DE4142143A1 - Verfahren zum ermitteln von parametern einer elektronenstrahlmaschine - Google Patents
Verfahren zum ermitteln von parametern einer elektronenstrahlmaschineInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Ermitteln von
Parametern einer Elektronenstrahlmaschine, die mittels
Sensoren erfaßt und einer Recheneinheit zugeführt
werden.
Elektronenstrahlmaschinen mit Elektronenstrahlgenera
toren im Leistungsbereich bis 80 Kilowatt werden zum
Schweißen, Oberflächenbehandeln (Härten, Umschmelzen,
Aufschmelzlegieren) und Bohren eingesetzt. Das nahezu
verzugsfreie Bearbeiten der Werkstücke ist für den
Einsatz von Elektronenstrahlen als Werkzeug charak
teristisch und wird daher sehr oft als letzter Arbeits
gang in der Fertigung berücksichtigt. Dabei muß sicher
gestellt sein, daß immer, wenn die Produktion einer
bestimmten Werkstückfamilie wiederholt wird, sich die
Elektronenstrahlmaschine in exakt gleichem Zustand
befindet und die Werkstücke mit exakt gleichen Verfah
rensparametern bearbeitet werden, weil nur dann repro
duzierbare Ergebnisse erzielt werden können.
Es ist bekannt, einzelne Parameter der Elektronen
strahlmaschine durch Soll-Ist-Vergleiche zu überprüfen.
Dabei werden als Soll-Werte die für das Verfahren
benötigten Parameter verwendet.
So ist aus der DE 24 51 366 A1 eine Strahlstromregelung
bekannt, die einen Gesamtstromsensor aufweist, der beim
Ablenken des Elektronenstrahles von der Ruheposition in
die Arbeitsposition von dem Elektronenstrahl überquert
wird. Mit dem vom Gesamtstromsensor erfaßten Strahl
strom-Ist-Wert und einem zusätzlichen Emissionsstrom-
Ist-Wert wird der Strahlstromwirkungsgrad bestimmt.
Bekannt ist auch, daß besagter Gesamtstromsensor als
massiver, gekühlter Gesamtstrom-Auffänger für länger
dauernde Strahlmessungen ausgeführt ist, der für die
Messung mechanisch in die Strahlachse des (dazu nicht
abgelenkten Elektronenstrahls) gebracht wird.
Ferner ist in der DE 17 65 265 A1 ein Prüfverfahren für
die Fokussierung offenbart. Hierzu werden drei seitlich
versetzte Gesamtstromsensoren kurzzeitig von dem Elek
tronenstrahl überquert, um die für die Prüfung erfor
derlichen Parameter zu erhalten. Unterhalb dieser
Sonden ist eine Strahlwärmeableitung angeordnet.
Die DE 37 18 177 A1 beschreibt ein Verfahren, bei dem
die Menge der rückgestreuten Elektronen für die Nach
regelung des Fokussierungsstromes verwendet wird.
In der DE 19 59 901 A1 wird dagegen ein Verfahren zur
serienweisen formveränderten Verarbeitung mittels eines
Elektronenstrahles beschrieben, bei dem die vom Strahl
hergestellten Formveränderungen des Werkstückes erfaßt
und in Anzeige- oder Steuergrößen umgewandelt werden.
Ausgehend von dem vorgenannten Stand der Technik liegt
der Erfindung die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zu
schaffen, mit dem alle wesentlichen Parameter einer
Elektronenstrahlmaschine erfaßt und gegebenenfalls
nachgeregelt werden können.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die kenn
zeichnenden Merkmale des Anspruches 1 gelöst.
Vorteilhafte Weiterbildungen sind in den Unteran
sprüchen angegeben.
Mittels des erfindungsgemäßen Verfahrens ist es in
einfachster Art und Weise möglich, die Parameter einer
Elektronenstrahlmaschine in ihrer Gesamtheit zu erfas
sen. Dabei wird für einen vorgegebenen Strahl zunächst
der Strahlstrom insgesamt gemessen und so die durch den
Gesamtstrom charakterisierbaren Parameter wie z. B. der
Wirkungsgrad und der Strahlstrom-Brumm erfaßt. Sodann
werden die erfindungsgemäß von Teilströmen dieses
Strahls ermittelbaren Parameter bei abgelenktem Elek
tronenstrahl erfaßt.
