DE4142230C2 - Anlage zum Spritzgießen von Kunststoffmaterial - Google Patents

Anlage zum Spritzgießen von Kunststoffmaterial

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DE4142230C2 DE19914142230 DE4142230A DE4142230C2 DE 4142230 C2 DE4142230 C2 DE 4142230C2 DE 19914142230 DE19914142230 DE 19914142230 DE 4142230 A DE4142230 A DE 4142230A DE 4142230 C2 DE4142230 C2 DE 4142230C2
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Description

Die Erfindung betrifft eine Anlage zum Spritzgießen von Kunststoffmaterial, bei der ein Spritzaggregat bzw. eine Plastifiziereinheit an ein Formwerkzeug anlegbar ist, dessen Formhöhlung zwischen mindestens zwei Formwerkzeugteilen eingegrenzt ist, die öffen- und schließbar in einer Schließvorrichtung sitzen, welche von einer ortsfesten bzw. stationären Werkzeugträgerplatte und einer beweglichen Werk­ zeugträgerplatte gebildet ist, die zur Schließkrafterzeugung durch Kraftantrieb ge­ geneinander verspannbar sind, wobei der Schließvorrichtung ein relativ dazu be­ wegliches Spritzaggregat bzw. ehe Plastifiziereinheit separat zugeordnet ist.
Derartige Spritzgießmaschinen, wie durch die DE-17 73 905 U1 oder WO 89/02357 A1 bekanntgeworden, arbeiten mit Formwerkzeugen zusammen, die in eine Schließvorrichtung eingebaut werden, an welche sich die Spritzgießmaschi­ nen im Bereich einer ortsfesten Formträgerplatte anschließt. Außer der ortsfesten Formträgerplatte weist die Schließvorrichtung noch eine mit dieser über vier Hol­ me verbundene stationäre Widerlagerplatte sowie eine längs der Holme ver­ schiebbare Formträgerplatte auf, wobei an der letzteren wiederum ein Bewe­ gungs- und Kraftmechanismus, beispielsweise in Form eines hydraulischen Zylin­ ders, eines Druckkissens oder auch eines Kniehebels, angreift, welcher an der ortsfesten Widerlagerplatte abgestützt ist (vgl. DE 17 73 905 U1).
Zwischen der ortsfesten Formträgerplatte und der beweglichen Formträgerplatte wirkt die Schließkraft auf das Formwerkzeug ein, welches in der Regel aus zwei Formwerkzeugteilen bzw. -hälften besteht.
Bei der Spritzgießmaschine nach der DE 17 73 905 U1 ist das Spritzaggregat bzw. die Plastifiziereinheit zwar auf einem von der Schließvorrichtung getrennten Bett angeordnet. Die zur Aufnahme der Formwerkzeuge erforderlichen Schließvor­ richtungen bzw. Schießeinheiten müssen dennoch von der Baugröße her relativ eng an dem jeweiligen Einsatzbereich angepaßt werden und lassen sich nicht ge­ nügend flexibel auf unterschiedliche Bedarfsfälle abstimmen. Es ist nicht möglich, mit erträglichem technischem Aufwand Schließvorrichtungen bzw. Schließeinhei­ ten zu erstellen, mit deren Hilfe einerseits große Öffnungs- und Schließhübe bei geringer Schließkraft und andererseits kurze Öffnungs- und Schließhübe bei gro­ ßer Schließkraft hervorgebracht werden können.
Der Erfindung liegt deshalb die Aufgabe zugrunde, eine gattungsgemäße Anlage zum Spritzgießen von Kunststoffmaterial aufzuzeigen, die in ihrem Aufbau variabel und anpassungsfähig ist und sich daher relativ einfach auf unterschiedliche Be­ dürfnisse abstimmen läßt.
In Verbindung mit dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1 wird diese Aufgabe dadurch gelöst, daß die Schließvorrichtung in sich selbst modular ausgebildet ist und aus einem Schließmodul und einem Hubmodul besteht, die jeweils ein eige­ nes Bett oder Gestell aufweisen, von denen der Hubmodul einen aus der Gesamt­ anlage herausfahrbaren, eigenständigen Anlagenteil der Schließvorrichtung dar­ stellt.
