, HR) sind an ein Hydraulikaggregat (HA) angeschlossen. Von dem Druckmesser (7) wird ein Drucksignal (PS) über einen Analogdigitalwandler (AD) an eine Steuervorrichtung (ST) eingangsseitig geführt, die vorzugsweise ein Mikroprozessor ist, der einen Speicher (SP) enthält. Außerdem ist die Eingangsseite der Steuervorrichtung (ST) mit einem Abtriebdrehgeber (DA) und einem Antriebdrehgeber (DE) verbunden. Ausgangsseitig ist die Steuervorrichtung an eine Ausgabevorrichtung (A), z.B. ein Ziffernanzeigegerät, sowie an die beiden Ventile (81, 82) angeschlossen. Antriebseitig ist die Keilriemenscheibe (2) über die Antriebwelle (20) mit einem Motor (MA) verbunden. Im Betrieb wird, gesteuert durch ein Zeitprogramm mittels eines Zeitgebers (CL), in der Steuervorrichtung (ST) jeweils in kurzen zeitlichen Abständen das Drucksignal (PS) und die durch den abtriebseitigen Drehgeber (DA) gemeldete Drehzahl dazu genutzt, das Drehmoment, das jeweils übertragen wird zu ermitteln.
• Im vorliegenden Beispiel ist die antriebsseitige Keilriemenscheibe (3) mit einer Dreschtrommel (DT) eines Mähdreschers verbunden, dessen Fahrwerk (FW) über ein steuerbares Fahrgetriebe (FG) mit dem Motor (MA) verbunden. Die Steuervorrichtung (ST) gibt abhängig von dem jeweiligen Drehmoment oder von dessen Differential ein Regelsignal (RS) ab, welches über einen Geschwindigkeitsregler (VR) auf das Fahrgetriebe (FG) einwirkt. Dem Geschwindigkeitsregler (VR) wird außerdem ein Geschwindigkeitssteuersignal (VS) von einem sogenannten Fahrhebel oder Gaspedal zugeführt.
• Insbesondere läßt sich der Drehmomentwert, der die momentane Gutbeschickung der Dreschtrommel (DT) anzeigt, vorteilhaft in Verbindung mit einem Körnerverlustsignal, das von einem Körnerverlustsensor (KVS) am Strohauslaß in bekannter Weise ermittelt wird, zu einer Regelsignalerzeugung für eine Dursatzoptimierung bei geringen Körnerverlusten verwenden.
• 2 zeigt einen axialen Querschnitt durch die antriebsseitige Keilriemenscheibe mit den beiden gegeneinander verstellbaren Scheiben (2A, 2B). In der oberen Bildhälfte sind die beiden Scheiben (2A, 2B) über die hydraulische Verstellvorrichtung (6) auf eine große Weite (W1) eingestellt, so daß der Keilriemen (4A) sich in einer tiefen Stellung befindet, so daß das Getriebe untersetzend arbeitet. In der unteren Bildhälfte sind die beiden Scheiben (2A, 2B) durch die hydraulische Verstellvorrichtung (6) auf Anschlag zusammengeschoben, so daß sie eine geringste Weite (W2) zueinander haben und der Keilriemen (4B) in einer am stärksten übersetzenden Lage läuft.
• Der Keilriemen (4A) übt infolge der auf die andere Scheibe ausgeübten Federkraft und durch das jeweils erbrachte Drehmoment eine Keilriemenkraft (KK) aus, welche die Scheiben auseinanderdrückt, wie sich aus dem Kräftediagramm ergibt. Der seitlichen Stützkraft (SK) wirkt die hydraulische Kraft der Verstellvorrichtung (6) in gleicher Größer entgegen, so daß sich daraus der hydraulische Druck ergibt, welcher mit dem Druckmesser (7) in das Drucksignal (PS) umgewandelt wird. Die hydraulische Leitung (61), die zu dem Druckmesser (7) führt, ist über eine Drehdurchführung (60) mit dem hydraulischen Arbeitsraum verbunden, in dem der Einstellkolben verschieblich angeordnet ist. Die Keilriemenscheibe (2A, 2B) ist mit der Antriebwelle (20) verbunden, die in der benachbarten Wandung gelagert ist. An dieser Wandung befindet sich der Eingangsdrehzahlgeber (DE), der als induktiver Impulsgeber ausgebildet ist und mit einer Schlitzscheibe (SS) zusammenarbeitet, die an der Keilriemenscheibe (2A, 28) befestigt ist.
