DE4203251A1 - Zuendkerze - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft eine Zündkerze mit einem Isolator,
einer im Isolator angeordneten Mittelelektrode, einem außen am
Isolator angeordneten Körper und einer am Körper angebrachten
Körperelektrode.
Bei einer derartigen üblichen Zündkerze sind die Mittel
elektrode und/oder die Körperelektrode üblicherweise aus Silber-
oder Nickellegierungen oder aus einem Nickel-Kupfer-Zweistoff-
Werkstoff gebildet.
Es sind auch Zündkerzen mit Platinelektroden als Mittel
elektrode und/oder Körperelektrode bekannt.
Aus der DE-OS 25 08 490 sind weiterhin ein Silber-Nickel-
Verbundwerkstoff in Form eines Silber-Nickel-Faserverbundes für
Elektroden sowie ein Verfahren zu seiner Herstellung bekannt.
Bei einer Zündkerze mit Platinelektroden werden für eine
lange Lebensdauer der Zündkerze, beispielsweise für Gasmotoren,
von über 1000 Stunden große Platinmengen als Abbrandreserve
benötigt. Das Platin muß darüber hinaus vor Aufkohlung geschützt
werden, wobei die hohen Kompressionsdrucke bei Gasmotoren kleine
Elektrodenabstände bedingen. Kleine Elektrodenabstände von bei
spielsweise 0,3 mm sind jedoch schwierig einzustellen. Die Ver
wendung von Platinmetallen und Platinlegierungen zur Herstellung
der Elektroden ist darüber hinaus mit hohen Kosten verbunden.
Die der Erfindung zugrunde liegende Aufgabe besteht dem
gegenüber darin, eine Zündkerze der eingangs genannten Art zu
schaffen, die trotz einer langen Lebensdauer mit geringeren
Kosten verbunden ist.
Diese Aufgabe wird gemäß der Erfindung durch die Ausbildung
gelöst, die im Kennzeichen des Patentanspruchs 1 angegeben ist.
Bei der erfindungsgemäßen Zündkerze ist somit wenigstens
die Mittelelektrode oder die Körperelektrode aus einem Platin-
Nickel-Faserverbundwerkstoff gebildet, was den Bedarf an Platin
bzw. einer Platinlegierung reduziert und somit zu einer erhebli
chen Kosteneinsparung führt.
Die aufgrund des verringerten Zündspannungsbedarfs mögli
chen größeren Elektrodenabstände machen es möglich, das Verbren
nungsgemisch abzumagern. Das führt insgesamt zu einem besseren
Maschinenwirkungsgrad und zu einem geringeren Verbrauch. Werden
die Fertigungsschwierigkeiten bei kleinen Elektrodenabständen in
Kauf genommen, so führt die dadurch größere Abbrandreserve zu
einer längeren Lebensdauer.
Besonders bevorzugte Ausgestaltungen und Weiterbildungen
der erfindungsgemäßen Zündkerze sind Gegenstand der Patentan
sprüche 2 bis 5.
Wenn insbesondere die Elektroden der Zündkerze dadurch
gebildet sind, daß Stücke oder Scheiben aus dem Platin-Nickel-
Faserverbundwerkstoff in das zündfunkenseitige Ende der Elek
troden eingelagert oder dort angebracht sind, die im übrigen aus
einem üblichen Elektrodenmaterial wie beispielsweise Nickel-
Kupfer-Zweistoff bestehen können, ist das Platin vor Aufkohlung
geschützt. Durch Spitzenwirkung und Feldverzerrung zwischen dem
Nickel als magnetischem und dem Platin als nicht magnetischem
Material ergibt sich eine niedrigere Ansprechspannung. Das
heißt, daß bei der Zündung das Nickel zuerst abgetragen wird und
Platin vorsteht. Da Platin noch besser als Nickel die Wärme
ableitet, wird das Nickel zusätzlich gekühlt, was insgesamt zur
besseren Standzeit führt.
