DE4143105A1 - Verfahren zur herstellung von para-aramidfasern mit hoher festigkeit und hohem modul durch mikrowellentemperung - Google Patents
Verfahren zur herstellung von para-aramidfasern mit hoher festigkeit und hohem modul durch mikrowellentemperungInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum schnellen Erhit
zen von frisch ersponnenen niemals getrockneten Para-
Aramidfasern, etwa aus Poly(p-phenylenterephthalamid)
hergestellten Fasern, mit einem dielektrischen Heizgerät
zur Erzeugung von Fasern mit hoher Festigkeit und hohem
Modul, an das sich verschiedene Bearbeitungsschritte an
schließen, die das weitere Erhitzen mit entweder einem
dielektrischen Heizgerät oder in einem Strahlungs- oder
Konvektionsofen mit anschließender Abkühlung und Aufbrin
gung einer Appretur einschließen können.
US-A-38 69 429 und 38 69 430 beschreiben Fasern ver
schiedener aromatischer Polyamide unter Einschluß von
Poly(p-phenylenterephthalamid) (PPD-T), die unter mäßiger
Spannung zu Fasern mit hoher Festigkeit und hohem Modul
hitzebehandelt werden können.
JP-A-59-1 16 411, veröffentlicht am 05.07.1984, beschreibt
PPD-T-Fasern mit Poren, die durch Auflösung von aliphati
schen Polyamiden, die ursprünglich in der Spinnlösung ge
löst waren, aus der Faserstruktur, wie gebildet, mit
einem Lösungsmittel für das aliphatische Polyamid, das
ein Nicht-Lösungsmittel für PPD-T ist, hergestellt wer
den. Beispiel 3 dieser Druckschrift beschreibt eine Faser
mit einer Dichte von 1,38 g/cm3, einer Einzelfila
mentstärke von 24 gpd, einer Dehnung von 2,5% und einem
Young-Modul von 870 gpd.
US-A-48 83 634 beschreibt die Hitzebehandlung von niemals
getrockneten Poly(p-phenylenterephthalamid)fasern mit
Hilfe turbulenter Gasjets und Strahlungsheizöfen unter
Erhalt von Fasern mit hohem Modul und hoher Festigkeit.
US-A-35 57 334 beschreibt ein Mikrowellen-Resonanz
raumsystem mit einem Zirkulator mit drei Eingängen, der
mit einer Mikrowellenenergiequelle, einem Wasservorrat
und dem Resonanzraum gekoppelt ist. Das System wird als
zum Erhitzen eines nassen Kabels oder Garns geeignet be
schrieben, das mit Hilfe von zusammenwirkenden Walzenpaa
ren in das System eingespeist und daraus wieder entfernt
wird.
Die Erfindung betrifft ein dielektrisches Heizverfahren,
in dem niemals getrocknete Para-Aramidfasern schnell er
hitzt werden und das ein Filament mit hoher Festigkeit,
hohem Modul und, unter ausgewählten Bedingungen, einer
verminderten Dichte ergibt.
Das Verfahren beinhaltet als Schritt die Einführung von
niemals getrockneten Aramidfasern in eine erste dielek
trische Heizvorrichtung mit einer Mikrowellenstrahlung
von 100 bis 10 000 Megahertz (MHz), typischerweise 915
bis 2450 MHz, um die Fasern in 0,05 bis 0,5 Sekunden auf
200°C bis 550°C zu erhitzen. Bei Entfernung der Mikrowel
lenstrahlung haben die Fasern eine Dichte von 1,30 bis
1,43 g/cm3 oder mehr, eine Garnfestigkeit von mehr als
20, typischerweise 20 bis 30 gpd, und einen Modul von
mehr als 800, typischerweise von 800 bis 1200 gpd. Die
Fasern können dann der weiteren Verarbeitung unterworfen
werden, etwa der Abkühlung und Aufbringung einer Appre
tur.
Gemäß einer bevorzugten Verfahrensweise enthalten die den
oben beschriebenen dielektrischen Heizschritt verlassen
den Fasern noch mehr als 20, typischerweise 20 bis mehr
als 100 Gew.-% Feuchtigkeit und werden einer zweiten di
elektrischen Heizstufe unterworfen, die die Fasern bis
auf 550°C erhitzt und Fasern mit einem höheren Modul von
1200 gpd oder mehr ergibt.
Alternativ können zwei dielektrische Heizvorrichtungen
zum Erhitzen der Fasern auf mehr als 500°C unter Verwen
dung einer ersten Einheit mit 915 oder 2450 MHz und
einer zweiten Einheit mit 2450 MHz verwandt werden.
Diese Alternative führt zu Fasern mit Modulen von mehr
als 1100 gpd und Dichten von bis zu etwa 1,50 g/cm3.
Alternativ können die Fasern mit einer oder zwei dielek
trischen Einheiten in Serie mit Konvektions- oder Strah
lungsheizvorrichtungen erhitzt werden, um die Fasern auf
mehr als 500°C aufzuheizen, was ebenfalls zu Fasern mit
Dichten von bis zu etwa 1,50 g/cm3 und Modulen von mehr
als 1100 gpd führt.
Die Erfindung betrifft ferner ein Poly(p-phenylen
terephthalamid)filament niedriger Dichte, in dem das
Filament interne Risse enthält, die im wesentlichen par
allel zur Längsachse des Filaments verlaufen und eine
Länge von im allgemeinen dem zehnfachen des Durchmessers
des Filaments haben, worin die Risse die Oberfläche des
Filaments nicht durchbrechen und zu internen Hohlräumen
führen, daß die Filamente eine Dichte von 1,36 bis
1,43 g/cm3 haben.
Trocknes Para-Aramidmaterial wird durch Mikrowellenstrah
lung nicht erhitzt, während Wasser natürlich auf seine
Siedetemperatur erhitzt wird. Es wurde entdeckt, daß Mi
krowellenstrahlung zum Erhitzen von Para-Aramidfasern mit
Wasser in der Faserstruktur auf Temperaturen von 100 bis
nahezu 500°C oberhalb der Siedetemperatur von Wasser ver
wandt werden kann. Die Gründe für dieses überraschende
Ausmaß an Aufheizung sind nicht vollständig verstanden.
Fig. 1 zeigt ein schematisches Diagramm eines einstufi
gen Heizverfahrens gemäß der Erfindung.
Fig. 2 zeigt ein schematisches Diagramm eines zweistu
figen Heizverfahrens gemäß der Erfindung.
Fig. 3 zeigt eine schematische Ansicht des Mikro
wellenresonanzraumapplikators, wie er im ersten
Schritt gemäß der Erfindung eingesetzt wird.