Mittels einer vorgeschalteten Sicherheitsmessung mit
kleinem Strahlstrom können Beschädigungen des Teil
stromsensors vermieden werden. Dabei kann die erste
Messung gleichzeitig für eine grobe Positionsbestimmung
des Werkstückträgers zum Elektronenstrahl bzw. Elektro
nenstrahlgenerator verwendet werden.
Der Gesamtstrom-Auffänger für die ersten Messungen und
der Teilstromsensor sind hinsichtlich des mechanischen
Aufbaus sowie der elektrischen Signalerfassung und
-auswertung zu einem System zusammengefaßt.
Durch das vorgeschlagene Verfahren kann erstmals das
gesamte Parameterspektrum der Elektronenstrahlmaschine
erfaßt und in einer Recheneinheit ausgewertet bzw. mit
vorgegebenen oder mit bei einer Urmessung ermittelten
Normalen verknüpft werden. Im Gegensatz zu an sich
bekannten Überprüfungen einzelner Parameter können
durch das Verfahren nach der Erfindung alle wesent
lichen Parameter einer Elektronenstrahlmaschine mit nur
einem Sensorsystem ermittelt werden.
Als Teilstromsensor werden in definiertem, seitlichen
Abstand von der Strahlachse sich gegenüberliegende
Schneiden bzw. Metallkanten benutzt. Dies kann z. B.
auch der Rand einer Bohrung in einer gegen die Geräte-
Masse isoliert aufgebauten Scheibe sein, durch die der
Strahl hindurchtritt. Mittels einer kalibrierten
Strahlablenkung wird der Strahl soweit an die Sensorkan
te herangeführt, daß - für kurze Zeit - ein Randbereich
des Strahlquerschnitts auf den Sensor auftrifft. Dabei
wird am Sensor ein entsprechender Anteil des Strahl
stroms gemessen. Wird nun der Strahl - ausgehend von
der Strahlachse - in mindestens vier Richtungen, z. B.
±X,±Y an die entsprechende Sensorkante herangeführt,
kann aus den Werten für die Ablenkamplituden eine rela
tive Angabe für den Durchmesser des Strahlquerschnitts
ermittelt werden. Ebenso wird der Versatz der Strahlach
se (der Mittelpunkt des Strahlquerschnitts) gegenüber
der Mittelachse des Sensorsystems bestimmt. Dieser
Versatz wird zukünftig als DC-Versatz bezeichnet. Diese
(relativen) Angaben bezüglich Durchmesser und Position
(X, Y) des Strahlquerschnitts auf Höhe der Meßebene des
Sensorsystems können nun verglichen werden mit einem
vorher definierten bzw. ausgemessenen "Urzustand" des
Gerätes, dem Normal.
Das Meßverfahren soll den Zustand der Elektronenstrahl-
Anlage bei Strahlbetrieb, insbesondere des Elektronen
strahl-Generators, noch genaustmöglich prüfen zum Zweck
des Vergleichs mit dem vorher festgestellten Urzustand.
Dazu wird eine "Fokusreihe" aufgenommen. Es wird der
oben beschriebene Versuchsablauf zur Charakterisierung
des Durchmessers und der evtl. vorhandenen seitlichen
Abweichung des Strahlquerschnitts mehrfach wiederholt
mit Variation des Linsenstroms der Elektronenstrahllin
se unter Konstanthaltung der übrigen Strahldaten, wie
z. B. Strahlstrom, Strahlspannung, Vakuum, Abstand der
Meßebene von der Linse. Der Versuch wird so angesetzt,
daß der engste Strahlquerschnitt, der Fokus, etwa in
die Mitte der Reihe zu liegen kommt. Die mit dem Sen
sorsystem registrierte Größe des Strahlquerschnitts ist
so zu Beginn der Reihe groß, wird dann kleiner und nach
Erreichung des Fokus wieder größer. Die jeweilige Lin
seneinstellung läßt sich bei den üblicherweise benut
zten elektromagnetischen Linsen angeben mittels des
genau meßbaren Linsenstroms. Der Linsenstrom für den
Fokus sowie der Durchmesser des Strahlquerschnitts im
Fokus sind zwei ganz wesentliche Strahlcharakteristika.