Wenn Faserverbundwerkstoffstücke oder -scheiben aus dem
Platin-Nickel-Faserverbund am zündfunkenseitigen Ende von Elek
troden aus einem Basismaterial wie beispielsweise Nickel-Kupfer-
Zweistoff angeordnet sind, ergibt sich eine weitere Einsparung
an dem mit hohen Kosten verbundenen Platinmaterial.
Aus Gründen der Wärmeausdehnung ist es bevorzugt, 100 bis
6000 Nickel- oder Nickellegierungsfasern pro mm2 des Verbund
werkstoffes in der Platinmatrix vorzusehen. Die Nickellegierung
kann eine übliche Zündkerzen-Nickellegierung, vorzugsweise mit
1-4% Silizium und 0,3% Magnesium sein.
Es können auch Rohre aus Nickel oder einer Nickellegierung
vorgesehen sein, die mit die Austrittsarbeit für die Elektroden
absenkenden Stoffen wie beispielsweise Metalloxiden oder halb
leitenden Stoffen gefüllt sind und in eine Platinmatrix einge
bracht und solang umgeformt werden, bis nur noch dünne Nickelfa
sern vorliegen.
Im folgenden werden anhand der zugehörigen Zeichnung beson
ders bevorzugte Ausführungsbeispiele der Erfindung näher be
schrieben. Es zeigt
Fig. 1 eine Teilschnittansicht eines Ausführungsbeispiels
der erfindungsgemäßen Zündkerze,
Fig. 1a in einer perspektivischen Ansicht das zündfunken
seitige Ende der Dachelektrode der in Fig. 1 dargestellten Zünd
kerze,
Fig. 2 eine Teilschnittansicht eines weiteren Ausführungs
beispiels der erfindungsgemäßen Zündkerze,
Fig. 3 eine Teilschnittansicht noch eines Ausführungsbei
spiels der erfindungsgemäßen Zündkerze,
Fig. 4 eine Teilschnittansicht einer bekannten Platinzünd
kerze, und
Fig. 5, 5a, 5b eine Teilschnittansicht und Draufsichten auf
übliche Körperelektrodenanordnungen.
In Fig. 4 ist eine bekannte Zündkerze mit einem Isolator 5,
einer im Isolator angeordneten Mittelelektrode 1 aus einem Nic
kelmantel und Kupferkern mit einem Platin-Nickel-Einsatz, einem
außen am Isolator 5 angeordneten Körper 6 und einer am Körper 6
angebrachten Körperelektrode 3 aus Nickel oder Inconell oder
einem Nickelmantel, Kupferkern mit Platin-Nickel-Scheibe darge
stellt. Die Mittelelektrode ist über eine Glaseinschmelzung 7
gegebenenfalls mit Entstör- oder Abbrandwiderstand im Isolator 1
angebracht. Zwischen der Körperelektrode und der Mittelelektrode
3, 5 befindet sich die Luftfunkenstrecke 8.
In den Fig. 5, 5a, 5b sind Körperelektrodenanordnungen
dargestellt, die gegenwärtig mit Platin- oder Gold-Palladium-
Werkstoffen aus Vollmaterial üblich sind. Vorteilhafterweise
können diese gemäß der Erfindung aus einem Platin-Nickel-Faser
verbundwerkstoff bestehen.
Das in Fig. 1 und Fig. 1a dargestellte erste Ausführungs
beispiel der erfindungsgemäßen Zündkerze entspricht in seinem
Grundaufbau dem in Fig. 4 dargestellten Aufbau der bekannten
Zündkerze mit der Ausnahme der Ausbildung der Mittelelektrode 1
und der Körperelektrode 3.