Fig. 4 zeigt eine Fotomikrografie eines Querschnitts
einer erfindungsgemäßen Faser.
Gemäß Fig. 1 wird niemals getrocknetes Garn 11 von einer
Vorratsrolle 12 über Führungsrollen 13, 14 und 15 ge
speist, um die erwünschte Ausrichtung des Garns sicherzu
stellen. Das Garn wird dann durch den Entwässerer 16 ge
speist. Im allgemeinen ist der Entwässerer ein Jet aus
Luft hoher Geschwindigkeit, der auf das Garn gerichtet
ist, oder ein mechanischer Wasserabstreifer, der eine Se
rie polierter keramischer Stäbe umfaßt, die so angeordnet
sind, daß die Stäbe leicht gegen das Garn drücken, um
überschüssiges Wasser zu entfernen. Das überschüssige
Wasser ist im allgemeinen Wasser an der Oberfläche des
Garns. Die Verwendung des Entwässerers 16 ist als Option
vorgesehen. Von dem Entwässerer wird das Garn 11 einem
ersten Satz Spannungsrollen 17 und 18 zugeführt. Der Ent
wässerer 16 kann auch hinter den Spannungsrollen 17 und
18 und vor dem Mikrowellenapplikator 19 mit Resonanzraum
angeordnet sein. Das Garn läuft im allgemeinen 5 bis 12
mal um die Rollen 17 und 18 herum und gelangt dann in den
Resonzraum des Mikrowellenapplikators 19, wo es dielek
trisch beheizt wird. Die vom Garn absorbierte Mikrowel
lenenergie wird auf die unten beschriebene Weise einge
stellt, daß sie das Garn auf die erwünschte Temperatur
erhitzt, wie sie durch den Temperaturfühler 20 am Ausgang
des Resonanzraums des Mikrowellenapplikators 19 gemessen
wird. Zur Abkühlung des Garns und zur Verminderung etwa
vorhandener elektrostatischer Aufladung auf dem Garn wird
vorzugsweise ein leichter Sprühnebel aus Wasser 21 ange
wandt. Nachdem das Garn auf einen zweiten Satz Spannungs
rollen 22 und 23 geführt wurde, die typischerweise zur
Erzeugung einer Spannung von 0,2 bis 10 gpd und vorzugs
weise 2 bis 6 gpd eingestellt sind, kann eine Appretur
aufgebracht werden (nicht gezeigt) und wird das Garn
unter Verwendung eines spannungsgesteuerten Aufwicklers
24 aufgewickelt.
In Fig. 2 ist ein mehrstufiges Heizsystem zur Durchfüh
rung des erfindungsgemäßen Heizverfahrens beschrieben.
Niemals getrocknetes Garn 31 wird von der Vorratsrolle 32
genommen und über die Führungsrollen 33, 34 und 35 ge
führt, um die erwünschte Ausrichtung des Garns zu gewähr
leisten. Das Garn passiert danach den Entwässerer 36 ähn
lich zu dem in Fig. 1 beschriebenen Entwässerer 16. Vom
Entwässerer 36 wird das Garn 31 einem ersten Paar Span
nungsrollen 37 und 38 zugeführt, das wiederum vor dem
Entwässerer 36 angeordnet sein kann. Das Garn 31 geht da
nach durch den Resonanzraum des Mikrowellenapplikators
39, wo das Garn 31 auf die erwünschte Temperatur aufge
heizt wird, die durch den Temperaturfühler 40 am Ausgang
des Resonanzraumes des Mikrowellenapplikators 39 gemessen
wird. Das Garn 31 wird dann um ein Paar Spannungsrollen
41 und 42 geführt. Die Rollen 41 und 42 stellen eine Op
tion dar, und werden nur dann benutzt, falls das Garn im
Resonanzraum der Mikrowellenvorrichtung 39 unter einer
anderen Spannung geführt werden soll als in der Heizvor
richtung 43 oder falls das aus dem Resonanzraum des
Mikrowellenapplikators 39 austretende Garn erhitzt oder
abgekühlt werden soll. Ggf. können die Spannungsrollen 41
und 42 intern beheizt oder gekühlt werden. Von den Span
nungsrollen 41 und 42 wird das Garn 31 durch die Heizvor
richtung 43 geführt. Die Heizvorrichtung 43 kann eine an
dere Mikrowellenvorrichtung mit Resonanzraum ähnlich der
Vorrichtung 39 sein oder ein anderer Heizungstyp, etwa
eine Strahlungsheiz- oder Konvektionsheizvorrichtung. Vom
Ausgang der Heizvorrichtung 43 wird das Garn 31 am Tempe
raturfühler 44 vorbeigeführt. Ein leichter Sprühnebel aus
Wasser 45 wird vorzugsweise angewandt, um das Garn abzu
kühlen und etwa vorhandene statische Aufladung des Garns
zu vermindern. Nachdem das Garn den letzten Satz
Spannungsrollen 46 und 47 passiert hat, wird das Garn un
ter Spannung und Verwendung eines spannungsgesteuerten
Wicklers 48 aufgewickelt.
Fig. 3 zeigt einen rechteckigen Mikrowellenapplikator mit
Resonanzraum, allgemein mit 60 bezeichnet, der für die
erfindungsgemäße Verwendung geeignet ist. Der Applikator
umfaßt einen von einem oberen Teil 61 und einem unteren
Teil 62 gebildeten Raum. Der obere Teil 61 und der untere
Teil 62 haben einen Abstand "d" zueinander, der dazu
dient, die Resonanzfrequenz des Raums zur Anpassung an
die des Magnetrons einzustellen, um einen vorgegebenen TM
lln-Modus anzuregen. Der obere Teil 61 ist so angeordnet,
daß er näher oder weiter an den unteren Teil 62 herange
führt werden kann, um die Frequenz des Raums auf den ge
wünschten Wert einzustellen. Die Basis des unteren Teils
62 ist mit einer Wellenführung 63 ausgestattet, die eine
zum unteren Teil 62 benachbarte austauschbare Iris 64
einschließt. Der bevorzugte Mikrowellenapplikator mit Re
sonanzraum gemäß der Erfindung ist bei einem oberen Teil
61 und einem unteren Teil 62 in gleichförmigem Abstand
zueinander ohne zwischenliegendes Trennelement nach allen
Seiten hin offen. Zur Bereitstellung einer Magnetfeldbar
riere zur Eindämmung der in dem Raum während des Betriebs
der Vorrichtung vorhandenen elektromagnetischen Energie
sind kontinuierliche Anordnungen 65 und 66 von Sektionen
mit Ferritmaterialien in die peripheren Kanten des oberen
Teils 61 und des unteren Teils 62 eingelassen. Während
die Breite der Ferritanordnungen 65 und 66 nicht kritisch
ist ist der Ort dieser Anordnungen 65 und 66 in Bezug
auf die Raumkanten wichtig um den Verlust des elektroma
gnetischen Felds auf weniger als 1 mW/cm2 unter den Be
triebsbedingungen zu begrenzen und gleichzeitig eine
Überhitzung der Ferritanordnungen zu vermeiden.