Hieraus resultiert die besonders vorteilhafte Möglichkeit der Erfindung, daß sowohl der Schließmodul als auch der Hubmodul der Schließvorrichtung jeweils mit einer Werkzeugträgerplatte versehen und/oder mit einem Formwerkzeugteil besetzt werden können, welche nach Vollzug der (lösbaren) Verbindung beider Module eine ordnungsgemäße Zusammenarbeit als Formwerkzeug gewährleisten.
Vorgesehen ist nach der Erfindung aber auch noch, daß die Werkzeugträgerplat­ ten bzw. der Formwerkzeugteil des Schließmoduls eine ortsfeste bzw. stationäre Anordnung erhalten sowie mit eingebauten Kraftmechanismen, z. B. hydrauli­ schen Druckkissen bzw. Druckzylindern, versehen ist, die über Zuganker und Ver­ riegelungsvorrichtungen mit der Werkzeugträgerplatte bzw. dem Formwerkzeugteil des Hubmoduls kuppelbar sind.
Es hat sich hierbei bewährt, wenn die Verriegelungsvorrichtungen an Querjochen sitzen, von denen jeweils eines mindestens zwei Zuganker an ihren freien Enden miteinander verbindet. Dabei kann ein Paar von (zwei) Querjochen entweder hori­ zontal und im Abstand übereinander oder aber vertikal und im Abstand hinterein­ ander vorgesehen werden.
Als wichtige Weiterbildungsmaßnahme hat sich bewährt, wenn die Querjoche an den Zugankern des Schließmoduls mit der Werkzeugträgerplatte bzw. dem Form­ werkteil des Hubmoduls über Einlaufschrägen und Gegenhalter miteinander in Eingriff bringbar sowie über Querkeile und/oder Querbolzen der Verriegelungsvor­ richtungen miteinander kuppelbar sind.
Es kann ferner auch vorteilhaft sein, wenn die Werkzeugträger­ platte bzw. das Formwerkzeugteil des Hubmoduls auf dem Bett oder Gestell begrenzt längsverstellbar angeordnet ist und/oder das Hubmodul relativ zu seinem Bett oder Gestell eine begrenzt quer­ verschiebbare Anordnung hat. Schließlich kann das Hubmodul relativ zu seinem Bett oder Gestell auch noch um eine Vertikalachse verdrehbar angeordnet sein, wobei der Verdrehwinkel vorteilhafter­ weise mindestens 180° betragen sollte. In diesem Falle können dem Hubmodul bzw. dessen Werkzeugträgerplatte zwei baugleiche Form­ werkzeugteile so zugeordnet werden, daß sich wechselweise das eine oder das andere in Arbeitsposition befindet, während zugleich das andere oder das eine eine Freigabeposition einnimmt.
Es liegt ferner im Rahmen der Erfindung, eine Anordnung zu tref­ fen, bei der das Hubmodul mit seinem Bett oder Gestell in Längs­ richtung einer Führung, z. B. auf Schienen, läuft bzw. verschiebbar ist, so daß es auch über relativ lange Strecken leicht in den und aus dem Arbeitsbereich der Spritzgießanlage bewegt werden kann.
Auch läßt sich die Arbeitsweise der Spritzgießanlage dadurch optimieren, daß in die Werkzeugträgerplatte bzw. das Formwerkzeug­ teil des Hubmoduls eine Auswerfereinrichtung integriert ist.
Andere Weiterbildungsmaßnahmen der Erfindung liegen auch noch darin, daß das Bett oder Gestell des Schließmoduls mit dem Bett oder Gestell des Spritzaggregates bzw. der Plastifiziereinheit verbindbar ist und daß die Werkzeugträgerplatte bzw. die Formwerk­ zeughälfte des Hubmoduls auf dessen Bett oder Gestell durch einen Eigenantrieb verfahrbar ist.
Kurz zusammengefaßt hat der Erfindungsgegenstand folgende Wesens­ merkmale:
  • - Die Spritzgießanlage für Kunststoffmaterial läßt sich in modularer Bauform aus einem Spritzaggregat bzw. einer Pla­ stifiziereinheit sowie einem Schließmodul und einem Hubmodul der Schließvorrichtung für das Formwerkzeug erstellen.
  • - Der Schließmechanismus für die Schließeinheit befindet sich in der stationären Werkzeugträgerplatte bzw. dem stationären Formwerkzeugteil des Schließmoduls, wobei die Schließkraft über vier Zuganker auf zwei Querjoche übertragen wird, welche eine Verriegelungsvorrichtung für die Verbindung bzw. Kupplung mit dem Hubmodul enthalten.
