DE4202729A1 - Steueranlage zum willkuerlichen heben und senken des fahrzeugaufbaus von luftgefederten fahrzeugen - Google Patents
Steueranlage zum willkuerlichen heben und senken des fahrzeugaufbaus von luftgefederten fahrzeugenInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf eine Steueranlage zum
willkürlichen Heben und Senken des Fahrzeugaufbaus von
luftgefederten Fahrzeugen mit Niveauregelung, mit den im
Oberbegriff des Anspruchs 1 angegebenen Merkmalen. Die Anlage
kann sowohl dann eingesetzt werden, wenn der Fahrzeugaufbau
eines normal luftgefederten Fahrzeugs angehoben oder
abgesenkt werden soll als auch dann, wenn eine
Wechselbeladung, ein Containerbetrieb o. dgl. stattfindet.
Eine Steueranlage der eingangs beschriebenen Art ist aus der
DE-OS 25 10 954 bekannt. Hier ist ein Schaltventil in der
Anlage vorgesehen, welches ein manuell betätigbares
Bedienungselement für die Stellungen Heben und Senken
aufweist. Das Schaltventil ist an einen
Druckluftvorratsbehälter angeschlossen und wird von dort mit
Druckluft versorgt, so daß über das Bedienungselement der
Fahrzeugaufbau willkürlich gehoben bzw. abgesenkt werden
kann. Weiterhin ist eine Schaltwelle vorgesehen, der ein
Betätigungskolben zugeordnet ist, der über ein Steuerventil,
welches im Fahrerhaus angeordnet ist, beaufschlagbar ist, so
daß bei Druckluftbeaufschlagung die Stellung Fahrt
einstellbar ist. Wird die Druckluftbeaufschlagung von dem
Steuerkolben genommen, dann sorgen Rückführfedern dafür, daß
die Stellung Fahrt eingenommen wird. Auch das manuell
betätigbare Bedienungselement für die Stellungen Heben und
Senken ist über eine Rückführfederanordnung in eine neutrale
Mittelstellung zurückführbar. An das Schaltventil ist ein
Niveauregelventil angeschlossen, während andererseits ein
Luftfederbalg über eine entsprechende Leitung mit Druckluft
versorgt wird. Diese Steueranlage setzt die ordnungsgemäße
und zuverlässige Betätigung des im Fahrerhaus angeordneten
Steuerventils durch den Fahrer voraus. Wird nach einem
Containerbetrieb die Umsteuerung des Steuerventils vergessen,
so kann das Niveauregelventil seine regelnde Funktion während
der Fahrt nicht erfüllen. Das in der Anlage vorgesehene
Steuerventil weist infolge der Rückführfeder den Nachteil
auf, daß bei einem Ausfall von Steuerluft während der Fahrt
die Stellung Fahrt verlassen und die Stellung Stop
eingenommen wird, so daß die Nachregelung des Drucks in den
Luftfederbälgen während der Fahrt unterbleibt. Infolge der
Rückführfederanordnung des manuell betätigbaren
Bedienungselementes in die Zwischenstellung ist es möglich,
daß Fahrzeug auch mit abgesenktem Fahrgestell zu fahren,
beispielsweise zu Rangierzwecken bei Wechselbeladung, wenn
ein auf Stützen abgestellter Container oder Fahrzeugaufbau
unterfahren werden soll. Die Betriebssicherheit ist von der
Aufmerksamkeit der Bedienungsperson abhängig und es besteht
die Gefahr, daß das Schaltventil bei einer Fahrt des
Fahrzeuges im Anschluß an eine Wechselbeladung, einen
Containerbetrieb o. dgl. nicht in die Stellung Fahrt
verstellt wird, sondern in der Stellung Stop verbleibt.