Die von den Teilen 61 und 62 definierte Raumgröße sollte
so gewählt sein, daß sie einen TM 11n-Modus und die er
wünschte Resonanzbedingung bei der mittleren Frequenz,
die im allgemeinen 915 MHz oder 2.450 MHz ist, unter
stützt. Die Breite und Höhe des durch die Teile 61 und 62
gebildeten Raums ist so ausgewählt, daß die Resonanz des
nächstliegenden Frequenzmodus hinreichend weit entfernt
ist, um eine Anregung durch den Effekt einer extremen
Bandbreite der Produktfeuchtigkeit oder einer Frequenzän
derung der Quelle unwahrscheinlich zu machen.
Das Ende der Wellenführung 63 schließt Sonden 67 und eine
mögliche Sonde 68 ein, die sich beide in die Wellenfüh
rung 63 hineinerstrecken und von denen 67 mit einem Ge
winde versehen und drehbar gelagert ist, so daß das Aus
maß, mit dem sie in die Wellenführung 63 hineinragt, ein
stellbar ist und die Abstimmung der Impedanz erleichtert.
Diese Anordnung erlaubt einen Wechsel im Kopplungsgrad,
ohne das System zu demontieren sowie eine Kompensation
hinsichtlich der Belastung des Systems durch einfaches
Drehen der mit einem Gewinde versehenen Sonde 67. Im Be
trieb gelangt die Mikrowellenenergie aus dem Magnetron 69
durch die Wellenführung 70, den Zirkulator 71, die Wel
lenführung 63 und die Iris 64 zur Basis des Teils 62 des
durch die Teile 61 und 62 definierten Raums. Reflektierte
Energie wird durch die Wellenführung 63, den Zirkulator
71 und die Wellenführung 72 in einen Wasservorrat 73 zur
Energieabsorption und Umwandlung in Wärme zurückgeführt.
Wärme wird aus dem Wasservorrat 73 mit Hilfe eines Wärme
austauschers 74 abgeführt.
Im Betrieb zum Erhitzen niemals getrockneter Fasern kann
das System durch Einstellen der Entfernung "d" zwischen
den Teilen 61 und 62 abgestimmt werden. Beim Erhitzen der
Fasern wird Dampf erzeugt, der entweder in Gasform ent
fernt oder zu einer Flüssigkeit kondensiert und entfernt
werden muß. Der Dampf greift nicht in den Betrieb der
Vorrichtung ein. Tatsächlich wird in der Dampfatmosphäre
ein Mittel gesehen, dem Garn bessere Zugeigenschaften zu
verleihen als in einer Luft- oder inerten Atmosphäre. Der
Dampf kann auf verschiedene Weise entfernt werden. Bei
spielsweise kann die Oberfläche des durch die Teile 61
und 62 definierten Raums auf einer Temperatur oberhalb
des normalen Taupunkts gehalten werden oder der Raum kon
tinuierlich mit einem Gas, etwa Luft oder Stickstoff, ge
spült werden. Der untere Teil 62 kann ferner so geformt
sein, daß er als Drainage für Kondensat dient.
Fig. 4 ist eine Fotografie des Querschnitts einer nach
einem erfindungsgemäßen Verfahren hergestellten Para-Ara
midfaser. Der Querschnitt wurde in einem Winkel von 45°
zur Achse der Faser erzeugt. Die Fasern dieser Fig. 4
wurden mit einer Rate von etwa 2000°C/s auf eine Tempe
ratur von etwa 300°C erhitzt. Es ist festzustellen, daß
die Fasern innere Risse haben, die sich nicht durch die
Faseroberfläche erstrecken. Die Risse sind länglich und
führen zu Fasern mit einer Dichte von weniger als 1,42
g/cm3.
Es wird angenommen, daß die niedrige Dichte der erfin
dungsgemäßen Fasern in erster Linie das Ergebnis langer
innerer Risse mit im wesentlichen der gleichen Form ist,
wie sie im Querschnitt von getrockneten Holzstämmen auf
treten, außer das die Risse im allgemeinen nicht die
Oberfläche der Faser durchdringen, sofern die Faser auf
mehr als etwa 300°C erhitzt worden ist. Faserquerschnitte
zeigen, daß diese Risse sich im allgemeinen durch das
Zentrum der Filamente erstrecken und als dünne Dreiecke
erscheinen, die an ihrer kürzesten Seite mit anderen sol
chen Dreiecken im Zentrum der Faser zusammenhängen. In
den meisten Fällen haben die Risse das Aussehen einer
Mondsichel, jedoch können Sie auch drei Flügel aufweisen.
Sie erstrecken sich nicht ununterbrochen über die volle
Länge des Filaments, wobei jedoch die Länge eines gegebe
nen Risses relativ lang zum Durchmesser des Filaments (<
10X) ist. Wenn die Faser auf höhere Temperaturen von
mehr als 300°C erhitzt wird, fangen die Risse an, durch
die Haut einiger Filamente zu brechen. Bei hohen Heiztem
peraturen (mehr als 500°C) haben praktisch alle Fasern
Risse, die die Filamenthaut durchdringen. Wenn weiter er
hitzt wird, nimmt die Dichte der Produktfasern von einem
Minimum bei etwa 1,3 g/cm3 bei Erhitzungstemperaturen von
etwa 300°C auf etwa 1,48 g/cm3 bei 550°C zu.
