DE3718177A1 - Einrichtung fuer elektronenstrahlfokussierung, insbesondere beim elektronenstrahlschweissen - Google Patents
Einrichtung fuer elektronenstrahlfokussierung, insbesondere beim elektronenstrahlschweissenInfo
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- B23K15/0013—Positioning or observing workpieces, e.g. with respect to the impact; Aligning, aiming or focusing electronbeams
Description
Die Erfindung betrifft eine Einrichtung für die Elektronenstrahlfokussierung,
insbesondere beim Elektronenstrahlschweißen.
Beim Elektronenstrahlschweißen ist es wichtig, den Brennpunkt des Elektro
nenstrahls bezüglich der Schweißnaht des zu schweißenden Werkstücks genau
zu positionieren. Die Eigenschaften dieser Naht sind wesentlich davon ab
hängig, ob der Brennpunkt exakt auf der Werkstückoberfläche oder aber
unter- bzw. oberhalb dieser Oberfläche liegt. Eine besondere Schwierigkeit
bei der Fokussierung des Elektronenstrahls tritt dann auf, wenn sich das
Werkstück relativ zur Elektronenstrahlkanone bewegt, denn in diesem Fall
muß, um eine bestimmte Lage des Brennpunkts beizubehalten, fortwährend
nachfokussiert werden.
Es ist bereits eine Einrichtung zur automatischen Fokussierung eines Ladungs
trägerstrahls bekannt, bei welcher der durch die Fokussierungslinse fließende
Strom in seiner Stärke periodisch verändert wird. Gleichzeitig mit der perio
dischen Änderung der Linsenstromstärke wird die Menge der vom Objekt
ausgehenden Ladungsträger gemessen und bei Erreichen eines Extremwerts
dieser Menge der in diesem Moment durch die Fokussierungslinse fließende
Strom festgehalten (DE-AS 11 96 806 = US-PS 32 91 959). Bei dieser Ein
richtung wird von der Erkenntnis Gebrauch gemacht, daß die von einem Werk
stück reflektierten Elektronen dann ein Minimum haben, wenn der optimale
Fokussierungszustand des Elektronenstrahls erreicht ist, d. h. wenn der Elek
tronenstrahl-Brennpunkt exakt auf der Werkstück-Oberfläche liegt. Mit der
bekannten Einrichtung ist es auch möglich, die Fokussierung so zu wählen,
daß der engste Strahlquerschnitt in Richtung der Strahlachse in einer vorge
gebenen Entfernung von der Werkstückoberfläche liegt. Dies geschieht da
durch, daß der beim Messen der Menge der vom Objekt ausgehenden Ladungs
träger entstehende Strom zeitlich verzögert wird.
Nachteilig ist hierbei indessen, daß bei einem sich bewegenden Werkstück
der Brennpunkt des Elektronenstrahls nicht fortwährend auf einem vorge
gebenen Abstand von der Werkstückoberfläche gehalten werden kann, wenn
die Oberfläche dieses Werkstücks merkliche Unebenheiten aufweist.
Mit einer weiteren bekannten Einrichtung zum Nahtschweißen eines Werk
stücks mittels eines Ladungsträgerstrahls ist es möglich, den Brennpunkt des
Strahls kontinuierlich auf die Oberfläche des Werkstücks in jeder Höhe nach
zufokussieren (DE-PS 12 70 708 = US-PS 31 65 619). Diese Einrichtung ge
stattet es jedoch nicht, den Brennpunkt kontinuierlich auf einen vorgege
benen Punkt oberhalb oder unterhalb der Werkstückoberfläche zu fokussieren.
Weiterhin ist ein Verfahren zur Fokussierungsregelung eines von einem Strahl
erzeugersystem auf ein zu schweißendes Werkstück gerichteten Elektronen
strahls bekannt, bei dem mittels einer Elektrode ein Teil des vom Strahl
auftreffpunkt rückgestreuten Elektronenflusses aufgefangen und der Fokussie
rungsstrom so nachgeregelt wird, daß der Elektronenstrom bei einem Mini
mum liegt (DE-AS 19 41 255). Die Fangeinrichtung für die Elektroden ist
hierbei von einem zylindrischen, an Masse gelegten Gehäuse gebildet, das an
der Fokussierungsspule befestigt und konzentrisch zum Elektronenstrahl ange
ordnet ist.
