DE4204781A1 - Verpackungseinrichtung - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft eine Verpackungseinrichtung mit einer Bodenfolie, die wenigstens eine napfartige Vertiefung aufweist, und mit einer daran befestigten Abdeckfolie zum Verschließen der napfartigen Vertiefung, wobei Bodenfolie und Abdeckfolie aus dem gleichen Material bestehen.

Verpackungseinrichtungen aus einer Bodenfolie mit einer oder mehreren napfartigen Vertiefungen und einer daran insbesondere durch einen Heißsiegelkleber befestigten Abdeckfolie sind in vielfältiger Form zum Verpacken von Pharmazeutika in Form von Ta­ bletten, Kapseln, Pasten, Pulver usw., Kosmetika oder Lebens­ mitteln o. dgl. bekannt. Bei einer haufig verwendeten Verpackungs­ einrichtung ist die Bodenfolie eine PVC-Folie, die zum Er­ zeugen der Vertiefungen thermisch mit Hilfe von Druckluft oder Saugluft verformt wird, wobei unter Umständen noch eine Vorver­ formung mittels Stempeln erfolgt. Diese Bodenfolie wird nach dem Befüllen mit den zu verpackenden Gegenständen oder Materia­ lien mit einer dünnen Aluminiumfolie abgedeckt, die mittels ei­ nes Heißsiegelklebers an der Bodenfolie zwischen den Vertiefun­ gen befestigt wird. Derartige Verpackungseinrichtungen sind als sogenannte Durchdrückpackungen bekannt, bei welchen durch Druck auf die relativ weichen Vertiefungen der verpackte Gegenstand durch die Abdeckfolie hindurchgedrückt werden kann, die dabei aufreißt und den verpackten Gegenstand frei gibt. Entsprechende Verpackungseinrichtungen werden auch als Aufreiß­ packungen verwendet, bei welchen die Abdeckfolie mit einer nicht mit der Bodenfolie verbundenen Grifflasche versehen ist, an der die Abdeckfolie abgezogen werden kann.

Wenn das zu verpackende Material oder die zu verpackenden Ge­ genstände absolut dicht verpackt werden müssen, beispielsweise weil sie einen flüchtigen Stoff, wie Alkohol o. dgl., enthalten, so ist es auch bekannt, eine Bodenfolie aus drei Schichten vor­ zusehen, nämlich aus PVC, Aluminium und Polyamid, die dann ebenfalls mit einer Aluminiumfolie als Abdeckfolie versehen wird. Die dreischichtige Folie mit dem Trägermaterial Aluminium ist deshalb notwendig, weil bei dem Herstellen der napfförmigen Vertiefungen, die durch Eindrücken von Stempeln erzeugt werden, das Aluminium seine Dichtheit verliert und nicht mehr porenfrei geschlossen ist.

Verpackungseinrichtungen der bisher geschilderten Art stellen eine Umweltbelastung dar, da sie nicht oder nur mittels aufwen­ diger Verfahren recyclebar sind. Ein Recycling ist deshalb schwierig und mit vernünftigem Aufwand nahezu undurchführbar, weil dabei die sehr unterschiedlichen Materialien voneinander getrennt werden müßten, nämlich das Aluminium und der oder die unterschiedlichen Kunststoffe.

Es ist deshalb versucht worden, Verpackungseinrichtungen aus einer Bodenfolie oder einer Abdeckfolie aus gleichem Material zu schaffen, beispielsweise aus Polypropylen. Diese Versuche sind bisher jedoch noch nicht allzu erfolgreich gewesen.

Es ist auch versucht worden, derartige Verpackungseinrichtungen aus biologisch abbaubaren Folien herzustellen, beispielsweise aus Kartoffelstärke. Auch diese Versuche sind nicht erfolgreich gewesen, da eine derartige Folie nicht mehrfach thermisch be­ handelt werden kann. Außerdem weist eine derartige Folie die in vielen Fällen geforderte Dichtheit nicht auf, so daß dann noch eine Sperrschicht aus Kunststoff zusätzlich vorgesehen werden muß. Damit ist ein Recycling jedoch wieder gefährdet oder nicht möglich.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Verpackungsein­ richtung der eingangs genannten Art zu schaffen, die einfach herstellbar ist, die eine hohe Dichtheit aufweist und die vor allem einfach recyclebar ist.

Diese Aufgabe wird dadurch gelöst, daß die Bodenfolie und die Abdeckfolie aus Edelstahl bestehen und eine Stärke von etwa 60 Mikrometer bis etwa 6 Mikrometer besitzen.