Para-Aramide sind die hauptsächlichen Polymere der erfin
dungsgemäßen Fasern, wobei PPD-T das bevorzugte Para-
Aramid ist. Unter PPD-T wird das Homopolymer verstanden,
das aus der Mol-für-Mol-Polymerisation von p-Phenylen
diamin und Terephthaloylchlorid resultiert sowie ferner
Copolymere, die aus der Einbringung kleiner Mengen ande
rer Diamine mit dem p-Phenylendiamin und kleinen Mengen
anderer Disäurechloride mit dem Terephthaloylchlorid re
sultieren. Als allgemeine Regel können andere Diamine und
andere Disäurechloride in Mengen von bis zu etwa 10 Mol-%
des p-Phenylendiamins oder des Terephthaloylchlorids oder
vielleicht geringfügig mehr verwandt werden, mit der ein
zigen Maßgabe, daß die anderen Diamine und Disäurechlo
ride keine reaktiven Gruppen haben, die in die Polymeri
sationsreaktion eingreifen. PPD-T bezeichnet ferner Copo
lymere, die aus der Einbringung anderer aromatischer Dia
mine und anderer aromatischer Disäurechloride, wie bei
spielsweise 2,6-Naphthaloylchlorid oder Chlor- oder
Dichlorterephthaloylchlorid resultieren, mit der einzigen
Maßgabe, daß die anderen aromatischen Diamine und aroma
tischen Disäurechloride in Mengen vorhanden sind, die die
Herstellung anisotroper Spinnlösungen erlauben. Die Her
stellung von PPD-T ist in den US-Patenten 38 69 429, 43
08 374 und 46 98 414 beschrieben, das Verspinnen von
Aramidfasern im US-Patent 37 67 756.
Die inhärente Viskosität (IV), wie sie hier angegeben
wird, wird nach der Gleichung bestimmt
IV = ln (ηrel)/c,
worin c die Konzentration (0,5 g Polymer in 100 ml kon zentrierter Schwefelsäure (96% H2SO4)) der Polymerlösung ist und η rel (relative Viskosität) das Verhältnis zwi schen den Fließzeiten der Polymerlösung und dem Lösungs mittel bei 30°C in einem Kapillarviskosimeter.
IV = ln (ηrel)/c,
worin c die Konzentration (0,5 g Polymer in 100 ml kon zentrierter Schwefelsäure (96% H2SO4)) der Polymerlösung ist und η rel (relative Viskosität) das Verhältnis zwi schen den Fließzeiten der Polymerlösung und dem Lösungs mittel bei 30°C in einem Kapillarviskosimeter.
Geeignete Lösungsmittel für Para-Aramidspinnlösungen zur
Herstellung von Fasern, wie sie bei der Ausübung der Er
findung brauchbar sind, schließen Schwefelsäure, Chlor
schwefelsäure, Fluorschwefelsäure und Mischungen dieser
Säuren ein. Kleinere Anteile Flußsäure, Trifluormethan
sulfonsäure, p-Chlorsulfonsäure oder 1,1,2,2-Te
trafluorethansulfonsäure können ebenfalls zugegen sein.
Die Schwefelsäure sollte eine Konzentration von wenig
stens etwa 98% haben. Rauchende Schwefelsäure kann ver
wandt werden.
Die zum Verspinnen der Fasern für den erfindungsgemäßen
Einsatz verwandte Spinnlösung sollte weniger als 2% Was
ser enthalten und das darin gelöste Polymer weniger als 1%
Wasser, um die Polymerzersetzung zu minimieren.
Es ist wünschenswert, daß die Extrusion der Spinnlösung
zu einer Faser führt, die ein Polymer mit einer IV von
wenigstens 2,5, vorzugsweise wenigstens 3,0 und besonders
bevorzugt wenigstens 4,0 enthält.
Die Spinnlösungen enthalten im allgemeinen 30 bis 50 g
und vorzugsweise 44 bis 46 g Para-Aramidpolymer pro 100
ml Schwefelsäure. Im allgemeinen liegt die Extrusionstem
peratur für die Spinnlösung bei 70°C bis 120°C und vor
zugsweise bei etwa 70°C. Unterhalb von 70°C verfestigt
sich die Spinnlösung und oberhalb von 120°C wird die Poly
merzersetzung zu einem Problem.
Die Spinndüse hat im allgemeinen Löcher von 0,025 bis
0,75 mm (0,1 bis 3,0 mil) Durchmesser und ein Verhältnis
der Kapillarlänge zum Lochdurchmesser (L/D) von 1,0 bis
8,3.
Die Jetgeschwindigkeit der durch die Spinndüsenkapillaren
durchtretenden Spinnlösung ist nicht kritisch und kann im
allgemeinen zwischen 5,1 m/min (70 ft/min (fpm)) bis 350
m/min (1150 fpm) variieren.
Der Spinnstreckfaktor (SSF) ist das Verhältnis der Ge
schwindigkeit des Filaments, wenn es das Koagulationsbad
verläßt, zur Jetgeschwindigkeit. Spinnstreckfaktoren von
1 bis 14 können verwandt werden. Das untere Ende des SSF
ist durch die Fähigkeit des Filaments zur Bildung von
Fasern mit gleichförmigem Titer begrenzt. Die obere
Grenze des SSF wird durch den Filamentbruch bestimmt. Im
allgemeinen führt eine Zunahme des SSF zur Verbesserung
der Festigkeit der resultierenden Fasern.
Es ist wesentlich, daß die Spinndüsenfläche vom Koagulie
rungsbad durch eine fluide Schicht aus Gas oder einer
nicht-koagulierenden Flüssigkeit, wie Tolul, Heptan und
dergleichen, getrennt ist. Die Dicke der fluiden Schicht
kann 0,1 bis 10 cm und vorzugsweise etwa 0,5 bis 2,0 cm
betragen.
Im allgemeinen werden die Filamente nach unten in ein in
einem Bad aus der Koalugationsflüssigkeit angeordnetes
Rohr extrudiert. Am Grund des Rohrs befindet sich norma
lerweise eine Rolle oder ein Streckstift, um die oder
den die Filamente herum und dann hinauf und aus dem Ko
agulierungsbad hinausgeführt werden.
Zufriedenstellende Ergebnisse können mit Koagulierungsbä
dern erzielt werden die von reinem Wasser und Salzlösung
bis hin zu 70-%iger Schwefelsäure reichen. Badtemperatu
ren im Bereich von -25°C zu mehr als 28°C unter Einschluß
von Bädern bis zu 50°C wurden in zufriedenstellender
Weise verwandt. Vorzugsweise wird die Badtemperatur unter
10°C und stärker bevorzugt unter 5°C gehalten, um Fasern
mit größtmöglicher Festigkeit zu erzielen.
Es ist wichtig, die koagulierten Filamente zur Entfernung
von Säure und zur Erzielung von im wesentlichen neutraler
Filamente, d. h. frei von Säure oder Base, zu waschen.
Wasser allein oder Kombinationen von Wasser und alkali
schen Lösungen können für diesen Zweck verwandt werden.