Aus der DE-33 44 022 C2 ist eine Anlage zum Heben und Senken
des Fahrzeugaufbaus von luftgefederten Fahrzeugen bekannt. Es
wird dabei ein über eine Bedienungseinheit elektrisch
angesteuertes Schaltventil verwendet, welches für die vier
Stellungen Heben, Senken, Fahrt und Stop zwei Magnetventile
besitzt, die Druckluft auf entsprechende Steuerkolben
schicken, um die jeweilige Stellung des Schaltventils
herbeiführen zu können. Die Bedienungseinheit weist einen
Schalter auf, an welchem die jeweils gewünschte Stellung
manuell eingestellt werden muß. Es können auch mehrere
Bedienungseinheiten vorgesehen sein, um z. B. bei Beladung
des Fahrzeugs an einer Rampe der sich ändernden Beladung
jeweils zu folgen. Ist die Beladung oder der Containerbetrieb
abgeschlossen und soll das Fahrzeug gefahren werden, dann ist
es erforderlich, an der Bedienungseinheit die Stellung Fahrt
einzustellen, damit die Luftfederbälge über das jeweilige
Niveauregelventil ordnungsgemäß beschickt werden können, um
die vorgesehene Höhe des Fahrzeugaufbaus einzuhalten. Wird
das Vorwählen bzw. Einschalten der Stellung Fahrt dagegen
vergessen, so verbleibt das Schaltventil z. B. in der
Stellung Stop und die Niveauregelventile können ihre Funktion
während der Fahrt nicht erfüllen. Wenn dann noch
Undichtigkeiten in der Anlage vorhanden sind, sinkt der
Fahrzeugaufbau während der Fahrt weiter ab, was zu
gefährlichen Fahrsituationen führen kann.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Steueranlage
der eingangs beschriebenen Art bereitzustellen, mit der es
möglich ist, das Schaltventil zu Beginn einer Fahrt
automatisch in die Stellung Fahrt zu überführen bzw.
sicherzustellen, daß es während der Fahrt die Stellung Fahrt
einnimmt. Dabei soll auch ein Rangierbetrieb auch mit
abgesenktem Fahrgestell möglich sein.
Erfindungsgemäß wird dies bei der Steueranlage der eingangs
beschriebenen Art dadurch erreicht, daß die Steuerkammer über
ein elektrisch ansteuerbares Stellglied, insbesondere ein
Magnetventil, mit Druckluft beaufschlagbar ist und das
Stellglied über eine elektrische Leitung mit der
Steuereinheit einer ABS-Anlage oder einer sonstigen
Steuereinheit verbunden ist, die in Abhängigkeit vom
Fahrzustand des Fahrzeugs ein Steuersignal generieren,
welches bevorzugt zu den Signalen anderer Bedienungseinheiten
auf das Stellglied einwirkt. Das Stellglied kann insbesondere
als ein Magnetventil, aber auch als ein elektrisch
ansteuerbarer Stellmotor mit Ventileinheit ausgebildet sein.
Da das Steuersignal bei einer ABS-Anlage mit einer eigenen
Steuereinheit oder dann auch in einer nachgeschalteten
weiteren Steuereinheit in elektrischer Form vorliegt, ist es
am einfachsten, auch ein elektrisch ansteuerbares Stellglied
für die Druckluftbeaufschlagung des Steuerkolbens des
Schaltventils vorzusehen.
Bei Verwendung elektrisch steuerbarer Schaltventile sind
bereits Magnetventile Bestandteil eines solchen
Schaltventils, so daß diese normalerweise über die
Bedienungseinheit steuerbaren Magnetventile auch dazu benutzt
werden können, um ein in Abhängigkeit vom Fahrzustand des
Fahrzeuges generiertes Steuersignal zu verarbeiten. Dieses
Steuersignal wird bevorzugt zu den Signalen sonstiger
Bedienungseinheiten zur Einwirkung gebracht, d. h. es führt
auf jeden Fall die Stellung Fahrt herbei, unabhängig davon,
welche Stellung an der Bedienungseinheit, z. B. bei
Containerbetrieb, eingestellt war. Wenn dagegen ein manuell
mechanisch betätigbares Schaltventil Bestandteil der
Steueranlage ist, so wird dieses Schaltventil mit einem
Steuerkolben mit Steuerkammer ausgestattet und es wird der
Steuerkammer ein Magnetventil vorgeordnet. Der Steuerkolben
muß so auf die Ventileinheit des Schaltventils einwirken, daß
die Stellung Fahrt eingenommen wird.
