DE4201930A1 - Nadh-kinase und ein verfahren zu ihrer herstellung - Google Patents
Nadh-kinase und ein verfahren zu ihrer herstellungInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine neue NADH-Kinase und ein
Verfahren zu ihrer Herstellung.
Zur Zeit wird ein diagnostisches Verfahren weit verbreitet
eingesetzt, bei dem in einer enzymatischen Reaktion die
Menge einer Substanz bestimmt wird, die als Marker für eine
Krankheit dienen kann. Es gibt jedoch eine Reihe von
Spurenmarkern, die nach konventionellen Methoden schwierig
zu messen sind, und in manchen Fällen ist die
Testflüssigkeit auf eine kleine Menge beschränkt, zum
Beispiel bei der medizinischen Untersuchung von
neugeborenen Säuglingen. Es sind daher hochempfindliche
analytische Methoden zur Lösung solcher Probleme
erforderlich.
Eine solche Methode ist ein photosensibles analytisches
Verfahren unter Verwendung einer Zyklisierungs-Reaktion.
Als Zyklisierungs-Reaktionen sind die
beta-NAD⁺ ⇄ beta-NADH-Zyklisierungsreaktion,
die
beta-NADP⁺ ⇄ beta-NADPH-Zyklisierungsreaktion usw.
bekannt ["Seikagaku
Jikken Koza (Biochemical Experiments"), Bd. 5, Seiten
121-131]. Zum Beispiel kann, wie in der ungeprüften
japanischen Patentveröffentlichung Nr. 59-2 13 400
beschrieben, beta-NAD⁺ mit hoher Empfindlichkeit nur
durch Phosphorylierung von beta-NAD⁺ in einer beta-NADH
und beta-NAD⁺ enthaltenden Lösung unter Verwendung einer
für beta-NAD⁺-spezifischen Kinase und Zyklisierung des
beta-NADP⁺ nachgewiesen werden.
Wenn jedoch eine kleine Menge NADH in einer NAD⁺ und NADH
enthaltenden Mischung vorliegt, kann es nicht nach der
obigen in der japanischen ungeprüften
Patentveröffentlichung Nr. 59-2 13 400 nachgewiesen werden.
Daher wurde bislang eine Flußinjektionsuntersuchung unter
Verwendung von HPLC und einer eine Kochstufe enthaltenden
Methode durchgeführt (ungeprüfte japanische
Patentveröffentlichung Nr. 58-1 29 994), aber diese Verfahren
weisen die Nachteile auf, daß sie eine teure Apparatur, ein
umständliches Verfahren und lange Zeit erfordern. Es gibt
ebenfalls ein hochempfindliches Verfahren, bei dem man
beta-NADH zur Lumineszenz unter Verwendung von Luiferase
veranlaßt und ein Verfahren, nach dem man beta-NADH zur
Chemilumineszenz veranlaßt, diese Verfahren erfordern
jedoch einen speziellen und teuren Detektor und zeigen
Probleme bei der Stabilität der Reagentien.
Die obige Bestimmung von NADH wird möglich, sobald eine
Kinase vorliegt, die stabil und für NADH hochspezifisch
ist. Es ist jedoch keine NADH-Kinase von praktischer
Verwendung bekannt. Im einzelnen wurden eine Reihe
NADH-Kinasen beschrieben, von denen manche keine
bemerkenswerte Spezifität aufweisen, andere gar keine
Spezifität besitzen und wieder andere spezifisch sind, aber
dafür sehr instabil. Sie können daher nicht praktisch in
Kombination mit verschiedenen enzymatischen Reaktionen zur
Durchführung einer hochempfindlichen Messung verwendet
werden.