  • - Der Hubmodul kann entsprechend den erforderlichen Entfor­ mungshüben für das Formwerkzeug hubmäßig so ausgelegt wer­ den, daß er für das Formwerkzeug eine optimale Entformung bietet.
  • - Der Hubmodul läßt sich an den Schließmodul problemlos an­ docken und mit diesem über die Querjoche und die Verriege­ lungsvorrichtung kuppeln.
  • - Der Hubmodul kann ein eigenständiges Fahrzeug sein, welches sich bei Werkzeugwechsel komplett aus der Anlage heraus­ fahren und durch einen anderen Hubmodul ersetzen läßt.
  • - Der Hubmodul kann im Aufbau aus einer Werkzeugträgerplatte mit integriertem oder aufgebautem Auswerfersystem bestehen oder aber selbst einen Teil des Formwerkzeuges bilden.
  • - Der Hubmodul kann eine bis zu 180° schwenkbare Vorrichtung enthalten, welche es möglich macht, auch zwei Formwerkzeug­ teile vorzusehen, so daß während des Entformens des Werk­ stücks an der einen Werkzeughälfte eine Produktions-Fort­ setzung mit Hilfe der anderen Werkzeughälfte möglich ist.
  • - Der Hubmodul kann auch querverfahrbar vorgesehen sein und dadurch ein Entformen außerhalb der Spritzgießanlage bei kurzer Bauform der Gesamtanlage ermöglichen.
  • - Durch die Kombination von Schließmodul und Hubmodul zu einer Schließvorrichtung ergibt sich eine äußerst kurze und kom­ pakte sowie auch formsteife Bauweise für die gesamte Spritz­ gießanlage, wobei die Schließvorrichtung selbst im wesentli­ chen nur von den beiden Modulen und den vier Zugankern gebildet ist.
In der Zeichnung ist der Gegenstand der Erfindung in Ausführungs­ beispielen dargestellt. Es zeigen
Fig. 1 in schematisch vereinfachter Seitenansicht und teilwei­ se im Schnitt eine Anlage zum Spritzgießen von Kunst­ stoffmaterial bei betätigter Schließvorrichtung für das Formwerkzeug,
Fig. 2 die Spritzgießanlage nach Fig. 1 im geöffneten Zustand von Formwerkzeug und Schließvorrichtung, die
Fig. 3 und 4 in einer der Fig. 2 entsprechenden Seiten­ ansicht und in einer Drauf sicht eine etwas abgewandelte Bauart einer Spritzgießanlage,
Fig. 5 in der Drauf sicht eine wieder etwas abgewandelte Bauart einer Spritzgießanlage, die
Fig. 6 und 7 in Seitenansicht und Draufsicht jeweils einen Ausschnittbereich aus den Fig. 3 und 4,
Fig. 8 eine der Fig. 7 entsprechende Draufsicht, jedoch in etwas abgewandelter Ausführung und
Fig. 9 eine der Fig. 6 ähnliche Seitenansicht, jedoch mit einer etwas anderen Zuordnung des Formwerkzeuges.
In der Zeichnung ist eine Spritzgießanlage 1 zu Verarbeitung von spritzgießfähigem Kunststoffmaterial dargestellt, die sich in jeder herkömmlichen Baugröße erstellen läßt, vorzugsweise jedoch als Großmaschine gebaut werden kann.
Diese Spritzgießanlage 1 besteht dabei aus dem eigentlichen Spritzaggregat bzw. der Plastifiziereinheit 2, dem von dieser aus mit dem Kunststoffmaterial beschickbaren Formwerkzeug 3 sowie aus der Schließvorrichtung 4, in die das Formwerkzeug 3 wechselweise öffen- und schließbar eingebaut wird.
Als Formwerkzeug 3 arbeiten mindestens zwei Formwerkzeugteile 5 und 6 (Formwerkzeughälften) zusammen, die im Schließzustand, wie er in Fig. 1 zu sehen ist, eine Formhöhlung 7 zwischen sich eingrenzen, die vom Spritzaggregat bzw. der Plastifiziereinheit 2 aus mit dem spritzgießfähigen Kunststoffmaterial beschickt werden kann.