Wesentlich für die vorliegende Erfindung ist es, daß eine in
Abhängigkeit vom Fahrzustand des Fahrzeugs generiertes Signal
einer ABS-Anlage zur Steuerung benutzt wird. Solche
luftgefederten Fahrzeuge sind in aller Regel mit einer ABS-
Anlage ausgestattet und verfügen damit auch über Radsensoren,
die den Bewegungszustand des Rads überwachen, so daß hiervon
sehr einfach ein Steuersignal abgeleitet werden kann. Ein
solches Steuersignal ist auch sehr verläßlich, etwa im
Gegensatz zu einem Steuersignal, welches von der Betätigung
der Bremse des Fahrzeuges abgeleitet wird, also etwa der
Bremsleitung oder von einem Bremslichtschalter, wobei jedoch
grundsätzlich auch ein solches Signal Verwendung finden
könnte. Zwar sollte zu Beginn einer Fahrt mit einem Fahrzeug,
auch ohne daß dazu die Notwendigkeit besteht, die Bremse
durch Betätigung überprüft werden, jedoch unterbleibt dieser
Vorgang zuweilen, so daß dann, wenn eine in Abhängigkeit von
der Betätigung der Bremse abgeleitetes Signal Verwendung
findet, die Gefahr besteht, daß die Stellung Fahrt erst bei
der ersten Bremsung des Fahrzeuges erreicht wird. Es ist
daher verläßlicher, das Steuersignal von dem Bewegungszustand
des Rades abzugreifen. Das Steuersignal kann so generiert
werden, daß es während einer Fahrt nur einmal auftritt, also
das Schließen der Zündung und den nachfolgenden
Bewegungszustand des Rades erfordert. Es ist aber auch
möglich, das Steuersignal wiederholt zu generieren und allein
von dem Eintritt der Bewegung des Rades abhängig zu machen,
so daß das Steuersignal auch nach jedem Ampelstart auftritt.
Schließlich ist es möglich, im Fahrbetrieb noch genauer zu
unterscheiden, beispielsweise eine Geschwindkeitsgrenze zu
wählen, unterhalb derer das Steuersignal unterdrückt bzw.
oberhalb derer das Steuersignal weitergeleitet wird. So kann
die Steuerheit einer Einrichtung zum Unterdrücken des
Steuersignals unterhalb einer für Wechselbeladung,
Containerbetrieb o. dgl. vorgesehenen Rangiergeschwindigkeit,
Gangwahl o. dgl. oder zur Weitergabe des Steuersignals nur
oberhalb einer Geschwindigkeitsgrenze aufweisen. Dabei ist es
z. B. möglich, die Geschwindigkeitsgrenze auf vielleicht 20
km/h festzusetzen oder einzustellen, so daß bei einem
Rangierbetrieb unterhalb dieser Geschwindigkeitsgrenze auch
mit einem z. B. abgesenkten Fahrgestell gefahren werden kann.
Dies ist dann besonders sinnvoll, wenn ein auf Stützen
abgestellter Wechselaufbau unterfahren werden soll, oder wenn
es erforderlich sein sollte, unter einer Brücke oder in einer
Gebäudeeinfahrt mit nicht ausreichender Höhe im abgesenkten
Zustand des Fahrgestells einzufahren. Wird dann die
Geschwindigkeitsgrenze überschritten gibt die Steuereinheit
automatisch das Steuersignal weiter und es wird die Stellung
Fahrt eingestellt. Die Generierung des Steuersignals in
Abhängigkeit vom Fahrzustand des Fahrzeugs kann auch auf
unterschiedliche Gangwahl abgestellt werden. So kann
beispielsweise die Einrichtung so getroffen sein, daß im
ersten Vorwärtsgang, im Rückwärtsgang und im Leerlauf das
Steuersignal unterdrückt wird, während es erst beim Schalten
in den zweiten Gang weitergeleitet wird. Auch dabei besteht
die Möglichkeit, den Fahrzustand unterhalb der
Geschwindigkeitsgrenze bzw. dem entsprechenden Gang durch
eine Warnleuchte dem Fahrer anzuzeigen oder durch ein
akustisches Signal verständlich zu machen. Der grundlegende
Gedanke besteht in all diesen Fällen darin, irgendwie in
Abhängigkeit vom Fahrzustand des Fahrzeugs ein Steuersignal
zu generieren, mit dem automatisch die Stellung Fahrt am
Schaltventil eingestellt wird.