In anbetracht dieser Umstände haben die Erfinder intensiv
nach einer stabilen NADH-Kinase gesucht, die zur
praktischen Verwendung geeignet und spezifisch für NADH
ist. Als Ergebnis wurde eine zum Stamm Pichia gehörende
Hefe gefunden, die die erwünschte NADH-Kinase produzieren
kann, wodurch die Vollendung der vorliegenden Erfindung
möglich war.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, eine neue
NADH-Kinase zur Verfügung zu stellen mit den folgenden
physikochemischen Eigenschaften (im folgenden als "das
erfindungsgemäße Enzym" bezeichnet).
Das erfindungsgemäße Enzym katalysiert wie in der unten
stehenden Reaktionsgleichung gezeigt eine Reaktion, durch
die aus den Substraten NADH und XTP (wobei X A (Adenosin),
U (Uridin), G (Guanosin), C (Cytidin), I (Inosin), dT
(Deoxythymidin), dA( Deoxyadenosin), dU (Deoxyuridin), dG
(Deoxyguanosin), dC (Deoxycytidin), dI (Deoxyinosin) ist),
NADPH und XDP (worin X dieselbe Bedeutung wie oben hat)
durch Phosphorylierung von NADH in Gegenwart von mindestens
einem Ion ausgewählt aus Mg2+, Mn2+, Ca2+ und Co2+
hergestellt wird:
worin X dieselbe Bedeutung wie oben hat.
Das erfindungsgemäße Enzym ist sehr spezifisch für NADH und
reagiert kaum mit NAD⁺.
Die Substratspezifität des erfindungsgemäßen Enzyms wurde
unter den folgenden Reaktionsbedingungen getestet.
Zu 0,9 ml einer jeden der obigen Substratlösungen mit NADH
oder NAD⁺ wurden 0,1 ml des erfindungsgemäßen Enzyms (23
Einheiten/ml) gegeben und die Reaktion bei 30°C 20 min
durchgeführt. Anschließend wurde die Reaktion durch
Hitzebehandlung bei 100°C für 2 min abgebrochen und das
denaturierte Protein entfernt, worauf die Menge an NADPH
oder NADP⁺ aus der Reaktion der entsprechenden Substrate
wie folgt gemessen wurde. Zur Kontrolle wurde eine Mischung
von jeder Substratlösung mit dem vorliegenden Enzym
verwendet, bei der die Reaktion unmittelbar nach dem
Mischen abgebrochen worden war.
1 ml von jeder der oben erhaltenen Reaktionslösungen wurde
mit 1 ml einer farbproduzierenden Lösung, bestehend aus
10 mM G-6-P, 50 mM HEPPS-Puffer (pH 8,0), 10 mM
Magnesiumchlorid, 0,1% Rinderserumalbumin, 2,5 IU/ml G-6-P
Dehydrogenase (NADP⁺-abhängig), 5 IU/ml Diaphorase und
250 µM 2,6-Dichlorphenolindophenol gemischt. Die
erhaltene Mischung wurde sofort in eine temperaturkonstante
Küvette des STASAR III-Spektrophotometers von Gilford
eingeführt und einer Reaktion bei 30°C unterworfen.
Gleichzeitig mit der Reaktion wurde die Veränderung der
Absorption bei 600 nm in Abhängigkeit von der verstrichenen
Zeit gemessen, und der Unterschied (ΔOD600 nm/min)
zwischen den Absorptionswerten bei 1 min und 2 min nach
Eintritt der Farbreaktion als Meßwerte genommen. Als
relative Aktivität (%) wurde ein bei Verwendung von NAD⁺
als Substrat gemessener Wert (ΔOD600 nm/min) als
Prozentwert des bei Verwendung von NADH als Substrat
gemessenen Wertes (ΔOD600 nm/min) angegeben. Die
Ergebnisse sind wie folgt.