Die Besonderheit der Spritzgießanlage 1 liegt darin, daß einer­ seits die Schließvorrichtung 4 für das Formwerkzeug 3 relativ zum Spritzaggregat bzw. zur Plastifiziereinheit 2 sowie andererseits auch in sich selbst eine modulare Ausbildung bzw. Auslegung hat. Es bilden also nicht nur das Spritzaggregat bzw. die Plastifizier­ einheit 2 und die Schließvorrichtung 4 jeweils einen eigenständi­ gen Anlagenteil, sondern es setzt sich vielmehr die Schließvor­ richtung 4 nochmals aus einem Schließmodul 8 und einem Hubmodul 9 zusammen, die miteinander - für die Spritzteilproduktion - in lösbare Verbindung gebracht werden können, um das wechselweise Schließen und Öffnen des bspw. aus den beiden Formwerkzeugteilen 5 und 6 bestehenden Formwerkzeuges 3 zu ermöglichen.
Nach der Zeichnung ist der Schließmodul 8 der Schließvorrichtung 4 mit einer ortsfesten bzw. stationären Werkzeugträgerplatte 10 versehen, während der Hubmodul 9 eine bewegliche Werkzeugträger­ platte 11 aufweist.
An der Innenseite der Werkzeugträgerplatte 10 läßt sich dabei das Formwerkzeugteil 5 befestigen, während die Innenseite der Werk­ zeugträgerplatte 11 das Formwerkzeugteil 6 trägt, wie das beson­ ders deutlich aus den Fig. 2 und 3 erkennbar ist.
Damit der Schließmodul 8 und der Hubmodul 9 miteinander die auf das Formwerkzeug 3 einwirkende Schließvorrichtung 4 bilden können, sind in die stationäre bzw. ortsfeste Werkzeugträgerplatte 10 des Schließmoduls 8 mehrere, bspw. vier, hydraulische Druckkissen oder hydraulische Zylinder 12 integriert, von denen jedes bzw. jeder an einem Zuganker 13 angreift, der in Richtung zum Hubmodul 9 hin aus der Werkzeugträgerplatte 10 herausragt.
An ihren freien Enden sind jeweils zwei der als Holme gestalteten Zuganker 13 durch ein Querjoch 14 starr miteinander verbunden. Bei dem in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiel ver­ bindet jeweils ein horizontales Querjoch 14 einerseits die beiden oberen Zuganker 13 und andererseits die beiden unteren Zuganker 13. Selbstverständlich ist es aber auch denkbar, vertikal ausge­ richtete Querjoche 14 zu benutzen, wobei jeweils eines derselben einen oberen Zuganker 13 und einen unteren Zuganker 13 miteinander verbindet.
Über die Querjoche 14 der Zuganker 13 kann der Schließmodul 8 mit dem Hubmodul 9 gekuppelt werden. Hierzu kommen einerseits Einlaufschrägen 15 an den Querjochen 14 mit Einlaufschrägen 16 an der Werkzeugträgerplatte 11 in Wirkverbindung und andererseits wirken Gegenhalter 17 an den Jochen 14 auf Gegenhalter 18 an der Werkzeugträgerplatte 11 ein. Die eigentliche Kupplung zwischen den Querjochen 14 und der Werkzeugträgerplatte 11 wird dabei über Querkeile oder Querbolzen 19 herbeigeführt, die in dazu passende Nuten oder Bohrungen 20 einrücken.
Die Querkeile oder Querbolzen 19 sind über Antriebe 21, bspw. Druckzylinder, verschiebbar in den Querjochen 14 geführt, während sich die zugeordneten Nuten oder Bohrungen 20 in der Werkzeug­ trägerplatte 11 des Hubmoduls 9 befinden.
Ein wesentliches Ausbildungskriterium des Schließmoduls 8 liegt darin, daß die als Kraftmechanismen in seine stationäre bzw. ortsfeste Werkzeugträgerplatte 10 integrierten Druckkissen bzw. Druckzylinder 12 eine Auslegung haben, die eine Anpassung an unterschiedliche Einbauhöhen 22 verschiedener Formwerkzeuge 3 ermöglicht. Sie lassen einen sogenannten Voreinstellhub 23 zu, welcher jeweils beim erstmaligen Schließen des Formwerkzeuges 3 wirksam wird und dann während des nachfolgenden Arbeitsbetriebes in der voreingestellten, fixen Position verbleibt. Dies kann durch eine hydraulische Einspannung bewirkt werden. Zur Hervorbringung der Schließkraft für das in Schließlage befindliche Formwerkzeug 3 ist es dann lediglich notwendig, die als Kraftmechanismen dienenden hydraulischen Druckkissen bzw. Zylinder 12 mit dem entsprechenden Druck zu beaufschlagen, der dann über die Zuganker bzw. Holme 13, die Querjoche 14 sowie die aus den Querkeilen oder -bolzen 19 und den Nuten oder Bohrungen 20 bestehenden Verriege­ lungsvorrichtungen auf die Werkzeugträgerplatte 11 des Hubmoduls 9 übertragen wird.