Die gewaschenen, niemals getrockneten Filamente bilden
den Ausgangspunkt für die praktische Durchführung der Er
findung.
Unter dem Begriff "niemals getrocknet" werden Para-Ara
midfasern verstanden, die frisch ersponnen und niemals
auf weniger als 20 Gew.-% Feuchte getrocknet wurden, be
vor sie dem erfindungsgemäßen Verfahren unterworfen wer
den. Obwohl zuvor getrocknete Fasern mit weniger als 20
Gew.-% Feuchtigkeitsgehalt durch Mikrowellenstrahlung
hitzebehandelt werden können, ist die Dichteverminderung
nicht so groß und sind Festigkeit und Modul kleiner als
bei der Verwendung niemals getrockneter Fasern im erfin
dungsgemäßen Verfahren. Es wird angenommen, daß zuvor ge
trocknete Fasern mit geringerem Feuchtigkeitsgehalt mit
diesem Verfahren nicht erfolgreich behandelt werden kön
nen, weil der Wasserübergang vom flüssigen zum dampfför
migen Zustand im inneren der Faser benötigt wird, um die
zur Rißbildung benötigten Druckkräfte und entsprechend
eine verminderte Faserdichte zu erzeugen. Im allgemeinen
enthalten niemals getrocknete Filamente 0,2 bis 2,0 g in
neres Wasser pro g trockenem Polymer.
Die niemals getrockneten Fasern werden vorzugsweise durch
eine mechanische Entwässerungsvorrichtung, etwa eine
Vielzahl von Stäben zur Entfernung des an den Fasern vor
handenen Oberflächenwassers geführt. Dies hilft dabei,
das in der Faser enthaltene Gesamtwasser gleichförmiger
zu verteilen, was zu einer gleichförmigeren Erhitzung im
Resonanzraum des ersten Mikrowellenapplikators führt.
Die Eintrittstemperatur des ersten Mikrowellenapplikators
liegt im allgemeinen bei etwa 20°C, obwohl Temperaturen
von etwa 10°C bis 40°C ebenfalls zufriedenstellend ver
wandt werden können.
Die Mikrowellenapplikatoren mit Resonanzraum werden im
allgemeinen auf Frequenzen von 100 bis 10 000 MHz einge
stellt. Aufgrund von amtlichen Bestimmungen und wegen
der gegenwärtigen Verfügbarkeit von Magnetron-Energie
quellen beträgt die Frequenz im allgemeinen 915 oder
2450 MHz.
PPD-T-Fasern gemäß dem Stand der Technik haben eine
Dichte von etwa 1,44 bis 1,48 g/cm3. Nach dem erfindungs
gemäßen Verfahren können PPD-T-Fasern mit hohem Modul
hergestellt werden, die Dichten über den Bereich von etwa
1,3 g/cm3 bis etwa 1,48 g/cm3 mit Festigkeiten bei vorge
gebenen Moduln haben, die gleich oder größer sind als
die, die aus anderen Hitzebehandlungsmethoden resultie
ren.
Zur Herstellung von Fasern mit einer Dichte von weniger
als 1,44 g/cm3 und einem Modul von mehr als 800 gpd wer
den die Fasern in 0,05 bis 0,5 Sekunden in einem oder
mehreren Mikrowellenapplikatoren auf 250°C bis 425°C und
vorzugsweise auf 270°C bis 310°C erhitzt. Die Fasern wer
den unter einer Spannung von 0,2 bis 10 gpd und vorzugs
weise 2 bis 6 gpd im Mikrowellenapplikator gehalten. Für
eine maximale Dichteverminderung muß die Heizrate der
Fasern wenigstens 1000°C pro Sekunde sein und kann eine
Höhe von 5500°C pro Sekunde erreichen.
Zur Herstellung von Fasern mit höherem Modul und höherer
Dichte sind wenigstens zwei Mikrowellen-Resonanzraum-
Applikatoren bevorzugt, wobei in der letzten Vorrichtung
eine höhere Frequenz bevorzugt ist, so daß die Fasertem
peratur soweit gesteigert werden kann, daß sie sich 550°C
für höchste Moduln und Dichten annähert. Im allgemeinen
ist die zweite Vorrichtung in Serie mit der ersten Vor
richtung etwa 1/3 m hinter der ersten Vorrichtung ange
ordnet, so daß die Fasern direkt von einer Vorrichtung
zur nächsten geführt werden.
Zur Erzielung höchster Temperaturen ist es notwendig, die
Heizleistung der beiden Vorrichtungen sorgfältig auszuba
lancieren. Es muß genug Feuchtigkeit in dem in die zweite
Heizvorrichtung eintretenden Garn vorhanden sein, daß die
Mikrowellenenergie das Garn heizen kann, sonst wird die
erwünschte hohe Temperatur nicht erreicht. Andererseits
ist die Feldstärke in der zweiten Einheit nicht ausrei
chend für die erwünschte Temperatur, wenn das Garn Feuch
tigkeit im Überschuß enthält. Wegen der Schwierigkeit bei
der Feuchtigkeitsmessung eines sich bewegenden Fadens und
aufgrund von Unterschieden in Produkt und Ausrüstung er
folgt dieses Ausbalancieren am besten durch Einstellung
während des Betriebs und nicht durch Vorgabe der Feuch
tigkeit und der Temperatur. Gleichwohl zeigt die bishe
rige Erfahrung, daß Garntemperaturen am Ausgang der
ersten Vorrichtung von etwa 300°C angemessen sind.
Die in einem Testgarn enthaltene Feuchtigkeit wird durch
Wiegen einer bekannten Länge des Garns vor und nach dem
Trocknen bestimmt. Der Titer ist als das Gewicht, in
Gramm, von 9000 m trocknen Garn definiert.
Die Festigkeit ist als Bruchspannung dividiert durch den
Titer einer Testfaser angegeben. Der Modul ist als Stei
gung einer Linie zwischen den Punkten angegeben, an denen
die Zug-Spannungs-Kurve die Linien parallel zur Span
nungsachse schneidet, die 11 und 17% der vollen Bruchbe
lastung darstellen, umgewandelt in die gleichen Einheiten
wie bei der Festigkeit. Die Dehnung ist die prozentuale
Längenzunahme beim Bruch. Sowohl die Festigkeit als auch
der Modul werden zuerst in gpd-Einheiten berechnet, die,
wenn mit 0,8838 multipliziert, dN/tex-Einheiten ergeben.
Jede wiedergegebene Messung ist der Durchschnitt von 10
Brüchen.