Substrat | |
Relative Aktivität (%) | |
NADH | |
100 | |
NAD⁺ | 0,9 |
Substratlösung | |
10 mM NADH|0,2 ml | |
0,5 mM HEPPS*-Puffer (pH 8,5) | 0,1 ml |
10 mM ATP | 0,3 ml |
0,1 M Magnesiumchlorid | 0,1 ml |
2,0 M Natriumacetat | 0,1 ml |
destilliertes Wasser | 0,1 ml |
0,9 ml |
0,9 ml der obigen NADH enthaltenden Substratlösungen wurden
auf 30° vorerwärmt, danach wurden 0,1 ml einer Lösung des
erfindungsgemäßen Enzyms mit einer entsprechenden
Konzentration zugegeben und die Reaktion bei 30°C 20 min
durchgeführt. Anschließend wurde die Reaktion durch
Hitzebehandlung bei 100°C für 2 min abgebrochen und das
denaturierte Protein entfernt. Anschließend wurde die Menge
des durch die Reaktion aus dem Substrat produzierten NADPH
wie folgt gemessen. Zur Kontrolle wurde eine Mischung der
Substratlösung mit dem erfindungsgemäßen Enzym verwendet,
bei der die Reaktion unmittelbar nach Vermischen
abgebrochen worden war.
1 ml von jeder der oben erhaltenen Reaktionslösungen wurde
mit 1 ml einer farbproduzierenden Lösung mit derselben
Zusammensetzung wie die im obigen Punkt
"Substratspezifität" beschrieben gemischt. Die erhaltene
Mischung wurde sofort in eine temperaturkonstante Küvette
des STASAR III-Spektrophotometers von Gilford eingeführt
und einer Reaktion bei 30°C unterworfen. Gleichzeitig mit
der Reaktion wurde die Absorptionsänderung bei 600 nm in
Abhängigkeit von der verstrichenen Zeit gemessen, und der
Unterschied (ΔOD600 nm/min) zwischen den
Absorptionswerten bei 1 min und 2 min nach Eintritt der
Farbreaktion als Meßwerte genommen. Über die
Kalibrierungskurve aus dem Auftrag von ΔOD600 nm/min in
Abhängigkeit von der zuvor hergestellten
NADPH-Konzentration unter Verwendung von NADH-Lösungen von
bekannter Konzentration wurde die Menge des produzierten
NADPH aus dem gemessenen Wert berechnet.
Die Menge des Enzyms, bei der NADPH in einer Menge von
1 nmol/min bei 30°C produziert wird, wird als 1 Einheit
bezeichnet.
Der Km-Wert (Michaelis-Konstante) des erfindungsgemäßen
Enzyms für NADH ist 27 µmol bei 30°C und einem pH von
7,8 (Tris-Puffer).
Das pH-Optimum des erfindungsgemäßen Enzyms liegt wie in
Fig. 1 gezeigt bei pH 8,0 bis 9,0 bei Verwendung von NADH
als Substrat.
Das erfindungsgemäße Enzym wurde in Pufferlösungen mit
verschiedenem pH gelöst und nach einer Standzeit von 16 h
bei 4°C wurde die Restaktivität gemessen, wobei gefunden
wurde, daß das Enzym bei einem pH von 7,0 bis 9,0 wie in
Fig. 2 gezeigt stabil war.
Der für die Reaktion geeignete Temperaturbereich des
erfindungsgemäßen Enzyms liegt bei 30 bis 45°C wie in Fig. 3
gezeigt.
Das erfindungsgemäße Enzym wurde in einer Pufferlösung
gelöst und dessen Restaktivität nach 10-minütigem
Stehenlassen bei jeder Temperatur gemessen, wobei die
thermische Stabilität bestimmt wurde. Demzufolge zeigte das
erfindungsgemäße Enzym eine Restaktivität wie in Fig. 4
gezeigt von 83% bei 35°C, 60% bei 40°C und 30% bei 45°C.
Das erfindungsgemäße Enzym wird stark durch SDS
(Natriumlaurylsulfat) p-CMB; (p-Chlormercuribenzoesäure),
Pb2+, Zn2+, Cd2+, Cu2+, Hg2+ usw. inhibiert und
wird durch Natriumacetat usw. aktiviert. Zusätzlich wird es
durch Saccharose, Mg2+, Mn2+, DTT (Dithiothreitol),
Ammoniumsulfat usw. stabilisiert.
