DE4200492C2 - Vorrichtung zum elektrischen Verbinden von Kontaktelementen - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung für die elek
trische Verbindung von zwei Kontaktelementen nach dem
Oberbegriff des Hauptanspruchs.
Aus der US 48 45 335 ist eine Vorrichtung zum elek
trischen Verbinden von Kontaktelementen bekannt, bei
der sich auf einem sogenannten TAB-Band (tape automa
ted bonding) befindenden Kontakte mit den Kontakten
eines integrierten Schaltkreises verbunden werden.
Die Kontakte auf dem Band werden in Überdeckung mit
den Kontakten auf dem integrierten Schaltkreis ge
bracht und mittels Laserstrahlung werden die Kontakte
miteinander verbunden. Damit eine gute Reproduzier
barkeit der Verbindungen erzielt wird, muß der Ab
stand zwischen den Kontakten minimiert werden. Als
allgemeine Regel ist bekannt, daß der Abstand nicht
höher als ca. 10% der Kontaktelementdicke liegen
darf. Da die Anschlüsse immer kleiner werden und die
Kontaktgeometrien kleinere Abmessungen erhalten,
wird die Erfüllung dieser Anforderungen problema
tisch. Bei dem genannten Stand der Technik wird zum
Andrücken der Kontaktelemente ein Gasstrom verwen
det, der durch eine Düse auf die Kontaktelemente ge
richtet wird, wobei Düse und Laserstrahl koaxial
liegen.
Es hat sich aber gezeigt, daß die bekannte Vorrich
tung zum Verbinden von Kontaktelementen mittels La
serstrahl nicht optimal ist, da die zur Verfügung
stehende Laserenergie nicht optimal in thermische
Energie für die Kontaktverbindung umgewandelt werden
kann.
Aus der DE 39 41 558 A1 ist eine zum punktschweißen,
Hartlöten oder Löten geeignete Laser-Verbindungsvor
richtung mit Lichtleitfaser bekannt, über die die
Laserstrahlung an die Verbindungsstelle geleitet
wird. Dabei wird die Lichtleitfaser in einem als
Halter dienenden Werkzeug mit Abstand zur Verbin
dungsstelle gehalten und über das Werkzeug Druck auf
die Verbindungsstelle ausgeübt.
Aus der DE 19 58 430 A1 ist eine Vorrichtung zum
Verbinden von Kontaktelementen mittels eines Laser-
Schweißvorgangs bekannt, bei der die Laserenergie
über einen Quarzdorn auf die Verbindungsstelle über
tragen wird, wobei der Quarzdorn gleichzeitig zur
Druckausübung auf die Verbindungsstelle dient.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine
Vorrichtung für die elektrische Verbindung von zwei
Kontaktelementen mittels Laserstrahl zu schaffen,
die auch bei kleinsten Kontaktgeometrien eine
schnelle und reproduzierbare Verbindung ermöglicht,
wobei eine gute Ausnutzung und Umwandlung der Laser
energie gegeben sein soll.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die kenn
zeichnenden Merkmale des Hauptanspruchs in Verbin
dung mit den Merkmalen des Oberbegriffs gelöst.
Dadurch, daß die Laseranordnung einen Faserleiter
aufweist, der die Laserstrahlung an die zu verbin
dende Stelle leitet, kann die Laserstrahlung optimal
in thermische Energie zum Verschweißen oder Verlöten
umgewandelt werden, so daß keine schlechten Lötstel
len auf Grund zu geringer Wärme und keine Überhit
zungen auftreten können, die die Kontakte zerstören
könnten. Auf Grund der unmittelbaren Kontaktierung
der Verbindungsstelle mit dem Ende des Faserleiters
können möglicherweise am Ende des Faserleiters auf
tretende Ablagerungen, die durch Berührung mit der
Kontaktoberfläche entstehen, zu besseren Einkopplung
von Laserenergie in thermische Energie führen. Dies
ist bei der Aufrechterhaltung eines Abstands zwi
schen dem Ende eines Faserleiters und der Verbin
dungsstelle, wie es aus der DE 39 41 558 A1 bekannt
ist, nicht möglich.
Durch Andrücken der Kontaktelemente beispielsweise
des Leads auf ein Lötpad erhöht sich die thermische
Ankopplung und die effektive Kontaktfläche zwischen
beiden Kontaktelementen nimmt während der Lötzeit
schnell zu. Es ist die Kontaktierung von Gold-Leads
auf verzinnten Lötpads möglich, weil das Lead auf
das Lot gedrückt wird und der normale Absorptions
grad des Goldes bei der Wellenlänge λ = 1,06 µm aus
reicht, um das Gold zu erwärmen und zu löten.
Durch die in den Unteransprüchen angegebenen Maßnahmen sind
vorteilhafte Weiterbildungen und Verbesserungen möglich.
Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in der Zeichnung darge
stellt und werden in der nachfolgenden Beschreibung näher er
läutert. Es zeigen:
Fig. 1 eine schematische Ansicht auf einen Teil der Vorrichtung
zum elektrischen Verbinden von Kontaktelementen nach einem Aus
führungsbeispiel der Erfindung;
Fig. 2 eine schematische Ansicht der Vorrichtung nach einem
zweiten Ausführungsbeispiel.
Das Ausführungsbeispiel der Erfindung gemäß Fig. 1
wird am Beispiel des TAB-Verfahrens (tape automated
bonding) dargestellt. Bei diesem Verfahren sind An
schlußleiterbahnen für integrierte Schaltkreise, so
genannte Leads, auf einem Band 1 mit Transportlöchern
aufgenommen, die Enden der Leiterbahnen, die Inner-
Leads 2 werden mit den sogenannten Bumps 3 der Kon
takte des integrierten Schaltkreises 4 in Überdeckung
gebracht und miteinander verlötet.
In Fig. 1 besteht die Laseranordnung zum Erwärmen der
Kontaktelemente 2, 3 und des gegebenenfalls an ihnen
anhaftenden Lötzinns aus einer Laserquelle 5, die mit
einem Glasfaserleiter 6 verbunden ist. Der Glasfaser
leiter 6 wird in einem Halter 7 gehalten, wobei das
Ende 13 des Glasfaserleiters 6 gleichzeitig als An
drückelement dient und aus dem Halter 7 herausragt.
Zum Verbinden der Kontaktelemente 2 und 3, d. h. der
Inner-Leads 2 mit den Bumps 3, wird der Halter 7 mit
dem Glasfaserleiter 6 entsprechend dem Pfeil 10 abge
senkt, so daß das Ende 13 die Kontaktelemente 2, 3
leicht zusammendrückt, wodurch ein Spalt zwischen den
Kontaktelementen beseitigt und eine bessere Wärmelei
tung ermöglicht wird. Der Laserstrahl wird einge
schaltet, die Kontaktelemente 2, 3 werden miteinander
verlötet und nach Ausschalten des Laserstrahls kann
das Ende 13 noch solange in der abgesenkten Stellung
bleiben, bis die Lötstelle abgekühlt ist, wodurch die
Abkühlung beschleunigt wird und der gesamte Lötvor
gang mit höherer Geschwindigkeit durchgeführt werden
kann.
Die möglicherweise auftretende Ablagerung an der Fa
serstirnfläche, die durch Berührung mit der Kontakt
oberfläche entsteht, verhindert nicht die weitere
Kontaktierung, sondern kann sogar zur besseren Ein
kupplung von Laserenergie in thermische Energie füh
ren. Mit diesem Aufbau sind auch Kontaktierungen von
Goldmetallisierungen auf verzinnten Leiterbahnen mög
lich.
Der Druck zum Zusammendrücken der Kontaktelemente
kann bei empfindlichen Substratmaterialien soweit
reduziert werden, daß er nur zur Überwindung der Bie
gesteifigkeit der Elemente und zur Beseitigung des
Spaltes zwischen ihnen dient. Je nach den vorgewähl
ten Randbedingungen können Kontaktierungen auch ohne
Bumps, d. h. direkt auf dem Substrat bzw. dem Halblei
terelement, mit Lötmetallisierung durchgeführt wer
den. Die Fasermaterialien bestehen meistens aus Quarz
mit einer Schmelztemperatur von 1880° K, so daß eine
Störung aufgrund thermischer Belastung nicht auf
tritt. Bei dem Ausführungsbeispiel nach Fig. 1 könnte
es aufgrund des direkten Kontaktes des Endes 13, d. h.
der Faserauskuppelseite, mit den Kontaktelementen 2,
3 zu Verschleißerscheinungen kommen. Um diesen Ver
schleißerscheinungen entgegenzutreten, kann eine Fa
servorschubeinheit und eine Schleif- oder Schneidvor
richtung vorgesehen werden, durch die das Ende 13
abgeschliffen bzw. abgeschnitten wird.
In Fig. 2 ist ein weiteres Ausführungsbeispiel darge
stellt, wobei in diesem Falle ein Feindraht 14 mit
einem Lötpad 15 auf einem Träger 16 verlötet werden
soll. Der Glasfaserleiter 6 wird von dem Halter 7
gehalten und in einer zusätzlichen Führung 17 ge
führt. Weiterhin ist eine Lotdrahtvorschubeinheit 18
vorgesehen, die Lotdraht 19 an die Verbindungsstelle
zwischen Feindraht 14 und Lötpad 15 bringt.