Die eigentliche Öffnungs- und Schließbewegung für das Formwerkzeug 3 wird allein mit dem Hubmodul 9 ausgeführt, nachdem bzw. während die aus den Querkeilen oder -bolzen 19, den zugehörigen Antrieben 21 sowie den Nuten oder Bohrungen 20 bestehenden Verriegelungsvor­ richtungen ausgerückt sind. Zu diesem Zweck ist die Werkzeug­ trägerplatte 11 des Hubmoduls 9 über eine Führungseinrichtung 24 auf einem Bett oder Gestell 25 des Hubmoduls 9 längsverstellbar angeordnet, und zwar vorzugsweise mittels eines geeigneten An­ triebs, welcher der Einfachheit halber in der Zeichnung nicht gezeigt ist.
Zum gleichen Zweck ist es aber auch denkbar, den Hubmodul 9 insgesamt, also zusammen mit seinem Bett oder Gestell 25 in Längsrichtung auf einer ortsfesten Führung 26, z. B. Schienen, laufen zu lassen bzw. verschiebbar zu machen. Hierzu wäre dann das Bett oder Gestell 25 mit Laufrädern oder Gleitern 27 auszurü­ sten.
Als weiteres wesentliches Ausbildungskriterium der Spritzgieß­ anlage 1 tritt in Erscheinung, daß zur Bildung der Schließvor­ richtung 4 für das Formwerkzeug 3 ein Schließmodul 8 und ein Hubmodul 9 als eigenständige Funktionseinheiten miteinander in Wirkverbindung gebracht werden, wobei auch der Schließmodul 8 von einem Bett oder Gestell 28 getragen wird. Dieses Bett oder Gestell 28 ist dabei ortsfest, bspw. auf einem Fundament, montiert und kann mit einem ebenfalls ortsfest montierten Bett oder Gestell 29 in Verbindung gebracht werden, auf dem das Spritzaggregat bzw. die Plastifiziereinheit 2 angeordnet ist.
Das Spritzaggregat bzw. die Plastifiziereinheit 2 kann dabei auf dem Bett oder Gestell 29 begrenzt verschoben werden, damit es sich über seine Spritzdüse 30 durch die stationäre bzw. ortsfeste Werkzeugträgerplatte 10 des Schließmoduls 8 mit dem Formwerkzeug 3 in und außer Wirkverbindung bringen läßt. Zu diesem Zweck ist das Spritzaggregat bzw. die Plastifiziereinheit 2 zusätzlich noch über Führungsholme 31 an die stationäre bzw. ortsfeste Werkzeug­ trägerplatte 10 des Schließmoduls 8 angeschlossen.
In den meisten Fällen reicht es für den ordnungsgemäßen Betrieb einer Spritzgießanlage 1 aus, wenn zum Öffnen und Schließen des Formwerkzeuges 3 die bewegliche Werkzeugträgerplatte, 11 des Hubmoduls 9 sich relativ zur stationären bzw. ortsfesten Werkzeug­ trägerplatte 10 des Schließmoduls zwischen der Schließlage nach Fig. 1 und der Öffnungslage nach Fig. 2, insbesondere mit Hilfe der antriebsfähigen Führungseinrichtung 24, verfahren läßt. In der Öffnungslage nach Fig. 2 kann dann das Spritzteil von dem Formwerkzeugteil 6 entformt werden.
Bei in einer vorbestimmten Ruhelage auf der Führung 26 fixiertem Bett oder Gestell 25 ist zum Zwecke des Öffnens und Schließens des Formwerkzeuges 3 die Werkzeugträgerplatte 11 des Hubmoduls 9 mittels der Führungseinrichtung 24 um den Hubweg 32 auf dem Bett oder Gestell 25 verlagerbar, wie er jeweils in den Fig. 6 und 9 der Zeichnung angedeutet ist.