Das erfindungsgemäße Enzym kann unter Einsatz
konventioneller Verfahren zur Reinigung von Enzymen
gereinigt werden, wie Ionenaustauschchromatographie,
Ammoniumsulfatfraktionierung, hydrophobe Chromatographie,
Gelfiltration usw., einzeln oder in Kombination von zwei
oder mehreren dieser Verfahren.
Das Molekulargewicht des erfindungsgemäßen Enzyms ist ca.
160 000, gemessen nach dem Verfahren von Andrews (Biochem.
J. 96, 595 (1965)) durch Gelfiltration unter Verwendung
einer Superose 6 HR10/30 Säule (hergestellt von Pharmacia
AB (Schweden)).
Der isoelektrische Punkt des erfindungsgemäßen Enzyms ist
pI = 6,40, gemessen nach Elektrophorese unter Verwendung
eines einen Ampholyten enthaltenden Agarosegels.
Ein Vergleich zwischen dem erfindungsgemäßen Enzym und
NADH-Kinasen wie in bekannten Referenzen beschrieben, z. B.
NADH-Kinase A (J. Biochem. 105, 588-593, 1989) und
NADH-Kinase B (J. Biochem. 247, 1473-1478, 1972) wird in
Tabelle 3 gezeigt.
Wie aus Tabelle 3 hervorgeht, unterscheidet sich das
erfindungsgemäße Enzym von bekannten NADH-Kinasen in seinen
enzymologischen und physikochemischen Eigenschaften und ist
ihnen insbesondere bei der thermischen Stabilität
überlegen. Daher kann das erfindungsgemäße Enzym zur
praktischen Verwendung, z. B. zur hochempfindlichen Analyse
unter Verwendung des erfindungsgemäßen Enzyms in
Kombination mit anderen verschiedenen Enzymen eingesetzt
werden und ist daher sehr vorteilhaft.
Die anliegenden Zeichnungen bedeuten:
Fig. 1 ist eine graphische Darstellung des pH-Optimums des
erfindungsgemäßen Enzyms (⚫-⚫: Phosphatpuffer,
o-o: Tris-HCl-Puffer, ▲┌▲:
Glycin-Natriumhydroxidpuffer);
Fig. 2 ist eine graphische Darstellung des
pH-Wert-Bereichs für die Stabilität des
erfindungsgemäßen Enzyms (⚫-⚫: Phosphatpuffer,
o-o: Tris-HCl-Puffer, ▲┌▲:
Glycin-Natriumhydroxidpuffer);
Fig. 3 ist eine graphische Darstellung des für die
Reaktion geeigneten Temperaturbereichs des
erfindungsgemäßen Enzyms;
Fig. 4 ist eine graphische Darstellung der thermischen
Stabilität des erfindungsgemäßen Enzyms;
Fig. 5 ist eine experimentell erhaltene Kalibrierungskurve
durch Auftragen von ΔOD600 nm/min gegen die
NADH-Konzentration.
Ein Verfahren zur Herstellung des erfindungsgemäßen Enzyms
wird wie im folgenden beschrieben.
In der vorliegenden Erfindung kann als Hefe jeder Stamm
verwendet werden, sofern er zur Gattung Pichia gehört, und
NADH-Kinase-produzierende Eigenschaften besitzt. Ein
spezifisches Beispiel für eine solche Hefe ist der Stamm
Pichia membranaefaciens YS27. Varietäten und Varianten
dieses Stammes können ebenfalls verwendet werden.
Der Stamm Pichia membranaefaciens YS27 ist ein Stamm, der
kürzlich aus Erdboden in Utsunomiya City, Präfektur
Tochigi, Japan, von den Erfindern isoliert wurde, und seine
mykologischen Eigenschaften sind wie folgt.