Aus der Fokusreihe sind aber noch weitere Eigenschaften
des Strahls zu entnehmen:
Für die "Strahlapertur", das ist der halbe Kegelwinkel
des in den Fokus hineinlaufenden Strahlkegels, erhält
man einen charakteristischen Wert, wenn man die Diffe
renz der (relativen) Durchmesser-Werte für den größten
gemessenen Strahlquerschnitt und für den Fokus dividiert
durch die Differenz der zugehörigen Werte des Linsen
stroms. Dieses Ergebnis läßt sich vergleichen mit dem
entsprechend ermittelten Wert für den Urzustand.
Die "Strahljustierung" ist nur dann korrekt, wenn in
nerhalb der Fokusreihe kein seitlicher Versatz der
Strahlquerschnitte bei unterschiedlichen Linsenströmen
gegeneinander feststellbar ist; für den Urzustand ist
dies vorauszusetzen bzw. eine Fehljustierung auszumes
sen.
Ein "Strahlastigmatismus" macht sich dadurch bemerkbar,
daß Strahlquerschnitte - im Gegensatz zum Urzustand -
mehr oder weniger elliptisch sind, mit Ausnahme des
kreisrunden Strahlquerschnitts im Fokus.
Wenn die oben beschriebenen Messungen keinen Unter
schied zum Urzustand ergeben, kann man davon ausgehen,
daß sich die wesentlichen, den Strahl beeinflussenden
Parameter nicht geändert haben, als da sind:
- - Strahlstrom am Werkstück (d. h. auch Strahl-Wirkungs grad)
- - Beschleunigungsspannung
- - Funktionstüchtigkeit von Linse und Strahlablenkung
- - Geometrie und Ausheizzustand der Kathode
- - Abwesenheit von neu hinzugekommenen Störmagnetfeldern
- - Vakuum.
Weiterhin zeigt sich, ob sich die Positionszuordnung
vom Strahl zum Auffänger geändert hat, woraus sich fol
gendes ermitteln läßt:
- - Positionsgenauigkeit vom Strahl zum Werkstück bzw. der Schweißbahn
- - Schwingungen im Antriebsregelkreis.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der
Zeichnung dargestellt und wird im folgenden näher
beschrieben.
Es zeigt
Fig. 1 eine schematische Darstellung eines Elek
tronenstrahlgenerators mit den für das
Ermitteln der Parameter eingesetzten Sen
soren;
Fig. 2 eine vergrößerte Darstellung der Fokussier-
und Ablenkeinheit mit dem Teilstromsensor;
Fig. 3 den Sinusverlauf des Elektronenstrahles
innerhalb des Teilstromsensors sowie den
Verlauf der Ablenkamplitude und des Meß
signales;
Fig. 4 eine schematische Darstellung zur Messung
von Elektronenstrahldurchmesser und -ver
satz bei Ablenkung in X-Richtung;
Fig. 5 den Positionsversatz R und αa des Elektronen
strahls im Teilstromsensor.
Fig. 6 das Achsverhältnis a/b und Azimuts der
Hauptachse a des astigmatischen Elektronen
strahlquerschnittes.
In Fig. 1 ist ein an sich bekannter Elektronenstrahl
generator zum Erzeugen eines Elektronenstrahles 19 mit
den für das Ermitteln der Parameter vorgesehenen Senso
ren schematisch dargestellt. Der Generator besteht im
wesentlichen aus der Hochspannungs- und dem Elektronen
strahlerzeugersystem. Dieses wird aus der Kathodenband-
Schnellwechselpatrone 3, der Wehnelt-Elektrode 4 und
der Anode 5 sowie dem Hochspannungsanschluß 1 und dem
HV-Isolator 2 gebildet. Der Hochvakuumraum 8a wird von
einer Vakuum-Drossel 6 von der nicht näher dargestell
ten Werkstückkammer getrennt. Strahlrohr-Ventil 7 dient
zum vakuumtechnischen Trennen von Kanonen- und Kammer
vakuum und Stutzen 8 zum Anschluß einer Pumpe. Mittels
Beleuchtung 9 und Fernrohr 10 kann die Werkstückkammer
eingesehen werden. Die elektromagnetische Linse 11 dient
der Fokussierung und das Ablenksystem 12 der Ablenkung
des Elektronenstrahles 19. Innerhalb der nicht näher dar
gestellten Werkstückkammer ist in definierter Lage ein
Teilstromsensor 14 und ein in Strahlrichtung dahinter
liegender Gesamtstromsensor 15 angeordnet. Der Teil
stromsensor 14 weist eine Öffnung 17 für den Durchtritt
des Elektronenstrahles 19 und der Gesamtstromsensor 15
eine Vertiefung 16 auf, in der der Elektronenstrahl 19
aufgefangen wird. Hochspannungsanschluß 1 zusammen mit
Kathodenband-Schnellwechselpatrone 3 und Wehnelt-Elek
trode 4, elektromagnetische Linse 11 und Ablenksystem 12
sowie Teilstromsensor 14 und Gesamtstromsensor 15 sind
mit einer Recheneinheit 13 verbunden. Der Teilstromsen
sor 14 ist konzentrisch zur Achse des Gesamtstromauf
fängers 15 angeordnet und weist an seinem Austritt eine
Meßkante 18 (Fig. 2) auf, die durch eine Vergrößerung
der Öffnung 17 gebildet wird. Die Meßkante ist bevorzugt
ringförmig ausgebildet.