Nachteilig ist auch bei diesem bekannten Verfahren, daß es keinen Weg
zeigt, wie der Brennpunkt eines Ladungsträgerstrahls stets in einem defi
nierten Abstand von der Werkstückoberfläche gehalten werden kann.
Der Erfindung liegt deshalb die Aufgabe zugrunde, eine Fokussierungseinrich
tung für einen Ladungsträgerstrahl zu schaffen, mit dem es möglich ist,
den Brennpunkt des Ladungsträgerstrahls exakt auf die Oberfläche eines
Werkstücks oder auf einen vorgegebenen Punkt oberhalb oder unterhalb dieses
Werkstücks zu legen, und zwar derart, daß der Abstand zwischen der jewei
ligen Werkstückoberfläche und dem Brennpunkt auch bei unebenen und sich
relativ zum Ladungsträgerstrahl bewegenden Werkstücken konstant gehalten
wird.
Diese Aufgabe wird gemäß den Merkmalen des Patentanspruchs 1 gelöst.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt und
wird im folgenden näher beschrieben. Es zeigt
Fig. 1 eine graphische Darstellung des Zusammenhangs zwischen dem Fo
kussierungsstrom und der Meßspannung, die aufgrund von rückgestrahl
ten Elektronen bei Aluminium entsteht;
Fig. 2 eine graphische Darstellung des Zusammenhangs zwischen dem Fo
kussierungsstrom und der Meßspannung, die aufgrund von rückgestrahl
ten Elektronen bei Stahl entsteht;
Fig. 3 eine herkömmliche Anordnung für die Erfassung der vom Werkstück
rückgestrahlten Elektronen beim Elektronenstrahlschweißen sowie zur
Regelung des Fokussierungsstroms;
Fig. 4 eine erfindungsgemäße Anordnung für die Regelung des Fokussie
rungsstroms einer Elektronenstrahlkanone.
In der Fig. 1 sind Meßkurven dargestellt, die den Zusammenhang zwischen
den von einem Werkstück aus Aluminium rückgestrahlten Elektronen und dem
Fokussierungsstrom einer Elektronenstrahlkanone zeigen. Die rückgestrahlten
Elektronen werden hierbei beispielsweise mittels eines Rings erfaßt, der sich
oberhalb der Auftreffstelle des Elektronenstrahls auf einem Werkstück befin
det und der eine Spannung abgibt, die der Zahl der auftreffenden Elektronen
proportional ist. Zum Zeitpunkt t 1 sei der Elektronenstrahl exakt auf der
Oberfläche eines zu schweißenden Materials fokussiert, wobei der durch die
Fokussierungsspule fließende Strom I Fopt sei. Diesem Fokussierungsstrom
I Fopt entspricht eine Meßspannung U Mopt , die relativ gering ist. Wird nun
der Fokussierungsstrom I F abgesenkt, z. B. auf einen Wert I Fmin , so ver
größert sich die Meßspannung U M auf den Wert U Mmax , was darauf hin
deutet, daß sich die Zahl der zurückgestrahlten Elektronen vergrößert hat.
Der Fig. 1 ist somit entnehmbar, daß bei exakter Fokussierung eines Elek
tronenstrahls auf einem Aluminium-Werkstück die Zahl der reflektierten
Elektronen ein Minimum ist. Die jeweilige Meßspannung U M gibt folglich an,
ob der Brennpunkt des Elektronenstrahls auf der Oberfläche des Werkstücks
oder darüber bzw. darunter liegt.