Die Folien aus Edelstahl haben den Vorteil, daß sie sich in der angegebenen Stärke sehr ähnlich wie die bisher verwendeten Fo­ lien aus Kunststoff verarbeiten lassen, d. h. weitgehend mit den gleichen Vorrichtungen und Werkzeugen. Durch Tiefziehen mittels Stempeln lassen sich relativ tiefe napfartige Vertiefungen her­ stellen, ohne daß die Dichtheit verloren geht. Auch wenn das Folienmaterial aus Edelstahl bei dem Tiefziehen im Bereich der Vertiefungen weiter in seiner Stärke verringert wird, bleibt es porenfrei und somit dicht.

In weiterer Ausgestaltung der Erfindung wird vorgesehen, daß die Bodenfolie eine Stärke von etwa 20 Mikrometer bis etwa 60 Mikrometer und die Abdeckfolie eine Stärke von weniger als 25 Mikrometer mm aufweisen. Dadurch wird eine Verpackungseinrich­ tung geschaffen, bei der die Bodenfolie eine gewisse Formstei­ figkeit aufweist, so daß diese Verpackungseinrichtung während der Weiterbehandlung nach dem Füllen und dem Schließen mit der Abdeckfolie gut handhabbar ist.

In weiterer Ausgestaltung der Erfindung wird vorgesehen, daß die Abdeckfolie in den Bereichen zwischen den napfartigen Ver­ tiefungen mittels eines kalt oder heiß versiegelbaren Siegelmittels mit der Bodenfolie verbunden ist. Ein derartiges Siegelmittel stört die Recyclebarkeit der Verpackungseinrich­ tung nicht, insbesondere wenn es sich um ein während einer thermischen Behandlung während des Recyclings rückstandsfrei auflösendes Siegelmittel handelt.

Bei einer anderen Ausgestaltung der Erfindung wird vorgesehen, daß die Abdeckfolie mit der Bodenfolie verschweißt ist. In die­ sem Fall wird sichergestellt, daß die gesamte Verpackungsein­ richtung nur aus einem Werkstoff besteht (Monomaterial), so daß die Recyclebarkeit gewährleistet ist. Dabei muß das Verschweißen so erfolgen, daß die dabei entstehende Wärme auf die Schweiß­ stellen möglichst eng begrenzt bleibt, und nicht in den Bereich der napfartigen Vertiefungen und der darin befindlichen Gegen­ stände o. dgl. übertragen wird. Ein derartiges Verschweißen mit nur einer eingegrenzten lokalen Erwärmung läßt sich durchfüh­ ren, wenn Schweißnähte mittels einer Laserschweißeinrichtung erzeugt werden.

Die aus zwei Edelstahlfolien bestehende Verpackungseinrichtung wird zweckmäßigerweise so hergestellt, daß die Abdeckfolie von der Bodenfolie abziehbar oder abschälbar (Peeling) ist. Dies ist in der Regel zweckmäßig, da die Abdeckfolie selbst doch eine relativ hohe Festigkeit aufweist und sich bei nur wenigen festen verpackten Gegenständen als Durchdrückpackung eignet. Für eine derartige Ausbildung ist es vorteilhaft, wenn in wei­ terer Ausgestaltung der Erfindung die Abdeckfolie im Bereich zwischen den Vertiefungen mittels vorbereiteten Trennlinien in jeweils einer napfartigen Vertiefung zugeordnete Abschnitte un­ terteilt ist.

Bei einer anderen Ausführungsform der Erfindung wird vorgese­ hen, daß Abdeckfolie und Bodenfolie mit vorbereiteten Aufreiß­ stellen versehen sind, die durch eine napfartige Vertiefung laufen. Auch wenn die Folien aus Edelstahl eine relativ hohe Festigkeit aufweisen, so ist es doch möglich, sie an vorberei­ teten Trennstellen, beispielsweise einem Einschnitt, manuell zu zerreißen. Da die Aufreißstellen durch die napfartige Vertie­ fung laufen, wird dabei ein verpacktes Produkt freigelegt.

Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung der in der Zeichnung dargestell­ ten Ausführungsformen.

Fig. 1 zeigt eine Draufsicht auf eine erfindungsgemäße Ver­ packungseinrichtung,

Fig. 2 einen Schnitt entlang der Linie II-II der Verpackungs­ einrichtung nach Fig. 1,

Fig. 3 die Einzelheit III der Fig. 2 in größerem Maßstab,

Fig. 4 eine Draufsicht auf eine weitere Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Verpackungseinrichtung und

Fig. 5 einen Schnitt entlang der Linie V-V der Fig. 4.

