DE4140404A1 - Bondverfahren fuer die aufbau- und verbindungstechnik - Google Patents
Bondverfahren fuer die aufbau- und verbindungstechnikInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Bondverfahren für die Aufbau- und
Verbindungstechnik zur Herstellung von mikromechanischen Bauteilen gemäß
dem Gattungsbegriff des Anspruchs 1.
Der Aufbau- und Verbindungstechnik kommt bei der Herstellung mikro
mechanischer Bauteile eine besondere Bedeutung zu, da die neuen Entwick
lungen der Mikrosystemtechnik die Integration vieler verschiedener Kompo
nenten unterschiedlichen Materials auf ein Halbleitersubstrat, z. B.
Silizium erfordern.
Das große Problem bei der Montage von Bauelementen der Mikromechanik bzw.
Mikrosystemtechnologie stellen mechanische Spannungen dar, die durch
Temperaturgradienten und unterschiedliche thermische Ausdehnungs
koeffizienten der verwendeten Werkstoffe induziert werden.
Neben diesem grundsätzlichen Problem treten bei den herkömmlichen Verbin
dungstechniken, wie beispielsweise eutektisches oder anodisches Bonden und
"Glas sealing", Prozeßtemperaturen zwischen 400°C und 650°C auf. Nur das
Löten erlaubt niedrigere Prozeßtemperaturen, wobei jedoch ein mögliches
Kriechen und Ausgasen des Lötzinns auf optische Flächen verhindert werden
muß.
Ein weiterer Nachteil der bisher bekannten Aufbau- und Verbindungs
techniken liegt in der begrenzten Zahl von Materialien, welche mit einer
Bondtechnik verbunden werden können. Bei der Herstellung komplexer mikro
mechanischer Strukturen, welche viele unterschiedliche Materialien ent
halten, kann somit die Verwendung mehrerer Verbindungstechniken für einen
Bearbeitungsfall erfordern. Weiterhin ist aufgrund des apparativen Auf
wands eine Justage der einzelnen Komponenten beim Verbinden - wenn über
haupt - nur schwer realisierbar. Beim Aufbringen optischer Komponenten auf
ein Halbleitersubstrat ist jedoch häufig eine solche "on line"-Justage
unerläßlich.
Ein weiterer zu beachtender Punkt beim Aufbau komplexer Mikrosysteme ist
die elektrische Isolation der Bauteile gegen das Trägersubstrat, was die
Verwendung isolierender Schichten nötig macht.
Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren der
eingangs genannten Art zu schaffen, womit sich bei erheblich reduziertem
apparativen Aufwand eine universelle Methode für den Aufbau komplexer
Mikrosysteme ergibt, die hohe Prozeßtemperaturen vermeidet, das Problem
thermisch induzierten mechanischen Stresses ausschließt und eine
"on-line-Justage" ermöglicht.
Diese Aufgabe wird durch die im Anspruch 1 aufgezeigten Maßnahmen gelöst.
In den Unteransprüchen sind Ausgestaltungen und Weiterbildungen angegeben
und in der nachfolgenden Beschreibung ist ein Ausführungsbeispiel
erläutert und in den Figuren der Zeichnung skizziert. Es zeigen:
Fig. 1 ein Schemabild einer hardwareseitigen Ausführung des vorgeschla
genen Verfahrens in vereinfachter Darstellung,
Fig. 2 ein Schemabild des nachfolgend beschriebenen Ausführungsbeispiels
zur Herstellung eines Mikrofestkörperlasers in vereinfachter
Darstellung.
Das nachfolgend beschriebene Verfahren beruht auf der Haftung von Ober
flächen, die auf etwa 50 nm plangenau sind. Dies wird allgemein als
"optische Kontaktierung" bezeichnet und ist in der Optik bekannt. Probleme
ergeben sich jedoch in diesem Fall durch die unterschiedlichen thermischen
Ausdehnungen der Einzelkomponenten.
Dem Problem der thermisch induzierten mechanischen Spannungen begegnet das
nachfolgend beschriebene Verfahren des Kontaktierens, allgemein ausge
drückt, durch Aufbringung einer Schicht zwischen den zu verbindenden
Komponenten. Das vorgeschlagene Verfahren sieht hierzu vor, die Komponen
ten - in dem Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 2 sind es diejenigen eines
Mikrofestkörperlasers - und das Substratmaterial an den äußerst planen
Kontaktflächen F1 und F2 durch ein "Ion-plating"-gestütztes Beschichtungs
verfahren mit einer Schicht S aus beispielsweise SiO2 zu versehen. Die
so behandelten Komponenten A und B werden nun miteinander kontaktiert, was
zu einer dauerhaften und festen Verbindung führt.
"Ion-plating"-gestützte Beschichtungsanlagen sind Stand der Technik und
seit mehreren Jahren im Handel. Die Beschichtung mittels des
"Ion-plating"-gestützten Verfahrens ermöglicht nun, daß Schichten konstan
ter Dicke auf einer Vielzahl von unterschiedlichen Substraten erzeugt
werden können, welche - im Gegensatz zur anderen Beschichtungen des
Standes der Technik - kein hygroskopisches Verhalten zeigen. Prinzipiell
ist auch jede andere Beschichtungsart, wie beispielsweise Epitaxie,
geeignet, falls sie die Möglichkeit eines homogenen Schichtaufbaus auf
vielerlei Substraten ermöglicht.