In manchen Fällen ist es jedoch vorteilhaft, wenn nach dem Öffnen des Formwerkzeuges 3 das Entformen des Werkstücks vom Formwerk­ zeugteil 6 außerhalb der Längsachse der Schließvorrichtung 4 vorgenommen werden kann. Deshalb ist bei der Spritzgießanlage 1 nach den Fig. 3 und 4 ein Hubmodul 9 vorgesehen, bei dem sich die bewegliche Werkzeugträgerplatte 11 nicht nur mit Hilfe der Füh­ rungseinrichtung 24 um den Hubweg 32 in Längsrichtung auf dem Bett oder Gestell 25 verlagern läßt. Vielmehr ist dort die Führungsein­ richtung 24 so ausgestaltet, daß sich die Werkzeugträgerplatte 11 auf ihr auch noch um eine Vertikalachse 33 winkelverdrehen läßt, die zusätzlich noch in den Fig. 6 bis 9 der Zeichnung gezeigt wird.
Wie die Fig. 4, 6 und 7 erkennen lassen, reicht es im Grunde genommen für das Entformen der Werkstücke ohne weiteres aus, wenn die Werkzeugträgerplatte 11 mit dem Formwerkzeugteil 6 aus ihrer Arbeitsstellung um 90° verdreht werden kann, so daß das Formwerk­ zeugteil 6 von einer Längsseite der Spritzgießanlage 1 aus zugäng­ lich ist (Fig. 4).
Als besondere vorteilhaft hat sich jedoch die Möglichkeit her­ ausgestellt, für die Werkzeugträgerplatte 11 des Hubmoduls 9 eine 180°-Drehung um die Vertikalachse 33 vorzusehen. Es kann dann nämlich die Werkzeugträgerplatte 11 an zwei voneinander abgewende­ ten Seiten jeweils mit einem Formwerkzeugteil 6 besetzt werden. Die beiden Formwerkzeugteile 6 lassen sich in diesem Falle wech­ selseitig mit dem stationären Formwerkzeugteil 5 zu einem Form­ werkzeug 3 schließen, während zugleich am jeweils anderen Form­ werkzeugteil 6 die Entformung des Werkstückes vorgenommen werden kann. Die Arbeitsweise der Spritzgießanlage 1 läßt sich damit durch eine Anordnung, wie sie in Fig. 8 der Zeichnung gezeigt ist, optimieren.
In Fig. 5 der Zeichnung ist noch zu sehen, daß auch die Möglich­ keit besteht, den Hubmodul 9 der Spritzgießanlage 1 so zu gestal­ ten, daß sich die bewegliche Werkzeugträgerplatte 11 nach dem mit Hilfe der Führungseinrichtung 24 erfolgten Öffnen des Formwerk­ zeugs 3 quer zur Längsachse der Spritzgießanlage 1 auf dem Bett oder Gestell 25 um ein begrenztes Maß 34 ausfahren läßt. Auch hierdurch kann das Entformen des Werkstückes vom Formwerkzeugteil 6 seitlich neben der eigentlichen Spritzgießanlage 1 erleichtert werden. Wenn also für das seitliche Ausfahren der beweglichen Werkzeugträgerplatte 11 in Breitenrichtung der Spritzgießanlage 1 genügend Raum verfügbar ist, kann dadurch eine Verminderung der Baulänge für die gesamte Spritzgießanlage 1 erreicht werden.
Eine optimale Anpassungsfähigkeit der Spritzgießanlage 1 und insbesondere der Schließvorrichtung 4 an unterschiedliche Bedürf­ nisse wird dadurch erreicht, daß der Hubmodul 9 sich insgesamt mit Hilfe seines Bettes oder Gestelles 25 auf ortsfesten Führungen 26, bspw. Schienen, über weite Strecken relativ zur Spritzgieß­ anlage 1 verlagern läßt. Hierdurch ist die Möglichkeit gegeben, mit ein und demselben Schließmodul 8 mehrere unterschiedliche Hubmodule 9 zusammenarbeiten zu lassen und diese dann jeweils bedarfsgerecht einzusetzen.
Während der Schließmodul 8 dem Spritzaggregat bzw. der Plastifi­ ziereinheit 2 in einer vorbestimmten Bauart zugeordnet wird, lassen sich ihm zur Bildung der Schließvorrichtung 4 für ein Formwerkzeug 3 unterschiedlichste Hubmodule 9 zuordnen. Das hat zur Folge, daß in weiten Grenzen variierbare Schließvorrichtungen 4 geschaffen werden können, die sich vielen vorkommenden Bedürf­ nissen optimal anpassen lassen.