Die in Fig. 1 dargestellte Verpackungseinrichtung besitzt eine Bodenfolie (10) und eine Abdeckfolie (11), die beide aus Edel­ stahl hergestellt sind, insbesondere aus V2A. Die Bodenfolie (10), die eine Stärke von 20 Mikrometer bis 60 Mikrometer auf­ weist, ist mit napfartigen Vertiefungen (12) versehen, in denen das zu verpackende Produkt, beispielsweise jeweils eine Tablet­ te, aufgenommen wird.

Die Abdeckfolie (11), die eine Stärke von 25 Mikrometer und we­ niger aufweist, ist mittels einer Heißsiegelklebeschicht (13) an der Bodenfolie (10) befestigt (Fig. 3). Wie aus Fig. 1 zu ersehen ist, werden im Bereich der Vertiefungen (12) Randberei­ che (14) belassen, in denen die Abdeckfolie (11) und die Boden­ folie (10) nicht miteinander verbunden sind. In diesem Bereich kann die Abdeckfolie (11) abgehoben und ergriffen werden, so daß danach die Abdeckfolie (11) von der Bodenfolie (10) derart abziehbar ist, daß die einzelnen Vertiefungen (12) freilegbar sind. Wie mit gestrichelten Linien (15, 16) angedeutet ist, sind in den Bereichen zwischen den Vertiefungen (12) vorberei­ tete Trennstellen vorgesehen, insbesondere in Form von Perfora­ tionen, mittels derer die Abdeckfolie und/oder auch die Boden­ folie in einzelne Abschnitte unterteilt ist.

Die in Fig. 1 bis 3 dargestellte Einzelpackung kann in üblicher Weise auf einer Bearbeitungslinie hergestellt und befüllt und in die Einzelpackung getrennt werden. Dabei wird die Bodenfolie (10) in mehrfacher Breite der dargestellten Einzelpackung zuge­ führt und mittels Stempeln und Matrizen mit den Vertiefungen (12) versehen. Die bandförmige Bodenfolie (ebenso wie die Ab­ deckfolie) ist bereits vorher mit einem Siegelmittel (13) ver­ sehen worden, das mit einer Menge von 5 gr/m² bis 10 gr/m² auf­ getragen wurde. Es ist aber auch möglich, das Siegelmittel (13) mittels Walzen o. dgl. streifenförmig aufzutragen, wie dies mit den gepünktelten Linien (17, 18) in Fig. 1 angedeutet ist. Bei diesem Auftragen wird der Bereich der Vertiefungen (12) freige­ halten. Anschließend werden die Vertiefungen (12) mit dem zu verpackenden Produkt befüllt. Danach wird die Abdeckfolie (11) aufgelegt und durch Versiegeln, d. h. durch Erwärmen und Druck oder nur durch Druck mit der Bodenfolie (10) verbunden. An­ schließend werden die Einzelpackungen entsprechend Fig. 1 aus­ gestanzt. Dabei können auch die Perforationen entsprechend der Linien (15, 16) angebracht werden. Wenn nur die Abdeckfolie (11) perforiert sein soll, d. h. vorbereitete Trennstellen auf­ weisen soll, so wird die Abdeckfolie (11) vor dem Auflegen auf die Bodenfolie (10) perforiert. Damit ist die Verpackungsein­ richtung als Einzelpackung fertiggestellt, so daß sie in Kar­ tons o. dgl. verpackt werden kann.

In der Bodenfolie (10) lassen sich Vertiefungen (12) unter­ schiedlichster Formen anbringen. Da die Bodenfolie (10) aus Edelstahl bei dem Tiefziehen auch im Bereich der Vertiefungen (12) dicht und porenfrei bleibt, läßt sich ein relativ hoher Verformungsgrad erzielen.