Bei Kultur des Stammes in YM-Agarmedium 25°C über 5 Tage
zeigen die Kolonien eine schwachglänzende gelbliche
Färbung. Bei Beobachtung unter einem Mikroskop sind
ovoidale vegetative Zellen zu beobachten, und der Stamm
vermehrt sich durch multipolares Knospen. Bei
Koloniebildung durch Kultivierung des Stammes in
modifizierten Gorodkowa Agaramedium bei 25°C über 5 Tage
beobachtet man im allgemeinen unter dem Mikroskop
sphäroidale oder ellipsoidale Asci, die vier Ascosporen
enthalten. Die Ascosporen sind zirkular und neigen dazu,
sich von den Asci abzulösen. Man beobachtet keine echten
Hyphen, aber Pseudohyphen wachsen gut. Der Stamm bildet
aufsteigende Pellices auf der Oberfläche des Kulturmediums
und ist aerob. Der Stamm produziert keinen Farbstoff vom
Karotenoidtyp.
Der Stamm kann keine Nitrate verwenden, keine Glukose
fermentieren und zeigt keine ausgeprägte Bildung von Säure.
Darüber hinaus kann dieser Stamm keine Maltose, Galactose,
Trehalose, Mannitol, Salicin und Natriumglukonat verwenden.
Der Stamm wurde als Pichia membranaefaciens aufgrund der
obigen mykologischen Eigenschaften unter Bezugnahme auf
"The Yeasts, A Taxonomic Study the third edition" bestimmt.
Der Stamm wurde Pichia membranaefaciens YS27 genannt und
als Bikoken Joki No 3.208 (FERM BP-3208) nach dem
Budapester Vertrag im Fermentation Research Institute,
Agency of Industrial Science and Technology (Bikoken),
Ministry of International Trade and Industry hinterlegt.
Als Kulturmedium zur Verwendung in der vorliegenden
Erfindung können entweder synthetische Medien oder
natürliche Medien, die Kohlenstoffquellen,
Stickstoffquellen, anorganische Substanzen und andere
Nährstoffe enthalten, eingesetzt werden. Als
Kohlenstoffquellen können geeigneterweise z. B. Glukose,
Zitronensäure und Glycerin verwendet werden. Als
Stickstoffquellen können geeigneterweise z. B. Pepton,
Hefeextrakt, Malzextrakt, Fleischextrakt und Ammoniumsulfat
eingesetzt werden. Als anorganische Substanzen können,
falls notwendig, Salze von Natrium, Mangan, Magnesium,
Kalzium usw. Phosphate und Ähnliches eingesetzt werden. Für
die Kultur wird eine Schüttelkultur oder Kultivierung unter
Rühren und Belüftung normalerweise bei 20 bis 40°C,
vorzugsweise bei ca 30°C über 4 bis 48 h durchgeführt. Der
pH bei Beginn der Kultivierung ist normalerweise 5,0 bis
7,5, vorzugsweise ca. 6,0.
Das erfindungsgemäße Enzym kann sich in den Zellen in einer
größeren Menge nach Zusatz einer Substanz aus dem
Zitronensäurezyklus oder einer hierzu engverwandten
Substanz, z. B. Succinsäure, Milchsäure oder Zitronensäure
akkumulieren. Diese Substanzen können dem Medium entweder
in der ersten Stufe oder wahlweise im Verlauf der
Kultivierung zugesetzt werden.
Die Kultivierung kann zu einer Zeit beendet werden, bei der
der Titer des erfindungsgemäßen Enzyms das Maximum im
Verlauf der Kultivierung erreicht.
Da das erfindungsgemäße Enzym normalerweise intrazellulär
vorliegt, werden die Zellen aus der Kulturmischung durch
Filtration, Zentrifikation oder Ähnlichem gewonnen und
aufgeschlossen z. B. durch mechanische Aufschlußverfahren
wie Glasperlenbehandlung oder Behandlung mit der
French-Presse, oder durch enzymatischen Aufschluß unter
Verwendung eines für Hefe lytischen Enzyms oder Ähnlichem.