Hervorzuheben ist des weiteren, daß Auswerfersysteme 35 für die Werkstücke in die Werkzeugträgerplatte 11 des Hubmoduls 9 inte­ griert werden können und folglich mit dem an dieser befindlichen Formwerkzeugteil 6 zusammenarbeiten. Es ist aber auch möglich, Auswerfer- bzw. Entformungssysteme 36 an der Rückseite der Werk­ zeugträgerplatte 11 zu adaptieren, wie das in den Fig. 2 bis 7 und 9 der Zeichnung jeweils durch gestrichelte Linien angedeutet ist. Eine solche Adaption von Auswerfer- bzw. Entformungssystemen 36 ist jedoch dann nicht möglich, wenn die Werkzeugträgerplatte 11 an voneinander abgewendeten Seiten jeweils einen Formwerkzeug­ teil 6 trägt, wie das Fig. 8 wiedergibt. In diesem Falle wäre der Einbau von Auswerfersystemen 35 in die Werkzeugträgerplatte 11 notwendig.
Endlich ist noch darauf hinzuweisen, daß der modulare Aufbau der Schließvorrichtung 4, also deren Unterteilung in einen Schließmo­ dul 8 und einen Hubmodul 9, auch die Möglichkeit schafft, zu­ mindest am Hubmodul 9 die Werkzeugträgerplatte 11 selbst als Formwerkzeugteil 6 zu gestalten und dieses dann zur Bildung des Formwerkzeugs 3 mit dem Formwerkzeugteil 5 zusammenwirken zu lassen. In diesem Falle müßte jedoch der Formwerkzeugteil 6 so stabil ausgeführt werden, daß er selbst der Durchbiegung des Werkzeuginnendruckes standhält. Hierzu könnten sich dann an der Rückseite des Formwerkzeugteils 6 besondere Abstützbrücken gegen Durchbiegung befinden. Auch müßte dann das Formwerkzeugteil 6 selbst mit den Einlaufschrägen 16 und den Gegenhaltern 18 sowie mit den Nuten oder Bohrungen 20 ausgestattet werden, um das Zusammenwirken mit den Querjochen 14 des Schließmoduls 8 zu ermöglichen.
Das Formwerkzeugteil 6 wäre in diesem Falle auf der Führungsein­ richtung 24 zu montieren und mit deren Hilfe gegenüber dem Bett oder Gestell 25 um den Hubweg 32 verfahrbar.
Wie Fig. 9 zeigt, kann in einem solchen Falle der Hubmodul 9 den gesamten Werkzeugwechsel bewirken, indem mit dem Formwerkzeugteil 6 auch der Formwerkzeugteil 5 gekuppelt und dann der Hubmodul 9 mit Hilfe seines Bettes oder Gestells 25 längs der Führung 26 ausgefahren wird.
Der vorstehend erläuterte, modulare Aufbau einer Spritzgießanlage 1 ermöglicht eine Automatisierungskonzeption, die mit besonderen Entformungshilfen, wie Robotern oder Stapelvorrichtungen kosten­ günstig und funktionssicher realisiert werden kann.