Die in Fig. 4 und 5 dargestellte Verpackungseinrichtung in Form einer Einzelpackung besitzt eine Bodenfolie (20) und eine Ab­ deckfolie (21), die ebenfalls aus Edelstahl bestehen, insbeson­ dere aus V2A. Bei diesem Ausführungsbeispiel wird vorgesehen, daß sowohl die Bodenfolie (20) als auch die Abdeckfolie (21) mit Vertiefungen (22) versehen sind, die ein zu verpackendes Produkt umschließen. Die Bodenfolie (20) und die Abdeckfolie (21), die beide die gleiche Stärke von 20 Mikrometer bis 60 Mikrometer aufweisen, sind durch Schweißen miteinander verbun­ den. Wie aus Fig. 4 zu ersehen ist, werden in Längs- und Quer­ richtung verlaufende linienförmige Schweißnähte (24, 25) vorge­ sehen, die so angeordnet sind, daß sie jeweils die Vertiefungen (22) einzeln umhüllen. Derartige linienförmige Verschweißungen, die beispielsweise mittels eines Laser-Schweißens hergestellt werden,müssen insbesondere bei der Verpackung von wärmeempfind­ lichen Stoffen so angebracht werden, daß die beim Schweißen entstehende Wärme weitgehend auf dem Bereich der Schweißlinien (24, 25) lokalisiert bleibt und nicht oder nur in geringem Maße in den Bereich der Vertiefungen (22) übertragen wird.

Bei dem Ausführungsbeispiel nach Fig. 4 und 5 ist vorgesehen, daß vom Rand der Einzelverpackung ausgehende Einschnitte oder Kerben (26) bis in den Bereich der Schweißlinien (24) geführt sind. Diese möglichst spitz auslaufenden Kerben (26), die auf die Vertiefungen (22) gerichtet sind, gestatten es, die Verpackungs­ einrichtung in diesem Bereich so aufzureißen, daß der Be­ reich der Vertiefungen (22) freigelegt wird und das dort be­ findliche Produkt entnommen werden kann.

Da die Bodenfolien (10, 20) und Abdeckfolien (11, 21) porenfrei und damit absolut dicht sind, ist es möglich, mit Hilfe dieser Verpackungen auch Produkte zu verpacken, die flüchtige Stoffe enthalten, beispielsweise Alkohol o. dgl., aber auch Produkte, die von außen gegen das Eindringen von Feuchtigkeit o. dgl. ge­ schützt werden müssen, wie beispielsweise Elemente der Mikro­ elektronik.

Claims (9)

1. Verpackungseinrichtung mit einer Bodenfolie, die wenig­ stens eine napfartige Vertiefung aufweist, und mit einer daran befestigten Abdeckfolie zum Verschließen der napfartigen Ver­ tiefung, wobei Bodenfolie und Abdeckfolie aus dem gleichen Ma­ terial bestehen, dadurch gekennzeichnet, daß die Bodenfolie (10, 20) und die Abdeckfolie (11, 21) aus Edelstahl bestehen und eine Stärke von etwa 6 Mikrometer bis etwa 60 Mikrometer besitzen.

2. Verpackungseinrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekenn­ zeichnet, daß die Bodenfolie (10) eine Stärke von etwa 25 Mi­ krometer bis etwa 60 Mikrometer und die Abdeckfolie (11) eine Stärke von minimal 5 Mikrometer aufweisen.

3. Verpackungseinrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Abdeckfolie (11, 21) in den Bereichen zwischen den napfartigen Vertiefungen (12, 22) mittels eines Siegelmittels mit der Bodenfolie (10, 20) verbunden ist.

4. Verpackungseinrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Abdeckfolie (11, 21) mit der Bodenfolie (10, 23) verschweißt ist.

5. Verpackungseinrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekenn­ zeichnet, daß die Bodenfolie (10, 20) und die Abdeckfolie (11, 21) mittels linienförmiger Schweißnähte (24, 25) miteinander verbunden sind, die die napfartigen Vertiefungen (12, 22) ein­ fassen.

6. Verpackungseinrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Abdeckfolie (11) im Bereich zwischen den Vertiefungen (12) mittels vorbereiteter Trennlinien (15, 16) in jeweils einer napfartigen Vertiefung (12) zuge­ ordnete Abschnitte unterteilt ist.

7. Verpackungseinrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekenn­ zeichnet, daß die einzelnen Abschnitte der Abdeckfolie (11) eine nicht mit der Bodenfolie verbundene Grifflasche (14) auf­ weisen.

8. Verpackungseinrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Abdeckfolie (21) und die Bo­ denfolie (20) mit vorbereiteten Aufreißstellen (26) versehen sind, die jeweils durch eine napfartige Vertiefung (22) laufen.

9. Verpackungseinrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekenn­ zeichnet, daß die Abdeckfolie (21) und die Bodenfolie (20) mit einem vom Rand zu jeweils einer napfartigen Vertiefung (22) verlaufenden Einschnitt (26) versehen sind, deren Abstand vor der Vertiefung endet.