Die Zugeigenschaften von Garnen werden bei 24°C und 55%
relativer Feuchtigkeit nach wenigstens 14stündiger Kondi
tionierung unter den Testbedingungen gemessen. Vor dem
Test wird jedes Garn bis zu einer Drehungszahl von
1,1 verzwirnt (beispielsweise ein Garn von nominell 1500
den wird mit etwa 0,8 Drehungen/cm verzwirnt. Jede ver
zwirnte Probe hat eine Testlänge von 25,4 cm und wird mit
50% pro Minute gedehnt (bezogen auf die ursprüngliche
ungestreckte Länge), wobei eine typische Zug/Spannungs-
Aufzeichnungsvorrichtung verwandt wird.
Die Drehungszahl (twist multiplier, TM) eines
Garnes ist definiert als
TM = (tpi) (denier)-1/2/(73) = (tpc) (dtex)-1/2/(30,3)
worin
tpi = Zwirnungen pro Zoll
tpc = Zwirnungen pro Zentimeter
tpi = Zwirnungen pro Zoll
tpc = Zwirnungen pro Zentimeter
Die Faserdichte wird unter Verwendung des in ASTM D1505
85 beschriebenen Dichte-Gradientverfahrens bestimmt. Die
Dichtegrenzen gemäß der Erfindung können unter Verwendung
von Tetrachlorkohlenstoff und Toluol in der Dichte
Gradient-Säule bestimmt werden. Garn-Testproben werden
durch Binden eines losen Knotens in einer Garnprobe und
Abschneiden des Garns auf beiden Seiten des Knotens er
zeugt. Die Knotenprobe wird bei 105°C 15 Minuten vorkon
ditioniert und die Garndichte grafisch bestimmt, nachdem
die Garnproben das Gleichgewichtsniveau in der Dichte-
Gradient-Säule erreicht haben.
Die den ersten Mikrowellenapplikator verlassenden Fasern
können um ein Spannungsrollenpaar und danach durch eine
zweite Heizvorrichtung geführt werden. Ein zweites Span
nungsrollenpaar kann zwischen den Heizvorrichtungen ver
wandt werden, falls den Fasern in der zweiten Heizvor
richtung eine Spannung verliehen werden soll, die von der
den Fasern beim Durchgang durch den anfänglichen
Mikrowellenapplikator verliehenen Spannung verschieden
ist. Falls die den Fasern in beiden Heizvorrichtungen
verliehene Spannung die gleiche sein soll, können diese
Spannungsrollen (41, 42, Fig. 2) fortgelassen werden, so
fern ihre Anwesenheit nicht zur Änderung der Temperatur
der Fasern, die die erste Vorrichtung verlassen, er
wünscht ist.
Das erfindungsgemäße Verfahren kann zur Erzeugung von
Para-Aramidfasern mit hohem Modul verwandt werden, die
eine hohe Festigkeit bei einer gewöhnlichen Dichte von
1,44 bis 1,48 g/cm3 oder einer niedrigeren Dichte von weni
ger als 1,44 cm3 aufweisen, sowie zur Erzeugung von
Fasern von noch höherem Modul und noch höherer Dichte,
indem die Heizraten und die Faser-Endtemperatur gesteuert
werden.
Für Para-Aramidfasern mit einem Modul von weniger als
etwa 1100 gpd reicht ein einziger Hochfreqenzmikrowel
lenresonanzraum aus, um die Faser auf etwa 400°C zu er
hitzen. Gleichwohl können zwei Mikrowellenresonanzräume
verwandt werden, falls dies die Heizleistung erfordert.
Die Faserdichte wird nicht vermindert, falls die Heizrate
unter etwa 1000°C pro Sekunde liegt. Für Fasern niedri
ger Dichte muß die Heizrate 1000°C pro Sekunde über
schreiten und die maximale Fasertemperatur zwischen 250°C
und 425°C, vorzugsweise zwischen 270°C und 310°C, liegen.
Wenn die Fasern dementsprechend schnell erhitzt werden,
gehen sie eine Dichteverminderung ein, die auf die Erzeu
gung von internen longitudinalen Poren oder Rissen zu
rückgeht. Die Oberfläche dieser Fasern bleibt intakt und
wird von den Rissen nicht durchbrochen. Bei Fasertempera
turen oberhalb von etwa 310°C und insbesondere oberhalb
von 425°C neigen diese Risse gleichwohl dazu, zur Ober
fläche durchzubrechen, mit dem Ergebnis, daß die schein
bare Faserdichte auf mehr als 1,42 g/cm3 zunimmt.
Für Fasern mit Moduln von mehr als 1100 gpd werden hö
here Temperaturen benötigt, als einfach unter Verwendung
eines einzigen Mikrowellenresonanzraumes und praktischer
industrieller Frequenzen erzielt werden können. Diese hö
heren Temperaturen können durch Durchleiten der Fasern
durch zwei oder mehr Mikrowellenresonanzräume in Serie
erreicht werden. Bei richtiger Steuerung können dadurch
Temperaturen von 550°C erreicht werden, was zu Fasern mit
einem Modul von bis zu 1200 gpd und Dichten von bis zu
etwa 1,50 g/cm3 führt.
Ein alternatives Verfahren zur Erzielung von Fasertempe
raturen von 550°C und mehr besteht in der Durchleitung
der Faser durch ein oder mehrere Mikrowellenresonanzräume
und anschließend durch entweder ein Konvektions- oder ein
Strahlungsheizgerät.
Zusätzlich zu hohem Modul und hoher Dichte haben diese
auf 550°C erhitzten Fasern einen sehr geringen Feuchtig
keitsgehalt, was für die Verwendung in verstärkten Ver
bundwerkstoffen mit thermoplastischen oder hitzegehärte
ten Harzen gegenüber Elastomeren wünschenswert ist.
Nach dem Verlassen des letzten Heizgerätes werden die Fa
sern vorzugsweise mit Wasser übersprüht, um die Tempera
tur und die statische Aufladung zu vermindern. Die Sprüh
flüssigkeit kann, falls erwünscht, eine Appreturzusammen
setzung für die Filamente enthalten. Die Fasern werden
dann um ein letztes Paar von Spannungsrollen geführt und
schließlich auf einer Rolle oder einer anderen geeigneten
Einrichtung aufgenommen.
Das in allen Beispielen verwandte Garn war Poly(p
phenylenterephthalamid).