In diesem Fall kann, falls notwendig, das Enzym in die
Lösung durch Solubilisieren desselben durch Zusatz eines
Solubilisierungsmittels wie z. B. Triton X-100 freigesetzt
werden. Die so gewonnene, das Enzym enthaltende Lösung wird
von Nukleinsäuren und Zellwänden nach üblichen Methoden
befreit, und die unlöslichen Materialien werden aus dem
Rückstand durch Filtration, Zentrifugation oder Ähnlichem
abgetrennt, wodurch das erfindungsgemäße Enzym erhalten
werden kann.
Das erfindungsgemäße Enzym kann nach üblichen Methoden zur
Reinigung von Enzymen wie z. B.
Ionenaustauschchromatographie,
Ammoniumsulfatfraktionierung, hydrophobe Chromatographie
oder Gelfiltration einzeln oder in Kombination von einem
oder mehreren dieser Schritte gereinigt werden.
Zur Bestimmung einer kleinen Menge von in einem System
vorliegendem NADH, welches eine große Menge von NAD⁺
enthielt, wurden 0,4 ml einer Probenlösung, die 2 mM NAD⁺
enthielt und jeweils eine Konzentration (von 0 bis 10 µM)
NADH zu 0,8 ml einer Reagenslösung mit einer
Zusammensetzung der unten gezeigten Reagenslösung I
zugegeben und die Reaktion bei 35°C über 20 min
durchgeführt. Nach Abbruch der Reaktion wurden 0,8 ml der
Reagenslösung mit der Zusammensetzung der unten gezeigten
Reagenslösung II mit der Reaktionslösung gemischt und die
erhaltene Mischung wurde sofort in eine temperaturkonstante
Küvette des STASAR III-Spektrophotometers von Gilford
eingeführt und einer Reaktion bei 30°C unterworfen.
Gleichzeitig mit dieser Reaktion wurde die Änderung der
Absorption bei 600 nm in Abhängigkeit von der verstrichenen
Zeit gemessen, wobei der Unterschied (ΔOD600 nm/min)
zwischen den Absorptionswerten bei 1 min und 2 min nach
Beginn der Farbreaktion als Meßwerte erhalten wurden.
Demzufolge konnte, wie in Fig. 5 gezeigt, eine gute
Linearität zwischen der NADH-Konzentration und
ΔOD600 nm/min mit hoher Empfindlichkeit erreicht werden.
Zusammensetzung der Reagenslösung I:
100 mM HEPPS-Puffer (pH 8,5)
7,5 mM ATP
15 mM Magnesiumchlorid
0,3 M Natriumacetat
10 Einheiten/ml NADH-Kinase
100 mM HEPPS-Puffer (pH 8,5)
7,5 mM ATP
15 mM Magnesiumchlorid
0,3 M Natriumacetat
10 Einheiten/ml NADH-Kinase
Zusammensetzung der Reagenslösung II:
10 mM G-6-P
50 mM HEPPS-Puffer (pH 8,0)
10 mM Magnesiumchlorid
0,1% Rinderserumalbumin
2,5 IU/ml G-6-P-Dehydrogenase (NADP⁺-abhängig)
5 IU/ml Diaphorase
300 µM 2,6-Dichlorphenolindophenol
10 mM G-6-P
50 mM HEPPS-Puffer (pH 8,0)
10 mM Magnesiumchlorid
0,1% Rinderserumalbumin
2,5 IU/ml G-6-P-Dehydrogenase (NADP⁺-abhängig)
5 IU/ml Diaphorase
300 µM 2,6-Dichlorphenolindophenol
Die vorliegende Erfindung stellt eine neue NADH-Kinase mit
einer hohen Stabilität zur Verfügung, die spezifisch für
NADH ist. Sie stellt ferner ein Verfahren zur Herstellung
der NADH-Kinase zur Kultur einer zur Gattung Pichia
gehörenden Hefe zur Verfügung. Bei Verwendung des
erfindungsgemäßen Enzyms kann eine geringe Menge von NADH
allein mit hoher Empfindlichkeit auch in einer NAD⁺ und
NADH enthaltenden Mischung bestimmt werden. Daher ist die
NADH-Kinase industriell im Bereich der klinischen Medizin
usw. von großem Nutzen.