Der Teilstromsensor 14 und der Gesamtstromsensor 15
werden auf der nicht näher dargestellten Bearbeitungs
vorrichtung in definiertem Abstand vom Elektronen
strahlgenerator 3, 4, 5 angeordnet. Damit reproduzier
bare Meßsignale erhalten werden, sind den Sensoren 14,
15 nicht näher dargestellte Zentriermittel zugeordnet,
die auch nach einem Austausch der Sensoren 14, 15 eine
reproduzierbare Anordnung an definierter Stelle er
möglichen.
Die von den Sensoren 14, 15 erfaßten Parameter werden
der Recheneinheit 13 übergeben, welche mittels eines
Meßprogrammes die einzelnen Aktionen des Meßablaufes
steuert und kontrolliert. Dieser erfolgt im wesent
lichen in drei Schritten. Dabei wird über die in der
Recheneinheit 13 gespeicherten Daten eine mechanische
Positionierung der Sensoren 14, 15 auf eine Soll-Posi
tion des Elektronenstrahls 15 (Strahlachse) herbeigeführt.
Über das Meßprogramm wird die Beschleunigungsspannung und
der Linsenstrom bei zunächst kleinem Test-Strahlstrom
von beispielsweise 5 Milliampere vorgegeben. Nur wenn
der Teilstromsensor 14 keinen Strahlstrom auffängt und
der Gesamtstromsensor 15 den vollständigen Test-Strahl
strom erfaßt und der Recheneinheit 13 zugeführt wird,
wird über das Meßprogramm die zweite Messung vorgenom
men. Registriert der Teilstromsensor 14 einen Anteil
des Test-Strahlstromes bzw. wird der Test-Strahlstrom
nicht vollständig von dem Gesamtstromauffänger 15 er
faßt, wird die Position des Elektronenstrahles 19 und/
oder der Sensoren 14, 15, innerhalb von Toleranzen
nachgeregelt, bis von dem Gesamtstromsensor 15 der
vollständige Test-Strahlstrom und/oder von dem Teil
stromsensor 14 kein Strahlstrom erfaßt wird. Bei Über
schreitung der zulässigen Toleranzen kann der Meßvor
gang abgebrochen werden. Dann wird mittels des Gesamt
stromsensors 15 eine zweite Messung mit maximalem oder
verfahrensspezifischem Strahlstrom zum Erfassen von
Parametern bei nicht abgelenktem Elektronenstrahl 19
durchgeführt. Dabei wird in Verbindung mit der Rechen
einheit 13 aus der Differenz zwischen der abgegebenen
Leistung und der aufgenommenen Leistung des Strahler
zeugers der Wirkungsgrad ermittelt. Zusätzlich wird die
Strahlstromwelligkeit erfaßt und in der Recheneinheit
13 ausgewertet.
Der beim gemessenen Ist-Strahlstrom sich einstellende
Wert der Wehnelt-Spannung wird der Recheneinheit 13 zu
geführt, und dient mit einem Vergleichswert zur Beur
teilung der Kathodenheizung.