Die Beschichtung mittels Ion-plating bringt jedoch weitere Vorteile mit
sich, die sich positiv auf die Probleme der hier angesprochenen
Aufbau- und Verbindungstechnik auswirken. Zum einen weisen derartige
Schichten eine sehr hohe Haftung auf dem Substratmaterial auf, weshalb die
beschichteten Komponenten hohen Temperaturschwankungen unterzogen werden
können, und zwar sind Temperaturen bis 500°C erreichbar.
Die "aufgewachsenen" Schichten - beispielsweise aus SiO2 - weisen eine
hervorragende Dickenkonstanz auf, so daß die ursprüngliche plane Fläche
erhalten bleibt, was sehr wichtig für eine haftende Kontaktierung ist. Die
geforderte Planität der zu beschichtenden Flächen von etwa 50 nm kann bei
den aufzubringenden Komponenten durch Schleifen, bei Silizium auch durch
Ätzen erreicht werden.
Es werden also zwei Schichten gleichen Materials miteinander optisch
kontaktiert, was zu einer praktisch perfekten Bindung führt. Vor allem die
Probleme des thermisch induzierten Stresses, bedingt durch unterschied
liche thermische Ausdehnungskoeffizienten der beiden Kontaktflächen werden
hiermit umgangen. Die nach dem Ion-plating-Verfahren erzeugten Schichten
weisen verfahrensbedingt eine Druckspannung auf, so daß bei Erwärmung der
thermische Streß zwischen Substratmaterial und der SiO2-Schicht sogar
noch verringert wird.
Bei dieser vorgeschlagenen Art der Verbindungstechnik sind die mäßig hohen
Prozeßtemperaturen auf den Herstellungsprozeß der Einzelkomponenten
begrenzt, während bei dem Aufbau eines komplexen Mikrosystems - wie
beispielsweise bei dem in Fig. 2 skizzierten Mikro-Festkörperlaser - keine
hohen Temperaturen mehr auftreten. Weiterhin ermöglicht das vorgeschla
gene Verfahren eine "on-line-Justage" der verschiedenen Komponenten, was
gerade bei dem Aufbau komplexer hybrider Systeme besonders vorteilhaft
ist. Die dauerhafte Verbindung wird bekanntlich alleine durch die nicht
mehr lösbare Haftung sehr planer Flächen erreicht, was für die angegebenen
Zwecke der Stand der Technik bisher nicht erkannt hat.
Claims (4)
1. Bondverfahren für die Aufbau- und Verbindungstechnik zur Her
stellung von mikromechanischen Bauteilen, bei denen verschiedene Kompo
nenten unterschiedlichen Materials auf ein Halbleitersubstrat zu integ
rieren sind, dadurch gekennzeichnet, daß die zu einem Mikrosystem zu
verbindenden Komponenten (A, B) an ihren zueinandergerichteten plan
polierten Kontaktflächen (1, F2) mit einer mittels des an sich bekann
ten Ion-plating-Beschichtungsverfahrens aufgebrachten Schicht (S)
versehen und anschließend miteinander mechanisch kontaktiert werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die
Kontaktflächen (F1, F2) der zu verbindenden Komponenten (A, B) mit einer
Planität von besser als 50 nm versehen werden.
3. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekenn
zeichnet, daß die durch das Ion-plating-Verfahren aufgebrachte inter
mediäre Haftschicht aus SiO2 gebildet wird und das Träger-Substrat
material (Komponente B) ebenfalls aus Silizium Si besteht.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Verbindungsschicht (S) auf den zu kontaktierenden
Oberflächen eine Druckspannung ausübt.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE4140404A DE4140404C2 (de) | 1991-12-07 | 1991-12-07 | Bondverfahren für die Aufbau- und Verbindungstechnik |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE4140404A DE4140404C2 (de) | 1991-12-07 | 1991-12-07 | Bondverfahren für die Aufbau- und Verbindungstechnik |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE4140404A1 true DE4140404A1 (de) | 1993-07-15 |
DE4140404C2 DE4140404C2 (de) | 1994-05-26 |
Family
ID=6446525
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE4140404A Expired - Fee Related DE4140404C2 (de) | 1991-12-07 | 1991-12-07 | Bondverfahren für die Aufbau- und Verbindungstechnik |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE4140404C2 (de) |
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DE4211899A1 (de) * | 1992-04-09 | 1993-10-21 | Deutsche Aerospace | Verfahren zur Herstellung eines Mikrosystems und daraus Bildung eines Mikrosystemlasers |
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1991
- 1991-12-07 DE DE4140404A patent/DE4140404C2/de not_active Expired - Fee Related
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Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
DE4140404C2 (de) | 1994-05-26 |
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D2 | Grant after examination | ||
8364 | No opposition during term of opposition | ||
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Owner name: DAIMLER-BENZ AEROSPACE AKTIENGESELLSCHAFT, 80804 M |
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