Eine Spule von niemals getrocknetem Garn mit ungefähr
0,85 g Wasser pro g trocknem Garn wurde mit 366 m/min
(400 yards pro Minute (ypm)) der in Fig. 1 und 3 be
schriebenen gesondert angeordneten (off-line) Heizein
richtung zugeführt. Die Mikrowellenenergie wurde von
einem 30 kW Magnetron mit 915 MHz über einen rechteckigen
Resonanzraumapplikator von 0,43 m (17 Zoll Breite), 0,18
m (7 Zoll) Tiefe und 0,89 m (35 Zoll) Länge mit TM 110-
Modus zugeführt, der mit Wasser ummantelt war und auf
75°C bis 80°C gehalten wurde. Die Wellenführung wurde mit
einem leichten Luftstrom von 400°C gespült, um die An
sammlung von Feuchtigkeit zu verhindern. Eine rechteckige
Iris von 5,08 cm (2 Zoll) wurde durch Fehlerkorrektur so
eingestellt, daß das System Resonanz im gewünschten Be
reich zeigte. Beim Durchgang des Garns durch den Raum
wurde die Energie auf 3,5 kW eingestellt und der obere
Teil angehoben und abgesenkt, bis eine Resonanz
frequenzeinstellung für eine Garnausgangstemperatur von
300°C erreicht war. Die dem Garn verliehene Spannung war
2 gpd. Zu diesem Zeitpunkt wurde eine Probe gesammelt und
später getestet, die die folgenden Daten ergab: Titer,
370 den; Festigkeit, 24,58 gpd; Dehnung, 2,56%; anfäng
licher Modul 870 gpd und Dichte, 1,363 g/cm3. Die nomi
nelle Heizrate betrug 2000°C/s, bezogen auf die Ver
weildauer im Applikator. Gleichwohl kann die augenblick
liche Heizrate am Anfang des Heizcyklus viel höher sein,
weil die Heizrate mit der Entfernung des Wassers nach
läßt.
Es wurde eine Ausrüstung verwandt, die ähnlich zu der in
Beispiel 1 beschriebenen war (außer, daß der Raum 0,43 m
(17 Zoll) Breite, 0,18 m (7 Zoll) Tiefe und 0,63 m (25
Zoll) Länge aufwies), um zu zeigen, daß die Applikatorge
staltung, wenn im TM 110-Modus betrieben, mehrere Garne
über eine Breite von 7,62 cm (3 Zoll) gleichförmig erhit
zen kann. Vier Fadenläufe von nominal 1140 den, niemals
getrocknet, wurden mit 366 m/min (400 ypm) unter einer
Spannung von etwa 4 gpd eingeführt und die Garnaus
gangstemperatur auf ein Ziel (250°C bis 290°C) einge
stellt. Die Temperatur eines jeden Fadenlaufs wurde durch
die Verwendung eines Infrarotinstruments bestimmt. Unab
hängig von der räumlichen Anordnung der Fadenläufe über
die Breite von 7,62 cm (3 Zoll) im Zentrum des Applika
tors konnten Unterschiede in ihrer Temperatur nicht nach
gewiesen werden.
Ein Garn mit einem Titer von 1000 den, das auf einer
heißen Rolle auf einen Feuchtigkeitsgehalt von etwa 0,06
g pro Gramm trockenem Garn getrocknet worden war, wurde
einem Mikrowellen-Resonanzraum-Heizsystem zugeführt, das
ähnlich zu dem in Beispiel 1 beschriebenen war, außer daß
der Applikator mit 915 MHz 0,635 m (25 Zoll) lang war.
Die Garngeschwindigkeit betrug 183 m/min (200 ypm) und
die Spannung 3,5 gpd. Das Garn wurde auf 400°C erhitzt
(Gesamtheizrate = 1920°C/s). Eine Probe wurde genommen
und mit den folgenden Resultaten getestet: Titer, 917
den. Festigkeit 18,75 gpd; Dehnung, 2,28%; Modul, 741
gpd und Dichte, 1,432 g/cm3.
Obwohl die Dichte wegen der Garnendtemperatur den erwar
teten Wert hatte, waren Festigkeit und Modul im
Vergleich zu ähnlich behandeltem niemals getrocknetem
Garn herabgesetzt.
Die Mikrowellenheizbehandlung von Poly(p-phenylen
terephthalamid)garnen wurde direkt mit dem Spinnvorgang
gekoppelt, indem die heißen Rollen einer Spinneinheit
durch ein dielektrisches Heizsystem von 2450 MHz mit
einem Mikrowellenresonanzraumapplikator mit TM 110-Modus
und einem kreisförmigen Querschnitt von 0,56 m (22 Zoll),
ähnlich zu dem in US 35 57 334 beschrieben, ersetzt wur
den. Zur Verhinderung der Wasserkondensation an den Wän
den des Applikators wurde heißes Wasser im Mantel im
Kreis geführt. Ein "niemals getrocknetes" Garn von nomi
nell 380 den (Trockengarnbasis) mit etwa 1 g Feuchtigkeit
pro g trockenem Garn unter Spannung von etwa 3,8 gpd
wurde auf etwa 290°C durch Einstellung der
Raumresonanzfrequenzabstimmung erhitzt. Die Einwirkzeit
im Applikator betrug 0,08 Sekunden. Die Gesamtheizrate war
3626°C/s. Die Ergebnisse waren: Titer, 381 den;
Festigkeit, 21,85 gpd; Dehnung, 2,05%; Modul, 979 gpd
und Dichte 1,420 p/cm3.
In einem seperaten Test in einer vertikal angeordneten
Einheit wurde gefunden, daß selbst bei nichtbeheizten
Wänden und ohne Luft- oder Stickstoffspülung das Konden
sat harmlos von den Lippen des Applikators abläuft, vor
ausgesetzt, es werden Maßnahmen getroffen, die den Ablauf
so wegleiten, daß er nicht in Kontakt mit den Fadenläufen
kommt und nicht in die Wellenführung oder die Iris ge
langt.
Ein zweiter Mikrowellen-Resonanzraum-Applikator wurde
verwandt, wie in Fig. 2 gezeigt. Der erste Mikrowellen-
Resonanzraum-Applikator war identisch mit dem in Beispiel
2 beschriebenen (915 MHz, TM 110-Modus, 50 kW), wobei je
doch die Energie so eingestellt war, daß sie die Garnaus
gangstemperaturen ergab, die in Tabelle A unten angegeben
sind. Der zweite Mikrowellen-Resonanzraum-Applikator,
ähnlich dem in Beispiel 3 beschriebenen, hatte eine Länge
von 0,254 m (10 Zoll). In jedem Lauf hatte das Garn 1140
den (Trockenbasis) mit 1 g Wasser pro g Trockengarn. Die
Energie des zweiten Mikrowellenapplikators und der Raum
abstand wurden so eingestellt, daß das Garn die in Ta
belle A unten angegebenen Ausgangstemperaturen hatte. Die
Garngeschwindigkeit durch die Mikrowellenapplikatoren be
trug 366 m/min (400 ypm) in jedem Lauf. Bei dieser Ge
schwindigkeit betrug die Aufenthaltszeit des Garns im er
sten Mikrowellenapplikator 0,104 Sekunden und im zweiten
dielektrischen Applikator 0,042 Sekunden. Die Eigenschaf
ten der erzeugten Garne sind in Tabelle B wiedergegeben.