Zur Ermöglichung eines Rangierbetriebes ist es auch möglich,
in der pneumatischen Leitung zwischen dem Stellglied und dem
Schaltventil ein Rangierventil anzuordnen. Dies kann als
Drei/Zwei-Wegeventil ausgebildet sein und in der einen
Stellung die Druckluft zu dem Steuerkolben des Schaltventils
durchlassen und in der anderen Stellung die Endlüftung der
Steuerkammer des Schaltventils herbeiführen. Die Betätigung
dieses Rangierventiles sollte ebenfalls mit einer Warnlampe
abgesichert werden, damit nicht vergessen wird, das
Rangierventil nach Beendigung des Rangierbetriebes in seine
normale, den Druckluftdurchgang herstellende Stellung
zurückzuführen.
Es besteht auch die Möglichkeit, daß eine Bedienungseinheit
zum Einsteuern des Hebe- oder Senkvorganges mit einer
Einrichtung zum Einsteuern einer willkürlichen Unterdrückung
des Steuersignals vorgesehen ist. So gibt es
Bedienungseinheiten, die bisher zum willkürlichen Einsteuern
des Hebe- oder Senkvorganges benutzt werden. Auch eine
Rampensteuerung ist eine solche Bedienungseinheit. Diese
Bedienungseinheit kann mit einem zusätzlichen Knopf oder
Schalter ausgestattet werden, um die Unterdrückung oder
Unterbrechung der Weitergabe des Steuersignals ansteuern zu
können und damit willkürlich einen Rangierbetrieb des
Fahrzeuges unterhalb einer Geschwindigkeitsgrenze auch mit
abgesenktem Fahrgestell zu ermöglichen. Bei Überschreiten der
Geschwindigkeitsgrenze kann die Unterdrückung automatisch
aufgehoben werden. Auch ein elektrischer Schalter in der
elektrischen Leitung zu dem Magnetventil kann diese Aufgabe
erfüllen.
Das Stellglied kann einem auch manuell mechanisch
betätigbaren Schaltventil zugeordnet sein, welches mit dem
Steuerkolben und der Steuerkammer ausgestattet ist. Der
Steuerkolben wirkt auf die Ventileinheit des Schaltventils so
ein, daß bei Beaufschlagung der Steuerkammer die Stellung
Fahrt eingenommen wird. Die Verhältnisse müssen so ausgelegt
sein, daß auch hier das Steuersignal für die Stellung Fahrt
Vorrang hat.
Es ist insbesondere sinnvoll, das den Fahrzustand des
Fahrzeugs symbolisierende Steuersignal von einem Radsensor
abzuleiten und der Steuereinheit der ABS-Anlage zuzuführen,
die dieses Signal weiterverarbeitet und letztlich auf das
Magnetventil schickt.
Bei Einsatz eines auch manuell betätigbaren Schaltventils
kann als Steuersignal ein Impulssignal oder ein Dauersignal
Verwendung finden. Bei einem Impulssignal, welches nur
kurzzeitig wirkt, muß dafür Sorge getragen sein, daß die
Ventileinheit des Schaltventils in der eingestellten Stellung
Fahrt verbleibt, auch wenn das Impulssignal verschwindet. Es
dürfen also beispielsweise keine Rückführfedern vorgesehen
sein, die den Steuerkolben in Gegenrichtung belasten.
Bei Einsatz eines elektrisch betätigbaren Schaltventils
sollte zweckmäßig als Steuersignal ein Dauersignal Verwendung
finden, weil die Steuerkolben derartiger Schaltventile mit
Rückführfedern ausgestattet sind. In Verbindung mit
Schaltventilen ohne Rückführfedern kann auch ein Impulssignal
Verwendung finden.
Zusätzlich zu dem den Fahrzustand symbolisierenden
Steuersignal kann ein weiteres Steuersignal während der
Selbstüberprüfungsphase der ABS-Anlage generiert werden. ABS-
Anlagen sind oft so konzipiert, daß sie sich nach dem
Schließen der Zündung des Fahrzeugs zunächst selbst
überprüfen, und zwar, noch bevor das Fahrzeug in Bewegung
gesetzt wird. Damit besteht die Möglichkeit, von dieser
Selbstüberprüfungsphase ein weiteres Steuersignal abzuleiten
und dieses Steuersignal ebenfalls zum Umschalten des
Schaltventils in die Stellung Fahrt zu benutzen. Allein
sollte dieses weitere Steuersignal jedoch nicht Verwendung
finden, weil nicht auszuschließen ist, daß sich an den
Schließvorgang der Zündung nicht unbedingt eine Fahrt,
sondern beispielsweise auch ein Containerbetrieb anschließen
kann, während dem die Stellung Fahrt wieder aufgehoben wird,
so daß bei einer dann einsetzenden Fahrt des Fahrzeugs die
Gefahr besteht, daß die zuletzt im Containerbetrieb gewählte
Stellung des Schaltventils auch bei der Fahrt erhalten
bleibt. Hier ist also das erste Steuersignal, welches in
Abhängigkeit vom Fahrzustand des Fahrzeugs abgeleitet wird,
unverzichtbar.