Die vorliegende Erfindung wird im folgenden im einzelnen
unter Bezug auf das Beispiel dargestellt.
Pichia membranaefaciens YS27 (FERM BP-3208) wurde in 50 ml
eines Kulturmediums A (pH 5,5) geimpft, bestehend aus 2%
Glukose, 1% Hefeextrakt, 1% Pepton, 0,9%
Monokaliumhydrogenphosphat, 0,6% Ammoniumsulfat, 0,05%
Kalziumchlorid und 0,05% Magnesiumsulfat in einen
500 ml-Sakaguchi-Kolben, und wurde einer Schüttelkultur bei
30°C über 24 h unterzogen. Die so erhaltene Stammkultur
wurde in 20 l eines Kulturmediums A geimpft und bei 30°C
über 18 h in einem 30 l-Fermenter unter Luftzutritt mit
einer Rate von 20 l/min und einer Schüttelgeschwindigkeit
von 300 Upm kultiviert. Die erhaltene Kultur wurde durch
Zentrifugation geerntet, wobei 1406 g Zellen gewonnen
wurden. Alle Zellen wurden in 20 l eines Kulturmediums B
(pH 5,5), bestehend aus 0,5% Glukose, 1% Hefeextrakt, 1%
Pepton, 0,9% Monokaliumhydrogenphosphat, 0,6%
Ammoniumsulfat, 0,05% Kalziumchlorid, 0,05%
Magnesiumsulfat und 2% Natriumsuccinat überführt und bei
30°C über 6 h in einen 30 l-Fermenter bei einer Belüftung
von 20 l/min und einer Schüttelgeschwindigkeit von 300 Upm
kultiviert. Die erhaltene Kultur wurde durch Zentrifugation
unter Erhalt von 1428 g Zellen geerntet. Alle Zellen
wurden in 50 mM Phosphatpuffer (pH 6,0) der 0,1 M Sacharose
und 0,5% Triton X-100 in einem Gesamtvolumen von 5 l
dispergiert, und die erhaltene Dispersion wurde unter
Verwendung von Glasperlen mit einer DYNO-Mühle (WAB
(Switzerland)) aufgeschlossen.
Anschließend wurden 5280 ml des aufgeschlossenen flüssigen
Produkts vom Präzipitat durch Zentrifugation abgetrennt,
worauf der Puffer im Rückstand durch 10 mM Phosphatpuffer
(pH 6,0), der 0,05 M Natriumchlorid enthielt, mit einer
Ultrafiltrationsmembran (Ausschluß-Molekulargewicht 6000)
ausgetauscht.
Anschließend ließ man 5260 ml der so erhaltenen
Enzymlösung zur Adsorption durch eine CM-Sephadex
C-50-Säule (Pharmacia AB) treten, die zuvor mit 10 mM
Phosphatpuffer (pH 6,0) equilibriert worden war,
der 0,05 M Natriumchlorid enthielt, und die Säule wurde mit
10 mM Phosphatpuffer (pH 6,0), der 0,1 M Natriumchlorid
enthielt, gewaschen. Anschließend wurde mittels eines
Natriumchloridkonzentrationsgradienten von 0,1 bis 0,4 M
eluiert, wobei eine aktive Fraktion aufgefangen wurde.