Die Mittelelektrode 1 weist einen Einsatz 2 aus einem Pla
tin-Nickel-Faserverbundwerkstoff auf, der aus einer Platinmatrix
besteht, in die Nickelfasern oder Nickellegierungsfasern einge
bettet sind. Dieser Einsatz 2 kann in einer Elektrode aus übli
chem Elektrodengrundmaterial wie beispielsweise Nickel-Kupfer-
Zweistoff eingebettet sein. In gleicher Weise kann am zündfun
kenseitigen Ende der Körperelektrode 3 ein ähnlicher Einsatz 4
aus dem Platin-Nickel-Faserverbundmaterial vorgesehen sein. Die
Einsätze 2 und 4 können als Scheiben oder Platten an den Elek
trodenenden angebracht, beispielsweise aufgeschweißt oder in
diese eingebettet, beispielsweise eingezapft, sein. Die Scheiben
oder Platten können in Richtung der Funkenbahn vor der Nickel-
Körper- oder Mittelelektrode 1, 3 vorstehen. Wenn das Faserver
bundmaterial in das Elektrodengrundmaterial eingebettet ist,
ergibt sich der Vorteil, daß das Platin außer an der Zündstelle
eingebettet und vor Aufkohlung bei fettem Gemisch geschützt ist.
Wie es in Fig. 2 dargestellt ist, können als Körperelek
troden ein oder mehrere Dachelektroden 3 mit den entsprechenden
Ein- oder Ansätzen 4 aus dem Platin-Nickel-Faserverbundmaterial
vorgesehen sein. Bei der in Fig. 2 dargestellten Zündkerze mit
zwei Seitenelektroden hat der Faserverbundeinsatz 4 einen Faser
verlauf in Zündrichtung. Die Fasern können aber auch quer zur
Zündrichtung laufen, sofern sie oberflächlich freigelegt sind.
In Fig. 3 ist ein weiteres Ausführungsbeispiel der erfin
dungsgemäßen Zündkerze dargestellt, bei der die Mittelelektrode
1 mit einem Faserverbundwerkstoffeinsatz 2 versehen ist und auf
der Körperelektrode 3 eine Scheibe 4 aus dem Faserverbundwerk
stoff vorgesehen ist.
Es ist auch möglich, eine unter Verwendung eines Platin-
Nickel-Faserverbundwerkstoffes gebildete Elektrode, d. h. die
Mittelelektrode oder die Körperelektrode in Kombination mit
einer üblichen Gegenelektrode aus einem Nickel-Elektrodenmateri
al, d. h. einer üblichen Nickellegierung mit vorzugsweise 1-4%
Si und 0,3% Mg, einer Nickel-Kupfer-Zweistoffelektrode als
Mittel- oder Körperelektrode, einer Silber-Kupfer-Zweistoffel
ektrode oder einer Silber-Nickel-Faserverbundelektrode zu ver
wenden. Weiterhin können Entstör- oder Abbrandwiderstände 7 mit
drahtgewickelter Basis oder Glaseinschmelzung vorgesehen sein.
Ein Funkenbereich mit einer Kombination aus Luft- und Gleitfun
kenstrecke führt zu einer Herabsetzung der Ansprechspannung.
Wenn eine Schußkammer 10 vorgesehen ist, ergibt sich eine ver
besserte Isolatorreinigung.
Gasmotoren sollen mit möglichst mageren Gemischen auskom
men, um einen guten Wirkungsgrad zu erzielen, was für den Ver
kaufserfolg entscheidend ist. Diese Gemische werden im Grenzbe
reich inhomogen. Es ist deshalb nötig, mit Zündkerzen zu arbei
ten, die einen großen Elektrodenabstand haben, um ein möglichst
mageres zündfähiges Gemisch entzünden zu können.
Bedingt durch die hohen Verdichtungsdrücke ergibt sich eine
hohe Ansprechspannung, wodurch wiederum die Größe des Elektro
denabstandes im Hinblick auf das Zündspannungsangebot begrenzt
ist.
