DE4203010C1

DE4203010C1 -

Info

Publication number: DE4203010C1
Application number: DE19924203010
Authority: DE
Inventors: Peter 3380 Goslar De Tost; Gerhard Dr. 3363 Badenhausen De Hauck; Hans-Peter 3360 Osterode De Herting
Original assignee: Polychrome 3360 Osterode De GmbH
Current assignee: Polychrome 3360 Osterode De GmbH
Priority date: 1992-02-03
Filing date: 1992-02-03
Publication date: 1993-07-15
Anticipated expiration: 2012-02-04
Also published as: EP0625175A1; WO1993015156A1; CA2129243A1

Description

Die Erfindung betrifft ein Material mit einer hydrophilen Oberflächenversiegelung und ein Verfahren zu seiner Herstel lung.

Ein derartiges Material kann als Träger für eine strahlungs empfindliche Schicht einer Offsetdruckplatte verwendet wer den.

In der strahlungsempfindlichen Schicht wird auf photomecha nischem Wege ein Druckbild kopiert, wobei bildfreie Stellen auf dem Träger durch Ablösen von entsprechenden Bereichen der strahlungsempfindlichen Schicht entstehen. Die bild freien Stellen bilden gleichzeitig den Bildhintergrund. Für den Druckprozeß muß gewährleistet sein, daß die Bildstellen wasserabstoßend und farbaufnehmend und die bildfreien Stel len wasseraufnehmend sind und somit auf die öligen bzw. oleophilen Druckfarben abstoßend wirken. Weiterhin muß der Träger eine gute Haftung für die strahlungsempfindliche Schicht in den Bildbereichen bilden.

Im Stand der Technik ist daher eine zusätzliche Beschich tung, das sogenannte Versiegeln, zwischen dem Träger und der lichtempfindlichen Schicht vorgesehen, die deren Haftung verbessert und eine Einfärbung des Trägers verhindern soll.

Bekannte Verfahren sind das Versiegeln mit Silikat, mit kon densierter Arylsulfonsäure (DE-A-32 17 870) mit Polyvinyl phosphonsäure (PVPS) (DE-A-16 21 478) oder mit einem wäßri gen Gemisch aus einem Hydrolysat oder Kondensat eines Silans und einem Fluorid eines Alkalimetalls oder der Metalle Ti, Zr oder Si (DE-A-39 28 794).

Die EP-A-00 89 510 offenbart ein Trägermaterial aus Alumi nium oder einer seiner Legierungen, das mit einer hydrophi len Versiegelungsschicht bedeckt ist, die u. a. durch den Einsatz von Polyvinylphosphonsäure mit Zusätzen von Silika ten, Boraten und Fluorboraten erzeugt wird. Durch diese Zu sätze wird eine Verbesserung der Bildhaftung, der Lagerbe ständigkeit der lichtempfindlichen Schicht, der Hydrophilie und der Beständigkeit gegenüber SnCl₂ erreicht.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Trägermaterial mit hydrophiler Oberflächenversiegelung und ein Verfahren zu seiner Herstellung zur Verfügung zu stellen, wobei eine wei tere Verbesserung der Trägereigenschaften und eine univer sell verwendbare Versiegelung erreicht wird, die sowohl für positiv, negativ als auch z. B. für elektrophotographisch ar beitende Druckplatten Vorteile aufweist.

Diese Aufgabe wird mit den Merkmalen der Patentansprüche ge löst.

Bei der Lösung geht die Erfindung von dem Grundgedanken aus, Polyvinylphosphonsäure mit Flußsäure als ein die Trägerober fläche ätzendes Agens zu mischen und als Versiegelungslösung zu verwenden.

Es wurde gefunden, daß mit der Erfindung auch stark einge färbte Schichten auch mit schwachen Positiventwicklern ohne Tönung entwickelt werden konnten. Die Menge der hydrophili sierenden PVPS kann erhöht werden, ohne daß Einbußen bei der Haftung der Schicht und damit in der Druckstabilität auftre ten. Mit der erfindungsgemäßen Versiegelungslösung lassen sich sowohl mechanische und elektrolytisch aufgerauhte als auch galvanisch verchromte Oberflächen versiegeln.

Im folgenden wird die Erfindung anhand von Beispielen näher erläutert.

Beispiel 1

Ein elektrolytisch aufgerauhter Aluminiumträger wurde in Schwefelsäure auf 4 g/m² Oxid anodisiert. Nach wiederholtem Spülen mit D-Wasser wurde das Blech in folgende Versiege lungslösung getaucht: 0,5 g/l PVPS, 0,3 g/l HF (100%), Badtemperatur 50°C, Verweilzeit 10 sec. Danach wurde mit Leitungswasser gespült, abgerakelt und 1 min bei 100°C getrocknet.