• 3 zeigt ein Diagramm welches die Grundlage für die Umrechnung der jeweiligen Druck- und Drehzahlwerte in einen Drehmomentwert ist. Als Meßparameter wurden die abtriebsseitigen Drehzahlen (n1 – n4) gewählt, die bei der Messung beispielsweise bei konstanter Eingangsdrehzahl von 500 Umdrehungen pro Minute zu n1 = 250, n2 = 400, n3 = 630 und n4 = 1000 U/min festgelegt waren. Die Druckwerte (P) liegen beispielsweise zwischen 0 und 17 bar. Die Anfangsdrücke (pfa, pfe) ergeben sich aus der Federkraft in der jeweiligen weiten bzw. engen Stellung der abtriebsseitigen Keilriemenscheibe. Jedem Druck (P) ist innerhalb des dargestellten Feldes das durch die niedrigste und höchste Drehzahl (n1, n4) begrenzt ist, ein bestimmter Drehmomentwert (Md) zuzuordnen. Aus diesem Diagramm läßt sich somit eine Tabelle ableiten, in der jeweils die Drehmomentwerte Md(nx, py) nach den Zugriffsparametern (nx, py) geordnet sind. Eine solche Tabelle ist in dem Speicher des Prozessors der Steuervorrichtung vorgesehen.
• Eine besonders kompakte Tabelle kann deshalb geschaffen werden, weil die jeweiligen aktuellen Meßwerte nx, py über eine zweidimensionale Interpolation zur Drehmomentbestimmung genutzt werden. Hierfür werden jeweils die grob gerasterten nächsten benachbarten Stützwerte Md(nxu, pyu), Md(nxo, pyu), Md(nxu, pyo) mit den beiden jeweils den Meßwerten benachbarten Zugriffsparametern nxu, nxo, pyu, pyo aus der Tabelle ermittelt, und aus den Momentendifferenzen dieser Stützwerte durch Multiplikation mit dem jeweiligen Abstand des tatsächlichen Meßwertes zu den jeweils zugehörigen Zugriffparametern relativ zum zugehörigen Abstand der betreffenden Zugriffparameter werden zwei Korrekturglieder errechnet, die dem Momentenwert des jeweils benachbarten unteren Stützwertes Md(nxu, pyu) hinzugefügt werden. Im einzelnen ergibt sich folgende Formel I: Md(nx, py) = Md(nxu, pyu) + (Md(nxo, pyu) – Md(nxu, pyu))·(nx – nxu)/(nxo – nxu) + (Md(nxu, pyo) – Md(nxu, pyu))·(py – pyu)/(pyo – pyu).nxu ≤ nx < nxo,
  pyu ≤ py < pyo.
• Eine Genauigkeitserhöhung bei der Interpolation ist darüberhinaus vorteilhaft dadurch erreicht, daß diese nicht, wie allgemein bei einem Übergang aus der Differentialgeometrie zur Differenzbetrachtung üblich, stets bezüglich des unteren benachbarten Stützwertes Md(uxu, pyu) vorgenommen wird, sondern daß die Interpolation jeweils von dem den Meßwerten am nächsten benachbarten Stützwert aus mit den von diesem aus gebildeten Differenzen zu den beiden nächstliegenden benachbarten Stützwerten erfolgt. Hierzu wird vorab jeweils geprüft, in welchem Quadranten des Tabellen-Rasterfeldes der gesuchte Funktionswert liegt, und zwar nach den folgenden Formeln II: 2nx – nxo – nxu ≥ 0; wenn ja, dann nxo näher; wenn nein, dann nxu näher an nx. (IIA) 2py – pyo – pyu ≥ 0; wenn ja, dann pyo näher; wenn nein, dann pyu näher an py. (IIB)
• Demgemäß werden in Formel I jeweils in den Fällen die Indizes o und u vertauscht, in denen eine der Ungleichungen IIA, IIB erfüllt ist. Liegt der gesuchte Funktionswert z.B. im Quadranten nahe uxo und pyo, so ergibt sich die Formel IA: Md(nx, py) = Md(uxo, pyo) + (Md (nxu , pyo) – Md(nxo , pyo))·(nx – nxo)/(nxu – nxo) + (Md(nyo, pyu) – Md(nxo, pyo))·(py – pyo)/(pyu – pyo).