Danach wird mittels des Teilstromsensors 14 eine dritte
Messung mit einem Test-Strahlstrom oder einem verfahrens
spezifischen Strahlstrom zum Erfassen von Parametern
durchgeführt. Hierbei wird durch geeignete Ablenkung des
Elektronenstrahls 19 eine thermische Überlastung des
Teilstromsensors 14 vermieden. Durch Kalibrierung der
Ablenkamplitude auf die Meßebene der ringförmigen Meß
kante 18, läßt sich der Durchmesser des Strahlquer
schnittes in dieser Meßebene bestimmen sowie die exakte
Position des Elektronenstrahls 19. Der Durchmesser er
gibt sich aus den Abmessungen der Öffnung 17 des Teil
stromsensors 14 und den Ablenkamplituden, bei denen der
Elektronenstrahl gerade entgegengesetzte Ränder der
ringförmigen Öffnung berührt. Der Elektronenstrahl
durchtritt hierbei die ringförmige Öffnung 17 des
Teilstromsensors 14.
Dieser Vorgang wird dann vielfach wiederholt. Im folgen
den ist ein Beispiel für den steuerungstechnischen Ab
lauf beschrieben.
Die periodische Strahl-Ablenkung (z. B. einige 100 Hz
bzw. kHz vorzugsweise Sinus) hat eine zunächst stetig
ansteigende Amplitude (Fig. 3a) bis der Rand des Strahl
querschnittes von der Teilstromsensor-Öffnung 17 gerade
so berührt wird, daß der aufgefangene Strahlstrom-Peak
z. B. 2 mA erreicht (Fig. 3b1). Meistens werden aber die
gegenüber aufgefangenen Peaks eine unterschiedliche
Höhe aufweisen (Fig. 3b1 und b2). Bei zunächst konstant
gehaltener Ablenkamplitude erfolgt nun ein DC-Versatz
durch Addieren eines Konstantanteils auf den periodi
schen Ablenkstrom (in gleicher Richtung wie die Sinus-
Ablenkung), bis die Höhe der Peaks keinen Unterschied
mehr zeigt. Sodann folgt wieder die stetige Erhöhung
der Amplitude bis zur Erreichung der Soll-Peak-Höhe (2
mA) . Dieses Meßergebnis (Ablenk-Amplitude und DC-
Versatz) wird abgespeichert und der Recheneinheit 13
übergeben. Wenn der Betrag der Ablenkamplitude (in mm)
über die Ansteuerspannung des Ablenkstrom-Verstärkers
kalibriert ist, lassen sich nun Angaben über den Aus
sendurchmesser des Strahlquerschnittes sowie über die
seitliche Position des Strahles (in Ablenkrichtung)
speichern und auswerten.
Die elektronische Verarbeitung und Steuerung dieses
Meßvorganges wird dadurch erleichtert, daß der jewei
lige kurzzeitige Peak des Auffängerstrom-Signales
durch eine Synchronisation und mittels einer "Sample and
Hold"-Schaltung in ein DC-Signal gleicher Höhe umgewan
delt wird. In der Fig. 3b ist der zeitliche Verlauf
der beiden gesampleten Strompeak-Signale dargestellt,
die der jeweils positiven (3b1) bzw. negativen (3b2)
Sinus-Amplitude zugeordnet sind.
Eingetragen sind auch die beiden Linien (Fig. 3a), die
denjenigen (in mm) kalibrierten Ablenkamplituden (A₀⁺ in
+ Richtung, A₀⁻ in - Richtung) entsprechen, wenn ein auf
den Mittelpunkt 20 der Öffnung 17 des Sensors 14
zentrierter Strahl (mit extrem kleinem Strahlstrom und
mit verschwindend kleinem Durchmesser des dort
fokussierten Flecks) bei Sinus-Ablenkung die Meßkante 18
gerade erreicht. Der Abstand der beiden Linien
entspricht dem bekannten Durchmesser D der Öffnung 17
D=A₀⁺+A₀⁻.
Nun soll bei Ablenkrichtung X der Durchmesser eines
Strahlflecks ΦXa bestimmt werden, wenn die Meßkante 18
bei jeder Berührung durch den Außenbereich des Strahl
flecks gerade einen charakteristischen Strom, z. B. 2 mA
aufnimmt. Dies ermöglicht eine angenäherte Bestimmung
des Fleckdurchmessers, wenn der Strahlstrom (insgesamt)
z. B. mehr als 10 mA beträgt. Die dabei sich ergebenden
Ablenkamplituden seien Ax⁺ und Ax⁻. Für den Fleckdurch
messer erhält man dann Φxa=A₀⁺+A₀⁻-(Ax⁺+Ax⁻)
(Fig. 3c, Fig. 4).