Das in Abhängigkeit vom Fahrzustand des Fahrzeugs generierte
Steuersignal kann in zeitlichen Abständen wiederholt
generiert werden, um eine Überprüfung sicherzustellen.
Die Erfindung wird anhand verschiedener Ausführungsbeispiele
weiter erläutert und beschrieben. Es zeigen:
Fig. 1 eine erste Ausführungsform der Steueranlage mit
einem manuell mechanisch betätigbaren
Schaltventil,
Fig. 2 die gesamte Schaltung der Steueranlage mit dem
Schaltventil gemäß Fig. 1,
Fig. 3 die wesentlichen Teile einer Steueranlage mit einem
elektrisch gesteuerten Schaltventil und
Fig. 4 eine weitere Steueranlage für ein Fahrzeug mit
elektrischer Luftfederung.
In Fig. 1 ist ein manuell mechanisch betätigbares
Schaltventil 1 im Querschnitt dargestellt. Es besitzt eine
Bedienungseinheit 2 aus einem Hebel und einer Schaltwelle und
läßt sich somit durch Verdrehen und Verschieben willkürlich
in die vier Stellungen Heben, Senken, Fahrt und Stop
überführen. Das Schaltventil 1 ist für zwei Luftfederkreise
ausgebildet. Druckluft aus einem Druckluftvorratsbehälter 3
steht über eine Leitung 4 einerseits an einem
Niveauregelventil 5 und andererseits direkt am Schaltventil 1
an. Vom Niveauregelventil 5 führt eine Leitung 6 zu einem
Sperrventil 7. Für die Stellungen Heben und Senken ist ein
Einlaßventil 8 und ein Auslaßventil 9 vorgesehen. Über
entsprechende Verbindungen und eine Leitung 10 ist ein
Luftfederbalg 11 angeschlossen, der zu dem ersten
Luftfederkreis gehört. Entsprechende Einzelteile gehören zu
einem weiteren Luftfederkreis, der diesbezüglich mit einmal
gestrichenen Bezugszeichen verdeutlicht ist.
Die Schaltwelle 12 der Bedienungseinheit 2 ist mit einem
Steuerkolben 13 versehen, an den sich im Gehäuse des
Schaltventils 1 eine Steuerkammer 14 anschließt. Dem
Steuerkolben 13 bzw. der Steuerkammer 14 ist ein Magnetventil
15 vorgeordnet, welches als separates Magnetventil in einer
Leitung 16 vom Druckluftvorratsbehälter 3 zum Schaltventil 1
vorgesehen sein kann. Eine andere Möglichkeit besteht darin,
das Magnetventil 15 am Schaltventil 1 anzusetzen und mit
diesem baulich zu vereinigen.
Von einer Steuereinheit 17 einer ABS-Anlage führt eine
elektrische Leitung 18 zum Magnetventil 15. Die Steuereinheit
17 generiert ein Steuersignal in Abhängigkeit von dem
Fahrzustand des Fahrzeugs und leitet dieses über die
elektrische Leitung 18 auf das Magnetventil 15, welches
daraufhin in die Offenstellung übergeht, so daß Druckluft aus
dem Druckluftvorratsbehälter 3 in die Steuerkammer 14 gelangt
und den Steuerkolben 13 belastet. Der Steuerkolben 13 wird
demzufolge so verschoben oder belastet, daß auf jeden Fall
die Stellung Fahrt des Schaltventils 1 eingestellt wird oder
gesichert wird. Die Verarbeitung des Steuersignals der
Steuereinheit 17 geschieht derart, daß dieses Signal Vorrang
vor einer eventuellen gleichzeitigen Betätigung der
Bedienungseinheit 2 hat.
