DE415720C - Reinigung von Edelmetallabfaellen - Google Patents

Description

• Reinigung von Edelmetallabfällen. Zur Wiedergewinnung der Edelmetalle aus den bei der Verarbeitung durch Zahntechniker und Juweliere teils mit Quecksilber, teils mit Fetten oder Polierwachsen verschmutzten Abfällen bediente man sich bisher meist salpetersäurehaltiger Scheidewässer, die zwar das Gold und Platin unangegriffen ließen, aber aus den Abfällen auch das Silber fortlösten und so die Ausbeute verringerten. Außerdem erhielt man das Gold oder Platin dabei in schlammiger Masse, die sich nur mit besonderen Hilfsmitteln wieder auf Platten verarbeiten ließ und von neuem legiert werden mußte. Die Säurebehandlung dauerte recht lange und entwickelte unangenehme Dämpfe, so daß die Reinigung der Abfälle meist nur in besonderer Edelmetallscheideanstalten vorgenommen wurde.
• Das vorliegende Verfahren bezweckt die Wiedergewinnung von Edelmetallen aus verschmutzten Abfällen ohne Beseitigung des Silbergehaltes der Legierungen, wobei die Legierungen in kompakter Form wiedergewonnen und leicht von neuem benutzt werden können. Zu diesem Zwecke werden die verschmutzten Edelmetallabfälle mit einer Mischung von Borax, Salpeter und Salmiak verschmolzen, wobei der Salmiak der Menge nach bedeutend überwiegt. Diese Mischung bietet folgende Vorteile: Das Quecksilber, welches in den Edelmetallabfällen der Zahntechniker stets ziemlich reichlich vorhanden ist, wird glatt und restlos verflüchtigt. Auch kleine Eisenmengen, die von den benutzten zahntechnischen Instrumenten her in die Abfälle gelangt waren, werden als Eisenchlorid leicht verflüchtigt. Eine zwischendurch etwa einsetzende Bildung von Chlorsilber wird durch die Einwirkung von Borax und Salpeter wieder -rückgängig gemacht. Kupfer, Nickel und sonstige unedle Metalle werden oxydiert und gehen unschwer in die sich über der Edelmetallschmelze ablagernde Schlacke über. Die Edelmetalle werden als kompakter Regulus erhalten und können sofort von neuem verarbeitet werden. Man braucht nicht mehr monatelang zu warten, bis man ein genügendes Quantum von Edelmetallabfällen angesammelt hat, das man an eine Edelmetallscheideanstalt abliefert, sondern man kann die kleinen Mengen von Abfällen sofort selbst wieder aufarbeiten und hat somit keinen Zinsverlust an diesen hochwertigen Rohstoffen.
• Besonders bewährt hat sich eine Mischung von etwa i Teil Borax, etwa 6 Teilen Salpeter und etwa 23 Teilen Salmiak. Man kann die Verschmelzung in den käuflichen kleinen Porzellantiegeln für chemische Laboratorien über einem einfachen Bunsenbrenner ausführen und die dabei entstehenden Salmiakdämpfe, die das Quecksilber mit sich führen, sehr einfach durch ein Ofenrohr ins Freie leiten. Die ganze Reinigung ist-binnen weniger Minuten durchzuführen. Die erzielte höhere Ausbeute und die Vermeidung jeden Zinsverlustes gleichen den Aufwand an Schmelzchemikalien überreichlich aus.
• Nach einem Auszugsbericht im Fachblatte >>Edelmetall-Industrie« igi2, Seite 285, ist bereits die- .Gewinnung eines Silberregulus aus Silberfeile durch Verschmelzung mit Poaasche beschrieben, wobei die unedlen Metalle in die Schlacke übergehen. Hierbei ist aber vorgeschrieben, die dem Material anhaftenden Eisen- und Stahlteilchen zuvor mit einem Magneten zu entfernen, was bei fettigen und amalgamierten Abfällen nur unter gleichzeitigem Verlust von Edelmetall möglich ist. Außerdem enthalten die Abfälle eben nicht nur metallisches Eisen, sondern auch Eisenoxyde, die sich bekanntlich nicht mittels eines Magneten entfernen lassen. Dieses ältere Verfahren ist also unsicher und umständlicher. Ein Gemisch von Pottasche und Salpeter verschlackt auch die unedlen Metalle weniger sicher als das neue Gemisch von Borax, Salpeter und Salmiak.

Claims (1)

1. PATENTANSPRUCH: Verfahren zur Reinigung von Edelmetallabfällen, dadurch gekennzeichnet, daß die Edelmetallabfälle mit Borax, Salpeter und einer reichlich bemessenen Menge von Salmial@ verschmolzen werden.