• Entsprechend wird nur bezüglich u oder p der Index vertauscht, wenn nur eine der Ungleichungen IIA, IIB erfüllt ist.
• Die Drehzahlwerte des Beispiels entsprechen den Endübersetzungsverhältnissen 2/1 und 1/2 sowie gleichbeabstandeten Zwischenverhältnissen von 1,585/1 und 1/1,585. Die Beabstandung der Tabelleneinträge bezüglich der Drücke betragen zweckmäßig jeweils 1 bar. In der Tabelle lassen sich außerdem für die jeweiligen Drehzahlen die verbotenen oberen Druckbereichswerte angeben, so daß in einer Tabellen-Vorabfrage festgestellt werden kann, ob eine verbotene Situation bezüglich einer Drucküberschreitung oder einer Momentenüberschreitung vorliegt wonach nur dann, falls dies beides nicht der Fall ist, mittels der Interpolationsrechnung der aktuelle Drehmomentenwert bestimmt wird.
• Anstelle der Benutzung einer Tabelle läßt sich auch eine zweiparametrige Funktion für das Drehmoment errechnen und durch eine Funktionsberechnung mittels der gemessenen Drehzahl und des gemessenen Druckes der Drehmomentwert jeweils bestimmen.
• Weiterhin ist es vorgesehen, insbesondere in solchen Betriebszuständen, in denen ausgangsseitig eine vorgegebene Last und eine vorbekannte Drehzahl eingangsseitig gegeben ist, das Übersetzungsverhältnis aus den beiden gemessenen Drehzahlwerten zu bestimmen und den Druck und den Drehmomentenwert dazu auf die Einhaltung von Toleranzgrenzen zu überprüfen, bei deren Überschreitung eine Störungsmeldung ausgegeben wird. Die unzulässigen Betriebswerte können Anzeichen für eine Störung sein oder eine überhöhten Verschleiß des Keilriemens andeuten und werden vorteilhaft zu einer Wartungsmeldung genutzt. Insbesondere wird jeweils nach der Installation eines neuen Keilriemens das Übersetzungsverhältnis in einer Endstellung der Getriebeeinstellung ermittelt und als ein Neuwert abgespeichert, und bei einer späteren Prüfung des Übersetzungsverhältnisses bei dieser gleichen Einstellung wird dieser Übersetzungswert mit dem Neuwert verglichen, und bei einer Überschreitung eines vorgegebenen Toleranzwertes des Verhältnisses diese Werte, die einen bestimmten maximalen Abnutzungsgrad des Keilriemens anzeigt, wird eine Wartungsmeldung ausgegeben, um eine Riemenwechsel bei der nächsten Inspektion zu veranlassen.

Claims (9)

1. Verstellbares Keilriemengetriebe (1) mit einer hydraulischen Verstellvorrichtung (6) einer Keilriemenscheibenweite (W1, W2), wobei die Verstellvorrichtung (6) aus einem Stellzylinder besteht, dessen Arbeitsraum zu einem Nachfüllen und zu einem Leeren jeweils zeitweilig über steuerbare Ventile (81, 82) mit einer hydraulischen Druckleitung (HP) oder einer Abflußleitung (HR) verbunden ist oder abgesperrt ist, dadurch gekennzeichnet, daß der Arbeitsraum der hydraulischen Verstellvorrichtung (6) mit einem Druckmesser (7) verbunden ist, dessen Drucksignal (PS) einer Steuervorrichtung (ST) zugeführt ist, und abtriebseitig an dem Keilriemengetriebe (1) ein Abtriebdrehzahlgeber (DA) angeordnet ist, dessen Abtriebdrehzahlsignal der Steuervorrichtung (ST) zugeführt ist, und die Steuervorrichtung (ST) aus dem jeweiligen Drucksignal py und dem jeweiligen Abtriebdrehzahlsignal nx über eine funktionale Verknüpfung das jeweils übertragene Drehmoment Md(nx, py) bestimmt und den zugehörigen Drehmomentwert auf eine Anzeigevorrichtung (A) ausgibt und/oder mit einem vorgegebenen oberen Drehmomentgrenzwert vergleicht, bei dessen Überschreitung ein Alarmsignal und/oder ein Steuersignal zu einer Drehmomentreduzierung abgegeben wird.