In der Fig. 2 sind Meßkurven dargestellt, die zwar im wesentlichen denjenigen
der Fig. 1 entsprechen, aber bei einem Werkstück aus Stahl und nicht aus
Aluminium aufgenommen wurden. Man erkennt hierbei wieder, daß bei opti
maler Fokussierung, d. h. wenn der Brennpunkt des Elektronenstrahls auf der
Werkstückoberfläche liegt, die Spannung U M den Wert U Mopt einnimmt,
während der zugehörige Fokussierungsstrom I F den Wert I Fopt hat. Wird
jetzt der Fokussierungsstrom I F abgesenkt und damit der Brennpunkt des
Elektronenstrahls unter die Oberfläche des Werkstücks gelegt, so ergibt sich
bei einem Fokussierungsstrom I Fmin eine Meßspannung U Mmax , d. h. es
werden zahlreiche Elektronen reflektiert. Bei darauffolgendem Anstieg des
Fokussierungsstroms I F bis zum Wert I Fo geht die Spannung U M auf ein
Minimum U Mmin zurück. Bei diesem Minimum schneidet der Brennpunkt des
Elektronenstrahls, von unterhalb der Werkstoff-Oberfläche kommend, diese
Oberfläche, um sich dann oberhalb dieser Oberfläche zu befinden. Bei weite
rer Erhöhung des Fokussierungsstroms I F bis auf I Fmax nimmt die Zahl der
reflektierten Elektronen wieder zu, was durch die Spannung U Mmax angedeu
tet wird.
Im Punkt I Fmax bzw. U Mmax bei t = t 4 liegt eine Überfokussierung vor, d.
h. der Elektronenstrahl-Brennpunkt liegt über der Werkstück-Oberfläche.
Wird nun der Fokussierungsstrom I F abgesenkt, so sinkt auch die Meßspan
nung U M wieder.
Die geringfügigen Phasenverschiebungen zwischen I F und U M sind meßtech
nisch bedingt. Trotz dieser Verschiebungen ist klar zu erkennen, daß die je
weilige Meßspannung vom negativen oder positiven Abstand des Elektronen
strahlbrennpunkts von der Werkstückoberfläche abhängt.
In der Fig. 3 ist eine herkömmliche Anordnung gezeigt, mit welcher die rück
gestreuten Elektronen erfaßt und für die Regelung des Fokussierungsstroms
herangezogen werden können. Die Anordnung umfaßt ein Ring 1, der auf
negativem Potential liegt und aus einer Stromquelle 2 gespeist wird. Der
Ring 1 ist zwischen einem Gitter 3, das auf dem positiven Potential einer
Stromquelle 4 liegt, und einer Blende 5 angeordnet, die mit Masse 6 ver
bunden ist. Die Einrichtung des vom Ring 1 aufgefangenen Elektronenstroms
der rückgestreuten Elektronen umfaßt ein übliches Voltmeter 7, dem ein
Widerstand 8 parallelgeschaltet ist. Ein Regler 9, der von der am Widerstand
8 abfallenden Spannung gespeist wird, ist mit einer Fokussierungseinrichtung
10 verbunden, die beispielsweise eine elektromagnetische Spule sein kann. Ein
zu schweißendes Werkstück 12 ist mit Masse 6 verbunden und befindet sich
im Schußfeld eines Elektronenstrahlerzeugers 13.
Diese bekannte Anordnung arbeitet wie folgt: Nachdem man eine ungefähre
Voreinstellung des Abstands zwischen dem Strahlerzeuger 13 und dem zu
schweißenden Werkstück vorgenommen und die Schweißleistung sowie die Ge
schwindigkeit des Vorschubs gewählt hat, wird der Strahlerzeuger 13 in Be
trieb gesetzt. Für den Fall, daß die aufgewandte Energie hoch ist, erzeugt
der Elektronenstrahl 11 durch sein Auftreffen auf das zu schweißende Werk
stück 12 eine Ionen- und Elektronenstrahlung, die teilweise von dem Ring 1
wieder aufgefangen wird. Die am Widerstand 8 abfallende Spannung wird
dem Regler 9 zugeführt, welcher die Fokussierungseinrichtung 10 steuert, bis
sich eine optimale Fokussierung ergibt. Der Regler regelt den Fokussierungs
strom also so lange, bis die am Widerstand 8 abfallende Spannung ein Mini
mum wird.
Nachteilig ist bei der in der Fig. 3 gezeigten Anordnung, daß der Brennpunkt
des Elektronenstrahls 11 stets auf die Oberfläche des Werkstücks 12 geregelt
wird. Dies ist zwar für viele Anwendungsfälle ausreichend, genügt jedoch
nicht bei speziellen Anwendungen, wo der Brennpunkt in einem definierten
Abstand unter- oder oberhalb der Werkstückoberfläche gehalten werden muß,
um bestimmte Eigenschaften der Schweißnaht zu erzielen. Beispielsweise
ist es beim Tiefschmelzen erforderlich, den Brennpunkt unter die Werkstück-
Oberfläche zu legen, um eine in der Breite gleichmäßige Schweißnaht zu er
halten.