Zwei Mikrowellen-Resonanzraum-Applikatoren, identisch mit
denen aus Beispiel 4 wurden verwandt. Die Applikatoren
hatten einen Abstand von etwa 1/3 m (1 Fuß) und waren,
wie unten angezeigt, so eingestellt, daß sie ein sehr hoch
moduliges 1140 den, niemals getrocknetes, Garn von hoher
Dichte ergaben, das 1 g Wasser pro g trockenem Garn ent
hielt. Die Garngeschwindigkeit durch die Applikatoren
war 183 m/min (200 ypm) bei einer Spannung von 4,4
g/den. Beide Applikatoren wurden mit Dampf gespült und
eine Kondensation dadurch vermieden, daß die Wände der
Applikatoren geheizt gehalten wurden. Die Garntemperatur
war 290°C am Ausgang des ersten Applikators und 500°C am
Ausgang des zweiten Applikators. Die Garnfestigkeit war
21,91 gpd, die Dehnung 1,65% und der Modul 1191 gpd.
Die Faserdichte überstieg 1,47 g/cm3. Die inhärente Visko
sität war 5,59.
Eine Kombination einer dielektrischen mit einer Konvekti
ons/Strahlungsheizeinheit wurde zur Erzeugung eines hoch
moduligen und hochdichten Garns von 380 den verwandt.
Niemals getrocknetes Garn mit 1 g Wasser pro g trocknem
Garnpolymer wurde durch den Mikrowellenapplikator von
Beispiel 3 eingespeist, woran sich ein Satz Spannungsrol
len, wie in Fig. 2 beschrieben und ein 3,7 m (12 Fuß)
langer, 15 cm (6 Zoll) im Durchmesser messender Konvekti
ons/Strahlungsheizofen anschloß, durch den Dampf von
594°C gegen die Richtung des Garnweges zirkuliert
wurde. Die Garngeschwindigkeit betrug 183 m/min (200
ypm). Die Garnspannung war 6,3 gpd im Mikrowellen-Reso
nanzraum-Applikator und 2,2 gpd im Konvekti
ons/Strahlungsheizofen. Die Garntemperatur am Ausgang der
Mikrowelleneinheit war 300°C. Die zwischengelagerten
Spannungsrollen wurden geheizt, um einen Wärmeverlust des
Garns vor dem Eintritt in den Ofen zu verhindern. Die
Garnfestigkeit war 19,65 gpd, die Dehnung 1,48% und der
Modul 1147 gpd. Die Dichte war 1,47 g/cm3. Die inhärente
Viskosität war 7,35.
Claims (15)
1. Verfahren zur Herstellung von Para-Aramidfasern durch
Mikrowellentemperung, dadurch gekennzeichnet, daß man
niemals getrocknete Para-Aramidfasern mit 0,2 bis 2,0
g Wasser pro Gramm trocknem Filament in den
Resonanzraum wenigstens eines bei Frequenzen von 100
bis 10 000 MHz betriebenen Mikrowellenapplikators
einspeist, um die Fasern in 0,05 bis 0,5 Sekunden auf
eine Temperatur von 200°C bis 550°C zu erhitzen, wobei
sich die Para-Aramidfasern unter einer Spannung von
wenigstens 0,2 gpd befinden, so daß Fasern mit einem
Modul von wenigstens 800 gpd erhalten werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
die Fasern mit einer Rate von wenigstens 1000°C pro
Sekunde erhitzt werden.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
das Erhitzen durch Mikrowellen im Resonanzraum eines
einzigen Mikrowellenapplikators erfolgt.
4. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
die Fasern aus Poly(p-phenylenterephthalamid) gebildet
werden.
5. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
die Para-Aramidfasern vor der Einspeisung in den Reso
nanzraum des Mikrowellenapplikators um Entwässerungs
stäbe herumgeführt werden.
6. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
die Para-Aramidfasern beim Verlassen des Resonanzraums
des Mikrowellenapplikators mit einem leichten Wasser
nebel besprüht werden.
7. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
die Fasern mit einer Rate von wenigstens 1000°C pro
Sekunde auf 270°C bis 310°C erhitzt werden.
8. Verfahren nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß
das Para-Aramid Poly(p-phenylenterephthalamid) ist und
die Fasern eine Dichte von weniger als 1,43 g/cm3
haben.
9. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
die Fasern in den Resonanzräumen von 2 in Serie
geschalteten Mikrowellenapplikatoren auf eine Tempe
ratur von wenigstens 425°C erhitzt werden.
10. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
die Fasern im Resonanzraum eines
Mikrowellenapplikators und anschließend in einer
Strahlungs/Konvektionsheizvorrichtung auf eine
Temperatur von wenigstens 425°C erhitzt werden.
11. Verfahren nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß
die Fasern aus Poly(p-phenylenterephthalamid) gebildet
werden.
12. Verfahren nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet,
daß die Fasern aus Poly(p-phenylenterephthalamid) ge
bildet werden.
13. Verfahren nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet,
daß die Para-Aramidfasern beim Verlassen des Resonanz
raums des zweiten Mikrowellenapplikators mit einem
leichten Wassernebel besprüht werden.
14. Verfahren nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet,
daß die Para-Aramidfasern beim Verlassen der Strah
lungs/Konvektionsheizvorrichtung mit einem leichten
Wassernebel besprüht werden.
15. Im wesentlichen aus Poly(p-phenylenterephthalamid)
bestehendes Filament mit einer longitudinalen Achse
und einem Durchmesser, worin das Filament innere Risse
im wesentlichen parallel zur longitudinalen Achse auf
weist und wobei jeder Riß eine Länge von generell
wenigstens dem zehnfachen des Filamentdurchmessers
hat, dadurch gekennzeichnet, daß die Risse (i) nicht
die Oberfläche des Filaments durchbrechen und (ii) zu
inneren Hohlräumen führen, die Filamente einer Dichte
von 1,36 bis 1,43 g/cm3 ergeben.
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8139 | Disposal/non-payment of the annual fee |