Fig. 2 verdeutlicht die Gesamtanlage mit dem manuell
mechanisch betätigbaren Schaltventil 1 gemäß Fig. 1 am
Beispiel einer Anlage für ein Anhängefahrzeug. Von einem
Kupplungskopf Vorrat 19 führt eine Leitung 20 zu einem
Anhängerbremsventil 21. Eine erste Leitung 22 verbindet das
Anhängerbremsventil 21 mit dem Druckluftvorratsbehälter 3.
Eine zweite Leitung 23 führt als Steuerleitung zu einem ABS-
Relaisventil 24, welches ansonsten mit Druckluft aus dem
Druckluftvorratsbehälter über eine Leitung 25 versorgt wird.
Von einem Kupplungskopf Bremse 26 führt eine Bremsleitung 27
zum Anhängerbremsventil 21. Ein elektrischer Stecker 28 mit
Leitung 29 dient der elektrischen Versorgung der
Steuereinheit 17 auf dem Anhängefahrzeug. Es ist ein
Radsensor 30 vorgesehen, der Bestandteil der
Antiblockieranlage ist und von dem eine Leitung 31 zu der
Steuereinheit 17 der Antiblockieranlage führt. Von dort geht
die Leitung 18 zum Magnetventil 15 aus und über eine weitere
Leitung 32 werden die Magnete des ABS-Relaisventils 24
geschaltet. Vom ABS-Relaisventil 24 führen entsprechende
Leitungen 33 zu den Bremszylindern 34.
Sobald sich das Fahrzeug bewegt, also der Fahrzustand
eintritt, entstehen entsprechende Signale am Radsensor 30.
Hieraus wird ein Steuersignal abgeleitet und von der
Steuereinheit 17 über die elektrische Leitung 18 auf das
Magnetventil 15 gegeben, so daß dies in die Offenstellung
überführt wird, so daß Druckluft aus dem
Druckluftvorratsbehälter 3 über die Leitung 16 zum
Steuerkolben 13 des Schaltventils 1 strömt und dieses in die
Stellung Fahrt umschaltet, falls es vorher manuell nicht in
die Stellung Fahrt umgeschaltet war. Das Steuersignal kann
als Dauersignal oder als Impulssignal Verwendung finden. Wenn
es als Impulssignal eingesetzt wird, muß dafür Sorge
getroffen sein, daß die Ventileinheiten des Schaltventils 1
in der Stellung Fahrt verbleiben, wenn die Stellung Fahrt
eingestellt ist. Dies schließt selbstverständlich nicht aus,
daß nach Beendigung der Fahrt über die Bedienungseinheit 2
ein Containerbetrieb aufgenommen werden kann, also unter
Durchschreiten der Stellung Stop eine Stellung Heben oder
Senken eingestellt wird. Nur während der Fahrt ist dies nicht
möglich, so daß während der Fahrt verläßlich die
Regelfunktion des Niveauregelventils 5 auf die Luftfederbälge
11 stattfindet.
Wie aus Fig. 2 ersichtlich ist, kann in die Leitung 16
zwischen dem Magnetventil 15 und dem Schaltventil 1 auch ein
Rangierventil 51 eingeschaltet sein, welches in der einen
Stellung den Durchgang durch die Leitung 16 sicherstellt und
in der anderen Stellung die Leitung 16 nach dem Magnetventil
15 entlüftet. Damit ist ein Rangierbetrieb möglich, so daß
das Fahrzeug auch mit abgesenktem Fahrzeugaufbau gefahren
werden kann. Es ist auch möglich, diese Funktion im Bereich
der Steuereinheit 17 zu verwirklichen, also eine
Geschwindigkeitsgrenze festzulegen, um nur oberhalb dieser
das Steuersignal an das Magnetventil 15 weiterzugeben. Auch
eine Abstimmung auf die entsprechenden Gänge eines
Schaltgetriebes ist möglich.
Fig. 3 zeigt ein elektrisch gesteuertes Schaltventil 35,
welches für die vier Stellungen Heben, Senken, Fahrt und Stop
mindestens zwei Magnetventile 36, 37 aufweist. Ansonsten
erfüllt das Schaltventil 35 die dem Schaltventil 1
vergleichbaren Funktionen. Die Bedienungseinheit 38 zum
willkürlichen Heben und Senken des Fahrzeugaufbaus ist über
eine Leitung 39 an die Steuereinheit 17 der ABS-Anlage
angeschlossen. Die Leitung 18 dient hier nicht nur der
Übermittlung des in Abhängigkeit vom Fahrzustand generierten
Steuersignals, sondern auch der übrigen Steuersignale, die
durch die Bedienungseinheit 38 ausgelöst werden. Es ist auch
hier Sorge dafür getragen, daß das Steuersignal in
Abhängigkeit vom Fahrzustand des Fahrzeugs Vorrang hat. Auch
hier wird dieses Steuersignal von dem Radsensor 30 generiert
und über die elektrische Leitung 31 der Steuereinheit 17
zugeführt. Ansonsten ist die Anlage gemäß Fig. 2
vergleichbar.