Liste der Bezugszeichen
1
Spritzgießanlage
2
Spritzgießaggregat bzw. Plastifiziereinheit
3
Formwerkzeug
4
Schließvorrichtung
5
Formwerkzeugteil
6
Formwerkzeugteil
7
Formhöhlung
8
Schließmodul
9
Hubmodul
10
Werkzeugträgerplatte
11
Werkzeugträgerplatte
12
hydraulisches Druckkissen bzw. Zylinder
13
Zuganker bzw. Holm
14
Querjoch
15
Einlaufschräge
16
Einlaufschräge
17
Gegenhalter
18
Gegenhalter
19
Querkeil oder -bolzen
20
Nut oder Bohrung
21
Antrieb
22
Einbauhöhe
23
Voreinstellhub
24
Führungseinrichtung
25
Bett oder Gestell
26
Führung
27
Laufräder oder Gleiter
28
Bett oder Gestell
29
Bett oder Gestell
30
Spritzdüse
31
Führungsholme
32
Hubweg
33
Vertikalachse
34
Maß
35
Auswerfersystem
36
Auswerfer- bzw. Entformungssystem

Claims (13)

1. Anlage zum Spritzgießen von Kunststoffmaterial, bei der ein Spritzaggregat bzw. eine Plastifiziereinheit an ein Formwerkzeug anlegbar ist, dessen Form­ höhlung zwischen mindestens zwei Formwerkzeugteilen eingegrenzt ist, die öffen- und schließbar in einer Schließvorrichtung sitzen, welche von einer ortsfesten bzw. stationären Werkzeugträgerplatte und einer beweglichen Werkzeugträgerplatte gebildet ist, die zur Schließkrafterzeugung durch Kraftantriebe gegeneinander verspannbar sind, wobei der Schließvorrichtung ein relativ dazu bewegliches Spritzaggregat bzw. eine Plastifiziereinheit sepa­ rat zugeordnet ist, dadurch gekennzeichnet, daß die Schließvorrichtung (4) in sich selbst modular ausgebildet ist und aus einem Schließmodul (8) und einem Hubmodul (9) besteht, die jeweils ein eige­ nes Bett oder Gestell (28 bzw. 25) aufweisen, von denen der Hubmodul (9) ei­ nen aus der Gesamtanlage herausfahrbaren, eigenständigen Anlagenteil der Schließvorrichtung (4) darstellt.
2. Anlage nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß sowohl der Schließmodul (8) als auch der Hubmodul (9) der Schließvor­ richtung (4) jeweils mit einer Werkzeugträgerplatte (10 bzw. 11) versehen und/oder mit einem Formwerkzeugteil (5 bzw. 6) besetzt ist.
3. Anlage nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Werkzeugträgerplatte (10) bzw. der Formwerkzeugteil (5) des Schließmoduls (8) eine ortsfeste bzw. stationäre Anordnung hat sowie mit ein­ gebauten Kraftmechanismen (12) versehen ist, die über Zuganker (13) und Verriegelungsvorrichtungen (14 bis 21) mit der Werkzeugträgerplatte (11) bzw. dem Formwerkzeugteil (6) des Hubmoduls (9) kuppelbar sind.
4. Anlage nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Verriegelungsvorrichtungen (15 bis 21) an Querjochen (14) sitzen, von denen jeweils eines mindestens zwei Zuganker (13) an ihren freien Enden mit­ einander verbindet.
5. Anlage nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß ein Paar von Querjochen (14) entweder horizontal und im Abstand über­ einander oder aber vertikal und im Abstand hintereinander vorgesehen sind.
6. Anlage nach einem der Ansprüche 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Querjoche (14) an den Zugankern (13) des Schließmoduls (8) mit der Werkzeugträgerplatte (11) bzw. der Werkzeughälfte (6) des Hubmoduls (9) über Einlaufschrägen (15, 16) und Gegenhalter (17, 18) miteinander in Eingriff bringbar sowie über Querkeile und/oder Querbolzen (19) der Verriegelungsvor­ richtungen miteinander kuppelbar sind (20).
7. Anlage nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Werkzeugträgerplatte (11) des Hubmoduls (9) auf dem Bett oder Ge­ stell (25) begrenzt längsverstellbar (24, 32) angeordnet ist.
8. Anlage nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß der Hubmodul (9) relativ zu seinem Bett oder Gestell (25) begrenzt quer­ verschiebbar (34) angeordnet ist.
9. Anlage nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß der Hubmodul (9) relativ zu seinem Bett oder Gestell (25) um eine Verti­ kalachse (33) winkelverdrehbar angeordnet ist.
10. Anlage nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß der Hubmodul (9) mit seinem Bett oder Gestell (25) in Längsrichtung auf einer Führung (26) läuft bzw. verschiebbar ist.
11. Anlage nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß in die Werkzeugträgerplatte (11) bzw. das Formwerkzeugteil (6) des Hub­ moduls (9) eine Auswerfereinrichtung (35) integriert oder aber ein Auswerfer- bzw. Entformungssystem (36) adaptiert ist.
12. Anlage nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß das Bett oder Gestell (28) des Schließmoduls (8) mit dem Bett oder Ge­ stell (29) des Spritzaggregates bzw. der Plastifiziereinheit (2) verbindbar ist.
13. Anlage nach einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet, daß die Werkzeugträgerplatte (11) des Hubmoduls (9) auf dem Bett oder Ge­ stell (25) durch einen Eigenantrieb verfahrbar ist (24).
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