In der Fig. 4 ist eine erfindungsgemäße Anordnung dargestellt, mit der es
möglich ist, den Brennpunkt eines Elektronenstrahls auf einen beliebigen
Punkt ober- bzw. unterhalb der Werkstückoberfläche zu legen. Hierzu wird
die am Widerstand 8 abfallende Spannung U M in einem Differenzierer 14
differenziert und als Spannung U D auf einen Regler 15 gegeben, in dessen
Rückkopplungszweig eine Reihenschaltung aus einem Widerstand 16 und
einem Kondensator 17 liegt.
An einen zweiten Eingang des Reglers 15 ist ein Regelwiderstand 18 gelegt,
der mit Gleichspannungspolaritäten +U soll und -U soll in Verbindung steht.
Der Regler 15 ist so ausgelegt, daß er den Fokussierungsstrom I F so lange
regelt, bis die differenzierte Spannung U D gleich Null ist. Bei U D = 0 hat
U M ein Minimum, d. h. der Brennpunkt des Strahls befindet sich in diesem
Fall auf der Werkstück-Oberfläche. Damit dieser Brennpunkt nach oben
oder unten verschoben werden kann, wird über den Regelwiderstand 18 eine
Spannung U soll auf den zweiten Eingang des Reglers 15 gegeben. Der Reg
ler 15 regelt hierdurch nicht mehr auf ein tatsächliches Elektronenminimum,
sondern auf ein fiktives Minimum.
Statt eines analogen Differenzierers 14 kann selbstverständlich auch ein di
gitaler Differenzierer vorgesehen sein, der das tatsächliche Minimum der
rückgestreuten Elektronen erfaßt.
Claims (3)
1. Einrichtung für die Elektronenstrahlfokussierung, insbesondere beim Elek
tronenstrahlschweißen, bei welcher wenigstens ein Teil der vom zu schweißen
den Werkstück rückgestreuten Elektronen aufgefangen und der Fokussierungs
strom in Abhängigkeit von der Menge der rückgestreuten Elektronen nach
geregelt wird, dadurch gekennzeichnet, daß der Fokussierungsstrom zusätz
lich in Abhängigkeit von einer vorgegebenen Größe geregelt wird.
2. Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß ein Differenzierer
(14) vorgesehen ist, der eine elektrische Größe (U M ), die von der Anzahl der
aufgefangenen und rückgestrahlten Elektronen abhängt, differenziert und als
Istwert (U D ) einem Regler (15) zuführt, der gleichzeitig mit einem Sollwert
(U soll ) beaufschlagt wird.
3. Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß ein digitaler
Minimalwerterfasser vorgesehen ist, der bei einer elektrischen Größe (U M ),
die von der Anzahl der aufgefangenen und rückgestrahlten Elektronen ab
hängt, den Minimalwert dieser Größe (U M ) auf digitale Weise ermittelt und
einem Regler (15) zuführt, der gleichzeitig mit einem Sollwert (U soll ) beauf
schlagt wird.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19873718177 DE3718177A1 (de) | 1987-05-29 | 1987-05-29 | Einrichtung fuer elektronenstrahlfokussierung, insbesondere beim elektronenstrahlschweissen |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE19873718177 DE3718177A1 (de) | 1987-05-29 | 1987-05-29 | Einrichtung fuer elektronenstrahlfokussierung, insbesondere beim elektronenstrahlschweissen |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
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DE3718177A1 true DE3718177A1 (de) | 1988-12-15 |
DE3718177C2 DE3718177C2 (de) | 1992-02-20 |
Family
ID=6328720
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19873718177 Granted DE3718177A1 (de) | 1987-05-29 | 1987-05-29 | Einrichtung fuer elektronenstrahlfokussierung, insbesondere beim elektronenstrahlschweissen |
Country Status (1)
Country | Link |
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Also Published As
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