Bei Verwendung eines elektrisch steuerbaren Schaltventils 35
sollte das den Fahrzustand symbolisierende Steuersignal
zweckmäßig ein Dauersignal sein, es sei denn, die
Ausgangsstellung des Schaltventils 35 entspricht der Stellung
Fahrt, was aber andere Nachteile hat.
Fig. 4 zeigt eine Anlage mit elektrischer Luftfederung für
ein Zugfahrzeug. Zusätzlich zu der Steuereinheit 17 der ABS-
Anlage mit dem Radsensor 30 ist eine Steuereinheit 40 für die
elektrische Luftfederung vorgesehen, an die auch die
Bedienungseinheit 38 zum willkürlichen Heben und Senken des
Fahrzeugaufbaus angeschlossen ist. Luftfederbälge 41 sind der
Vorderachse zugeordnet. Auf einer Antriebsachse sitzen
Luftfederbälge 42 und eine Liftachse ist mit Luftfederbälgen
43 und einem Liftbalg 44 ausgestattet. Es sind hier zwei
elektrisch gesteuerte Schaltventile 35 in der dargestellten
Leitungsverbindung vorgesehen sowie ein zusätzliches
Schaltventil 45, welches der Vorderachse zugeordnet ist.
Elektrische Weggeber 46 überwachen die Höhe des
Fahrzeugaufbaus gegenüber dem Fahrgestell. Elektrische
Leitungen 47 führen von der Steuereinheit 17 der ABS-Anlage
zu der Steuereinheit 40 der Luftfederung. Leitungen 48, 49
und 50 führen jeweils von der Steuereinheit 40 zu den
Schaltventilen 35 und 45.
Auch hier erfolgt die Signalverarbeitung in der Weise, daß
von den Signalen des Radsensors 30 ein Steuersignal über die
Steuereinheiten 17 und 40 während des Fahrzustands des
Fahrzeugs abgeleitet wird und bevorzugt zu etwaigen Signalen
der Bedienungseinheit 38 an die Schaltventile 35 und 45
weitergegeben wird, so daß dort die Stellung Fahrt
eingestellt oder gesichert wird.
Bezugszeichenliste
1 mauelles Schaltventil
2 Bedienungseinheit
3 Druckluftvorratsbehälter
4 Leitung
5 Niveauregelventil
6 Leitung
7 Sperrventil
8 Einlaßventil
9 Auslaßventil
10 Leitung
11 Luftfederbalg
12 Schaltwelle
13 Steuerkolben
14 Steuerkammer
15 Magnetventil
16 Leitung
17 Steuereinheit
18 elektrische Leitung
19 Kupplungskopfvorrat
20 Leitung
21 Anhängerbremsventil
22 Leitung
23 Leitung
24 ABS-Relaisventil
25 Leitung
26 Kupplungskopfbremse
27 Bremsleitung
28 Stecker
29 Leitung
30 Radsensor
31 Leitung
32 Leitung
33 Leitung
34 Bremszylinder
35 elektrisches Schaltventil
36 Magnetventil
37 Magnetventil
38 Bedienungseinheit
39 Leitung
40 Steuereinheit
41 Luftfederbalg
42 Luftfederbalg
43 Luftfederbalg
44 Liftbalg
45 Schaltventil
46 Weggeber
47 Leitung
48 Leitung
49 Leitung
50 Leitung
51 Rangierventil
2 Bedienungseinheit
3 Druckluftvorratsbehälter
4 Leitung
5 Niveauregelventil
6 Leitung
7 Sperrventil
8 Einlaßventil
9 Auslaßventil
10 Leitung
11 Luftfederbalg
12 Schaltwelle
13 Steuerkolben
14 Steuerkammer
15 Magnetventil
16 Leitung
17 Steuereinheit
18 elektrische Leitung
19 Kupplungskopfvorrat
20 Leitung
21 Anhängerbremsventil
22 Leitung
23 Leitung
24 ABS-Relaisventil
25 Leitung
26 Kupplungskopfbremse
27 Bremsleitung
28 Stecker
29 Leitung
30 Radsensor
31 Leitung
32 Leitung
33 Leitung
34 Bremszylinder
35 elektrisches Schaltventil
36 Magnetventil
37 Magnetventil
38 Bedienungseinheit
39 Leitung
40 Steuereinheit
41 Luftfederbalg
42 Luftfederbalg
43 Luftfederbalg
44 Liftbalg
45 Schaltventil
46 Weggeber
47 Leitung
48 Leitung
49 Leitung
50 Leitung
51 Rangierventil
Claims (10)