Wenn kein Fleckversatz, (d. h. , Positionsversatz des
Strahlfleck-Mittelpunktes gegenüber dem Mittelpunkt der
Öffnung 17 in Ablenkrichtung X), vorliegt, so sind die
Amplitudenbeträge Ax⁺ und Ax⁻ gleich groß. Im allgemeinen
ist dies nicht so und es gilt nun, diesen Positionsver
satz Δx zu ermitteln, der aber durch einen entsprechen
den Betrag der X-Ablenkung AxDC kompensiert werden
kann, damit die Sinus-Ablenkung die beiden gegenüber
liegenden Stellen der Meßkante 18 in gleicher Weise
trifft (wie oben beschrieben). Hierdurch verschiebt
sich der Nullpunkt des Ablenkstroms von der Symmetrie
linie der Sinusablenkung weg auf den Wert des DC-Ver
satzes (Fig. 3). Die entsprechende Differenz der Ablenk
beträge Ax⁺ und Ax⁻ (gemessen von der Stelle mit Null
Ablenkstrom) ergibt: Δx=1/2 (Ax⁻-Ax⁺).
Bei einer rechnergesteuerten Tischbewegung (X, Y) kann
der festgestellte DC-Versatz des Flecks auch durch eine
gezielte (und dann gespeicherte) Korrektur der Tisch
position kompensiert werden, in diesem Fall also ohne
eine zusätzliche DC-Ablenkung.
Bei der Auswertung des Zeitverlaufes der sehr kurzen
Sensormeßströme ist vorteilhaft eine Synchronisation
von Soll-Wert-Vorgaben für Strahlgrößen mit der Auswer
tung möglich (z. B. Ablenkung). Dadurch können bei
einer ringförmigen Meßkante 18 richtungsabhängige
Signale erzeugt werden. Dadurch, daß kurze AC-Signale
in DC-Signale umgewandelt werden, werden die Sensoren
14, 15 bei sehr hoher Empfindlichkeit nur minimal
thermisch belastet. Hinzu kommt, daß die Auswertung
auch mit einfachen, (langsamen) Geräten, wie z. B. der
SPS-Steuerung, möglich ist.
Um die Fleckposition in der Meßebene des Teilstromsen
sors 14 sowie die Abweichung des Strahlquerschnittes
von der Kreisform bei Astigmatismus messen zu kön
nen, wird der Strahl in 4 Ablenkrichtungen und den ent
gegengesetzten abgelenkt: X, Y und die beiden dazu um
45° geneigten Richtungen.
Fig. 5 zeigt ein Beispiel für die Messung des Posi
tionsversatzes des Strahlflecks und Fig. 6 für die
Messung des Astigmatismus, also die elliptische Ab
weichung des Strahlquerschnittes von der Kreisform
hinsichtlich Achsverhältnis und Richtung (Azimut) der
Hauptachsen der Ellipse.
Die Werte für die Geometrie des Strahlquerschnittes und
die Position des Querschnitt-Mittelpunktes werden nun
für eine Fokusreihe registriert. Hierzu wird zunächst
in gröberen Schritten der Linsenstrom verändert: von
einem bekannten Soll-Wert des Fokus-Linsenstroms aus
gehend 5 Schritte zu größerem und 5 zu kleinerem Lin
senstrom hin. Sodann wird mit geringerem Betrag der
Linsenstrom-Schritte eine genauere Fokusreihe aufge
nommen, die in einer Richtung (z. B. zu kleineren Lin
senströmen hin) so weit ausgedehnt wird, bis das Ver
hältnis der beiden Ellipsenachsen des Strahlquerschnit
tes den Maximalwert überschritten hat.
Damit sind Aussagen möglich über Strahlposition und
Fleckdurchmesser im Fokus, über Größe und Richtung von
Dejustierung und Astigmatismus sowie über die Strahl
apertur. Die Genauigkeit der Zuordnung von mechanischer
Position des Werkstückträgers zum Strahl ergibt sich
aus dem DC-Versatz, wenn die Strahlparamter, Justierung
und Astigmatismus mit ihren Vergleichsnormalen übereinstimmen.