2. Verstellbares Keilriemengetriebe nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß in der Steuervorrichtung (ST) ein Speicher enthalten ist, in dem Drehmomentwerte Md(nx, py) nach den Parametern Drehzahl (nx) und Druck (py) grob gerastert abgespeichert sind und die Drehmomentwerte mittels einer zweidimensionalen Interpolation aus den jeweils zu den aktuellen Meßwerten (nx, py) benachbarten Tabellenwerten Md(nxu, pyu), Md(nxo, pyu), Md(nxu, pyo) bestimmt werden.
3. Verstellbares Keilriemengetriebe nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Drehmomentwert jeweils von dem den jeweiligen Parametern (nx, py) zugriffsmäßig am nächsten liegenden Tabellenwert (Md(nxu, pyu), Md(nxo, pyu), Md(uxu, pyo), Md(uxo, pyo)) ausgehend durch die zweidimensionale Interpolation bestimmt wird.
4. Verstellbares Keilriemengetriebe nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der jeweils ermittelte Drehmomentwert (Md) mit einem zulässigen maximalen Grenzwert verglichen wird und/oder die Differenz des jeweils gemessenen Drehmomentwertes (Md) zu einem zeitlich vorher gemessenen und gespeicherten Drehmomentwert mit einem vorgegebenen Grenzwert verglichen wird und das so gewonnene Vergleichsergebnis als ein Steuersignal (RS) von der Steuervorrichtung ausgegeben wird.
5. Verstellbares Keilriemengetriebe nach dem Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß in der Drehmomentwert-Tabelle Md(nx, py) zu denjenigen Druck- und Drehzahlkombinationen, die unzulässig sind, jeweils ein Unzulässigkeitsvermerk eingespeichert ist und jeweils nach einem Tabellenaufruf, der einen Unzulässigkeitsvermerk erbrachte, eine demgemäße Meldung auf die Ausgabevorrichtung (A) oder zur Veranlassung einer Steuerung abgegeben wird.
6. Verstellbares Keilriemengetriebe nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der jeweils ermittelte Druckwert (py) mit einem Maximaldruckwert verglichen wird und bei dessen Überschreitung das steuerbare Ventil (82) zur Abflußleitung (HR) kurzzeitig geöffnet gesteuert wird.
7. Verstellbares Keilriemengetriebe nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß es abtriebsseitig mit der Dreschtrommel (DT) eines Mähdreschers verbunden ist, dessen Fahrwerk (FW) über ein steuerbares Fahrwerkgetriebe (FG) angetrieben ist, welches von der Steuervorrichtung über einen Geschwindigkeitsregler (VR) beaufschlagt ist, dem die Steuervorrichtung ein Regelsignal (RS) zuführt, welches abhängig von dem jeweils ermittelten Drehmomentsignal oder dessen jeweiliger zeitlichen Änderung zur Erreichung einer größtmöglichen Drehmomentenkonstanz und/oder in Verbindung mit einem Körnerverlustsignal (KVS) zu einer gleichmäßigen Gutbeschickung bestimmt ist.
8. Verstellbares Keilriemengetriebe nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß antriebsseitig ein Drehzahlgeber (DE) angeordnet ist, dessen Drehzahlsignal der Steuervorrichtung (ST) eingangsseitig zugeführt ist und daß die Steuervorrichtung aus dem eingangsseitigen und ausgangsseitigen Drehzahlwert jeweils ein Übersetzungsverhältnis bildet und bei bekannter Last, vorzugsweise im Leerlauf, den zugehörigen Druckwert auf seine Zulässigkeit überprüft und bei dessen Überschreitung ein Alarmsignal oder Steuersignal abgibt.
9. Verstellbares Keilriemengetriebe nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Steuervorrichtung (ST) jeweils bei einer vorgegebenen Ansteuerung des Füllventiles (81) vor der Ansteuerung den jeweiligen Druckwert (py) auf seine Zulässigkeit bei der jeweiligen Drehzahl (nx) überprüft und, wenn dieser zu hoch ist, keine Ansteuerung ausführt, sondern ein eine Korrektur veranlassendes Steuersignal abgibt oder die vorgesehene Ansteuerung zur Änderung der Drehzahl erst dann ausführt, wenn der Druck auf einen zulässigen Wert abgesunken ist.