1. Steueranlage zum willkürlichen Heben und Senken des
Fahrzeugaufbaus von luftgefederten Fahrzeugen mit
Niveauregelung, mit einer Druckluftquelle, mindestens einem
Niveauregelventil, mindestens einer Fahrzeugachse
zugeordneten Luftfederbälgen, und einem in die
Leitungsverbindungen der Niveauregelventile mit den
Luftfederbälgen oder mit der Druckluftquelle und dem
drucklosen Auslaß eingebauten Schaltventil mit den Stellungen
Heben, Senken, Fahrt und Stop, wobei das Schaltventil einen
Steuerkolben aufweist, dessen Steuerkammer zum Erreichen der
Stellung Fahrt mit Druckluft beaufschlagbar ist, dadurch
gekennzeichnet, daß die Steuerkammer über ein elektrisch
ansteuerbares Stellglied, insbesondere ein Magnetventil (15;
36, 37) mit Druckluft beaufschlagbar ist und das Stellglied
über eine elektrische Leitung (18; 48, 49) mit der
Steuereinheit (17) einer ABS-Anlage oder einer sonstigen
Steuereinheit (40) verbunden ist, die in Abhängigkeit vom
Fahrzustand des Fahrzeugs ein Steuersignal generiert, welches
bevorzugt zu den Signalen sonstiger Bedienungseinheiten (2,
38) auf das Stellglied einwirkt.
2. Steueranlage nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
die Steuereinheit (17 oder 40) eine Einrichtung zum
Unterdrücken des Steuersignals unterhalb einer für
Wechselbeladung, Containerbetrieb od. dgl. vorgesehenen
Rangiergeschwindigkeit, Gangwahl od. dgl. oder zur Weitergabe
des Steuersignals nur oberhalb einer Geschwindigkeitgrenze
aufweist.
3. Steueranlage nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
in der pneumatischen Leitung zwischen dem Stellglied und dem
Schaltventil (1, 35, 45) ein Rangierventil (51) angeordnet
ist.
4. Steueranlage nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
eine Bedienungseinheit (38) zum Einsteuern des Hebe- oder
Senkvorgangs mit einer Einrichtung zum Einsteuern einer
willkürlichen Unterdrückung des Steuersignals vorgesehen ist.
5. Steueranlage nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
das Stellglied einem auch manuell betätigbaren Schaltventil
(1) zugeordnet ist, welches mit dem Steuerkolben (13) und der
Steuerkammer (14) ausgestattet ist.
6. Steueranlage nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
das den Fahrzustand des Fahrzeugs symbolisierende
Steuersignal von einem Radsensor (30) abgeleitet und der
Steuereinheit (17) der ABS-Anlage zugeführt wird.
7. Steueranlage nach Anspruch 5 oder 6, dadurch
gekennzeichnet, daß bei Einsatz eines auch manuell mechanisch
betätigbaren Steuerventils (1) als Steuersignal ein
Impulssignal oder ein Dauersignal Verwendung findet.
8. Steueranlage nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
bei Einsatz eines elektrisch betätigbaren Schaltventils (35,
45) als Steuersignal ein Impulssignal oder ein Dauersignal
Verwendung findet.
9. Steueranlage nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
zusätzlich zu dem den Fahrzeugzustand symbolisierenden
Steuersignal ein weiteres Steuersignal während der
Selbstüberprüfungsphase der ABS-Anlage generiert wird.
10. Steueranlage nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
das in Abhängigkeit vom Fahrzustand des Fahrzeugs generierte
Steuersignal in zeitlichen Abständen wiederholt generiert
wird.
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