Der DC-Versatz ist dann ein Maß für die me
chanische Fehlpositionierung.
Ergeben sich zeitlich veränderliche Ergebnisse während
des Meßablaufs oder bei mehrfachem Durchlaufen des Meß
zyklus, lassen sich daraus Rückschlüsse auf Schwingungen
im Antriebssystem ziehen.
Stimmen alle Strahlparameter außer dem Fleckdurchmesser
mit ihren Vergleichsnormalen überein, kann auf ein ver
ändertes Vakuum geschlossen werden.
Ferner läßt sich hinsichtlich der für die Kalibrierung
der so gemessenen Daten wichtigen Voraussetzung, daß
sich Hochspannung und Ablenkempfindlichkeit des Ablenk
systemes nicht geändert haben, eine ja-nein-Aussage
machen: Man vergleicht dazu den für die Messung des
Fokus-Fleckdurchmessers benötigten Ablenkstrom, den
Fokus-Linsenstrom sowie die Strahlapertur mit den dies
bezüglichen Soll-Werten.
Durch den Einsatz eines zweiten, nicht näher darge
stellten Teilstromsensors, der oberhalb und auf der
selben Symmetrieachse wie der Teilstromsensor 14 an
geordnet ist, läßt sich eine Aussage über die Winkel
abweichung der Strahlachse zur mechanischen Achse bzw.
über die mögliche Abweichung gegenüber dem bestimmten
Normal treffen.
Claims (12)
1. Verfahren zum Ermitteln von Parametern einer Elektro
nenstrahlmaschine, die mittels Sensoren erfaßt und
einer Recheneinheit zugeführt werden,
dadurch gekennzeichnet,
daß mittels einer auf eine Meßebene kalibrierten
Elektronenstrahlablenkung mindestens zwei in
definiertem, vorzugsweise gleichen Abstand gegen
überliegende Meßkanten eines Teilstromsensors von
Randbereichen des Elektronenstrahls mit Teilstrahl
strom beaufschlagt werden und der Teilstrahlstrom
mittels der Recheneinheit gemessen und/oder ausge
wertet wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die an den Meßkanten gemessenen Werte des Teil
strahlstromes nach dessen Betrag und dem Vorzeichen
der Ablenkung verglichen werden und in Abhängigkeit
von Abweichungen der Meßwerte von einem vorgegebenen
Sollwert eines Urzustandes oder untereinander die
Mittenposition des Elektronenstrahles registriert
und/oder korrigiert wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Elektronenstrahl bis zum Erreichen eines
bestimmten gemeinsamen Wertes des Teilstrahlstromes
auf die Meßkanten des Teilstromsensors abgelenkt
wird und aus den Werten der Ablenkung (Ablenkampli
tuden) und dem vorgegebenen Abstand der Meßkanten
mittels der Recheneinheit der Strahldurchmesser er
mittelt und/oder die Werte der Ablenkung mit Soll
werten eines Urzustandes verglichen werden.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Elektronenstrahl mehrfach mit veränderter
Linseneinstellung abgelenkt wird, wobei, bezogen auf
die Meßebene, der Linsenstrom vergrößert und/oder
verkleinert wird.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Elektronenstrahl in mindestens zwei,
vorzugsweise orthogonalen Richtungen auf jeweils
zwei sich gegenüberliegende Meßkanten abgelenkt
wird und die an den Meßkanten gemessenen Werte des
Teilstromes nach Betrag und den Vorzeichen der Ab
lenkung verglichen werden und in Abhängigkeit von
Abweichungen der Meßwerte von vorgegebenen Sollwer
ten eines Urzustandes oder untereinander der Strahl
astigmatismus registriert und/oder korrigiert wird.
6. Verfahren zum Ermitteln von Parametern einer Elek
tronenstrahlmaschine, die mittels Sensoren erfaßt
und in einer Recheneinheit ausgewertet werden, vor
wiegend in Kombination mit dem Verfahren nach den
Ansprüchen 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet,
- a) daß mittels eines Gesamtstromsensors eine erste Messung mit kleinerem Test-Strahlstrom zur Ver meidung von Beschädigungen eines Teilstromsensors durchgeführt wird;
- b) daß mittels des Gesamtstromsensors eine zweite Messung mit maximalem oder verfahrensspezifischem Strahlstrom zum Erfassen von Parametern bei nicht abgelenktem Elektronenstrahl durchgeführt wird;
- c) daß mittels des Teilstromsensors eine dritte Messung mit einem vorgegebenen Test-Strahlstrom oder verfahrenspezifischen Strahlstrom zum Erfassen von Parametern bei abgelenktem Elektro nenstrahl durchgeführt wird.