Die resultierende versiegelte Basis wurde mit folgender Positiv-Lösung beschichtet (Angaben in Gewichtsteilen Gt.):
7 Gt. CF-Novolak
2 Gt. 2,1-Naphthochinondiazol-4-sulfonsäureester eines CF-Novolaks
0,11 Gt. Kristallviolett
0,05 Gt. Triazin B
30 Gt. Isobutylacetat
30 Gt. Methylisobutylacetat
20 Gt. Methylethylketon
9 Gt. Ethylglykol

Nach Entwicklung mit Polychrome 2000 KH (1+5) - ein Liter 2000 KH enthält 66 g Natronwasserglas, 9 g NaOH, 12 g KOH und 913 g Wasser - war kein Blau ton sichtbar. Im Druck zeigte die Platte auch nach längerem Maschinenstillstand gutes Freilaufverhalten. Es wurde eine hohe Druckauflage erreicht, bevor die Schicht Verschleiß zeigte. Auch eine eingebrannte Platte wies die gleichen guten Druckeigenschaften auf.

Beispiel 2 (Negativplatte)

Eine wie im Beispiel 1 versiegelte Basis wurde mit folgender Lösung beschichtet (Angaben in Gewichtsteilen Gt.):
8 Gt. Diazonium-Polykondensat
20 Gt. Oligomeres Urethanacrylat (UR 3447)
50 Gt. Tetrapolymeres Acrylat (ACR 507)
10 Gt. Estane
4 Gt. Viktoriablau
1 Gt. Methylorange-Na-Salz
0,2 Gt. Phosphorsäure (85%ig)
75 Gt. Methylcellosolve
20 Gt. Methanol

Es wurde ein Schichtgewicht von 0,7 g/m² erhalten. Nach Ent wicklung mit 988 B - ein Liter 988 B enthält 10 g Dietha nolamin, 10 g Na-Octylsulfat und 980 g Wasser - wurde, im Vergleich zu einer nur mit PVPS versiegelten Basis, eine kürzere Belichtungszeit gefunden. Im Druck trat Verschleiß deutlich später auf als mit der Vergleichsplatte, welche auf die gleiche Feststufe belichtet worden war.

Zum Vergleich wurde der Aluminiumträger von Beispiel 1 mit einer herkömmlichen Beschichtungslösung behandelt.

Vergleichsbeispiel (zu Beispiel 1)

Anstelle von einer wäßrigen PVPS/HF-Lösung wurde nur 0,5 g/l PVPS genommen. Die resultierende versiegelte Basis wurde mit der Lösung aus Beispiel 1 beschichtet.

Nach Entwicklung mit einem Positiv-Entwickler (z. B. Poly chrome 2000 KH, 1 Teil Konzentrat und 5 Teile Wasser) wurde ein Blauton sichtbar.

Die Beispiele belegen deutliche Vorteile des erfindungsge mäßen Trägermaterials mit hydrophiler Oberflächenbeschich tung bei der Verwendung für Offsetdruckplatten.

Claims

1. Platten-, folien- oder bandförmiges Material mit einer hydrophilen Oberflächenversiegelung, die durch eine Ver siegelungslösung herstellbar ist, die Polyvinyl phosphonsäure (PVPS) in einem Konzentrationsbereich von 0,01 bis 10 g/l und Flußsäure (HF) in einem Konzentra tionsbereich von 0,005 bis 5 g/l enthält.

2. Material nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Material aus Aluminium bzw. einer seiner Legierungen besteht oder verchromt ist.

3. Material nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß es vor der Oberflächenversiegelung anodisch oxidiert wurde.

4. Material nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch ge kennzeichnet, daß die Versiegelungslösung eine wäßrige Lösung ist, die neben PVPS und HF noch andere Säuren bzw. Anionen enthält.

5. Verfahren zur hydrophilen Oberflächenversiegelung von platten-, folien- oder bandförmigem Material unter Ein satz einer Versiegelungslösung gemäß Patentanspruch 1, wobei der Auftrag der Versiegelungslösung durch Aufsprü hen oder durch ein Tauchverfahren bei einer Temperatur im Bereich von 5 bis 90°C erfolgt.

6. Verfahren nach Anspruch 5, wobei nach dem Auftragen der Versiegelung noch eine wäßrige Spülung vorgesehen ist.

7. Verfahren nach einem der Ansprüche 5 bis 6, dadurch ge kennzeichnet, daß das Material aus Aluminium bzw. einer seiner Legierungen besteht oder verchromt ist.

8. Verwendung des Materials nach einem der Ansprüche 1 bis 4 als Trägermaterial bei der Herstellung von einer eine strahlungsempfindliche Schicht tragenden Offsetdruck platte.