Der Puffer in 455 ml des Eluats wurde durch 10 mM
HEPPS-Puffer (pH 7,5), der 10% Ammoniumsulfat und 5 mM
MgCl2 enthielt, mit einer Ultrafiltrationsmembran
(Ausschluß-Molekulargewicht: 6000) ausgetauscht. Die so
erhaltene Lösung wurde zur Adsorption über eine
Phenyl-Toyopearl 650-Säule (Tosoh Ltd.), welche zuvor mit
demselben Puffer wie oben equilibriert worden war, gegeben,
und die Säule wurde mit 10 mM HEPPS-Puffer (pH 7,5), der
10% Ammoniumsulfat und 5 mM MgCl2 enthielt, gewaschen.
Anschließend wurde mittels eines
Ammoniumsulfatkonzentrationsgradienten von 10 bis 0%
eluiert, wobei eine aktive Fraktion aufgefangen wurde.
Anschließend wurden 372 ml des Eluats auf ein Volumen von
25 ml mit einer Ultrafiltrationsapparatur
(Ausschluß-Molekulargewicht: 10 000), hergestellt von
Amicon, konzentriert, und auf eine Sephacryl S-300 HR-Säule
(hergestellt von Pharmacia AB), die zuvor mit 10 mM
HEPPS-Puffer (pH 7,5), equilibriert worden war, der 0,2 M
Ammoniumsulfat und 5 mM MgCl2 enthielt, gegeben und eine
Gelfiltration durchgeführt. Die so erhaltene aktive
Fraktion wurde konzentriert und unter Erhalt von 117,3 mg
(Ausbeute: 34%) einer Präparation des erfindungsgemäßen
Enzyms gefriergetrocknet. Die spezifische Aktivität dieser
Präparation war 102 Einheiten/mg.
Claims (4)
1. NADH-Kinase mit den folgenden physikochemischen
Eigenschaften:
- a) Wirkung und Substratspezifität
Die NADH-Kinase katalysiert eine Reaktion, durch die aus den Substraten NADH und XTP (worin X A (Adenosin), U (Uridin), G (Guanosin), C (Cytidin), I (Inosin), dT (Deoxythymidin), dA (Deoxyadenosin), dU (Deoxyuridin), dG (Deoxyguanosin), dC (deoxycytidin), dI (Deoxyinosin) ist), NADPH und XDP (worin X dieselbe Bedeutung wie oben hat) durch Phosphorylierung von NADH in Gegenwart von mindestens einer Ionensorte, ausgewählt aus Mg2+, Mn2+, Ca2+ und Co2+ hergestellt wird. Die NADH-Kinase ist hochspezifisch für NADH und reagiert nicht mit NAD⁺. - b) pH-Optimum und pH-Stabilitätsbereich
Das pH-Optimum ist 8,0 bis 9,0 bei Verwendung von NADH als Substrat. Der pH-Stabilitätsbereich ist 7,0 bis 9,0. - c) Für die Reaktion geeigneter Temperaturbereich:
30°C bis 45°C. - d) Thermische Stabilität
Die NADH-Kinase zeigt die Restaktivität in Prozent von 83% nach Hitzebehandlung bei 35°C von 10 min, 60% nach Hitzebehandlung bei 40°C von 10 min und 30% nach Hitzebehandlung bei 45°C von 10 min. - e) Molekulargewicht:
ca. 160 000.
2. Verfahren zur Herstellung von NADH-Kinase, umfassend
die Kultur einer zur Gattung Pichia gehörenden Hefe
mit NADH-Kinase-produzierenden Eigenschaften in einem
Kulturmedium und Gewinnung der NADH-Kinase aus der
Kultur.
3. Verfahren nach Anspruch 2, worin der zur Gattung
Pichia gehörenden Mikroorganismus Pichia
membranaefaciens YS27 (FERM BP-3208) ist.
4. Verfahren nach Anspruch 2, worin eine Schüttelkultur
oder belüftete Kultur bei einer Temperatur von 20 bis
40°C für 4 bis 48 h durchgeführt wird.
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