7. Verfahren nach Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet,
daß bei der ersten Messung Meßwerte zu einer ersten
Positionsbestimmung der Sensoren zum Elektronen
strahl und/oder zu einer Bearbeitungsstelle erzeugt
werden.
8. Verfahren nach Anspruch 6 oder 7,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Meßwerte der Recheneinheit zugeführt werden,
die die Position des Elektronenstrahles und/oder der
Sensoren nachregelt, bis von dem Gesamtstromsensor
der vollständige verringerte Test-Strahlstrom und/oder
von dem Teilstromsensor bei gleichen Ablenkamplitu
den gleiche Teilstrahlströme erfaßt werden.
9. Verfahren nach einem der Ansprüche 6 bis 8,
dadurch gekennzeichnet,
daß mit der zweiten Messung die Ist-Strahlstrom-
Werte erfaßt und der Recheneinheit zugeführt werden,
in der aus der Differenz der abgegebenen Leistung
mit der aufgenommenen Leistung des Strahlerzeugers
der Wirkungsgrad ermittelt wird.
10. Verfahren nach einem der Ansprüche 6 bis 9,
dadurch gekennzeichnet,
daß mit der zweiten Messung die Restwelligkeit des
Strahlstromes ermittelt wird.
11. Verfahren nach einem der Ansprüche 6 bis 10,
dadurch gekennzeichnet,
daß der beim Erfassen der Ist-Strahlstrom-Werte
vorhandene Wert der Wehnelt-Spannung gemessen und
der Recheneinheit zugeführt wird, in der er mit
einem vorgegebenen Soll-Wert verglichen wird.
12. Verfahren nach einem der Ansprüche 6 bis 11,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Elektronenstrahl von einer bezüglich des
Teilstromsensors koaxialen mittigen Ruhestellung bei
der zweiten Messung mit einer vorgegebenen Amplitude
auf gegenüberliegende Meßstellen abgelenkt wird und
über das Verhältnis der Amplitude zu der Lage der
vorgegebenen Meßstellen der Durchmesser bzw. bei
angenähert elliptischen Strahlquerschnitt das
Achsenverhältnis a/b sowie Azimute αa der Hauptachse
a des Strahlquerschnittes und die Position des
Elektronenstrahles bestimmt wird.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19914142143 DE4142143C2 (de) | 1991-12-20 | 1991-12-20 | Verfahren zum Ermitteln von Parametern einer Elektronenstrahlmaschine |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19914142143 DE4142143C2 (de) | 1991-12-20 | 1991-12-20 | Verfahren zum Ermitteln von Parametern einer Elektronenstrahlmaschine |
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DE1959901A1 (de) * | 1969-11-28 | 1971-06-03 | Steigerwald Strahltech | Verfahren und Vorrichtung zur serienweisen formveraendernden Bearbeitung mittels eines steuerbaren Energiestrahls |
DE1765269A1 (de) * | 1967-04-25 | 1971-07-08 | Welding Inst Abington Hall | Verfahren und Vorrichtung zum Pruefen des Fokussierungszustandes eines Elektronenstrahls fuer einen Elektronenstrahl-Schweissvorgang |
DE2451366A1 (de) * | 1974-10-29 | 1976-05-06 | Steigerwald Strahltech | Einrichtung zum regeln des strahlstromes in einem technischen ladungstraegerstrahlgeraet |
DE3605129A1 (de) * | 1985-02-19 | 1986-08-21 | Canon K.K., Tokio/Tokyo | Ladungstraegerteilchen-strahlvorrichtung |
DE3718177A1 (de) * | 1987-05-29 | 1988-12-15 | Leybold Ag | Einrichtung fuer elektronenstrahlfokussierung, insbesondere beim elektronenstrahlschweissen |
-
1991
- 1991-12-20 DE DE19914142143 patent/DE4142143C2/de not_active Expired - Fee Related
Patent Citations (5)
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