Für eine Überwachung des Verbindungsvorganges spielt
die Temperatur eine hervorragende Rolle. Mit der Än
derung der Temperatur ändert sich das Absorptionsver
halten der Kontaktflächen, da die Absorption eine
materialspezifische Größe ist, die im allgemeinen von
der Wellenlänge λ, der Intensität und der Temperatur
T abhängt, wobei mögliche Verluste durch Reflexion
und Transmission bestimmt werden können. In der Fig. 2
wird die Temperatur bzw. das Absorptionsverhalten
über die an den Kontaktelementen reflektierte Infra
rotstrahlung erfaßt. Die von der Laserquelle 5 ausge
hende Laserstrahlung, die durch die durchgezogenen
Linien dargestellt wird, gelangt durch einen halb
durchlässigen Spiegel 21 und durch eine Sammellinse
22 in den Glasfaserleiter 6. Die wieder aus dem Glas
faserleiter 6 austretende reflektierte Strahlung 23,
die durch die gestrichelten Linien angedeutet wird,
wird an dem halbdurchlässigen Spiegel 21 reflektiert
und gelangt über eine weitere Sammellinse 24 auf ei
nen IR-Detektor 25, der mit einem Rechner 26 verbun
den ist. Mit der in der Zeichnung zwischen IR-Detek
tor 25 und Rechner 26 angedeuteten Kennlinie 27 soll
dargestellt werden, daß der Rechner 26 bestimmte
Sollkennlinien für den Temperaturverlauf des Lötvor
ganges gespeichert hat, mit denen der wirkliche Tem
peraturverlauf verglichen wird. Der Rechner 26 ist
mit der Laserquelle 5 verbunden, so daß gegebenen
falls die Laserparameter gesteuert werden können.
Beispielsweise erhöht sich bei einer Verschmutzung an
der Faserstirnfläche die Absorption, die nach Erfas
sung über den IR-Detektor 25 über den Rechner 26 aus
geregelt werden kann.
In entsprechender Weise kann der Verschleiß am Ende
des Glasfaserleiters 6 festgestellt werden und ent
sprechend ein Steuersignal für eine vorhandene Faser
vorschubeinheit mit Schneid- oder Schleifwerkzeug
gegeben werden. Wie in Fig. 2 dargestellt wird, wird
gleichfalls die Lotdrahtvorschubeinheit gesteuert.
Für die Prozeßkontrolle bzw. -überwachung können wei
tere Sensoren 28 vorgesehen sein, die mit dem Bezugs
zeichen 28 angedeutet sind. Beispielsweise kann ein
Kraft- und ein Wegaufnehmer und darüber hinaus ein
Ultraschalldetektor vorgesehen sein, die Informatio
nen über das Absenken der Kontaktelemente, die
Schichtdicke des Lötzinns und den Schmelzvorgang der
Lötstelle an den Rechner 26 liefern. Diese Größen
können zur weiteren Steuerung bzw. Regelung des Pro
zesses verwendet werden.
Es können unterschiedliche Kontaktierungen auf einem
Substrat oder Träger durch Speichern von Kontaktie
rungsparametern, wie Druck, Laserenergie, Pulsbreite
oder dergleichen individuell realisiert werden. Eine
Variation des Fokusdurchmessers des Laserstrahls kann
durch eine geeignete Auswahl des Faserkerndurchmes
sers durchgeführt werden.
Die vorliegende Erfindung kann für Kontaktierungen im
Bereich des SMD-Technik, für Inner-Lead und Outer-
Lead-Bonden für die TAB-Technologie und zum Verbinden
von feinen Drähten und Bändchen und dergleichen
durchgeführt werden. Das Verfahren kann zusätzlich
für konventionelle Drahtbonder verwendet werden.
Claims (7)
1. Vorrichtung zur elektrischen Verbindung von zwei
Kontaktelementen, bei der die zwei Kontaktele
mente in Überdeckung gebracht werden und mittels
einer Laseranordnung verlötet oder verschweißt
werden, wobei die Laseranordnung eine in einem
Halter aufgenommenen Lichtleitfaser aufweist, welche
die Laserstrahlung an die zu verbindende Stel
lung leitet,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Ende (13) der Lichtleitfaser (6) aus dem
Halter (7) herausragt und direkt die Kontaktele
mente aufeinanderdrückt.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß der Halter (7) senkrecht ver
schiebbar ist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß eine Faservorschubeinheit vorgese
hen ist, die die Lichtleitfaser (6) in dem Halter
(7) verschiebt.
4. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekenn
zeichnet, daß eine Schleif- und/oder eine
Schneidvorrichtung vorgesehen ist, die bei Ver
schleiß das Ende der Lichtleitfaser (6) abschleift
und/oder abschneidet.
5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet, daß eine Steuer- und
Regelvorrichtung (26, 27) vorgesehen ist, die
abhängig von der Temperatur an der zu verbinden
den Stelle die Schleif- und/oder Schneidvorrichtung
steuert.
6. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekenn
zeichnet, daß ein IR-Detektor (25) mit der Steu
er- und Regelvorrichtung verbunden ist, der die
von der verbindenden Stelle reflektierte Strah
lung erfaßt.
7. Vorrichtung nach Anspruch 5 oder 6, dadurch ge
kennzeichnet, daß Kraft- und/oder Weg- und/oder
Ultraschallaufnehmer vorgesehen sind, die mit
der Steuer- und Regelvorrichtung (26) verbunden
sind und zur Überwachung des Verbindungsvorgan
ges dienen.
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