Bei der erfindungsgemäßen Zündkerze ist es möglich, trotz
einer hohen Verdichtung noch einen hohen Elektrodenabstand und
eine annehmbare Ansprechspannung zu erzielen. Dabei stellen sich
weitere physikalische Effekte wie eine Spitzenwirkung und Feld
verzerrung aufgrund der Kombination der unmagnetischen und ma
gnetischen Materialien Platin und Nickel ein.
Das Faserverbundmaterial aus Nickel und Platin erfüllt die
Forderung nach einer geringeren Elektrodenabbrandrate, da es ein
abbrandfestes und chemisch beständiges Material ist, was eine
lange Lebensdauer der entsprechenden Zündkerze ermöglicht. So
wohl die Platin- als auch die Nickellegierung sind ausreichend
abbrandfest. Platin tritt erst nach mehreren 100 Stunden Lauf
zeit gegenüber dem Nickel etwa wabenförmig auf der Abbrandfläche
vor und zwar über die gesamten Faserverbundflächen im Brennbe
reich der Funken. Das führt zusammen mit der Feldverzerrung an
den Trennstellen zwischen dem magnetischen Nickel und dem unmag
netischen Platin zu verstärkten Spitzenwirkungen, was sowohl für
die Körperelektroden als auch für die Mittelelektroden der Zünd
kerzen gilt.
Durch die Verwendung von Zusatzstoffen, die die Austritts
arbeit absenken, wie beispielsweise Metalloxiden und Halblei
tern, die den Brennraumbedingungen standhalten, läßt sich die
Ansprechspannung weiter absenken. Dazu werden statt Drähten
dünne, mit derartigen Stoffen gefüllte Nickelrohre als Einsätze
in der Platinmatrix verwandt und solange umgearbeitet, bis das
Nickel als dünne Faser vorliegt.
Der Platin-Nickel-Faserverbundwerkstoff kann in Form einer
Scheibe z. B. in eine Mittelelektrode aus Vollmaterial eingezapft
sein, über den ganzen Durchmesser aufgeschweißt sein, mit Faser
richtung in Achse und quer zur Achse vorgesehen sein, an die
Körperelektrode angeschweißt, d. h. stirnseitig angeschweißt,
oder in eine Körperelektrodenbohrung als Niet eingesetzt sein.
Es ist weiterhin möglich, in eine Nickelmatrix Platinstäbe
einzubringen und diese solange umzuformen, bis genügend feine
Fasern aus Platin vorliegen. Bei Abbrand treten dann nach länge
rer Laufzeit Platinspitzen über die stärker abbrennende Nickel
matrix vor.
Claims (5)
1. Zündkerze mit einem Isolator, einer im Isolator angeord
neten Mittelelektrode, einen außen am Isolator befindlichen Kör
per und einer am Körper angebrachten Körperelektrode, dadurch
gekennzeichnet, daß die Mittelelektrode und/oder die Körperelek
trode unter Verwendung eines Platin-Nickel-Faserverbundwerkstof
fes gebildet ist bzw. sind, der aus einer Platinmetallmatrix, in
die Nickelfasern eingelagert sind, oder aus einer Nickelmatrix
besteht, in die Platinfasern eingelagert sind.
2. Zündkerze nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
Ansätze aus dem Platin-Nickel-Faserverbundwerkstoff am zündfun
kenseitigen Ende der Mittelelektrode und/oder der Körperelek
trode im Funkenbereich angebracht sind.
3. Zündkerze nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß
die Ansätze aus dem Platin-Nickel-Faserverbundwerkstoff in das
zündfunkenseitige Ende der Mittelektrode und/oder der Körper
elektrode im Funkenbereich eingebettet sind.
4. Zündkerze nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß
eine Scheibe oder Platte aus dem Platin-Nickel-Faserverbundwerk
stoff an das zündfunkenseitige Ende der Körperelektrode und/oder
Mittelelektrode angeschweißt ist.
5. Zündkerze nach einem der vorhergehenden Ansprüche, da
durch gekennzeichnet, daß die Faserrichtung des Faserverbund
werkstoffes die Zündfunkenrichtung ist.
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